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- Erscheinungsdatum
- 1882-05-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188205252
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18820525
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18820525
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1882
-
Monat
1882-05
- Tag 1882-05-25
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Monat
1882-05
-
Jahr
1882
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» - durchwr^s B^mssichttsun« ddler geratzqu unmöglich Der deutsche Davon'No lken. aeaenden die Letten in Kurland ein Attentat ausübten, ist in Folge desselben total unheilbar erblindet. Der „RealerungSmizeiger" veröffentlicht die vom Minister- Komitee vereinbarten, vom Kaiser am 15. d. M. bestätigten vier Punkte hinsichtlich der Borschrift cn für die Juden. Hier nach wird ersten- den Juden verboten, von setzt ab sich außerhalb der Städte und Dörfer niedertulassen, ausgenommen in den schon bestellenden Juden-Kolonien. Sodann sind vorläufig die Kauf- und PachtabscklUffe mit Hude» »u sistiren. Drittens wirb den Juden verboten, an Sonn- und Feiertagen, wo die christlichen Geschäfte geschlossen sind, Handel zu treiben. Endlich sollen die erste und dritte Bestimmung nur in den Gouvernements anzuwenden sein, in denen Juden ständig ansässig find. Der „Reaierungoanzciger" >s Befrist des Kaiser« bekannt, das die Regierung batte da« Laupt emvuvr. al« der Dann häuften sich unter man» Blumen und Schleifen auf dem Der in Berlin verhandelte sensationelle Wanderlager- Prozeß gegen dte jüdischen Handelüniännrr Bukofzer, Jacobi u Ge», bat zu einem merkwürdigen Resultat geftllin; indem die Geschworene» den klaren Thatsachen gegenüber, welch« der Anklage wegen betrüglichen Bankrottes zu Grunde lagen, ein Nichrschuldig bezüglich des ganzen Konsortiums aussprachen, worauf dessen Frei- svrechuiig erfolgen mußte. Den Gegnern des AttiengesetzeS düftte dieser Prozeßausgang ein schätzbares Material für ihre Kritik des betreffenden Instituts gewähren. Der Wirth Pol, l auf der Schnee toppe ini Riesengedirge schreibt von da unterm lit. d. Mts.: „Jetzt hört der Spaß bald aus, wenn das so fortgeiit mit dem Schneewetter, so muß uns der Ricsen- gcbirgs-Berein ausschaufeln helfen. Eine Elle Schnee haben wir vvrchgcbends, >>eute Nacht 7 Grad Kälte, dieser Tage hatten wir sogar !I Grad, das ist dock zu arg. An unserer Hausthüre hat sich eine Windwehe angesetzt von k Fuß: wir können kaum zur Tliüre heraus; am Kegel ist fast nicht mehr fortzukommen, die Träger müssen sich den alten Weg aussuchcn, um nur heraus zu kommen und da ist es lebensgefährlich. Oesterreich,. Dem Wiener Bürgermeister Uhl wurde die Mittkeilm'g. daß der vor einige» Tagen verstorbene Oberst und Malteser Mter Bmzenz Graf Morzin (der letzte seines Geschlechteos in seinem T e st» m e n t e sein sämmtliches Bermogen, mit Ausschluß bestimmter Legate (IM,»Ott ft.) zu Gunsten der Humanität«- und Wobtthüügkeirs Anstalten der Stadt Wie» lßnterläßt. Das Ver mögen besteht aus Wertlwapieren und drei großen Häusern im Ge- sammtwerthe von mehr als einer halben Million Gulden. Ungarn. Die Streike der .ikohlenarbeiter haben flch nun auch nach Ungarn verpflanzt. Aus den Kohlengruben der Donau Dampfschissfalinögesellschast in Fünskirchrn nabni der Streik große Dimensionen an. In der Hoffnung, eine Lohnerhöhung zu erzielen, stellte die Arbeiterschaft, etwa 4000 Mann, ihre Thatig- keit in sämmtlicken Mine» ein. Zahlreiche