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- Erscheinungsdatum
- 1882-05-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188205240
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18820524
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18820524
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1882
-
Monat
1882-05
- Tag 1882-05-24
-
Monat
1882-05
-
Jahr
1882
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Vrosäon 1882. «KM»» »«»ltch lrü» 7 Upr i, Martenllrak 13. *d»n»em«»t«»rM vtenrllihrlich <i Mark «0 Big«., durch dl« Pull 1 Mart 7» Pin«, Numm. 10 Me. Nusl«» 37000 «xempi. IUlr tlkRiUrpolcriiiaesanlllerMa. »iilcripl« muchl stch di« «cdukli»» nicht »crdiiidltch. »innonce« >ür un» nehme» ,n: Dir Annonrrn'Vureaur V.Hncksstt« PIN ch »>>«1««! — «n»»I> 2»>'N«I - »and« ch — Zin,,li»«n»«n»! - ». »»»«« i» «orli»: - »«». «,» t» iMdebur,: — 2. v«,«k ch «». in Halle: — «»«in«, in Hamdue» »Mo M prodlroo! mit roüwm Urit^il, iu uiutorUitsa t-'arlmu von wilät'M <io8ot»m»v1c uoä ixutom Itrnnä. Oorok vort1iviItu»fto ^I,ttodlUti8ü düi iek im LUmäv, odieo vottÜAirctru Oi^Lrro Lir ävm dilli^ou l'rviü von H 4 I»?. pro UL1»< K VOriti»nkon LU ^önosQ u. vmplvtüu tlwvtt/sünstiLü Okkorto ttlloii Uorrou Itrmokvrk Luir«u t)t«l«u»»nn, (Axurrou- u. Nithuletuciillluo-,', L Iul»ui»uvnntr»n«i, Zt. Tagekkatt für Mitik. Unterhaltuog, Geschästsoerkehr. Lörsenbericht, Fremdenlifte. 27. IttUrxanx. linierate werden Marienilrahe UI dis Nnchm. > Uhr angenommen, Sonnlaa« dt» Mittag« tik UI>r. In Neulladt mir an Wochentageil: gr. «iotlerg-iie Nr. 3 bisNachrN. »II hr. — L>« einidailige Peiureile koilet >3 Pige. Eingkiandl SO Pige. Eine Garontre Ilir da» nach II- tägige Lricheinen der Jnierrt» wird nicht gegeden. «uSwärlige Annoncen» Autlrage von undekannten'ller tonen rnteinen wir »nr gegen Petnumieando. Ackhlnngdurch Sirlejnrorken l cr Poneiiljahlung. Acht Silben kosten tb Pitz. Anserate iur die Moniogs» M»»»«r »der nach einem ijeirlag, »t« »rlt^ll« « P>. HUt«, uoci klttlivnÄ« I'a»i»ie«i» bivtot in zsröuutsr ^uurr-llll dki dillitz'uton I'rviiiHN VVitlllltrullso üu. 4» 5V-i»8trm>8v üa. Die llul-kabrik voo OlS^»I«L HLSVvrl I»K, 8 » r«iidVrßrvr»tr»«8v 8 onivtiehlt Kl. I-'tlL- unll < >Itu«1t r-I1 Nt«, vovio IR»t« unä KiuUvr-HUt« /n virlelieü ree-llon dillixon kreisen. «r. 144. Witterung vom 23. Mat: varorneler »och v«car Dösolt. wallfirafe I8<7U'dS.7N > 73üM>ll., teil g'llern 7Mill. geiallen. Thermowetrogr. u.SIeauin.: Temper. >7 -A., ntedr. Tem».s"W . höchste Tewv. 27 »W. Stid.Ost Wtnd. Heiter. MSI 8Iussici:ten sür den 24. Mai: Südöstlich leicht, veränderliche Bewölkung. nornialc Teniperatur, Gewitterneigung. ! Mittwcch, 24. Mai. M «len »I«»»t >ii»i ^konnviusntt» »>»r «Nv X»« 1»- tu »I«n LK»««Ittton, ^lartiruxtra!»«»« I», L« IN» I»r«nnlkeu, tun »uwHvärlt« det «I« n ILalv»«» !. I »»«»<aiu,1«ItOU tu» Ueut»^t»«u »etol>»»»r^t»t«t« «u »2 I't« nutkt a, tu »I«n 0«rvtt«rr,»4i»irnr. ftluuurvtit« Lu 77 ILr. «»ol. 48»0LUv>eI»Ia8 »nirvuouin»«». kxpotMlou tlor vro8«1nor ^ru ln ll'litvn. Aerantwortlicher Ncdacteur sstr Pülj1i?chkö vr Eiiitl «teren t» Dresden Lrst morgen oder übermorgen wird man die Schlubzalilcn von ocr im Mcisten-Großcnhaincr Wahlkreise abgegebenen Stimmen kennen. Bis dahin ist man noch aus Thcilresultate