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Vrvsäv» 1882. VI«-. «UM! 37000 «r»«»i. vlle rieVUckaab« ein«es»ndter IN,, «userchle maLt stch di« RedacN», nicht »««mndltil,. «nn»nc«n für und nehmen »n: Lte »nnoncen>Viir«ur V.H««s»»- «««»» »-,»«»! - «»»„, V»«st«I — LnuU« ch «««».,— Anvali»«»»«»», - ». «»»«» s» «irlttz: - «,». »««» «, «-«Ledur,: - S. « « ck «». in Hall«: — in Hamdur» Tageökatt für MM. Unterhaltung, Geschästsverketir. Körtendkricht, Fremde» liste. Vsplssvrle-Mediiulkvtur vo» üartmauu L 8a»m, 8odlos«8tr»s»v 17, -oxenüdsr äem Irxl. 8eI»Io88 Ä «teilt nsclr doeväeter Inventur einen grossen Posten ^ Ktioksroion veit unter kostsnpreison rum Jusvorkiruk. „„kl Treibers. ^tsILsr kür küotoZrLxÜLs 6. 8vIiudvrt-Lu8v1mailn, . L>»npl»tra«»v I71V tXirckseite). kortruit« aller b'oriuute. (lsrantie kür keine -Lussülrrung. LiUixstv Preise. keine kolorit kür Llilitür. Verxrvssorunxen. slomontnutiralime» kür lkinäor. Düxliclr pseössnet von 8—KEIir. «». ISS. Wftterun« vom 7. tziinl: Varomeler noch v»car Rösolt, vallfirohe I»<Add«.7 N.) 755 Mtll.. ieit «ksten, 8 Mill. aesnllcn. Tdermomeitogt. n. Sieoum.: Temper. 10 » W., »icdr. Temv. !>"W . llvchste Tom». :5l »L>. Ll>r-LIl Wind. Heiler. Aussichten für den 8. Junt: Südwestlich mäßig. zu,ichinende Bcwnlkrmg, Gewitterneigung, warm. 27. .laltr^anx. Lnieeole werden Marienitraste u di» Nachm. 3 Uhr anoenommen. «onneo,» di»Mt»ta,»st»UOr. In Nensiadt nur a» Wochentagen: ge. aloIlergaiIcNr.dbirNachm.3Uhr. — Di« einlpoiligr Pelft^cUc koslel IL Psge. «lttigesandt 30 PIge. ikinc voroniic liir da» nächst' tägige (irlcheinen der Jnser-ft« wird nicht gegeben. Au»wäriige Annoncen» Aufträge von uul>eIai»ftc»'Sc> Ionen iulerircn »ir nur gegen Pränumerando, Aahtrengdurch t'rieimorkcn oder Pofteinjahiung. Ach, Silben Ionen l Plg. 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Auf die bohlen JreiheitSphrasen, mit welchen die Jortschritts-Wanderprcdigcr die Volksversammlungen füttern, pfeift der Sozialdemokrat: er fallt sicher nicht auf sie herein. Diese windigen Redensarten sind nicht im Stande, daS Eine zu verbergen, waö doch daü letzte Ziel aller Bestrebungen der Fortschrittspartei ist: die Knechtung der mensch lichen Arbeit unter die Herrschaft dcö mobilen Handelskapitals. I», Gegensatz dazu fordert die konscrvativc Partei den Schutz der red lichen Arbeit, ihre Organisation in Verbände von BerusSgenosscn» die gegenseitige Hilfeleistung in Fällen der Krankheit und der Ver unglückung. Tie Fortschrittspartei giebt dem Arbeiter der Gnade des Kapitals oder dem Zufälle preis, die Konservativen trachten nach Ordnungen, damit der Arbeiter in den Tagen der Noth, Er werbslosigkeit und des Alters nicht auf die öffentliche Mitdthätig- kcit angewiesen sei. Herr Schickcrt würde daher im Reichstage für das Zustandebriiigen der sozialen Rcformarbcitcn, deren redliche Ziele hervorragende Sozialdemokraten frenuutlüg anerkannt haben, thätig sein; der Fortschrittler Kämpffcr würde diesem heilsamen Unternehmen möglichst viel Knüppel zwischen die Leine werfen. Alles zu Ehren der sog. freien Hilsskasscn des Orientalen Vr. Hirsch. Unter solchen Umständen ist eS noch daS Wenigste, daß die Sozial demokraten bei der Wahl sich der