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- Erscheinungsdatum
- 1882-04-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188204121
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18820412
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18820412
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1882
-
Monat
1882-04
- Tag 1882-04-12
-
Monat
1882-04
-
Jahr
1882
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VrosSvn 1882. «b»n»em-n«1»ret» vterül jährlich » »urk R> dun» dl« «oft I Kart 7d Pin«. Ru mm. >0 Pig«. »ulla,« 37000 «k«m»l. tzür tie«ssikgalrringelLnd>er>R»- uululdtr mach! sich di« «kdaktl»» , nicht verviiidlia,. Annoncen kiir u»a »ehmrn anr Di« »»nonc„i<vurk,lli».tv««le» «ein ch «»gier: — «udais - r«ut>, »«»«».,- »«>>»«,»! - G. «tüller I>> «rllp: - «o». «te» in Naadkduig: — A. -Var« ch «». tnHalle: — *>«>»«« tu Hamburg 27. FLl»r«»N8. Snfera« werken »»«tentirad« l» »i« «ach«. » U», »nurnommen. konnla,» dt«Mitt„»»U«r. Sn Reulmdknnr anwochenlagrn:«r. vlojirrgosse dir d dilNachm. Slliir. — l,< ttnlpaltige Pctiitctlr lositt ld Pige. ilmtikland« d0 Pfge. Sine Garantie für da» nächil- iiigtge Srlcheiaei« d«r Jnseral« wird »ich! ,«,«d«u. «utwiulige Annoncen» Aufträge »an nnbelannie» Unionen Inferircn >oik nur grgrn P>tr„n«e»«n»»- 8»t»lu»gdurch Briefmarken oder VofietnMluna, Ach, Silben kofien lb Pig. Jnfrraie «ür die älloulag«. Nummer oder nach einem Sclunn, »t« Ht«Iilt«ti, 20 W. N 1'rUirlk von I-rit'kon und l'rlrliivrmren. L ^ Vortcaukuotvllvu: U 8 «eu iss» 27 Ar»rLvn8lrr»88« 27 »«it i«»» D tornor LS IS, ssl V In plomdirtvn Nur rc-iuo unä « V ä 0.7^l"'l.25. VNtztz "°>rl8elrmoelce->ck«> ^ R ILO. 2 ÜI. ^ »«W 8orton. L 8 ü I'tnnck 3, 4, ü, 6 unä 8 bl., ktaubtrl i, üj höestüt ompkehlansvorth 8outI>e»nzr, ü 1'kä. 4 K. » N XLufftLU» 6. IR. WVvRIK, Kaufhaus 6. 8 ssf Importeur. lj) H Llvinvu Mr LurLivvckv K jfj «mpf»I>!» ii!>> »Non l.«i<tvnä«n »nt äin, zvgrmoto. tl»n I»»»o »ick nickt cknrok ä lg kiNigo Lnprvisnvg von Lvplvlvvin irr« lükroo, »uck m Loxk«I»vin »>r>t U lu rlel gokitlockr. g Uz zioino z«i>rel»ol».l^>l,»»tl«on 4lrm»rli« l» <>co»»r> UN» NIIuLeuirerutr»»« u 11 k r. Lk «mpsoktv kiorwit »im gv»vij;l«u Losuuk. g kf Olt» L*«?1»4«li, Ij tz) grl>»»le» to>,ekIuolu-Vor»»n6t-ao»rI>Ist. g Rr. 102. Witterung vom n. April: vnromrfer »>>ch cscnrBöfvld, Wolllirnssk lk, ,Apd4.»N l 760 Mlll.. fcll geller» SMill. gefallen, rhermomctragr. n. Rcaum.: Trinpr,. 6 °W. nlrdr. Tein». >i, ° .0 . lMssie Trn>». Rard-Wcsl.Wiup. srilci. lirdrill. Aussichten sür den 12. April: Wolkiges Wetter, leichte Niederschläge, I etwas wärmer. > 12. Avrll. «eran,wörtlicher Redakteur für Pvlfkifchkö vr. Emil Vier«» in Dresden. Die stillsten Tage des ganzen Jahres sind immer die Ostcrtage gewesen. Die eine ganze Woche währende kirchliche Vorbereitung auf das Auscrstelmngüsest drängt stets die Politik auf das äußerste Maß des Unerlählichcn zusammen. Die Natur wiederum ihrerseits ist nur bei einem ganz späten Hallen des Osterfestes so weit ent wickelt, daß im Reiseverkehr, in weiteren Ausflügen oder in ge meinsamen Partien die Lebhaftigkeit des Pfingstfestes annähernd erreicht wird. Am Geschäftsverkehr aber darf sich Ostern nicht cntsernt mit Weihnachten