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- Erscheinungsdatum
- 1882-02-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188202236
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18820223
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18820223
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1882
-
Monat
1882-02
- Tag 1882-02-23
-
Monat
1882-02
-
Jahr
1882
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Vrosävn 1882. 2 Mark 7S PI«k Ru mm. 10 Pfgr. rlufl»«k 37000 tzltr tltRIXpatkktntrrlaiidlcrMa- i-ulcrttir maLl tick, ote Rrdaclli» »ich« ««rbiudltu». «mioncr» silr uii» nctinicn «n: Die <tn»inic<n-V»rcaUl Ä«>« » »*,!«»! - ««»»>» »»«O«, — »«uv« »»,«».!- Auual>»«>i»«»t! — ». Müll»« h, ÜUtrli,: — «»». in Maadcbur«: — A. Nar< » II«, in Halle; — »leiuer in Hamburg. kwii llirMiiteltlü »«ittickule, MerM N Iiuit I'vii>»iai»i»b«t«Nui»8 ß 8tr»vv«tr»88« Hlr. L. g e. PSxliek ullulltoi brocken Kortuvtcrriekt kür vanwn, Herren a unä llinckor. Fusvakl in 25 oloaautou Kcitffforckvn. » » kreise ditlixst. LvilienunF eouirrnt. jjj 27. ^alirxLvx. Hagekkatt für Wokitik, Unterhaltung, Eeschästsverkehr. tkörfenbericht, Fremdenliste. Snlerate w«»r., Maetenve«»« » l>i« V,L» K Uhr ,n«»»«»en. Sinrnia,, »»» «iU,,«I»Udr. tz» Rer>»»b, nur an «ocher»m>»»: «k »lvil'-qulir Nr d bi«rr,ä>«. Nlljr. — Die 'inivoliine P-ltl^eile reflet lb Piae. trinftkiand» so Ptge. Sine A-ir-ntte ilir dal niHft- lü»ige Srlcheinen der Änierat« wird nicht gegeben. rludwiiiiigc Lnnoneen-LusirLge von »ndelannien Ucrionen trrleriern wir nur gegen Ortaumer«»»«, N«hlu»g durch «tztclmaclc» „der b.-o>uinv!h>ung. «lch, Silben koiien I>-PIg. Jnieraie iür die Momag». Sluuimer oder nach einem Üeiuaa« die Peliljeti- Ä> P,, . 8 -xieivl. <lrvist ^ ^ liX <rL 8'« /v r/s 8pscisl-ssbnte japM.LßummIrt.Si'stzel-psctcet-Vorrrlllusnl.Lchutrmsrksn «-i.-b.lle:e>i 8/0«», 17 tt tt»-!«»«», I SI»»rt»i»>»tr««i»t,^ Ar. 8. Anr xEIIilren veÄcKtunx xrassa >usvsbi von 8t«rn«r-Si< l,». I»>«n«»n in Xink. tilessinff unck Kupsor. sorvie alle Oattun-ren »rlttltoinpol u 81vini»^I.^p,»«r«tt. biilt sieb rar (buafüliruug v ^rLvir-^rbviten.jeäer ^rt besten» ompidhlen. 25 LriöLdoZen unä 25 Louverts, «n^trooNvÄ I'oreuLt. !ß mit Monogrammen (L bclicdigc vueiistLben. verseblllllßvlli, ^ verpackt in einem eleganten 6arto», t Aark. — vnssr t!i Sortiment kestobt ans 512 versckivilsnsu ülonogrammsn. ^VildäruSerstrasse^. üstr^OU 881lUtz,>Vji«i1ruLerstr»r«vH NeIrnrIerSopblenatr»»»«. «r. SL. Barometer nach Vikar Bölold. wallstr. »L (Abd?. e N.) t " - »W., lüNNeruiigdo 772Mill..ie» «eiternd Mill. gciiiegen. Thermörnelrogr. n.Sieaum.: Temper. >>/ ntedr. Demo. > « K.. HSchsie Tcinv. 7>/, " W. ikieii-rcind. Bcdcrkl. Aussichten stir den 23. Februar: Veränderlich, etwas kälter, keine erheblichen Niederschläge. Tonnrrstag, 2S.Febrnar. iSerantw»rtl>cher Rebacreur für Politisch«» Vr. Smtl vier«, in Treiben Den Sperlingen wirdä wohl an den Kragen gehen. Diese Vogelproketarier haben im sächsischen Landtage zu grimme Feinde. DaS Vogevchutzgesetz soll sich nicht fernerhin mehr aus diese frechen gefiederten Burschen erstrecken. Im Wiriter wie im Sommer soll man sie wegknallen dürfen. Die ruhigsten Landwirthe werden ganz fuchswilv, wenn sie auf diese schädlichen Körnersresser »u sprechen kommen. Sie rechnen Dir. vcrchrtester