Stimmabgabe enthalten wollen. So bald daher das konservative Wablcomitö energisch die Sache fördert und die Wählerschaften nickt träge sind, hoffen wir nunmehr auf einen Sieg Schickert's bestimmter als bisher. Die Fortschrittspartei seht zwar Kops und Kragen daran, ihren Ladenhüter Käinpffcr den „Lrnnmatzschcr Bauern", wie sie'S nennen, aufzubreniien. Eugen Richter ist diesmal behindert, den Meißner Wahlkreis zu bereisen er muß nämlich seine Knnststückchen jetzt in einem pommcrschcn Wahlkreise produziren. Auch im Greisswaldrr Wahlkreise steht nämlich eine Nachwahl bevor. Die biederen Pommern werden nun mehr von Richter und anderen Fortschrittsgrößen genau mit den selben Redensarten betrunken gemacht, wie es den harmlosen Lommatzschern erging. In Pommern sind aber die Konservativen anders auf dem Damme als in Sachsen. Dort reisen ihre Agita toren gleichzeitig mit Eugen Richter von einem Dorfe zum anderen und wenn der große Zahlen - Taschenspieler seine sieben stelligen Ziffern in einer Volksversammlung nur so durcheinander hat wirbeln lassen, daß es den Leuten vor den Augen ganz drehend wurde, so tritt sofort ein konservativer Redner schlagfertig auf und enthüllt den Leuten den ganzen Zauber. Eugen Richter macht daher in Pommern sehr schlechte Geschäfte und tröstet sich mit der Leicht gläubigkeit der „Säckser". Wir versehe» uns aber denn dock zu der Einsicht unserer Landsleute, daß dieselben einen ehrcnwerthen Mann, wie Schickert, der im Wahlkreise geboren und gewirkt, Post direktor in Meißen, Bürgermeister in Großenhain und Mit-Erbauer der Pricstewitzer Eisenbahn war, einem von Juden und Judcir- genoffcn empfohlenen, völlig unbekannten Menschen verziehen werden, der im günstigsten Falle den Elagueur Eugen Richters macht! Kometenartig hat sich Fürst Bismarck im Reichstage gezeigt. Man konnte ihn mit unbewaffnetem Auge eine kurze Zeit am un bedeckten BundeStagshimmcl beobachten: dann verschwand der Glanz seiner Erscheinung. Er war sehr gut gelaunt und sah wie die Ge sundheit selbst aus. Der VerhandlungSgcgcustand selbst brachte eine üble U berraschung: die Bänke der Freihändler waren dichter besetzt als die der Schutzzöllncr ; infolge dessen erhielt die Zolltarif-Novelle eine durchaus ungenießbare Gestalt. In dritter Lesung wird der Reichstag die freihäiidlerischcir KukukSeier wieder auö dem Zollncste hinausbefördcrn müssen. Die eguptische Frage hält begreiflicherweise alle Politiker in Alarm. Arabi'S Schlauheit hat den Engländern eine köstliche Nase gedreht. Ihre brutal vor Alexandrien aufgefahrcne Flotte beleidigte das Nationalgcfühl der Eguptcr; Arabi Bei, ließ deshalb Befestig ungen aufwersen. Die Engländer protcstirtcn und bewogen den Sultan, die Fortsetzung dieser Befestigungsarbeiten zu untersagen. Arabi Ben erklärte seinen Gehorsam unter die Befehle des Sultan — leider seien dieselben ihm erst cingehündigt worden, nachdem die Batterien am Mccresstrande bereits mit Geschützen schwersten Kalibers bewaffnet. England hat, außer der Sorge für die pünkt liche Zahlung der Wuchcrzinscu der Staatsanleihen, doch noch das reale Interesse an Egypten, daß der Suezkanal nicht in den Besitz einer anderen Macht falle. Frankreich hat aber, außer