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- Erscheinungsdatum
- 1882-02-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188202243
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18820224
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18820224
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1882
-
Monat
1882-02
- Tag 1882-02-24
-
Monat
1882-02
-
Jahr
1882
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Vrvsäov 1882. «r,«e,n, ,,,l>ch«ra» ' Ubr in derU*»«,,»,,! M«I,«n»r,br >L «».nnemrill«»,«»« »teritl ölirttch u Mark »« *>,«.. dunb dir Poll 2 Marl 7» War Mumm. 10 Me. Auflag» 37000 S»rm>>I. tzjir dirRIickqalerinakleiidlcrMa» imjcriplr macht sich dir Redaclw» nicht »rrdindttü,. Annonvrn sltr »iitl ncttmrn an! Dir Aimoncrn-Vurraur V.Haale»- tirin » ve«t«r; — Mudais RtoN«: — To»»» lbNom».; - gn»«Itd«»dant: ». Müller kn Gbilttz: — Mud. «irft in Maadedurg: — A. Barch »- vo. tnHarie; — St«1u«r m Hamburg. lluterhaltung, Geschäftsverkehr. Kör/enbericht^ Frem-euliste. 27. .7a1>r«unx. dnlerale »oerde» Maricuitraße IS bis Rakt'in. n Ukir v tge-rominen. Gonnmgs bis Mitiasd ISUtir. L» neiiliai» nn en Aockienlagen: gr. itloiio aalte Nr b bi. Nachm, unkr. - Tie etiiibatttai Pc,i,reite talitt >1 Pige (Ii„,iciattdt ü» Psg«. öine Gnr-initc sür das nächst > tägige Srlchclncn der Inserate wird nicht gegeben. 7!»5wintigr Annoncen» Auilräge nnu uübekannien Prilouen inseijieu mir nur gegctt Pritnumcranva» ijatilttug durch Brieltnarke» oder idoneingatitnitii. Acht Silben loben lb Pig. Inserate tür die Ptontag«. Nuinmcr oder nach einem Iesiiaac die Pelitzcitc 20 P>. Rr. SL > Witterung vom N. Iebniar: tktarometer nach vkkar BSlold. Walistr. Id tbtbds. « u.) j , 7rvMtll..te<> geucrn 2 Mi«, gcsallen rliermomenoae. n.Rraum.: Leinuer. 7 » W.. ntedr. Temv. S ° W.. böchsic Temv. nn, » M. ?i eil-Wtnd. Bedeckt. Aussichten für de»'2t. Februar, Veränderlich, Tempcrattir dieselbe, keine oder geringe Niederschläge. Freitag, 84. Februar. .tut «len Ilamt Illilr/ V«»N«I«I, ^I»0NN«III«N<>« Nils «Itv „IbBvktölnvr ntrlit« n ' In «len Iö»nv«ttti«ii, !ll»rlen««ti n>b»s« 2» »«» I^s«nn>»r«n, su«^ n»i«vär1s« I«et «len Knl-esl. I»e»1an»>lL»llen iin «lent^elien tt«>l«I»!«>rel»i«;1v r» »2 k»lennlzxen, ln «len Ovn,1«r>e.-Dn«ar. !b>«»n»r«I»t« ru 77 Itr. exi l. rTklnLaes« liln»; nn»;« n«»>nin«dn. lüxpoiUtioil <!<'!' Dit^lnor >K0lni<Ii1(>n. vcraiilworUIchcr Nedacleur für PültlljchcA vr. Emil Bieren In Dresden Im englischen Parlamente bat sich in den letzten Tagen eine noch nicht erlebte Szene abgespielt. Held derselben war der bekannte Gottesleugner Aradlaugb. Bereits das dritte Jahr hält derselbe daS Parlament in Athcm. Er durchzieht seit Jahren das Land an der Seite einer entlaufenen bildhübschen PaslorSsrau, um ab- wechselnd mit ihr Vorträge über die Mittel zu halten, wie man der Ucbcrvolkerung Vorbeugen könne. Dieses Thema, selbst wenn es in streng wissenschaftlichem Stnlc behandelt wird, hat eine pikante Seite, welche in den Köpfen einer Zuhörcrmenge Gcdankenreihen anregt, die im Interesse der Moral besser unberührt bleiben. Leider überschritten die Vorträge und