Leser, auf Heller und Pfennig den Schaden vor. den sie an ihren Ernten durch das gefräßige grau- kittlige Federvieh erleiden. Denn der Sperling, meinen sie, frißt nur dann Insekten, wenn er keine trockene Kornernahrung findet. Sieht er aber ein Weizenfeld, kann er in eine Airschplantage oder einen Weinberg cinsallcn. dann verschmäht er bochmüthig alle Insekten nahrung. Darum: Krieg den Spaßen! Kein „lustiger Krieg" für wahr! Die Landleute haben ganz Recht und dabei doch völliges Unrecht. Jeder Mensch bat immer nur den direkten Nutzen vor Augen, den ihm die Natur gewährt; niemals aber den indirekten, der zur Erhaltung ihres Gleichgewichts nöthig ist. Bilden wir uns doch nicht ein, mit unserem Mcnschcnwitze die tiefe Weisheit des Schöpfers der Natur corrigiren zu können' Wo wir es unter nehmen, büßen wir unseren Vorwitz gar bald bitterlich. Wie oft hat nian schon unsinnige Vernichtungskriege gegen gewisse angeblich schädliche Thicrgattungen unternehmen sehen und kaum ein Jahr zehnt ist vergangen, daß man dies als Aftcrweisheit erkannte, indem wir dadurch nur die ungewöhnliche Vermehrung anderer schädlicher Thiere, wahre Landplagen un-Z ausgehalst haben. Jetzt soll das Ministerium des Junen» sogar die allzugroße Vermehrung von Raben und rabcnartigen Tlncrcn bekämpfen. Du lieber Gott Früher, als die Galgen noch fleißig benutzt wurden und die Schind anger florirten, da hatten die Rabe», Bussarde und Krähen ihre goldene Zeit. Nachdem die vorgeschrittene .Humanität ihnen ihr Gratishotcl verschlossen hat, sind sie in der Hauptsache auf ihr Licblingswildpret: Feldmäuse, angewiesen; aber wie eifrig verfolgt die Iagdwuth den Mäusebussard, weil er dann und wann auch ein junges Häschen oder ein Rebhuhn frißt! Die kolossale Verinebrung der Feldmäuse, tibcr die unsere Landleute jammern und die ihnen mehr Schcsfcl Getreide ansfrcfscn, als die Sperlinge, ist die direkte Folge des gegen diese nützliche Naturpolizei unternommenen Vcr nichtungskrrcges. Die Tagesration so eines Bussards beträgt 30 bis 35 Feldmäuse. Wir schießen den Vogel weg und streuen, weise wie wir sind, nachher den Feldmäusen Giftpillen. Eine ähnliche Sünde gegen die Weisheit deS Schöpfers, welcher den Naturhaushalt a»sS zweckmäßigste eingerichtet hat, begeht unsere moderne Forstwissenschaft. Infolge der neueren BcwirthschastrmgS- lehren, die in Feld und Waid Eingang gesunden haben, ist das Unterholz verschwunden und Trockenheit und Dürre in die Wälder eingezogen. DeS Unterholzes aber bedürfen viele insektenfressende Vögel zum Nisten. Untere Forstmänuor sind heute zmn Thcil nur noch nach Kubikzollen rechnende Holzzüchter; ihr größtes Aergerniß oildcn die bohlen Bäume. Die „rationell" betriebene Waldwirth schast zerstört systematisch diese Wohnstätten der Eulen, Spechte, wilden Taube», Fliegenschnäpper und Fledermäuse. Wenn man bedenkt, daß eine einzige Fledermaus 30 Maikäfer rasch Hinterem ander fressen kann, ohne gesättigt zu sein und daß sie auch unter dem anderen nächtlichen Gesindel der Insektenwelt kolossale Ver heerungen anrichtct, so mag man ermessen, welchem soirst unvermeid lichen Ungczicserschadcn ihre energische Frcßthätigkeit vordeugt. Ter menschliche Aberwitz schlägt aber alle hohlen Bäume nieder, welche die Fledermäuse zum Nisten bedürfen und er glaubt Wunder