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- Erscheinungsdatum
- 1882-03-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188203185
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18820318
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18820318
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1882
-
Monat
1882-03
- Tag 1882-03-18
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Monat
1882-03
-
Jahr
1882
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Vr«tävu 1882. WHATEZ »wart durch »v>ar«7dvl«- «umm.lv «uftagk 37000 «i«ini>l. Nltr dIk«lUk,adc etn«kk»idt»r««a. »ulc»w>« »midt ftih die «rdacli»» nicht »erbmdUch. Rnnoncen sllr un» nel,meii »»: Pie «»noncni-vurtLUk ».-»»§«»«- Wn » »««»«»> - «-»*>» «»N«i — »«ud« ch «»»».: — A„»»l!»«>>»«uk! — G. »«ltlir ln vUttt»! - «»». «»«» t« Mnqdcbnr,: — A. «a»« ch «». tntzaUe: — »In»«» in Hamdui,. München. Dftlfiesige Handels- undGe- Mul. werbekammer kür Lberbaiern sprach sich em- iiinimla aegeil das Tabaksmonopol aus. ... .. P e t e r üburg. Skobcleff erhielt vom Zaren einen sehr ernsten Tageblatt für Uolitik, Unterhaltung, Geschäftsverkehr. Börsenbericht, Fremdenliste. 37. luNrkrmx. !i»jcra>« we>8cn Marienilratz« N 6i!> »Inchm. :> »In anqe»»»>men, üonnln«» di» Mtttngslirniir. In Rcnimdi »u> an Linnnittagc»: ar. vli'ilnaalsc Ai d In-'Rochm. SNHr. — Dir einst-oMiie Pctilieile koste» Piac. Einaeiant» 20 Pl-ie. Viuc Ga,a,»i>> ilir da« nächft- tagigt «trlcheine» der Jujerat« >utrd »ich» gcgede». A»i-wa>l»v Annoncen» Rttllräae di'»unbeiuuule» reijonen »i.e.ueir >">r »i>r aeae» Pi-numcra»»«» Anlliuiigdnrch 76 ieinnnicn oder >4>oii-i»zoiitunn Acht -ilsten losten ld Pfg. tznsiioke ilir die Moinnno- Jummer vder „ach einem zeniaae di« Pciilzcii« 20 Pi. «r. 77. kSineruiH »am >7. Mar,: »aromeier nach Otlar »öiald, walistr. U-<s,bd«. v U.> ,7«! Mi»., ieil oestcni unverändcr«. rlicnnoinenostr. n. Rcanm.: rem per. io«,, ° W.. nicdi. Temv. 2° W.. lliichste Teint» 17 ° W. Nord Sc'cst, Wind. Hciicr. Verweis. Er entschuldigte sich damit , daß er selbst nicht wüßte,! kann. wenn cü sich in Freundschaft mit den nächsten Nachbarn b e- waü er gesprochen. (!) Die von dem Milftargouveineur Kronstadts / findcü Ohne Zweifel werden sich bald heißblütige 'Nature», welche bei dem Thronbestcigungsfest gehaltrme Ncdc besagt: ei» gesundcr > sich von; militärischen (leiste hinreisjen lassen, die ruhigen und Menschenverstand sagt, daß jedes starte Reich sich frei entwickeln i gleichgültigen Tinge nnsehen, wovon sie sich Hinreisen ließen. Sonnabend, IK.MSrz. Aussichten für den 18. März: Meist trocken, heiter, mild. Abonnement. Die geehrten auswärtigen Leser der „Dre-d»er Nach richt»«" bitte« wir da» Abonnement für das zweite Quartal >88» baldigst erneuern zu wollen, damit wir die Nummern ohne Unterbrechung weiter liefern können. Die sPostanstalten des Deutschen NeichS und Auslan des nehmen Bestellungen aus unser Blatt an. Abonnement in Dresden bei unserer Ervedition (lnol. «ringerlol,n> » Mark »«> Ps. vierteljährlich, bei den kaiserlichen Postonstalten im Deutschen Reichsgebiet 2 Mark 7» sps., in der Oesterreich-Ungarischen Mo narchie » Gulden »» Kreuzer excl. Agiozuschlag Expedition der „Dresdner Nachrichten", Marieustr. L». Bcroiitworlltcher Rcdncleur für Pgljsjschtö vr. Emil Vtkrey in Dreien Am 1. Juli wird auch die Berlin-Anhalter Eisenbahn im Be sitze oeö preußischen Staates sein. Die betreffende Ankaussvorlage ist bereits dem Abgeordnetenhaus«: zu Berlin zugcgangcn. An der Zustimmung der preußischen Landboten ist nicht zu zweiscln. Sic werde,» noch einige Scheingefechte aufsühren und ihren Muth in Beschlüssen bethätigen, wonach die Regierung verbunden sein soll, die Beschlüsse des Landtags zu Veränderungen in den Tarifsätzen einzuholen. Aber das »vill Nichts besagen. An diese volkswirth- schastlichen „Bürgschaften" wird sich ein thatcndurstigcr Eisenbahn minister ebensowenig kehren, wie an die finanziellen. Wer bürgt sür den Bürgen? Der Erwerb der Anhaltcr Bahn vereinigt in der Hand des preußischen Staats nunmehr alle Eisenbahnen im Norden Sachsens. Großenhain - Cottbus, Berlin-Görlitz, die Thüringische und die Anhaltcr Bahn bilden nunmehr einen ge schlossenen Eisenring, dessen Macht und Stärke die sächsischen Staatsbahnen unbedingt empfinden werden. Liest man die Motive der Eisenbahnvorlage, so hat Herr Maybach keinen sehnlicheren -Herzenswunsch, als daß zwischen den preußischen und sächsischen Staatsbahnverwaltungen die schönste Harmonie walte. „Durch die Vereinigung aller wichtigeren Anschlußlinicn in der Hand dcS Staats," also läßt sich Excellenz Maybach vernehmen, „wird eine dauernde und beiderseitig befriedigende Ordnung der Beziehungen zu den sächsischen Staatscisenbahncn, wie sie diesseits (auf Seite der preußischen Regierung) lebhaft gewünscht wird, wesentlich er leichtert und gefördert werden." Das walte Gott! Es hätte der Berliner Excellenz freilich kaum ein Mal Mehr-Eintauchen der Feder in das Tintenfaß gekostet, um diesen hofsnunggebenden Satz der Wahrheit gemäß dahin zu vervollständigen, bau das gleiche Verlangen auch seitens der sächsischen Staatvbalmvcrwaltungen gc- tbcilt und allezeit praktisch bcthätigt wurde. Wir hoffen, daß ,m Laufe der Zeiten die preußische Staatsbahnverwaltung trotz ihres erlangten Uebcrgcwichts jenes Versprechen einlöse. Bisher war die Lage der sächsischen Bahnen bezüglich des Gütertransports von und nach dem Norden wesentlich günstiger, als sie cs künftig sein kann. Sachsen hatte da die Auswahl unter mehreren konkurrircndcn preußi schen Staats- und Privatbahncn, in deren Interesse es lag, uns Konccssionen zu machen und unseren berechtigten Wünschen zu ent sprechen. Denn übertriebene Forderungen zu erbebe», dazu sind wir Sachsen von Natur nicht gebaut, .künftig hat es Lachsen nur mit einer Bakmvcrwaltung zu tlmn und zwar einer übermächtigen. Möge man in Berlin nicht vergessen, daß aus den erhöhten Rechten auch erhöhte Pflichten entspringen! DaS gcwerbslcißige Saclyen- land trägt ja wesentlich zu den guten Einnahmen der preußischen Bahnen bei. Diese haben mehr von uns, als wir von ihnen. Unsere Industrie bedarf bekanntlich enormer Quantitäten von Rohstoffen und Halbfabrikaten. Dieser gewaltige Güterverkehr von den See häfen nach Sachsen vollzieht