dem gleichen Finanzintcrcffe, eigentlich nur eingebildete oder sentimentale Rück sichten am Nil zu vertreten. Noch ahnen die Franzose» nicht die volle Wahrheit, daß es mit ihrem Einflüsse auf Egypten absolut au« ist. Hütte Freycinct seinen Landsleuten diese Thatsachc offen von der Tribüne aus verkündet, so hätte ihn ein Sturm des Un willens von seinem Amte hinweggefegt. Und doch ist Freycinct nur der Erbe der eguptische» Politik aller seiner republikanischen AmtSvorgänger, deren letzte Weisheit die Verwaltung EgyptcnS lediglich im Interesse der Staatsgläubiger bildete. Auf den geistigen, sittlichen und materiellen Zustand des egyptischen Volkes nahmen diese Herren nicht die mindeste Rücksicht — das Volk cxistirte nicht für sie. Jetzt auf einmal giebt dasselbe Lebenszeichen, eS will Herr seiner Geschicke sein und sagt die Fremden, die eS daran hindem wollen, Ubcr'ü Meer zurück. Kommen die Franzosen dereinst zur Srkenntniß. daß sie in Egypten Nichts mehr zu sagen habe», dann werden sic dies als eine furchtbare Teinüthigung aufsaffen und eS dem Minister Freycinet entgelten lasten. Seine Stellung ist infolge der egyptischen Debatte stark erschüttert; nur auS Furcht vor der Wiederkehr Gambetta's wurde er nicht gestürzt. Andererseits wird beinahe ganz allgemein der Stab über Gambctta gebrochen, dessen maßlose .Heftigkeit nicht unbedeutend dazu bcigetragcn hat, die Majorität Freycinet'S zu verstärken. Man citirt folgendes die Situation bezeichnende Wort: „Freycinct hat vielleicht an sich selbst einen Selbstmord vollzogen, aber was scherzhafter ist, daß zunächst Gambctta in Folge dessen gestorben ist." Nun ist aber in Berliner politischen Kreisen seit einigen Tagen eine Wandlung betreffs der Rücksichten entstanden, die Deutschland bisher gegenüber dem Kabinct Freycinct bcwabrcn zu müssen glaubte, um zu verbindern, daß Gambctta an's Ruber gelange. Man siebt jetzt ruhig der Eventualität entgegen, daß Gambctta an die Spitze FranircichS tritt. Die Be- sorgmh vor seinen Anschlägen bat bedeutend abgenommcn: man ist Literatnrliiinmcl müde, Opfer zu bringe», ui» seine Konkurrenten in der Regierung Fraucniiofer cnt^.^ ^ zu erhalten, ja die Meinung wird laut, daß der Erfolg der gegen- > fchh-n könne, daß ibm die Vorlesungen seines „Kollegen" Hcttner wärtiacn Situation sein »niste, daß Gambctta zur Rcaicruna ac- ^ müibe» -- „ns Weitere fände mb ickioii --: ein sich bekanntlich um die sog. Ucbcrbürdnngsfrage d. b. mn Reform dcS Unterrichtaplancs der sächsischen Gymnasien znr Beseitigung des Allzuviel des Lernstoffs. - Eine große K u n st - Erbschast ist in Dresden zu ver geben! Nicht ^weniger denn 7 Kal. Saimnlnngen stir Kunst und Wissenschaft hat der Tod augenblicklich ibres Direktors beraubt: Geb. Hofratb t)r. Hettncr stand dem Antiken ^ninncl, dein Iiisto- rischen Museum, der Mcngs'schen Sammlung und dem Rietschcl Museum vor ; Prof. Grüner dem König!. Kupferslich-Eabinct und demjenigen der Sckundogcnitur, tft'. Elanß der Porzellan- und Gcsäßiammlung. Sofort nach dem Hinschcidcn dieser verdienst vollen Männer bat ein stürmisches Bewerben um die von ihnen verwalteten Staatsämter begonnen. Ein Wettrennen giebt nur eine» unvollkommenen Begriff von der Beiverbnng. Es