Verhaftungen wurden bereits vorgenommen und kommen fortwährend vor. Die Arbeiter standen in geschloffenen Masten und nahmen eine sehr drohende Haltung ein. An manclren Stellen haben die Tumultuanten das Bal,»geleite nusgerlssen, um die rulngeu Arbeiter an der Förderung der Kohle zu hindern. Wer erklärt, bei der Arbeit verharre» zu wollen, wird mit dem Tode bedroht. Die Führer des Streikes habe» »ch an den General Agenten der Gesellschaft uni Abhilfe ihrer Be schwerden gewendet. Anfangs führten diese Verhandlungen zu teinem Resultate, es fanden Zusammenstöße zwischen Militär und Arbeitern statt. Sechs .Kompagnien Soldaten, eine Eskadron Dra goner, einige Inindert Honveds und ei» berittener Pionnierzug wurden zum Schutze der bedrohten Gewerke beordert, allein un geachtet der sowohl von, Militär als auch von den Eioilbehörden an de» Tag gelegten Schonung hei Bekämpfung des Uebels wuchs die Erbitterung der Streikenden von Stunde zu stunde ; namentlich die Wiiber stellten sich mit dumpfer Resignation den Bajonetten der Soldaten geg.'iiüber, wollte» keinen Schritt weichen und provo- zi ten d e Widerwenstigteit der vielbundertkvpsigen angesammelten A.oell r.nenge in Szabolcs, bestehend aus Männern und Weibenr. Einigemale ausgesordert, sich zu zerstreuen, verweigerten sie de» Ge horsam , und erst auf den Ansturm der Mamischast mit gefälltem B nonett wiche» sie zurück, bei welcher Gelegenheit dreizehn Männer und drei Weiber leichte Verwundungen davontrugcn. Die von« Stuhlrichter Forrar» und Bürgermeister Bidinger ergriffenen Maß regeln betrasen die Abschiebung der gefährlichen Elemente, die nach Groß-Kanizsn expedirt wurden Die übrig gebliebenen Arbeiter, deren .Mbl zwischen 2000 und 10M schwankt, wurden zur Einsicht ge' rächt, so daß die Bcrgmannschast aus allen Schachten wieder zur Arbeit zurüctgekehrt ist. Frankreich». Während dir P r e s s eGambetta' s vergnügt schmunzelt, daß dir Kammer die Kriegsrecknungen von 1870 gebilligt und keine Untersuchung darüber angestellt bat, wolün die damals verschwundenen 20 Mül. Pf. St. gekommen sind, richtet Paul de Eaffagnne im „Paus" folgende Apostrophe an Gamhetta : „Unbestech licher und unbefleckter Man», Benes der nationalen Vcrtlieidigung, umsonst wehre» Sic sich gegen die Anklage, welche von allen Seiten auf Sie eindrängt und i^ie bei der Gurgel pafft. Woher tommt Ihr Luxus^ Woher FH» Vermögen? Wer bezahlt Ihre Ausgaben? Wo haben Sie all' das Geld gewonnen? Mil welchen Fonds haben Sie die »albe slanzösiiche Pr.'ste lausen wollen ? Dos Publik»,» weiß nur Eines, daß nämlich 48 Millionen in der Kaffe Frankreichs fehlen, und daß Sie Pferde und Wagen, ei» Hotel i» Paris und c!»e Vitia auf dem Lande baden. Trinken Sie mir E'hampngncr, essen Sie Trüffeln, rauchen Sie „exauisite Eigarren," geben Sic Feste, beladen Sie die Tänzerinnen mit Schmuck, schaffe» Sic sich täglich andere Pferde a» und genießen Sic nach Herzenslust! Wer Sw mit gerökhelem Angesicht und in Jln-i» Fett ick melzend vornber- gebcn siebt, der sagt docb: „Das sind liniere 48 Millionen!" Und dann eiinnerl man sich, daß zwei Männer die „R'-plibligiie Fraiv.