namentlich die Broschüren, welche jene schanilose Pastorssrau vertheilte, diese Grenze mittelst durchaus anstößiger praktischer Rathschläge. Die Folge dieser Agitation war jedenfalls bei einem gewissen Theilc des Publikums eine ziemliche Popularität dcS Wanderredners Bradlaugh, der sich seinen Lands leuten außerdem dadurch zu empfehlen verstand, Laß er gegen die in England herrschende Heuchelei der regierenden Klassen wuchtige Angriffe machte. Bradlaugh leugnet die Existenz eines göttlichen Wesens, eines Schöpfers und Regierers der Welt, und einer Un sterblichkeit der menschlichen Seele. Da Bradlaugh über ein stau- nenswcrthes Wissen in den verschiedensten Gebieten, über eine zün dende Bercdtiamkeit und eine blendende Dialektik gebietet, so war er, trotz des religiösen Sinnes, der dem Engländer eigen, der Ab gott einer nicht unbedeutenden VolkSklaffe. Vor 3 Jahren wählte ihn Nortbampton ins Parlament. Bradlaugh weigerte sich, den Treuccid eines Abgeordneten zu leisten, da ein Eid unvcibindiich sei für sein Gewissen. DaS war wenigstens männlich und ossen ge sprochen. Das Parlament erklärte aus Gniad der Eidesweigerung Bradlaugh'S Wahl sür ungiltig. Seine Wähler ließen sich dadurch nicht irre machen und wühlten ihn abermals. Nun machte der an geblich slahibarte Eharakler eine erbärmliche Schwenkung. Er er klärte sich aus einmal zur Leistung des Eides bereit. DaS Unter haus ließ ihn jedoch nicht zu Bibclkuß und Schwur zu, da cS in einer solchen Eidesleistung, die der bctr. Schwörende selbst für gleichgiltig erklärte, eine Entwürdigung erblickte. Bradlaugh ver suchte mit Gewalt seinen Sitz im Untcrdause einzunchmen. ES kam zu Raufereien, der Serjcant-at-Arms schleppte Bradlaugh. der sich an sein Pult anklammerte, mit Gewalt hinaus und der Eindringling büßte seine Vermessenheit mit Einspcrrcn in dem Par- lamentSkcrker. Der Premierminister Gladstonc benahm sich in dieser! ganzen Maire höchst zweideutig. Er nahm weder sür die Zulassung I Bradlaugh'S Partei, noch schlug er Maßregeln vor, die Würde des j Parlaments zu wahren. Die Folge war, daß daä Parlament zwar> die Wahl selbst für giltig erklärte, aber den Gewählten nicht zur Eidesleistung zulicß. Anfang Februar trat daS Parlament auss Neue zusammen. Bradlaugh fand sich unter anderen Deputirtcn an der Barre des Unterhauses ein, hatte bereits die Bibel geküßt § und wollte eben den Eid hersprechen, da verhinderte das Einspringen des Führers der ToricS, Lord Northcote, die Vollendung dieser Ko mödie. Es kam zu heftigen Debatten, daS Unterhaus lehnte abermals ab, den Sitz Bradlaugh's für Northampton als erledigt ^ zu erklären und nun führte vorgestern dieser Herr einen förmlichen! Staatsstreich aus. Er trat plötzlich in den Saal, las von einem mitgc- ^ brachten Zettel den Eid ab und küßte das Neue Testament, das er ^ gleichfalls mitgebracht hatte. Die Deputirtcn waren eine Zcitlang sprachlos über diele Ucberrunipelung. Nach einer Weile forderte! der Sprecher Bradlaugh auf, sich zu entfernen. Das that derselbe! war, aber er rief auS: er sei nunmehr ein vereidetes Mitglied und kam nach wenig Minuten inS