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- Erscheinungsdatum
- 1882-06-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188206121
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18820612
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18820612
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1882
-
Monat
1882-06
- Tag 1882-06-12
-
Monat
1882-06
-
Jahr
1882
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Nr I«» „In dieser seiner LieblingSlaubk dichtete Joseph von Eichendorfs das Lied: „Wer hat dich du schöner Wald" wird nächstens dort angebracht. . — vro«6»«r Se ro » — vritskasten. »*4. Ab.» Würze n. „Vor Einführung der Gewerbefreiheit war eS Sitte, daß die Höker vor eine», gewissen Zeitpunkte (hier 10 Ubr) auf den Wochcnmärkten nicht kaufen dursten. Dies ist aber abgekommen. Ich erinnere »nch nun. vor einigen Jahren in Ihre», geschätzten Blatte gelesen zu haben, daß dieser Modus in Dresden wieder eingesührt werden solle, so daß die Höker also vor 10 Ubr auf den Wochenmärkten., oder wie Sie dies dort nennen nicht kaufen düifften. Ich bitte um gefällige Auskunft darüber." — Veraltet und der jetzigen Gesetzgebung widerstreitend. »*» M. „Wir beantragen l. an unseren Promenaden an der Bürgerwiese und des Groben Gartens, wie in anderen Promenaden von groben Städten, eine Ubr. als Zeitbestimmer zu errichte», 2. das Zifferblatt der Kreuzschutemitzr weis: anstreichcn zu lassen, damit daS Publikum die richtige Zeit erkennt, 3. die Granitsteine an den Ueber- gängen abfpitzen zu lagen, bannt Kranke mit ihren Wagen besser vassiren können." — Zu I. tlmt eS ein in der Westentasche mitge- fübrter Zeitmesser aucii, während wir Ihnen zu 2. beistimmen. zu 3. hingegen eS der Behörde Dank wissen, daß sie die gefährlichen Abschrägungen der Trottoirbordkante wieder fallen gelaste» Hai. chH. M aria. „Lassen Sie mich den Gedanken auSsprcchen, dass ein braues häusliches Fräulein auü guter Familie bestehender Per- hällnisse wegen den Weg der Oeffemlichkeit betritt um zu sage», daß ne einen einsam im Leben stehenden, durchaus edlen Manne eine treue Gefährtin — mutterlosen jungen Kindern eine zweite „Mutter" im heiligsten Sinne des Wortes sein würde." — Möge Ihr Wunsch in Erfüllung geben, mögen Sie dann aber auch immer eingedenk deS oben czeleiiteten Versprechens sein. Schieler- oder Schiller-Wein? „Mit einer ^ Beharrlichkeit nennt man den in der Meißner Gegend erbauten aus ! rolch-n und weißen Trauben gepreßten Wein „Schieler". Und dieser Unsinn bürgert sich so ein, daß selbst Weinhändler ihren Kunden so fak- i turiren, und annoneiren. Selbst in einein hiesigen Blatte las ich einmal,! daß ein porlug. Professor sich in Meißen in Schieler betrunken habe, i Schielt denn der Wem Jedenfalls schillert er zwischen roll« und ist. da auf qru Loosen derFiehuilajtag D>« Firma W. u, Sch. begnügt sich b r und giebt sic d unkenntlich gemacht ist?" — .et« Vertriebe der Loose mit sic darum billiger. Die Ziehung irma W. u. Sch einem geringen Nutzen findet am 1-'. Juni statt. . »*« A. R., Ehemnitz. „Welch' Blatt empfehlen Sie zu halten, um eine Kontrole über die AuSloosung der Staatspapter» zu haben ?" — Levysodn'S Ziehungsliste, Grünverg tn Schlesien. Wette. „Haben Künstler ,»nd Künstlerinnen, wie Schweig- Hofer, Friedrich Haase, Man» Krebs re. bei ihren Kunstreisen in Deutschland Gewerbesteuer im Umherziehen zu bezahlen?" — Herr Hofmufikalienhündler RicS schreibt uns hierüber: Soviel nilr bekannt, wurde