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- Erscheinungsdatum
- 1882-03-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188203210
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18820321
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18820321
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1882
-
Monat
1882-03
- Tag 1882-03-21
-
Monat
1882-03
-
Jahr
1882
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Sr ein von Jahr zu Jahr merkliche« Sinken der uri . adönärtte in Dresden und so hatmandenn äüch^ge^em^trotz der dem Markt in jüngster Zeit debnnng auf Alt« und Neustadt, es i daß man aller Orten und naincntlic zu jeder Zeit Alle« und zu denselben haben kann, mit Ausnahme^ ganz w willen der schiverfäUi ewordenen räumlichen l dies einfach dir Folge in einer Stadt nfi »reisen wie ganz weniger Gegenstands. um sich in den Mauern Asozialen PMestn^ t - Der Vortragende «Beifall aufgenomm» Residenzstadt nicht mehr zu entfalten brauchte. . ... , anlangt, so ist derselbe in letzter Zeit immer sehr verschieden in den Branchen gewesen. Einzelne habe« wohl einige Geschäfte gemacht, andere aber wirklich gar keine. Während des EngroSmarktes an« Freitag und Sonnabend soll nur der Ver kauf von Damast und Leinwand wie von besseren Kleiderstoffen einigennaben gegangen sein. Fm Ucbrigen ist das Bild eines Jahrmarktes so stereotnp feststehend, dab iider den diesmaligen im Allgemeinen nichts weiter zu sagen ist, als — er sah auS, wie die andern auch, nur dab er diesmal nicht von dem sprichwörtlich ge wordenen „schlechten Falmnarktswetter" verfolgt wurde. — Dcr anläßlich des Geburtstags Sr.Maj. deS deutschen Kaisers morgen Nachmittag im Victoria - Salon stattfindenden Ertravorstellung für Militär folgt wegen der ilbergroben Anzahl von Unteroffizieren und Mannschaften, welche sich zu»« Besuche dieser Vorstellung gemeldet haben und «veil die Lokalitäten nur einen Tbeil dieser schaulustigen saffen tonnen, analog den vorigen Fahren eine zweite dergleichen, laut Vereinbarung mit der Königl. K ommandantur, am Nachmittage deS Ä. März stattsinvende Vorstellung. — Der Gesundheitsstand der Pferde der Blasewitzer Pferde- b a h n ist dauernd sein schlecht, mehrere Tlfiere sind schon verloren, und dies im Zusammenhänge mit den höheren Futterpreisen, welche das trockene Frühjahr bringt, drückt auf die Rentabilität der Gesell- tchaft sehr empfindlich. deren Aktien jetzt nur wenig über Pari sieben. Am verflossenen Sonntag konnten nur so spärlich Wagen al gelassen werden, daß das Publikum zu vielen Hunderten unbe- iordert blieb. Hoffentlich wirken diese Umstände nicht lähmend auf den Neubau von Strecken, die der Stadtratl, konzessionirt bat, nachdem man von -Herrn Parriih Alles erreichte, was dieser über haupt zugestehen konnte. DaS Sladtverordnetenkollegium hält diese Woche nicht Sitzung, und so verschiebt sich dessen dringend zu wünschende Zustimmung um volle 8 Tage, und das ist viel bei der jetzt günstigsten Bauzeit. Vorläufig sollte aber stävtischcrfeits dar auf gedrungen werden, daß endlich die alten ausgcfahrenen Strecken der Prager-, Pillnitzer- und Blascwitzerstraßc in so guten Stand gesetzt würden, wie die neueren Anlagen. Sonnabend und Sonn tag brachen wieder drei Privatwagen ihre Deichseln an solchen Stellen, ivo Schienen