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- Erscheinungsdatum
- 1882-03-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188203291
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18820329
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18820329
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1882
-
Monat
1882-03
- Tag 1882-03-29
-
Monat
1882-03
-
Jahr
1882
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vi'«>L»v 188-. »it«. «»,«>»«» ! 7»ul«e Numm-wO^ »»st«-- 37000 -s««»r. tzsse N»NI>S,ale elnzel-uNeriNL« »mjcrtplk m«»t st» »«, «edaell», utchl »trssiildUch. »im-nee« fstr un« Nkssme» «n« ft«n> » «-«Ire: - st, «Oe«»: - «»». ««»» tu W«Si»tur>: — §.»«»< » »«. k Halle: - »t^u«»t,H»«»» l» L7. kpsse»« «W»«, «»rteust«», l« N» »,»« » Uhr an»e»,««eu. Lonnlaa« bi« Mitta-i lll Uhr. In Neustadt mir an Wochenlapn: ar. iilofteraaste Nr. b di« Nachm. «Uhr. — Die einspaltige Peiu-etie tastet " sandlet"' Ib Ps-e. Singelandl i Plge. »Lchft. Tageblatt fiir UoMK, Unterhaltung, Geschäftsverkehr. Sörffnbericht, Fremdniliste. null kesn Vouris, Vi-vsäon, empüotilt ssill« rüdmiivlwt bolllumtou Qt»aretL«ii- » Aeuv viKL»«ttv: Mttiirlv mit uoä otms Llnnalztüok n AK. 2 ckäs lluuävrt, vorrüglieb ^ im Oosctuuaek uuä ^roma. ^atLrlLoLe ALeralnLSLer tu trtuol»o»t«r »ttllimL «bt«t« vurrMttttgl I»«t Vvls L LLvvIiv, 8e1il088 8tr. 11. llaiipt-^iväsrlugv uuä VorMnät-Osvoliiilt natürlicher A1nvrMv!L88«r unä ^uvllvn-kroüuktv. > frvia lusonäung nsek allen kleklungsn «lsn Stallt. Sine Garantie lstr da« liigtge Erscheinen der Inserat« wird nicht gegeben. «udwiirtige Annoncen»Aultrlge vonundelannien Lcrsancn uiseriren wir nur gegen Prü»nme»a»da> iiastlnngdurch Bricsinarken oder chastrlnjadiung. Acht Silben kosten II- Psg. Inserate siir die Montag«- Nummer oder nach einem Festtage die Petitjeiie 20 Ps. Varl lieclsmann L^ndrilt vvi» ItLokeu, I'irnkson und OeHarlroil. ^ltn<«ktr Llnnenstr-ib^o 27 uu<1 ^nu>1ion8tm880 19, lV«u»t»«ltr Usinriobsstnrnss, Ltackt Oörlitr. 8 kross« SrüäorKasso Ar. 4. Itn««. Oavlar-Hanklnns, Kross« vräSvrsass« Ar. 4. , von vl. kbottlueNln kc llotlivkenurten, vwpüllxeu vom HVlalErLtbiis tnsclivn, vilbergiAuen xrossksrnitz-sn iinä nsni« svvalrenen lu» ALvssilLauvr Lnvltvl- 8«-I»»»t^ei. NUVmlAvI,« V«lkbI-NoMM»n un i O»r»v»i»ei,-V»«Q. «r. 88. > Witten»,g bom 28. Mts«! Barometer nach vttar Bksolb, Waststr. 1!. (Abd?. t> n.s 7«i«>Mill.. seit gestern » Mist, gestiegen. Tiiermvin«irogr.n.«ieanm.: Temper. 7° W., »iedr. Tem». 8° W.. blichst« Tnn». > ! »W. SNest-Wind. istegen. Aussichten für di-n 29. Mär;: Mliiil,mende Bewölkung, mild, keine erheblichen Niederschläge. Mittwoch, 2S. «Srz. kicraiilworilicher Ressactlur für Dalsktschts vr. Emil Vterea in Dee-den Fürstenbegegnungen so hohe Bedeutung wir früher brizulcgen, liaden die Böller allmälig verlernt. Im vorigen Herbste die Herz- lichr Begrüßung der Kaiser Wilhelm von Deutschland und Alexan der von Rußland auf der Rhede von Danzig, allgemein gefeiert alö ein Unterpfand des Friedens, als eine Bürgschaft gutnachbarlicher Beziehungen zwischen beiden Reichen — wenige Monate daraus fort gesetzte Brandreden deS unbotmäßigen General Skobelcss, welche für eine Zeit den Weltfrieden in Frage stellten ... wo sott da das Bcrtrauen zu der politischen Tragweite solcher feierlicher Staats aktionen Herkommen, wenigstens soweit ein russischer Fürst daran betheiligt