freilich früher für umhcrreiscnde Künstler (wenigstens für Musiker) in vielen Städten Gewerbesteuer erhoben; auch hier geschah eS früher, in Berlin meines Wissens aber niemals. Hier »st seit zwei Jahren eine Erhöhung der Polizei- und Arinengebühreu für ! Konzertgeber eingclrcten, während die Behörde keine Gewerbesteuer mehr verlangt. *** F., Bischofswerda. „Bitte nennen Sie mir rin Mittel gegen Flechten resp. Schuppen im Gesicht?" — Berger'S j TheeNeife ist dagegen sehr zu empsehten. AltcSchneiderin. „Daß Sie solchenSchneiderkursuS- ! Schwindel noch unterstützen, wundert mich sehr. Schneidern ist eine Profession, weiche sich nicht in zwei Monaten erlernen läßt, das kann Ihnen jeder alte Schneider oder Schneiderin sagen. Natürlich die Dummen werden nicht aUe, und die jungen Mädchen werden alle Tage fauler, eS wird schon einer noch etwas erfinden, da brauchen die zu Lernenden gar nicht dabet zu sein." — Aus jedem Worte merkt man GehässigkeitIhre Galle scheint ausgetreten zu sein, nähen Sw den Riß erst wieder zu. Manche Schneiderin ic. lernet Lontag, cksn Andern auch, mir selbst wäre eS beinahe passlrt eines Tage» bei einer Fahrt auf dem Danipsschiffe noch I». aber ich wurde r rief: „8m Steuer absteigend st ja deine Steuern nicht bezahlt mit meinen Linsen auf dem Neu- we ibn eiß. In Ungarn xemst man ibn richtig Schiller, der Franzose nennt n roso (rosensaibig). Mucken Sie doch einmal die Herren Meißner Svrachverderber tüchtig ab. Ais Dank sende ich Ihnen eine Flcockie 1878er M'oneS Gnoraker Berg-Schillerwein (rosö) in Natura hierbei. Geben Sie aber Maren auch ein GlaS. Solcher Wein ist für junge Ebeleule sehr gm, und dabei nicht tbeurer, wie der echte reene Meißner Schieier. — „Heilige Lokomotive! Wie wird D e r ichluckem O* T l cli. „Wenngleich Sie in Ibrem Blatt vom Sonntag wegen der Berufsslaüslik die Familie Klosing als Muster-Familie uns vorstellcii, der gute Wille derselben auch vorzuliegen scheint, sehe ich mich doch als „Zähler" veranlaßt, Herrn Klosing nickt allzusehr -u rühmen. Herr Klosing, nlS Vorstand einer vieiköpsigen Haus haltung ist nicht einmal wahrheitsliebend. Er sülni I. Paul Kadc als Dienüdote in seineii^Dienslen stehend an, und verschweigt (denkt er vielleicht an höhere Steuern), dessen Dasein in Spalte 17. Auch kann er nicht richtig schreiben, denn stets schreibt er icilgtändig statt selbstständig. Alsdann ist noch erwäimungSweUb. LcE, falls der Landwirth'chafl betreibende Bäckermeister, Herr Klosing in die uns cur Verfügung siebende Spalte 16 hätte schreiben sollen, daß seine Schwiegermutter: „vorm.Wäscherin, Mann: Fabrikarbeiter inTepvich- webereb', er jedenfalls eingesehen, daß der N.nnn wo eine größere Erklärung nötbig, etwas größerjzu halten sei: das Ganze ist zu klein." - Der Herr Klosing ist überhaupt ein Faselfritze und müßte eigent lich wegeii mangelnder Ausfüllung Ist Mk. Strafe cahlen. In der Ist. und 15. Spalte hat er auch di vergessen. ch** K. und B. inA... b. Großenhain übersenden den beilie genden llnisormknop'. welcher auf einem Felde aufgefunden wurde mir der Bitte um Aufklärung darüber, welchem Regimenle derselbe wobl angebörr habe?" - Der dorr aufgcsundene Knovs ist von der Uniform eines Soldaten eines spanischen Iniaitterie-RegimeittS aus der Zei! König Joseph Napoleons. Die gekrönten Buchstaben I X enrhallen den Namen dieses Königs. Wir übergaben ihn dem Körner Miiieum. »N H e l m st ä d t. Ein Bad kann O. bekommen. Liber berühmter ist Ihr Ort