HauS zurück. Hier setzte nun Glad- slone seinem schwankenden Verhalten die Krone auf: zwar rügte er! in scharfen Worten den flagranten Ungehorsam des verwegenen Ein- dringlingö, aber er meinte doch, das Unterhaus würde 7c«ne Befug- . niste überschreiten, wenn es Bradlaugh nicht zuliebe. Das brachte, den Zorn der Opposition zum Ucberlauscn. Unter allgemeinem ^ Beifall rief Lord Northcote aus: das Haus müsse sich ernstlich über' die Haltung seines Leiters (Gladstonc's) beklagen; Bradlaugh müsse mit Gewalt vom neuen Betreten des Hauses abgehalten werden. Dieser hatte mittlerweile seinen Platz ausL Neue eingenommen. Gladstone lehnte rS ab, rinzuschrcitcn und nun übernahm das Haupt der Oppo sition, Northcote, die Führung des Hauses und setzte einen Antrag durch, wonach Bradlaugh wegen fortgesetzten Ungehorsams und wegen unregelmäßiger Leistung des Eides. auSgewiesrn und eine Neuwahl angeorvnet würde. Dieser Beschluß ward mit 291 gegen 83 Stimmen gefaßt, Gladstone enthielt sich der Abstimmung und! Bradlaugh verließ das Unterhaus. Der englische Premier hat sich in dieser ganzen Affaire nicht mit Ruhm bedeckt, jetzt erlitt er eine ganz formelle und schwere Medcrlage; der größte Tlieil seiner Partei stimmte mit der Hppo-' sition. Ob Gladstone nach diesen Vorgängen noch fernerhin an der ^ Spitze der Regierung verbleiben kann, wird unS wohl bald der - Telegraph berichten. Die oppositionelle Stimmung im Lande ist -egen ihn im Wachsen, wozu die Mißerfolge seiner auswärtigen Politik in Egypten und in Ccntralafien, da- Schillern der Beruhigung Irlands, seine Unfähigkeit, mit Frankreich einen vor« theilhasten Handelsvertrag abzuschlirtzen und sein Versuch, die Rede« freihcit im Parlamente durch Einführung desDebattenschlusics anzu- tasten, nicht wenig beigctragen haben. Stürzt Gladstone, so kann sich Deutschland dazu nur gratuliren. Ein glühender Hasser des Deutschthums und Oesterreich ist dann unschädlich gemacht. Aus Gladstone, wie nicht minder aus Gambelta, rechneten in erster Linie die Panslavistcn. Der Sturz Gambetta's riß das erste Loch in die große Pauke, auf welcher die Panslavisten den Marsch: „Am, gegen Deutschland!" wirbeln wollten; der Rücktritt Gladstonc's schlüge den moskowitischcn Tambouren auch noch die Schlägel aus der schmierigen Faust. Augenblicklich weilt der Bramarbas Skobcleff in England; der Makadam in Paris war ihm unter den Füßen zu heiß geworden. Ein gleichzeitig in Paris aufhältlicher Flügcl- adjutant des Zaren, Gras ^evachoss, weigerte sich taktvoll, den gefährlichen Kameraden zu empfangen, so daß fick Skohelcff Trost suchen mußte in der Begrüßung, welche die in Paris studircndcn jungen Vulgaren ihm zu Thcil werden ließen. Skodelcss muhte abermals, da es leine allgemeine russische Sprache gicdt, sich dabei dcS Französischen bedienen. Waü er mit der „bulgarischen Jugend" gekohlt hat, zieht er vor zu verschweigen; er hat in der Wirkung seiner bisherigen Reden doch ein Haar gesunden. Wenn die zahl reichen Jünglinge Polens in Paris den russischen General besucht hätten, so wäre es ein himmlisches Schauspiel gewesen, zu beobachten, wie