ist? Man wird sich daher hüten, der Begegnung des Großfürsten Wladimir mit dem Kaiser Franz Joses von Oesterreich in Wien eine höhere Bedeutung zuzuerkennen. Großfürst Wladimir mußte seine brustkranke Gemahlin aus dem rauhen Petersburger Klima nach den, milderen Himmel Italiens begleiten er berührte dabei Wien und stieg in der Hofburg ab. Die österreichische Kaiser fnmilie empfing den vornehmen Gast mit Herzlichkeit und all der Auszeichnung, die seiner hohen Stellung zukomnit. Eine politische Mission liegt dem Großfürsten völlig fern. Die Zeitungen, welche diese Reise zu einer wichtigen Staatsaktion cmporgeschricben haben, müssen sie'nun zum einfachen Familienbesuche wieder herunterschreibrn. Trotzdem liegt — rein äußerlich betrachtet — in der Thatsache, daß der Lieblingsbrudcr deS Zaren als Gast in der Burg deS öster reichischen Kaisers schläft, ein Smnptom der Besserung in dem Ber- hältniß zwischen beiden Reichen. Man mag diese Besserung für gering oder für bedeutend erachten, ihr Dauerhaftigkeit zuerkenncn oder absprechcn, für den Moment existirt sie und sie ist eine weitere Nummer zu den vielen Friedenskundgebungen, die man Tag für Tag aus Rußland meldet. Der russische „Invalide" hört aus dem Hurrah, mit welchem die Petersburger Gardeofsiziere den Trink spruch auf den Geburtstag des Kaisers Wilhelm begrüßten, heraus, daß in dir russischen Anne« herzlich« Gefühl« der Waffenbrüder schaft mit dein deutschen Heere lebendig sind — schön und gut — aber Nichts mehr. Deutscherseits haben wir für Alles, was ans Rußland heiübertönt, die bewährten drei Hausmittel in unserer Apotheke: Keine Provokationen! Wachsamkeit der Staatsmänner! Schlagsertigkcit des Heeres! Das genügt. Die Persönlichkeit deS Großfürsten Wladimir selbst aniangrnd, so herrschte zwischen ihm und dem Zaren, der nur zwei Jahre älter ist, von jeher ein inniges Berhältniß. Im Türkcnkriege begleitete Großfürst Wladimir den damaligen Thronfolger» der das Ost-Corps befehligte, auf allen Wegen. Die Brüder waren gewissermaßen un trennbar. Als die Katastrophe am 13. März 1881 den Cesarewitsch jählings aus den Thron berief, wurde Wladimir sofort zum prä sumtiven Regenten und zum Vormund des jetzigen Thronfolgers auserkoren, süe den Fall, daß dem Kaiser ein Unglück geschähe. Er wurde zum Kommandanten der Garde ernannt und der Kaiser ließ ihn an allen Ncgicrungsactcn Antl-ril nehmen. Zur Zeit Alex- andcr's II. galt Wladimir für den Aufgeklärtesten unter seinen Brü dern : es hieß, er wolle vom Panslavismus nichts wissen. Die jähe Katastrophe seines Vaters am 13. März soll eine Umänderung seiner Gesinnung herbeigefülirt haben. Man sagte, er sei für die strengste Wahrung der Autorität der Krone; erst wenn Ordnung und Sicher heit hcrgestcllt sind, können die Reformen an die Reihe kommen. Andere wolle» wissen, daß der Großsürst Wladimir jetzt nicht mehr sich der Gunst seines kaiserlichen Bruders erfreue: seine Reise nach Italien sei vielmehr nur eine verhüllte Verbannung. Das Nihtlistrn- dlatt „Narodnaja Wolja" weist sogar mit dem Finger auf ihn, daß in der Familie des Zaren eine Palastrevolution geplant worden sei, um den Großfürsten Wladimir als Zaren auszurusen. Hätte etwas Dem Aelmliclrcü hinter den Conlipen gespielt, so entbehrte der Wiener Aufenthalt deS Großfürsten vollends jeder politischen Be deutung. Es bleibt daher erst recht bei obigen deutschen