fick, zumcisi auf den preußischen Bahnen, deren Rente durch den sächsischen Gewerbcfleiß erheblich beeinflußt wird. Verdienen diese durch den Transport herwärts das eine Mal, so führt ihnen der Transport der zu Ganzfabrikaten von uns verarbeiteten Stoffe nach den Seehäfen behufs Ausfuhr in überseeische Länder ein zweites Rial die beträchtlichsten Ein nahmen zu. Von dem Durchgangsverkehr wollen wir hier ganz schweige». Einen so guten Kunden, wie die preußischen Bahnen an der sächsischen Industrie haben, ivird man in Berlin gut tlmn, warm zu halten und das geschieht wesentlich mit durch freundliche Berück sichtigung der Interessen des Hauptvcrfrachters der sächsischen In dustrie, d. h. unserer Staatscisenbahnen. Eine Waffe kann übrigens keine Eisenbahnpolitik uns Sachsen auS der Hand schlagen, ein Verbündeter bleibt nns immer: daS ist die Elbe. Aus unseren Hauptstrom vermögen wir, so lange der herrliche Fluß durch die Felsenenge von Bovenbach in unsere gesegneten Gauen sich ergießt, von Dresden oder Riesa aus den Güterverkehr zu leiten, falls eine kurzsichtige Berliner Eisenbahnpolitik die sächsischen Interessen schädigen wollte. Das verhüte aber die Einsicht und die deutsche Gesinnung, die Bundesfreundlichkeit und die Achtung vor dem Rechte, an die wir in Berlin appcllircn! Wohl oder übel muß man sich immer wieder mit dem traurigen Gesellen Skobcleff beschästigen. Hat er in Gatsckina vom Zaren einen Verweis bekomme», so war es eine der verwunderlichsten Verwarnungen. Sic hat ihn offenbar nicht abgekühlt. Im Gegcntlicil, Skobelcss tritt seitdem nur noch kecker auf. Er wohnte in seiner Eigenschaft als kaiserlicher Generaladjntant der Taufe der jüngst geborenen Tochter des Großfürsten Wladimir bei. Im Osfizierelub trieb Skobcleff die Dreistigkeit so ivcit, zu behaupten, der Zar billige im Inneren vollständig seine Reden, dürfe dies aber nicht öffentlich zeigen, da Rußland von Deutschland zu sehr abhänge Mit dem gewöhnlichen Menschenverstände sollte man meinen, es könne dem Zaren nur unangenehm sein, wenn seine Person in die Debatte gezogen und er leibst als eingeschüchtert geschildert wird. Spricht Skobcleff die Wahrheit, was wollen da noch die vielfachen offic»ellen Kundgebungen von friedfertiger Gesinnung des Zaren bedeuten? Zar Alexander III. schickt dem deutschen Kaiser herzliche Schreiben und allerhand werthvolle Religuien von seinem ermordeten Vater (bronccne Nippsache» vom Schreibtisch und eine vielfach von A erander Ik. getragene Taschenuhr); die amtlichen Petersburger Zeitungen erschöpfen sich in friedfertigen Bcthcucrungen — alles Dies sind aber nur Akte der Courtoisie, um den tiefen Eindruck zu verwischen, den das Aufschäumen des Panilavismuü in ganz Europa erzeugt hat. Bei der Bcurtheilung russischer Zustände darf man den grenzenlosen Leichtsinn und die Ignoranz vieler dort maßgebender Personen nicht vergessen. Die militärischen Kreise sind mit dem Gedanken an einen Krieg vertraut gemacht und wenn die SiegeSgcwißhcit auch nicht eine so große »st, wie seiner Zeit bei den Franzosen, so ist der Leichtsinn, mit dein inan sich gerade, n den Offizierskorps die Zukunst