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- Erscheinungsdatum
- 1882-02-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188202018
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- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18820201
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18820201
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1882
-
Monat
1882-02
- Tag 1882-02-01
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Monat
1882-02
-
Jahr
1882
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S»!a«d-er Ma die »iedac««« vr««I,u l Mr. >bo«iiement«>iret» »l'nellddrlich »Mark t» L,,e.. du,« die vH »M„I7d Vsnk »mnm lU P,«a Vufia,«370O0 »rrmxl. tzür die Rlklaat» ein »«ertzie m,»' «ich lUchl »«rdt>UUuU »imuncen tllr un» nehmen ,„> Die ilnn-'ncen-Nureaul d.»x><>I«i>« *»«» » W»»««i - »-«»« »»««».;- »m>a>t»«a»«a»! - ». «üli«» N «trii»: - «ob. «teil in MaadebUlg! — I. Varck ä- 8«. >- - GlelnerinHuuidulg L. Vl«U8l8vr 8 ) ZI»X ) Vie-«lvn, m>»I>r«i»i««ie IHi. l», I. n»Ä II., «mptioblt noin r« toliliiilitir« >« l.»,k«i n ! eIe§LQrer iLiLtsr-u. LlLLLsn-^Lräsrode j "l II»U8I«,M, tür IIvir«u unck Il,»u>» n. I»« >« »«»« ««»« I« !Ni»»«»,ni>>tiLi,iit«>tn»I,n!^. o, Paris. Freucinet verlas in der Kammer i Tagekkatt für AoMK, iilnierhaltunz, Geschäftsverkelir. SörfeliderW, Fremdkiilisie. 8 <7-SSÄ!L-LS-S - L ^ U L « t K « I», iß vi« 6(!8«IiMÄ-. sii'iiiiclßtUvIiS-^ri- unck Voißciuö 8t«II<-n. ^ >n Fng-obnto unck sie-suc-k«, sovis sonstig« Fii>cU»ck»xtu,u.'on. !» 8?^ 8 cl'mc-n Pa In8or»>ntvn iliran Mmou omlit n«nn,-ck voli-n. vor- jj. Li V mittolt untor vv«da'-Iitn»E vtrvn^qlvr Voraelivias^nlieit init ^ « iß iluvrl''irma uoä ninnntOliinmdrivto.vonItotivvtuntvavntimeon P Ä >iio .4nn«uvvn-VxiMt1itiuii von kn u -l lli»i»i««-iii><»-i ii - Vi-osck'-n. >V il^ckinüor^l e. 29. I. ^ ^ !.!> 8 LZ»« Iizxttril^roli«; 27. SMemie «««» Marmaiiratc li» L» Na»«. I u»i -»aendmme». E-nuia,« bis Miltiiil tlUiir. In d>e»i,!>dl n»7 an Wocheniazen: g«. »Nii. .,,aße Nr !.bii Nachm. »Udr. — -->« «»u^aliige Pem«cii>' iaßel >' -L!,ie. e-i-izel.n-.dl 30 Pkxe. tx.ie iü, da» nach»- tägige Selche ne» der Jinerul« wird ,i chr gegeben. Lue-irällege Annen««»-NuNräge »an «iidelan»,,,.. -».,, j>. wie nur »ege« Oiannmera«»»- Aaiilu»» durch «ricimarteu oder !t>cu< »»ui,lun,.. Achl Äideu Ionen I Pig. Itt,e rare eur «: eU ^niugr- Auriuier oder nach einemLekräge Me P,"eu.-'e- -— is> kriw SsrtllL 8trsiiL prsidi,»« It, i»s>«-rtt»i«i>t >>. ;r, III. i > »rv, «mMolilr sur 1>iiir!v OoiikUsoliaston soc-don t'oi'tijr ßüvorrloll« ii«nv i»r»^Iitvoll« ^o«tiiii»^« fiir Iiior nixl:iiiiiv!irt>. ^ M,cr § Militärrefm'm, sowie die (Lonvertiruii!, der slicnte und den Mcklans und Äindeibauk eine Erklärung des Kabinets. Daü itadinct l>ai>e - der Eisent-aimen an. Die 9ie„icni»g werde die Loeiaiprodleme, 9«! Millionen ^r in Wien" c--s^>sr niotivirt ist. den lianvtiiichlichen Gedanke», den Frieden »ach Dirnen und Äusicn! studiren zu bewahren und lünbigt eine Reiorm im Gerichtswesen und eine > i>e„ounen, Kranes. Die Nactnuchunaen Das Gerichtsversahren geacn die „Union Generale" l,nl! „Union", sowie in der Privalwolnrnng da die Suspendirunis der ^alüunj;en mit der „Union i »l Ponton Das Deficit bctircht in, <>seschästslokale der werden fortgesetzl. Rr. 32. , Witterm.g dam 3>. Januar! iNaramelcr nach Vikar vösold, Wallstr. Ni <Mdr. a U.) rväMill., seit griiern II Miil. ar-siicgcn. Tl,ermonie,roa'. ». !I!r-amn.: Lrmvcr. ia,aW„ l „icdr. Tciud :> " K.. dari'i'e Tem». 