angewiesen. Behalten die zur Zeit sclilcndcn Wahircsultate den Charakter der bereits bekannten bei, so kommt eS zur Stichwahl. Ob zwischen ocm ilonscrvativcn und dem Zortschrittlcr, oder dem Sozialdemo kraten? Wer weis, eü? Nur die Möglichkeit erscheint uns ausge- Ichlossc», daß der Üonscrvative ganz durchfalle und die Stichwahl zwischen dem Fortschrittler und dem Sozialdemokraten vorzunchmcn sei. Eü stehen namentlich die ländlichen Wahlbezirke noch aus und diese wähle» naturgemäß konseruativ. Nur unter cigenthümlichen Verhältnissen oder als Produkt künstlicher Agitation spricht in Bauerndörfern das allgemeine Stimmrecht fortschrittlich oder sozial demokratisch. Aus Ucbcrraschungcn muß man allerdings bei dem allgemeinen Stimmrecht immer gefaßt sein und so ist die fort- ,christliche Abstimmung des kleinen, zum Thcil ackerbautreibenden, wohlhabenden VandstädtchcnS Lommatzsch ein neuer Beweis, wie zungcngewandte und rührige Agitation sonst einsichtige Staats bürger blind gegen ihre nächsten Interessen zu machen vermag. Doch, wie gesagt: Allem Anscheine nach hat sich Finanzrath Schickcrt einer Stichwahl, entweder mit dem fortschrittlichen Bau meister ztämpsser oder dein sozialdemokratischen Tuch-, später Eigarrenarbcitcr Gcucr, zu unterziehen. Dieser 'Ausgang der Wahl, der keineswegs unerwartet kommt, ist aus mehr als einem Grunde zu beklagen. Ohne die fortschrittliche Wahlagitation wäre Herr Däiickcrt bei der Nachwahl im Mai 1882 ebenso schlankweg in den Reichstag gesendet worden wie sein konservativer Vorgänger, Prof. 'Richter, bei den Hauptmahlen deü Oktober 1881. Letzterer schlug damals mit über 8000 Stimmen den Sozialdemokraten Gencr, der es aus über 4000 brachte. Hat seitdem die Stimmung im Volke umgcschlagcn? Weshalb wären denn Tausende von konser- aativen Bürgern auf einmal Fortschrittler geworden? Diese Stimmzettel beweisen für die wirkliche politische Gesinnung des StimmcnabgcbcrS Nichts, Alles aber für den Erfolg einer syste matischen Wühihnbcrei. Ein in jenem Wahlkreise wild fremder Mann, von dessen Existenz die Meisten erst bei diesem Anlaß überhaupt das erste Wort erfuhren, wurde den Wählern als der Netter aus schwerer Noth, als der Bringer einer besseren Zukunft empfohlen. Man stellte sich so, als hinge von dem Aus fall dieser einen Wahl die ganze Zusammensetzung des Reichstages, oas Verbleiben oder der Sturz Bismarck's, ja das Geschick deü GciammtvatcrlandcS ab. Ter ganze Gcncralstab der Fortschritts partei bereiste den Wahlkreis, als gelte cs, ihn sür ein Eorps- manövcr zu benutzen. Alle „Eapacitüten" der Partei, sowie ihre Adjutanten und Galopmü aus Berlin, Leipzig und Dresden hielten Dutzende von Wahlversammlungen ab. 'Vor Allem sprengte der Gcncralstabschcf Eugen Richter aus seinem bekannten Ziffern- Schimmcl das Manöverscld aus und ab. „Das ist der Eugen Richter, Wenn er nicht rechnet, da spricht er. lind wenn er weder rechnet noch spricht. Dann ist'S der richt'ge Richter nicht!" Tie Agitation nahm stellenweise einen so wüsten Charakter an, daß sie von der früheren sozialdemokratischen nicht zu unterscheiden war. An Lügen, Verdrehungen, Verleumdungen und Verhetzungen der schlimmsten Art wurde das Menschenmögliche und darüber binauSgeleistet. Der Gcsammtcindruck dieses Treibens war um so