und Pflaster zollhoch getrennt liegen. Hier hilft nur ein sofortiger Neubau. — Am vergangenen Sonntag früh in der 7. Stunde ist im Gauen,itzer Fuhrt der auf der Thalfahrt von Aussig nach Hcrz- felde bei Berlin begriffene, vom Schifföhaupter Friedr. Marfchott aus Aussig geführte und init 2610 Etr. Braunkohlen beladene Segelkahn des SchiffSeigenthümers Wilhelm Buhrs aus Eamp im Krcife Templin total havarirt. Der Schinshaupter bat infolge des am gedachten Morgen aus der Elbe plötzlich eingctretenen Nebels, welcher in kurzer Zeit so dickst «var, daß man vom Steuer aus nicht mehr die Spitze des Kahnes erkennen konnte, mit letzteren, vor Anker gehen müssen; hiernach ist nun der hinter dein obengenannten Kahne ebenfalls auf Tbal- falnr begriffene und mit 36 Lowries Braunkohlen beladene, vom S ckstnsbaupter Wilhelm Lorenz aus Roßlau geführte Schleppkahn des Schinseigenthümcrs lind Steuermannes Jacob Weinicke aus Wester hüsen bei Schönebeck mit dem Vordersteven direkt auf den linken Hintertbeil des vor Anker liegenden Bubrs'schcn Segclkalmes gefahren lind hat demselben auf ca. 3 Meter Lange die Bordwand zertrümmert, so daß das Fahrzeug 'e'ort in Grund gegangen ist. Der havarirte Kahn liegt circa h> Bieter vom linken Ufer entfernt und ragt der Vordcrtheil dcs- stlben Zentimeter über den jetzigen Wasserspiegel; dagegen liegt der Hintertbeil circa 20 Centimeter unter Wasser. Das Fahrzeug «st nicht, die Ladung hingegen bei der Ungarisch-Französischen Per- sichen,ngs Aetien > Gesellschaft versichert. Ein Hinderniß für die übrige Schifffahrt ist durch diesen Unfall nicht entstanden. — H elrenlofes Cisenbnbng u t. Die Gcneraldirektion der sächsischen Stnatseifcnbahnen veröhentlichte ein Vcrzcickmiß herrenloser Gütet, welche auf verschiedenen Stationen lagern. Viel Werlhvolles befindet sich nicht gerade darunter; leere Kisten, Säcke, Körbe und Flaschen spielen eine Hauvtrollc. Doch sind einige Gegenstände vorhanden, die der Verluslträger mit einiger Web- muth vermissen wird, so u. A. cine Kiste Eandis und eine ganze Kommode voll Küchengefchirr, welche in Ehemnitz lagern, ein Polsterstuhl in DresdemA., eine Kiste Pfefferkuchen in Plauen i.V.. 2 Stühle und 2 Spiegel in Zwickau, eine Lade mit Kleidern in Siegmar. Auf dein Niesaer Elbguai fanden sich .5 Donnen Heringe als überzählig und herrenlos vor. Die armen verwaisten Heringe mußten selbstverständlich versteigert werden und die dafür gelösten 200 Mk. können vom rechtmäßigen Herings-Eigenthümcr ebenialls reklamirt werden. Die Absender ober Adressaten der herrenlosen Güler können bis l. Mai d. F. ihre Ansprüche geltend machen, nach Ablauf dicier Frist wird darüber anderweit verfügt. — Die Vorstellungen im V i e t o ria - S a l o n üben jetzt eme bedeutende und begreifliche Anziehung ans, denn nur allein die Leistungen der Herren Buaticr, Deldila und Kaouln sind w cr'reulicher und imterballender Art, daß man überall von ihnen, reden hört. Erstgenannter Fllusioniil hat neuerdings «vicdcr ein neues Epveriment: Die magische Hand, vorgesührl, womit er Alles, was Derartiges hier gezeigt wurde, «veil überflügelt und wie mit feinem unglanblich schnellen Venchwindenlasscn eines Käfigs mit fainmt zwei lebenden Vögeln die Menge wirtlich zum Gruseln bringen tonnte, wenn wir nicht im 10. Fabrlmndcrl