die Ausfüllung des Ja oder Nein K. bei Ihnen wohl auch wohl dock durch die Er findung der Trichinen geworden, die bei Ihnen, fo viel wir wissen, cuerst gemacht wurden. Hosfcntlich kommen sic nicht in Ihre Bade gäste — daS könnte uns passen! **,< E. Schwarz, Wien. „Ist das Tnukwaiser womit Dresden durch sein städtisches Wasserwerk versorgt wird, (Abwasser?" — Füiifcigmal schon geantwortet. Nein und dreimal donnernd j Nein l ES ist reinstes Queilwaffer, was von den Hohen kommend i die unteren Erdschichten des Elbthaies durchdringt. «D* V. V., R e i chr n b a ch i. V. „Wo kann ick ein Buch! erlangen, aus welchem ich mir selbst deutsche Orttiograoliie und deul'che Aufsätze aneignen kann. Bitte Geheimer Briefkastendraht tbcile eS mir mit!" — Klemich'S deutsche Orthographie und Sprach lehre ist sehr zn empfehlen. PaulMülier, Chemnitz. „Erislirt eine holländii'ch- cstindiiche Handelsgesellschaft „van de Vellen^ und wo hat diese Ge ellickast ihr Domizil." — Das holländische Konsulat in Leipzig kennt die angesragie Gesellschaft nickt und hat auch bisher Nichts über die Eristenz re. derselben erfahren können. Vielleicht könnte der kaiserlich-deut'che Konsul in Rotterdam Hr. Bunge Austunft erlheilen. *** M. v. L. „Da ich mich genöthigt scbe nach Marseille, Valencia, Gibraltar, Eonmnia und London wegen Abschlüssen von Geschäften zu reisen, so bitte ich Sic mir mittullieileu, ob es eine Dampserlüüe von Marseiile nach London giebt. welche Hären deren -chine anlaufen, die Abfahrtszeiten und die Dauer der Falirt und die Preise." — Eine DampserlinicMarseille-London giebt's. Wenden Sie sich an ein Bureau oe la Navigation in Marseille. *** O. -Hennig, Plauen. Kaufen Sie nur Rente. Das ist die beste Kapital-Anlage und stets stüing --! machen. -N- Flamin tisck Glückauf, .Hänicken bei Poffendorf. i „Muß in Dresden sämmtliches Vieh im Eenttmlschlacistuos geschlachtet! werden oder gietst eS noch Fleischer, welche in ihren eigenen Schlacht- ! liäuiern schlachten dürfen? Werden in Dresden noch von Privat- > lenken cu ihrem eigenen Bedarf Schweine gemästet und ist dies der Fall, mästen diese geschlachtet werden in der eigenen'Löhnung oder im (Nntralstchiachthof?" — Alles Großvieh, d. h. Rinder, mußte schon vor Errichtung des jetzigen Eentrali'cklachtlicstcs im Innungs-! schlackstbauie «Kultelbos» geschlachtet werden: Kleinvieh zSckase. Schweine, Kälber) darf in der Stadt nur noch in einigen allkouzessio- uirlen Schlächtereien (gegenwärtig noch I6> geschlachtet werden. > In der inneren Stadt ist das Blästen der Schweine gänzlich ver-! boten, in den Vorstädten bedingungsweise gestaltet, im Allgemeinen jedoch sei:: beicinäntr. Tie Schlachtung bars nur ausnahmsweise etwa im Gehöfte eines vor der Stadl gelegenen Stadtgutes :e., nie aber in Häusern bei Schank- und Speiiewirthen geschehen. Letztere sind oline jede 'Ausnahme nach dem Eentralichlachtbofe gewiesen. -»** F- E., K öln a. Nh. „Kannst Du mir sagen, woher man die echten sächsischen milbigen Kaie hcrbczielst? Ich bin ein Freund von solchen Delikatessen; aber bitte gieb mir Anwort, ich schicke Dir auch eine Flasche besten Rheinwein!" — In Dresden aus der Breitestraße 4 bei Gerhardt und bei Gebr. Pfund, Bautznerstraße. 