widerlicher, als die Sozialdemokratie selbst diesmal zeigte, was sie mit Ernst u. Rulie innerhalb der gesetzlichcnSchrankcn zu leisten im Stande mar. Obwohl unter dem Druck des Sozialistengesetzes stehend, hat diese Partei in aller Stille stch fast ihren Besitzstand zu erhalten ver standen — das Hetzen und wüste Agitircn überließ sie den Fort schrittlern, die davon einen empörenden Gebrauch machten. Als Werkzeuge bediente stch die Fortschrittspartei außer den genugsam bekannntcn Wanderlehrern, namentlich der conditionslosen Eomniis und der jüdischen Geschäftsreisenden, deren Zungenschlag und Zudringlichkeit bei solcher Arbeit an Gebrauchswcrth gewinnen. Wie auch immer die Stichwahl auSfalle — der Fortschrittspartei gereichen die Erlebnisse im Meißner Wahlkreise nicht zum Ruhme. Sic hat eine beispiellose Erregung und Erhitzung der Leidenschaften in einen Walrlkreis getragen, in dem sie naturgemäß kein HcimathS- rccht hat. Sie schwang in dem Kampfe Waffen, die sie dem Arsenale der muffligsten Demagogen entlehnt hatte. Dieses Ver halten von Leuten, die sich zu den Ordnungöparteien rechnen und sichmllihrer monarchischen Gesinnung brüsten,wird unvergessenblcibcn. Als die Centrumöpartei in der Tabakskommission den Antrag formulirtc, wonach jede Erhöhung der Tabakssteuer für unzulässig erklärt wurde, sollte man glauben, wäre die Monopolcigarre bis auf den letzten Stummel aufgcraucht gewesen. Umso bcsremdlichcr ist es, daß die „Germania" sich dafür inS Zeug legt, daß nun trotzdem noch das Monopol an eine Zwischenkommission verwiesen werden soll. Natürlich greifen die Offiziösen mit gieriger Hand nach dem Schattcnbilde. das ihnen die „Germania" vorgaukelt. Sie werden aber nur leere Lust erwischen, denn die Ccntrumsmitglicdcr werden in der 'stlenarberathung nicht ihre Vertreter ans der Kommissio ,m Stiche lassen, hingegen befreundet man sich immer mehr mit und Nicdermeisa, Fischerhüuser, Hmtermnner, Ouestcnber^ Korbitz, der Verweisung der Vorlagen über Kranken- und Un allvcrsichcrung ! Bolmitzsch, Zaschendorf, Poblenz, Seebschütz, Bockwe», eremmclü- an eine Zwischenkominission. Im Frühjabr sind ja diele Grund-j berg, Ockrilla Sch. 201, K. 1!)li, G. 140-, in Gröber» Sch. M, lagen verbesserter Arbeitcrvcrhältnisse nicht fertig zu stellen — bis j K. 5, G. 2-, in EoSwig Sch. 44, K. 20, G. —; in Großdobritz zum gerbst können sic aber ncubearbeitet dem dann zusammen- > Sch. 72. K. 2, G. 1 m Schletta, Piskowitz und Proschivitz Sch. tretenden Reichstage unterbreitet werden. Auch die so sein noth-l 4L, L, Ui, G. 7: in Weida Sch. 2'r, K. 10, G, 2; in Priestewitz wendige Revision der Akiiengesetzgebnng ist nunmehr sür die nächste Rcichstagssession in 'Aussicht genommen. Die Sachversinndigen- Kommission, welche im vorigen Monat bezüglich dieser Angelegen- beit zusammrnbcrusen war. wird nicht wieder in Thätigk.it treten. Tie Resultate ihrer Beratliungen werde» als ausreichendes Material sür weitere gesetzgeberische Schritte erachtet. Wider alle Erwartungen fand in der französischen Kammer die definitive Regelung der Rcchnungsvorlagcn des Kncgs>ahres 1870 ohne Debatte statt. Zweifellos sahen sowohl die Republikaner wie ch. 7, K. 20. G. —: in Gröda und Ziegcnhain Sch. 44, K. 10, G. 4-, in Gröber» Sch. 00, K. 5, G. 2; in Gröba