lebten. Eine neben einer Slastelei liegende Kinderhand zeichnet mit Kreidestift jede beliebige Figur auf ein großes weißes ^avleau, ohne daß man auch nur im Geringsten zu bemerken im Stande ist, «vie die -vand getübrt wird. Die Herren Schmutz und Katzer erfingen sich o.Uahendlich durch ihre witzigen und ineioviösen Duette stürmische» VsiiaU; auch in die Luttgumnastikerin Miß Feanuelte Donna cine prächtige Enckeinung. die » In Miß Wanda Bedeutendes am D'.aprz leistet, während die drei hübschen Amerikanerinnen Sistcrs Nichmono zwar isinesivegs schön fingen, aber daiür durch effektvolle Kostüme und muntere Minze amüsiren. Zu alle Dem tritt nun »och der drastnch-lomrfche Liebling des Publikums. Nudolvb Stange, und eine deutsche Sängerin. Frl. Zimmermann, so daß es an Viel- ieitigkeit des Programms wahrhaftig nicht fehlt. Fn voiverwichener Nacht bat ein junger Mann im Großen G> r-en einen S c i b st ui o rdv e rs u ck> gemacht. — Der bieiige HauSbesitzer-Verein hatte am Sonn abend Abend ui Mcinhold's Sälen einen Familienabend veranstaltet, welcher durch die Mitwirkung der auf dcklnmatori'ckien und gesang- ücheiu Gcbieke I'ervorragenVen Frau Karckow - Lindncr, des Herrn D verii'änger v. Stamsläw. kn und des Fräul. Agnes Zech aus dem Pionowrke lick, z-u einem änderst gelungenen gestaltete. Herr Vor stand GenhMomzjch eröstncte deir Abend mit einem ansprechenden Prolog in gebundener Rede und nach den künstlerischen, mit durch aus großem Beifall anfgenommenen Leistungen folgte Souper und Ball lind i» liebenswürdigster Geselligkeit verflog die Nacht. - Am Sonntag gegen II llbr Nachts hielt die Patrouille in der Nähe des PrinA. Palais auf der Langestraße einen Soldat (Grenadier, an. Derselbe entzog sich jedoch der Arrelur durch die Flucht, ward abcr »du dcr nächeilendcu Patrouille in der Nähe der Porliknsstraße wieder ergriffen. - Tie oj fcnt liehen Prüfungen an den hiesigen höheren Sckmlcn, Lebr-und Erziehungsanstalten beginnen bereits mit dieser Woche. Die feierliche Entlassung der Abiturienten des Kgl. Gmnnasinms in Neustadt erfolgt am 22. d„ Vorm. 10 Uhr, welcher sich am 21. und 25. d. die öffentlichen Klaffcnprüsungen an- fchiießcn. Die Realschule k. Ordnung in Dresden-Neustadt hält letztere am 29. und 3". d.. die Anucnrcalschule an« 30. und 31. März ab. An den letzte» beiden Dagen finden auch die öffentlichen Prüfungen in den Lehr- und Erziehungsanstalten desHrn.Direktors Mochmänn iEhristianstraßc 8), des Herrn Director Gelinek lRcit- bahnstraße 12> und des Herrn Director Forwerg (Seilergaffe9) statt. Las Lchrinstitnt von Director Kaden (Bauljncistraßc 74) hält die Prüfungen am 28. und 29. März ab, welchen sich am 17. Avril die »Feier des 25jährigen Bestehens dicker Anstalt anschlicßen wird. - 8n. Im christlich-sozialen Verein sprach am Fre tag Abend Herr Prediger Havkc, der vormalige 2. Präsident SM»»- <t» „ Wir,»» oLm^kWL tgem, fesirtndoz, juchten» ' ich« Alle», «a> d«, Staub »lebe, i EnFc di« Engländer und Denn überall da, das Handwerk zu an Liltstaestalttn. memn und ^ da« ff- de«,.. .Mich aegen di npresse. in« lig sei, beflecke u ndel sei, »vi« se . er anervnmrn. nicht auvzukommen. o schrankenlose Gewcrbcfreiheit herrsche, ginge lruud«. Doch fehle e» in unserer Zeit auch n Redner tritt ^, v . ein, welcher Aermstrn und Elendsten und