hat noch bevor der Sarg des unvergeßlichen Hettner in die Grube gesenkt war, begonnen. Nur etliche Beispiele! Der Eine, am ncl ein Stern kleinster Größe, den kaum ein entdecken würde, äußert sich so, als ob cs gar nicht wärtigcn Situation sein müsse, daß Gambctta znr Regierung ge lange, seine Trümpfe auSspiele und an der von ilnn eingcbrocktcn Niederlage Frankreichs in Egypten tbcilnebme. Das Schreckgespenst Gambctta, das Deutschland bedrobt und bennrnbigt, müsse endlich zu Tage treten, um einer Situation eine Ende zu bereiten, die aus die Länge mit dem Frieden Europas unverträglich ist. Reurste Telegramme der „Dresdner Nachr." vom 7. Juni. Berlin. In der gestern Abend statigesundcne', Sitzung der Monopol-Kommission ging cs heiß her, so daß die Regierungs- Vertreter (Schatzsekrctär Scholz und Ilnterstaatssckrctär 7>r. v. Mayr) die Sitzung verlassen zu wollen erklärten. Schließlich gelang es dem Vorsitzenden v. Benda^ die gestörte Harmonie wieder cini künftig übertragen würden — das Weitere fände sich schon --; ein Anderer, dem mehr als die Leistungen Hcttncr's dessen Aemtcr! in die Augen stechen, glaubt mindestens ebenso berechtigt zu sein ;u ibrcr Ausfüllung als ein gewisser Literat, der in rücksichtSlojen Feuilletons Lindau und Kahlau kopnlirt, sonst aber keinerlei wissen schaftliche Vorbildung für solche hohe Aemtcr nachzuweiscn vermöchte. Ein anderer, hochgestellte: Herr, der in der Kunst eine bedeutsame Stellung einnimmt, von dessen Gunst oder Mißgunst ^die Künstler viel zu erzäblen wissen, sieht durch den Tod Hetincr'S daS Feld sür seinen Ebrgciz frei und äußert sich dabin, daS Natnrgemäßesle sei, die hauptsächlichsten Aemtcr Hetincr'S ibm zu übertragen. Ta gilt es denn, bei Zeiten „ nenoa oic acnorie Harmonie wiener mif die hohe Bedeutung der beute in Frage stcbcndcn Kunstintcrcssen aerwaßen beruistel^ die "csung des von I)r i lünzuweisen, noch bevor an maßgebender stelle eine Eichcheidung gemäßen yerm''^ von' Unter'! "ber die Personalien oder die Organisation getrogen wird, Es ,.ei „alleren «oinmli,ionovcricm-> vcenoei. -ic vom "nrer.- . . . „em ,, eift d » f » „>,o staatssekretär I)r. v. Manr abgegebenen Erklärungen, nuf deren Ans-! ^ G^P .^"Ue oer ,'irc>>ni nähme derselbe drang, während dieselbe versagt werden sollte, wurden! schließlich in ihre», rein objektiven Tlicil in den Bericht „,jt! Direktors der Kupfer,tich-Kab, ausgenommen nnd zwar gegen 2 Stimmen. Abgg. I>r. Masnnke und Pergcr erklärten, daß der Bericht gefärbt sei. Abg. v.Maffow (cons.) gab eine Erklärung gegen den Antrag Lingenö ab. Die Kommission hat damit ihre Ausgabe erledigt. Wahrscheinlich findet die zweite Lesung der Monopolvorlage im Plenum am Montag statt. Berlin. Reichstag. Abgeordneter (?) eröffnet«: die Debatte Die Konservativen sollten stch ermannen und alle Angriffe aus den Schutz der nationalen Arbeit abschlngen; man dürfe nicht warten, bis die Regierung die Kastanien aus dem Feuer hole. Bartl, habe gesagt, durch die Aufbcbung des SchwcineschmalzzolleS werde die soziale Frage zum großen Tbcil gelöst. Da plagen wir uns nun mit unseren Kaiser und den Reichskanzler ab, die soziale Frage zu lösen, während daü Herr Barth mit einem einfachen Federstriche