niesten. Kurz, Ostertage sind stille Tage. Diesmal waren sie aber recht traurige. Nicht die Politik hat die Festfreude verdorben — im Gcgcntheil! Aber die Fröste der letzten Nächte werden dem Ostern 1882 ein trübseliges Andenken verschaffen. Wie hart büßen wir im April die wonnigen Tage des März! Wohl erlebt unser nordischer Himmelsstrich Heuer zwei Frühlinge, den im März und den iin Mai: aber was Dazwischen liegt, daS wandelt den Doppelgcnuß in schmerzliches Entbehren nothwendiger Früh lingsgaben um. So neidisch kann der Himmel sein? fragen mit Shakespeare unsereLandleute undWinzcr,wenn siedie ersrorencnBlüthcn oer Obstbäumc sehen. Was so herrlich sich anlicß, was so reichen Erntesegen versprach, das haben binnen wenigen Stunden die streichenden Kältezügc vernichtet. In den, gesegneten Elbthal, in Böhmen wie in Sachsen, scheint die Obsternte zum guten Tlicil zerstört, über die erfrorenen Zierpflanzen der Gärten kein Wort zu verlieren. Die Saaten scheinen überall wenig oder gar nicht mit genommen zu sein. Der Mensch steht einstweilen noch hilslos die ser Naturgcwalt gegenüber. DaS Drehungögesctz der Winde zu beeinflussen, wäre eine übermenschliche Aufgabe: es wäre schon enorm viel gewonnen, gelänge cs dem menschlichen Witze, durch Warnungen und Vorkehrungen die üblen Folgen jäher Wetterstürze für die Früchte zu mildern. Was man zum Schutze von Wein gärten und Obstplantagen gegen Nachtfröste vorschlug und zum Theil anwendct, ist oft nicht mehr als ein Versuch von zweifelhafter Güte und eignet sich noch nicht zu einer Verwendung im Allge meinen. Jedenfalls aber sollte der Mensch selbst Nichts thun, uin die Gefahr und die -Häufigkeit solcher Naturereignisse zu vergrößern. In Europa und Amerika aber verschlechtert ganz ersichtlich der menschliche Unverstand das Klima. Deutschland speziell leidet seit einem Jahrzehnt unter immer rauheren Nord- und Ostwindcn. Die fortgesetzte tolle Entwaldung Polens und Schwedens hat zur Folge, daß jene Winde unvermittelter, heftiger, trockener, penetranter und gesundheitschädlicher über die norddeutsche Tiefebene dahrn- brauscn. Früher schwängerten sich diese Luftströmungen mit dem Dunstgehalte der Wälder, über die sie bahinfuhren: jetzt fegen sic über sandige, dürre Fläche», wenn es gut gehl, über niit dünnen Wintersaaten bestellte Fluren zu unS. Ihre durch Nichts gehemmte Stärke trifft mit erhöhter Eindringlichkeit die zarten Blüthcn unserer Bäume und die Athmungswerkzcuge der incnschlichcn Brust. Der wachsende Rcichthum, besten sich Polen erfreut, hat seine Quelle zum guten Tlfeil in dem massenhaften Niederschlagen der Waldungen vieler Besitzungen, die aus den Händen des polnischen Avels in die russischer Offiziere oder der Juden Stiergegangen sind. In Schweden aber hat der Aufschwung der Holzindustrie eine geradezu grauen hafte Verwüstung in den herrlichsten Wäldern zur Folge gehabt. Die so bequemen und winzigen K.'rkorksts-IAiläst'ielcorg ntan kvrrkvel velr tolckor sind allmälig zu höchst gefährlichen Feinden unseres Klimas herangewachscn. Wie sehr sich das Klima Nordamerikas unter dem unsinnigen Ausroden des Urwaldes verschlimmert, davon geben die Hunderte von Sonnenstichen im Sommer und die Er höhung der grausamen, trockenen