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- Erscheinungsdatum
- 1882-05-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188205293
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18820529
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18820529
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1882
-
Monat
1882-05
- Tag 1882-05-29
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Monat
1882-05
-
Jahr
1882
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Vrv8<lvu 1882. Wickel»! «»,,,» »»»»kii» 7 U»r i, »er it,p«dMon: MaNrnilraL, I», lldouncmenltiirei» vieilUiihlUch , Mini L0 Bigc.. Lun- Lik Po» I Mark 7L Piak Nimu». lo Ps^c. Puflog« 37O00 «rempl. «Ilir ti«I>I!>ckaakeelnaeka»d«»Mi« uujcrtple mnilil sich die SicLacli»» »ich! »ordliidkich. Annonce» IUr uni nehmen »nr r,c An»o»eei>-Ni»eaur v.ipnal««» Ä«»> » — «>,»«»> Moll«! - La»«, » — AuualiLrnLauki - «. iiiäüll«» ,» wirli»; — «ob. ««,» t« lUqndcduig: - A. ivarck » w». tn vaiik: — »ieluer iu Hamdur». Tageblatt für Politik, Unterhalt««», Geschiistsverkelir. Lörfenbrricht, Frem-mliste. L7. Inlemi« worden Marlenina-e l> iw «ach» » ULl »»«enommeA, «om,io»r bi» M,l»a«»trUbr. In Nensiadt nur on WoLcniagcn: gl. aioli'rnoiieNr bdiiS!Lch»l.«Uhr. — Di« ei»,»«»,»« Pclii.ieiie kost«» ,ü P>ge. Lnilleknbt A> Psge Win« Garantie lilr da» nach«' tiigthe Srichkinen dcr Inserat« wird n i ch t ge -> ebe». lluLwäitiqe Annonce»«Auilriize «onunlx'Iannicn'betonen in,«nie» Wir nur ae»cn P>i>»umcra»Lo» Lolilnngdunh »irikslnoilcn oder PoheiNiahiuna. Ackt LM-en Ionen il> PI». Inicraic i»r die Moniog», iUnomrr »brr nach einem Acilioa, L»r Prlilteile so W. k »1« ^irnissvrtv- 0 ILrntinttitt» L 8ttr»w, 8t;lil0888tr»880 17, ße^vuliltor ävll» li^I. 8t;lil088 « stallt Nitvk boonäetor liivcmtur oinvll xrossou Uoston 8tiolcoroivu vc>it untar Lostonproison rum Jmsvorlcauk. tLS-rS'x-SeLS^^SL Iivberwrau dv»tV IllarlL« von SLvvvr, VQr1»tl«iit» KijviKl. liolspoliieko v! 68<ltzll. «II» Ciivurzxviitlior. U»rlkN8tr. 5 unä kor1lku8 Ur»r1«ii8li'. untl 1^«ttiku8 6. v. KIsss empüelrlt sein Mklitz-^ilWmtiillW-iiieMiist. s Vl80tt68 1'ttdlttittt, MlUMt« I^rvl86. ^ tskreis-L ücker lleäsrinLna kruueo rur VerküFUUF. Ä ^ur- Ulustrirto Nr. 14». Mitteriinq vom 28. Mai; Varomelrr nach Oscar DLsoU. vrausirat« wiMtilaaSlüN.) > 770M>ll.,icilftcslern<Mill.qeIiicgen. TIie>momeiro„r. ». Ncaum.: Temper. 2,« W., ntrdr. Temv.»"W. höcklie Tenw. 21 °W. Siid-Wind. Heiler. Aussichten für den 29. Mai: Ziemlich heiter, trocken, Gewitter regen nicht ausgeschlossen, mar»i. MAMMSSS» Montag, 2». Mai. Dresden, 20. Mai. — Zwischen dem Kgl. Finanzministerium und dem Stadt,athc schweben Verhandlungen über Beseitigung des Ueber ganges der Prager st rage und der sächsisch-böhmischen Eisenbahn. Diese Verhandlungen sollen diesmal ein günstigeres Ergebnis, er warten lassen als frühere. Man hofft sogar zuversichtlich, daß in nicht zu ferner Zeit ein betr. Vertrag abgeschloffen und den Stadt verordneten vorgclegt werden kann. Die Zustände bei jenem Uebcr- gange bilden eine Kalamität, die