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- Erscheinungsdatum
- 1882-02-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188202105
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18820210
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18820210
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1882
-
Monat
1882-02
- Tag 1882-02-10
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Monat
1882-02
-
Jahr
1882
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»r « — 8«tt« » — kr«it»e. Sag 10. k'ol-rllLr 18S2 Die Strafen bewegten sieb unter Anrechnung von 3 Monaten Untersuchungshaft zwischen U Monate» und 2 Monaten Gefängnis;. Zwei Angeklagte wurden fteigcsprochen. 24 Stunden deS am II. Januar örderS Schiff kommen nachträglich sol- . ge, welche nicht ohne Interesse sind. iffs^ nachdem er^sein Gestandniß abgelegt hatte^ Frömmigkeit .al» - «enden stellte sich, nachdem ihm ! , Speisen, und zwar sofort I'/, Pfund westphälische Mettwurst. Die sem ersten Anlauf folgten in Butter geröstete Kartoffeln und bald daraus zwei marinirte Heringe. Dann kamen Cigarren an die Reihe, von denen er sich 6 Stück guter Qualität forderte und er hielt. AlS sein Seelsorger, der Kaplan Jüngling, ihn in seiner Gesängnikzelle besuchte, rauchte er ruhig weiter und bestellte sich bei dem Geistlichen 3 Apfelsinen und eine halbe Flasche Wein. Nachdem er nn Laufe des Abends noch gut gegessen und sich mit seinem Seelsorger über ziemlich glcichgtltige Dinge unterhalten, legte er sich schlafen. Bis gegen 0 Uhr Morgens hatte er ununter brochen geschlummert; die Hinrichtung fand bekanntlich um 8 Uhr statt. Schiff bestellte sich zunächst eine gute Portion Kaffee mit Brovchen und gegen 7 Uln - also eine Stunde vor der Hinüch- lung Kartoffeln i» Speck gebraten. Cine halbe Stunde vor der Exceulion lies, er sich diese seine Lirblingsspeise, wie er sie nannte, noch gut schmecken. Um 8 Ulir wurde der Delinquent aus seiner .feile geholt. In Begleitung des Kaplans und der Gesüngnißbeain- ten betrat er den Gcjängintzhcff, wo in wenigen Minuten das blutige Werk verrichtet wurde. So glatt wie früher aber ist diesmal die Ereeiition duck, nicht abaeaanacil. Als IS« den verhängniswollen Block gelegt und die beiden Assistenten des ing . . „ „ Meisters Krautz die -Hände des Berbrechers Als nämlich Schiff den Kops aus zurückgezogen, griff dieselben, trotzdem sie aufs Hartnäckigste ihre zu IN Jahren Zuchthaus verurtheilt wurden, urtbeilung der Unglücklichen an ckchien aber m Unschuld beisteuerten. - Dgm Tage der Bei urtbeilung der Unglücklichen an Men aber mit Brooks Alles ver kehrt und abwärts zu gehen; er kan, in seinen BermögenSverstält- nissen sichtlich zurück. auS dem sonst so lebe,issrohen, kräftigen Manne wurde ein grämlicher, siecher, unzusriebener. vorzeitig altember Menschenfeind, und obwohl sein Zustand wohl theilweise als cine Folge der erlittenen Mißhandlungen angesehen wurde, so verbreitete sich doch unter den Nachbarn mehr und mehr der Glaube, daß er die beiden vcrurtheilten Farmer nur des schilleren Verbrechens be- Dagb, wo daS alte Troja nach der Throne von Le Chevalier gelegen haben soll, gründlich untersuchen. England. Der Nebel, welcher nun schon seit etwa drei Wochen säst ununterbrochen London einhüllt, erreichte am Sonn« abend seinen Höhepunkt und wurde gegen 5 Uhr Abends so dicht, daß man an manchen Stellen buchstäblich keine Hand vor