Haus- recrpten. Klareren Einblick als in die verwirrten Verhältnisse deS russischen HofcS gewähren einige Berliner Vorkommnisse in die am preußischen Hofe waltenden Strömungen. ES ist nicht unbemerkt geblieben, nut mclcher Herzlichkeit Fürst Bismarck die Deputation deS Berliner konservativen Wahlcomits'S begrüßte, als er sie im Vorzimmer des Kaisers traf. Bismarck schüttelte namentlich dem Hofprcdigrr Stöcker herzhaft die Hand — ein Zeichen, wie der Kanzler über die Aiiliscinitenbcweguiig in Deutschland denkt. Kaiser Wilhelm aber setzte sich auch in dieser Frage in völliges Einverneh men mit seinem Kanzler, indcin er dem Vorsitzenden jenes Wabl- comitb's, den Grape» Behr-Bandelin, aus freien Stücken zu seinem Kammerhcrrn ernannte. DaS Berliner Wahlcomits hatte sich be kanntlich die Erlösung der Reichs!,auptsladt von dem fortschrittlichen Judcnnng oder, wenn das bester klingt, jüdischen Fortsckwittsring als Ausgabe bei dan letzten RcichstagSwahlen gesetzt. Auf den ersten Hieb ist dieser Gift bäum freilich nicht gefällt worden, aber zunächst saß der Hieb und weitere Abschläge folgen schon. Nun sott man eine Kammerhcrrniiiürdc beileibe nicht überschätzen. Für einen Höf ling mag der Kanamcrhcrrnschlüstcl. sauber in Goldfäden auf de» rechten Frackschooß stestickt, dnS höchste Ziel seines irdischen Ehrgeizes in sich fasten; für .Menschen niit weiterem Gesichtskreis östnenAsich noch ganz andere Arider der Ehre; imnierhin wird ein Fürst nie mals diese Auszeichnung einem Evclmanne zu Tbeil werden lasten, dessen Gesammt-Verbalirn er nicht billigt. Dem Grafen Bohr aber haben die schnöden Angriffe und Verdächtigungen der talmudistrten FortschrittSvreste zu besonderer Empfehlung gereicht. Nachttäglich findet die öffentliche Meinung Zeit, sich mit der Tragweite der jüngsten Beschlüsse des französischen Senates bezüglich der llnterrichtsgesetzgebung zu beschäftigen. Hiermit ist wohl die allcrwichtigstc Reform in Frankreich «»gebahnt, welche seit ihrem Bestehen die Republik in Angriff genommen bat. Etwas ist geschehen, was man in Frankreich nicht für möglich gehalten hätte: durch übereinstimmende Beschlüste beider Kammern wurde ein Voltsschulgesetz erlaffen, das die allgemeine Schulpflicht einflibrt, da« Schulgeld aufhebt und die Kirche völlig aus der Schule kiinauSweist. Zu dem ersten dieser Beschlüsse können wir die Franzosen nur beglückwünschen, sie fü,ren ihren staatlichen Einrichtungen eine hinzu, derenISegen wir Deutsch« seit Menschen- > Etwas, wozu wir in Deutschland schon eher den Kopf schütteln. > in Bewegung setzen oder Sie würde bei uns die Schule . „ „ . . die Riesengcschütze, deren Geschosse 17 völlig der Gemeinde entziehen und Zentner wiegen, bediene». ^Das ganze Schiff ist dis in seine unter sten Räume stets elektrisch beleuchtet. — Die Gesundheit J.M. der Königin befestigt sich immer mehr, die Promenaden können weitere werden, auch fangt die Hobe Frau an eine ihrer LiebliimSbcschäs- tigungcn wieder anszunehmen, sie beginnt das Dttntone-Thal oder Kap St. Martin auszusuchen, um dort die schönsten Punkte in Ocl zu skizziren. Weitere Ausflüge der Herrschaften führten nach Cannes und nach Monte Carlo, wo die weltberühmten Gärten besichtigt wurden. Der Gartendirektor machte in den 22S Arbeiter beschäf tigenden Anlagen den Führer: derselbe war in Dresden wohl bekannt und batte bei Seidel und bei Lüdicke seine