Sch. 58, K. 20, G. 01; in Wildcnhain Scki. 18. K. 5, G. 2; in Kosclitz Sch. 10, K. 12, G. 18. In den Ortschaften Panitz, Stösitz und Plotitz stimmten nur der Rittergutsbesitzer und 2 Landleule sür Schillert, alle Gemcindevorslände und die anderen Gutsociider (01) stimmten sür Kampsser. In Tiefenau erhielten Sch. und K. sc 10 Stimmen. Zum Schluß geht uns noch ein Extrablatt des „Meißner Tagcbi." zu, wonach sich das Resultat bisher so stellt' Sch. 4150, K. 0001, die Bonapartisten ein, daß die so ost schon vorgcbrachten gegen-! G. 2008. Daher höchst wahrscheinlich Stichwahl zwischen Schickert festigen Beschuldigungen jetzt keinen praktischen Zweck mehr haben, j und Kampsser. Der bezügliche Bericht des Herrn Baihaut mar zudem sein maßvoll j — Das neue Etn 1 sjahr fängt für die R eichssina n z e n gehalten und konslatirte nur die in Folge der laugen Untersuchung gut n». Tie heurige April Einnahme betrug nämlich aus den Zöllen ' . . . . zu Tage getretenen Faeta: Tie Schwäche des Essektivbcilandes der kaiserlichen Armee, die unvollkommene 'Ausrüstung derselben re., was die Imperialisten ja doch nicht batten ableugncn könne». Paul de Eassngnae, welcher die Absicht kundgcgcben batte, die Negierung der Nationalvertbeidigung sür den Ausgang des Krieges verant wortlich zu machen, war von der Sitzung fern geblieben. Somit entfiel auch sür Gambetta die heikle Autgabe, nachzmveijen, daß von der Kriegsanleihe von 1870 nicht 2 Miil. Psd. Stcrl. in seine Privnttasche geflossen sind. 14,011,212 ")ik. (402,081 Mk. mehr als im April I88i>, aus der Tabaksteuer 00,080 Mk. >22,281 Mk. mebr), aus der Saizsteuer 2,151,007 'Mk. (248,050 Mk. melirb aus der Brnmitiveinsleuer 010,077 Ml. <152,450 Mb mebri, an Uebcrgangsabgaben von Branntwein 0877 Mk. (000 Mk. weniger), ans der Brausteuer 1,000,150 Mk. (01,002 Mk. mebr», an Ucberaangsabgaben von Bier 102,520 'Mk. <10,108 'Mk. mehr), aus dem «pielkarten Siempel M,070 Mk. <00.50 , Nit. weniger), aus der Wcchelstempelsteucr 527,080 Mk. <0275 Nit. mehr) und ans der Börsen- und Lottericslcuer 710,004 Mk. Die Rübenzuckersteuer gicbt voraussichtlich keinen Anlaß haben, aktiv in die egyptischcn! es im April nicht, weil in diesem Monat keine Rübenzuckerfabriken inzugreise». Die westmächtlichcn AdmiraleZieschränken stch ^ in Betrieb sind. Die Fabrikation beginnt erst wieder im Anglist, icrfahrtcn durch den Suez-Kanal. Diners, Soireen. Feuer- Zu Vergleichen fordern auf der Ertrag der Branntweinsteuer im Die sranzösifch englische Flotte, die vor Alexandrien erschienen ^ letztere bestand im April 1881 noch nicht. ist, wird voraussichtlich keinen Anlaß baden ' Wirren cinzuz' aus Spazicrfa werke und Salutschüsse. Ten Oberbefehl führt der britische Ad miral Semnour, derselbe, der vor Duleigno das vereinigte Ge schwader Europas toinmandirte, das sich damals so mit Lorbeeren hveifelhastester Gattung bedeckte. Diesmal bat er jedoch nicht die «timmen der Grotzmächtc hinter sich. Die Fiottendemonslration ist ein höchst eigenmächtiges Vorgehen Frankreichs und Englands, wel ches das übrige Europa mit begreiflichem Mißmutbc betrachtet. Der Sultan ist von dem Gedanken zurückgekommen, die Flagge des Halb monds am 'Nil zu entlasten er weiß ohnedies, Europa würde eine bewaffnete Einmischung der Franzosen und Engländer nicht dulden, die von ihm zur Hygiene-Ausstellung"nach Berlin gesandten Ihr offen zugcgcbcncs Bestreben gebt dahin, den ihnen lästig ge- ^ ^ - - I wordenen Führer der egyptischcn Nationalpartci, Arabi Bey, sich von, .Halse zu schaffen, um nach wie vor die Wucher-Zimen der 2 ! Milliarden der egyvtischen Staatsschuld einzutreiben. 