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- Erscheinungsdatum
- 1882-04-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188204036
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18820403
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18820403
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1882
-
Monat
1882-04
- Tag 1882-04-03
-
Monat
1882-04
-
Jahr
1882
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Xr. VS Honte«. ckou S. äprll 1882 — Sotto » — Zwischen Herren und Gehilfen — Gtebt e» einen Unterschied — Und den führen uns die „Herren" — Per Annonce zu Gcmüth. — Oberbartrath ist der Herre — Merke auf den Uistettckied — W»ter> kratzer der Gehilfe, — Pen man meistens mit dir Tasche — Durch c>>e Straßen schwcnkl Ichwcnken steht. duard Jakob, Großenhain. „Personen, ne Tchniäh ourch anonyme Schmähzettel grundlos zu verdächtigen . . Mettel an . „ ^ mrntiren hierdurch wohl nur die eigene elande Dentwetse. Zweifel hafte Charaktere gicbt eS eben iiberaU: dieselben sind wie faul« Früchte: bei Beritt, ^ ' scu- Eiere Weil'ch deamte naimi. — De Profißioner sin veracht; — Wenn er o schiene Arbcct macht, — A gilt nischt, a wird ne« genumm. — Sei» do nee alle Weibsen dumm? — Un Hots« a daar Dreier, — Do hotse gour n Geier. - Do dorf merch wunnern ne os Arden, Wenn suvtel nie bumsen, warben. — Swär do ganz schiene, — Wenn Karline Un Manchen. — O Sophichcn — Annen, Sinn dal griegcn — Nimmt mich keene — Blelb'ck allene — Un no viele aiinre o." s- Srimörke macht'« ganz ebenso. 4*, Streitfrage am Biertisch. „Wann ist wohl der Grundstein zum Zirkclstein gelegt worden? Ist es wohl wahr, daß .ne sogenannte Katterkronc 3 Backzähne vom alten Berggeist Riibe- ,abl sind?" — Dazu ist die Beantwortung einer Vorfrage erforder lich, für welche Ihr allein kompetent seid: Ist der Klapps bei Ench tpidcmisch ^ ^ ^ Nü L. „Wie zahlt mein Mann die Cinkommenstcuer, wenn w ,ich be, der Polizei als Rettender anmrldet, sevoch selbst auf eigne Hand einkauft und verknust. Derselbe kauft von einigen Firmen für seine Rechnung Waarcn, um dieselbe» daun an seine Kunden auf Rechnung für sich zu verkaufen. Zahlt derselbe Einkommensteuer and Abgaben als Reisender oder als selbstständiger Kaufmann?" — sin Sachsen gicbt es (außer der Steuer für den Gewerbebetrieb im Ilmbcrzieben) keine staatliche Gewervesteuer. Die Einkommensteuer nnrichlet der Steuerpflichtige nach der Höhe seines Einkommens, gleichviel aut welche Weise er es erwirbt. Wenn der Mann, von oem hier die Rede ist. seinen Handel im Umlierziehcn (Hausiren, Wanderlager :est treibt. damWiat er außer der Einkommensteuer die oben parenthetisch erwähnte Steuer zu entrichten. W. A b., hier. „Kann man briefliche Belästigungen eines Astermietliers als Hausfriedensbruch erklären ? Derselbe belästigt fortwährend den Bescher mit Briefen, worin unberechtigte Vorwürfe and zwar in gemeiner Weise gemacht werden?" — Ach Unsinn! Wenn Sie in den Briefen Beleidigungen finden, dann können Sie .'inen Inlurienprozeß gegen den schreilsteligcn Mann anstrengen. — Vcstl.r tont. Z» O. I. P. „Wann und unter welchem Kurfürsten sind die nsten Tbalcr geprägt worden? Da ich mir eine Münzsammlung an- recegt bade, die ich möglichst rationell füliren will, würde icl> nament lich dafür iorgen, daß ich tue ersten