ausmalt, noch immer ein reckt erstaunlicher. Das ist frerlich nicht sehr zu verwundern, da diese Leute im Ganzen wenig Politik treiben und obcncin aus den russischen Tagcsblättern über etwaige Alliancen Rußlands nicht gerade aufgeklärt werden. Es ist höchstens der „Goloö". der die Offenheit besitzt, darauf lnnzuweisen, daß Rußland in einem bevorstelienbcn Kriege aller Wahrscheinlichkeit nach isolirt bleiben wird. Dazu kommt, daß der Lochmutb der Nicolaischen Zeit noch lange nicht geschwunden ist. Man will in Rußland immer noch nicht einsehen, daß eg mit der Macht des Zarenthums bedenklich rückwärts gegangen ist und daß das jetzige Deutschland dock ein anderes Reich repräsentirt, als das Preußen unter Friedrich Wilhelm IV. und seinem Vorgänger. Die Lehrbücher, aus denen aus russischen Lehranstalten Geichichtc docirt wird, befleißigen sich freilich, das russische Selbstbewusstsein möglichst »n die Höhe zu schrauben und selbst die Schlappen des letzten Krieges haben nicht viel zu vernünftigerer Einsicht beigetragen. Einigermaßen frappirt hat allerdings die deutliche Sprache der deutschen und österreichischen Blätter, aus welchen der Russe mit Erstaunen gesehen hat, daß Deutschland und Oesterreich vor einem Kriege mit Rußland nicht erschrecken. Die Russen ahnen, daß es dabei „deutsche Hiebe" letzt. Ein solches Budget, wie cs Finanzministcr Sau den Kammern vorlcgte, haben die Franzosen noch nicht erlebt. Die Ausgaben für 1883 find aus 3285V- Millionen beziffert. Das Say'sche Budget zeichnet sich durch große Aufrichtigkeit aus. Die Äunststückchen früherer Finanzminitter verschmäht San; er nimmt die kolossale schwebende Schuld Frankreichs unvcrhüllt in sein Budget auf. Die Franzosen sind darüber so erschreckt, daß die Stellung des Finanz- ministcrs selbst für gefährdet gilt. Neueste Telegramme der „Dresdner Nachr." vom 17. März. Berlin. Mit Prinz Georg trifft auch zu Kaisers Geburtt* tag der Kricgsminister v. Fabrice hier ein. Berlin. Das Herrenhaus nah»» heilte das finanzielle Eisen- bahngarantiegcsctz in der von» Abgeordnetenhaus«: beschloß«»«:,» Fassung an. - Das Abgeordnetenhaus berieth den Schuletat. Eine lange Diskussion entspann sich über die am 1. April in Kraft tre tenden neuen Lehrpläne, deren Einführung niit 29,000 Mk. Kosten verknüpft ist. Dabei wurde wiederum weitschichtig die Frage ver handelt, ob Rcalschul-Abituricntcn zum Universitäts-Studium zuzu- lasjcn seien oder nicht. Z a ra. Eine Deputation Krivoschaner, welche zu dem Fürsten von Montenegro um Ausnahme bittend kamen, wurden von dem Fürsten mit Strenge empfangen. Derselbe warf der Deputation ihr Betragen gegen Oesterreich vor und sagte, er könne ihnen die Gastfreundschaft nicht verweigern, werde aber strenge Beaussich- tigung anordnen. Berliner Börse. Entgegen der .Haltung der Wiener Börse, welche die Zcitmrgsmeldungcn über eine bevorstehende Annexion Bosniens und der Herzegowina mit einer Erhöhung der Course begrüßte, war die Stimmung infolge dieser Nachricht hier matt. Man befürchtet dadurch ncucrlichc Verwickelungen mit Rußland und anderen Mächte». Die herrschende Gcldabundanz in Paris und London, sowie