von Jabr zu Jahr immer lästiger wird. Das bedarf keiner Schilderung. Wie man hört, bestreiten die Techniker die Möglichkeit, dem Uebelstande durch lieber- oder Unterführung der Pragerstraße selbst zu begegnen. Man scheint daher auf ein anderes Auskunstsmittel gekommen zu sein: nämlich die Uebersührung der Eisenbahn von jenen Plätzen, die jetzt unbe baut zu beiden Seiten der Bahn liegen, zu unternehmen. Es würden Zugangürampen von dem freien Platze der zwischen dcr Prager- und der Lüttichaustraße diesseits und ebenso jenseits dcr Bahn aus jenem Platze zu errichten sein, welcher dann und wann mit einem Circus bebaut wird. Zu diesem Bchuse müsste die Staatöbahn das von ihr früher an die Stadtgcmeinde verkaufte Areal zurückerwerbcn. Wünschen wir im Interesse des Ganzen diesen Verhandlungen einen günstigen Fortgang und Abschluß! Dann wird auch dem prächtigen, jenseits der böhmischen Bahn ge legenen, jetzt von ihr gleichsam unterbundenen Stadtthcile eine blühende Entwickelung winken! — Der Tag dcr Stichwahl iin 7. sächsischen Wahlbezirke (Meißen rc.) ist auf den 7. Juni anbcraumt worden. Die Stich wahl erstreckt sich bekanntlich aus die Herren Finanzrath a. D. Schickert in Dresden und Baumeister Ed. Kümpsscr in Leipzig. — IX. Vor fünfzig Fahren. Aus den Erinnerungen eines alte , Dresdners. — Am 21. April 1832 wurden von den Kommunrcvräscntanten die zum Stadtrathe gehörigen Rathspersoncn gewählt. Der Stadtrath sollte fernerhin aus einem Bürgermeister und 4 besoldeten und aus Lebenszeit gewählten, außerdem aber noch aus 12 unbesoldeten und auf Zeit gewählten Männern bestehe». Der erste Bürgermeister der neuen Aera war vr. H übler, bis dahin Stadtrichtcr iir Neustadt-Dresden, er amtirte mit Umsicht, Eifer und Würde bis zum Sturwjahr 1818, wo er in den wohl verdienten Ruhestand trat. Ein hochbegabtes juristisches Mitglied des NatheV, Helsig, starb bereits 1838 im besten ManneSalter; dcr zum Stadtkämmcrer ernannte bisherige Buchhalter bei dcr Staatsschuldenkassc, Rachel, bat viele Jahre bis in sein hohes Alter dem Finanzwesen dcr Stadt vorgestandkn. — Als K. Kom missar zur joierlichen Verpflichtung und Einführung der neuen städtischen Behörde war Freiherr von Jalkcnstem (der uackimali,, Kultusminister) ernannt worden, welcher auch unterm 29. Mai das darauf bezügliche Programm erließ. Um 4 Uhr Morgens am 3l. Mai verkündete das Geläute aller Glocken und um l'/-!)Uhr dcr Gesang des Liedes 659 „Aus deiner milden Scgcushand", begleitet von Instrumentalmusik, vom Krcuzthuri» herab den Beginn der Feier. Um 7Ul>r versammelten sich der Stadtrath und die Kommun- rcpräsentantcn aus dem Rathhause und es fand die Verpflichtung und Einweisung des crstercn statt (auch die Verpflichtung der Mit glieder des Stadtgerichts, denn damals halte die Kommune über einen Tbcil dcr Stadt die Municipaljurisdiction). Nach Beendi gung des Einsührungsaktes begaben sich die Anwesenden unter dem Vorantritte der Geistlichen aller Konfessionen in feierlichem Zuge durch eine von dcr Kommunalgarde gebildete Hane über den Alt markt nach der Kreuzkirche. Es war für die Bewohner Dresdens ein ungewohnter, aber erfreulicher Anblick, daß dcr Festzug in erster Reihe durch die drei Geistlichen Sup. Iir. Scltenrcich (evang.