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- Erscheinungsdatum
- 1882-03-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188203300
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- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18820330
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- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18820330
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1882
-
Monat
1882-03
- Tag 1882-03-30
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Monat
1882-03
-
Jahr
1882
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Vrvsäsv 188L. »MMt fr», , MN i» tz«r VAidÜton: Vlarl«»stratz« >8. V»»m>«menl»»r«t, »terUliahrltch 4 Stark IX> Pi„e., durch dl« Volt r Mark 7d Pipe. N„mm. 10 PIgc. kluslage 37000 llxempl. kill« die«ll<ka°deein«ei»ndler»!L- lussriple mocht sich die Siedaciioa nicht vcrvmdlich. linnoncen slir «»» neinuen an; Di« Ännoilcn-Bmrauk o.chaal»». »«in ch v»,,«r; - »-»«>» m»v«r — r«u»«» «»»>».! — AM»an»«u»««r t - «. Dralle« I» «irlt»: - «all. »»«» in Maadedurg: — g. »ar<t »V«. in Hall«: — >t»N» i««k ln Hamburg 87. Snlrrat, w«da» MaatattDrad« » »II Mach«. I Sonnt»,« dt, S! entladt Hagevkakt für Uolitik, Unterhaltung, Geschäftsverkehr. Sörsenbericht, Fremdenlihe. «»»«»irr K*r«G8iii»jx vwxtielilt, in vorLUstti di r ItzunUINt in und Velstte» l'lasckon, nu8leomr880ll und io llvdinden billix-st 4^. LR LLüku, I» DvV «I» u, I»II n i« trn««n «. iu euipüt'klt In »»Ilen diomm, rulotfen *>drUd»1" Zltumrkt. 14. ! ««««»> ^ ^ . »^»»Utr.tzn tnur,n»»««nt»^a:ak. Nioii-rgoft« Rr. I>di»U»ch»c.llUIr. — Dir «inlpaiit,« Poiistile totikt Id Pigc, üinarlandt SO Pfg«. Uine Varaniie iür dat nächil- tagt»« itrlchkinra d«r Jitzerar« wird nicht ,«gib«». Auswärtig« Annonce»» Auttriige vo»unbklan«>cnPelion«n intrriren wir nur ,,,«n Vrt»»«»»»»»«- itatzln», durch Nrielmarkrn oder Poiieinjohlu»,. Acht Sildrn »osten ld Psg. Inserat« für dir «»»lag». M»«««r oder nach «inen, tzcllia,, dt« Vriitgril« 20 Ps. I apis8«riö-ftlsnufsetur llsiNiissiiiii L HiMi. 8«.d1o8!»Atrr»88v 17, xvxeaüder äem Icxl. iicllos». lieielio -Ludivabl, bei itnvrkitimt dillisssten 1'reidLll, io ! ili sLmmtlieken Isiiitidoriv-^rtilcoln. j mffe der Kirche zum Staate zft rcsormiren. — Der Kriegsminister )ie Eoneordateommifsion leimte ^ bereitet die Organisation einer Specialarmee in Afrika vor. der Kirche vom Staate ab und - Toulo n. Ein französisches Geschwader wird unverzüglich Paris. Diel ö» die Trennung der Kirche vom Staate ab und j Toulon. Ein französisches Geschwader beschloß. Mittel zu suchen, um auf gesetzlichen Wege die Verhält-1 »ach der Küste von Tunis auslaufcn. Rr. 8t». Wulerung vom 20. März , , IM.... .... , niekr. Teinv. ö° W.. vöchiic lenw. >2 "W. 2-.>e„ Wind. Nie,,e». U,eil»,eile I,eile». ! ärz: iügromctrr »ach Oktal d^sold, ki-niis». Id. <Adds. e, N.) :02M,!I.. seit gcitern I Mtll. >»>ialien. Tdermoi»eirogr.n.iiiraum.: Len,per. t>» 22.. ?IuSsichtcn sttr den 30. Mär;: Aleist trübe, mild, Regen. Donnerstag, M. März. Abonnement. Die neekrten auSivärttgen Leser der „Dresdner Naeti- rteliten" bitten wir das Abonnement für das »weite Quartal 1882 baldigst erneuern zu wollen, damit wir die Nummern obne ttnterbrecftung weiter liefern können. Die Postanstalten de»LcutsetienNeieliS undAuSlan- de- nehmen Bestellungen aut unser Blatt an. Abonnement in Dresden bei unserer Expedition llnil. Bringerlob»» 2 Mark so Ps. vierieliäbrlitb. bei den KaiserliÄien Postanstaltr» im Drutsctien Neicbsgebict 2 Mark 7» Ps., t« der Oesterreich Nngarisciien Mo narchie 2 dulden 2» Kreuzer cxcl. Agiozusciilag Expedition der „Dresdner Nachrichten", Marienstr. 