fertig bringe! Mit solchen bohlen Phrasen reisen die liberalen Man chestermänner im Lande umher, das ist die Weise, in weicher die Ge schäfte geführt werden. Cs sei absolut kein Grund tür Auslicbnng des Schmalzzollcs vorhanden. Abg. Schröter: Das Volk liabe sein Verdikt über die Zollpolitik schon gesprochen: Wahlrcstiltate, erhöbtc Auswanderung. Das deutsche Reich müsse eine Schntzwehr der Freiheit gegen alle reaktionären Gelüste sein. Abg. v. Schalscha: Nicht der „arme Mann" werde einzig und allein durch den Sckmalz- zoll betroffen. Das Schmalz werde zum große» Tlicil zur Sticfcl- und Wagenschmiere verwendet, wozu dann Alle beitragen. Abg. Rohland: Den Zoll müßte in der Hauptsache der arme Mann tragen. Sckatzdir. Burkhard weist den Behauptungen der Abgg. Schröter und Rohland gegenüber, wonach sich die Arbeitcrlölmc in den letzten Jnbren aiibancrnd vermindert batten, auf eine Publikation dcS früheren Abg. I)r. Rentzsch über die Lohnverbältniffe der Arbeiter der Eisen- und Stahlindustrie hin. woraus sich dnsGcgentkeil ergicbt. Aba. Ahlhorn spricht alSLandwirth gegen den Schnialzzoll wie gegen alle Zölle aus Lebensmittel. Abgeordneter I)r. Ferge erkennt an, daß heute die Debatte in einer sachlicheren und würdigeren Weise ge führt worden, wie gestern beim Honigzoll. Recht interessant fei ihm die Aeußcrung des Abg. Rohland, der den Landwirthcn vorwerse, daß sie sich zu viel Wissenschaft ungeeignet haben. Die deutsche Landwirthschaft sei Gott sei Dank noch in der Lage, den Flrischbcdarf Deutschlands selbst zu decken. Hoffentlich werde dies auch bald mit Korn der Fall sein. Wenn wir heute die landwirtbschaftl. Zölle ansbcben, dann würden bald gar viele Hände in der Land- wirtbschaft brodlos. (Lebhafter Beifall rechts, Zischen links.) dies in dem Geiste derFrcimütliigkcit versucht, der nicht die kleinste Scheiden wir zunächst die Posten des Kabinette nnd dcr Porzcllansammlung aus. Wir zweifeln keinen Augenblick, daß für de» erster«:» eine aus gezeichnete künstlerische Kraft zu gewinnen sein wird. Auch würde es nur einen guten Eindruck machen, wenn als Direktor der Por- zellansainmlung ein verdienter kiesiger Gelehrter in Aussicht ge nommen würde, der sein ganzes Pcrmögen in uneigennütziger Werse geopfert und Jahrzehnte seines Lebens daran gewendet hat, um seiner Vaterstadt Dresden im Korncrmuicum eine einzig in ihrer Art dastehende Privatiammlung zu schaffen. Tie»er Samm ler hat damit die Befähigung »ür die Leitung der Königlichen Porzellan-Sammlung wohl bewiesen, die ja im Wesentlichen abgeschlossen ist. Eine Aufmunterung verdient jedenfalls ,'eiir^ ener gisches, patriotisches Streben; er ist außerdem cm guter Sachse, der nickt neuerdings erst den mit grünweißer Seide gcsüttcrtcn Loyalitätsfrack angezogen hat. Es handelt fick also hier blos um das große Heltnepschc Erbe. Es cristirt leider in Dresden keine einzige Person, die geeignet wäre, Or. H. in seinen vcrsckiedcuen künstlcrisckcn nnd wissenscliastlicken Ricktnngen nnck mir annähernd zu-ersetzen, denn derselbe war ja nickt blos Direktor von -t Kunst sammlungen, sondern auck Mitglied des akademischen Raths; er hielt an der Kunstakademie und am Polntecknikum ausgezeichnete Vorlesungen über