Augen sah. Man konnte den Nebel, der mehr die Gestalt eines dicken Rauches batte, fast mit Meffern schneiden. Den ganzen Tag über nnißten GaS und elektrische- Licht gebrannt werden, doch brannten die Straßenlaternen so trübe oder das Licht wurde vielmehr von dem Nebel so überwältigt, daß man keinen Schritt weit sehen konnte. Infolge besten mußte der Verkehr auf den Straßen und Flüssen fast gänzlich eingestellt werden und der Eisenbahnverkehr konnte nur mit her größten Vorsicht und sehr unregelmäßig betrieben werden. Leider verursachte die herrschende Finfterniß zahlreiche Unglückssälle. Mehrere Personen wurden überfahren und schwer verlebt. In der Themse auf der Höhe von hampton wurde die Leiche einer jungen Dame gefunden, welche während des Nebels in das Wasser geratben und ertrunken war. Auf der Waterloo-Brücke war der Nebel so .... „„ dicht, daß mehrere Wagen sich auf das Trottoir verirrte». Ein mit Bemerkung, daß ein derartiges, unter vier Augen gemachtes Ge Bierfässern schwer beladener Frachtwagen rannte gegen bas steinerne > ständniß vor Gericht kein Gewicht haben könne, biktirte ihm Brools ichtigt habe, um Geld von ihnen zu erpressen und daß er, da ihm ieS nicht gelungen sei, bitter getäuscht, an Gewissensbissen leide, die ihm Tag und Nacht keine Nutze ließen. Brooks wuibe von Tag zu Tag schwächer, bis er Ende vorigen Monates seinen Tod hcrannahen fühlte und einen befreundeten Farmer, Namens Ha,rison, ersuchte, ihm einen Besuch abzustatten. Diesem gestand er, daß die beiden Farmer aus seine Veranlassung unschuldig verurtheilt worden seien uud daß er nicht ruhig sterben könne, ohne das begangene Unrecht wieder gut zu machen versucht zu haben. Aus Hnrrison's , . Hände des Verbrechers zu Schiff nach der Wade des Scharsrichtergehrlsen Bartenstein, der, um keine Störung zu verursachen, de» Schmerz verbiß, hielt so lange aus, bis der Todrsstreich vollführt war. Jy seiner Todesangst batte der Verbrecher den Bartenstcin so fest gefaßt, daß dieser ent nach 8 Tagen im Stande war, regelmäßig zu laufen. Fünffacher Kindermord, verübt von der leiblicher Mutter, wird aus Königsberg i. P., wo die - wir müssen zur Cine der Menschheit so nnnelnneu - vom Wahnsinn erfaßte Tbäterin auf ihrer Flucht in eincm'dorkigen Gasthofe scstgenommeu worden ist, gemeldet. Tie >5 Fahre alte Mörderin, Ehefrau dev Tischlers und Eigentliümers Palm zu Wernegitten, liat bei ihrem ersten Perhör erklärt, ihr 41 Fahre alter Ehemann sei Haid nach dein Kriege 1870 71, den er als Reservist initgcmacht, so leidend geworden, daß es ihm nnmöglich gewesen, die Familie zu ernähren. Tie von dem selben bei den Behörden gestellten Anträge aus Gewährung von Unterstübung seien abgewieien worden. Ter Erwerb, weichen die Ehefrau demnächst durch Spinnen gesucht Halle, hahe nach jahre langer ühermaßigcr Anstrengung zu einer Gelülillostgleit in den Händen geführt, weiche die Frau zur Einstettnng ihrer Ermerbs- tliäligkeit genötliigt habe. Tie jebt bei »in erwachte Aisticht des Selbstmordes hatte sie ans die Frage gebracht: Weiches Schicksal demnächst die Kinder treffen werde - Und da sie sich nur dir Ant wort geben zu können glaubte, daß die Kinder darben würden, so sei sic ans Liebe zu ibre» Kindern ans die Fdee gekommen, erst die .Kinder und dann sich selbst zu tödten. Zn derAussübrnng der ent leßllchen Idee war von rin der Morgen des 2. Februar sestgcseht worden, an welchem der