-Iutli.i, Pastor Chirardct (evang.-ref.) und Unter suporior Franzcschi er öffnet wurde, welchen in zweiter Reihe Pastor Ur. Schmaltz (a. d. Ncustädter Kirche), Stadtpredigcr M. Güldemann und dcr isr. Rabbiner folgten. Die kirchliche Feier bestand aus dem Io clcmm von Naumann, einer Predigt des Sup. Or. Seltenreich und der vom Altäre aus vom Pastor Ur. Schmaltz gehaltenen Festrede, welche letztere einen überaus erhebenden und gewaltigen Eindruck machte. (Schmaltz war dcr beliebteste Kanzclredncr Dresdens, er starb als Hqusttpastor und Scholarch in Hamburg; die nach ihm bemmnte Sckmialh'sche Schulstistung bringt heute noch großen Segen). Nach beendigtem Gottesdienste begab sich dcr Zug dcr Festgcnoffen unter Vorantritt des Krcuzchores, auf den Altmarkt zurück, welchen inmittclst die gesammte Kommunalgarde (32 Kom pagnien) in Parade besetzt hatte. Der allgemeine Gesang des LicdcS „Nun danket Mle Gotm beichloß unter dem Geläute aller Glocken die öffentliche Feier des Tages. Das Rathhaus mar durch den Hof- baunuüster Tliormcuer sehr sinnig dekorirt worden, ebenso war das In nere der Kreuzkirche durch den Hofgärtncr Seudcl festlich ausgcschmückt. (Einen Stadtbamath und einen Stadtgärtner gab cs damals noch nicht-, die Funktion des letzteren übte in sehr primitiver Weise dcr Wicsenvoigt, weicher an der Ecke der Langestraße seine Amts wohnung und mit dcr Ucbcrwachung der Grasnutzungen auf dcr äußeren und inneren Bürgcrwiese, sowie des Füdcntciches und sei ncr schwimmenden Insassen viel Sorge hatte.) Als Kuriosum sei erwähnt, daß bei den öffentlichen Festlichkeiten als Festordner die Stadtfouriere fungirten, deren Hauplfunkiion im Ilcbrigcn die dcr „Grabcbitter" war. — Am Mittage des 3l. Mai fand eine Fest speisung dcr Armen und dcr in den WohlthätigkeitS-Anstalten dcr eotavt untergebrachten statt. — Mit großem Eher gab man sich in den bethciiiglen Kreisen der Thätigkeit in den neuen Geleisen dcr kommunalen Verwaltung hin. Es galt in dcr Hauptsache eine dop pelte Wirksamkeit. Einmal die Verwaltung zu säubern von Miß bräuchen und von Althergebrachtem, was sich den Forderungen der Neuzeit gegenüber nicht halten ließ. ES galt aber vor Allem zu organisircn und aus vielen Gebieten des önentlicbc» Lebens nicht blos einen Impuls zu geben, sondern auch thatkrüftig vorzugehcn. Die von der Stadt für de» ersten konstitutionellen Landtag Sachsens gewählten Abgeordneten dcr 2. Kammer waren: Ober-Stcuerproku- rator Eiscnstuck und Kaufmann Meisel (Letzterer wurde später be soldeter Stadtrath), deren Stellvertreter Advokat Kuhn (der auch als Dichter einen wohlverdienten Namen sich erwarb und nach dem die grogcn Häuser^ Kreuzstraße 1 und 2 noch hcnannt werden) und Ile. Struve (dcr Erfinder der künstlichen Mineralwässer). Wie sehr man in Dresden mit der neuen Aera in Land und Stadt sich be freundet hatte, das bewies in glänzender Weise die Feier des ersten Jahrestages der Einführung dcr Konstitution, am 4. Scptbr. 