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- Erscheinungsdatum
- 1882-04-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188204289
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18820428
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18820428
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1882
-
Monat
1882-04
- Tag 1882-04-28
-
Monat
1882-04
-
Jahr
1882
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Kots« » — w«n» nvii t« «rsier Linie dt» von der »«maligen äln«ch»'«, Zickocker«. weinllich unterstvvten Aussagen namentlich lnsoseen. al» diese dcßäftat«, daß bei der dem zu Grunde liegenden Nückivrnche G's mit Knoede der Bau- «einer -ermann aar nicht anwesend gewesen sei, wahrend ein, »weite, al» Entlastunaszeugtn »an L. denannt, LleUnertn Namens »Stzkchke, am AL September noch gar nicht bei dem Angeklagten m Diensten stand, demnach auch nicht bei dem betr. Gespräch, »u- g««n gemts«, sein tonnt,, illlnding» bat«, flch die R. schon vorder mir Grund eines Brieses, den tlir Knoche durch rinn, Freund nach ibeem neuer«, Äufentdaltsorte in Slingenderg batte »ustell«, lassen, dmDakrbeit zuwider veranlaßt gesehen.mekrerr von K gestellte Fragen pi beloben, wonach es scheinen mußte al» ob ste Zeuge der Besprechung »wischen Knocke und Grüner« gewesen sei. Au» den Aussagen einer ganzen Reibe Zeugen ließ sich serner dir Annalnne säst zur vollen Vcwißbell schöpfen, daß zwischen dem Angeklagten und dem Bau« meiste, -ermann ein Accord nicht abgeschlossen sei. der Bau viel- niekr stet» al» „aus Rcchinuig" bebandelt worden war. Die von einem der Geschworenen, Herrn Baumeister Päßler, al» Fachmann erwünscht» Aufklärung bei der Vernehmung de» betrej,enden Ntau- rer-Poliers bekr sttgt, diese Ännalmie vollständig. Aus Grund der umfänglichen Bewewansnalnnc beantragt« Herr TlaatSanwalt Stein, nachdem er da» reichliche Anklagematenal nochmals vorgesübrt, d'« velalnmg der aus wissentlichen Falscheid gerichteten Schuld srage. Die Bertlietdigung dagegen ersuchte di, Herren Geschworenen, der belastenden Auüsage des ehemaligen Kläger» Grüner« nicht allzuviel Gewicht beizumesse»; wie» ferner auf eine ganz besonder» »u Gun sten de» Angeklagten sprechende Angabe eine» der Zeugen bin und gab zu bedenken, ob nicht betreßt der von der Zeugin Zschockert erstatteten Angabe ein anderer, nicht der angezogene Zeitpunkt in Frage kommen könne. Ganz besonder» hielt Redner den Angeschul- digtcn in Rücklicht aus dessen trefflichen Leumund kaum für fällig, sich eine» so schweren Verbrechens, wie et der Meineid sei, schuldig »u machen und nach alledem beantragte er Verneinung der Sckulo- keage. Da» Vcudikt der Geichworene» lautete aus Nichtschuldig und demgemäß wurde Knoche sreigekprochen. — Amtsgericht. Ein ebenso redegewandter al» ausgeseim- ter Schwindler erschien in der Person deS noch unbestrafte» Hüt- trnmanncs Will,. Tbcod. Krieg au» NeuwiederSdors bei Breslau, de» B trugeö angeklagt, vor dem Schöffengericht unter Borsttz des Herrn Amttrichter schräg Der Angeklagte übrt, in der Regel ein sauber in Glanzleinwand gewickeltes, aber völlig wertbloies Packet, niebrere Bleirollen, welche, sein versiegelt, dre Rolle von „Tkalerrollen" svielten und rin, '.'lrt „Zcichnuna", welche sich au, eine angeblich von Krieg ersundrne und patcutitte Kartoffelreibe. Maschine beziehen sollte, mit sich und täuschte durch sein Aujttcten eine Anzahl Gastwirts aus der Reise vo» Bitterseld nach Dres den, wobei er se nach Gelegenlieit die „Geldrollen" zur „Auibewab- rung" übergab und nachdem sein Kredit erschöpst war, verschwand. In Dresden wurde Scbwindclmeier. weil er nicht Zahlung zu leisten