13. PcranNvorttichcr Rrdarteur für PülltssktlkÄ vr. Emil Bicrey in DecSdcn. Probiren geht über Studircn' ES war ein ganz glücklicher Gedanke des Kasseler Abg. v. Griesheim, dieweil das prcusiischc Abgeoidnetenhauö über daS Tabaksmonopol dcbatlirtc, leinen srandtagscollcgen eine Sammlung von Straßburger Monopol- Eigarrcn zu osscriren. Sosort etablirte sich in einem Rebenzimmer ein sörmlichcs Tabakscollcgium. Herr v. Griesheim hatte ein Sortiment der verschiedenen Fabrikate der „kaiserlichen" Tabaks- manusaktur mitgebracht. Es waren Wickelkinde! zu 3, 4, 5, 0 bis 25 Pf. Eine 25Pf.-Eigarre muß man zwar „mit Verstand rauchen", wie einmal ein nunmehr seliger Hofrath auf einer Fagd einem Kron prinzen gesagt bat, der eine Eigarre von ihm anzunebmen geruhte-, aber aller Verstand der Berliner Abgeordneten reichte nicht hin, diesen hohen Preis mit der Güte des Fabrikates selbst einigermaßen in Einklang zu bringen. Rur etliche todesmuthige „Paffer" brachten es fertig, die Viertelmark-Eigarre auSzurauchcn. Auch die Mittclsorten wurden allgemein als viel zu tbeucr befunden; außerdem haben die kaiserlichen Fabrikate einen Geschmack, der ihrer Einbürgerung in« Norden stets hinderlich sein wird. "Rur die 5Pf.-Cigarrc wurde im Allgemeinen als preiüwerth bezeichnet. ES wurde in jenem Raucheolleginm viel gespuckt und nachher machte daS Büffet glänzende Geschäfte, da männiglich das Bcdürsnlß verspürte, die ausgedorrtc Kehle anzufcnchten und den brenzlichen "Nachgeschmack von der Zunge wegzuspülen. Das allgemeine Urtheil ging dahin: -Herr verschone uns mit diesem Straßburger Segen! Wenn man eine Straßburgcrin lieb haben will, braucht cs nicht eine Eigarre zu sein. Das TabakSmonopol hat im preußischen Abgeordnetenhaus« keinen einzigen Fürsprecher gesunden; einiger maßen auffällig war cs, daß Windthorst. obwohl aufgcforderl, sich über seine Stellung zum Monopol zu äußern, bclxrrrlich schwieg. Possirlich ist eS hingegen, wie die „Nordd. Allg. Ztg." die Thatsachen verdreht, um für das verhaßte TabakSmonopol Stimmung zu machen. Von der einmüthigen Ablehnung desselben durch den Landtag des Großberzogtbums Baden behauptet das Berliner Blatt, daß damit nicht die wahre Meinung des Landes ausgcdrückt sei. Fa, wenn alle Interessenten-, die Pflanzer, Händler und Industriellen des Tabaks sich gegen die Schädigung ihres Erwerbes wehren, Wer befürwortet denn dann noch das Monopol? Jenes Berliner Blatt muß selbst zugebcn, daß Baden bei dessen Einführung „abermals dem Reiche ein nicht zu unterschätzendes Opfer bringen mußte". Baden hat aber diese fortwährenden Opfer satt. Soeben bcrieth der badische Landtag den Schnl-Etat und dabei fielen sehr scharfe Worte gegen den fortwährenden Import preußischer Gymnasial- und Rcalschullebrer nach Baden. Die einheimischen, mindestens ebenso tüchtigen Lehrkräfte werden durch die „Zugereisten" bcnachtlieiligt, zumal letztere immer auch noch die besser bczabltcn Stellen erhalten. Die Mißstimmung über jene Vergünstigung der Norddeutschen ist in Baden um so größer, „je tiefer verborgen und gcheininißvoller