was gethan zu habe», wenn er dann die Dorfsugend zum Maikäfer sammeln ausbietet und fürs Tausend einige Nickel gicbt! Tic Spechte schießt der Jäger weg, einiger Tannenzapfen wegen und doch hacken diese nützlichen Tbiere nur solche Bäume an, die krank sind und in derenInneren ibrInsiinktLarven wittert. Unverständige Baum- wirtbe verkleben und vermauern die Höhlungen alter Bäume, die Brutstätten der Vögel, und dann klagen sie über Raupenfraß! DaS Hinhängen von Nisi- und Brutkästen ist recht gut gemeint, aber erseht den Ausfall nicht, den die „rationelle" Forst-und Wiciciikultur anrichtet. Die Iägcrmaxime „Alles, was krumme Schnäbel und krumme Klauen bat. ist ein Raubvogel" trifft nicht zu. Knallt man alle Krummschnnbler weg, so vernichtet man auch die natürlichen Feinde der Sperlinge. Es wäre Zeit, daß man der „gelehrten", im Grunde aber gedankenlosen Zerstöningswuth. von welcher so viele Jäger, Forstmänner und Landwirtbc besessen sind, Einhalt thut. Eines folgt aus dem anderen. DaS Tödten der Vögel, dieser besten Freunde der Menschen, zieht die Ncnnchnmg von allerhand Unge ziefer, die lediglich auf Kubikzölle Holz zugeschnittene Forstwissen schaft die Entwaldung» die geringere Fruchtbarkeit des Bodens, die Verschlechterung des Klimas nach sich. Wer sich über diese Dinge näher unterrichten wist, dem empfehlen wir dringend die Lektüre von „Die Praxis in der Naturgeschichte", von L. Marlin, S. Thcil. Verlag von Voigt in Weiniar. Darum plaidiren wir, obwohl wir die schädlichen und schändlichen Eigenschaften von Monsieur Sperling kennen, um Gnade für ihn, noch mehr aber um Schutz für Krähen, Raben und rabenähnircheS Geilster! Etwas Trübseligere- als die Erklärung des amtlichen Peters burger „RegierungS-Anzeigerü" über den Skobelrff-Skandal kann nian sich kaum denken. DaS amtliche Blatt der Regierung erklärt, daß ihre Politik nicht durch PrivatSußerungen engagirt wird. Daraus folgt nur: daß ein attiver russischer General gleichfalls nicht durch die amtliche Politik seiner Regierung sich mehr engagirt fühlt, als durch irgend eine private Meinungsäußerung. Einen solchen Zustand nennt man für gewöhnlich Anarchie. Der Zar ist ohn mächtig, er besitzt nicht die Kraft, einen gegen seine amtliche Polttik Ihn schüchtert die ES ist dies der- ich frech a.rsiehnendcn General abzusetzen. Pansch,.'islenvartei durch Minister Ignaticfs ein. selbe Ignaticss, der seinen Amtsantritt damit eröffncte, daß er ein Manifest erließ, in welchem der Zar seinen Willen betonte, das Selbstherrschertbum" aufrecht zu erhalten. DaS Facit dieser Ignatiess'schcn Regierungskunst ist bis seht, daß er den Zaren in Gatschina schlimmer wie einen Gefangenen bewacht und ihn abhält zu tbun. was tonst die internationale Pflicht leistetet. Zu diplo matischen Vorstellungen wird der Skobelcss Skandal zwar nicht führen — Kaiser Wilhelm bat jedoch eine» eigenhändigen Brief an Zar Alerander Ibl. geschrieben. Ter traurige Held dieser Maire, Skobelcss selbst, ist eitrig bemüht, die Bedeutung seiner ungestümen Worte möglichü abzuickimächen. Es kommt dabei ouk einen schärferen oder milderen Ausdruck nickst viel an: die Tendenz der ganzen Rede ist das Vedeistchme. nickst ein mebr oder weniger beleidigender Ausdruck. Zudem längt es der russische Eisenfresser ziemlich plump gn. Er. der den Krieg mit grausnmcr Wollust führte, erklärte einem Fnterviewer: er verabscheue den Krieg, 21,000 Mensel,en seien unter seinem Eomnigudg in einem einzigen ent'elckichen Feld»,ge nmgr- kommen. er selbst wolle nur ans friedlichem Wege die Befreiung der südslanifchen Prov'nren Desterreichs. Rußland verlange Nichts für sich, die Russen sssten ein Volk van Idealisten kl!!