vermochte, dingfest gemacht und ersolate, dem Artrag de" Herrn Amtsanwalt Wimmer gemäß, seine Verurtbeilung zu 4 Monaten G-stäugniß. — Der Destillateur Felix Fernbach sabnzirtc unter dem Namen „Cognac" ern Gemisch zusammen und versetzte von dieser Waare 1007 Flaschen bei dem Pfandleiher Cftroße sür ca. 4M Mk. Fn den Besitz de» Pfandscheins gelangte Geraus der Psandieiiwr Wilhelm Sckiffner und dieier ließ dann, nachdem er die Einlösung bewirkt batte, den „Co,mar" im „Dresdner Anzeiger" debus» Verauetirmirung annoncirrn. Dir aufmerksame WoblsabrtS polizei entnahm jedoch alsbald eine Probe von dem gciälschte, Getränk und nun stellte sich die wahre Qualität des „Cognacs sehr bald beraut. Das Schöffengericht belegte Fernbach und pctnn »er auf Grund der erhobenen Anklage mit Geldstrafen von lvOM. und bez. LO Mk. --?o n dg r r i ll, t. Drn 2ü. April. Tlraftammrr NI. st Uhr Hnup'vrrhand lung qrgrn dcn Strinbreciier Emil Iiidniidcii au» .i!ieinl,c»»cr?d"ri wegen helriig.- im wiedrrlwlien Riukioll« »nd Urkiindensiilichnng: st", Uhr gegen dir Ingeurbetlecin Mari« Thrrrle verw. Lieht,, ged. Iitger au? Niidors und dir SiriiuioaarcnhiuiLlrri, Anna Via'iha Richard au? Schandau wegen eil»--— .... - - dolle« Rü-itali« 5>»tt»g, 6«u »«. >pnft 1882 wegen «ligachrn Licbilabl? h«j. lm wird,. Meteorologiset,« Beobactitungen »er deurichen Stewart« in H»a,bur, am 2V. April um ü Udr Morgen». c«. LÜUuol» . . tzavara^a . . -i>-»t?durg Moila» . . . bst»l>ur, . . Memel . . . b-el« . . . . Rliachär. . Lelvtt? . . . se«rli» , . . Sie» . . . . »m»la« . . . 742 ?!.'> : 17 , 7 " 4 au »w» Il>I 7eh »ts r?? S? 7»o z 7«, ^ j Sstv s ! 3 > -st st st « SM uo so «in». miitlq wdstta leicht lchiaach lilll »llch iinlplg Ichwach stark i-elt lchwach still lchioach «,«ie». . Reuen dedeiti Nevel R'qen Haid bedeikt »ed«kl >) »eile -> , Heller - dednkt - wolliq dedcckl »1 , haiier bcdecki«, ! ->- «8 4- ^ 4 «- ^ «-' 4 W-: irLß > 4- st? 4-ir^ ! i >> x ! 4- rr - «) Nach- li Ra»>» »e^n. 2) «achmlua,? und Rachl? lll-gen. S) grllh Nagen millaa? Naaan. Nederllcht der Witterung. Unter dam Eluftulse elner gähn Tapresfion an der douäiidllchrii kllstk wadrn im loeNdaulkche» Blnnenlandc stürmilchc illdiiche und -Üdwakilich«. im lldrlarn Eentraleuropa meist Ichivache llldvlillche. lwcr Han bistilichai/ lZnleln titichr dl? ulamilche nSrdliche Wlndc. Bcl loaaip veränlurlen Tamperalur' oerhllltnlffen lst llber Rvrd- und Wrlimmelaurova da? Wallrr vorwiegend Irilvr. viel loch eeaneriich. ln?delonder« Uder der Westhlllstr llenlraleurova?. wo st Vera II. stelle»- ,»«lle belrilchtllche VladrrlchUtg« stelcii. In Qellerreich-Ungarn lst da» Meller au dauernd Hauer und Hollen. Wasserstand der VIde und Moldau am 27. April: Äudwcis — 20, Prag — 8, Pardubitz -f- 20, Melnik Z- 4, rkeitincritz -t- 3, Dresden — 92. raqeSgtschichte. Deutskife» sttricH. Personen, die den Reichskanzler in den letzten Taaen in FriedrichSrnk sprachen, vcrsichcm, daß er sich ungemein wob! und in bester Stimmung befinde. Er soll in Be treff des schließlich«.-» Erfolges seiner großen Pläne sclir zuversichtlich sein, wenn er auch nicht zweiselt, daß der Reichstag sich diesmal wieder gegen das Tabaksmonopol erklären wird. Letzlercr wird des halb ganz sicher nickt aufgelöst werden. Lelmt er die Vorlage ab, so wird er im Sommer geschloffen und lm Herbste wieder cinberusen werden, um über die Vorlage, die inzwischen nochmals umgestaltct werden wird, von neuem zu beratlicn. Ein koftbarcS Papier ist das neue Pflanzenfaser-Papier zu den neuen Fünfzigmarkschcinen. Fedes Stückchen von ihm könnte zu einem Mißbrauche dienen. Die Rcichsdruckerei bat daü Geheim st :ß von dein Erfinder