spricht bestehenden sei nicht» zu erreichen. Kraft, der einzelne Mensch sei wenig stellte fick Redner ganz auf den Standpunkt delGHofpre!v. i^t§cktt. Fn dcr Tabakomoiiopolsrage, welche ebenfalls ganz unerwartet Gegenstand de« Vortrages bildete, nah,» derselbe eine unent schiedene abwartende Haltrmg rin. AuS der dem Vortrage folgenden Debatte, welche sich in Folge zahlreicher Redner bis nach 11 Uhr auSdchnte, sei nur ermähnt, daß Herr Prediger Seidel ganz präciö Stellung gegen da» Tabakvmonopol nahm. Be« ver jetzt herannadenden Frühlingszeit scheint eS dringend geboten, Eltern und Erzieher«» kleiner Mädchen einen Mahnruf zugchen zu lassen, welcher einer sehr großen Gefahr Vorbeugen soll. Kinder fühlen das Bedürfniß, wenn mildere Lüfte wehen, im Wäld chen Schneeglöckchen, Maikätzchen u. dergl. zu suchen und fallen oft, ivic unleugbare Tliatiactien zur Schande der Menschheit beweisen, dem menschlichen Teufel zur Beute. Die Opfer werden aus grauen erregende Weise geschändet, mißbraucht, oft dann elend dahingcwürgt, gemordet. Man lese nur die sich wiederholenden Berichte über der artige Vorkommnisse und man wird Alles ausbietci«, sein Kind nicht ohne Begleitung auf einsam-n, entlegenen Wegen eines Waldes oder Busches, zumal im Weichbilde der Stadt, allein zu lassen. Wir wollen nur ein nicht in die Oeffentlichkeit gedrungenes Beispiel ansüliren: Fm vorigen Jahre ging eine Schülerin der 1. BezirkSschulc beim Birkenwäldchen am Tnnitatiskirchhofe vorüber nach ibrer Wohnung. Da näbcrt sich ihm ein junger, eleganter Kerl, verlockt das Kind mit ihm zu geben unter allerhand Vor spiegelungen; am Tntzberg beim Birkeniväldchei, angclangt, drückt er es heftig an sich und will dasselbe mit einem Taschentuckic fesseln. DaS kleine Mädchen schrie in dcr Angst laut um Hilfe, es wurde durch das zufällige Hinzukommcn eines Manneö gerettet. Dcr ge fährliche Attentäter entfloh eiligst, war aber, obwohl er eifrig ver- wlgt und nachträglich recherchier wurde, nicht zu ermitteln. Tie königl. Gendarmerie ist befleißigt, in höchst anerkenieenviverther Weife Tag und Nacht ihre Schuldigkeit zu thun. Patrouillen durch kreuzen das Wäldchen und Umgegend in allen Richtungen, aber — nur Gott ist allgegenwärtig. — Am Donnerstag Abend fand in Bach's Etablissement daS 6. Stiftungsfest des Vereins Dresdner Kui, slg werde - fchüler „Hans Holbein" statt. Wenn schon Einladungskarten, Festzeiiung und Tanzordnung ob ihrer wirklich kunstvollen Aus stattung die Aufmerksamkeit der Thcilnehmcr erlegten, so fand das ganze Arrangement des Fest-Abends selbst riiigetheilten Beifall. Derleiöe begann mit einem gut und prücis ausgcführtcm Eoncert, an welchem sich eine Anzahl VereinSmitglieder persönlich betheiligte. An den mnsilalischen Dbcil des Abends schloß sich eine originelle und cbenfalls von Mitgliedern dcü Vereins gedichtete theatralische Eomposition an, welche die allgemeinste Heiterkeit bervorricf, Dre Rollen waren sehr gut studlrt und auch gut gespielt. Bei der hieraus folgenden Tafel, an welcher etwa 200 Personen theilnahnicn, fehlte eS nicht an zahlreichen Toasten aus die erschienenen Professo ren und Lehrer. Gönner und Freunde des Vereins, deren Anwesen heit als ein sehr ehrendes Zeugniß für die Festgcbcr gelten durste. Ein üblicher Festhall schloß den äußerst anregend