die Vortrefflichkeit der Bevorzugten war". Was man in Baden beklagte, gilt auch für anderwärts. Es gicbt auch bei uns „Excmpel von Beispielen!" Mit dem Ansehen von Gambetta geht eS wirklich reißend bergab. Ein solcher HimmclSsturz ist selbst in einem Lande jäher Gegensätze, wie Frankreich, eigentlich unerbört. Noch vor wenig Tagen trug sich der Ex-Gewalthaber mit dem Gedanken, belmsS Auf frischung seines ticfgcsimkcncn politischcn.Renomiw'es eine Rundreise durch die Provinz cmziitrcten und daselbst allerhand große Reden loSzulaffcn. Aus allen Städten fedoch, denen Gambctla's Besuch „angedroht" war, kamen Proteste gegen das ihnen ,»gedachte Glück. Gambetta sicht seine Partie verloren, er thut das Gescheudteste, was er machen kann: er zieht sich einstweilen von der Politik ganz zurück und gebt auf Reisen. Er wird das Ausland besuchen, zunächst England. Nicht den kleinsten Antheil an dem Mißbehagen, das seine Person seinen Lnndlcuten cinflößt, haben die Enthüllungen über die Art gebracht, mit welcher er und seine Vertrauensmänner die kurze Zeit ihres Regiments gc- wirthschaftct haben. Im Widerspruch zu den Gesetzen hat Gam betta einer ganzen Anzahl ausgewiesencr Mönche die Rückkehr in ihre klöster gestattet. Trotzdem besaßen die Gamhettislen die Frech heit, auS dieser Thatsache dem Nachfolger Gambctta'S, Freycinct, eine» Vorwurf z» machen. Ter Gambcttistischc Kultusminister, Bert, hat auf das Empörendste die Gelder milder Stiftungen (na mentlich die für die Unterstützung der Hintcrlassencn protestantischer Prediger) zweckwidrig verwendet, um gewissen Günstlingen Gehaltszu lagen zu gewähre». Auch verstimmt die Manier der Gambcttisten, un verzüglich, wenn die jetzige Regierung einen Gesetzentwurf einbringt» ein Gegenprojekt vorzuschlage», daS angeblich von Gambetta während seines Ministeriums aiiSgearbcitct worden sei. .Kaum hatte der jetzige Kriegsminister Billot einen Entwurf auf den Tisch des Hauses niedergelcgt. der an Stelle des 5jährigen Militärdienstes die drei- lährige Dienstzeit cinführt und das JreiwiUigcnsystem abschafft, so legt Gambetta auch einen mit seinem früheren Kriegsminister Cam- penon ausgearbcitcten Plan vor, der durch scheinbare Erleichterun gen, die aber gar nicht ernst gemeint find, den crslercn in den Schalten slcUcn soll. T iescsBesseriv isscnwo ilen verschnupft die,zranzosc». "Nur in eine m Punkte entwickelte das Gambeltistifche Ministerium einen löblichen Reform-Eifer. Es arbeitete einen Gesetzentwurf aus, mit dem sich auch die neue Regierung befreundet hat: um dem steten und bedrohlichen Wachslhum der Verbrecher zu begegne», schlägt man die Deportation der Verbrecher vor. Während in Frank reich feit etwa zehn Fahren Verbrechen und Vergeben überhaupt die Tendenz zur Abnahme zeigen, hat die Zahl der Rückfälligen in er schreckendem Maße ziqenoiiimcn. In Paris giebt cs gegenwärtig 20- bis 25,000 proscssionSmäßige llebclthätcr und die Häistc aller Verbrechen jäbrlich werden von Rückfälligen begangen. Im Fahre 1870 wurden von lOO schweren Diebstählen 72 durch Rückfällige be gangen ; der Mord weist 42, Falschmünzerei 50, Brandstiftung 48, Todtschlag 47, Verwandtenmoid IO», Klothzucht 30 Prozent Rück fällige aut. "Mit Rücksicht aus diese Zahlen kann man wohl sagen, daß die Kriminalität sosort um 80 bis 00 Prozent fallen würde, wenn sie sich von den