sich Skobeleis wie der Teufet im Werbwasserkeffel gewunden hätte. Denn der Moskowiter ist der Henker Polens und einer Polen- dcputation dürste selbst ein dreister Bursche wie dieser Skobcleff nicht mit der heuchlerischen Phrase von dem Berufe Rußlands kommen, alle Siavcnstämme in eine große panilavistisckie Familie zu vereinigen. Wie gesagt, Skobclest verdustctc nach London. Dort trifft ihn der Zarische Befehl, nach Rußland zurückzukehrcn und sich zu recht fertigen. Wird er gehorchen? Wir erblicken in jenem Befehle die erste Wirkung deS Einschreitens Deutschlands. Soll etwa der deutsche Botschafter in Petersburg der cinügc Mann in Europa sein, der zu jener unerhörten Herausforderung schweigt? Wird an Stobeleff nicht ein Exempel statuirt, so hätte man den Beweis der vollständigen Olmmacht des Zaren und selbst die redlichsten Bctheuc- rungcn seiner Friedensliebe besäßen sür uns ferner einen sehr be scheidenen Wertk. Solctze Zustände in der Armee, daß ein aktiver General sich ungestraft Mgen den Kaiser auslehnt und an den Säbet avpcllirt, müssen über kur; oder lang zu Katastrophen rühren. Man reiße also dem General Skobcleff die Epaulettcn von den Schultern und schicke ihn administrativ dahin, wohin er gehört: auf den Zoöcl- sang nach Sibirien! Dort bat schon mancher bessere Mann sür seine Ideale gebüßt. Die Skobcleff'schc Brandrede bedeutet ja nicht blos einen Krieg Rußlands gegen Deutschland und Oesterreich, sondern auch den Bürgerkrieg in seinem eigenen Innern. Den von Deutschen bewohnten russischen Ostseeprovinzcn erklärt der Brand- rcdncr Krieg und Ausrottung. Mögen sic sich dies merken! Den Franzosen hat Skobeleff'ö Rede zwar vielfach angenehm geklungen, da seine heftigen Ausfälle gegen die Deutschen durchaus rhren Herzenswünschen entsprachen, aber aus daS Eis eines Bünd nisses mir dem von Nihilisten unterwühlten Zarenstaat geben sie nicht. Seit der Campagne in Tunis sind die Franzosen in der auswärtigen Politik äußerst vorsichtig geworden. Lire sehen genau, wozu sie Skoveley einlud: Frankreich sollte sich in die Vogesen verbeißen, sich bei Med und Straßburg den Kops einrennen, wäh rend Rußland Konstantinovel und Kleinasien einsackt. Diese Aus sicht hat nichts Verführerisches für sie, denn Frankreich verlöre dann noch außer dem Rheine feine ganze Stellung am Mittelinecre. NeuksttTrltstramme der „Dresdner Rachr."vom 23. Februar. Berlin. Der Kaiser empfing den gestem liier eingctrofimen K. S. KriegSininistcr v. Fabrice m Audienz. Berlin. Die Meldungen, wonach die deutsche Regierung Veranlassung genommen habe, sich bezüglich der Auslassungen des Generals Skobcleff mit dem Petersburger Kabincl ins Benehmen zu setzen, wirb der „N.-Z." von gut unterrichteter Seite als jeder Begründung entbehrend bezeichnet.