milsamilil den dazu nötliiaen Maschinen er worben und ihr ausschließliches FabrikationSreclit durch Patente in Deutschland und den anderen «taaten gcsichen. Da die Einrich tungen der Rcichsdruckerei jedoch nicht für die Fabrikation deS Pa piers genügen, so bat sie dieselbe der bekannten Papierfabrik von Gebrüder Ebart zu Spechthausen bei Eberswalvc übertragen und drei Beamte daselbst ständig zur Ueberwachung der Fabrikation slationirt. Fn Hannover hatte der in den weitesten Kreisen bekannte Maior vom 13. Ulanen Regiincnt, Daran Goöwm von Vaer st, das Un glück, in dem ron ihm bewohnten Hause, wahrend er sich über eine niedrige Treppcnwdestbrüstuna neigte, das Gleichgewicht zu verlieren und aus die untere Etage brrabzustürzen; der Sturz führte sofortigen Tod herbei. Ma «inheim, 20. April. Einige Minuten vor 12 Ubr brach in den Sveicherräume» des sog. Zeughauses, eines alten -monu mentalen Gebäudes, dessen oberer und unterer Stock als Ausbcwah- rungSort von MontirungSstücke» und Materialien dient, <>, cuer aus. Fn der zweiten und dritten Etage befinden sich die Kasernirungs- Näume, auS denen sofort die Ausrüstungs-Gegenstände, Betten, Kleider, herauögcschafft wurden, doch blieben gerade diese Räume vollständig intakt. Das Feuer verbreitete sich mit rasender Eile über die ganze Ausdehnung des mit den jämmtlichen Erjatzgarmture» deS 2. bad. Fnsant. Reg. Nr. 110 angesüllten Speichers und zerstörte die ganzen Vorräthe, welche einen immensen Werth (man spricht von ca. 800,000 M.) repräscntircii. Das Gebäude selbst ist außerordent lich mcnslv und konnte daher der Brand nicht weiter »ach unten um sich greisen; die Speicherräume waren alsbald zusammen gebrannt und als der Dachsluhl eingestürzt war, wurde man deS Feuers bald Herr. Bei der strengen Disziplin, die in Bezug auf den Aufenthalt in den nicdrrgebrannten Montiniiigsknmmcr» mit Feuer und Licht stets beobachtet zu werden pflegt, erscheint die Entstehung des Brandes vollständig räthsclhastund hat man hierüber bis jetzt nur Vcrniuthungen. Das iion dem Hamburger Handelsliause Fobann Caesar Goochroi) » Sohn gegründete, seit zwei Decennie» mit reichen Mitteln gesördcrtc Mnseum Godeffron in Hamburg, die berühmte Sanimiung ethnographischer, anthropologischer, zoologischer, botanischer re. «schlitze von den Fisteln deö Stillen Ozeans, soll zm» Verlaus kommen. Es ist der Wunsch deö Besitzers, diese außerordentlich reichhaltige Samm lung welche deutsche Wiffensclnft und dcutichcr llnternchimmgSgcist geschaffen hat, nickt zu zersplittern, sondern fie, wenn möglich, als Ganzes dem Vateilanve erhalten zu sehen. Fn Leipzig, für dessen M«sn>m sür Vtlkerkunde die Grässliche Erbschaft ein mvnumentale» -ein, befchastt, ist nun der Vorschlag ausgetauckt. dir Sammlungen bet Musrumt Godeffrou zu erwerben, ,md hei der Opferwillinkeit der Leipziger ist et nicht unwahrscheinlich, daß der Gedanke realisirt wird, wem« die dafür geforderte Summe nicht gar zu bock ist. Lesterreieti. Der Ringtheater-Prozeß ist ani 26. in lein zweites interessanteres Stadium getreten. Da» Zeugeiwerbör »at begonnen. Den Regien ervffnete der Architekt Förster. der Er bauer de» R IngtheateiS. ,chrsier «lebt an, wegen Mangel genügenden Baugründe» seien die Stiegen nach der Häusrrgaffr sein eng gebaut worden; dessen ungeachtet avrr wäre da» Theater in ü bi» 8 Minuten eiitlecrbar, wenn seinen Instruktionen gefolgt worden wäre. Da» Publikum der dritten und vierten Galerie tollte die Stiege nach der Hrßgaffe zu al» AuSgaiia benutzen, wälnend da» Paraurtpublikum, sowie da» der Übrigen Galerien aus dm Hauptausgnng angewieien bleiben sollte. Diele Fnstruttwn ist schon vor