-alse" ^gründet baben, Herr Ferrand und Sic. Ter Eine ist hinter schloß und RiegelSie aber sind noch frei. Der Eine ist nach Mazas gewandert. Sie aber weilen noch im Palais Bourbon. Und mon wird sogen, daß hier nur ein Vorzug zu Grunde liegen tönne. In Süd Oran gebe» die militärischen Operationen langsam voran: tlvcdcmwerdenmebrere wichtigere Gefechte gemetoet. Der Kdlanne Marmel gelang cs, hinter Tigri die letzten Reiter Bo« memao. welcher'eine französische wissenschaftliche Mono» »»Nialrirl balle, einzulwlen, sie niederznschlagen nnd ziirückznnelnnen. Weiler südlicl, kiel eine Jäger Scbwadron ans eine andere Abtlicllnng Rebellen d.r Beni Guills und tödtete ihrer ungcsähr lOO. Italien. Der Festzng der Goliliardbabn ist i» Mailand am Dienstag Abend eiiigetroffen. Die Verlieü'i der Schweiz und der deutschen Staate», lowic die italicilischen Minister winden von dcii Behörden am Bahnhofe empfangen und seiten des überaus zahlreichen Piiblifumv nnt lebl,alten Zurufen begrüßt. Aus dem Balmbos begrüßte der Minisler Maneini die zur Eröffnung der Gottbardbabn erschienenen Gaste im Namen des Königs. Die italienische Nnlinii >age sich, daß das große Ereigniß der Eröffnung der Gottbardbabn bestimmt sei, die Bande der Freundichasl nnd die Gemeinsamkeit der Interessen dreier Nationen, welche diese» glän zenden Tribut der Eivilisation entrichtet hätten, enger zu lnüpsen und unauflöslich zu mache». Daran» erfolgte der feierliche Empfang durch den Bürgermeister und den Stadtratb im Stadlbnuse. Musik spielte die deutsche, italienische und schweizerische Rationalhpmne. — Der Herzog von Aost», Bruder des Königs, iß in Mailand eingctrosscn und bat ein Dejeuner gegeben. Abends ffndet ein Banket statt. Nnstland. Die Krönungsfeier ist definitiv ver tagt, und zwar bis Mai 188g. Donnerstag, am Himmelfabrtstage, waren sämmtliche Mitglieder des regierenden Hauses nach Peterlios bcschieden ivorden. um einem Fannlienrattie beizinvolmen. Dem selben wurde Hofminister Wtoronzow-Daschkow zugezogen. Ter Kaiser legte dem Familienrallw die Frage vor, wann und unter welchen Umslände,, die Krönungvieierlichkeit abznhalten sei. Bevor jedoch hierüber die Erörterung ailsgenommen wurde, forderte der Zar Woronzow-Daichkow auf, über die Situation Bericht zu er statten. Am Scklnffe seines übersichtlichen Exvost-ä legte Wnronzow- Daschkow die vertraulichen Mittlicilungen der ^taatspolizei-Bebörden in London, Paris und Berlin, welche ihm vor Kurzem erst direkt zugesandt wurden, vor. Die Berichte enthielten detaillirte Angaben über Anschläge der Nihilisten und Terroristen, welche sich im Aus lände aufhalten-, alle drei Berichte stimmen init merkwürdiger Ge nauigkeit darin überein, daß die Plane der Nihilisten dahin geben, während der Krönungsfcierlichkciten, wenn alle hochstehende» Per- önlichkeitcn des In- und Auslandes an einem Punkte zusammen- trömen, eine verbängnißvolle Katastrophe herbeizlifühlc». Aus die- em Gmnde müßten die betreffende» Polizei-Anstalten den Ange hörigen ihrer Fürstenhäuser auf's Entschiedenste abratlien, nach Plos au zu reisen, wenn der Zar wirklich darauf bestehen soltte, in, luaust dieses Jahres sich krönen zu lassen. Die Verlesung des Be richte« soll Schwelgen des Entsetzens hervorgebracht habe», während der Zar allein ruhig und gefaßt blieb, weil er vielleicht schon vorher tzan Jntzalt kannte, Vertagung beantr, enonnr Derantwo Würde, wenn die ländischen Monarchen und Mächte einer lebeiisgcscihrlichen Kalasiiovlie anSgeketzt würden. Hierauf beschloß der auf's Tiefste erschütterte Fainilienratt, einstimmig, den Vorschlag Woronzow Dascillows an pwetzmen und dir Krönung auf Mai 188.! zu verschiebe». Woronzoiv lvaschkow süatr noch hinzu, daß selbst die vorsichtigste Polizei uicbt senilgende Vorkehrungen treffen könne, weil die diesjälnige Ans »ellung tn Moskau ein Zusammenströmen von allerlei Eleinenlen