Kenntnisse erweitert. Das Sächsische Königspaar hat sich wie überall, wo cs bisher er schien, die Snmpathien Aller, von Hoch und Niedrig, schnell erwor ben. Am letzten Sonntag erschienen 10 cksmvs äs la balle (Markt weiber) auS Nizza und überreichten der Königin zwei der schönsten Blumensträuße. Als sie sich verabschiedeten, sagte die Wortführerin zur Königin: Dieu vous parüs et le roi! ein Wunsch, auf fremder Erde ausgesprochen, dem alle Sachsen von ganzem Herze» beistimmen. — Am Sonntag traf der Polizeiprästdent von Berlin, Herr me in Dresden zu verweile Sächsischen Gesandten am ...... ,.s v. Nostitz-Wallwitz, .. eine weitere Besserung eingctreten. Derselbe hat die Insel Sicilien verlassen und sich zunächst nach Neapel begeben, um von da aus nach und nach das italienische Festland nordwärts zu durchreisen. Ende Mai, mit Ablauf seines Urlaubes, steht seine Rückkehr nach Berlin zu erwarten. „ — Der Badcpolizci-Commifsar von Ems, Kammcrlir. v. L epcl- Gnitz erhielt das Comthurkrcuz 2. Kl. des K. S. AlbrechtsordcnS, der dortige Badearzt Geh. Rath vr. Orth daS Ritterkreuz I.Kl. desselben Ordens und die dortigen Bade- bez. Brunncir-Jnspectoren Müller und Blum das K. S. Albrcchtskreuz. — Postrath Schier in, Leipzig ist zum Oberpostrath er- irannt worden. — Den aus ihren Stellungen scheidenden Amtshauptloilten v. Weißenbach, bisher in Flöh«, und v. Ehrcnstein, bisher in Pirna, wurden seitens der Bezirkseingcscssenen Ehren - Banketts veranstaltet. Hierbei wurde den Gefeierten für ihre gedeihliche und hpinane Wirksamkeit vielfach Anerkennung gezollt. Da diese Kund gebungen nicht arrangirt, sondern der freie Ausdruck der Meinungen warm, wohnt ihnen ein nicht zu verkennender Werth bei. — Der Herr Justizmnttster vr. w. Ach-eckvn' bat das Königl. Polizeiamt in Leipzig, ein sehr umfangreiches Gebäude. besichtigt. — Auf den sächsischen Staatsbahnen wurden im Februar 1,171,982 Personen und 866,059 Tonnen Güter befördert, daS sind 55,079 Personen und 18,639 Tonnen Güter mebr als im Februar vorigen Jahres. Die Einnahmen aus dem Personen verkehr betrugen 907,679 M. (53,363 M. mehr) und aus dem Güter verkehr 3,748,081 M. (2148 M. weniger), zusammen also 5,008,480 M. — Die Abcndzeichenschule fiir -Handwerker hat in einem Saale der hiesigen Kgl. Kunstgewcrbeschule, Antonsplah 1, 1. Et., ^ ^ "iie Ausstellung der im verflossenen Wintersemester angefertigtcn Erpebition auf das zweite Quartal 1682. Frcpcinet erklärte, dnß! SchNlerorbeiten veranstaltet. Von den ersten Anfängen deS Zcich- ' ' " ' ule seien, als nach so kurzer i '"ns nach Vorlagen ausgehend, wird der Ilutcrncht werter gembrt ° - zum Zeichnen der Umnßlrmen von Gnpsrelress und zum AuS- sükren der Modelle in Kreide oder Farbe. Beim Unterricht, besonders beim architektonischen Zeichnen, wird der Beruf möglichst den Unterricht in einer Weise centralisirt der -Staatsgewalt überantworten, daß daraus für die Freiheit des Unterrichtes und die Entwickelung der Pädagogik nur die schmerzten Gefahren erwachsen könnten. Eine Cenlralvrestur »ach ministeriellen Befehlen halten wir für »in Nationalunglück und ziehen diesem Zustande die Vielseitigkeit und Eoncurrenz des gemeindlichen Volksschulunterrichtes, überwacht durch die Staatsgewalt, bei Weitem vor. Wir geben aber gern zu, daß den Franzosen bei ihren centralistrtm StaatSeinrichtungcn überhaupt diese ministerielle Schablonistrung