1882. l. Ist cs möglich, daß ich ein Mädchen, welches sich ^ !ur Zeit in einem öffentlichen Haute befindet, ohne Wunsch der nächnen Anverwandten des Mädchens, entfernen kann, eventuell was muß icy tlmn ?" —Die in derartigen Häusern wohnh. Frauenspersonen können dieselben jederzeit wieder verlassen und dürfen von ihren Ouartiergebern keinen Augenblick gegen ihren Willen zurückaehaltcn werden, da sofort die Behörde wegen Freiheitsberaubung zu Gunsten der betreffenden Frauenspersonen Untersuchung gegen die Besitzer von dergleichen .Häuser einleiten würde. ^Habcn die Quartiergcber Forderungen an die bei ihnen wohnenden Frauenspersonen, so können sie den Klagwcg betreten. Es soll allerdings häufig die irrige Mei nung bei den Insassen solcher Häuser bestehen, daß sie wegen Schulden an ihre Quarliergever gebunden seien, dem ist aber nicht so. Beim Austritt aus einem Hause gedachter Artarf natürlich die polizeiliche Abmeldung und Anmeldung ini neuen Quartiere nicht übersehen werden. 2. Sehe ich polizeilichen Strafen entgegen? — Nein'. st. Wo kann ich ein Regulativ über das Verhalten eines unter ffttenvolizeiticher Kontrole stehenden Mädchens bekommen ?" — Bei der Kgl. Polizei-Direttion. .... „ *** T . Altenburg. „Auf den Loosen des Albert-Dereins ist der Preis mit ö Mk. ausgeworfcn, während die Venen Werbezakl u. Schneider, Mathildenstraße 55 dort dieselben mit » 4 Mk. 5V Pf. " ' ' wie HM kommt «Nh ob ««ugetx». w«o« dt« SÄ»»« Verkehr mit diesem. Wäre es wokl recht, Vesten Frau davon Mit- theilung zu machen und in welcher Weise, um ihr nicht leid zu lhun?" — Wer sich i„ solche Dinge mischt, ohne dazu berufen zu sein, wird die Wahrheit des Zprüchwortes „Wer Pech angreist re." erfahren. *** G. S. „Ehe wir in Dresden wohnten, lebten ivir glücklich und seitdem wir hier sind ist mein Mann wie umgewandelt, ec be handelt mich jetzt in einer Weise, die ich kaum mehr ertragen kann, sieht er, daß ich traurig darüber bin, so pfeift und singt er. Schon oft suchte ich die Elbe auf, um meinem Schicksal ein Ende zu machen, aber immer wieder erinnerte mich eine höhere Stimme au meine armen Kinder." — Sollte die Großstadt io schädlichen Einfluß aus Ihren Mann ausüben? Geduld und Muth nicht verlieren! Die widrige Handlungsweise eines ManueS darf doch nicht im Stande sein, eine Frau zur Selbstmörderin und Verbrechen» an ihren Kindern zu machen. 2-** G. H., L o m m a tz s ch. „Ich habe mein Logis am I. April früh vor sechs Uhr gekündigt. Ich sagte zu meiucm Hauswirtl,: „Herr Wirtli, ich ziehe zu Johanni aus." Darauf antwortete mir mein HauSwirth: „Ta kann ich nichts dagegen haben, daß Sic aus- zieben wollen; das LogiS ist aber bis zu Michaelis Ihre. Heute ist'S zu spät zu kündigen, daS sollten Sie mir gestern sagen." Kanu ich nun gesetzlich gezwungen werden, wenn cs zur Klage kommen sollte, die Miethc bis zu Michaelis zu zahlen, da doch mein Wirth nach meiner Ansicht die Kündigung nach oben erwähnten Worten angenommen hat, da er mir erlaubte zu Johannis auSzuziehen." — Sie sind ein freier Meulch, und kein Haustnranu der Wert kann Sie zwinge», in einer Wohnung zu verbleiben, in der es Iimcii uiebt gefällt. Aber bezahlen müssen Sie, da kann Ihnen kein Doktor helfen, auch Doktor Schnörkc nicht. «*» E. B. „Aus was lstldct sich daS Hühnchen, aus dein Ei weiß oder aus dem Satter ? Ich bchaupic aus dem Eiweiß und das Dotter dient dem Schippchen als Nahrung." — Aus dem Dotier. Das Eiweiß dient dem Huschchcn als Muttermilch und Badewasser. *** EinS ch a tz g räbera m Elbe st raud. „Sie gedachten kürzlich der Hochflut!, vom Jahre lüt.'r, durch welche das auf der Augustusl,rücke früher befindlich gewesene Erucifir in das Elbstrom beil versenkt wurde. Welche Schritte geschahen