peftlrderr und die gleichzeitige Krönung weitere Piaffen anzöae. wo > zur eiter Einer der Großfürsten soll hierauf sofort die arcbl weiter auf Beseht des Kaiser« bekannt, daß dte Regierung fest entschlossen sei, unabläßiich die Gewaltthättgketten an der Person und dem Elgenthum der Juden, die unter dem Schube der sür alle Unterthanen gütigen Gesetze ständen, zu ahnden. Die Behörden seien angewiesen worden, unter persönlicher Verantwortlichkeit recht zeitig Maßregeln zur Verhütung und Unterdrückung der Juden- Exzeffe zu ergreifen. Jegliche Fahrlässigkeit der Behörden solle durch Dienstentlassung bestraft werden. Ueber das bereits telegraphisch gemeldete Brandunglück in Kowno werden folgende Einzelnheiten bekannt: Am Himmelfahrts- tagc, Nachm. 8 Uhr, entstand in einer Tabaksfabrik Feuer, da« bei einem scharfen Nordwinde mit riesiger Schnelligkeit um sich griff, so daß hinnen cintgcn Stunden ein ganzes Viertel der sogenannten Altstadt i» Hellen Flamme» stand. Die Feuerwehr, der es an um sichtiger. energischer Leitung fehlte, arbeitete köpf- und planlos mit ihren mangeli,asten ärmlichen Einrichtungen. Meistens fehlte es an den nöthigen Wafferzufliliren: dazu enniesen sich die Druckviiinven als zu schwach, so daß der Strahl vielfach nicht bis zu den Dächern gehoben werden konnte. Tie Privatspritzen einiger deutschen Fabri kanten waren auch zur Stelle, deren Mannschaften wohl tapfer und geschickt arbeitete», aber mich diesen fehlte es an Wasser. Es gelang daher bis zum Grauen dcv Tages nicht, die Wucht des Feuers zu dämpfen. Wohl gegen lOO Häuser an der Front der Straße sind teer g. brannt, ohne die Menge Holzwolmungen, welche in den Höfen gebau, waren. Viele Wnarcnmagazine und Verkaufsläden sind ver bräm t, aus denen bei der überraschenden Schnelligkeit des Feuers wenig gerettet werden tonnte. Der Schaden wird sich auf einige Millionen Rubel belaufe». Mebrere Tausend Menschen, meistens ärmere Jndensamiiien, sind obdachlos. Nur Wenige davon konnten bei den hohen Versicherungsprämien ihre .Habseligkeiten versichern und sie haben meistens nur ihr »afftco Leben gerettet. Was noch mit großen Gcsabren dem wütbcnde» Elemente entrissen wurde, fiel vielfach in die Hände zahlreicher Diebesschaarcn, die nngehinderl ihrem Raubhandwerk oblagen. Man sah nicht allein die Strolche und echten Verbicchrrlnpen Kisten und Säcke sortichleppen, sogar die zur Wache ausgestellten Soldaten betheiligten ffch sleißig an. Stehlen, wogegen sic die armen rettende» Leute ol er das in Angst nnd Sorge zmcbauende Publikum vielfach in roher Weise mit Kotbenstößen nnd Fußtritten traklnten. Bei den Rettungsversuchen giebt es leider auch Menschenleben zu beklagen, wie viele llmgetommen sind, ist momentan noch nicht seslzuslellen, man spricht von vier bis sechs Verbrannten. Ob das Feuer durch Unvorsichtigkiet entstand oder ruchlos angelegt wurde, ist noch nicht festgestcllt. Wegen Verdachts der Brandstiftung > sollen jedoch einige Per Haftungen erfolgt sein. England. Parnclt soll entschlossen sein, trotz Abrathens der Führer der Land-Liga, sein Mandat nieder; utegen »i»d ° in's Ausland zu gehen. Die seniichc Bruderschaft hat ein Manifest erlaßen, in dein die Eiinordung Eavendisb's uns Bonrke's gebilligt l wird lind die Irländer ermahnt werden, die Vernichtung der britischen i Herrschaft i» Irland durch Dolch, Feuer und Schwelt herbeizukühren. Das Unterhaus lehnte den von Sclathcr-Booth cinge- , brachten Antrag gegen die Bi», betreffend die irischen Pachtrück- ! stände, mit 2.