1832, die auf Veranstaltung des Raths stattsand. ES seien nur drei Mo mente erwähnt. Bei der Festspeisung wurden einige Tausend Pcr- cipicnten mit Suppe, Braten, Wcisjbrod und Wein regalirt (dcr Wein war damals billiger als jetzt, — Lagerbier und Kulmbochcr kannte man damals noch nicht, denn das Waldschlößchcn wurde erst am Tage vor Palmarum 1838 eingeweiht). Nachmittags 4 Uhr wurden in der Kirche zu Neustadt das „Vaterunser von Naumann, die „O-ctnr-Sinfonic" von Mozart und das „Halleluja!," aus dem McsnaS vün"Händcl von dcr K. Kapelle und anderen innsikalischcn Kräften aufgesührt. Abends fand ein sehr brillantes Feuerwerk patt, welches tbcils aut der Stallwicsc vor dem Pontonscliuvvcn ausgestellt samslcn orthographischen Schnitzern ausgestattet hatte; er su^?e nach einem Worte, mittelst dessen er dem Commis seine Verachtung so recht gründlich zu erkennen geben konnte, und faßte schließlich Alles, was er an Äerger in sich halte, in die Worte zusammen: „Sie, Sie — Sic vcrkelsrter Ton Juan!"— „Wü hcußt, veröhrtcrPrünzüpal, vcrkobrter Ton Juan?" — „Nun, im Ton Juan is! der Eomthur auf dem Pferde, bei mir aber ist ein Pferd aus dem Eomthur!" — Wahre Anekdote auü der 2. Bürgerschule. Dcr Rechenlehrer fragt ein kleines Mädchen: „Wenn Tu drei Kirschen hast und alle drei issest, wieviel bleibt Dir da übrig?" — Schülerin nach einigem Nachdcnlcn: „Drei Kerne!" — Wer jetzt Blascwitz besucht. versäume nicht, in dem herrlichen ReslaurationSgartcn dcr Dampfschifffahrt die Oamora obLeura zu besuchen (mir 10 Ps.), das Leben aus dem Strom und die schmucken Spaziergüngcrinnen geben dort reizende und belebte Bilder. — AuS dcr Lößnitz wird geschrieben: Am vergangenen Montag wurden die ersten Deere» in kleineren Portionen zur Erdbeerbörse in Kötzschenbrod a gebracht und an die dort nushültlichcn Aui- knuscr nach Berlin und Leipzig verkauft. An, 23. Mai wurde,, etwa 9 Liier ä 6 Bk. gehandelt, folgenden Tag war der Preis breiis 25 Proccnt niedriger bei einen, Umsatz von ea. 30 Liter», onncrstog endlich gelangten 80 Liter ä 3 M. zur Versendung. war, tbeils von Schiffen aus als Wasscrfcncrwerk zum Abbrennen kam. Die Hauptdekoratiou „4. Scptbr. 1831" in Kolvssaldimensioneii und in Brillantscuer besanh sich auf einem schwimmenden Flosse. Während des Ahhrcnneiis dieser Dekoration donnerten Kanoncn- schlägc und 300 Mann längs des Poillonschuvpens ausgestellte Jn- saiilerlstei, schossen Leuchtkugeln aus ihren Flinte». — Vor 25 Jahren (1857) wurde daS erste Jubiläum ^der Städtcordiiung durch ein von Rath und Stadtvcrordnelci, i», Saale der Harmonie oeranslaltetcS sehr solennes Fcstdiner gefeiert. An diesem Tage war cS auch, wo Sr. Kgl. Hoheit Kronprinz Albert als ein Zeichen der Verehrung durch Dcputirle beider Kollegien, das Diviom des EbrenbülgcrrcchlS der Haiwt- und Residenzstadt Dresden überreicht wurde. — «eitenS dcS Stadtratbs in Leipzig soll sür daS auf dem Nikolaikirchhof nuszustcUende Denk in a l zur