Rückfälligen befreien könnte. Tic Raschheit, mit welcher das Verbrechen das Verbrechen erzeugt, ist nicht minder erschreckend. Von 18,000 Fndivibuen, welche in den Fahren 1878 und >870 aus verschiedenen Eentralqefäiignisscn entlassen wurden, sind im r,'ause derselben Iabre 03 pEt. wieder ergriffen worden und zwar viele davon mehrere Male. Von sümmtlichen Fndividucn, die im Jahre 1880 in Parrs verhaftet wurden, waren 27 pEt. mehr als viermal während der letzten zehn Jahre vcrurtheilt worden. "Roch mein schädlich als durch ihre eigenen Verbrechen sind die Rück fälligen dadurch, daß sic eine förmliche Schule des Verbrechens, insbesondere für die Fugend, bilden. Die Hälite der Verhaftungen in Paris wird an Minderjährigen vollzogen; seit drei Jahren bat sich das Verhältnis! beinahe verdoppelt. Die Mädchen, welche sich vor ihrer Großjälirigkeit freiwillig als öffentliche Dirnen einichreiben lasten, bilden die »niste aller der Kontrole Unterworfenen. Die Gefabr ist nicht blos eine soziale, sondern auch eine polititche. Unter den Kommunegesangenen befanden sich 20 pEt. abgestrastc Ver brecher und 25 pEt. öffentliche Dirnen; unter 30,000 gefangenen Insurgenten zahlte der General Appcrt 7400 abgestrastc Verbrecher und nach den Berichten der Generale Trochu und d'Aumale enthielt die Kommiine-Ännce 25,(XO Rückfällige. Von 1826—1870 ist die Zahl der Rückfälligen vor den Assisen von 10 auf 50 und vor den Zuchtpolizeigerichten von 8 auf 40 pEt. gestiegen. Auch in Frank reich wie anderwärts bildet es eine stehende Klage, daß des ent lassenen Sträflings sich "Niemand annimmt, so daß er in vielen Fällen, auch wenn er will, auf den Weg der Ehrbarkeit nicht mebr zurückkebren kann. Der ehemalige Iustizminister Eazot konstatirte, daß „die Rückfälle hauptsächlich in den ersten Monaten nach der Entlassung ans dem Gesängniß slattfindcn, woraus zu folgern ist, daß die Schwierigkeit für die Entlassenen, in die Gesellschaft wieder cinzutrcten. eine Hanptursache für die Zunabme der Rückfälle bildet." Man schlägt datier, dem deutschen Beispiele entsprechend, die Bildung von Gesellschaften vor, welche die Sorge für entlassene Sträflinge zum Zwecke hätten. Gegen die Gewohnheitsverbrecher aber kann sich schließlich ein Land nur durch die Deportation retten Frankreich besitzt dafür überseeische Strnseolonieen Auch Deutsch land wird sich schließlich, schon um sich seiner Gewohnheitsverbrecher und prosessionvmüßigen Zuchthauscandidaten zu entledigen, zur Er werbung von überseeischen Eolonicn cn.schlicßen müssen. Ncuestc Trlrftriimmc der „Dresdner Rachr." vom 29. März. Berlin. Das Herrenbaus nabm heute einen Antrag aus Gewährung von FreisabrtStartcn aus den preußischen Staatsbahnen für die zdcrrenhausmitgiieder zwischen Berlin und den Wohnorten derselben während der Dauer der Landlagüscssioncn an. Die Re gierung wird den Antrag in Erwägung ziehen. B e r l i n. Das Abgeordnetenhaus bcrictb beute den "Antrag der Fortschrittspartei aus Aussiebung des Reptiliensonds. v. Ben nigsen beantragte: Fn Erwartung, daß in nicht zu ferner Zeit die politischen "Verhältnisse die Aussiebung der Verordnung vom 2. Mär; 1808 gestatten, iu Erwägung, daß bis dahin eine Acnderung der Verordnung» nicht angemessen erscheint, in der Zwischenzeit aber die Vcrantworliichkcit für die Ver- wallung des seguestnrten Vermögens der StaatSrcgierung zu