>. eines großen Enthusiasmus fähig und liebten die Ansoufenmg! Das ist Papner- lappnp. Fn demselben Athen, bereicbnete aber Skobeless die süd- ssanischen Provinzen Oesterreichs als russischen Besitz. Nach dieser Probe von widerwärtiger Heuchelei verschwand d'r russische Prahl hans aus Paris und begab sich jneokmito nach England, »m „die britischen militärische» Hilssaueklen zu erforschen". Skobeless findet aber ollem Anscheine nach in England noch weniger Zustimmung für seine wahnwitzige Politik als in Frankreich. Für datz Ministerium Gladstcme find schlimme Tage angebrochen. Aus drei Punkten droht ibm Gefahr. Den Angriff der Tories, welche eine Untersuchung der Wirksamkeit der irischen Landaktc „erlangen, wird Gladstcme rmnr abschlagen. Das neue Pncbtgeletz ist kaum 4 Monate in Krass und da kann man noch nicht von aroßcn Erfolgen sprechen. Der zweite Fall ist die Zulassung des Gottesleugner Bradlauab ins Parlament. Näheres enthält die ..TageSgesch." D>e -Hauistgesabr iür Gladstonc aber bildet die Aendening der Geschäftsordnung, die er beantragt. Er will den bisher dem englischen Parlamente völlig fremden Schluß der Debatte einfübren. Hierzu gab die sogenannte Obstruction der Irländer in der letzten Sitzung den Anlaß, welche durch wocüen- >onge Reden jede GeschästScrlcdigmrg zu verschleppen wußten Dieses Todtschwäbcn ist eine wahre Landesealamität geworden; ob die von Gladstonc verlangte Art des DcbattenschlusseS nicht der Redefreiheit des Parleineutes das Grab schaufelt, ist vielen Eug- tändern bockst »m. iielIHt. . A/mt jhm das Parlament nicht den Willen, so drolst Gladstonc mit der Auflösung desselben. Neu wahlen kosten ober beiden Parteien viele Zehntauscnde von Pfunden und cs ist daher recht gut denkbar, daß ans Furcht vor dieser Besteuerung die Liberalen, wenn auch mit schwerem Herzen, ihren Cbes nickst im Stiche lassen. König vorstellig geworben sein, daß die Arbeiten bis zum 28. Februar unmöglich zu Ende zu führen und im Interesse der Vorlagen, worunter noch einige Gcietzentwürfc, eine kurze Verlängerung veS Landtags unvermeidlich sei. — Zu dem letzten diesjähngen Hosball am FastnachtS- dicnsiag waren etwa 600 Einladungen ergangen. Se. Maj. der König und Prinz Georg. K. H-, nebst Familrc nahmen an dem Ballseste thcil, bei welchem die Kapelle des Schützeirrcgiments die Musik ausführtc. — Der Gemeindevorstand Wunderlich iir EckerSbach erhielt das allgemeine Ehrenzeichen. — lieber den baldigen Eintritt des Herrn Amtshauptmann ---- - — — — Ztg. irna ieier ist von seinem Nervenleiden durch mehrmonatlichen Gebrauch einer Wasserkur völlig hcrgcstcllt. — Ter Generalmajor v. d. Decken hat unterm IL.Febr. das Commanda über die 1. Insantcric-Brigadc Nr. 45 übernommen und vorigen Sonntag Vormittag die Offiziere und Unteroffiziere der Truppeirtlieile genannter Brigade (Lcrb-Grenadicr-Regiment Nr. 100, 2. Grenadicr-Rcgim. Nr.tOl und Schützen-Rcgim. Nr. 108) zusammcnberusen