deS Gesammtunterrichtes im Lichte einer nicht sehr bedenklichen Maßregel erscheint. Unbegreiflich aber ist namentlich für ein so katholisches Land wie Frankreich das Hinauswerfen der Kirche aus der Schule. In Deutschland erlheilt auch nicht der Geistliche den Religionsunterricht, sondern der Lehrer und die Ertheilung desselben selbst ist reine Schulangelegenheit, aber die Kirche überwacht ihn. Die Franzosen aber weisen den Religionsuiitcrrickr sogar aus dem Schulgebäude hinaus. Die Elementarschulen sollen nur, außer am Sonntag, noch an einem Tage der Woche keinen Unterricht gewähren, damit die Eltem in den Stand gesetzt sind, ihren Kindern außerhalb der Schulgebäude Religionsunterricht erthcilen zu lasten. Im Uebrigen schreibt das Grseh jeden» Familienvater vor, seine Kinder vom 6. bis zum 13. Lebensjahre entweder zu Hause oder in einer öffentlichen, beziehcndlich in einer Privatschule unterrichten zu laste». Wären die geistlichen Congregationen nickt von vornbercin von den Schulen ausgeschlossen, >o würde allerdings die Gefahr drohen, daß jene in den Privatschulen wieder ihren Einzug hielten. Um Garantien zu schaffen, die eS verhüten, daß der in den Familien selbst ertheilte Unterricht hinter den gesetzliche» Anforderungen zurückbliebe, sollen alljährlich Prüfungen stattfinden, von deren Ausfall es abhänat, ob die schulpflichtigen Kinder weiter Privatunterricht crlwltcn dürfe» oder eine öffentliche Schule besuchen müssen. Strenge Strafbestimmungen sollen endlich die Ausführung des ganzen Gesetze» sichern, welches sich direct gegen den noch immer wirksamen Einfluß des Klerus wendet- Ist ein solches radikales, die bisherigen Verhältnisse vielfach geradezu auf den Kopf stellendes Volksschulgesetz lebensfähig, scheiten es nickt an dem passiven Widerstreben oer Bevölkerung und dem aktiven Widerstand der römischen Geistlichkeit/ dann wird unter dicsein Gesetze eine völlig glaubenslose Generation von Franzose» und erschütternde Beispiele. Neueste Telegramme der „Dresdner Nachr." vom 28. März. Berlin. Das Abgeordnetenhaus genehmigte endgiltig den Etat und nahm dann in oritter Lesung me Novelle zum Pcnsions- gesetz an. — Die Eisenbahnkoinmisfion des Abgeordnetenhauses hat vie Vorlage über die Verstaatlichung der Bcrlin-Anhaltcr Bahn mit 12 gM» 5 Stimmen angcnominc». Paris. Die Kammer genehmigte mit 367 gegen 11 Stimmen den Credit von 8 Millionen Francs für die Kosten der tunesischen Expedition auf das zweite Quartal 1882. ^ die Zustände in Tunis gegenwärtig so gute Zeit zu erwarten war. Der Effektivvestc zu ermatten war. Der trffeltlvvestand der Truppen werde demnächst auf 30,000 Mann redueirt werden. Die Lage bessere sich täglich und die noch bestehenden Schwierigkeiten nehmen ab. Berliner Börse. Die gute Haltung der Börse machte heute weitere Fortschritte, die Umsätze gewannen an Lebhaftigkeit, die Coursc geben langsam, aber stetig aufwärts. Seit die politischen Bedenken im Abnebmen sind, tritt nach und nach mehr Vertrauen aus bessere Gestaltung dcrVerhältnifle hervor. DcrSchiuß zeigte ausNach- Deutschc Bahnen hatten geringe Umsätze in Oberschlesischcn, , Odenifcr :c., hielten sich aber fest. Banken wurden bevorzugt. berücksichtigt, so daß den Handwerkern der Besuch der Schule nur empsohlcn werden kann. — Bezüglich deS in MilitärvercinSkreisc» in Deutschland viel fach gcbegten Wunsches, die bestehenden Landesverbände zu einem einheitlichen deutschen Reichs verbände zu vereinigen, sicht cs noch immer bedenklich aus. Für den Fall, daß eine solche Ver einigung zu Stande käme, hat Se. Mas. Kaiser Wilhelm die Ueber- nabme des Protektorates in Aussicht gestellt und General von Glümer ist auch bereits in den Bundesstaaten mit der Mission, eine Vereinigung zu erzttlen, herumgereist, bei dem am 12. d. in '„.