über lagen ist, über den Antrag zur Tagesordnung überzugcben. Dirichlet begründet feinen Antrag. Maßgebend sei, daß unter dem Vorwand eines eisernen Fonds Gelder zu Zwecken (Korruption der Presse) benutzt würden, für die sie nicht bestimmt und die unzulässig seien. Er erklärt dies als unehrcnbaft für Preußen. Der Finanzminister erklärt "Namens der Staatvregierung, daß dieselbe keinen 'Anlaß habe, dem "Airtrage Dirichlet zuzustiinincn. Die Staats regierung sei der Ansicht, daß die "Verordnung vom 2. März 1808 in vollem Umsange fortbcsteht und die ihr cingeräumte Verfügung nach wie vor unverkürzt zu belassen ist. Er cruiche daher Namens der Staatsregierung. den Antrag Dirichlct's abzulehncn. Bennigsen rechtfertigt seinen Antrag, er hofft, die Interessen des preußischen Staates würden von selbst dahin führen, die Beschlagnahme aufzuhehen. cs werde den Bcniühungcn der Verwandte» des Herzogs von Eumberland gelingen, einen Ausgleich zwischen ihm und der Krone Preußens hcrbcizusiihrcn, der die Be schlagnahme überflüssig mache, zumal diese ohne Noth idie Gemüther in Hannover verbittere. Die Herausgabe des Vermögens werde den Herzog z» einen viel weniger gefährlichen Prä- ! tendcnten machen und ilm vor Allem des Märlyriumü entkleiden. Der ! "Antrag Dirichlet ändere in Wirklichkeit nichts an der Sachlage. Es sei ! anzucrkcnnen. daß von denRevcnücii undFonds größcreSummcn nicht j verbraucht sein könne». nach Bestreitung der "Verwnltungskosten, ! wäre eine der wichtigsten Aufgaben die Herstellung geeigneter Äus- ' bewabrungsorte für die außer,t wcrthvollen Snmmliiiigcii von Ge mälden und Skulvture», welche zum Vermögen gestörten. Selbst Jene, welche die hannövelsche Politik von 1808 verurtlieilten, finden, daß die damals gemachten Fehler gesühnt feien. Die Aussiebung der Beschlagnahme würde von alle» Parteien Hannovers als ein Akt , der Sicherheit, der Stärke und Staatswcisheit der preußischen Re Igicrung begrüßt werden. Virchow für Antrag Dirichlet. Abg. j l)r. Windthorst: Die Bcschlagnalmic der Revenuen sei nicht »nt j dcm Recht vereinbar, noch weniger die fernere Zurückhaltung j derselbe». Für den Antrag Dirichlct's könne er aber nicht stimmen, weil > er damit indirekt die Rcchtsbcständigkcit der in Frage stehenden Ver ordnung anerkennen würde. Nachdem noch Richter-Hagen von , Bennigsen und Windtborst wegen ibrer Stellungnahme verspottet hat, wird über den "Antrag Dmchlct zur Tagesordnung übcrgc- gangeik. Morgen Kirchcnvorlage. Genua. Der König von Sachsen ist ineognito hier eingetroffcn. Berliner Börse. Zu Ansang der Börse schien eü, als ob durch einen nachträglich eingctretenen StückeUberstuß. namentlich in Eredilacticn, die Stimmung sich ermatten wollte, nach eriolgier Re gulirung kam jedoch die feste Tendenz wieder zum Durchbruch, welche weitere Eourserhöhungeu mit sich brachte. Tie feste Stimmung hielt bis zum Schluß au. Ercditactien gewannen 3 M, Franzosen 3' Lomb. 1 M., Galiz., die wieder im "Vordergrundstande», lDeutsche Bahnen hatten beträchtliche Umsätze in Obcrschlesischcn, Maricnburgcrn u. Ost preußen zu stöberen Eourscn, wogegen Mainzer I Proe. niedriger angcboten bliebe». Banken, ausgenommen die leitenden Wcrthe, durchgängig still, aber fest. Diseonto Proc. besser. Deutsche »ud fremde Fonds bcstauptet, bis aus Russe». Bergwerke waren cster matt zu nennen, tbcilweise auch etwas niedriger. Dagegen wurden Fndustriepapiere zu steige ndcn Eourscn wieder viel gekauft. Wie«, '.'S. Mär-,.'Abend:. L'.edtl :>2r.7S. Sic»NibaI>n2I2.:c>. S-»»bardcn >4l.