lassen, um dieselben zu begrüßen. -Landtag Die 1. Kammer genebmigte gestern die noch übrigen Positionen des Etats über das Departement des Innern tRej. Bürgermeister Martini» ohne nennenswcrtbe Debatte. Nur bei Berathung des Postulats für die Polizeidirection Dresden und durch den von der 2. Kammer angenommenen Antrag Döhlingers: Baldigst Schritte zu tluin, um eine anderweitc Regelung der Ver hältnisse in der Verwaltung der Dresdner SickcrbcitSpottzei behufs Entlastung des Staatshaushaltes herbeizusübren, wurde es lebhaft. Oberbürgermeister Iir. Stübcl erklärt, daß die Vertreter der Stadt beim Abschluß des Reccsses zwischen derselben und der Re gierung über dir Abtretung der Sicherheitspolizei sicherlich nicht den Gedanken im Auge gehalst Hütten, daß Dresden ein Geschäft machen wolle, indessen berühre cs immerhin unangenehm, wenn hinterher einer der coistcnhirendcn Tbcile erklärt, er sei übervortlieilt worden. Jedenfalls wäre der Vertragsabschluß mcieutncl, erleichtert worden, wenn die Regierung damals sich mit einem niedrigeren Anschuß der Stadt l cgnügt und eine etwaige Erhöhung vorvebaiten hätte, denn Dresden habe da mals mit den ihm anscriegtcn 90,000 Mk. mehr leisten müssen, als cs damals überhaupt Polizciaufwand hatte, lieber eine Er- böbung der Leistung Dresdens enthalte der Vertrag Nichts und die Rechtsveständigkert desselben könne doch nicht in Zweifel gezogen werben. Bei der Geneigtheit der Regierung, auf den Antrag Döblinger cinzugehen, werde die Stadtgemeinde Dresden sich nicht cntschlagcn können, n»f Verhandlungen mit dem Staat einzutrctcn. Daß sie aber durch jene» Vertrag wesentlich entlastet worden sei, könne er nicht zugebcn. denn wenn die Stadt Dresden noch im Besitz der Verwaltung der Sicherheitspolizei wäre» sich letztere enichieden billiger stellen, als in Fe" ÄentsteTflksiranmieder„TresdtrrrMchr."no>n 22. Februar. Berlin. Wie die „Nordd. Mg. Ztg." erfährt, ist dem Ge neral Skabelcw der Befehl zugcgangcu, sich sofort nach St. Peters burg zu begeben. Skobelcw wird alsbald daselbst erwartet und seine Auslassung über sein Auftreten in Paris zu geben haben. — Die Pariser Münzcoufcrcnz, die am 12. Avril stattssnben sollte, ist definitiv aufgesckwben. Es heißt, sie werde im Nov. zusammentreten' andererseits wird aber stark berivcisclt. daß sie überhaupt i» abseh barer Zeit siotlfindcn werde. — Durch päpstliches Breve ist nach der „Rational-Zeitung" der Kapitelsvicar 1>r. Grcting zum Bischof von Osnabrück ernannt worden. — Im Abgeord- netenbausc wurde beute der Antrag Richter - Btickstemaun be treffend die Vertbcilung der Inicratc an die Zeitungen mit 185 gegen 135 St. angenommen, der weitere Antrog derselben Ab geordneten betreffs des Pctitionsrechtcs der Beamten dagegen mit großer Mehrheit abgelebnt. Eine eigenthümliche Haltung nah men die Natronallibcralcn ein. Voriges Jahr batten sie einem Anträge, wonach bei Zutkeilung amtlicher In serate die politische Richtung der betr. Zeitungen »ich! in Be tracht kommen solle, zugestimmt . beute erklärte der Abg. Leonhard in ihrem Namen, daß ne gegen beide Anträge stimmen würden und als sic daraus von Richter gchämelt worden waren, stimmten sie ge schlossen für den fortlchritrl. Antrag. Große Heitertest erweckte es besonders, als Leonhard selbst mit Ja stimmte. Das Eentrnm