die von dort gemeldete feste Stimmung änderte nichts an der herrschenden Unlust. Das anfängliche Angebot ver schwand zwar bald und gegen Schluß machte sich eine etwas festere Stimmung geltend. Doch brachte die herrschende Geschästö- stille keine wesentliche Erhöhung der Course hervor. Kreditakticn gewannen 1 Mk., Franzosen Mk., Lombarden 1 Mk. Deutsche und österreichische Bahnen relativ fest, wenngleich die Course Klei nigkeiten abgaben. Oberschlesische verloren Rechte Oderufer V- Proc. Für Banken war die Stimmung vorwiegend niatt. Dis konto und Deutsche Bank büßten je V- Proc. ein. Deutsche Fonds still aber behauptet, fremde meist angebotcn und matter. Montan- wcrthe und Industrien waren vernachlässigt, Laura und Dortmunder je Proc. niedriger. giraiiklurt a. M., 17. Min,',. Abends. llred» 266-/,. SlaalSbahn 258-/,. Lom barden 122 6:. 60cr Looic —. Liiderrente . Plipicrrcnlc . Kalizicr 249-«!. Ocstcrr. Woldrcnlc . 4»/, Nnqar.Goldrcutc . 77cr Russen —. »Ser Russe»—. 2. Oricntuu>cis>c . Rcuesic Uuuar. «jwldaulcttic —. Li'icntanlcihe . Un garische Pavicrrcntc —. DiSceMo —. /ziemlich scsi. Wie». >7. Mur.',. Abends. «5rcdit RNIM. Clauiichalmvvü.bo. Lombarden 146.20. Anglo-Austria-PunI . NapolconSd'or—. (Suii,«icr—. Pasiicrrcnlc —. Oeiinr. «Soldrcnte —. Ung. Sioldrcntc - . 4»/, Ung. Goidrenlc —. Ungar. Urcdil M7.M. Unionbunl —. «bibcibalbulni —. Bankverein—, Rordwcit266.no. Marknoten 7>8.nä. Paria. 17. Mär,. «Lchlnsi.s Rrnic 8!. 12. Anietlie II»,7,2. Italiener «4.oo. Staaiäbalni «UL.oo. Lombarden :»7,7>v. da. Prioritäten 272,60. Egyplcr 2:14,60. Oesicrr. «-.oldrcnlc —. Nichig. Lokales und Sächsisches. — Der Chausseewürtcr Traugott Adler in Schwarzenberg er hielt das allgemeine Ehrenzeichen. — Dem Vorhandenes Vereines für internationale Doppel währung (Vorstand: Abg. v. Kardorfj) gehören auS dem Königreiche Sachsen die Abgeordneten 1)r. Frege und 1)r. Heine an. — Uni irrigen Notizen über die diesjährigen F rühjahrS- K 0 ntr 0 lvcrsn in m lungcn vorzubeugen, theiit uns das Bc- zirkskomvinndo Nachstehendes mit: „Die Kontrolvcrsnmmlungcn sür die Mannschaften des BcurlnultenstandcS, welche in Dresden wohnen, beginnen am 12. Avril d. I. und werden im Excrzicrhaus aus dem Alaunplatzc abgchaitcn. Tie Mannschaften werden hierzu durch Gestellungsordres, welche ihnen durch die Stadtpost zngehcn, cinberusen werden. Die Kontrolversammlungen für die Mann schaften des Belirlaubtcnstnndks, welche außerhalb der Stadt, jedoch im Bereiche der Amtshanptmannschaft Dresden-Altstadt und der Amtshauptmnnnschaft Tresven-Neuikavt wohncn,j beginnen gleichfalls am 12. April d. I. Die Mannschaften werden hierzu durch öffent liche Aufforderungen, aus denen Ort, Tag und Stunde der Kon trolversammlungen und welche Ortschaften rcsp. Fahreskiaffen zu denselben zu erscheinen habe», zu ersehen »st, einbcrusen. Diese öffentlichen Aufforderungen werden vom l. April d. Z. ab bei jedem Stadtrath rcsp. Gemeindevorstand ausliegcir und von denselben auch in grüße ei» Ortschaften noch anderweitig ausgehängt werden, so daß dieselben Jedermann zugänglich sind. Die Mannschaften haben daher in erster Linie sich beim