und schön ver laufenen Abend. — Nach dcr vom Geschäftsführer des LandeSobstbauvercinS, Otto Lämmcrbirt nr Dresden, herausaegcbenen Obst- und Garten- hauzcitrmg haben die Straße» alleebäumc im Jahre 1881 in den 14 Ehanslkeinspektionsbezirkcri 01,134,80 Mark Ertrag ge liefert. Den höchsten Ertrag von 17,037,75 Mark ergab der Jn- spektionSl'czirk Dobeln, den geringsten von 82.85 Mark der Jnspck- tionöbczirk Annaberg. — Von gestern den 20. März bis zum Freitag den 24. März werden die W crtersckeiben des KreuzUmrines nickst hcraus- gebängt, weit 'ich selbige zur Reparatur in Zcidler'S Korbwaaren- fabrik befinden — S «i i e >' c n - ? o I k e w itz. Die projektirte Sackpserdcbah» Fohanneskirche-Stadlgrenze bat die Bewohner dcr Linie Stricfen- Oberblaiewitz-Tolkewitz Laubegast nicht angenehm berührt, zumal außer dee engl. Kompagnie Andere bereit sind^ die ganze Balm, cv. bis n>H Niedersedlitz zum Anschluß an die Ltaatsbahn zu hauen, wenn crstcie nicht geneigt ist. Ilm dem Wunsche, dem Bedürfniß und dcr schuldigen Pietät für die Beerdigten anf dem Johannes kirchhofe Ausdruck zu geben, wird Dienstag den 21. d. M. Abends 6 Ube eine Versammlung von Fntercffenteu stattfmden, worin eine Petition beratben und Weiteres beschlossen werden soll. — Zwei 13-und 14jährige Junge» in Roßwein, Söbnc dortiger Arbeiter, liaben sich einen schändlichen Unfug erlaubt, indem sie eine große Quantität Branntwein kauften und damit zwei Mädchen ven 6 und 9 Jahren dermaßen betrunken machten, daß dieselben ers! nach 2 Tagen zur Besinnung kamen. DaS Geld mm Branntwein batten sie sich durch den Diebstahl einer Pferde decke erworben. — Das Verschwinden eines kanjmännischen Agenten und seiner Frau erregt in Plauen i. V. großes und vielfach recht iinangeirelmieü Aussehen, denn die Leute, die sehr ficstt lebten und allgemeines Vertrauen genoficn, haben durch Kontrahirung bedeu tender Schulden dafür gesorgt, daß man ihrer mit Tlicilnahme ge denkt. Es sind staatsanwaltschastliche Erörterungen im Gange. — Aus dem Freibcrger Markt ist dieser Tage wieder energisch Butter rcvidirt worden und l5 Butte r hünd l e r hatten zum Tbeil sehr unvollwichtige Butter zu Markt gebracht. Es wurden ihnen die Stückchen vor dcr Ncüe cerickmitten und außerdem Jedem ein Strafzettel überreicht. — Der 63jährige Streckenarbeiter Johann Brückner aus Schön- bach hörte am Sonnabend Morgen gegen 7 Uhr beim Bnlmhofc in Reich e nbach rni dichten Morgennebel den aus Zwickau ankom- menden Frühzng pfeifen, wich demselben, zwischen die beiden Geleise tretend, ans, bemerkte aber nicht, daß zu gleicher Zeit von dcr anderen Seite auch der Dresdner Pcrsouenzug nahte, von dessen Maschine er alsbald erlaßt und niedcrgerisscir wurde. Dcr Vorfall lief noch glücklich ab, denn Brückner ward nur am Ellenbogen ver letzt und er konnte, wenn auch in Begleitung, so doch immer aus eigenen Füßen nach Hause gehen. — Schon im Fahre 1876 ist in die Pfarre zu KessclSdorf eiirgebrochcu worden. Damals sind Sachen im Wertste von circa 600 Mark verschwunden. Ein ungünstigeres Resultat erzielte irr dcr Nackst zum Montag ein Svitzbuve, dcr mittelst einer gleichfalls vorher gestohlenen Leiter das Hofthor dcr Pfarre überstieg. Er hatte in, Hause selbst bereits ein Thürschloß halb abgcschranbt, als durch daS Bellen des Hundes die