stimmte gleichfalls dem ersten Anträge zu, weil die Eentiumü- blättcr in der Rheinprovinz und Wcstphalen keine amtlichen In serate erhalten. Peters b u r g. Ter neuernannte Präsident des Apanagrn- dcpartemcnts, Gras Peter Grigorowilsch Sckmwalofi, ist gestern Nachts an einem Nervenschlag plötzlich verstorben. Berliner Börse. Der Verlaus der heutigen Börse war schwankend. Hausse- und Baissepartci känwtten um den Vorrang, schließlich aber erlangte die entere den Lieg. Dieser Sieg be schränkte sich jedoch im Allgemeinen daraus, die Eoursverluste, welche die gestrige Nachbörse gebracht batte, wieder einzuhringeu. Auswärtige Eourfc waren malt, ebenso führte die Barsic- parstci Slobelen wieder als Friedensstörer vor. Mit Ausnahme der Spekulationspnpicre war der Ncrsilir lehr still. Franzosen büßten l'/v, Lombarde» 1 M. ein, während Ereditacticn sich um 2 Mark besserten. Deutsche Bahnen im Ganzen behauptet. Banlcn waren vernachlässigt. Das DiSeonto gewann 1 Proc. Deutsche Fonds etwas gelragt und fest; fremde meist Kleinigkeiten schwächer. Russen, erst angcboten, erholten sich wieder etwas. Moittanwcrtlic und Industrie« ganz geichäftslos glr«nN»r«a. M.,.!2. Jcdruar. «ll>ci,d«. Sredit 2ÜV.N2. StaalLbal,» 2M,. Lom barde« 107,»0. OOcr Loose . Eilbcrrcinc —. Pobierrciiie —. GaUzlcr 247,7ü. vesterr. KoldreiUe —«"/«rinqar.Noldrenlc . 77cr Massen —. bver Russen—. 2. Or>enlanleihe . Neuis» Unaar. «oldanlethc —. S. Ortentanleche . Un- aaüsche Paoierrente —, Dlicoulo . LNll Wt«»>,r2. stein uar. Abend«, slredit 2»r,b0. Staatbbahn 2VS.00. Lombarden I2S.S0. Anglo-Auftrta-Hank . Naboleontd'vr-. MaNger—. Pablerrenle—. Lelmir. »«ldrente —. ring, »oldrente —. ««/„ Ung. «oltn-ente —. Ungar. LredU 2«7.00. Untonba«e —. Albel-aldoln, —. kanlbercln—. Rorbwci« 2--I.20? rearvioienbs.70. V«r>«,22. gedrnar. stzchluß.) Ren» 82.b0. «Inleibe I I«.-iS. Italiener M.t-L. -taawbadn «u>,vo. Lombarden 27L.V0. do. Prirrllliten 27v,(i0. aanpicr !»L2,eo. terr. »sldreMe —. first. «kam Veste- LokalrS n«d LSchstschrS. — Ihre Majestät dre Königin Carola wird heute Nachmittag je Reis« nach Mentone antreten. und zwar ohne Begleitung Sr. Kaj. de» Königs. Dieser Entschluß dürste unzweifelhaft darauf indeuten, daß der Schluß de» Landtags, trotz de» bereit« erfolgten alle» höchsten Dekret», dock nicht bis zu dem festgesetzten Termin er folgen kann. Wie verlautet, soll auch der Präsident der l. Kammer, Kammerherr «.Zehmen, in besonderer Audienz bet Sr. Maj. dem so würde sich letztere enichieden billiger stellen, als in Folge der Tbcilung. Wie sparsam die Polizei durch den Staat verwaltet werde, zeigt die geringe Mannschaft, welche kür das Bcdürfniß sitzt nicht mehr ausrercht. Die Stadtgcmeinde sei durch diese Sparsam keit genötbigt gewesen, zu ibrcm cigenen Sckutze «in grö ßeres Wohisahrispolizeipersonal zu hatten. Bezirksinspektivnen und dergl. cinznrichten, abgesehen von vielen sonstigen Nachtheilcn durch die Zwettbeilung. Wre ein besseres finanzielles Vcrbältniß herbci- zusiwren sei, ob durch Abtrennung einiger Zweige der Sicherheits polizei, oder durch Erhöhung der Leistung, wolle er dahin gestellt sein lassen. Redner gicbt aber dem Wunsche Ausdruck, daß ein befriedigender Abschluß gelingen möge. Staotsmrnistcr v. Nostitz-Wallwitz bemerkt, daß er das forinclle Neckt der Stadt