Erinnerung an die Einführung dcr Reformation dcr Entwurf Prof. Johannes Schillings angenommen worden sein. — Schon am Sonnabend konnte inan die Wichtigkeit des Feiertags wctterL auf den Phnsiogilomicn angedcutet sehen, dem, von zehn Menschen, die durch die Straßen liefen, obscrvirtcn sicher mindestens acht fortwährend de» Himmel und es siel gar keinem dcr sich Begegnenden ein, das landesübliche „Wie acbt's?" zu rufen, sondern eS hieß überall „Was wird morgen sür Wetter?" Nun, schon die Sonnabend-Nacht goß mit ibrer wundcrinilden manddurchleuchtetcn Lust und de», reinen wolkenlosen Himmel in all' die ausflugsschwangcrci, und in Furcht und Hoffnung liangenden und bangenticn Gemiiihcr süßen Frieden; auf solche Nacht konnte nur ein ichöner Tag folgen und so folgte er denn auch, ein wenig frisch in den ersten Stunden, aber sonst rein und klar, sonnig und wonnig — ein rechter echter Psingsttag, dcr den Geist dcr GottcS- licbc ausschüttcte über Hunderttausend einmal von der täglichen Arbeit Ausatlmiendc, AuSruhendc. Doch — man darf den Tag nickt vor den Abend loben; wie wir dies niedcrschreibcn, isl's nämlich erst Mittag und da hinten am Horizont treibt sich verdächtiges Wolkcngesindcl herum — cs kann also noch Viel passiren. Indessen hoffentlich läßt der Himmel in Anbetracht des Festes die Leute hübsch aus dem Trockenen, für die von Einzelnen gewünschte Nässe wird schon Jeder nach Art und Maaß selbst am besten zu sorgen wissen. Das Leben in Dresden begann gestern lange vor dem Aufgang dcr Sonne; meist in fieberhafter Hast — die Tamcn trippelnd, aber untcrnelimend — wälzten sich Ströme von Wanderlustigen nach den Babnhöfen und dci, Dampsschisse»; lehtere »lußtcn während dcr ersten Morgen- und Vormittagsstunden sasl immer zwei- und drei fach fahren und waren natürlich beseht, daß vom „Setzen" für Hun derte gar keine Rede war. — Die Fremdcii-Zusuhr läßt diesmal nichts zu wünschen übrig; unsere Hoteliers und Gastwirthc werden sich sehr bald die Schönheit dieses Pfingstfestes auch ziffermäßig dar- stcllci, können. — Die Kultur muß wirtlich bald alle Welt beleckt naben, dem, von Jabr zu Jabr sind u», Pfingsten weniger von jene,, sonst in vorzeitlicher Tracht die Residenz besuchenden Provinz lern zu bemerken und auch diesmal trifft man selten auf ganz bäuerische Erscheinungen; — die Kunst dcr Schneider macht eben Leute. Die Morgeneoncertc waren außerordentlich gut besucht; der größte Zug herrscht da Feiertags traditionell nach dem Großen Garten und so war cs auch diesmal wieder. Bcmerkenswerth war übrigens gestern eine ganz bedeutende Frequenz dcr Droschken und Fiaker ; daß die Pferdebahn, besonders auf ihren Hnuptlinicn, zeit weise förmlich gestürmt ward, ist nur den Umständen angemessen; wäre die Linie nach dem Großen Garten fertig — die Gesellschaft Hütte auf dieser gerade währeud der Pffngsllagc ein enormes Ge schäft gemacht. — Die drei Salutschüsse, welche au hohen Festtagen f,üh 4 Uhr vom Arsenal in dcr Albertstadt aus abgegeben werden, lamen gestern uni einige Minuten zu spät und das'Geläute