Ehemann sich zur Frühmesse nach der ' > Meile entsernten Kirche begab. Als derselbe nach Hanse -nrück kehrte, fand er seine jämintlichen fünf Kinder im Aller »on I ins 7 Fahren «3 Knaben und 2 Mädchen) an einem E sengestelle, weiches zum Trocknen von Holz dient, erhängt, und die Ehefrau nicht vor. Die Mörderin gestand ferner bei dem Vernör ein, daß sie mit dem Mord bei dem ältesten .Kinde «einem Mädchen« den An'ang ge macht, und trob der Bitten desselben uni Abtastung von der Thal, von ihrem Vorhaben nicht abgewichen sei. Mit dem einjährigen Kinde habe sie die Timt beschlossen und sich dann eiligst ans den Weg nach der nächsten Eisenbahnstation gemacht, um nach Königs berg zu reisen, um dort ebensalls zu sterben, und zwar durch Er tränken. Als sieZ>ort Abends N Uhr mit der Balm anlangle, traf bald darauf ein Telegramm der Slantsanivaltschast in Barlenstein ein, Folge dessen die Mörderin im Gasthose „znm goldenen Ring" ermittelt und verhaftet wurde. Auf dein Wege zur Polizei ent sprang sie dem Transporteur und stürzte sich in den Pregel; es gelang indeß, sic noch lebend hcrausznzieheii, wonach» sie »er hastet wurde. Frankreirft. Geiieralstabs Ehe, Miribel soll im Lause der Woche von seinem Posten nistretcn. — In der gemäßigten Presse beginnt ein Geplänkel gegen die Ereatnre n ist nmbetla' s, mit welchen er seit zwei Fuhren alie Aemier übcrsüUt bal. Dieselben gelten als Hemmichub der neuen Verwaltung. Man glaubt, die Prüfung den Rechnungen »nd Bücher der saiiirten Bontour'lchen Unionhan! werde inindettens sechs Monate dauern. Vas Allivnm zu bestimme» ist säst nninögiich. Das Passivum soll ach auf Ax» Millionen belaufen. Bonlour nahm sich znm Vcr- lheidiger den Präsidenten des Varreaus, Herrn Barbonr, Feder wählte Herrn Allo». Man spricht von der bevorstehenden Ver haftung mehrerer Mirglieder des Verwaitnngsrathes Viele Priester auf dem Lande sind stark geschädigt. Ter Munster der, Fnnern empfing die Sundikatskamnur der Vwmt-i ch- ehoinw". Der Smidikiis Moreau sprach dem Minister oen Wunsch aus, die Regierung möge einen Gesetzentwiirs vorlegen, nach welchem Termingeschäfte «Distei enzgeschäfte« ale- nicht giillg anznerkenneii sind. Der Minister erwiederle, daß die Regie rung sich bereits mii dieser Frage beichäitige und geneigt sei, sich »der Maßrege! aiiznichiiesen, weiche, ohne den Aufschwung der individuellen Tbätigtril zu beschränken, denselben verbinderi, sich uns gefährliche und dem repiihlikanlichen Geiste widerstrebende Ab wege u> verirren. Fn Paris eniitand am d. M. während der Aufführung der Operette >.l.<» - im Renaissance-Tbeatcr» gerade als der Tenorist Eaponl im zweiten Arte auf der Bühne war, plötzlich ein Fenerlärm. DaS Puhliknm vernahm nämlich eine heilige, durch Platzen eines «Kasol geltes für Beleuchtungseffekte entstandene De tonation. Alles »schiele, die nus der Bühne beschäftig»'» Schau- Meier raunlen hinter die Eoulisien, das PuhlikilM erhob sich ent- «eist von den Pläßcn und »ürzte, ohgleich Eavonl svsorl zurück lehrte und anzeigle, es «ei gar keine Gefahr vorhanden, unter lau tem Geschrei gegen die Ausgänge. Der diensthabende Polizei- Kommissar Brisiand hing rasch seine Schärpe um und versicherte von oer Bubne Hera» dem Publikum, da» keine Gefahr zu befürch ten sei. Er bat die Anwesenden, «ich ruhig zu verhalte», der Vor Hang weide augenblicklich niedeiiallen und die Vorstellung ihre» weiteren Verlaui neinneu. Die