Stadtrath oder bei ihrem Gemcindc- vorslandc nach der sie betreffendenKontrolversammlung zu erkundigen." — Bei dem bevorstehenden Wohnungswechsel erscheint cs nicht uuaugczeigt, darauf aufmerksam zu machen, daß die viel- verbreitete Ansicht, als ob dem Äietker nach Ablauf des Äietlj- vertraas noch eine drcftägige Frist zur Räumung der Wohnung von „Rechtswegen" zustchc, vollständig irrig ist. Zwar hat sich hier seit Fahren diese UmzugSsrist eingebürgert. Rechtlich aber kommen nur die Bestimmungen des Bürgerlichen Gesetzbuches in Frage, nach welchen die ermiethetcn Räume mit dem Tage, an welchem der Kontrakt abläuft, zu räumen sind. — Eine originelle Wette wurde vorgestern Nachmittag zwischen einem .Herrn v. St. und mehreren Engländern auSgetragen. Es war ein Daucrlauf von einer Ausdehnung, vor der selbst der Schnellläufe» Käpernick sich gar bald in das Dunkel der Anonymität zurückgezoge» hätte, das er wohl nie hätte verlassen sollen. Der Distancelaiis war eine Art Schnitzclreitcn zu Fuß, also ein Schnitzcl- laufcn. Sämmtliche Betbeiligte hatten leichte, das Ausschreiten der Schenkel fördernde Kleidung angelegt. Herr v. St.» der die Rolle des Fuchs gewählt, ging zuerst vom Startplätze ab, einen mächtigen Sack mit Papierschnitzeli» in der Hand, mit denen er seine Bahn bestreute. Auf dieser besäten Fährte jagte ihm als Hund nach einiger Zeit ein Mitglied der hiesigen Freindenkotonie nach und wieder nach einigen Minuten 8 Engländer und Amerikaner, welche die Rolle der Fagcr durchführen sollten. Die Jagd ging von den Kasernen der Albertstadt theilS ans der Radeberger Straße. theilS durch die Haide nach Radeberg, dam» wieder durch die Haide über die Hofciviese zurück. Die durchlaufene Bahn hatte eine Ausdeh nung von 10 engl. Äleilen und wurde von Herrn v. Lt. >n reichlich b/4 Stunden zurückgelegt. Weder der Hund noch die Füger ver mochten den schnellfüßigen Fuchs einzuholen; von den Jägern blieb nach und nach sachte einer nach dem anderen zurück, so datz schließ lich nur Vir. C. und ein Jäger der Schnitzelspur bis zuletzt folgend, aber immer in gewisser Entfernung den Auslaufcplatz wieder er reichten. .Herr v. St. luftte alle seine Konkurrenten glänzend ge schlagen. Demnächst soll ein ähnlicher Parforcemarsch von Dresden nach Leipzig vorgenommen werden. Herr v. St. hat fick anheischig gemacht, die Entfernung zwischen beiden Städten, die 13'/2 deutsche Meilen beträgt, in 24 Stunden zu durchlaufen. — Für den direkten Personenverkehr zwischen sächZ»schen und Schweizer Stationen tritt vom 1. April d. >z. ab e»n neuer Personen- und Gcpäcktarif in Kraft. Derselbe bezieht sich auf die Relationen zwischen Dresden-Allst.-» Chemnitz-, Leipzig-. Bayr. Bahnhof und den wichtigsten Schweizer Stationen via. Hof- Lindau-RomanSliorn, sür welche sich die Biuctpreise geändert haben. Aus den allgemeinen Bestimmungen heben wir hervor, daß die Billcts eine achttägige Giltigkeitdauer, den Tag der Lösung mftgc- rechnet, besitzen. Innerhalb dieser Zeit kann die Reise an beliebiger. Stationen der deutschen Bahnstrecken zweimal, in der Schweiz aber auf allen Zwischenstationcn unterbrochen werden. Zwischen