denn bisher^ dalielbe wieder au's Tageslicht zu fördern? ein der Gegend von Schandau soll die Elbe überdies einen noch viel wertlwollercn Hort bergen, nämlich den räthseiliaft verschwundenen Baarschatz aus dem'Nachlasse deS Ehevalier de Sare. Der bekannte Alchnmist und Noscnkrenzer Georg Schrepfcr, uli.w von Steinbach, gcst. 1774 in Leipzig, soll einen Lhcil des Geldes, bestehend aus französischen Goldmünzen, aufgffunden haben?" — a<l. > Alle möglichen Nachforschungen nach dem goldenen Kreuze waren bis jetzt erfolglos, ml. 2 lieber den an geblichen Sckatz des Chevalier de Sare, den der hcrüchtigle Eliarlatan Schrepfcr gehoben haben soll, ist nirgends etwas zu finden. Im „Sammler , wo Band li S. 082 von dem Betrüger des Längeren die Rede ist, steht gar nichts über seinen Verkehr mit Johann Georg Ehevalier de Sare und in der sehr sorgfältig nach Aktenstücken be arbeiteten Biographie Schreber's in Bülaus „Seltsamen Geschichten" ist zwar ziemlich weitläufig über das Verhältniß des Letztgedachtcn zu Schrepfcr gehandelt, aber der fragliche Schatz ist nicht erwähnt. Eine vollständig erschöpfende Biographie des sächsischen Eabalistcn ist noch nicht vorhanden. Alter Sachse, früher in Dresden. Gruß. tzrikftzNtensrcund am Sibesuvwd, Ich »el>m' ei» voller Gl»? ,»r pund. Liir wohne» jek>> am Rheine Und Irinkc» luc-'ae Deine! Du lial! tnrM de» Brieskasien? Macht Den schonen Bund ui Stand acoracht. l-m dreimal Lolli! vom arlincn Rhein Wo wir niU Bene gUiUUch lern. Antwort. Ich danke Euch vom Eloeslrand. Mein „Töpichen Änlmbacli" nt der Hand; Auch ich iah einst am Rheine lind traut die doristren Weme. S'rlciknicn sein ja dnzu da >in hel'cn Jedem. >e n und nah: Süd Euer Lebenkiand venia»! Mögt tzh: zrci Leide glurtUch — sind. Beamter. „Giebt es hier eine Kredit-Anstalt und welche ist dies, bei welcher ein schuldenfreier, festangestellter, solider Beamter, welcher ein jährliches Einkommmen van!MO Pik. hat, dessen Leben mit 10,000 Mk. versichert ist, dessen Möbel, Wäsche n. ,. w. vielleicht 5000 Pik. iverth find, bei pünktlicher Zinszahlung !)00 Ml. ans . Kündigung geliehen erhält, almc deshalb einen Wccmel auSstellen iur st Pro zent. Sachs.: oder seine Sachen, oder seine Lebensversicherungs-Police verpfänden ohne großen Verlust! zu müssen?" — z^rkmi-rliri, > daran erinnert, al» der Kondu Donnerwetter I dachte ich, Du und noch denselben Tag war ic sttdter Nathhause. Abonnentin. Pirna. „Wir sind jetzt 2 Fahr« mit einander verbetrathet (Wir? Herrsch, davon wissen wtr ja gar nichts. Red.) und mein Mann »st schon gar nicht mehr so wie er sonst war. Früher war er immer lieiter und voll Schnurren, jetzt ist er grieS- grüinlich, oft ärgerlich und nerglich. Die Schuld liegt gewiß nicht an mir. Ich glaube, er ist Hiwokontor. Was meinen Sie? Giebt eS dagegen ein Mittel?" — Also voll Schnurren war er tn der Ehe Rosenzelt? Ja, beste- Frauchen, eS legt sich eben Alles. Deßhalb aber braucht Ihr Mann aber noch lange nicht — wie sagten Sie? — Hupokoittor zu sein. Er hat vielleicht Oelkeim-Aktien. Wir haben für Sie keinen andern Rath als den: schreiben Sie sich unsere Lebcnöregeln vorn in'S Wirthschaftsbuch; diese lautet: Immer glücklich — gefährlich, Immer traurig — beschwerlich. Immer lustig — nicht möglich, Ein'ü um's Aiw're — erträglich! »*. Gleichen und Dorchen. „Zwei hübsche junge Mädchen, denen es an Herrenbekanntschast fehlt, bitten Dich um zwei hübsche junge anständige Herren. Wir sind beide häuslich erzogen, an