Pommers .erstickten initlleriveile das Feuer und öffneten alle Fenster, damit sich das Gas verflüchtigen löune. Der Polizei Kommissar begab sich hieraus in das Parlcrre niid beruhigte das Publikum, welches wieder Vertrauen faßte und den umsichtigen Beamten, durch dessen Geistesgegenwart großes Unglück verhütet wurde, mil ramcheiidem Applaus cmpffng. Es war > glücklicherweise keinerlei Unfall zu beklagen. Italic«. Die Nachricht von dem Zusammengehen FiaiienS niti Rußland, DeMffhlano und öesten-eick Ungarn in deregavtiickien Frage bat in Rom den tiefsten EindrnckZiemacht. Der minister Wechsel in Egnpff», den man als eine Folge des verrücken Ans tretenS der vier Machte misühs, erweckte geradezu Eni.mffasmns. Die Italiener fühlen, daß mii dieser Thal Füllten > ine» der ent ichcidcnsten Schritte in «einer Politik geiban Hai. Die Sttinde der Befreiung von dem Banne der Fiolirlbeit in der Mlttelnieer Frage! hat geschlagen. Fn diesen für Flnlirn io wichtige» Fnteieffen in, man sich bewußt, jetzt eine Stütze zu besitzen, deren Wanken »der, Weichen kaum in« Bereiche der Möglichkeit erscheint, den» ohne diese Sicherheit sagt man, hätte Ftaiien nnmöglich einen Schrill gewagt, der eine so offenkundige Niederlage für England und Frankreich bedenket. Russland. In Petersburg wollte am >. Februar ein Individuum auf den Gencral-Proeniätor der b. Smwde, Pobcdv « noschew (gewesenen Erzieher des jetzige» Zaren» ein Attenial mit ' leist eines Revolvers ansüben und denselben in ieüum Palais er . morden. Pobedonoschcw war aber vorher gewarnt worden und es gelang der Polizei, das bezügliche Fndividnum sestznnehmeii. Türkei. .Heinrich Scküieniann null seine A n s g r a b n n g e n in der Gegend von Troja im März, sobald das Wetter es eri iubt, sortsetzcn. Der Feriiian, den er erballen hat. gestatt,« ihm, «eine! Arbeiten ans die ganze Troas nuszudehnen. «er wird »e alio nick» mehr auf Kissarlyk beschränken, sondern auch die Gegend von Back« i Brückengeländer an, infolge dessen etwa fünf Ellen desselben in die Themse ans eine Barke stürzten und letztere znm Sinke» brachten. Nur dem lobcnöwertbcn Eifer eines Polizisten, welcher bin und bcr rannte, um die Fußgänger zu warnen, ist es zu versanken, daß keine Menschen in den Fluß stürzten. Die Theater, weiche an, Sonnabend in der Regel ausverkanjte Häuser zu baben pflegen, , .... rparen verödet. Die Bühnen waren in Nebel eingebüllt und die, Sachverhalt gesendet worden war, ordnete sofort die Freilassung Vorgänge aus denselben den wenigen Zuschaucnr kaum sichtbar. > der Vernrthettten an, weiche vor einigen Tagen daS Gcsänaniß Omnibusse und Droschken konnten «ich nur bei Fackelbeieuchtung i verließen, in welchem sie unschuldig 2 Jabrc batten .zubringen mühen langsam sortbewegen. Viele Droschken fand die Polizei herrenlos i in den Straße» stehen. Gegen 9 Uhr herrschte in den sonst bis in j ein förmliches Geständnis) in die Feder, dessen Richtigkeit er daraus in Gegenwart seiner Mutter und seines Bruders durch seine Unter« schritt bestätigte. Harris'on begab sich hieraus zur nächsten Magistrale person, um vor derselben bas Geständnis« wiederholen zu lasten, ehe dieselbe indessen eintraf, war Brooks bereits gestorben. De» Minister des Innern, welchem ein Protokoll über dm ganzen sendet worden war, ordnete sofort die Freilich die späte Nacht hinein so belebten Hauptstraßen des Wehendes TodtensliUe. Durch Selbstentzündung