(0 gegen I8l Stimmen ab nnd nahm die Bill i.i zweiter Lesung mit 20!» gegen 107 Stimmen an. Vor der Annahme der Bill betreffs der irocbcn Pnchtrückständc batte das Unterhaus mit bedeutender Majorität nach 2stü»digcr Del alle den Antrag Gtndstone's auf Priorität sür die irische Zwangsbill angenommen. Die Einbringung des Gesetzeillwucses betreffend oie Regelung der rückständigen Pachtzinsen in Irland bat die kuriose Wirkung gehabt, daß die irischen Pächter plötzlich nufgeliört baben, ibi e Pachtzinsen z» entrichten, um nicht der mannigfaltigen Vortheile verlustig zu gehen, weiche die Maßregel Denjenigen bietet, die mit ihrem Pacbizinse rni Rückstände lind. Die Gutsherren find folglich in einer schlimmeren Lage als zuvor und wird ihnen nicht eher ge holfen werden können, dis der Entwurf Geietzkrast erlangt und in Wirlsamkeit getreten ist. Aincrika. Das Schiff „Rodgers" ist im Polarmccre ein Rand der Flammen geworden. Dasselbe verließ am 10. Juni nnier dem Kommandv von Kapilä» Bern» mir 3 Mann San'Fran cisco, um Nachforschungen nach der „Janette" und den beiden ver unglückten Wnlstschfabrern „Mount Wallaslon" und „Vigilant" zu veranstalten. Das Schiff batte eine ereignißvolle Reise gehabt, und nicht nur bat die Mannschaft die erste Landung aus Wiangelland heivertsletligt, foiidel» auch die Entdeckuiig gemacht, daß das Wiangelland eine Insel öl. Außerdem hat der „Rodgers", der, ehe er von der nordameiiknnischeii Bundesregierung niigetaiNt wurde, den Namen „Mnrn nnd Helen" führte und z» Walsüchsaiig benutzt wurde, genaue Nachrichten üher das Loos der Helden genannten Walsischtulner gesammelt und nach Sa» Francisco ühcrmitteii. Tic ! letzten Nachrichten von dem Schiffe trafen am 27. Sepl. v. F. ei», l und es hieß, daß das Schiff in Lewrenee Ban, an der sibirischen i Küste der Behrings Zlraße überwintern würde. Lieutenant Hcalen, ^Kommandant des Bundes Kutters „Lliomas Eorwin" wurde vorn I Bundes Sctintzamle in Washington beauftragt, uuvelzüglich nach den arktischen Gewässern zu leget», um Nachforschungen nach den lieber ! lebende» des verbrannten Bniidesdampters nnzuslellen. Amerika. Ver Dampfer „Prussian" ist am Mittwoch mit ! einem Eisberge i» Kollision geraiben und hat Schaden am , Bug erhalten. Der Dampfer fuhr zur Zeit mit gemäßigter Ge schwindigkeit. -- Das Schiff „Hermann" aus Newem-le, welches 10 Tage vom Eise cingeschioiscn gewesen isi, berühret, das; in der - Nabe der Magdaleneninseln loo Schige seslsiven. EgUVtttt. Die Verhandlungen der Konsul» und des Mini ! stcriums find vollständig gescheitert. Die Minister weigern sich, die ! Verhandlungen fort uneben,Zu s das Geschwader ahheniien sei. Ein ! Kricgsrath, welchen! höhere O »oiere beiwohnten, beschloß, militärische Vorbereitungen zu treffe». Es verlautet, Enistand »nv Frankreich würden ein llitimalnm an Egnvlen gellen, .zrantivich wu,de sich i im Falle der Ablebniing der Landung türtöcher Trupven nicht ^ ivcitcr ividerietzen. Acniliekon. „ H ans H eiIing " siet im Königl. Hostbealer am Dienstag ! dem bentichen FriihUilgsabend, oder richtiger, dem ersten Sommer ! abend zum Opfer, - - das Hans, das die tregtichen Leistungen Hell» Tegelc's (in dieser Partie vicUeiclu olmc gtivaien >, der Frau Sänmi, des Herrn Erl u. a. m. sehr beifällig amnahm, war rechl leer. Die Königin sang Frau Otto Alvsleben für die hedmierlicherweise er kränkle Frau M. Prochozta. Für Taxation der Schlagferligkeil dcr Fra» Otto-Alvsiede» diene die 2t'o!i;. daß sie aus Wunsch