Hansbewohner erwachten und der Dieb cs vorzog, zu stieben. Eine ziemliche Menge abge brannter Streichhölzer wurde am Morgen an recht feuergefährlicher Stelle gesunden. — In der Tbomaskirche in Leipzig batte am Sonnabend Mittag ein privatisirender Buchhändler die Unverfrorenheit, wäh rend dcr Motette zu rauchen. Als er von einem Herrn aus das Frivole seiner -Handlung hingewiesen ward, antwortete er einfach mit Grobheiten, wurde abcr bald daraus arrctirt. — Selbstmorde. In Herrnskrctschen ertränkte sich in dcr Elbe eine verhcirathcte Frau, denselben Tod gab sich im Gcmcinde- teiche in Eschefctd bei Frohburg der dortige Gutsbesitzer Michael Schuhmann. Durch Erhängen tödtetcn sich: in Pomrnlitz die 72- jährige, an Geistesstörung leidende Äuszüglerin Rosine verw. Schindler, iir dcr Fncnvcrsorgungsanstalt zu Hubertusburg der Hausmeister Augustin, in Talgenberg dcr l8jährige Wirthschafts- gehilfe Adolf Äittmairn, in Crimiiirtschau dee Billeteur Schmidt — cs hatte sich vei Revision seiner Drenstkasse ein Manco von iiber 200 Mark ergeben —, in EberSdorfer Flur fand man den Leichnam eines zur Zeit noch unbekannten, etwa 60 Jahre alten Mannes, der sich von einem Zuge hatte überfahren und t-dten lasten. eiben brach ihre jolgten Beinb age sie in »nrw»«« am ai« folge»- erhalten — Landgericht. Di« am 8. Deren,d« 186« gehör«, lugutze Mari, Ehrlich auS Rothschünberä spielte tkem Gutsbesitzer Hermann Popve in Alitanneberg an, 18. Februar einen ebenso boshaften, al« ^ und vermehrte dadurch zum großen rnlwerihei, Eltern die Statistik über die von verübten Brandstiftungen. Da« bisher noch un- trat zu Neujahr in vre Dienste P'« und unter- Itigkrlt infolge eines wenig« Tage später «r- cheS bi» zum 13. Februar, bis zu welchen, . der elterliche» Wohnung unter ärztlicher - ,, hatte. Es war ihr seiten« des Arztes nach erfolg ter Genesung angerathcn worden, mit dem geheilten Bein möglichst fest durchzutreten und Poppe, der Dienstherr, veranlohte daS etwas arbeitsscheue Mädchen auch alsbald, sich an den schwereren Arbeiten mit zu brtheiltaen, wogegen sich die Ehrlich sehr ab lehnend verhielt und schließlich auf den Gedanken kam, daS Gehöft anzuzünde». weil'sie glaubt«, die Arbeit würde überflüssig, wenn ein Feuer dle Besitzung ihres Dienstherr» verruchte«. Dir wegen vorsätzlicher Brandstiftung vor die H. Straf allein eine solche beschränkte Annahme erwies fick nach dein Ver halten dcr E. nicht stichhaltig. Schon am Vormittag d«S 18. Frdr. verschaffte sich dir Ehrlich ein Streichhölzchen und mit diesem zün dete sie Nachmittags darauf eine Partie in der Bimse befindliches Stroh an und — erreichte leider hierdurch ihren Zweck vollständig. ' G1»ob Swerk .. .. sich Infolge s der Zeit vom August v. I. hiö zu Revision fortgesetzt an dcr von «lim verwalteten TageSkä sich ein Defizit von 386 M. 85 Pf. ergab. Letzteres ist von dem Angeklagten gestellte Kaution ausreichend ged der am 1. April d. I. erfolgte ^ Skaffe, so da unc samnrt Wohnhaus, sowie die mit Schicker gehegten Stall- und Schuppe,mebäude in Asche gelegt. Der Besitzer befand sich zur Zeit de« AuSbrucheS der Katastrophe wett entfernt von der Brand stelle auf dem Felde und der von ihn, direkt erlittene Brandsckadcu beziffert sich mindestens aus 8000 Mart. Die Strafkammer belegte die jugendliche Verbrcckerrn