von altem Hanf brach eine Feuers- brunst aus der Staatswerst von Devonport aus; der Schaden beläuft sich auf 20.00(1 Psunv Sterling. Egypten. Fn Kairo baben sich 600 Offiziere vor den Palast des Kkedive begeben und ihm eine Dankesdemonstration kür die Ernennung des Ministeriums und die Sanetion der Vennssung vargebrachl. Die Garde des Khedive vereinigte sich mil den Lsfiziercn in dem Ruse: „Es lebe der Khedive! Es lebe Aradi Bey!" Aentllerou. -s-Leider mnsste gestern das Repertoir der Neustadt aber mals geänderl nnv das vieibcgebrte Blnmenlbal'sche „Um ein Nichts" aus nächste Woche verschoben werben. Der Vater unseres Herrn Hosschauspielers Swobvda ist vorgestern in Berlin verschie den und unser Künstler dorthin abgereist. f Zu morgen bietet die König» Hofdübne den zahlreichen Mu sikfreunden nochmals Robert Schumnnn's rührend schöne „Genoveva". Seitdem unser urtheiiffihwes Publikum, d. h. nicht nur die Kenner, sondern die Kunst- und Tlicatersreunde im großen Ganzen, sich überzeugten, daß auch der Stoff der Oper, ihre bedeu tende Fnseeiic und ihre dramntischen Effekte höchst anziehend wirken, finde» die Verdächtigungen der Schumann-Gegner, die Oper lei secnisch monoton, keinen Glauben mehr; man gießt sich dem tief empfundenen idealen und doch hochinteressanten Werk mit dem vottsten Erndrnck bin. Dem Etzarak.e; M'ier entzückenden Mufft poesie nach, kann Genoveva nicht allzuoft hrnte'einanoer wiederholt werden. Benütze alio daS Publikum und die Fugend insbesondere die morgige Darstellung zu reck» zahlreichem Bestich. Seit den schönsten Wagnerapern sind von bcr Bühne herab erhebendere Ein drücke nick» erzielt worden, wie durch Genoveva. V Gestern in der Frühe bat Herr Hofopernjängcr F oses Erl durch einen Sturz aus der Treppe seiner Wohnung urplötzlich seinen Tod gettindcn. Als Soiosänger hat der Verstorbene sich die Geltung nick» verschaffen tönnen, die sein Bruder Anton sich erwarb. Aber er war ein trefflicher, musitalisch sattelfester Künstler, der sowohl in der katholischen Kirchenmusik wie im Kgl. Hostheater allzeit bewies, aus welch' musikalisch bedenkender Familie er stammte. Auch in der Zeichnen und Malkunst war er talentirt und ein liebenswür diger Gesellschafter. !' li. Ter enorme Fleiß der Hain bürg er Bühne, die in castlosem ehrgeizigen Streben allen deutschen Tbeatern voranget» und wie war Hamburgs Tbcater verkommen che Polin» cs übernahm! — bat in der bisherigen Saison mehr durchschlagende Erfolge «nit dem Schauspiel als mit der Oper erzielt. Die Overn- produttion anßechalh Wagner's ist in eine bedenkliche Unselösl ständigkeil geratben und Talente anderer Richtung sind eben selten. Smetana's reizende „Bei den Wittwen" werden nach der Ham bnrger Premiere bleibend dem deutschen Theater gewonnen «cm. M. Rvdcr's „Vera", musikalisch sehr bedeutend, erst nach der jetzt «clnvebcndeii Terluniarheilnng. Hosmann's „Omnien" dürste gar keine Zukunft haben. Nur Rheintbaier's „Käthchen von Heilöronn" «Kälbchen eine poesievolle Leistung des Frl. Brölhol, Gras Wetter des stimmphänoniciialen Herr» Winteimämi« gefüllt dauernd. Tie Tper kommt nun nach Dresden und ist dadurch von aktuellem Fu- terehe. Sie ist nach musikalischer Neucrsindniig oder eigentlich großen Eindrücken nicl> l hervorragend. Aber sie ist mehr als böi liebe Lnrik, da sie viele hübsche Stimmungen enthält und melodisch geschmeidig und sormfein den allerdings iebr