der Direktion die Partie Sonntag erhielt und Dienstag hcreils fang. V Im R e s i d e ii z t I> e a t e > hat Herr Diieelor Karl die. Sommerferien auf die Feit vom 7. dis 28. Juni seggeü'tzl. Mit diescn drei Wochen wird einerseits de» Mitgliedern dieser Bühne für die angestrengte Winter-Eamvagne Fett zur Erholung geboten,! andererseits sollen sännnllsche llmhoiiteil nach hchörsliclier Anord- »liiig sertiggestellt werden. Für die SonimerSaöon find ver schiedene Gastspiele »nd Novitäten in Aussicht genommen. ß Frail Ho>open>sängerin Botte, die äußerst talentvolle s Schülerin des Dresdner Kgl. Eoniervotonilins iiir ßßußt. welche letzte» Winter »n der hiesigen Hof'l'ülme engagir! »'.» ohne indeß ilcnncnüivcrtlie Beschäfliguug zu finde» nnd aus mehreren Konzerten ihrer außerPewölmlich simipathüchen Stimnie ivegen telannt, ist am Breslauer ^ladlibeaiei nacl> eine»! erfolgreicheu tKastspiel für erste Allpartien engagirt. ß Tie „Bobemia" heiichcü üb,: den Faitipn des Hrn. Buii; i» einein l' > Spalten langen Artikel voller Enthusiasmus. Unter andern sagt das Blatt: ven "Vi'lß ist einer der iiiterenantesten t>läne, die ieil Jahren ans innerer Bühn erühünen und. M-n> Bari'ton in leine grieienüimme, eie ilets mit sie>'.esl es unter, ieiunei ternder Krait den Kamps mit ten Machtmitteln der moderne» In ftriiineiilalion ansnetimen tonnte, aber sie bat einen >r> oornebme!'. edlen Klangcharakter nnd einen io bedeutenden, ganz am ergeamtmlictun Umfang und mseinirenden Worillbmg in einei derrr Nornu l "Varnloi: - unzugänglichen Höbe bis - nno >-. daß rin- e>e Oieg nicht aus l leibc» iann. Heu Bulß rg ein '.ßr. rue» des oh möge r:a sollen Sinne der viel mißbrauchten Worte; sein Vortrag tft durchseilt» elegant, glatt undsemünnig, seine Äesansiveise tadellos, seine Ru» spräche flar und deutlich, wie es die Worte d«S Schauspielers sein tollen, und dte blendenden Schönheiten seines Organs versteht er» selbstversiändltch nicht ohne ein geivifie« Maß von Eoquetterie, aber immer ohne Anflug tenortstischer Eoullfienrrißerei, in da« reckte Licht zu stellen. Im Allgemeinen kann der Ban,ton unseres Dres dener Gastes einen vonrn.gend lyrischen Ehaiatter nicht verleugnen. Es dürste also Aufgaben geben, denen sein Organ weniger gewachsen wäre — aber innerhalb des Bereichs, das ibm seine Individualität angewiesen. Ist er zweifellos einer der hervorragendsten deutschen Sänger der Gegenwart. DaS Einzige, waS wir an dem Gaste nicht ge schmackvoll fanden, war MaSke und Lostümirung; sie ließ diedistinguirte» interessante Erscheinung nicht genug zur Geltung kommen, ja konnte sie geradezu schädigen. Daß dies den, Ersolge seines Zampa nichts von seiner Bedeutung, von seiner seltenen Entschiedenheit raubte, versteht sich von selbst. s- Nicht uninteressant charak'enstrt das „Bert. Fremdenbl." die beiden gleichzeitigen deutschen Opernunternehmen. die in London tagen. Es lp-ißt da: „Angela Neumann's Programm (Nibelungen) war leider - daran ist das Unternehmen einigermaßen gescheitert zu einseitig und da« hiesige Publikum zu fremd onmutbend, so daß auch die Mitwirkung der Lieblinge des deutsche» Publikums nicht im Stande war, das Theater zu füllen. Pollini verlegte leinen Schwerpunkt aus Ememblcwirkuug. (In Lohengrin, Meistersinger. Fidelio, Loki t.», tuttv). Er versicherte sich die Leitung des hier überaus beliebten Wiener Hoskapellmeisters Hans Richter und ver pflanzte sein Hamburger Ensemble als .Hauptkern für seine Aus führungen hierher, invem er nur die Rollen