Kälte iin Winter ein beredtes Zeugniß. Verbessern kann der Mensch die Natur nicht, wobl aber ist seinem Unverstände die traurige Macht verliehen, sie zu verschlimmern. Das Osterfest hat aus Rußland eine kaum erwartete, freudige Ueberraschung gebracht: den Rücktritt des Reichskanzlers Fürsten Gortschakoff und seine Ersetzung durch Herrn v. Gicrs. Letzterer war schon lange thatsächlich der Minister des Aeußeren. Der nominelle Inhaber dieses Restorts, Fürst Gortschakoff, führte, ein zahn loser, gebrechlicher Greis von 81 Jahren, ein beklagenswerthes Schein leben zwischen Petersburg, Wildlingen und Nizza. Körperlich von den Gebresten dcS Alters hart heimgesucht, geistig sich dem Zustande des Kindischwerdens nähernd, hatte er, den größten Tlicil des Tages im Fahrstuhl verbringend, thatsächlich keinen Einfluß mehr auf sein Restart. Längst hätte er den Zustand der Sckein-Aktivität mit dem der vollen Pensionirung vertauscht, wenn früher nicht Fürst Bismarck den russischen College,, mit seiner speziellen Fe »dschaft beehrt hätte. Ihn aber zu opfern, weil es im auswärtiger Minister verlangte, ging nicht an; daS Selbstständig- keitSgesühl des Rüsten empörte sich gegen diese Znmuthung. Nach dem jedoch seit Jahren die offiziöse Presse Berlins jedes Schar mützeln gegen Gortschakoff eingestellt hatte und über manchen pikan ten Zwist zwischen beiden Reichskanzlern Gras gewachsen war. hielt eS Zar Alexander III. an der Zeit, daS Ressort dcS Auswärtigen definitiv zu besetzen. Zwei Richtungen bewarben sich um diesen Posten: der PanslaviSmuS und die Vertreter der europäischen Kul tur, oder, wenn man will, eS rang die Kriegs- mit der FriedcnS- partei. Herr v. GierS, den Moskowitern schon wegen seiner deut schen Abstammung und seines Namens verhaßt, trug den Sieg da von über daS Altrussentbum deS Grasen Jgnaticfs, dessen höchster Ehrgeiz nach dem Portefeuille deS Auswärtigen lechzte. Es genügte Jgnatirff nicht mehr, als Minister deS Innern und persönlicher Schutzengel für die Sicherheit des Kaisers, der mächtigste Mann im Zarenreiche zu sein und thatsächlich, wenn auch nicht formell, offen kundigen Einfluß aus die äußere Politik Rußlands zu ütben — er Lrannte darnach, als Reichskanzler persönlich in, Rath« der europäi schen Staatsmänner zu sitzen. Er fragte nicht darnach, daß seine Berufung auf diesen Posten das Befremden Europas, dessen Miß trauen, ja Unwillen Hervorrufen würde, — der „Vater der Lüge" schlug das Alles gering an. Um so größer wird nun die Genug- thuung sein, daß Zar Alexander Einsicht und Selbstständigkeit genug besaß, in Herrn v. Gicrs einen ausgesprochenen Vertreter der euro päischen Bildung und einer friedlichen Politik zu seinem Rathgeber in auswärtig«» Dingen zu berufen. Diese am Osterfeste verkündete Ernennung ist ein Abschrcibebricf des Zaren an die Kricgspolitik der Panslavisten. Er mußte es vielleicht zur Schonung des Na- tionalgesühls seiner Russen unterlassen, deren Abgott Skobeteff eine nach außen hin wcitsichtbare Dcmüthigung auszulcgen, aber er gab Deutschland i» der Ernennung des Herrn v. Giers eine um so glän zendere Genugthuung! Einen wohlthuendcrcn Oslergruß konnte er uns kaum senden. Für einen anderen vielgenannten Mann brachte