ö0, A»al»-Nnl>ria-S>nnl . Rai'vlcontd'nr—. Itzali.gcr—. Papier«»»«—. Octleir, waidrem« —. u»!i. Sioldrenle —. Unq. Eoldrenlc —. linear. Sredi! nio.nc,. Unn'nbanl —. ClbclbaU'»!,» —. Banivercin—. Nardwcsl 202.2:,. Marino»«».'^.:«. Kransiur» a. M.. 2N. Man. ildend?. orcdil 2--S-. Liaalebaiin 262, ,. Lom barden 12,>,27. nücr Pool« —. Lilberreme ——. Pavierrentc . >»al>d«r 2N0. Octicrr. cnoldrentc . Uiiaar.Äoibreiue . 77«r Rußen —. bner Runen —. 2. Oricutanlcid« . Ncucile Ungar. Äoldanlriiie —. 2. LriculauIeUic . Uu« garilche Papierrrnte —. ri'ceulo —. Lieigend. Par,», 2U. Mär;. lLäUus,.) Renic po.'A,. 'Anleibe lI7.27>. »jener 8!>.!M. Staaidbalu, «7.5-,. Loinbardc» 310,00, da. Prioritäten 27S.M. i-gyplcr llrn.ov. Vcsicrr. Sioldrenie —. gen. Lokales uud Sächsisches. — In dem Befinden des jungen Prinze u A l b e r t ist leider Gottes noch immer keine wesentliche Besserung eiugctrctcn; zwar sind die Blutungen seltener, aber die KrankbcitSericbcmungcn im Allgemeinen dauern fort und eine Zunabme der Kräfte tritt noch immer nicht ein. Der Prinz liegt sortwästrend und verweigert fast jede Fleischnastrung. ^ — Der Lokal-Schlachtstcucrcinncbmcr Gotthclf Stephan in Schöncrstädt erhielt das allgemeine Ehrenzeichen. — Ter Geistlichkeit der Krcuzkirchc ist durch die vielwöchcnt- liche Krankheit des .idcrrn "Archidiakoims -Heide ein gerade zur Konffrmationszeit nicht geringer Arbeitsniwachs entstanden. Man sübrt das Lungenleidcn jenes würdigen Seelsorgers auf die Stra pazen zurück, welche bei rauher Wintermittcrung die weite Entfer nung des Tolkcwitzer Kirchhofes den Stadtgeistlichkcitcn zumutbet. — Mit Ostern wird eine der ältesten und seinerzeit größten und berühmtesten Erziehungsanstalten unserer Stadt für immer geschloffen: die Lehr- und Erziehungsanstalt für Töchter gebildeter Stände auf der Löbtaucrstraße, be kannter unter den« Namen Töchtcr-Freimaurer-Institut. Tie dies jährige und letzte Ostcrprüsung lieferte rin 'ehr günstiges Ergcdniß. o bgleich die Anstalt immerhin noch ca. 100 Pensionärinnen und Schülerinnen zählte, waren die Opfer, welche die Weitcrcrhaltung forderte, doch derart, daß die Loge z»m goldenen Apfel die Auf lösung beschließen mußte. Die Anstalt hat sich große Verdienste um weibliche Erziehung erworben und wird sicher bei Vielen in dankbarem Andenken bleiben. Die vorhandenen Legate werden auch fernerhin humanen Zwecken dienen, das fchöngclcgenc große Grund stück aber soll zu äußerst anncbmbarem Preise verkauft werden. Tic Entlastung sämmtlichcr Schülerinnen wie des Lehrerkollegiums erfolgte am 28. März in Anwesenheit mehrerer Mitglieder der Vorstcherschait. — Für Diejenigen, welche ans Gesundheitsrücksichten noch einen Au s en t ha l t in s üdti ro l zu nehmen gedächten, dürfte fol gende Mittheilung eines unserer sich augenblicklich dort aushaltcnden Leser von Interesse sein. Infolge des seit Mitte voriger Woche »»erwartet und plötzlich cinaetretenen Nachwinters erscheint eine Reise nach Südliroi, selbst Boten. Meran und weiter abwärts bis Ala cingeschlosic», vor Mitte des nächsten Monats kaum rathsam. Tic Berge ringsum von Brircn sind bis tief herab in die Tbäler mit Schnee bedeckt und die bereits