zur Vermeidung von Störungen bubtinc. Fügt man hinzu, daß Dircetor Pollini durch seine frühere Stellung als Impresario hier mit allen Verhältnissen Bescheid, mit allen Faktoren zu rechnen weiß, so konnte man umso mehr von vornherein Günstiges prognosticiren". s- Akademische Ausstellung IV. Die Berliner Künstlergcmcinde hat auch in diesem Jahre die Ausstellung reich lick, beschickt, doch leider in »och größerem Mangel bedeutender Werke und großer Namen, als sonst. Pros. Oskar Begas, der säst alljäbrlich durch einBild hier vertreten ist, Hot eine „Eva" (Nr. II) ausgestellt, welche in guter Technik ausgesührt. doch recht lang weilig wirkt, weit man in dieser derbgepflegte» Figur mit mattem Fleischtoi, den Urtypus des schönen Geschlechts nicht zu sehen ver mag. Rudolf v. Deutsch: „Penclove" (Nr. Öl), eine edle, imvo- sanie Gestalt in formvoll-plastöchcr Schönheit und glühendem Farbenreiz: leider ist dieses Bild gar zu groß und verkümmert den Eindruck, de» diese klassische Einzclfigur in engerem Raume machen müßte. Hermann Ctementz: „Quellen-Nymph?' (Nr. 28), eine seine, graziöse Gestalt, die noch anmuthiger erscheinen würde, batte der Künstler sie nicht in einer anlchnendcn, durchaus nicht plastischen Position dargesiellt. L. Douzctte: „Schiffswerft im Mondschein" (Nr. .40), sicherlich eine Tchilberung aus dcr Wirklichkeit und den noch keine Vedute-, die Wirkung des Moiidenlicbtß auf die Fläche des Meeres, welches glitzernd das Ufer mit dem dunklen, feuchten Holzwerk umspült und allen hervorslchcndcn Gegenständen tiefe Schatten folgen läßt, macht diese Landschaft in ihrer iinnachahm- lichen Naturwahrhcit zu einem der besten Werke der Ausstellung. Harald Friedrich: „On 8olcko" (Nr. 57), ein echt national-charak teristischer Pifferaro, wahrscheinlich Portrait. Robert Wartmüller: „Erster Erfolg" (Nr. 244», herzlich schlecht gemalt und dcr Vorwurf des Bildes nur durch Nebensächliches zu erteinic». Karl Amold: „Zu Hause bleiben" (Nr. 4). Vier Luxushunde sehen hinter einem Gartcngitter in großer Aufregung einer eben abreitcndcn Jagd- geselftchast nach: ein sehr hübsches, sauber ausgesührtes Genrcbrid, so sauber und geleckt, wie der Rococogarten, in dem diese Scene vor sich geht. Vor zwei Jaln.cn erregte in der Dresdner Kunstausstellung „Der Wanderer", einBild von Eduard Lconhgrdi inLoschwitz, gerechtes Aufsehen. Nachdem das trefflick>e Werk in Wien, Linz, München und Köln gleichen ungctheiltcn Bestall gesunden, hat in letzterer Stadl ein Kunstfreund das Bild gekauft und dem dortigen Wallraf-Richortz Museum zum Geschenk gemacht. Dem bescheidenen und liebenswürdigen Künstler, welcher mit so viel Treue und Poesie die Fluren, Tbäler lind Höben des Meißner und Böhmischen Hoax landcs schildert, ist diese Anerkennung, die ja auch die Dresdner Kunstgenossenschaft ehrt, wohl zu gönnen. -ß Die Dichtung der noch unvollendeten interessanten Opern- ! komposition „Melusine" des jungen Tb. Müller-Reuter in ! Straßburg, deren T beite dort so lebhaft gcficlei^ rührt in der j Hauptsache von Grillparzer her und ist dcr alte Stoff ganz neu i darin behandelt. Die zur Komposition nötbigen Abänderungen hat !ein in Dresden lebender Autor, von Winterfeld, Bruder des Humoristen, gemacht. -!' Das „Neue Wandcrbuch durch Sachsen" bai sich durch seinen I.Tbcil : „Die sächsische Schweiz" und den2. Tbeil; „Dresdens Umgebung" beim Publikum so vortheilhaft cinacsübrl, daß «er .4. Theil: „Die s ächs. Lbcrlau st tz mit Ab,lechem nach Görlitz und dem Sprecwald" einer