Tbalcr mcrner Sannnlung zu- sstlnen könnte." — In allen numismatischen Dingen sind die hiesigen Gebr. Dr. Erbstein anerkannte Alttoritäten. »*» M. K. „Iin Austrag vieler Oster-Reisenden, welche den Berliner E,'tranig benutzen ivollen, hitten wir Herrn Hessel zu er lichen. ob er stall der ^tägigen Giltigkeit der Bttlcts, dieselbe nicht aus l-l Tage verlängern ivlil, wie cs >a schon einmal war ?" — Herr Hessel antwottet daraus: Rach Uebereinkommen der betr. Eisenbahn- Verwaltungen ist dre Dauer der Extrazugdilletö Dresden - Berlin and Berlin-Dresden seil vorigem Jahre sowohl für die Route na Röderau, als auch via Zostcn auf 8 Tage festgesetzt worden und -aßt sich daher eine Acnderung bez. Verlängerung vcim besten Willen licht erzielen. »*» Alter A b. „Ist es gesetzlich erlaubt auf seinem eigenen Kalme die Fahrt nach Amerika machen zu dürfen, da die Fahrt per Tampfer mit Familie zu tbeuer ist? Muß ich gelernter Schiffer sein? Und welches sind die Bedingungen und Wege, wo man sich hinzu- venden hak?" — Im Äppelkähne nach Amerika — Sie das ist eine Idee! Aber lbul'S am Ende nicht auch eine Badewanne? >** Äugu st i u V u gt l a nde. „Gruoßer Schnecke, viel um- wuorbu! — Ive bostc ä Riol dan arme Hilfsarbeitern ivrir Harig an Ardepfel verdiiorbn! — Odder miste hinner der Foßent, wulu sich noch maskirt zeigen Denn sinsteir kunnste dach Jeden de Wäret geigir? — Räa Zchnörkc. dos is, ivoS mer wärlich net le greis» ka, — Dößte »er bost ogeblitz dan Guoßenhäaner un dan Putschavveiten Ma! — Silchc Schbeielackerei Höste dach sinslcn immer ogekanzelt. -- Wenn odder nu a Tu miet schänvairz.lst, — Roge» backt ei l ibr arme Hilfsarbcrtcr! — Rogen brengtersch ganz ginnest nimmeb weiter!" — Denken Sie denn wirklich, daß man cs 1>tos .nit Schimpfen und Räsonnircn vorwärts bringen kann ? Sehen Sie sich dock die Leute an, die sich aus eigner Kraft empor gekrabbelt oaben — Pflichteifer und eine gewisse Dosis von Genügsamkerl, die iber das Streben nach vorwärts nicht auSschUeßt, haben ihnen zur Seite gestanden. Nörgelei und Unzufriedenheit lälmtt die Tbatkraft. »"H Polrergasse. „Wann wird die Policrgaffc regulirt? Kleine Piaucn'che- und Iosepbinengafie haben längst eine Reitama- cion e. rab: en.^ Wenigstens könnten die Besitzer von l -5 angchallen werden, die Trottoirs zu verbessern, auch könnte das Pflaster neu oergestellt werden " — Die Regulirung des engen Tbeilcs oecPo- .icrga'äe kann erst nach Sekulansirung des alten Aimcnkircbholes er folgen , weil nur durch Abtrennung von Kirchbossareal diele Gaffe rus die vorschriftsmäßige Breite zu bringen ist, die baldige Besei- eOlebelständc gvurde uns zugeiagt. tigung dringender ^ » Ernst Müller. „Welche Summe ist gezahlt worden für oaS Gerüst zum Tburmbau der Treikönigskirchc? Mein Freund t>e- oauvtel 20,lXX) Thlr., während ich das Drcrsache oermuthe. — Nicht ganz I00,>300 Tbalcr! Ritter von Pegasus. „Ein Bauersmann zog einen Wagen — Und dachte über Wirthschaslssragen, — (Ob's ihm viel leicht an Geld gebrach?) — Dacht über Dies und Jenes- nach. — So sinnend, gebt er immer weiter — Bis da. wo sich die Straße breiter Zn einem Bogen ausgedehnt, — Dort bleibt er plötzlich stehn and — gähnt. — Dann bückt er sich und nach der Straße — Senkt tief hinab er seine Naie. — Gleich ist mit grasicm Unverstand — Ein Eckensteher bei der Hand, — Der sieht den Bauer au dem Kar ren — Ganz stumm und unbewegt verharren. — „Er seht," rief er aut viel Humor — „Beicht dock jenen alten Thor — Der zählt E>n allgemeinen Svaße — Die Pflastersteine auf der Straße!" — Dock was der Unverstand gelncrt — Läßt unser» Bauer unberührt. Nock Der und Jener geht vorüber. — „Herr Fidibus, Herr Kar- cenichieber — „Ibr sucht wohl den vergangnen Tag ? — „Denkt Er wohl über's Wetter nach ? — „Drückt ein Gebciinniß unterem Hute ? „Ist Er nicht rechtW" kaltem Blute - — „Was gibt'« dort eigentlich zu seh'n?" —So fragt man im Vorübergclm, — Und bald, umringt von einer Menge — Ist unier Bauer im Gedränge; — Man inemorirt, nian meint, man fragt, — Sogar mit Spott wirb er geplagt. — Und ck'mcr großer wird die Mape, - Zu eng ist 'ckwn die breite Gasse — Bis derb, von Reugier Kart geplagt — Ein altes Weib den Kärrner fragt. — „Es blutet mir, verehrte Baie — „Nehmt mir's nickt übel, meine Naie." — Der Bauer sprach'« und lachend ging — Die Menge von dem Sonderling." Daß die Probe uns gefällt, — Dafür mag der Abdruck g'nügen; „Mal" Pie Menschen und die Welt — Weiler nur in kräst'gcn Zügen — Spott ist gar ein heilsam Kraut — Wenn man es nur recht beschaut. W. Schumann, Schneeberg. »A.ist vor einigen Jahren einverstanden gewesen, daß B. sein« Schuld an A. mit 10 Proz. per Anno amortisrrt. Jetzt ist W in Konkurs verfallen, muß nun B. trotz der ichrbjtlichen Abmachung, die Restschuld jetzt vollstänvig til gen. ober bat diese Abmachung auch dem Konkursgericht Giltigkeit ?" — Sie brauchen nur die vereinbatten Raten zu zahlen und haben nicht nötlua. die gelammte Restschuld auf einmal zu begleiche«. W» W- H. „Mir schuldet Jemand seit Februar 1877 ca. 100 Mark, welche ich ihm baar geliehen habe, er Kat nur bis jetzt aber erst den fünften Tbeil abgezahlt und seit andcrhalbem Jahre bat er gar nichts entrichtet, sondern mich nur brieflich vertröstet: ist diese An gelegenheit verjährt -" — Verklagen Sie den faulen Zahler, wem ihm etwas abzunchinen ist, verjährt ist ihre Forderung erst im Jahre 1907. Karl Haubold, Oberschöna. Am 26. Rov. v. I. ist mir mein Zjährigcs Töchterchen auf der Dorfstraße von einem mit 30 Cent. Roggen beladene« Geschirr überfahren worden. Der Kneckt will nun nrckts für Krankenkost«» bezahlen, einen Prozeß zu führen habe ick kein Geld. Wie kann ich zu meinem Rechte kommen ?" — Der Knecht ist wegen dieser grenzenlosen ^alirlässtgkert unter allen Umständen strafbar; im Uebrigcn können Sie denselben noch wegen de» Ihnen und dem überfahrenen Kinde entstandenen Schaden» auf Entschädigung bei dem zuständigen Amtsgericht verklagen. Ein an Hei Mittellosigkeit wird Rnen tSai» bleibt Ihnen «nn off«, «et svittteuoslg eine» ArmuthtzeugnM» geetchtlichrrseits ein R ^ B. „Erscheinen die Dreldner Rechrichten schon ^ tternacht in einzelne» Restaurationen f oder kam, man dt« ersten lar« schon käustich erhalten? s« oft ich mich zu irgend elner roett oder Stellung meldete und auch noch so früh auf den Beinen trlt ich di« Antwort: «E» ist schon besetzt, thut mir al» armen, durchaus rechtschaffenen Mann und . ... „ »« wie rin Dolch durch'« Herz, wenn ich wieder wie so unzählige Mal diese Worte höre, oder brieflich al liche Antwort erkalte, wenn die Kinderchen mich fragen, Vater