glücklichen Ter l illuürirt. Wichtig sind nur beide Hnnvtrolien und die Fnszene, die sich nalur gemäß an Kleist s Schauspiel anlehnt. Man darf nicht »veifeln, daß das liehenswürdige Werk auch in Dresden ansprick», wenn schon es die Mniitkenner nicht gerade als neu intercsiiien kann. Ack» schnelle Reprisen bat Kälbchen in Hamburg crlcbi. Noch mehr Pailleron's feines Muslerlnittpiel „Die Well, in der man sich lang weilt", das binnen Monatsfrist 2l Mal wiederholt wurde und Sardou's encbütternde „Ldelle", die freilich beide ganz ergniiil gespielt werden, den französischen Ton durch Realität und Durch gcisligung schärfer treffend, als dies z. Z. in Berlin oder Wien «vielleicht die Burg ausgenommen« möglich wäre. Es ist nur gerecht und iin eigenen Interesse der Stadt, daß man dies Alles anerkannt und mit »>«.000 Mk. Staatssuhvenlwn und 7ö,0l»> Mt. Garantie fond der Direktion Pollini lob«», deren Weite«bestand für die Be deutung des dortigen Theaters eine Lebensfrage wa«. -j Kapellmeister M a i E rdma n n s d v r s s e r, der Gatte der Klaviervirluoiin Pauline Fichlner, ist nach der glänzenden Anerien nung, die seine erste Direitionsprobe «Wald Sinfonie von Raff« in Moslan fand, rum Dirigenten der russischen Eonreit-Gesellschaft definitiv erncnznt worden. -s- Helene H o f in a n n - Sli r >, dir, wie kürzlich brücktet, eine größere Knnstreise absolvirte, !>at auch in Berlin ungemeM gefallen ^ lind ihrer dereinsligen Dresdner Leiwen», Frau Börner Sandrini,! Ebrc gemacht. Die .,Tribüne" schreibt '. „Die Kobnrgische Kammer sängerin Frau Stirl clektnsirte die Zuhörerschaft durch den frischen, E i n R e k lain ep ar k ist die verblüffende Idee eines spe- culativen Bankces. Durch denselben, der 2 Kilometer lang, aber )Me ' ' nur NO Meter breit angelegt werden soll, würde eine schnurgerade, etwas erhöhte und mit Sitzbänten besetzte Straße führen, zu deren Heiden Seiten Bluinen-Parterres angelegt werden sotten, deren in Form von Schriftzügrn aus „nachtschwarzer Erde" angepflanzte „ausfallende Blumen und Kräuter" die Namen „hochfeinster Frr men" darstellen sollen. Jede einzelne Firma sott von raich wach senden, bald schattenden Bäumen eingegrenzt werden. Der Aankee hofft dabei ein Patent inr sämmtliche größeren Städte zu erhalten, da jede derselben einen solchen Wandel Rcklnmeparl, der das wahr haft Angenehmc mit dem wahrhaft Nützlichen verbände, zu besitzen wünsche» müßte. * Alt ist derA l> erglaube, daßVaden in frischem Thierblnt heilkräftig sei, und vielfach ist ja. was alter Aberglaube war, iw unserem Zeitalter neue Wahrheit geivorden, so daß man auch gegenwärtig in einzelnen besonderen Füllen über in nere Musselvartten sülch nhgesireistc Thierbüute gezogen bat, um die Lebensthütigteileii wieder nnzuregen und zu starten. Auch die Wilden Afrikas wenden ähnliche Stärkungsmittel an. Ist ein Ele- phant getödtet, so vflegen die Buschmänner demselben ein etwa drei Qnadratsnß großes Lock in den Leib z» schneiden, Lunge, Leber, Her;, sowie die geianimten Eingeweide herausznnehmen und dann in die noch wanne, blntrauckende Höhlung paarweise hmcinzliiric- chen. Da drinnen hat sich natürlich ei» Pfuhl von Blut gesam melt. In diesem Pfuhl baden sie, beschmieren sich den ganzen Kör per mit dein warmen Fett, das sie von den Rippen des getödteten Thieres von innen mit den Händen loSrcißcn und steigen dann schleunigst hinaus, um den schon wartenden Nachfolgern