Romans- Horn und Lindau können entweder die direkten Dampfboote dieser Linie oder die Eisenbahnstrecke Roinanshorn-Rorschach und die Dampfhoote Rorschach-Lindau benutzt werden. Kinder unter drei Fahren in Begleitung Erwachsener werden frei, Kinder von 3—10 Fahren werden je 2 aus ein Biiiet befördert: andere Ermäßigungen werven in diesem Verkehre nicht gewährt. Reise(Hand)-Gcpäck vis zu lO Kil. kann im Wagen tapfre» mitgenommen werden. Außerdem werden aus den deutschen Bahnen (all» nämlich bis und von Ro- inanshorn) 25 Kilo Freigepäck aus jedes Bittet befördert, während die schweizerischen Bahnen Freigepäck nicht gewähren. — Aus den deutschen Eisenbahnen sind lin Fanuar 155 Personen verunglückt, wovon 30 Personen, abgesehen von 17 Selbst mördern, um ihr Leben kamen, die Uebrigcn wurden mehr oder weniger schwer verletzt. Die Verunglückungen aus den bayerischen Bahnen sind bei dic>er Ausstellung nicht mit inbegriffen. — Beim Betriebe auf den sächsischen Staatsbahncn wurden im Januar 1 Person getödter und 2 Personen verletzt. Betrübend groß ist dagegen die Zahl der Selbstmörder; die auf den Schienen den Tod suchten — 6 Personen. Von diesen wurden 5 sofort gctödtct und einer verletzt. — Die Gaskonsumenten, welche ihre Rechnung noch nicht beglichen haben, möchten sich beeilen; die Erinncrungszettel werden ausgesertigt. — Wir Deutsche. Es scheint dein Patriotismus vieler unserer hervorragenden GefcllschastSlömcn nicht den geringsten Abbruch zu thun, daß sie jenes Kleidungsstück, welches uns, wie cs i»r Sprichwort heißt, näher ist als der Rock, bei den berühmten Ehemisiers von Paris ansertigen zu lassen pflegen — aber vielleicht würden manche von ihnen sich doch zweimal besinnen, ehe sie im Frühjahr und Herbst dem sie besuchenden Vertreter ihres Lieferanten dergleichen opulente Aufträge geben, wen» sie eine Ahnung davon hätten, wie viel Geld z. B. dadurch außer Landes geht. Das „Verl. Fr.-Bl." kann eine ungefähre Anvcutnng davon geben, denn der jüngere Clicf eines derartige» Pariser Hauses hält sich seit etwa vier Wochen zum Besuche seiner regelmäßigen Kundschaft und Ent gegennahme der Frühjahrsbestellungen in Berlin auf. In keinem lialle empfängt er eine Ordre von weniger als einem halben Dutzend, welches, exclusive Zollgebühr, 98 JrcS. kostet; in den meisten Fällen aber belaufen sich seine Ordres aus über 200 bis 500 und lOOO Francs, so daß sür jeden seiner Kunden ein Durch- schnittsbctrag von 200 M. gerechnet werden kann, da er auch Be stellungen auf Lingerie, Trouffeaux und dergleichen aufnimmt. In Berlin und Potsdam hat er aber nicht weniger als (man höre und staune) 1400 Kunden, so daß er alljährlich zweimal das nette Sümmchen von 280,000 M. aus Deutschland mitnimmt — ohne Stuttgart, Karlsruhe und Dresden zu rechnen, die er ebenfalls regelmäßig zu besuchen pflegt. — Wenn man. was be» jetziger trockener und milder Witterung von vielen Wald-Spaziergängern geschieht, nach der Hofewiese geht, sieht man ans den Mooswegcn eine Masse Eigarrenftummel, Cigarettenrestc, abgebrannte Streichhölzer, auch sogar Stcarinkerzen- stückchen liegen. Besonders Sonntags soll die liebe männliche Fugend mit den» Feuer dort sehr leichtsinnig umgehen und möchte es wohl geboten sein, zur Verhütung eines Waldbrandes hierüber einen WarnunaSrus ergehen zu »affen. — Am l(i d.