in den Gärten bicr und da blühenden Bäume haben zum Tbcil von der rauhen Luft und dem Schnee, der freilich im Tlial z» schwinden beginnt, ihr keckes Her- vormagcn schwer gebüßt. Vorige Woche war aller Vcrlcbr über den Brenner durch Lawinenstürze und Abrutschungen gänzlich un terbrochen und die Leute in Briren meinen, daß wir vor einer Wiederholung von Dergleichen auch jetzt noch nicht sicher sind. Die Temperatur von 4- 5—8 Grad 1i. und der oft webende raube Nord oder Nordost dürste ivobl auch Brusllcidenden kaum zuträglich sei». In Bozen, Gries und Meran bat steh das Schneien in Regen »mgcwaudelt und die trcmdcn Besucher sind an daS Zimmer ge segelt. Bis jetzt hatten sie verteufelt wenig vom milden Hauch des Südens und lachenden blauen Frühlingshimmel zu spüren. — In der höheren Töchterschule von Bricgcr und Meffcrschundt, Mathlldenstr. 3l, fanden nin 28. Mär; die öffent lichen Prüfungen statt. Die Leistungen der Zöglinge legten nicht nur ein beredtes Zcugniß für die vortreffliche Leitung der Schule und für die Tüchtigkeit der darin wirkenden Ziebrkrästc ab, sondern gaben auch ein woblthuendcü Bild jenes Einvcrnctimens, das von Herz zu Herzen gebt, Lcbrcr und Schüler nicht durch Furcht, son dern durch achtungsvolle Liebe verbindet, die Erstellung des Kindes fördert »ud den mübcvollen Berns des Erstelicrü erleichtert. Mit sreudestrablendcn Gesichtern sahen die Mütter all' die bübschen Handarbeiten ihrer Kleinen, die geschmackvollen wie praktischen Sinn bekundeten. Für diesen wichtigen Tbcil der Schularbeit wurde auch ein mündliches Examen abgebalte». — Fn letzter diesmaliger Hauptvcnammlung des Dresdner "Allg. Handwerker-Vereins sprach Herr Thürigen über die Entstehung und Baugeickichte der Frauenkirche in Dresden. Die Erbauung eines neuen würdigen protestantischen Gotteshauses tan Stelle der alten Marienkirche» ward dem im Fahre 1060 in Fürstenwaldc geborenen Dresdner Raths - Zimmermcister Georg Bäbr übertragen. Dieser cinsachc schlichte Mann batte bereits einen Rns durch die Kirchenbauten zu Loschwiv und Schmicdcberg und erhielt den Vorzug unter anderen danials in Dresden aufbäitlichcn Bau-Capacitäten. 1723 reichte Bäbr seine ersten Pläne ein. Den Kostenanschlag stellte er aus rund 103,000 Tkaler. Diesem Anschlag gegenüber verlüelt man sich sehr reservirt, ja man forderte eine cin- sachere Bauweise u»ker Zugrundelegung billigerer Kosten. l724 kam Bäbr diesem Wunsche nach. Doch batte er mit Intrigucn aller Art zu kämpsc», namentlich seitens des Landbaumeisters Knvsel, eines Giinstlingü des Ministers Wackcrbarth, und dieses Letzteren selbst. Obgleich nun Bäbr noch einen dritten Plan entwerfen mußte, den er mit nur 85,000 Tblr. veranschlagte, verzögerte sich der Be ginn des Baues um volle 4 Fahre. Nebenbei ward auch Knösel mit Ausarbeitung eines Planes betraut, der sich aber nur als eine Nachahmung der Bähr'schen Pläne erwies. Diese Verzögerung ver stimmte die protestantische Bevölkerung nicht wenig und die Ilnzu- Bchördcn brachte. So gedrängt, vermochte Wackerbarth die lange vorentdaltenc Genehmigung nicht mehr zu verweigern. 1726 ward die Grundsteinlegung vollzogen. Doch auch während des Baue- ruliten Bäbr'ü Feinde nicht. Man zweifelte die Tragfähigkeit der Kirche an und und untersagte den Weiterbau. 1731 fand sich jedoch
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