Platz zu machen. Diese Sitte ist unter vielen afrilamschen Stämmen oer breitet und scheint auch ein wenig abergläubischen Beigeschmack z» haben, denn für am heilsamsten werden die Bäder in den Thiercn, welche die erste Fagdbente der Saison bilden, gehalten. Neben Elephantenkörpern werden auch die der getödielcn Rhiiiocerossc be nutzt. Das Blut darf nicht wieder abgewaicken werden, sondern man muh dasselbe in die -Haut einzielien lassen, dann ist eS am heilkräftigsten. — Eine sonderbare Spezialität des Artilcls Bäder - die Blutbäder im Elephanlenieib! * Aeronautische Polarcxpedition. Tic Idee einer Nordpolcipedition mit Zuhilfenahme von Luftballons, welche vor nicht langer Zeit anstauchte, scheint in der Timt sich dem Versuche ihrer Verwirklichung z» nähern. Eonnnandcnr Elienne von der eng lischen Marine und Lieutenant Schwatka von der Stnatcn-Flotte sind eben dabei, die zur Ausführung erforderlichen 800«« Dollars aufzubringen und die nöthigen Pläne rc. ausznarlreitcn. Tic Expc dition wird sich zunächst nach St. Patricks Ban richten, deren Distanz vom Pole nur 495 englische Metten betragt. Tort wird man drei Bcobachtungsstationcn anlegen, welche mit Gascrzeugungs- Maichinen und allen erdenklichen Hil>s»iltteln ausgerüstet und unter einander durch Telegrapbeiileilniig verbunden sein werden. Nach dem man dort die Windslrömungen nnv gesammten meteorologischen Verhältnisse sindirt habe» wird, sotten dann im Juni 1883 drei Ballons, jeder von dreiPersonen bedient, bei zuverlässig konstantem Südwinde nach dem Pol abgehen. Die 120 Meilen Distanz bis ziinl Pol können allerdings von einem Ballon innerhalb 24 Slnn- den zurückgehgl werben. Jeder dieser Ballons wird durch einen allinälig sich äbwiclelnden seinen Tciegraphendra!» mit seiner Sta tion in Verbindung bleiben und für 51 Tage Proviant mit sich führen. Dies ist Eiiclnle'S Idee — cine kühne Idee, deren Durch führung sich, wie man steht, sehr einfach und glatt abwickell, aller dings vorläufig nur — aus dem Papier. * In den Vereinigten Staaten sängt man an, der Mor in oncn W i rt h s ch as t ernstlich überdrüssig zu werden. Es werden gcgemvärlig in allen Hauptstädten der Union öffentliche Meetings abgebalteii, welche den Kongreß mit Pelitionen bestürmen, damit die Vielweiberei in Utah sofort abgeschaht werde. Ja, eS ist bereits der Fustizlomuiission des Senats der Entwurf einer Bill zur Vorberattning übergeben, welche besinn»», daß künftig Jeder, der sieb der Vielweiberei schuldig macht, seiner Bürgerrechte verlustig geben sötte. Da die Bill eventuell erst vom 1. Januar nächsten Fabres nn ui Kraft treten würde, so wird der Präsident in der selben bevolimächiigt, alle Personen, welche sich der Bieiweibercr vor diesem Termin schuldig machen, zu nniiiestllen und alle aus solchen Eben hervorgegangenen Kinder zu legiliiuiren. Eine 1 ragi - ioinisclic Eliescheidungs -Geschichte schwebt, wie die ^Staateckürgei Zeitung" mitliieill, gegenwärtig bei ganz zwei Monaten Er, der Assistenzarzt den Gerichten Berlins. Vor noch nicht wurde von rinem Paare die Hochzeit gefeiert. ivo er »eilung von seinem ! Kaiserin», umr, nahezu 70^ Fahre all, j zurück, r o Dune der Dorigeschich' des voriges Fahr im Zeih» gnellenden Wohllaut ihres ausgiebigen Mezzosoprans, dessen Sckr heil besonders in der Diese üppige Vlüiben ireii». »inr leli begegnet mau einer Stimme, der gleich dieser neben bestrickenden Klange auch eine tadelloseTonbildung eingeboren scheint." j gew-Ke, v Fn Eannes < Südsrautieich«, Lu.igenleiden suchte, ist am 8 Fe B e rr!