in strafschärfender Rücksicht auf daS frevelhafte Motiv zur Thal mit einer Gesärrgnißstrafe von zwei Jahren. — Der am 13. Februar 1848 zu Berlin geborene und jetzt dort aufhältliche Kaufmann Gustav Carl Eduard Engel war seit I. August 1877 bis zum 1. April d. I. als Gütcr- cxpeditioiisassistent dcr Berlin-Dresdner Eisenbahn ,n Großenhain stationirt und vergriff sich Infolge seiner deranginen Verhältnisse in tcn aß durch die . Kaution ausreichend gedeckt und da »ach Auskunft der Bahndircktion zu Berlin Engel nur in dcr Eigenschaft eines Privatheamtcn verpflichtet war, entging derselbe den schweren Bestimmungen des 8 »50 deS R.-S1.-G.-B. (Unter schlagung irn Amte), und kain dieserhalb mit einer 6monatl. Gefängniß strafe weg. — Dcr in den Jahren 1877, 78 und 79 schon wiederholt namentlich wegen Unterschlagung und Betrugs vorbestrafte Kauf mann Anton Heinrich Dietrich richtete sein Augenmerk am 25. Fe bruar auf ein feiner Logiswirtbin Kubatsch gehöriges und von dieser zum Verkauf bestimmtes Umschlagetuch im Wertbe von 60 Mk. und er klärte deshalb auf Befragen, er kenne eine Frau, die ihre Vorliebe für ein derartiges Tuch durch den Ankauf vcthätigen würde, nur wollte es diese erst einmal besichtigen. Die Eigenthitmerin fand es abcr für gcrathen, daS tbcuere Tuch nicht ohne Kaffe herauszugeben und deshalb instruirtc sie auch ihr Dienstmädchen mit einer ent sprechende,, Weisung, als sich diese mit den, Tuche nach den, Hotel Lingke begab, wohin sie von Krause bestellt worden war. Der Schwindler brachte eS aber dennoch fertig, daS einweilcn auf „Antwort wartende" Mädchen zur Herausgabe des genannten Kaufobjcktrs zu bewegen, „weil fick, die betreffende Dame das Tuch erst anschen wolle, che sie >o viel Geld ausgcbe" und Krame bemühte sich daun sckmurslrackS zum Pfandleiher Baldaus. woselbst er für den Versatz 15 M. erzielte. Den Pfandschein ver silberte K. überdies „och für 3 Nt. in einer Restauration und dcr betrogenen Frau blieb nun „ach Festnahme des Betrügers nichts Anderes übrig, als das werthvollc Pfand von ihrem Gelde einzu- lösen. Ter Gerichtshof belegte den Angeklagten unter Ausschluß mildernder Umstände mit 1 Fahr Zuchthaus, 150 M. Geldstrafe cvcnt. weiteren 20 Tagen Zuchthaus »uv 3 Jahren Ehrcnrechtsverlust. — Johanne Emilie verw. Mai geb. Mögel aus Weißig, die 58 Jahre alte Mutter von 6 Kindern, bemühte sich, glauben zu machen, sie babe die von ihr dem Gutsbesitzer Pctzold gestohlenen Stiefel im Werthc von 4 Nt. für wcrtblosc auf die Seite geworfene und daher herrenlose Gegenstände gehalten, kan, aber mit dieser Vertheidignngs- taktik nicht durch, sondern verwirkte als rückfällige Diebin 4 Monate Gefängnis!. — Wegen versuchter Vornahme uinüchtigcr Handlungen mit einer Person unter 14 Jahren wurde dcr Komiker Earl Gustav Lehmann zu 5 Monaten Gefängniß, sowie femer Ernestine Emilie Külmel auf Grund von 8 180 des R.-St.°G.-B. zu 8 Wochen Ge fängnis; vernrtheilt. - S n d,ic r i c!