das Osterfest ebenfalls eine frohe Kunde: der .Hauptagitator Irlands, Parnell, wurde aus dem Dubliner Gesängniß entlassen. Warum? das ver schweigt einstweilen der Telegraph. Noch in den letzten Tagen des Parlaments wurde ein Antrag, die cingesperrtcn irischen Abgeord neten wenigstens so lange freizulasten, daß sie an den Abstimmungen über die Einführung eines Dcbattenschluffcs Iheilnelnncn könnten, auf dringliches Verlangen Gladstonc's abgelchnt. Um so über raschender kommt die freiwillige Entlassung des Hauptes der Land liga. deS ungekrönten Königs von Irland, Parnells. Derselbe ist sofort nach England abgcreist. Im Parlamente wird er es seinem Widersacher, dem Minister Gladstone, gehörig heiß machen. Jener Schritt paßt ganz zu den vielen Willkürlichkeite», launenhaften Ein fällen und Unbegreiflichkeiten, mit denen Gladstone sein Land narrt. Das englische Parlament hat in einer geradezu elenden Stimmung die Osterferien angetrctcn. Die Erbitterung der Tcpulirtcn über die wechsclvollcn Launen des Despoten Gladstone hat einen hoben Grad erreicht. Das Parlament hat in den zwei Monaten seines Beisammenseins absolut Nichts fertig gebracht, obwohl Gladstone über eine weit zahlreichere und willigere Mehrheit gebot, als je ein Premier. Die Schuld trifft nicht die irischen Verschleppe,, noch die konservative Opposition, sondern einzig und allein die liberale Re gierung und ganz eigentlich Mr. Gladstone. In einer geradezu un begreiflichen und noch weniger verantwortlichen Weise hat er durch die muthwillige Herausbeschwörung von Konflikten und die Er pressung von an und für sich wcrthlosen Vertrauensvoten die Zeit so sehr vergeudet und die Stimmung im .Hause so irritirt, daß zu einer Erledigung der dringendsten Geschäfte und zu einer ruhigen Erwägung der Verhandlungsgegenstünde weder Lust noch Zeit er übrigte. Die Opposition gegen das von den Lords bebufs Unter suchung der irischen Zustände eingesetzte Eomitä, dessen Nothwcndig- kcit Mr. Gladstone selbst einige Tage später zugcstand, dann seine eigensinnige Haltung in der Debattcnschluß-Fragc verschlangen den größten Tbei! der den Gesetzesberathungen eingcräumten Nächte und ließen so wenig Zeit übrig, daß selbst die Budgcterlcdigung in un gewöhnlichem Rückstände ist. Als Gladstone befragt wurde, was die Regierung gegenüber der erschreckenden Zunahme von Verbrechen in Irland zu thun gedenke und ob sie auf Mittel und Wege be dacht sei. die unwirksame Maschine der strafenden Gerechtigkeit wieder arbeitsfähig zu machen und den Untcrthanen der Königin jenen Sckutz zu gewähren, auf welchen sic Anspruch haben, wusste Gladstone Nichts zu erwiedern, als daA er bat, sich in Geduld zu fassen. Es sei wobl richtig, daß die Schreckensherrschaft zu einer furchtbaren Gewalt gelangt sei : die Regierung sei auch nicht ini Stande, die soziale Revolution in Irland mit gewaltsamen Mitteln erfolgreich zu bekämpfen: allein alle Hoffnung aus radikale Besse rung sei vorhanden. Das neue Pachtgcsetz werde und müsse die Wirkung haben, Irland den Frieden wiedcrzugeben, die Heilung des sozialen Nebels werde sicki unter der Einwirkung dieses äußerst woliltkätigen Gesetzes vollziehen. England aber ist nunmehr der nachsichtigen Haltung der