Ver mögen fehlt's auch nicht. Ich, Grctchen, bin blond, Dorchen brünett." — Zusendung erfolgt postwendend. A b., Ries a. „Können Sie mir nicht ein unschädliches Mittel gegen die abscheulichen Mitesser angeben?" — O ja, Sie lassen sich Ihre Mahlzeiten aus Ihr Zimmer bringen (Sie müssen aber ganz allein sein) und verriegeln dann die Tliüre, bis Sie ab- getafelt haben. Auf diese Weise werden Sie nie Mit-Esser bekommen. DaS Mittel ist gewiß unschädlich. » Ein Enterbter. „Bei meines Vaters Tode fanden sich Lottericloose vor, woraus licrvorgcht, daß derselbe über 800 Thlr., sein und mein Vermögen, verspielt hat. Unser Sachsen hat so große Lotterie. 100,(XX) Loose, Preußen nur 95,000. Nun frage ich an, ob unser liebes Sachsenlnnd solch ungerechte Einnahme nicht ebenso gut entbehren kann, wie andere Länder?" — Lieber Freund, blamiren ! Sie sich doch nicht. Wenn Ihr Vater wirklich im Verlaufe langer > Iabre nach und nach 800 Tlilr. in die Lotterie gesetzt haben sollte, ! glauben Sic denn, daß er ohne dem auch nur einen Pfennig mehr l hiuterlassen Hütte als so? Die NBguug, „dem Glücke die Hand zu bieten" ist einmal vorhanden und derselben wird gefröhnt werden, möge nun eine StaatSlottcrie bestehen oder nicht. Ist aber diese Neigung eine nicht wegzuleugnende Tliatsachc, nun dann ist eS dock entschieden besser, dieselbe findet in einer soliden StaatSlottcrie Befriedigung als etwa nn heimlichen Hazardspiel n. dcrgl. Der dies schreibt, ist ein prinzipieller Gegner allen Spiels um Gewinn, er hat nie in der Lotterie gespielt, dem dürfen Sic also schon ein ob jektives Urthcil zutrauen. Die preußische Lotterie genügt dem in Preußen vorkandenen Spiclbcdürsniß nicht; was ist die Folge? Plan spielt dort eben in großem Umfange in auswärtigen Lotterien, ob- , gleich eS dort verboten ist. Es ist offenes Gelieimniß, daß in Preußen ! just ebensoviel Loose der sächsifchcn LandcSlotterie gespielt werde», ^ als in Sachsen selbst. Wenn die Zahl der Loose der sächs. Lotterie : auf die Hälfte herabgesetzt wird, dann büßt Sachsen alljährlich ein paar Millionen ein, die jetzt aus dem Auslande herein fließen, und schaffen wir die Lotterie uns ganz ab, dann spielen die Leute in ! fremden Lotterien und unser schönes Geld rollt aus Nimmerivicder- . sehen aus dem Lande hinaus. Radeberger Ab. „Ich bin im Besitze einer Bibel mit Bildern vom Iabre 1«>79. Da ich gesonnen bi» selbige zu vcrwerthcn, bitte ich Sie re." - Alte Bücher kaust der Antiguar und wenn Sie soicke annoneiren lassen wollen, io sieht Ihnen der Inseratentlicil gegen die übliche Gebühr zur Verfügung. -cN« R. F. „Seit vorigem Jahre wurde mir alle Wochen ein Gäriner-Fachblait zugesandt, ich bade auch einige Inserate daselbst eimücken lassen und glaubte, damit so weit fertig zu sei». Gestern habe ick nun auf einmal eine Rechnung von 5 Mark erhalten, welche ich für die immerwährende Zusendung des „Samen- und Pflanzen- Anzeigers" bezahlen soll. Es sind mir aber bis jetzt auf keine Weise Zalilungsbeoingungcn gestellt worden, sondern ich bin m dem Walm gewesen, daß ich densewcn gratis erhalten. Ich bin zwar nur Privut- gärtncr, aber wenn die letzteren bezahlen sollten, so müßte cs meines ErachtcnS auch angegeben sein und zugleich wieviel. Der Mann könnte mir ebenso gut 10 Mark abvcrlangcn, ich müßte dieselben auch bezahlen." — Unter beivaiidtcn Umständen sind Sie zur Zahlung nicht verpflichtet. ch** Karolinc. „Ich bitte Dich herzlich, mir doch ein Mittel zu rathen, damit