'Arabi Bey scheint aber nicht der Mann zu sein, der seine patriotische 'Ausgabe, sein Volk aus den Krallen der Rotbschilde, Erlanger und der son stigen Blutsauger zu befreien, so leicht lallen ließe. Neueste Telegramme der „Dresdner Nachr." vom 23. Mai. Berlin. Fürst Bismarck bat in den letzten Tagen auch an rheumatischen GesichtSschmerzen gelitten. Wien. Von ungarischer Seite wird Scktionschef v. Kalley als Rcichsffnanzministcr vorgeschlagen. Kalnoky widersctzt sich dieser Eandidatur. weil sür Kalley schwer ein Nachfolger zu finden sei. Paris. Ter Ministerrath beschäftigte sich heute Vormittag mit der Demission Say'ü. Es herrscht der einmüthigc Wunsch und die Hoffnung, den Zwischenfall zu begleichen. Say wohnte dem Ministerratbe bei und konserirte vorher mitGrcvy. — TcrMinistcr- rath ernannte eine Kommission von 00 Mitgliedern zur Prüfung des KanalplanS vom atlantischen Occan nach dem Mittclmccr. Paris. Die Abherusung des Grasen Beust vom hiesigen österreichischen Botschaiterpostcn ist jetzt Thatsache. Dieselbe wird lediglich durch seinen Gesundheitszustand motivirt. Als Nach folger des Grasen Beust wird Graf Wimpffcn genannt. Graf Beust zieht sich in das Privatleben zurück, um feine Memoiren zu vollenden. — Der Bei» von Tunis soll zum Nationalscslc hierher kommen. London. Kardinal M'Eabes Palast in Dublin ist unter polizeiliche Bewachung gestellt. Der Prälat erhielt nämlich in folge seiner Mißbilligung der Dublincr Morde massenhafte Droh briefe. — Parneil will sein Mandat niederlegen und sich auf das Festland zurückziehcn. — Beim Feuer der Landungsbrückc in QucenSborough sind die damit im Zusammenhänge stehenden Ge bäude, Dampskrähnc, das Telcgraphenburcau und 12 Waggons mit verschiedenen Handelsartikeln verbrannt. Zwei Bahnbcdicnstctc kamen in den Flammen um. Berliner Börse. Wenn man erwartet batte, daß die Tc- mcssion des französischen Finanzministcrü Leon Say hier eine Verstimmung Hervorrufen würde, so hat stch diese Erwar tung nicht erfüllt. Die von Paris gemeldeten matten Notirungcn blieben hier wirkungslos. In den begünstigten Eiscnbahnpapiercn herrscht wieder reges Leben bei steigenden Eourscn. Marienburgcr wurden 05e Proeent, Ostprenßische 1-» Proc. höher. Auch östcrr. Bahnen waren theilweic, recht ani mirt. Galizier gewannen 2. Dux-Bodenbacher 0 Proc. Tic leitenden Bankpapierc erfuhren kleine Abstriche. Von Cassawerthen wurden u. A. Leipziger Credit bester. Bergwerke vernachlässigt; Industrien meist gut behauptet. Fonds meist unverändert. Italiener und Ungar. Goldrcntc bevorzugt. ;»ran»,ur»a.M.. 23. Mni, Al'cnd». CrcdU 293". öordc» ISN').. McrLoolc —. Llwcrrc'nlc-. PoImnN-" des Gcschäftsbetnchcü der Pfandleiher: Ocsicrr.oioldrente —. »"/o llng.oioldrcntc 7«. 77«r Ruffen —. Sver Rujl«» 2. Oricntaiilcilic . Neueste Ungor. (stoldattlclstc —. 