4 » W. Nord-cii-Wind. ü>rd,-!N Aussichten für den I. Februar: Wolkig, meist Frost, vorwiegend trocken. Mittwoch, 1. Februar. BeraniworNichcr Redacleur für Pvltk!fkklkö vr. Emil Bieren t» Dresden Nun man das Facit über den soeben entlassenen Reichstag zieht. ergiebt sich die eigentbümlichc Thatsackrc, daß er trotz allen Heidenlärms, der zuweilen seine Arbeiten unterbrach, verhältnitz- masiig mehr Positives geleistet bat, als viele seiner Vorgänger. Das geben Blätter von links und rechts zu. Noch verwunderlicher ist es. dag er keine wichtigsten Beschlüsse nahezu einstimmig fasste. Der Reichsbausbalt wurde säst unverkürzt bewilligt, nur bezüglich des vorgcschlagencn deutschen VolkswirthschastSraths und der Untcr- osfiziersschule im Elsah muhte sich die Regierung etliche Abstriche gefallen lassen; schlankweg gingen hingegen die Fordeningen wegen deS Zollanschlusses von Hamburg, wegen der Berussstatistik und deS ReichStagsbaueS durch. Zuletzt »och wurden 10 Millionen Ueberschüsse behufs Vermeidung der Erhöhung der Matrikular- aulagen einstimmig flüssig gemacht. Für eine Litzungsdauer von 75 Tagen, wovon noch die langen Wcihnachtsfericn abgchen, ist das immerhin ein ansehnliches Ergebnis. Doch muh man betone», dah die volkswirtliichastlichen Reformen den jetzigen Reicbotag gar nicht beschäftigt«^ Bismarck hat nunmehr bis zum 1. Avril 1883 völlig freie Hand; er braucht, falls er sonst nicht will, den Reichs tag nicht vor Februar nächsten Fahres zu berufen; eine Lession in diesem Frühjahre ist höchst unwahrscheinlich. In den 12 Monaten, in denen Bismarck unabhängig von jeder Volksvertretung zu regieren berechtigt ist, kann viel und vielerlei geschehen. Wir hoffen, dah die Reichsregierung, ungestört durch auswärtige Verwickelungen, sich enstlich den iuncrenReforinorbeitenwidmet, damit sie,deruächste Reichs tag möge nun in 9 oder 12 Monaten wieder zusammentrcten, vor ihm mit reiflich erwogenen und gründlich durchgearbeitetcn Vor lagen soeinl-reformatorischcr Natur erscheine. Den preuhischen Landtagsvcrhandlungen, die sich unmittelbar an den Reichstag anschloffen, gedenken wir, in Uebcreinstimmung mit unserem Leserkreise, nur ein allgemeines Interesse zuzuwenden. Der Berliner Landtag berieth die allgemeine Finanzlage des prcuhi- schen Staats und dabei hauptsächlich die Eisenbahnvcrstaatlichungcn. Entgegen der rosigen Schilderung, welche der Finanzminister Bitter von den Segnungen dieser Eiscnbalmankäufe entworfen hatte, be weisen die OppofftionSredner, daß dabei unendlich viel Schönmalerei «ntcrgelaufen war. Die Ueberschüsse aus der Verwaltung der ver staatlichten Bahnen educircn sich von 27 auf 3 Millionen, ein mehr als bescheidenes Ergebnis,, wenn mau berücksichtigt, daß der Staat Preuhen im vorigen Fahre noch 9 Millionen hat borgen muffen. Der weitere Ankauf von anderen Privatbabncn (Bergisch- Märkische, Thürmgtzchc, Bcrlin-Görlitzer, Eottbuü-Grohenhaincr, Märkisch-Poscncr, Rhein-Nahebahn) würde eine Erhöhung der preußi schen Staatsschulo in 9W Mill. Mark mit cincm jährlichen Zinscn- erfordernih von 40 Millionen bedeuten, abgesehen von dem eben falls im Werke begriffenen Anläufe der Aubalter Bahn. Ange sichts der drückenden Uebclstünde der jetzigen Staatsbalmverwnltuug in Preußen (Wagenmangel, Einziehung wichtiger Züge, Unter lassen angemessene. Erneuerung des Falirparks u. s. w.) trägt die Opposition im preußischen Landtage großes Bedenken, fortgesetzt PrivatbahnenI anzukaufen und das Eisenbahnbudget immer un durchsichtiger zu mache». Selbst die überzeugteste» Anhänger des Staatsbahnslfftemü werden durch die Art, wie man dasselbe augen blicklich in Preußen handhabt, an demselben irre. Neben den An griffen des CentrumS und der Liberalen auf den Eiscnbahnminister Maubach erregten die tadelnden Worte, welche der Führer der .ffouservativen, Abg v. Rauchhaupt, gegen den Fustizministcr Fried» berg richtete, ziemliches Aussehen. Es ist cigenthümlich, daß nicht blos in Preußen Re zionsewativen, sondern auch ihre Gesinnungs genossen in den anderen Lönigrcichen, nicht sehr erbaut sind über die Leistungen der Fustizministcr betreffs der Kostspieligkeit der neuen Fustizorganisation. Fm sächsischen Landtage hatte der sonst so verdienstvolle Ab geordnete v. Ocblschlägcl nicht seinen glücklichen Tag, als er sich ziemlich geringschätzig über die freiwilligen Feuerwehren äußerte. Es ist ihm zuzugcben, daß mitunter einmal