Regierung und ihres beständigen Schwan kens überdrüssig und verlangt ein energisches Drcimalncn, um die Schreckensmänncr durch die Proklamirung des Standrcchts und eine scharfe Justiz zu Paaren zu treiben. Je länger Mr. Gladstone seine Politik der Eoncejsionen an die Rebellen verfolgt, desto schlimmer wird cs und desto schwerer wird es seinen Nachfolgern werden, in Irland wieder nur halbwegs erträgliche Zustände hcrbeizrisühren. Russen, war guter Verkehr. Russische 80cr Anleihe wurde 1 Proc., Russische Noten 1 M. höher genommen. Aranklur« a.M., N. April.»Aden»?. llredll 2M--, Etaatebahn 27S>l«. Lom barden 120. 6Ucr Loolc . Sllbcrrcnle . Paptcrrcnle . Galizlcr 2S7>/,. Orbcrr. (Soldrrnlc . 4",', Unaar.Goldrcnte . 77cr Russen —. "vcr Russen—, 2. Orlrnianlcihc . Nrueflc Ungar, voldanlcihc —. li. Lnenlanleihc -—. u»- ganlche Papierrcnte —. Dlbconlo —. geu. Wie». i>. April. Abcnd». Tredit:I27,M. Siaal»bal,n627..ro Lombarde» I4l.d0. Analo-Aubria-Bank . Napoicon-'d'or-. «Yaiizier —. Papicrrcntc —. Ocltrrr. Noldrcnle —. Ung. Moldrcnlc —. 4»/, Ung. Goldroule —. Ungar. Crcdil »21,da. Unioubank—. Elbetholdabn —. Bankverein—. Norbweit 2SNM. Marknoten K8.67. Pari«. 11. April. l'?chlusi.> Renic 84.27. Anleihe II".47. Italiener »o,»5. Slaaidbaliii «»,.«>. Lombarde» 207,bo. da. Prioritäten 2K4.00. ssgypter 2LK.00, vcstcrr. Goldremc . Fest. Lokalts nnd Sächsisches. — Am 1. Ostersciertage beehrten Sc. Kgl. -Hoheit Prinz 'Georg und dessen Hohe Familie die Gemäldeausstellung, welche in Striesen der dort wohnhafte Maler, Herr Möbius, zum Besten ! der Striesencr Kinderbewahranstalt in einem Zimmer der Schul anstalt veranstaltet hat. Spaziergänger, die in jene Gegend kommen, i sollten das geringfügige Entro nicht scheuen und sich selbst und dem . guten Zwecke durch Besichtigung der Ausstellung dienen. ! — Dem Pfarrer Anton Hermann Königsdörsscr zu Lang- hcnncrsdors ist das Ritterkreuz 1 Kl. vom Aibrechtsorden und dem Gemeindevorstand Otto zu Stöntzsch das Albrcchtskreuz (nicht allgem. Ehrenzeichen) verliehen worden. — Die Beisetzung der Leiche des am 7. d. verschiedenen ! .Herrn Gcli.-Ratbes Direktor v. Witzlebcn fand gestern Vor« ! mittag vom Trauerbause. Waisenbansstraße 82, aus statt. Daselbst > hatten sich neben den Familienmitgliedern die Herren Staatsmrnistcr !v. Fabricc und Nostitz-Wnllwitz, Landcskonsistorialpräsidcnt Uhde, ' die Geh.-Räthe Schmalz, v. Ebarventier, Hape und Held, geh. Regicrungsrath v. Kopvcnsels, Regierungsratli Koklschütter aus : Leipzig und viele Beamte und Freunde des Heimgegangenen ein gesunken^ An dem rcichgeschmücklen Sarge entwarf Herr Koirsisto- rialrath Superintendent 1>>. Meier ein ergreifendes Bild der Charaktereigenschaften und Verdienste des Entschlafenen. Ein langer Trauer-Kondukt, an dessen Spitze die Orden des Verstorbenen, so wie eine große Anzahl Fächerpalmcn getragen wurden, bewegte sich vom Traucrhauf'c dem ,>ricdhose zu, an dessen Pforten das kirch liche Sängcrchor Ausstellung genommen und bas Lsterlied: „Jesus meine Zuversicht" anstimmte, unter dessen Klängen der Sarg der Gruft zugeführt und eingcscnkt wurde. Nachdem der Geistliche Gebet und Segen gesprochen, weihten die Leidtragenden, während der Chor das obengenannte Lied