> t, den 21, MUrz. Strasiaiiimcr M. Vormittags S Haurt- voiliaiiliUiiiii grgcii ac» »irrk'ai'rikaiu Joiiami grtcdrich Ä-kycr Mid de» nortichncidcr Carl Rruc: nm> Mliidcu wcacii VctrugS bcj. Ucberlrclima. I, gegen die Hand arbeiten» eimatic Au» > Mathä aus Dresden wegen einsachcn Dtcl'siadlS tm wiedcr- l,allen iNit-ctalia. >>>, gegen den Handarbctter Friedrich Cmli Pavpelvaum nusGratz- dabnd wegen ichwere» Diebs,abis. — Lkraikammcr V. (Berufung«».» Borinillags a Hanbiverinndluug gegen die Ticnsivcrsen SSiNicimine Minna Haswachcr ans Dellien wegen Unlerniiiagung. u> gegen den Lchrtfiictzer Carl Pani Tchmidk wegen Vergeben eeaen da; <§(>>,,aUstcngcfeh. UN,'2 gegen den PrivainS g, H. Dlmibeim hier Wege» Beleidig,»,,,. I, gegen de» Ztmmcrgeicllen H. W. Lcupoid aus C,riefen wegen Haue, incdenlbrnch !c. ,1-/2 in PrwaMagsachen des Direkter» Brückner gegen den Prtvatuc 7;. H. Tiiailieim wegen Beleidigung. — AmisiTchbifciUgcricht, den 2l. März. Hauplvcrljandlnngcn in Ltras- lackwn gcg,u die ckrlcr, Braune, Becker, Dobcfcii, David. Mehrmann. Mittag, die Mauer, KMig, Kölner, Mmchner, Zfchcilc und Sienoisc», Weder, Meibner, Siuncr und Pciersen, Zeisig, die Wiinfckiman», und in Pr,Vatilagsachen Sanpc Kniipscr, Aiiiilc '. die Drechsler, Böhm« Esche, Grün '/. Eigner. Metereolosttfche Beobachtungen der deutsch«» Le«»»U« in Hamburg am I». März um 8 Udr Marge»», c«. «o»en,,agen. . Llvckheli» . , tzavaranda . . 4t. Vrtecsburg Mos!au . » > San.barg , . Memel . . , Pari» ... München. 76« , 760 ? . 7M Z 3 761 ^ 76!« Berlin Wien vreilau Ucberiich, dcr weilen der brüiichen Iniein ^ a ! Z8 a.aw n«>v so" 8>v 80 KO so so Witterung. Die leicht ichleach leicht leicht NM ichleach NM NM leicht N'is s,M leicht Depression, «z»tt«r. wolkenlos bedeckt bedeckt wolkenlos 4- s § — 1, - 10 s wolkenio» , wolkenlos > bedeckt ! heiter j wolkenlos s heiter halb bedeckt ! halb bedeckt welche sich gestern Im Rord- D * " zu - L zeigte, ist nordostwäris nach Rardnorwcae» torigeschrii- . _ , . . ecac len und bedingt über Südlkandinavic» Hübe Wstternna. Uebcr Milteicuroka herrscht bei meist abnehmendem Lustdnicke stiNeS, trockenes, ineist wolkenioscs Weiter. Ueder Wcsiirland ist indessen bet steifen südlichen Winden und Ncgcnwetter da» Barometer wieder rasch gefallen, wodurch das Hcrannabci, einer neuen Deprclsio» vom Occan her angedculct erscheint. In ceüerreich-Ungarn ist die Temperalnr bclrächllich gesunken. Im östlichen, thcilwcjsc auch südlichen Deutschland saiidcn wiederhoil iliachl- friss,e i!ak,. — Masserstnnd der Moldau und Elbe am 20. März: BudweiS -- 8, Prac, 4- 2l, Pardubitz -j- 51, Melnik Z- 30, Leitmeritz 4-115, Dresden — 65. Taae-aeschichtt. Teutsches Reich. Auf eine Zustimmuivzsadrcste dcr Ver- aricnburn "eu we- . „ ... iickbltck auf die Eutivicklung unserer Gesetzgebung mich des Eindrucks nicht verschließen, daß dcr Grundbesitz eine ungünstigere Behandlung er fahren hat, als der bewegliche Besitz. Hierzu kommt, daß die Preise der landwirthschaftllchcn Produkte während dcr letzten dreißig Jahre nirückgcgangcn sind oder günstigenfalls sich auf der früheren Höbe erhalten haben, während die Preise aller übrigen Erzeugnisse auf das Doppelte und Dreifache gestiegen sind. Auf diese Weise hat sich seit dem Jahre 1848 allmählig cine Verschiebung dcr Gleichheit vor dein Gesetze zum Nachtheil dcr grundbcsitzcndcn und insbesondere der landwirthschastlichci, Bevölkerung vollzogen. Eine gleiche Vcr- . ^ , Einfluß dcü materiell unpr unserer Mitbürger aus die Gesetzgebung schädlich erwiesen. Di, Enennttilß der angedeuteten Mißstande hat der Regierung die Pflicht
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