> old A » c r b a ck> gestorben, Vei ten, des Romans „Aus der Höhr" uno Dresdner Hottbeaiel gegebenen Stückes „DD erlösende Wort". v Die Pe1.rsb»rger Zeitungen gleichen henke akkurat den Dres-iur Vläiirin von EG« in ilnrn Knn»herick»enMareella Senibricb ab Sängerin, Violinistin und Kiavirvirtnosin bildet das Tagesgespräch, »nd in« Tone der höcknicu Aclnnng ventilirt man die Frage, ob jeniais ein ähnliches dreifache " TalenI vorgelominen ist, wie das der Mareella Se»il»>ch. lieber ihren Gelang lehnen die Kriliken jede-" wettere Lob als üherslüssig ab, es löune sich da nnr um Parallele» inii Adeiine Patti Handel», die sie ja an Fugend und Wohllani übeilreffe ; aber als Klarste!ffnelerin und Violinistin oürse die junge Frau nnr neben de» besten Zeitgenossinnen ge eines der bedeutendsten Speeialinen, »e, eine reicbe Erbin, die ihm 80,000 Tiste, in die Este mill rackste. Drei Wochen batten die Flitter wochen genäliri, als der junge Ehemann seiner Frau mittheilte, daß er einer Verabredung mit »liege» gcmä» den Abend mit den selben bei einem Glase Bier verbringen werde. Aber da kam rr schleckt an bei der Frau und der ebensalls in, Hause lebenden Schwiegermutter. Es wurde >>»» rundweg erklärt, er dürfe nichi allein ausgehcn, und als er daraus bestand, ibm erönnet, er thne eS aus seine Geffihr. Und er ging. Nock Thoresschluß kehrte er chön- heim. Er fand die Thür vencblohen. Nack langen, vergeblichen seilen! Länirn ei klang von innen die Sliinme seiiic! Frau. Er bat um dem sinnlich I Einlaß. 'Vergeblich. Er solle des Nachts bleiben, wo er am Abend s.e Nack einer halben ANr er kehrte üb e' Apvetii noch lse >0.«>«>« Tblr. verino Sttinbe zog er ans und blich im rbanpl niclii mehr in „sein Heim" . i (fticstren'een war :bm vergangen. "ien rini nick» >n locken. Die Schei- no.nnt,Verden. dniigsklage ist bereits eingeleiiet. ^ ^ Ein s > eb en ln« nde > i j ä h r i g e s F» b i l ä n ni. Am So Annenlage, den 2«1. Fni« d.eles Falir."", >md ,«.»> Fahre ver sioffrn, «eil, wie eine alte Elwonil erzäb't, .Kai,er kRotlibart in Er !>nt ans einer ichreckiichen Lobensgesahr eneftel wurde. Der Saal, in welcher» rr fick mil seinen Rlttern e.!tt'.»'clt, skürzte zusamnien »nd viele der Aniveffnideii ers«: >>-» nuo > rumsten in einem großen Abort, der iiiü.r dem Saal gelegen war. „DerKeiner isl mit nvtl« an einem eisern Gitter in einem Fenster bangen geblieben, hiß man ihm zu Hülste kommen", ff>gl der Chronist. A b e n ds ei » g e l r c> s s c n e B o r > e n. !">!«»>. c-s>us>.> "d'riccu Ncrrnar 00.7Ü. i s »n.'ic», fest. Rüböi ^ u>. »us bö>e Dprückivoii« „E Brrmistlikrö. Gewisse». Das im Vvltsi»»nde lebende > ist stcichls sv sein gespomic», es kocumt doch »n die Sonne»!" i.al stck neulich in Slastordshire in schlagender Weile besiäiigt. Dort b,'ick>nlr «g'e vor etwa 2 Fabir» rin Farmer, ftlamens Fiaal Brools 2 benachbane sarnier HenuiFohnion und Samnrl! Elowcs eines schweren Vervrechens negrn seine Perioii »nd - laackste »mck"einend anck« icstche Beweise vor, laß die Fni» die An gstlugken der icknoeren Körperverletzung «ür schnlsig sand, worans! 'HartS (Pri'dilN .i'iFllü Quirlt! Je.e'lll.lr 7b'.2-'. ?'.Il,',!.,l 7.« Ämsrzrptt'tt Io'(!! Nci! Mur.', ,< Mii k Mat.117. Muke bGittsirjuPkiji
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