— InRbeinbrebl(Rheinprovinz) kam es gestern wegen der Beerdigung eines protestantischen Kindes,; u eincmTumulte. Die Eivilgemcinde Rbeinbrebl beanspruchte gesetzlicher Bestimmung gemäß das Glockengeläut sür die Beerdigung und ließ als die bezüglichcAufforderung erfolglos blieb, dicGcndarmerie desKreises zur Unterstützung hcrbeikommen. Die sanatiffrte Volksmenge zwang ledoch die Gendarmen zum Rückzug, so daß zur Ausrcchthaltung der behördlichen Autorität Militär reauirirt werden mußte. — Das Abgeordnetenhaus genehmigte das Gesetz über die Verwendung der Eisenbabnüberschüffe. Berlin. DaS Schöffengericht verurtbeiltc den Rechtsanwalt Muncket wegen Beleidigung des vr. Förster zu IM Mark Strafe, eventuell zehntägigem Gesängniß. Die PuluicationSbcsugniß er folgt in der Vossischen und Nordd. Ztg., sowie dem Börscncourier. Berliner Börse. Heute war überall lebhaftes Angebot, welches natürlich die Eourse empfindlich drückte. Die Zurück- bcrusung Skobelcffs nach Petersburg bat nichts weniger a!S be-! lichen Leibarztes, Geh. Meo.-Ralh Dr. Fiedler, des Oberhoinicister v. Lüttichau und der Hofdamen Gräfinnen Einsiedel und Strack witz zunächst nach Leipzig, um dort Nachtguartier zu nehmen unv sodann über Frankfurt und die Schweiz das an der Küste des Mittclmeereö gelegene Mentone zu erreichen. — Der Herr Kricgsminister v. Fabrice hat sich in dienst lichen Geschäften nach Berlin begeben. — Im Befinden deS an einem Brusticidcn schwer erkrankt ge wesenen Kgl. Säcks. Gesandten am preußischen Hoie, wirst. Geb. Rath v. N ostitz - Daliwitz ist eine wesentliche Besserung ein- gclrcten. Der Herr Gesandte ist daher von Palermo, wo er sich teil Beginn seines Urlaubs aushielt, nach Acireale am Fuße des Aetna üdcrgcsicdclt. Bis zu seiner Rückkehr nach Deutschland, Ende Mai, wird er dort verbleiben. — Landtag. I. Kammer. Der vom Rittergutsbesitzer Peltz gestellte Antrag, eenen Thcil dcS Vorschuß- und Reservefonds der Landes-Nrandverstchernngsanstalt bnootbekarisch eu verleihen und cvent. eine daraus bezügliche Amcndirung des Gesetzes vom 25. Aug. 1876 dem nächsten Landtag zur Genehmigung vorzulegcn (Res. von Ericgern», wurde an die Regierung eur Erwägung abgegeben. Der Gesetzentwurf über die GchältsverlMnisse der Mitglieder des Ober- landesgcrichts (Res. v. Ericgern) erhielt im durchgängigen Einvcr- ständniß mir den Beschlüssen der 2. Kammer Zustimmung, ebenso wurde auch der Etat der Staatseisenbahncn (Res. v. d. Planitz) unverändert und ohne nennenswerthe Debatte bewilligt. — Landtag. 2. Kammer. Die Petition des Restaurateurs Richter in Schönau um Erweiterung seiner Bcsugniß zum Tanzmuiirhalten (Res. Abg. Almert) wurde der Rcgfferung zur Erwägung überwiesen. Mit dem von der 1. Kammer gefaßten Beschluß, sich mit den regie rungsseitig angcordnetcn Erörterungen über die Heiz- und Ven tilations-Anstalten in den Staats - Lehranstalten (Res. Ulnemami) zur Zeit für befriedigt zu l»alten, erstarre sich die 2- Kammee ein gegen ihrem früher gefaßten Beschlüsse einverstanden unv ertbcstle nieraus der Regierung die Genehmigung, von den sich aus die lausende Finanz-Periode ergebenden Uchcrschüffen zunächst 6,360,502 Mark zur Verstärkung der mcbiien Bestände zu verwenden, den Reit aber in das außerordentliche Bud get der Finanzperiobc 188185 einzustellen (Res. Abg.Gradl». Die Petitionen der Hausbesitzerin Wiihelnüne vcnv. Schulze in Dresden »m Ersatz eines derselben angeblich durch Verschulden des Sub- haslationsrichlcrs