mehreren Fabr-m ab- gcändert und nur der vauptallsgaiig geöffnet worden. Da» Herab lassen der Drahtgardine bat er selbst mehrmals vorgenumme» und in zehn Minuten ben-rrkitelligt. Hierauf beginnt die Verne! mung Pauli'», de» Hausin,vektor» de» Tbeater». Pauli war von Seiten de» Stadterweiterungssonds in lein Amt eingesetzt. Er spricht leiie, ängstlich, beinahe zitternd, er bleibt den, Publikum fast unverständ lich, seine Aussagen sind übrigens belanglos. Nur eine von Pauli gemachte Aeußerung erregte Aussehen, geradezu Sensation. Er sagte freimüthig, er habe zu GccSrau gesagt, er solle Qellamven ausliängen lassen, „damit Rübe sei, nutzen tliun sie sa dock nichts, und fie an- zünden, sei ja uniiötbig". Rach der Vernehmung Pauli'S wird die Sitzung unterbrochen. In Dur trafen drei Compagnien Elniiberiand-F»santerie unter Commando des Dbenllte>Nants Weis- ein, nachdem die Ballung der Bergarbciter eine bedroliliche wird und zur Arbeit riickkebrende Ar beiter gewaltsam daran gehindert werden. Die Bruderlade leistete neuerliche Rückzahlmige» i»i Betrage van 20«iO s>.; im Rotlifalie stellt Direktor Pechar weitere Summen zur Disposition. Fmnier deut licher zeigt es ilch, daß die Bruderlad-Fragc nur der Porivand für einen von sozialistischer cLeite varbrreitete» Streik war. Es trafen Geldbeträge zur N»tersiütz»»g aus Kladiw ein ; die Sidnnng wrirde bisher nicht gestört. Tie Führer, unter denen der Sbmunn des aus- gelösten Fnchvereines, Fnliodn, eine hervorragende Rolle spielt, sind bisher behördlich unbehelligt. Der Streik lia< sich »»»mehr nahezu auf särmntliche Werke ausgelreitct. Die Plivsioanomie vor dem Bruderlad-Lokale ist die gleick>e; dasselbe ist sortwai-rend von Berg arbeitern lnnstandcn, welche in Colonnen anmarichirrn und Rück zaklung verlangen, die geleistet wird. A», 25. Morgens waren an einzelnen Werren die Foraeningen der Arbeiter affichirl. Dieselben verlangen achtstündige Arbeitszeit lind mindestens l st. 80 kr. Lol», ver Smicht, Sonntagöbciligimg und Selbstverwaltung der Bruderiade. Eine Versammlung, weiche von 212 Kohienbergleuteii aus 33 Werken beschickt war, beschloß eine Billigung des Veriangens der Arbeiter. Der Rca.-Rnth v. Merbeller erlannte die Forderungen tbeilwene als berechtigt an und forderte die Arbeiter zur Rücko-lir ar Arbeit aus, dach ohne Erfolg. Bisher wurde aus 3l Werln, oie Arbeit eingestellt. Frnnkreiklt. Tie G em e i n ö c - S t i cb w a b l c n stnd günstig für oie Republikaner ausgefallen, obgleich ailch die Reaktwnäie einige Erfolge davontnigen, wie z. B. zu Pannes, wo fünf ihrer Kanc» datm a.'wälllt wurden. Melcrere sozialistische Geweliidewahiev !>nd ebensalls hier bekannt und versrblen nickst, die Nusliicltiamk.lt der Presse zu erregen. So ging in Manrbellicr die -ranze Liste de, Lozialirten mit der groben Majontät von 23>>0 Somme» ourch. Nicht weniger als 14,000 Stimmen ivurdem zu Gunsten dieser Liste abgegeben. Zu Marseille und in einem Theile von Noubair ging ebenfalls dw iozialistische Liste ganz durch, und der Erfolg einzelner gleichgesinnter Kandidaten ivird rwchauS verschiedenen andern Lrtcn angeküiidigt. Natürlich ist die voliti'chc Bedentn»g dieser aus einzelne industrielle Centre» besclnänsten Wahlrelnltate sehr gering, um io reringcr, als die Geaneindeveitieter ja leine oirettc politische Be- sngniil staben. BoSnic». Eine Prollamation des FelozengineisieiS Daiilc» <lewäiirt denjenigen F lü cht l in gen , die bis zum 20. Mai in ilire Heimatlisorte znrücklclnen und sich bei den Behörden ine,den, iallS sic keine gemeinen Verl reche» begangen bai en Sinnlosigkeit, gegen diejenigen Flüchtlinge, welche dieser Aufforderung