fortsetzend sang, die übliche letzte Spende, drei Hände voll Erde. — Der Ständctag des Meißner Krciscs wird am 24. April in Dresden abgehalten werden. — Friedrich Fröbel, dessen 100. Gcburtsscst an vielen Orten Deutschlands und auch in Dresden am bevorstehenden 21. Avril solenn begangen werden wird, ist schon durch sein Motto: Waßt uns unseren Kindern leben!" auch für weitere Kreise in seinem Streben und Wirken gekennzeichnet. Die Gründung der Kinder gärten ist sein Werk. Und in der vielfachen Anregung, die er auf pädagogischem Gebiete gegeben, und in der warmen Tkcilnahme, die er der harmonischen Entwickelung der Kindesnatur und dadurch dem Heile des Volkes widmete, ist er ein würdiger Nachfolger von Heinrich Pestalozzi. Fröbel war 1888 zum ersten Male in Dresden und hielt im Saale des Zwingerpavillons (an der evang. Hoskirchc) seinen Vortrag über seine bahnbrechenden Ideen vor einem zahl reichen Zubörerkreisc, meist den höheren Ständen angehörig. Mancherlei Umstände' bewirkten eS, daß Fröbel damals in Dresden nicht die snmpathische Zustimmung fand, die ihm bei seiner Wieder kehr, 10 Jahre später, 1818 zu Tsseil wurde. Diesmal blieb er mehrere Monate in Dresden, hielt mehrere Vortragskurse, tbeils für Lehrer, theils für Damen, insbesondere auch für Kinder gärtnerinnen, und bildete sich eine zuslimmcnde Zrihörer- Renestc Trlcftranimt der „Dresdner Nachr." vom N. April Berlin. Tic „Norddeutsche" dementirt die Meldung der „Krcuzzcitung", wonach sich zwei konservative Abgeordnete um Ge nehmigung des Kompromisses nach FriedrichSrubc gewandt hätten und ohne Antwort geblieben wären. Weder ein, nach zwei, poch mehrere Abgeordnete hätten an den Reichskanzler ge schrieben. Derselbe wäre von dem Inhalt des Kompromisses über haupt nicht kin Kenntniß gesetzt worden. Im weiteren Verlaufe deS Artikels der „Nordd." heißt eS: Konservative und Regierung zweifeln keinen Augenblick, daß das Centrum mit seinen jetzigen Kompromiß - Gegnern wieder Hand in Hand geben wird, sobald eS sich davon Nachtheile für die Regierung verspricht und daß cs bei den Landtagswahlcn seinen Einfluß ebenso sür Fortschritt und Secession einsetzen wird, wie es das bei den Reichstagswablen gcthan. — Fürst Bismarck erholt sich langsam. ^ Vor dem 20. d. ist seine Rückkehr nach Berlin nickt zu erwarten. — Der Bundesrath hält bereits morgen Nachmittag seine erste Plenarsitzung. Auf der Tagesordnung stehen Tabaks - Monopol und Unfallversicherung. Berliner Börse. Die Veränderungen in der russischen Re gierung haben die letzten Besorgnisse beseitigt, die in politischer Beziehung »och bestanden. Dagegen hat die kalte Witterung der lebten Tage Befürchtung«, wegen der Saaten hervorgerufcn, welche die Spe kulation zu ref'crvrrterHaltungvcranlaßten. Die von Wien ausgegcbene Anregung übertrug sich hier nur aus de» Stand der Couric, nicht aber auf den Verkehr. Im Vordergründe standen beute Banken, sür welche sehr gute Meinung bei steigendem Couric bestand. Crcditactien zogen k) M-, DiSconiogesellichast 8, Deutsche Dank 1 "/o an. Eisenb. harten ihre leitende Stellung aufgcgcvcn. hielten sich aber sehr fest und wurden vielfach auch höher. Industrien, ob gleich ruhig, waren mehrfach besser, wäbrend Bergwerke noch wie vor ohne Geschäft waren. In fremden Fonds, nanwntlich in garten in Dresden einzlibürgerii, so war cs im Früdjabr 1810 dem ! noch jetzt rüstig unter uns weilenden Privatschuldirelror Marguart ! bcschiedeir, einen Familienkindergarten nach Fröbclhchem Principe ! und unter dessen Bcirntbe zu begründen. der im Lause der Jabre ! sich immer mehr der Anerkennung des Publikums erfreute und bald !