Literatur und Knnsigescbichtc. Seinen Lehrstuhl auszufüllcn ist augenblicklich absolut Niemand in Dresden im Stande und eS würde mit den crlicblicksten sachlichen Nacktheiten verbunden sein, wollte man etwa dem Referenten sür Knnstsachen im Ministerium, vr. Roßmann, monopolistisch zugleich zum T.irektor der Sammlungen macken nnd mit den Hctlncr'schcn Vorlesungen betrauen. Wir müssen also die Blicke über Dresden hmanS richten. Hier können nun etwa folgende Kapazitäten in Frage kommen: Gell. Rath Schöne in Berlin, ein geborener Dresdner, Vortragender Rath im vrcuß. Kultusministerium über Kunstsache», Herin. Grimm, Jul. Meyer, vr. Bode, Dr. Lessing, Tircctor des sämmtlich in In Namensabstimmung wird der Antrag Barth mit 12!) gegen 120 Stimmen abgelebtst. Dagegen die konservativen Fraktionen, Centrum mit Polen und mehrere Nationallibcralc, darmstcr die Abgg. von Bennigsen, vr. Stevbani. Leusckner-Sachsen, Holtzmann -c. Riga. Der Attentäter aus Baron Nolckcn ist verhaftet; er gesteht ein, gedungen worden zu 'ein, Nolckcn und mehrere andere Personen zu erschießen. Berliner Börse. Die feste Tendenz von gestern übertrug sich auch aus heute. Erntenachrichtcn und vie vorliegenden Eisen- halmauswcise befriedigten, aber daS Geschäft »ahm einen ruhigeren Kunst- nnd GcwcrbcmusciiinS, Jordan, Or. Dome, Berlin; vor Allein aber denke man an I)r. Springer in Leivzig, Professor der Kunstgeschichte, sowie Prof. Dr. Helwig in Rom, einen geborenen Dresdner, Porstand des archäologischen Instituts, welches das deutsche Reich in Rom begründet hat, eine Kapazität ersten Ranges. Springer wie Helwig emvfehlcn sieb vorzugsweise deshalb, weil sie annähernd wie Hcttner bedeutendes Wissen sowohl in den archäologischen wie litcratnr-lnstorischcn Fächern besitzen. Selbstvcrstnnviich müßte man den zu Berufenden, die säst nllc woül gern nach Dresden kommen und durch die ungleich bedeutenderen Kunstschätzc als an anderen Orten angczogcn werden, eine freie, angenehme Stelle bieten, so wie sic Hettncr batte, die dieser aber leider gegen Anmaßungen von unbefugter Weise sich immer und immer wieder ausS Neue erkämpfen mußte, ein Kamps, der ihm die letzten Jahre seines Lebens recht verbitterte. — Zu den Tausenden von Touristen in die Sächsische Schweiz gesellten sich kürzlich auch die Mitglieder eines Gesang Vereins aus einem kleine» Städtchen des Hcrzogthums, Altenburg in Begleitung ihrer Ehehälften, Hingerissen von dem Genüsse der pittoresken Scenerie des Kuhstall-PlateauS, widmete man a»ch von Verlauf als gestern. Zum Schluß kamen ungünstigere Meldungen! twr Barriere an« der Tiefe dev romantischen HabicktgrnndeS einige aus Paris, die nicht ohne Einfluß blieben. Eiscnbalmen gut ge fragt nnd böber, ebenso Banken. Für Bergwerke bestand gute Meinung. Deutsche Anlagcwertbe still, fest. Russen schwach, U garischc Goldrcntc höher. rveannue»7. Jmi«. Abend». c.'rcdft2,?0. CttialSbaliil 2-iSe,. bnrdrn Er Loose —. Sttberrcntc —. Pnvicrrcnic —. Golijtcr Lesicrr.Moldreiftc —. r",« Ung.Goldreiuc . 77er Nnsicn —. Er Russen —. L. erscnlonlelftc . Ncncslc Nngnr. Golbonicibc —. N. Crftntanlcilic . Un garische Aav'crrcnle —. Dircoifto . Sglftttcr —. gcftcsl. «len. 7. Juni, »lbend». Credit 328,75. rproc. Ungarische Sioldrcnle 88.K0. Pnrl». 