ich warme Füße bekomme. Ich bin noch sehr fimg, habe aber stets kalte Füße und werden nickst eher warm bis ich früh auS dem Bette steige." — Nehmen Sie öfters kalte Fußbäder und reiben Sic die Füße danach tüchtig ab. *** Pt. T. „Bin Schmicbetelirling und lerne schon daS letzte Jahr, muß aber immernoch für meine Meisterin zu Mittag oder nach Feierabend, sogar unter der Arbeitszeit Wasser und Kohlen holen, Holzbacken und Mandeldrehen. Die Leute lachen mich immer auS, daß ich so dumm bin und solches mache." — Ei, wer wird sich denn aus dem Gerede solcher Leute, die die Arbeit verspotten etwas mack Ob Du mußt oder nicht , ehre die Frauen, mein Sohn! " Meisterin hat für Dich bisher mehr in der Küche rc. arbeiten > als daß die kleinen Hilfeleistungen Deinerseits envühncnsiverth sind. Lebrjahre sind eben keine Herrenjahre. ch** S. B. S. „In welchem Prcisverhältnisse sichen die Lebens bedürfnisse d. h. Logis, Kos! re. zu den Dresdnern in Deutsch- Oesterreich (Wien re.), in der Schweiz (Zürich, Basel, Genf rc.)." — Es giebt fast keinen Preisunterschied in den Lebeiisverhältiiisscn von Oesterreich (Wien rc.). da man Einiges hier, Anderes wieder dort für einen mäßigeren Preis haben kann. *** Anna Ncubcrt, Döbeln. Der „Fraucnschutz" in Dresden Neustadt Georgenstraßc, könnte vielleicht den Wünschen ent sprechen. Nähere Auskunft durch die Vorsteherin. Tie Redaktion. kckiwcriich! «mvschle,. Soa« «tr wie das Iagdsragc von U. in Colditz. „Kann man denn als Iagdbercchligter auf seinem Reviere, wenn man einige Fasanen aussetzt, die Halme das ganze Ialir hindurch schießen? oder ist dies nur in einer Fasanerie erlauot? Und was versteht man denn, dem Gesetze nach, unter Fasanerie?" — Bezugnehmend auf das sächsische Wildf'chongcietz vom 30. Juni 1870 sind Faiane», insbesondere die Halme, vom 1. Oklbr. bis Ende Januar abzuschießc». In jedem Wildpark hingegen, hat das Gesetz keine Anwendung und der Ab schuß liegt vielmehr in der Hand des Besitzers; rationelle Jäger wcroen jedoch obige Bestimmung als Richtschnur stets beibchalten. 5** ? Gauernitz. „Am runden Tisch im herrschaftlichen Gailhöfe hier ist großer Streit. War der letzte Frost im Ialirc 1800, als daS liebe Korn und die Kirschen erfroren im Monat Mai oder Juni? Tbust uns einen großen Gefasten, denn ein Leipziger der möchte uns gern eine Wette verlieren lassen." — Es war im ictzönen Monat Mai, etwa 4 Wochen vorher, che die Preußen den Sachsen einen Besuch machten. O Alter Ab., Ehcmnitz. „Eignet sich ein Wohnhaus zur 'Aufbewahrung von einem halben Eentner Pulver und dem ent sprechenden Quantum Zündschnüre, bestimmt zum Steine brechen? Wo ist über diesen Fall Anzeige zu erstatten. da die Lrtsbchörde schon jahrelang Kenntniß davon hat und cS duldet." — Das ist nicht wahr! Die Behörde kann und wird dies nickst dulden. Warum geben Sie dm Ort und das HauS nicht an, wo dies geschieht? Mit anonymer Schrcibselci wird nichts erreicht. ,** I. K. Z. „In einem Restaurant entspann sich kürzlich ein Streit. A. behauptete mit dem bekannten Raubmörder Strehie in die Schule gegangen zu sein und später mit ihm in die Lehre und schließlich vor der Enthauptung bei ihm in dem Kerker gewesen zu sein. Ta nun A. erst 1836 geboren, so zweifelt B. an dicker Be hauptung und bittet um Mittheilung» wann Strehle geboren und in welchem Jahre Strehle enthauptet worden ist." — Dieser Teufel in Menschengestalt, welcher Mutter und Schwester erschlug und nach der Thal die Leichen der Ermordeten