mit allen Kircheiiglockeii, das iu der Regel den Kanonenschüssen un mittelbar zu folgen pflegt, batte von mehreren Tlstirmen bereits ein gesetzt, als dcr erste Schuß über das Ellsthal hindröhnte. Die Re- vcillen wurden von 0r5 Uhr ab in Allstadt von der Militärkapelle des zweiten GrenadicrregimentS Nr. 101 und in Neustadt von dcr Kapelle des Lcibgrenadierregimcills Nr. 100 unter persönlicher Lei tung dcr beiden König!. Musikdirektoren Ehrlich und Trcnkler aus- gcsübrt. Nach den Reveillci, hatte das erslbczcichncle Chor Morgen- eonccrt aus dcr Waldschlößchenbraucrei und das zmeitgcnamitc aus dcr Saloppe. Beide Comcrtc waren namentlich von Fremden stark besucht. Dcr Verkehr in dcr Stadt war während der Vormittags stunden ein recht lebhafter^ Die Temperatur stieg schon um 10 Ulir ans 2l Gr. Rcaumur in, Schatten und ringsuni am Horizont hatten sich Mittags Gewitterwolken gebildet. — Kürzlich feierte das von Pros. Mull, gegründete Dres dener Sprach-Collcgium den Tag seines lOjahrige» Be- , .... stehens. Von jeher ist in demselben eine koulante Gelegenheit ge- Es sind zwei noch nicht näher bezcichnctc Männer, boten worden, sich vorzugsweisc im Englischen und Französischen ... — „ v—. > vollständige Sprechgcläufigfcit anzueignen. Die jährlich wachsende Glbhöhe in Dresden» -8. Mc>,, Mittags; 106 Cent, unter 0. Schülcrzahl (am Tage des Stiftungsfestes wurde dcr 10,366stc Schüler ausgenommen) ist daS Resultat des cigeiithümlichen, aus ^ -».uffrsgrilliinur. Arbeitstheillmg basirten Zwei-Lel„er-Si>stc»,S, welches mit Hilfe Deutsches Reich. Metz, 22. Mai. Ein bedauerlicher der Mctbodc Robcrtson's das mechanische Memorircn spart, selbst U »glück sscrll, durch den ein junges, hoffnungsvolles Leben sür Anfänger den zweiten Tbcil der Lektion zu einer interessanten vernichtet und eine ganze Familie ,n tiefe Trauer versetzt worden Conversationsstundc gestaltet, und Herren wie Da,neu jeder Alters- ist. hat sich gestern Abend in dcr hiesigen LndwigSkaierne zugctragen. stufe für die gewünschte Spezialität gründlich auSI'ildct. Im dortigen Osfijiercaffno saß gegen 8 Uhr der Secondclcutnant — Die Privatindustric in der Cigarrenfabrikatio» macht angesichts Dpcl vom 4. bayrischen Infanterieregiment mit eine», Freunde und deS drohenden Tabakmonopols bedeutende Anstrcngiintwn, das kon- Beide unterhielten sich über Schußwaffen. Leutnant Spei war im sninirendc Publikum mit den besten Erzengniffen zu verleben. Kebr. Besitz einiger Rrvolvcrpatronen und warf plötzlich die Frage ans, Schräder u. Co. in Mühlhausen (Thüringen) fabrizircn in neuester ob diese wohl auch in ein Jnscintcricgcwchr passen würden. II», Zeit sog. M o„ op o l - C o n kurre» z - Ci g a rrc n und zwar aus- fick zu überzeugen, ließ er sich ein solches bringen und machte schließlich nur in 11 Sorten in dcr Preislage von 3 bis 10 Pf. pro sogleich Versuche. Als er die Patrone hincingclcgt »nd das Gewehr Stück. Dadurch ist die Fabrik in der Lage, dicke Fabrikate bei vor- aus die Erde gesetzt batte, entlud sich plötzlich der Schuß, die Kugel