«,7..,,-»" Eisenach abgehaltenen Delegirtcntag von Kricgcrverbänden machten ! sich aber wieder verschiedene Bedenken geltend. Seitens des „Säch- ul ! sticken MilitärvcreinSbundeS", den der Vorsitzende desselben, Herr Nachfrage.^ttemoc blieben still aber behauptet. Russen mutzten bei Inspektor Tanner vertrat, ist man der Ansicht, es sei besser, Jeder lebhaftem Geschäft schließlich etwas nachgeben. Industrien fanden mehr Beachtung wie bisher und konnten ihre Coursr meist erhöhen, wogegen Montanwerthc keinen nenncnswerthen Verkehr, aber eben falls höhere Courie hatten. Wien, es. Ml>!j. Abend«, üredi« :N8.70. Ltaatbbahn307.2i>. Lombarden 188.00, Anglo-Austrla-Iva»! . Napolcoiirb'or—. S-aiizicr—. Paptcrrcnle —. Oell«>r. Goibrenic —. Ilng. Goldrenle —. Un». Eolbrcnic —. Ungar. Srcdir Sie.b«. Ulitoiibank —. Elbcihalbalm —. Vanlbcrein—. Nordniesl 2S7.nO. Marknotcn S8.7.',. irrantiur« o. M.. 2». März. Abend«. Crcd>i2?8». Staalübahn 2Si>/,. Lom barden >>:-<. wer Loose—. Eilderreni« . Papicrrcntc . Galizier SäS-/.. Oellerr. Goldrente . <«/„ IInliar.Goldrente . 77er Nassen —. 80«r Russen—. 2. crientaiileihe . Neueste Ungar. Goldanleistc —. 2. Oricnlanlcihc . Un- gariiche Papicrrcnte —. Didconio —. Schwach. lpar-a. 28. März. (Schluss.) Rente 88.ic>. Anleihe zi7.ia. Italiener «a.sto. Staalöbadn «iLOM. Lombarden 2V7,L0. da. Prioritäten 27»,W. Egyptcr S42.V0. vcsterr Goldrente Fest. Lokales nnd Sächsisches. — DaS kleine Mentone ist jetzt ein gesuchter Ort, denn außer dem Sächsischen Königspaarc hat auch die Königin von England sich daselbst eingesunden. Sie lebt mit ihrer jüngsten Tochter, Prinzeß Beatrix, zurückgezogen in der Villa des Rollers, dem schön gelegenen Besitz eines reichen Engländers. Vor wenig Tagen traf auch Prinz Leopold zuin Besuche seiner Mutter hier ein. Unser Königspaar und die Englischen Fürstlichkeiten beinchten sich bereits und verweilten längere Zeit bei einander. Als Königin ...... „„ Victoria mit ihren schcllenbchangcncn Mailänder Postpserdcn vor Herrn Major Bodcmcr in Tharandt, welcher sowohl die Idee faßte, dem Hotel des Jles Britannigucs, der jetzigen Residenz König! wie er auch die Ausführung auf eigenes Risiko (in finanzieller AlbcrtS und der Königin Carola, vorfuhr, wie eilten da alle in der' Hinsicht) bewirkte. Hoffentlich machen sich auch äbnlichc Vereine Nähe wohnenden Engländer herbei, um sie zu begrüßen und den! für gleiche Fern- und Rundsichtszweckc an die Aufstellung solcher alten konservativen, konigötreuen Sinn ihres Landes zu bewähren! i praktischer uno schöner Tbürme; konstruirt und hcrgestcllt wurde er Mentone feierte at» 2l. März die Anwesenheit der fremden Herr-!von Louis Kühne in Dresden. scher durch Illumination und Feuerwerk. Die ainphitbrattalisch j — Die öffentlichen Prüfungen deS Käuffer'schen Real- anstcigendr Stadt, sowie das im weiten Bogen an der Oftbucht sich - i n st i t u^s (Dir. vr. Schlemm), Kaitzerstraßc 21, finden am 30. bleibe für sich, was eine „kameradschaftliche