Du Arbeit bekommen, und durch da» „Rein," mit thronenden Augen sich von mir wenden." — Die „Dr. Nachrichten" erscheinen Morgens, doch beginnt der Druck schon zehn Uhr Abend» zur Beförderung der Nachtpostcn. Soweit diese Sendungen nicht beeinträchtigt werden, sind auch Abends schon einzelne Exemplare »u haben. M. M., Stolpe n. „Wattun drirs nun dürfen die Briefe, di« der Bote von hier nach Dresden mitnuiimt. auch mit Marken versehe», nicht zngcmacht werden?" — Nack den« Postgesetz dürfen versiegelte, »ugenäme oder sonst wie verschlossen« Briefe, mögen dieselben mit rankvmarken versehen sein oder nicht, nur durch die Post befördert werden. «*« W. G. in Eh. und Ab. Grimma. „Bet der Ge burt ves Prinzen Johann Georg wurden am 11. Juli früh 4 Uhr Ol Kanonenschuß, Sonntag» bei der Taus« Mittag» dreimal 12 sckuß, nach jedem 12. Schuß eine Gewehrsaive von einem Grenadier- llataillon, welches an der katholischest Kirche ausgestellt war und darauf nochmal« 101 Kanonenschuß abgegeben. Ich habe al» dama liger Kanonier selbst schießen helfen, auch hätte ich geglaubt, Schnürte iväre mit unter den Zuschauern gewesen, da Alles ausführlich in den Nachrichten gestanden hat." — Mr diesmal behältst Du alter Bom ber reckt, Sckmörke entsinnt sich auch noch lebhaft, daß Deine Kanone am meisten knallte, weil Tn den — Wischer hattest drinnen stecken lasse». GermanikuS. „Hat ein Ehemann. welcher von der Frau zwar nicht geschieden ist, jedoch getrennt lebt und um sich die Famiiic gar mckt kümmert, Ameckt aus Erbschaft von dem Ver möge an :c. der Frau oder nickt, bczielienliich welchen Tbeil hätte er zu beanspruchen?" - Mindestens den vierten Tbeil, nach Befinden auch noch mehr. Liddi Z. „Mein Mann bat vom Jahre 1878 rechtskräftige Wcchselschulden. Ei» Freund sagt mir mm, da ich mein Einbringen (Meublement) nicht gerichtlich angcmcidct hätte, daß ick eventuell darum kommen könne." — Ihr Mobiliar kann Ihnen nicht wegen Schulden des ManncS genommen werden, nur wegen etwaigen Baar- einbringcno haben Sie im Konkurse des Ehemanns kein Vorzugsrecht " men den anderen Gläubigern gleich. . . Em. R., Potschavpel. „Ich habe kein Gelv, wohl aber einen anständigen Haushalt zu hinterlassc» und möchte diesen nach meinem Tode gern an diese und jene Bedürftige vorthcilt wissen Run bade ich privatim meinen letzten Willen, mit 5 Zeugen unter schrieben, ausgeicvt. Ist daS anfechtbar?" — Wenn Sie bei Errich tung Ihres letzten Willens die gesetzlichen Forme» beobachtet haben und keine Pflickttheilserben lünrerlasscn, so kann Ibr Testament nickt angefockten werden und hat das Gericht nichts weiter zu tbun, als Ihren letzten Willen den eingesetzten Erbinnen bekannt zu machen. E. A. Bautzen. Dlme die Erlaubnis« des WlrtheS durste der Schaukasten nicht angebracht werden. Der Wirth war for mell vollkommen im Reckte, wenn er die Entfernung des Kastens verlangte. Die Entscheidung des Amtsgerichts wird mit Erfolg nicht angesochtcn werden können. »*2 Job. K a st n e r, E i n t r a cht S b ü t t e. „Ist da» Patent für Malwickiche Patent-Brattckannen schon abgelausen, eventuell ans wie lange Zeit ist dasselbe noch giltig, um solche selbst fertigen lasten zu können?" — Das Patent ist noch nicht abgelaufen und wird wohl die vollen 15 Iabrc aufrecht erhallen werden. »*» A b. „Behält