cm, . .. . Fn der Loschwitz - Pillnihcr Gegend bezahlte man an einzelnen Orten noch 4 M. bis 4 M. 30 Ps. pro Liter. Tie Erdbecrvslanzcn wuchern dieses Jahr außerordentlich, stehen mit ihrem Alütlien- schmnck und Fruchtansatz sehr üppig und berechtigen zu de» besten Erwartungen. — In, Voigtlande blühen die .Heidelbeeren in solcher Fülle, wie man cs seit langen Jahren nicht gesehen hat. Für die dortige arme Bevölkerung ist dies von großer Wichtigkeit. — Wegen dcr in liühinischcn Nachbarorten vorlommcndci, ein zelnen Fälle von B l a tte r „ k, a >, k b e i t e „ soll in den Grcnz- orlen des Oelsnitzer Bezirks eine sofortige Impfung aller Kinder vorgcnommen werden. Zur Beruhigung wird initgctheilt, daß in den betreffenden böhmischen Orten aber keineswegs wirtliche Blattcrnepidlinie herrscht. — Polizei bericht. Unterhalb deS TainpfschifflandungL- platzes an, Hotel Bellevue ist Sonnabend Abend gegen 9 Uhr eine von auswärts „ach Dresden gekommene Frauensperson in die Eibe ge sprungen, von den hier wohnhaften, in der 'Nähe befindlich gewesenen Schiffern Gustav. Protze und Rob. Lehmann alsbald wieder hcr- ausaczogcn und darnach durch Beamte in daS Stadtsronkenhaus überftthrt worden. Der Grund zu dem beabsichtigten Selbstmorde ist unbekannt. — In Frankfurt ist gestern, telegraphischer Nachricht zufolge, der als gefährlicher Wcchsclsälichcr bezeichnet,: Agent Anton Lcmper aus Köln, 33JnIirc alt, 1,68 M. groß, mit schwarzen .Haaren, braunen Augen, spitzer Nase, schwarzen, Schnurrbart, aus dcr-Ha ft entsprungen. — In einer Droschke ist gestern Nachmittag ein fast neuer dunkler Sommerüberrock liegen gelassen und heute an die Behörde abgegeben worden. — Gestern Abend ist im Bayrischen Branliause zu Friedrich stadt ein Arbeiter in den Keller hiuabgefatteu und hat sich nicht unbedeutende Kopfverletzungen zugczogcn. — Dcr Eiienbahnban i», Rabenarier Grund bat nun auch sein Menschenopfer geopfert Infolge Alisgieitcns fiel am Dienstag dcr beim Bau beschäftigte Maurer Rcntzsch in die Weißeritz und fand in derselben seinen Tod. — Aus Langheunersdorf bei Freibcrg wird geschrieben, daß betr. deS im dortigen Teiche aufgcsunvcncn Schornstcinfcger- lchriings Louis Becher kein Selbstmord vorliegen soll, daß den Genannten vielmehr ein Schlaganfall betroffen bat. - ff' — In der Kirche zu Herinsdor f bei Fraucnstcin wurde an voriger Mittwoch ein Kind getauft, von welchem nicht nur Vater, Großvater und Urgroßvater, sondern auch die Mutter des Urgroßvaters, also die Ururgroßmutter in.HermSdorf leben und sich Alle guter Gesundheit erfreue!,. — In Fischcndorf bei Leisnig salifam 24. d. M. eine Frau zwei etwa 10—IMHrijje Knaben in dcr Mulde treiben und mit dem Tode ringen. Sie erhob sofort ein mächtiges Hilfegcschrci und auf dasselbe eilte der Gcmcindevorstand Ruscher berbci. Mit einem Blick übersah er die Situation und schnell rcsolvirt sprang er in den Strom, schwamm den Knaben nach und hatte die Freude, beide an's Land zu bringen; dcr eine war bereits besinnungslos, ist aber dann wieder zu sich gebracht worden. — Die