3. OrtciUaiUcistc . Nn- garilche Pav'crrente —. Diöcvnlo —. Nu Ist,,. Wie», 23. Mut. Astend». Credit Zli.stg.' Poptcrrcute 7S.L2. »pro, . Nugaritchc Soldrcntc kg,2 >. o>»lt»ier 3»>,7». best. Part«, 23. Mul. (Schlust., Reute 83.72. Auletstc llst.02. Itoltener 00..'0. Stuul»bastn 7II.S.3. Lombarde» 308,7:,. do. Prierttötc» 2M,00. C>,»Iller 361,00. Oesterr. «oldrente —. Tröste. Lokales nnd Sächsisches. — Der Obcrsckrctär des Reichsgerichts, Kanzlcirnth Schwei ger, erhielt vom Kaiser von Oesterreich das Ritterkreuz dcS Franz- Joseph-OrdcuS. — Oberlehrer Ferdinand Riedel in Meerane erhielt das Vcrdicnstlreuz. — Reichsgcrichtsrath I)r. v. Wa » gerow in Leipzig erhielt den Kgl. Preritz. Rothen Sldler-Orden 2. Klasse mit Eichenlaub. — Ter zum Großen Genernlstabc des deutschen Rcillisheercs nach Berlin kommandirte Hauptman n A ufschIäger vom Kgl. sächs. Gcneralstabe wurde vom Kaiser Wilhelm in Audienz empfangen. — Wahlrcsultatc ans dem Meißner Wahlkreise. In den vier Städten Meißen, Großenhain, Riesa nnd Lommatzsch erhielt, wie schon telegraphisch mitgetheilt, Schickert zusammen 1440, Käinvffcr INI. Geyer 1200 Stimmen. Außerdem: In Evlln, Nie- ndcrffihie, Vorbrücte Sch. 210, K. 100, G. HO; in Zscheila, Ober- Gegensatz zu dem der Brausteuer; Ferner der Ertrag der Börsen- unb Lotteriesteucr. Schade, daß der letztere nicht getrennt angegeben wirb, damit man sähe, welche furchtbare Last die armen deutschen Börsen tragen müssen. — An die Kgl. Kunstgcwcrbcschule ist seitens der fran zösischen Regierung die ehrenvolle Aufforderung ergangen, die Re sultate ihres ausgezeichneten Schaffens nach Paris zu der diesjäh rigen großen Ausstellung für Kunstgcwerbe zu schicken. Es scheint doch nicht ganz ausgeillüoffen, daß der Rath sür ihm zur Hygiene-Ausstellung nach Berlin gesandten und dort zu Grunde gegangenen Gegenstände eine Entichädigung erhält, wenigstens sind diesbezüglich noch Verhandlungen im Gange. — Auch die von der Ctadlhauverwaltuiig in E h e m n i tz zur hygienischen Ausstellung nach Berlin gesandten, znm Theil höchst wertlwollcn Ausstellungsobjekte sind ffimmtlich verbrannt und un wiederbringlich verloren. Gerade die Chemnitzer Abtheiiung war schon nahezu vollendet und deshalb ist sie auch so radikal vernichtet. Es ist ein geringer Trost, daß eine Versicherungssumme von 2000 Mark erlangt wird. — Es macht sich wiederum eine Vermehrung des städtischen E xc c utiv p e rs o n als nöthig, weil die Stadt an Umfang und Einwohneizahl im fortwährenden starken Wachsen begriffen ist. In letzter Plcnalsitzillig bat der Rath beschlossen, zwar nicht ganz so viel wie das Wohlfahrtspolizeiamt sür nötbig hielt, aber doch 12 'Aufseher und einige Lbcraussehcr vom September d. I. ab neu cinzuslellen. Ter jährliche Mehraufwand ist aus riemlich 20,000 M. veranschlagt. — Die lebhaften Debatten, welche besonders seiten der sozial demokratischen 'Abgeordneten bei Bciathung der Berggesetz- Novelle und des P s a nd l ci h g e s e tz c s im letzten Landtage hcrvorgcnisen wurden, find noch Allen erinnerlich. Vor einigen Tagen nun haben diese beiden wichtigen Gesetze Rechlskrait erlangt. Das erstere ist gewissermaßen nur als ein provisorisches Gesetz sür das zur Zeit beim K. Ministerium des Innern in Vorbereitung be findliche neue allgemeine Berggesetz zu bctrachlen nnd regelt in erster Linie das Verhältniß der von der Bcrgarbcit entlassenen oder