eine Perlon, welcher man den ehrenvollen Titel „Esel" beigelegt und dafür 100 Mark Strafe bezahlt hat, die langen Obren bei oder werden sie >hm für diese 100 Mark beschnitten ?" — Jedenfalls bleibt der Beleidiger trotz der geleisteten Sühne ein Flegel. Ei» Versetze r. „Wenn wird das neue Psandleihgesetz in Kralt treten und können beim Prologniren die alten Zinsen noch fort erhoben werden, oder würde das als ein neues Geichäst aüge «eben, denn ick möchte nicht gern zuviel zahlen. Ist cü ivar, daß jetzt die Pfandleiher nur Wasser trinken?" — Ja, aber gebranntes. Mit der Prolongation schließt allerdings der Darleiher ein neues Geschäft ab, ebenso wie die Nachbestellung einer Waarc für den Verkäufer ein neues Geschäft darstcllt. »*» H. M.. Rendant. „Unterliegen Zäblgclder. welche ein Kassierer zur Deckung unvermeidlicher Verluste ini Dienste, außer seinem Gehalte fest bezieht, der E-nkommenstcucr, oder sind diese »ach Z 20 des Einkommensteuergesetzes «rrd 4 erwähnten Vergütungen für Dienstaufwand zu rechnen und mithin stcnersrei?" — Tie Manco- gelder können nicht zum steuervstichtigen Einkommen gerechnet werden, weil sie überhaupt gar kein Einkommen bildeir sollen, sondern einfach ein Ersatz für Schädigungen, bie der zum Ersatz verpflichtete Kassierer unvermeidlich infolge voir Verzählen erleidet, wenn durch seine Hände täglich große Summen gehen. ch*» R. S ch. A b. „Wenn in einem Fabrikgcschäft der Ab schluß der Bücher laut Inventur am 1. Jan. 1881 mit Mk. .'41810 im näcthtsolgendcn Jahre I. Jan. 1882 mit Mk. 43260 abschlicßt, so daß der Gewinn Mk. 8420 beträgt. Gilt nun dieser Betrag für nächstfolgendes Einkommendeclnriren als Verdienst, oder werden davon nur die Zinsen von den angeführten 8420 Mk. angegeben?" — Der ganze im Iabrc erzielte GeichästSgewinn ist als steuerpflich tiges Eiirkommcn zu declarire». »*-!< G- U. „Eristirt eine Fortbildungsschule, so zwangSmäßig hier in Sachsen, iin ganzen deutschen Reiche oder nicht?" — Würtemberg sind Len andern immer um eine «vre Rein, Sachsen und Nasenlänge voraus. Mehrere Ab. „Unser zwcw etwas hoch, aber reizend geh genes Karlsfcld ist ein 'Marktflecken von über 1600 Einwohnern. Dal,.n bitten Ihre Notiz über das „kleine GehirgSdörschcn Karlsseld" in der letzten MontagSnummer berichtigen zu wollen." - Dn lieber Himmel sind die KarlSselder empfindlich. Ein Herr G. T. schreibt gar einen drei Seiten langen enggeschriebenen Brief, in dein er die Größe und Bedeutung Kansscld'S entwickelt. Wenn die Kinder und vie Personen weiblichen Geschlechts, die bekanntlich nicht gerade als Dollmenschen angesehen werden , von den 1600 Seelen abgezogen werden, was bleibt da groß übrrg? »*» Auguste, Langenau. „Was macht inan denn, wenn der Mann Abends spät nach Hause kommt und hoi das Geld ver spielt?" — Man ärgert sich. »*» Treue A b. „Kann ich für mein Kind (Mädchen 2 Jahre alt) von den Eltern meines verstoi denen Bräutigams Alimente for dern. oder mutz ich den Eltern mein Kind überlasten?" — Tie El tern, d. h. zunächst der Großvater des Kindes, hat für dcsseir Unter halt zu sorgen, falls Sic selbst hierzu unvermögend sind und das Kind auch ern Brautkind ist; verlangen kann er das Kind in keinem Falle, solange es das 6. Jahr nicht erfüllt hat. 2*» Hulda Iah n, Tschad. „Meine Eltern leben Gott sei Dank noch, baden aber Geschäft und Wirtkschast an meinen Bruder übergeben. Meine anderen Geschwister haben bei der Vcrheirathung 700 Tlilr. Aussteuer erhalten, was rch auch bekomme, wenn ich mich verhciratbe, ich bin jetzt in Dienst gehangen, kann ich da, da ich,auch volljährig bin, Verzinsung meiner 700 Dkr. verlangen?" — Nein Zimc» gwt's in diesen, Falle nicht. .