Diebe, weiche am 17. ds. Nachts bei dem Goldarbciter Ullrich u, Oschatz das Schaufenster ausräumtcn, sind in Berlin ergriffen worden, als sie einen Tbeil des Raubes verlaufen wollten. ging dein jungen Offizier in den Kopf „nd tödtcke ib» augenblicklich. Die Kailerin Eugenie isftvon Ems nach Brüssel abgereist. Vor dem Landgericht München 1. fand die Verhandlung in DieseOuaiitätscigalre!dem S,ozialistciipro;eß gegen ^8 Personen statt, welche züglichstcr Dualität, zu verhältnißmäßig viel billigeren Preisen hcr- zustellen. Das Hnuptdcpot ist hier Herrn Mar T h U r m c r, (Dürcr- straße ll) übertragen, welcher luer und in dcr llnigegend20Vcrko.ufs- silialen dieser beliebten Cigarren errichtet hat. Diese Oualitätsciga,re! . . ........... ,, ,. ist in den meisten Städten Sachsens zu gleichem Preise, in gleicher j wegen Vergehens wider die öffentliche Ordnung durch Micilnahmc Nummer und Dualität zu haben. > an geheimen Klubs und Gesellschaften, deren Tendenz Umsturz dcr — Unter den leichteren Bieren, die bei», Eintreten sommer-! bestellenden Ordnung ist, angeklagt sind. Alle Angeklagte, von denen lieber Wärme so vielfach den schwereren voraczogen werde», gc-: mehrere aus Berlin. Leipzig und Hamburg aliSgewiesen sind, bc- winnt das in dcr Frbr. v. Finck'schen Brauerei zu Nöthnitz ge-i kennen ohne Ausnahme, Aichängcr der sozialdemokratischen Partei braute böhmische Schankbier immerhin an Beliebtheit. Es zu sein, bestreiten aber, eine», Klub oder einer Gesellschaft Gleich trinkt sich leicht weg und bekommt ausgezeichnet; dabei ist cs ge haltvoll genug »no behält Schaum und prickelnden Geschmack bis zu», letzte» Tropfen im Glase. Ein Vorzug dieses Nöthnitzcr Böhmisch ist es. daß cs nicht wie andere aus böhmische Art ge braute Sorten gleichsam die Kehle auStrocknet. > ->»- - -- ^ — In eine», hiesigen Geschäft kam dieser Tage eine urdroI - tärpartei mißbilligend auSsprichl und den Kbedive ersucht, dcr Mi lige Scene vor. Ter Chef, dessen Wiege am Jordan gestanden tärpartei Mäßigung anzucmpfehlei,, weil andernfalls eine Inter gesinnter anzugehören. Dcr Staatsctziwalt beantragle gegen fünf Angeklagte je 5 Monate, gegen die übrige» je 4 Monate Gefängniß. Das Urtbeil wird am 2. Juni gefällt und publizirt. C-gyptkn. Aus Cairo 'wird gemeldet: Ter Kbedive erhielt eine Depesche, worin sich die Pforte über das Verhalten dcr Mili- ba^en muß, hatte alle Ursache, mit den Leistungen eines seiner Commis äußerst unzufrieden zu sein. Namentlich schrieb der Com mis eine geradezu gotteslästerliche Orthographie, waS er mit seiner geringen Schulbildung entschuldigte, die er in der Wasserpolakei ^ empfange!, batte. Eines Tages kam der Chef voller Entrüstung zu sucht" hat an, 27. Mai dein Commis mit eine», Briefe, den dieser abermals mit den arau- sagt von den berühmten vention des Auslandes »»vermeidlich sei. Aenillerou. ll. K. Hoftheater dcr N c n si n d t. Lardou'S „Flalter- einen gethcittcn Erfolg gehabt. Bädecker chweizerlhälcu'., sie baten »wist drei Tbal-
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