verursachten Schadens, sowie des A. Emmerich in Oberschlema wegen angeblicher Schädigung seines Eigenlimms durch richterlichen Beschluß (Ref. Dr. Pieiffer) läßt die Kammer aus sich beruhen. — Bei der vorgestrigen Debatte in der 1. Kammer über das Postulat für die Poiizeidircktion Dresden und den daraus bezüg lichen Antrag Döblingerö ertönte aus dcm-PAmve' des ' Bürger meister Martini von Glauchau einßprovinzlicher Schmerzensschrei; denn, sagte er, wenn Oberbürgermeister On. Slüdet m der Debatte erwähnt habe, daß der Stadt Dresden immer ihre Vortbeilc als Residenzstadt vorgehalten und daraufhin manche Forderung vcr weigert würde, so seien an diesen Vorwürfen die Abgeordneten Dresdens selbst schuld, denn gerade sie seien cs, die sich allzubäung den Wünschen der kleineren Orte der Provinz gegenüber vurchaus ab lehnend verhielten. Recht beacktenSwerthe Acußerungen sielen bei Be ratbung dcS Etats sür Kunst anstaltcn und Kunstwerke. Obe; bürgermftr. l)r. Stübel bezweifelte z. B., daß die Reiseuipendien. an allzujugcndliche Akadcinieschüler gegeben, zur wahren Förderung sür die letzteren führen können. Ihre Ausbildung sei meist nocd zu wenig vorgeschritten, es mangele das richtige Urtheil, die volle Empfänglichkeit, ganz abgesehen noch davon, daß die jungen Leute ohne den gehörigen Ernst in Versuchung gebracht würden, fick zu amüstrcn, anstatt zu ftuviren. Eine Anzahl hervorragender Archi tekten habe sich vor Kurzem dahin ausgesprochen, dag man außer den Schülern der Akademie der Künste auch die reiferen in der Praxis erfahrene Architekten berücksichtigen möge. Die Regierung möge erwägen, ob nickt Normen zu schassen seien, um Nachtheile für die Stipendiaten selbst aus zu zeitigem Stipcndicngenuß zu verhüten. Redner will auch neben der Malerei der modernen Kildnerei in der Galerie eine Stätte geschaffen wissen: die höchsten Blüthen der Skulptur sollten nicht nur im Freien, sondern auch in Museen ihren Platz finden. Die Regierung möge erwägen, oh nicht auch für unsere Kunstsammlungen Werre oer Skulptur angcscöafft werden möchten. Einzelne Werke könnten recht gut in der Bilder-Galerie Aufnahme finden; im Leimiger Musecum zeige sich, »vic gut sich Malerei und Aiidncrci vertrügen. Vor der Hand wird fick an den ve stehenden Mrnien nichts ändern lasten, ist der Sinn der Antwort de.! Staatsministers v Nostitz. Alljährlich werde nach vorbcrgegangcner Eoncurrcnz an eine» Akadcinieschüler a!S höchstcrPreis ein Stipendium auf 2 Jahre von jährlich 2,!(>0 M. behufs rweljähriacn Aufenthal tes in Italien gegeben; das Stivendtum von der Akademie voll ständig loSzutrcnncn, würde kaum tlmnlich sein; den Zeitpunkt dec Reise festzusctzcn, babe die Verwaltung nach den bestehenden Bc stiminungcn auch nicht in der Hand. Tie Anregung bezüglich der Werke bildender Kunst verdiene Erwägung. Es kommen noch ver schiedene andere Klagen zu Gehör. Grat Rex bedauert, daß die Schilling'schen Gruppen auf der Terraffcntreppe den verschiedenen Unbilden ausgeietzt sind uiid Abg. Pelz beantragt: für Herstellung deS Denkmals 'August dcS Starke» im nächste» Budget eine summe eiiizustcllcn. Der 