n ei t Folge leiste», und gegen gemeine Verbrecher wird die volle Steche der- Gesetzes angewcndet werden. England. Lbwohl Darwin sich seinen letzten st! nstevln tz in dem von ihm erbauten Familien!egrnl»iß ans dem Feirdtzos zu Down bestimmt hatte, ist doch beschlossen worden, seine Gebeine in dem Pantheon aller britischen Heroen belzusetze», und wird ihm das Grab bereitet unmittelbar neben dem, welckies die irdische Hülle Sn Fsaae Newtons umschließt. Da der große Forscher und Denker seinen Tribut an die Zeitlichkeit entrichtet und er in das Land Innül ergegangcn, von wannen keine Wiederkehr, schweigt die Stimme des Ni scheues und der Verketzerung, welche bei Lebzeiten io oft ihren mißtönenden Hetzrus gegen Darwin erhoben bat. ^zn mehr als einer Kirche des Vereinigten Königreichs ist oon der Kanzel herab des großen Ver lustes gedacht worden, den die britische Nation durch das Hiniche-den Darwin's erlitten. Kanonikus Liddon sprach in Tt. Pauls Calhe- wal, anknüpfeiid an die Worte, weiche Christus a» den lliiglcillbigen Thomas gerichtet, über Darwin's Forschungen und indem er oie Folgerungen, welche an Darwin's Entwicklungstheorie geknüpft worden find insofern sie den schöpferischen Willen Gottes aurstckstießen, ver warf, schloß er mit folgenden Wort>u: Doch außer aller Frage sieht unsere Pflicht in der Wissenschaft wie in anderen Dmgeii iedcn klaren beglaubigten Bericht über Simieswabrnebmungen zu achten, den» jeder solche Bericht repiüsenlut eine Tliatiactze, und eine F! al so che ist geheiligt, iniosein sie ihren Platz hat im Tempel e-cr uni versellen Wahrheit. Auch in der Wesüninstcr Ablei plies Kanonitns Prolliers in seiner Pred-gi wider Bigotterie und Aberglaube Tae- win's reine und ernste Wahrheitsliebe »nd seinen geduldigen Fleiß in deren Ausübung. Fn einem solchen Nian», schloß er. lebt sicher lich jene Barmherzigkeit, welche das eigentliche Wesen deS wahren Geistes Christi ausmacht. An diesen Bmpielen priesterlicber Achtung und Anerkennung auch gegenüber dem unerschrockenen Forscher, dein die Wahrheit höher steht als daS Dogma, können die intoleranten -Hetzpriesler den wahren Berus deS Geistlichen lernen. In London fand dich Benetzung der Leiche Darwin's in der Westminstcr-Abtei statt. Si glcick, die Feier ohne äußeren Pomp und ohne An zug durch die Stia-cen siatiiand, war die Cercmonie doch mmeniein icierlich. Der Sarg ist lehr einlach und nur mit einer Metallvlalte versehen, welche die Fnschrisl trägt: „Charles Robert Daiwin, qelorcii 12. Februar I8«)0. siarb ist. April >882." Die Zipsel des Bahrtuches trugen die Herzöge von Argvll lind Derb», der Gesandte Loivell, die Gel-stiilen Huxlei, Hooker, Lubbocl, Wallace iind Spottiswoode. Alle Kinder und Enkel D-irwins lolglen unmittelbar hinter der Dal,re. Fm Leichengesolge bcgande» ilch alle wissenschaftlichen Berühmtheiten Cngia» s, >el,r viele Parlaments mitglieder und Depntntioneii aller gklelnien Gesellschaften, aber keine Vertreter des Hofes. Unter den Klängen von Bcetlwven's Tiauermarich bewegte sich der Zug durch die Kucke nach dein Nord- transevt. wo der Sarg nächst Herichel in der Gruft beigesetzl wurde. ES wurden keine Reden gebalten. Die Königin bat dein Könige der Niederlande den H o sen bandorden verlieben. — Der Staatssekretär d.s Fnneni, Hnr- court, hat die ans Amerika cingetronenen Schriststücke ücer den Geisteszustand des l)r. Lauft»» geprüft und Heia».offen, keine A-mdermig des UrtheilSsprncheS varzunel-nien. Die Hinrichlnng Lamion's findet am Freitag statt. Marokko. Die erste F rei m n nrel - L og e wurde am Donnerstag d. 23. v. V!. in Tanger im mcuvllaifticke» stleiche inlt großer