*. W degt« riger. „Wir hatten neulich am Stammtisch einen Rechtsstreit, der zu einer Wette führt!" rc. — B. Kat Recht. »*» Pferdebahn. .Warum haben di« Tramwan-Pferde so mangelhaften Hufbeschlag, Eisen ohne Stollen. DaS Ausgleiten ist ja ganz natürlich." — Dre Eisen sind erst seit Kurzen, eingesükrt und haben sich außerordentlich bewährt, in England wird kaum eine andere Form gebraucht. Pferde aleiten leichter mit Stollen als mit flachen Eilen aus. DiegewSlbte Form de« Pflasters hat manche Un- annebmlichkeiten, namentlich für die Pferde, welche leicht lahm wer den, weil sie keinen flachen ebenen Boden unter den Füßen haben, "fcrdebahngcscllschast kann nur wünschen, daß daS Pflaster stach werde, doch hat sie sich selbstredend den Einrichtungen de» tbauamts zu unterwerfen, welches kontraktlich die Pflasterung elbfl besorgt. Da» sog. Wiener (stacke Quadrat-) Pflaster ist ent- «teden besser al» da» gewölbte. E» ist schlechterdings nicht einzu- .. , „ cht ein« ehen, weshalb man in Dresden so starr an dem letzteren festhält. »*» Aug. Sch., Radeberg. „Bitte vor einem Paar Schwindler zu warnen. Die reisen für eine Buchhandlung, auf da» Buch „Christlicher Haussegen" ver Heft 50 Pf. Erst geben sie zum Pastor im Orte und legen e» ihm vor: spricht stch dieser beifällig au> gehen sie mit einem Schein «it seiner Unterschrift bei den Leuten iin Orte herum und sagen: der Pastor hätte e» empfohlen, und will e» ta einmal Niemand nehmen, so sprechen sie: Sie sind der Einzige ffen. hon vor «in paar Jahren oien in Ungarn« ,r r»e,ry>anr rer», iv nniu ,nu» ,u,vn rinrin annr,rrirnrn »vriv- ,örigen, etwa den Herrn Ge,netndcvorstand oder den Hem, Pastor er isammlung betrauen. Bezüglich sermder Schnsten-Eolpor« heißt es gleichfalls: Trau, schau, wen, ? !. N. »Stoßt sich die Behörde bei Erthrilung einer Concefston Branntwein) an vie Vergangenheit? — Gewiß, wenn polizel in Conflitt gelegen,^der wegen brauche , 1768 . . . „ öhaler! mze», wegen Gefangenschaft seine« Bruder», lt. kommen unsere Krrchenkassen zu einer solchen „ . esc Ausgabe durch'» ganze Land, oder mußten >en zahlen, wo Fürst Reuß PatronatShcrr ist?" — Das ein inertwürdigcr Posten. Vielleicht weiß ein besonders lger Leser der „Dt. Nachr." Auskunft zu geben. - - utung ne gc- Auf- ,ren «ln Schwindil „ nielt hat." — Vorsicht lst di« Mutter der Weis» t. Wenn fremd« Leute sammeln kommen, heißt » aus der Hut iein. >,,1 die Geschichte reell, so wird man schon einem angesehenen Ort»- angehöri " ^ --- --- mit der teure heißt es gleichfalls: Trau, > «,*» N. N. »Stößt sich die Behl (Bier Und Branntwein) an Sie einmal mit der Sittenpolizei in Konflikt gelegen, oder wegen Hazardspicls eingckäslelt gewesen sind, dann brauchen Sie sich erst gar nicht NM Eoncrsslon zu bewerben. »*» E. stk. „In der Kirchenrechunng von 1768 findet sich al» Ausgabe ein Posten angeführt wie folgt: „1 Lhaier 9 Hroschen für einen arabisctM Prinzen, Qu. No. 5." Wie