Dresden, nickt mehr zu lei'ten als verpflichtet, nicht bestreite. Mein cs sei ein Widerspruch zwischen dem forma len Recht und dem thatlächlichcn Verhältnis! elngctrclen und deshalb sei es auch patriotische Pflicht, dielen Widerspruch auüzugleichcn. Die Regierung könne sich infolge des Antrages Döblinger den an geregten Erwägiimzen nicht entziehen und er rechne auf das Ent gegenkommen der Ltadt. Wenn aus die Verhältnisse von 1851 zu rückgewiesen worden sei, so müsse er daran erinnern, daß der Rceeß hcrbeigcsührt wurde, weil damals die Stadt zu wcmg Polizei hatte. Oberbürgermeister vr. Stütze! tzestrcitet diese Behauptung. Erst während der Verhandlungen über den Rcceß sei die Negierung mit der Forderung der Vermehrung der Polizei bcrausgctreten, um auf Dresden eine Pression zu ritzen. Die Kammer genehmigte dem Be schlüsse der zweiten Kammer gemäß den oben angesühttcn Antrag Döhlinger's einstimmig. — Landtag. Die 2. Kammer beschloß bezüglich der wegen Verunreinigung der fließenden Gewässer veran stalteten Erörterungen, sich durch die bisherigen Mittheilungen der Regierung für befriedigt zu erklären und dieselbe zu ersuchen, die zur Einschränkung der llctzelßände erforderlichen Untersuchungen sortzusetzen und die dadurch bedingten Maßregeln unter möglichster Zuziehung der Interessenten und schoncndstcr Wahrnehmung der Interessen der Industrie und Landwirthschast auch fernerhin anord- ncn zu lassen. An der Debatte bctbciligten fick die Abgg. Fuhrmann, v. Kirchback, Bceg, Müllar-Frciberg und Kirbach. Allgemeine Hei terkeit erregte ein Protest des Abg. Beeg gegen die geltend ge« mackste Anschauung, daß nian bloS zweimal in der Woche das Wasser (kleiner Wasserläute) «blassen müsse. Die Kammer beschloß hierauf, die Pensionen der Frau Kreickemcier um Ermächtigung zum Ver kant des von ihr verfertigten Augenbalsams, deS GcmeindcvorstandeS zu Blasewitz um Regelung des Eintrages non Besitzwechscl im Grundbuch und der Gemeinde Deutschluppa um Erlaß von Chaussee geld aus sich beruhen zu lassen. — An der gestrigen Besichtigung der Militär-EtablrssementS in Albertstadt nahmen etwa 40 M rt^zlieder der 2. Kammer Tbeil, zu deren Fortkommen 6 große OssizierSomnibusse bereit gestellt waren. Die Herren Abgeordneten äußerten sich über die vortreff lichen Einrichtungen in der befriedigendsten Werse. In der Militärbäckerci wurden dieselben mit einem kleinen Dejeuner in Gestalt eines ausgezeichneten Speckkuchens überrascht, dessen seltener Genuß in Verbindung mit einem guten Glase Wein vor« trcfilich zu munden schien. — Den, Abg. Bebel wurde gestern anläßlich seines Geburts tages ei» riestgcs Blumcnbouquct von einem Unbekannten in daS Vorzimmer der 2. Kammer gebracht. An einem derartigen Orte mußte natürlich eine solche Aufmerksamkeit als unzulässig erscheinen, weshalb daS duftende Objekt nach der Wohnung de» Beschenkten abgegeben wurde. — In einer neuen Entscheidung deS Reichsgericht» wird auSgcsÜbrt: Die Sicherheit deS Verkehrs. Treu und Glauben fordere es als die erste Pflicht eines Kaufmannes, daß er in seinem Geschäfte Einrichtungen trifft und aus deren Benutzung bält, durch welche verhindert wird, daß polizeilich als gestohlen angcnicidete Werthpapicre zum Verkaufe gelangen. Die Vernachlässigung dieser
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