abgcgangencn Bergarbeiter und der aus ihren Stellungen getretenen Bergwcrksbeaiiitcn und Offizianten zu den Knappschafts las s c n. Danach haben Bergarbeiter bez. Beamte und Offizianten, welche mindcftciis 5 Jahre ununterbrochen Mitglied der für dos Werk, bei dem sic gearbeitet, bestehenden Knappschaslskayen gewesen, aber ohne ihr Verschulden von der Arbeit entlanen worden sind oder aus irgend einem der im Gesetz vorgesübrten Gründe die 'Ar beit verlassen haben, wenn auch inner eigenen Beschränkungen, Anspruch auf Rückerstattung der zur Knappschastskaffe eiiigezalüten Beträge aber an dessen Stelle bei Forteiitrichtimg der üblichen Arbciterbeiträgc Anspruch auf Peiisioiisbezug für sich und eventuell nach ihrem Ableben sür ihre Wiltwen und Waisen. In diesem Sinne sind die Statuten der einzelnen Knappschastskassen sofort abzuäiidcrn und spätestens bis Ende August dieses Jahres den Auf sichtsbehörden vorrulcgcii. DaS zweite, gleich wichtige Gesetz betrifft das P f a n d I c i h g c w e r b c, durch welches der Zinsfuß aus 2 Proeent pro Monat von Darlcben bis zu 00 Mark und 1 Proeent bei Darlehen über OO Mark heslimmt wird. Tic Fälligkeit der Darlclme darf nicht unter 0 Monaten cintrcten und die Versteige rung nur durch vcrpslillNele Auctioiintoren vorgenoinmen werden. Der Ileberschiiß des Erlöses aus dem Verkaufe des Pfandes ver fällt, wenn er binnen l Jahre nicht erhoben wird, der Ortsarmeii- kaffc. Im Falle Untergang oder Verschlechterung eines Pfandes durch Brand rc. bat der Pfandleiher für das Pfand zu hasten. Eine besondere AllssührungSverordnung regelt ferner die Ausübung — 'Aus dem Königreill^S achse n sind im vorigen Ialire über .Hamburg, Bremen und Stettin 8008 Personen, und zwar 5072 männliche und 3200 weibliche ausgcwandert. Davon wurde» befördert über.Hamburg 3780, über Bremen 51-50 undkübcr Stettin 2 Personen. Bon diesen lällffischenAuswanderern gingen ualli den Ver einigten Staaten von Nordamerika 5480 männliche und 0108 weibliche, nach Britisch-Nordamerika 4 männliche und 7 weibliche, nach Mexiko und Eentralanierika 6 männliche und 5 weibliche, »ach Weslindi-.'n 0 männliche, nach Brasilien 150 männliche und 71 weibliche, nach Argentien 23 münnlichc und 7 weibliche^ nach Peru I mäimlicher, nach Ebili 6 männliche, nach anderen Lüdameritanischeii Staaten 0 männliche, nach Afrika 0 männliche und I weibliche und nach Australien II männliche und 4 weibliche. Nach Asien bat Sachsen im vorigen Fahre keine Auswanderer euffaudl. Sachsen lullte nach Preußen und Bayern die stärkste Auswanderung unter den deutschen Staaten. Gleich hinter ibm stellt Würlembeig mit 8710 Auswan derern, während auf Preußen 75,470 und auf Bauern l l,tl8 tauien. Abgesehen von Preußen hat Sachsen das größte Coilliiigent der nach Brasilien Ausgewanderten gestellt. W>e viel sächsische Auswanderer über srcmde Häfen, namentlich über Antwerpen und Havre gegangen sind, läßt sich nicht fcststcllcii; Viele werden es nicht gewesen sein. — Im neuen Pottamt No. 10 am volbeinplatz >,»d zur Beleuch tung der dortigen Amtslokalitüten die neuen cal oris ll> e n L a m vcn zur Anwendung gebracht worden, deren Konstruktion äunlich wie bei den Siemens scheu Regeiierativbrennern aus dem System der
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