7. Inni. «Schluß.) Rente «3.35. Anlcthc l'5.85. Italiener »o.75. Gtaat»dal>n 782.50. Lombarden 3I0.V0. do. Prioritäten 285,00. Sgyptcr 352,00. Oesterr. «oldreiftr 80. Rndig. Minuten der Bewunderung, als plötzlich die feierliche Stimmung der biederen Altenburger durch den angstvollen Ruf einer wobl- l beleibten Dame unterbrochen wurde. Aller Blicke richteten sich I erschreckt nach einem Punkte dcS steilen Abhanges, von welchem ans La»,- elegant gesticktes Korbtnschchen mit seinem culinariseben Jnbalt von Stein zu Stein in die Diese kollerte. Znr großen Freude der Eigmthümcrin fand sich nun zwar kein „Riitersmaim oder Knapp, der es wagte, in den Schlund zu springen", wohl aber der Haus- k kneckt vom Kuhstall, welcher mit der Aussicht auf ein -Honorar für seine Kletterproductionen den gefährlichen Weg in die Tiefe > antrat und nach einer bangen halben Stunde daü allerdings leere Körbchen über daü Geländer herüber bugsirte. ! — In der Mmmer 154 der dicSiäbngen Dresdner Nachrichten befindet sich auf Seite 1 ein Artikel, in welchem unter Andcrm be hauptet wird, daß die Dresdner Bant ein lootes verkrachtes Areal -n - /P,'..! weit hinter Obcrblascwitz, welches ans dem Konkurse des du.chgc- Herrschastcn sonne dre pnnzlick Georg schc tzamillc werben an der „anaenen Lpcknlairlc» Schaufnß in de:: Besitz einiger der Dresdner Lokales und Sächsisches. — Ihre Majestäten der König und die Königin trafen gestern von Jagdschloß Rehxfeld wieder in Dresden ein. Tic bohen VEEN sowie dre prinzlick Georg'sche Familie werben an der Spekulanten Schaufnß in de:: Besitz c ,zcrcr dcS Frohirlcichnainsfcstcü rn der kathol. Kirche tbeilncbmen. Bant nahestchenben Pcrsonaaen übcrgegange» sei, der Sächsisch In herzlichster Weise haben Se. Majestät der König und Böbmischen DampsschifffahrtS-Gesellichäst sür'bcren nzertlivolles Arcai i-e. Kgl. Hoheit Prinz Georg die Hochdemelbe» vom Stadt- in Blasewitz, aus der sich ilirc Werst befindet, als Tauschobjekt an- rath zu Schandau während der EmweihungSfcicr deü Badr-Ncu- geboten habe. Die Direktion de, Dresdner Bank rind deren Auf baues zugeslmdtcn BcgrühungStelegramme beantwortet. Die Tele- stchtSrath erklären hiermit, daß vorstebcirde Behauptung ihrem ganzen gramme lauten: „Herzlichen Tank sür übersandte Begrüßung. Jnbaltc nach unwabr sei und »elmien an, die nntenstebcndr Mit Wünsche dem Begonnenen gedeihlichen Fortgang. Albert." - tbeilung der Sächstsch-Böbinischeii Dnmpfschiffsabrts-Gesellschnft Be- „Meme herzlichsten Glückwünsche zur glücklichen Vollendung drö zug. Dresdner Bank. Der Aufsichtvrath: Freiberr von Kastei, Werkes nrbit bestem Dank für freundlichen Gruß. Georg. Herzog Vorsitzender. Rudolf Koblschntter. stellvertretender Vorsitzender, zu Sachsen. ! Die Direktion: gez. E. Gntinairn. Arnstädt. — „Sächsisch-Bölmiischc — Dre vom unterrichtsminister vr. v. Gerber auf Andrin- TampsschifffahrtS-Gcsellschnst an die Dresdner Bank. hier. Jbrem gen deS Landtags einbcmfcne Versammlung von Rektoren der Wunsche, Ihnen zu bestätige», „daß direl! von Seite» be» Dresoncr sächsische» Gymnasien tritt morgen hier zusammen. Es bandelt Bank iür die llcberlaüiinL .ines nbstückes in Blaie.vi'