Feierlichkeit crönnct. Dieielbe fill'it den Name» „Mannb Ei-Acksa" (der ferne Westen), zahlt gegen achtzehn Mitglieder, Christen, Mohamincdaner und Juden, und wird von dem anglika nischen Geistlichen Stewart Patterson geleitet. Fn der nächsten Zeit ft Wenn zwei vielgenannte dramatische Autoren gemeinsam ihre Visitenkarten abgetzen, >o hat da« eine aktuelle Bcdeuturia. Herr Hugo Bürger und Herr G. o. Moier henickien zusammen Dresden und bleiben boiientlich geistig zusammen so lange verbunden, hiS ein gemeinschaftliches Lustspiel zu vier Händen seitig ist. ft Dem berühmten Direktor des Hamburger StadttlicaterS, B. Poll > ni. ist ein Lobredner erstanden, an welme» wohl Niemand gedacht bat:HanS von Bülow (wir wünictzen Herrn Pollini reckte Tauer dieser Freundichait) weist in der „B. >l. )Rztg." schla gend daraus hin, wie ungemein tbätig und tüchtig die Pollini'jche Over fick zu den böchstsubventionirten Hoftlieatern verhalte. Sinfton und Delila von Saint Saöns, das auf der sparsamen Weimarer Bühne wenig Eindruck gemacht hat. gefiel in Hamburg außerordent lich und Binom !o 1 wie folgt die Gifte der Amiillnung „wir auch z. B. die vo» Rnbinsieiii's Nero, der sich in Hamburg - Gunst kon- servirt hat, während er in Berlin unter Herrn v. Hühen's Gpillo- tinc rasch verblute» mußte, Fa. Herr Pollmi ist ein weißer Rabe unter seinen sämmtlicken Hof- »nd Stift ttbeater-Kolleaen. cm I'n-prs«fo. ein I'»-t»tto „nd doch — minftnll-! — ein l'a-lleno. Zeine Primadonna Frau Sucher, sein Vrimvuomo Herr Winkel- maiin, sein guter Regisseur, sein unermüdlicher Clior u. s. w. bringen Unterichiedlickes zu Staude, was nwn sich anderwärts Nicht träuint, häufig auch gar nicht eriäbit, da er seine Ersparnisse nickt gleich dein Nibclimgenmickc'lmigelo Neumann i» Preßrcklame vernascht. — Der Eindruck des Tinfton aus mich ist ein geradezu überwälti gender gewesen. Das Theater wurde mir wieder einmal zur Kirche, wie bei F delio, Feflonda. lieber»!! Ernst. Adel, Reinheit veS Stils, wahrhaft mendelsiolurischc (!, Sauberkeit in jedem vokalen und instrumentalen Detail. Bei eckst draniatischei Glnth immer „Etwas fürs Sbr". lind liier muß ick ein reaktionäres Bekennlniß ein- schnlten: je alle! ich geworden bin, desto mehr ver'angt es mich nach Musik, »ach recht viel guter Musik cmi der Bühne, ungefähr wie Studio'»-! Fr,ftch in Ailcrbacb's Ke'ler: Denn wenn ick judi- ciren soll, Verlang' ich auch das Maul recht voll". Nun, die Ge schmäcker sind ja »ersclsteden. — Soweft Herr v. 'Bülow über dw Hamburger Quer und St. Saönö, aus das die Hamburger wie Herr 2l. Saöns stolz sein dürten. ft lieber Fr. H aale, das hier nie zu 'ebende Ehrenmitglied des DresdnerHvfthenterS, schreibt die Caiiforn „St. F-caneicco-Ztg.", „Ter Künstler gab nun den „Häuftet" und es unterliegt keinem Zweifel, daß seine Wiedergabe des ine'anckoii ck n Dänenpnnz.n eine der vollenr'etslen, wenn nicht di? vollendetst, n r wclckw sc »u Tan Francisco gesehen und bewundert worden -.st Kein Tragöde von Bedeutung, der sich nickt in dem „Hamlet' vernicht Hüfte und -vir wollen gestehen, daß alle diese Versionen uns nn'Vricdi ft ge lassen l-aben, bis wir Hnase's „Hamlet" lenn.n lernten und zum e-slen Male in dem vielbesprochenen Dänen;:in-en ein? F'.gur fanden, der die Eristen'.möglichkeil unbedingt zugewrochen werden muß und in der sich keine pslichoiogischen Wider'peuche, leine Fn- kdiftegil nzen sanaen." ft Zur K ostü »ifrage und A n 8 stattun g in Gocibe's und Sckiller's Zeiten macht d>e „Staatsb. Ztg." gelegentlich einer kZe spreckniig des „Wallenstein" der Meininger lnns'.chllicb des Acußer- lill'c'ii aus der Schauistilnie die Bemerlung: „Als „.Gallenstein" in Weimar zum eruen Nlale vor das Lampenlicht treten sollte, wie iah es denn da mit dem Exterieur aus?" Tie Sacke ist höchst lehrreich! „Auch mit dem Kostüm, beftft es in Sckiller's Biographie, bstchäfticfte man sich ernstlich. Hut. Stiesel und Wams eines schwe dischen Dlsifters, die sich in einer alten Rüstkammer zu Weimar sanden. entzückten Schiller, und Goethe erfreute sich auch büch.ich, als er durch den günstigsten Zulall die Verlegenheit, wie der gra vitätische Liuesteift erg zu kleiden »ei, auf ecnmnl geboten sah. Bei einem Besuch in Fena, wo Goethe, wie damais immer, auf dem Schlosse wohnte, ri-> tete er von ungefähr seine Augen auf den un geheuren eisernen Sf-,> lin Zimmer, und siebe da: die Platte trägt die Faiireszabl von Wallcnstein'8 Abfall und die nnvergle clilichsten Figuren, nach denen nun „die alte Perrücke" gekleidet wurde." Und in einem Briese an Schiller nach der ersten Aninchrniig des „Picco lomini" wird berichtet: „Mit großer Kunst und Wahrheit war das Costunie v r lue spielenden Pc> oncn gewählt und eiiigcrichlct worden. Ter Kaiserliche Kriegsrath und Kammerherr von Qneslen berg gebot durch seine ivanstch-tenliche Ho ga>a mit den bis cur Schütter gestlstii ten und Hern! Hangenden Aerniein des Sll'erlicrdcs, einem aus Drapd'or geiciligten Scoiitzwams und bauschend untci- lnndciicn .Hantoechansics wirtlich Achtung. Es war die treueste Kopie nach einer wahren Antiken ans jenem Zeitalter. Eben dies galt von dein Pracistgewandc der Herzogin und der sämmtlicken Generale, welche nach vorliegenden Mmicrn lorgiäiilg ausstudul morden waren. Alan kann sich dal ec leinen iinpomntercn Änbl.ä denken, als die Audienz, die Wallenstein dem Kaiierlicken Abge sandten giebt, wo die iämmtlichen Geaeftile in malerischer Ab wechiclung dainaliger Uniformen >m Halbireise henimsrtzen." Auch von der Dekorationsmalerei ist hier die Rede, welche hier einen weiten »nd ans „V,astnrl»ng des sinnlichen Eindnicls mobil er-eb neten Sviclrauni" imdet. Hieraus gellt hervor, daß unsere Dichtcr- herv-ni der äußeren Alisstatiung lein geringes Fnlcregc entgezzen- brnck len. Verlangt man echte Kunst, lann inan auch sür dieielbe ein eckteS Gewand verlangen. ft Feldmans NeSmnIler's lm hiesigen Houiieaur jetzt schon melinach anfgefülntes nird gern ge-iehenes Liedersvici „D i e w i lde Ton i" ist im Buchhandel erschienen. Mit säm,»tuchen Lieden, kostet es 50 Pst werden auch in eröffnet werden. den anderen Hasciftlädten Marokko'v iotckie Logen Kttiillkto»«. ft Die moraende Premiere im R e s i d c n z t h e a t e r mit Felir Schweighoscr: „Die Unzinriepenen" ist ein Volksstück mit Gesang. Einer der beiden V,nasser — Weiß und Momrotb — und zwar Ersterer wird der Vorstellung beiwohnen. Wenn das Publiim» mit den „Unzufriedenen" zuiiieden ist, werden dieselben dis mit Mittwoch mit' dem Revertoir bleiben, an welchem Atzend Schweiglwser definitiv sein Gastspiel sclmeßt. ft Der schon seil nst-chrere» Fahren gänzftch erblindete und da durch i» Ausübung seines Penises gebinderte Musiker A. stlcüller hat in kurzer Form das „Baker Unser" koniponiit, ui» sieb da durch vielleicht eine kleine Unterstützung z» verschal» n. Der Autor. Holbeinstraßc 3 wohnhaft, bietet drei verschiedene Ausgaben: Für Mannerchor, sür gemischten Clior oder sür.Klavier und cineSingstinime. Vern.i chtcs. * Emc kuriose Ausstellung bat neulich ,'m Spembausc zu New-Orleans siattges,inden; di? Ausstellung-'odjeckte bestand?» näm lich aus nickt Andeicni »vic ans neugeborenen Kindern. Und wie alle Ausstellungen, batte auch diese ihre Preise, die speziell nach dem Gewichte der Kinder verst ellt wurden; das schwerste Kino