ko, Ausgabe? Ging diese bloS die Kirchen ist allerdings ei: geschichtet,»,dlg »*» A n o n y m. „Wollen mir recht bald die Bedeutung der Farben bunter Briefbogen »itttlieilen?" — Wem» Sie keine lekrte Abhandlung n In Goethe verlangen, sv diene Ihnen zur Auf klärung , daß „Weiß" die Unschuld, „Blau" die Treue, „Roth" die Liebe. „Grün" die Hoffnung, „Grau" die Ungewißheit, und „Braun" die Bismarckfarbe, v. h. Ehrlichkeit bedeutet rc. re. »*» E. Sck,.. Grimma. „(Rnige junge, unerfahrene Mäd chen können sich gar nicht denken warum die Herren so gern küssen und was sie eigentlich davon haben?" Unerfahren wollt Ihr sein? Wer daS glaubte! Gelangt nur durch die Praxis zur Theorie, »*» A b. Fried, i ch sl nd t. „Was halten Sie von einer Frau, welche sich heimlich, ohne ihres Mannes Wissen, alle Morgen zmn zweiten Frühstück, aus eine», Bildchen für 5 Ps. Wurstenden »o» ihre», Solme holen läßt, sic ist eine wohlhabende Frau." - Die Frau ist sparsam, woran sich manche Andere ein Muster nehmen könnte und befolgt dav Sprichwort: „Ende gut, Alles gut," wenn auch nur von einer Wurst. Sollte Ihnen das nicht übrigens „ganz Wurst" sein können ? »*» A. S-, Leipzig. „Unter allri, loyalen Gedichten bei fürstlichen Geburtstagen zeichnen sich die unseres Pleißenmonitenrs durch unglaubliche Geschmacklosigkeit aus, vie an Respettswtdrigkeil grenzt. Die Leipziger Poesie rst seit dem Tode des Trink- und purrah-Müllcrs nicht lieblicher geworden, sie hat eine» Geruch, der an die Düste der Knoblauchzwiebcln in, Rosrnthal gemalmt. So hat der Leibpoet des Tgbl. einmal an einem 1. April (Bismarcks Gclmrtstag) die Lüste und Düste der Wochcnstnbe besungen und den Storch beschrieben „Der mit W ohlbedacht — an diese», Tage bat zur Welt gebracht — ein Kindlein u. s. w. Noch toller aber trieb es dieser rasende Spcckkncheiipoet diesmal an Kaisers Ge burtstag. Er züchtete folgende GeburtStagsblunien: Ein Tag verbleibt im Menschenleben, — Wie Alles auch im Wechsel kreist, — Doch unverrückbar unser», Geist: — Der Tag da unter Wonnebebcn — Die Mutter Dir daö Leben gab, — Das jugendsrische honnnngretchc, — Und Segen steht auf Dich herab, — Daß auch ihr Kind den Besten gleiche. — Wer jene Zeit, die kaiserlose, — Durchlebt, die Zeit so elircnarm, — De», wird um'» Herz so wollt und warm, — Gedenkt er, wie dem Mtttcrschooße — Sich Kaiser Wilbclm einst entwand, — DcS Neuen Reiches Hort und Gründer. Ist das nicht eigentlich mehr ein Gcburtü- als ein Geburtslagsgedicht?" — DaS Gedicht stammt nickt von einem Dich ter, sonder» von einer bei», Hosrath Dr. Eredo ausgebildctcn Heb amme. Eigentlich sollte man daS Reichsstrafgesetz „nt einem neuen Paragraphen bereichen,, wonach verhimmelnde Hospocten für jeden einzelnen Fall von Geschmacklosigkeit mit Haft vis nicht unter 14 Tagen bestraft und bei besonders halsbrecherischen Versen die Strafe bis zu 4 Wochen Festung ausgedehnt werden kan». Lieber Hr. A. S.! Wir hitten Sie um gelegentliche Skizzen aus den, Leipziger Gcscllschastslcben. Die von Ihnen selbst venaßten Verse über den Geburtstag des Poeten des Pleißen-MonitcurS selbst können wir nur in folgender Form abdrucken: „Don Deinem Lichtlag weiß ich jetzt: Dein Köpfchen ward dabei verletzt Da, wem, ich Dein Gedickt betrachte, Ich'» nicht für eine — Mißgeburt erachte." »*» D