'Antrag wurde zwar aus formellen Gründen ab gelehnt, aber der schlechte Zustand deS Denkmals ward dabei dock auch von anderer Seite bAoni und seitens des Staatüministers die Bewilligung einer entsprechenden Summe wenigstens sür die nächste Finanzperiöoc in Aussicht gestellt. Svccicllcn Dank spricht Bischof Bemerk der Regierung dafür aus, daß sie aus dein Kunftsond der Domtircbe zu Bautzen für die Erwerbung des Oelgemäldes: „Das altien 8, Franzosen 4, Lombarden 3 Mark ein. Von deutschen! Bahnen notircn Obcrschlesische 2' r Proe. Ocsterr. Bahnen stellten sich gleichfalls niedriger. Banken erfuhren durchweg Einbußen, DiSconto um 2 Proc. Bergwerke leblos. Laura und Dortmunder gaben je 1 Proc. nach. Industrien vielfach reckt fest und gefragt. Dcutfche Fonds unverändert, fremde matt, besonders Russen. 1880er Anleihe 1'/«, Rufs. Noten 1--/-» Mt. schlechter. A««»N>»«»a.M.,2<i. gcbniar. «tcnd«. Kredit Liaatdbatzn SLL»/,. Lom barde« iOs.dü. Süer Loolc —. Tllberrente —. Pa»ierre«1e —. Galizier 2«L>/z. vederr. Soldraite —. «"/» Unair.Goldreiil« —. 77er Rügen —. -Her Rügen—. 2. vrienlanlclde —. Neueste Ungar. Soldaiiletbe —. S. Orientanleilie —. Un» -ge Pa»ierreni« —. Ditcani» —" ' einstimmige Genehmigimg. Eine kurze Debatte entspann sich be züglich des Statistischen Bureaus, dessen Bedarf Genehmigung fand. Bürgermeister Martini beklagte die vielen statistischen Er hebungen und wünscht aus diesem Gebiet Sparsamkeit in der Arbeit; Geh. Reg.-R. Scbmaltz setzt möglichste Rechnungtraaung für diesen Wunsch in Aussicht; die Inanspruchnahme der Obrig keiten bei statistischen Erhebungen könne nicht Wegfällen. — Was man in Frankreich einen Präfektenichub nennt, spielt jetzt in kleineren, Umsang - und aus ganz verschiedenen Gründen in Sachsen bei den ausgedehnten Veränderungen unter den Herren Amtsbauptleuten. Die Stelle des in Pension tretenden AmtSbauptmannS Pcchmann in Großenhain wird sein bisheriger College Frbr. v. Weißenbach aus Flöha erhalten; besten Nach folger rst noch nickt bekannt. Man glaubt nicht, daß der inS Ministerium berufene Amtshauvtmann von Oelsnitz, Herr o. Kolitsch. bei fei,«r angegriffenen Gesundheit lange noch aktiv bleiben wird. — AuS Anlaß der Begebung fernes 50jäkrigcn Bürgcrjubi« ILumS erhielt der hiesige Privatus Herr Johann Gottlob Kuntzsch Lokale» »ud Sächsisches. — Die Abreise Ihrer Majestät der Königin ist gestem! gestem ein von den Vorständen des Raihcs und der'Stadtverord Aachmittag erfolgt. Die hohe Ir«» «ist, in Begleitung deS tönig« kneten rmtcrjeichnetes ÄratulationSschreibcn zugcstellr. -»rilche ( ^esier. M wicn'.Ä. tzeSniar. Ätend«. Kredit Lül.to. Sr<uU1bLhn-W.<X>. Lomdnrdcn ILü.oo. Aliglo-7iustr>»-»anrN-pdlcondd'or—. Galizier». Papicrvcult—. Leverr, Sokvrente —. ring, «sltrentt —. Un-. »oldrnit« —. Ungar. Lrcdit LSe.L« Untandaiü —. SNeilialdar« —. Bankverein—. Rvrdweti-»0.20. Marblvten ra.tza VnriO.N ffadniar. (Tchlusi.) «enlr »2,51. rwlcide lii.L». Italien«! S5.7S. «taattdad, «L7.R>. Lombardei, St,.!», d». Brtarttatrn Ni,so, SMlci tiSL.oo. Vctirrr. Leibrente —. Lre-ac.
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