im Bette verbarg, auf welchem er mehrere Nächte schlief, war 1826 geboren, und Schreiber Dieses sammen auf einer Bant gefessen z» . boren wurde, so kann er unmöglich mit Strehle in die Schule gegangen sein. Enthauptet wurde Strehle 1847 auf dem Alaunplahe mittelst Richtkchwrrtö. Nach mehrmaligem Fchlschlaam mit de« Schwerte wurde ihm der Kopf förmlich heruntergesäbclt. Friedrich städter. ^,Jch habe aus Vergeßlichkeit den — Kleine Plaudertasche. Die durch daS Pfingstfest privilcgirten Reisetage für fleißige, sparsame Bürgersleute sind vor über und doch begegnet man allerorten weiblichen Touristen „aus dem Mittelstände" mit unzähligen Koffern, Schachteln und Schooß- lmnven, die Bäder oder Sommersrischcn ausfuchen. Warum? Aus Gesundheitsrücksichten? Nein. Nur ein kleiner Tlicil findet noth- gedrungcu auswärts die Erholung, die ihm ein geräuschvcstler Haus halt trotz aller Bequemlichkeit nicht zu gestatten vermag. Die meisten Frauen reisen — weit cs Mode ist. Die Frau Meyer will der Frau Lehmann nicht nachstellen, wenn in den winterlichen Kaffeekränzchen von dem Auswande deS BadclebcnS, von seinen Zerstreuungen und Abenteuern die Rede ist, die Leute könnten ja denken: „man hätte es nickst dazu!" und so entschließt sie sich, von den vielen neuentdccktcn Krankheiten das Reisefieber zu simulircn. Der hinzugecogenc Arzt, auf Schmerzen in der Mngengcgend, ans schlaflose Nächte »c. aus- merksam gemacht, ist zufällig derjenige Jünger AesculapS, der bei jedem Kranken Anschoppung der Leber konstaurt und mit dem lieben Wasser oie unglaublichsten Einflüsse und Heiiirästc aus dcn mensch lichen Organismus kontraktlich vereinbart zu haben scheint. Nichts ist leichter, als bei ihm die Badereise, oder den Landaufentbalt mit „Kaltwasserkur" durchzusctzcn, der Gatte muß sein Amen in klingender Münze zu der Far>/e geben, wenn er sich nicht täglich Vorwürfe mit obligaten Weinkrämpsen zuziehcn will; Modistin und Schnei- ^ ' iir^ h g> lenkcr — die Kranke fährt ab. Schon im Eiscnbahncoups giebt sie durch eine mehrfach anerkannte, noch zu prämitrcnde Zungenfertigfeit Bulletins aus, ganze Berge von belegten Semmeln beruhigen den schwachen Plagen, die Leber erhält ebenfalls reichliche, flüssige Nahrung. Am Orte der neuen „Thätigkeit" angekommen. werden schleunigst die Kleider zurecht gelegt, nach dem besten Mittagstisch, den durchaus nötliigcn Zerstreuungen geforscht, beiher auch über die verordncte Kur Recherchen angeslcllt. Letztere Beschäftigung dient gleichzeitig zur Anknüpfung von Bekanntschaften. Selbstverständlich verfliegt die festgesetzte Zeit, che man sich'S versieht, die Leder ist noch nicht ganz heil, sie entwickelt einen unbesiegbaren Durst nach wohlschmeckenden Getränken, aber der mißgünstige Ehemann, der erst zweimal Geld nachschicken durste, will nur noch das Reisegeld opfern. Eü muß von allen Freuden des LrteS, von allen Annehm lichkeiten , die weibliche Alleinherrschast mit sich bringt, geschieden sein bis — über's Jahr! — Die gestärkte Frau kehrt heim, ist ein Gegenstand des Interesses Mer Bekannten und darf lebhafter als je das Wort führen, sie kann etwa« erzählen! Und doch ist diese Art kranker Frauen bei Weitem noch den unternehmenden Spekula» tinnen vorzuziehen, die ihre Nerven zum Vorwände der Arbeitsscheu machen und aus den als wie sie mitnehn. braucht keinen Lebe nlich mehr Banknoten heimbrinaen Speele " le« d«R«is« doktor. höchsten- «inen
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