Füblung" nicht auS- zuschließcn brauche; auch besitze der sächs. Militürvereinsbund in König Albert bereits einen Protektor n. s. w. — Sachsen und einige andere Verbände scheinen aber von der Centralisation keine besonders großen Vortheile zu ermatten, wohl aber ein Aufgcben- müffcn aller eigenen, freien Bewegungen zu fürchten. — Vorgestern Abend ist cs gelungen, jenes Individuum, welches in der Nacht zum Montag den Rathsmanrerpolicr im Hofe des Marstallgcbäudes überfallen und mit einem Beile am Kovse verwundet batte, in der Person des in Fricdrichstadt wohnhaften Handarbeiters Ernst Julius Kohl zu ermitteln und fcstzuneh - in c n. Derselbe gicbt an, daß er die Thal aus Rache verübt, weil er seines Postens als Gaszählwätter enthoben worden sei. Er babe, da ihni Alles gleich sei, sich erst rächen und dann selbst seinen Tod in der Elbe suchen wollen. Die Wunde des Beamten sott nach ärztlichem Ansspruch nicht lebensgefährlich sein. — In Nr. 84 brachten wir eine Beschreibung des kürzlich ober halb Tharandt aus dem bekannten AussichtSplatzc in der Nähe von Cotta's Grab, wo früher der Strohtcmpel stand, aufgcrichtctcn eisernen Auss ichtSthn rm es. Heute ergänzen wir mit freu diger Anerkennung, daß die Errichtung des ThurmeS den eifrigen Bemühungen eines der thätigsten Mitglieder des G.-V. der Säast.- Bohm. Schweiz (Sckti.lt Tharandt) zu danken ist, nämlich dem gedenken genießen. Aufhebung de« Schulgelde« ist hingegen l hinzirbende Garavan waren glänzend beleuchtet, auf dem hoch gelegenen Kirchhof« funkelten -Cundettc von Lichtern, während auf den Bergen Höbenseucr flammten. Dazu waren alle Fahrzeuge mit Lampions behängen und erleuchteten elektrische Lichter das Mcer taghell. Diese Feerie wurde belebt durch Musik und Gesang, sowie durch dnS knatternde Feuerwerk — es war ein; wahrhaft italienische Nacht. Der Königin von England zu Ehren erschien auf einige Tage an dem hiesigen Strande das britische Panzerschiff „Inflexible" und entrollte die großbritannischc Flagge. Einer Einladung des Kapitän Fisher folgend» besichtigte S. M. der König das inter essante Schiff. ES ist ein Panzcrer neuester Konstruktion, dessen Fertigstellung 21 Millionen Matt kostete und der erst vor wenigen Monaten in Dienst gestellt wurde. Zwei Tbürme bergen je zwei 8l Tonnen - Geschütze, die Tbürme drehen sich und kann durch hydraulische Kraft «in Mann mit leichter Handbcwegung dieselben und 31. März statt. - Die Lehr- nnd Erziehungsanstalt für Knaben zu Fricdrichstadt-DreSdcn veröffentlicht in ihrem soeben erschienenen diesjährigen Programm eine vortreffliche und höchst interessante Abhandlung „Ucber den Panamakanal" von Herrn Oberlehrer A Gabler, welche das große Canalprojckt vom historischen, geogra phischen und volkswirihschaftlichen Standpunkt aus beleuchtet und die jetzt endgiitig angenommene Kanalroute an der Hand einer bei- gegebenen Kartenskizze eingehend bespricht. AuS der von Herrn Direktor l)r. Kruinbicgel erstatteten Schnlchronik crgicbt sich als höchste Frequenz im Jahre 1881 die Zahl von 205 Schülern, von denen im Laufe deS JabrcS 16 abgingen, so daß der Effektivbestand Anfang März 189 Schüler betrug, unter den Schülern, welche die Schule Ostern 1881 verließen, gehörten 6 der ersten Klaffe an, wo von 4 daS Qualifikationszciigniß zum einjährig-freiwilligen Militär
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