urch re i s end e r » o n C h c m n i tz. „Warum lst denn in Chemnitz der Eisenbahn-Fahrplan so hoch gehängt, daß man nnment- lich bei Abend und Gaslicht nicht cimnat mit der Brille erkenne:, kann, wann der erste Zug über Borna von Elicmnitz nach Leipzig fährt?" — Ihnen gehrs doch nicht etwa wie Jene»,, der gar nicht lesen lonntc und um diesen, Mangel abzuhelsei, eine Brille aussetzte? Vielleicht kann man Ihnen aber ven Gefallen thun, daß Sic auch einen Fahrplan nach Borna unmittelbar vor die Nase kriegen. Dann schreien aber vielleicht die Anderen, die nach Limbach wollen, daß ihr Fahrplan zu weit unten bängt. »*» Ab. Ichunke. „Wann war in Dresden der Dienstmann- krawall?" — Der sogen. Dresdner Dicnsimcmn-Krawall (eigentlich waren es andere Leute. die den Krawall »lachten! fand im Oktb. 1868 statt. Es wäre besser gewesen, er hätte überhaupt nicht statt gefunden, denn vrositirt hat Niemand dabei! F r l. M. Gössel, KöniaSbrück. „Werden Gaben entgegen genommen für die, in der „kleinen Plaudertasche" initgc- theilt beobachteten Frauen, ein altes Mütterchen und ihre alternde Tochter, ungeprüfte Lehrerin, beide in tiefer Noth ?" — Mit Freuden sind wir zur Uel'ermittlimg derselben bereit. »:*» Kegelklub, Leisnig. „Läßt sich eine Partie aus- führen, ab LeiSnig früh 5,19 über Rosten 9L2 Bicncnmühic. Mit Geschirr 1 Uhr in Zinnwald. 2,30 Äückcnthürmchen, hinab nach Graupen und Manaschcin, 4,45 per Bahn nach Teplitz, dort Schloßgatten, Quellen besuchen. Andern TagS, KönigShöke, Lchloß- bera rc., 11 Uhr mit Geschirr bis Offcgg, über Langemwle, Bicnen- mühle retour, in LeiSnig 10,56." - Wohl, doch umgekehrt besser, da über Langcwieje, Riescnburg hinab bequemer, und ab Teplitz bis Mückenthürmchen retour bequem fahrbar (für Damen vorzuziehen!. »*» I. E., Zittau. „In Ihrem geschätzten Blatt habe ich mehrmals Kindernulch-Zwieback annöncirt gelesen, welches als bestes und billigstes Nährmittel empfohlen wurde. Können Sie mir viel leicht etwas darüber mittheilen, ob dieser wirklich gut und dazu billig ist? Er war sogar in verschiedenen Verkaufsstellen zu haben." — Als Ersatz für die Muttermilch hat sich immer noch Kuhmilch als das Beste und Einfachste bewährt. Natürlich ist dieselbe gehörig zu verdünnen und mit ein ganz tlein wenig kohlensaurcm Natron zu versetzen. Wenn Sie das Thema gründlich studiren wollen, so kaufen Sie sich „daS Kind und seine Pflege" von Sanitätsratl, Dr. Fürst. Für Kinder von 8—9 Monaten an, ist der Kindermilch-Zwieback neben der Milch gewiß ganz zweckmäßig. Die Redaktion. — Klein« Plaudertasche. Nur ein ganz verstockte» Ge- müth kann von den Eindrücken des Palmsonntags unberührt bleiben. Werden doch an diesem Tage die Erinnerungen an die eigene Ju gend lebhafter denn je wachgerufen I In meiner Nähe lebt ein« be scheidene, achtbare Bürgerfamilie. Wie ein Traun, entschwand die Zeit, welche einst die alten Großeltern aus den sorgenlosen Kinder- sahren zur Konfirmation, zum Eingang in das ernste, mühevolle Dasein und durch dasselbe biS an den stillen Lebensabend führte. Sie sahen ihre Klicker denselben Weg eiuschlagen: manche Rose blühte ihnen zur Leite, aber auch die Dornenhecke fehlte nicht, an der sich der dahin stürinende Wanderer den Fuß verletzt. Wohtgcborgen an
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