erhielt den ersten Preis. Amerikanische Zeitungen publizirei« die Namen der jungen, gewichtigten PreiSgekiöntci» und thclllen die Name der drei Aerzte mir, die das Gewickt der Kleinen festzristcllei» l'iftten. Das Gav.ze ist lei» Scherz, sondern eine seltsame Wahrheit, eine neue Ausgcllnirt cimenkanischer Originalität. Die Einnahme war zu wolü- thäriacn Zwecken bestimmt. * Srase in ri ß s c»u. Anläßlich des Todes der Kaiserin von Cbina »var es dem chinesischen Volte als Zeichen allgemeiner Trauer verboten, sich zu rasirc'» Diese Trane» sollte einen Atonal wählen, da wurde cs dem Bürgermeister von Tackon liinterbrack t, daß mehrere Elegants das Verbot niipachtet und ihr Gesicht in »revelbaster Weile mit Messer und Sciienschoum in Verbindung gebracht. Bei sämmt- licben Barbieren wurde eine Razzsa vorgenoiinnen und teckzig Fn- dividu.» ans der Tliat ertappt. Fl,re glatten Getickter straft?,' ihre -Woite Lügen, sie »eien nur wegen des Zopfes gekommen, und in »eierlickier Sitzung wurde l'e'chlossen, die Ungehorsamen einer strengen Strafe zu unlerziclie». Man rasirte ihnen die Köpfe »nd bedeckte diese m;t einer Lage blauer Farbe, die man dann lackirte. Tie Un- ilnckiicheri müssen stell jede Woche stellen, uni während ver gan>e:> Zeit der Trauer mit blauer Farbe von einer hohen Obrigkeit sriich übertünckt zu werden. * Einen Wettwalzer von zehn Nt ei len in drei Stunden, obne auch nur ein einziges Mai auszurnhen, liachle neulich ei» Tanzmeister Namers Leo in Fthaca, R. M, snlig l ar brauckite so,,ar iiock 15 Niinnte» weniger. Sobald das eine i!m le- gieitcifte Orchester müde wurde, trat daS andere ein, und mehr als ein Dutzend Damen saßen erschöpft und keuchend da, während 2c>' Unermüdliche »>it einer anderen Tänzerin graftös weite»wa ce. Leo ist ein gebcrener Preuße und stellt im 32. Lebensinlne. (Aincrita batte seinen innibelnftndlichen „Hungerer/' Dr. Tauner, gehabt; nun, vielleicht liat es auch seine» Uiiüherwinollcheii Walzerlünzcr. - Eine angeiieliiiie Prcßcollegin ist die „FllinoiS-Zlg." Sic schrieb wai-r-nd der jüngsten takten Tage: „Leider haben wir von einem Unglück z» benchien, das nnserem liebe» Erstieg.'», dem Re dakteur der hiesigen Wochenschrift, gestern pasiir-'l»'). Fliin lind beide Obren derart erfroren, daß ilmr von jedem eine Elte, u :d zivar bis zum zweiten Knoten, hat amputitt werde» müffen. Es .in m>r gut, daß die Stummel »och beträchtlich genug sind, um sür seine Stellung noch vollkommen auszurerchen." Aiuanzirlles nnv Vokkswirtliichaft. Vau>>e>-«in A»!,ai>»stai». Lic i>csl-ri» 1!e !>»»illaa "per una-r »Sorvv Sc? Herrn !ite.-I»?»»nv->Ii l>r. Rndc'iv'-I »'n>Nl>ck»>>»dcnc c-.-ic c>p-ii>!-'iirri-i!> »!>»->NA war von .'.'5 ?»mc,! >>-.ncl-'tt. Liicio D i»e.»!>-"»»rk> d-r wcicka--.'» ri-i» a>»ri!»»»ial und ric drcharae an ai.- 2« rwaiuinc crniri l D-o o»?ich.-i?>-ni>-n Milaiioi-cr der «nvi>>il»rall>? He-ien Iio»> ui c-'-uIman», Mas cr>»»aml»,.ti, c!a>> ManN-w>. - N'umrisli-rHarlwtq unSiitechl?- um:"II I)r. -iiukwN'» »V r?cn per -»ie-lai.wkc>c»»ewalili. Drea» -er veversasrik -hicciino. tzn per lwi-.i-iiern aan.!ci!ab»cii T»t-nng ?c? -niiiul,,?,,,,!,? wurde sür >>.,? (i,ü, eine .?»>-,Sc de von r>» vrocent »n Bor- iiiiiacc «ei-raei-i. die VeidSIln-üe de- ume>»--!u»e»» >>»» in jederHiniichi d«,rie»tgr-»». Paris iProdu Ncn», -.'.7. Apiti. »-Lwinii.» Wciccn iiiprii »"pp, d-l»-Ana»jl 2?.7 . rudig. Lima»? April di,..-- >, 7«-l.-Lee. »7.20. dcl,auplc>. Niidoi Slpril bi»,7i. -evn-r. deci-r. 7 ,7 >, rndia. '»>!-,ftcroan, tProduIicn), 2d Aprii. (Lchluk:.) Arizen Mai er?, Siovbr. 2SS, Roggen Mai löl, Lclodcr >77.
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