Äts. fand im Königl. Seminare zu Fricd- richstadt die feierliche Entlassung der diesjährigen Abiturienten statt, nachdem in den letzten Wochen die verschiedenen Candidatcn- prüfungcn abgchalten worden waren. An die herzliche und ein dringliche Rede deS Herrn Dircctor vr. Pohle, welche den Schei dende» den Wahlsprnch des Friedrichstädtcr SeininarcS: „Hab'Acht auf Dich selbst und ans die Lehre!" auslegtc, schloß sich die Censuren- verthcili'ng. Bezüglich der sittlichen Führung konnte allen 31 Ab- gebendcn die Censur 1. gegeben werden. Fn den Wissenschaften erhielten einer, der Cnndidal Willi. Hasse, die erste, 5 die zweite, 10 die dritte, 12 die vierte und 3 die fünfte Censur. Von den Candidaten, welche sich der Prüfung in der Musik unterzogen hatten, erlangten einer die 11, drei die Hl, neun die IV und vier die V. — Tie öffentlichen Prüfungen in derG ew c r b e s ch u le und in dem mit derselben verbundenen Knaben-Fnstitute des Director Clauß finden am 28., 29., 30. und 3l. März statt. Die JahreS- schlußscier wird am 3. April. Abends 8 Ukr, im Gewcrbchause ab- gchattcn. An den erstgenannten Tagen sind auch die Arbeiten der Schüler ausgestellt. — Die Kgl. Amtshauptmannschast Dresden-Altstadt hat neuer dings die Sparkasse zu Lockwitz einer eingehenden Revision unterzogen und sott das Resultat ein sehr zusrledcnstellcndes ge wesen sein. — DresdcniinLIchtedes Amerikaners geschildert zu sehen, gewährt an sich schon hohes Interesse, um wie viel mehr aber noch, wenn dieses Urthcil in objektivster und schmeichelhaftester Weise zu Gunsten der sächsischen Residenz ausfLUt. Ein Deutsch- Amerikaner spricht fick hierüber im „California Journal" u. A. folgendermaßen aus: „Vielleicht kann im ganzen Deutschen Reiche keine «tadt gesunden werden, in der der Fremde seine Zeit auf angenehmere Weise zu verbringen im Stande wäre, als wie Dresden. Das Dresdner Theater ist eines der besten in Deutschland, die Bildergalerie eine der feinsten im nördlichen Tlieile Europas. Die Stadt ist malerisch an beiden Usern der Elbe gelegen und unmittel bar außerhalb ihrer Tbore dehnt sich eine herrliche Landschaft auS. Ueberschreitet man dieselbe, so läßt sich in kurzer Zeit der schöne Thüringerwald, der Harz und die wohlbekannte sächsische Schweiz erreichen, wo der Naturfreund alles Schöne findet, das er nur er warten kann. Die große Anzahl von Fremden, welche sich fort während in Dresden oufbäalt, legt ein beredtes Zengniß für die vielen Vortbeile der Stadt ab. Dresden muß auf jeden Fremden, einerlei woher er kommen mag, den Eindruck einer respektablen, reinlichen, Achtung gebietenden Stadt machen, in der die größt« Ordnung herrscht. Schon als Haupt- und Residenzstadt deS säch« fischen Königreichs trägt sie ein würdevolles Aussehen. In den Straßen findet man nirgends eine große Eilfertigkeit» kein Ge dränge, keine Collisionen, und trotz der 22ö,000 Einwohner hört man
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