>n den verschiedenen Stadttheilen Dresdens Nachabmnng fand, i Das Kultusministerium, in welchem damals auch I)r. Köchln als > Hilfsarbeiter beschäftigt war, ging damit um, eine offizielle Bildungs- j anstatt für Kindergärtnerinnen zu errichten und ^rödel als Leiter ! derselben zu berufen. Da brach die Mairevolution von ! 1819 aus, die diele, wie io manche Idee verwebte und lauf vielen Gebieten nur Reaktion hcrbeisührtc. Schlimm igcnllg ging cs den Kindergärten. Sie wurden vom ! prcuilischcn Kultusminister v. Raumer für den Umfang der ganzen ! preußifchen Monarchie verboten. Und was war hierzu die nächste ! Veranlassung? Man hatte unseren Friedrich Fröbel mit dessen Neffen Julius Fröbel verwechselt, der als Parlamentsmitglied mit ! Robert Bium nach Wien gesendet wurde und mit genauer Noth j deni tragischen Schicksale seines Genossen entging. — Es war ein schönes Zeichen von Selbstständigkeit, daß der Herzog von Koburg der deutschen Lcbrcrvcrsnmmlung gestattete, 1802 in Gotha zu j tagen, Friedrich 'Fröbel dortbin cinzuladcn und ihm eine ebenso l herzliche nls großartige Ovation als Ehrenrettung zu bereiten. ! Wenig Tage darauf erkrankte Fröbel in seiner Heimath Maricn- tbal (bei Liebcnstcin in Meiningen) und starb daselbst am 21. !Juni 1852 in, 71. Lebensjahre. Tie Anstalt fiedelte später nach Kcilhau über. I» Dresden aber war eS der Erzieliungsverein, welcher der Verwirklichung der Fröhcl'schcn Jdccn großen Eifer widmete. Von ihn, ging auch der Plan aus: das b> vorstehende Säkularsest würdig und solenn zu begehen. Den Mittelpunkt der Festscicr in unserer Stadt wird ein Freitag den 21. d. M. Abends 6 Ubr im großen Gewerbekiaussaalc stattsindcnder Festacrus bilden, ^ bei welchem der in und außer pädagogischen .ztreisen Deutschlands ! wohlaccrcoitirte Pädagog Richard Lange aus Hamburg die Fest rede lialten wird. — Tic von den Stadtverordneten geplante Verlegung ihrer ! öffentlichen Plenarsitzungen von Mittwoch ans Tonnerikag wird sich nun verwirklichen, da der Stadtratb seinerseits damit ein verstanden ist und deshalb auch diejenigen Sitzungen seiner gemischten Ausschüsse, die bis dato Donnerstags abgehalten wurden, auf einen anderen Tag verlegt. In dieser Woche soll ausnahmsweife eine össentl. Stadtverordnetensitzung Freitag Abend abgehalten werden. — Bei den städtischen Gasanstalten ist eine neue Stellung, die eines Chemikers, begründet worden. Der Rath hat in dieselbe den Chemiker Robert Hcinzc eingesetzt. — Dem Kontrolcur bei der städtiicbcn ArbcitSanstalt Earl Heinrich Büttner wurde daS Dienstprädikat „Sekretär" verliehen. - Die technische Beaufsichtigung der Pulverfabriken des Landes ist vom Ministerium deS Innern rin Einvcrständniß mit dem Kgl. Kriegsministerium drnFabrikinsvetttonen übertragen worden.
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