besonderen Em pfeblung kaum bedarf, zumal auch dieser 3. Tbeil wieder der Feder des Jnstitutslehrers Th. Schäfer entstammt. Des Vers. „ Nordböh m e n ", wie seine obengenannten Führer legen Zeugnis; ab von einer seltenen Beobachlungsgabe und einein beneioe»swe.weil Talente, den Touristen in der zweckmäßigsten Weise zu führen, ihn auf Alles das aufmerksam zu machen, was geeignet ist, den Reiz der Ausflüge zu erhöhen. Wenn beim ersten Blick das Fehlen einer alisfühllichen Karte eis Mangel erscheint, so muß man doch dem Vers. Recht gcben, daß er von derartiger Beigabe ai gesehen hat . denn bei dem großen Terrain, das das Büchclchen umiaßt, wü de eine genaue Wegckarte sehr kostspielig sein und den Preis von I Marl 20 Pf. nothwendigenveise verdoppeln niiipen wir sind über- i zeugt, daß das Büchelche» den Fremdenverkehr nach dcr besuche»-' wertben O berlausitz wesentlich unterstützen wird. -ß DaS Imvrügniren dcr Eoul»sscn und Dckö rnt ronen zu,» Zwecke der Fellersicheftieit hat auch seine Schal.en- ^ seilen. Am Hofhurgtheatcr in Wien zeigte es sich, daß die zahl reichen Erkrankungen, welche jede Repertoirebildung erschweren, j von den Salz- nnd Wafferglas-Kinstallen hcrrüiiren, welche in Folge des am Burgllieater beliebten Jmprägnirimgs-Siistems sich von Hol;» „nd Leinwandobjekteil ablöscn nnd nun »»ausgesetzt die Lull i der Bühne erfüllen. Das Organ, welches im ersten Akt noch in voller Frifche klingt, ermüdet i» de» folgenden Akten und am Ende der Ailssührung bat die Krankenlisle einen Namen mehr. Vielleicht werden Mittel gesunden, welche die Jmprägnirungüstoffe hall barer machen. Vermischtes. ' In den Handelsbericht der „Germania" bat sich dieser Tage Kn wahrhaft lierzcrauickendcr Druckfehler eingcschlicken. Während K, am Eingänge des l elreffenden Artikels beißt: die Haltung der Vörie sei „träge', „matt," „sehr matt" gewesen, schließt derselbe mii Herren Friseuren denn doch nicht zugetraut. Börienfastellre als Friseure des Publikums ist übrigens nicht übel. E in U n g l ü ck s f a t I elgeifthümlichei' Art ereignete fick bei einer der letzte» Vorstellungen der Meininger im Friedrich-Wilbelm städtische» Theater zu Berlin. Eine der Zuschauerinnen, die in der Elsasiersiraße wohnende Frau Rentiere E., war kurz vor der Vor ffelliing, um einige später tominende Zuschauer an fick, vorüber zu tasten, von ihrem Pargvelplatzc aufgestanden, vergaß da»» aber, ihren Sitz wieder herunterznflappeil, nnd siel, als ne »cd wieder setzen wollte, rücklings so hart zur Erde, daß sie die Vesinnung verlor und in eincl Troieble nach ihrer Wohnung geicbaffl werden mußte. Der Arzt konsialirte eine Fraktur der Wirbeliäute r>ip. der Gesäßknock'en, welche eine gänzliche Wiederherstellung der Palienlii, als ausge schloffen erscheinen läßi. Ein als e s P a r ch e n. In der Garinwnskil'che zu Tbere liensiadt f.uid die ir rauung des ausgedienten Feuerwerkers und Pu lenlal Invaliden .stk. O berreiler inii Frauiein Pauline Trävnieet siatt. Der Bräuligaiil ist >1, die Braut 80 Fahre alt. A bends ein g el > ai > e n e B ö r s c n. i. ' w.rau' .i Wrijen Rai ao.se,, Zri». r., si , - l 5,.-. 7.', ,-.»>ie. VilN'Sl Mat v».«sl Pari» ,Pra-uii. w. -->vr. 7 «mV«»»««, -»»adi'Uen». ' a,l>e.a-a '.".'a, r.,.:.,- Ni. , e'i.u . . waauii.i Sstnra , Siovbe. S- ,'?a.U!e.> s'.ucioe wci(e> Ucicen satze ialUaec. Mcia leeiairn!'. W.-tzn, Lem l etiiigen 'öiaOe i„,U eine Erlea Bcllage bei, binnnen belr. .'Kirzcr Lauei'
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