bei einer Feuerwehr etwas zu viel auf Aeußerltchkeitcn gegeben wird. Aber, waS würde nicht gemißbraucht? Wenn man den so nützlichen landwirthschaft- lichen Vereinen vorwerfcn wollte, daß sie mitunter nicht zur Berathung von ihren eigentlichen Berufs- und Fachintercffen, son dern zum Skatspiel oder zum wendischen Schafkopf zusammcnkämen, so wäre Herr v. Ochlschlägel gewiß der erste, der diese Vereine energisch davor verwahrte, wegen solcher hier und da wohl einmal varkommenden unschuldigen Vergnügungen F«u«wlitor getadelt zu werden. Du lieber Gott, wir sind alle Menschen! Wenn nun auch ein mal eine Dorf-Feuerwehr ein bischen Soldaten zu spielen scheint, so ist das doch weit paffender, als wenn ihre Mitglieder in der Schenke sitzen! Was unS aber bei dem kalten Wasserstrahl» den Herr von Oehlschlägel auf die Spritzenmannschast zu richten beliebte, am pein lichsten berührte, war, daß er, der sonst so ei» human denkender Herre ist, kein Wort der Anerkennung für den idealen Zug hatte, der sich in der Errichtung der freiwilligen Feuerwehr kundgiebt. Das drückte, im Gegensätze zu ihm, der Abg. Günther sehr glücklich aus. Unterschätze man doch nicht diesen idealen Zug, Leib und Leben zum Schutze des Nachbars in die Schanze zu schlagen! Fördere man ihn vielmehr aus jede Weise! Die Feuerwehren sind ein höchst schätzbares Element der Ordnung; der militärische Geist, der sie durchweht, die DiSciplln, niit der sie sich ohne zu fragen in Rauch und Flammen siürze», sind niit einer der edelsten Ausdrücke der setzt die Nation bewegenden Kräfte I ES wird Niemandem ge lingen. das moderne Feuerlöschwesen auch auf hem pliüten Lande auf den Standpunkt deS „Dorfnachtwächters am Tage" wieder herabzudrücken. Frankreich hat nunmehr wirklich bas ursprüngliche xruuä mini- 8t«r« d. h. uiinim Gambetta. Schon daß das neue Cabinct in dem ernsten Protestanten Frcucinct statt des unruhigen Juden Gambetta ein Haupt von anerkannter Sachkunde und Rechtlichkeit erhalten hat, sichert ihm bei keinen Landsleuten eine smnpathischc Aufnahme. Man bat auch noch nirgends von einer Vertrauens- oder Beileids- Adresse vernommen, die dem Dictntor anläßlich seines Sturzes zu gegangen wäre. Der Wiederamtsantritt FreneiuetS, der durch seine Frau in einem, wenn auch etwas entfernten Verwandtschastsver- hältnisse zu dem deutschen Boi'chnfter in Paris, Fürsten Hohenlohe, sieht, kann auch für die guten Beziehungen zwischen Frankreich und Deutschland nur förderlich sein. Freneinct besitzt nicht nur Energie, Organisationstalent und Kenntnisse, sondern ist auch ein ausge sprochener und ehrlicher Freund des Friedens. Gambetta hatte ihn s. Z. gerade wegen des ausgesprochenen friedlichen Charakters seiner auswärtigen Politik gestürzt. So bedeutend ist das Ansehen Freueinets unter seinen Landsleuten, daß sie ihn nicht nur bei den letzten Scnatorcnwahlen viermal wählten, sondern daß Ferr», der letzte Cvuseilpräsident vor Gambetta's kurzatbmiger Herrlichkeit, sich begnügie, unter Freucinet ein einfaches Portefeuille, das des Un terrichts, anzunehnien. Die drittbedeutendste Persönlichkeit der neuen Regierung ist der Finnnzministcr Leon Sau. Sein Eintritt wirkt einigermaßen befremdend: er ist der ausgesprochene Widersacher Freueinets und des Präsidenten Gr<w» in wirthschastlichcn Dingen. Freucinet ist ein grundsätzlicher Anhänger des StaatsbahnsustemS: unter seiner ersten Aimirung wurde in Frankreich der erste Anfang einer Staatsbahnverwaltung begründet. Er stellte den großen Plan eines umfassenden Eommunieatioussustenis ans; sein Plan umfaßte gleichzeitig Straßen-, Fluß-, Kanal-, Eisenbahn- und Hafenbnuten, da er der Ansicht ist, daß ein guter Theil des materiellen Reich- thnmü seines Vaterlandes und seiner Produktionsleichtigkcit in der i ausgezeichneten Organisation seines PerkehrssustemS beruht. Jetzt! nimmt er den ausgesprochensten Freihändler, den Anhänger des Privatbahnsustems, Sau, als Finanzminister in kein Cabinet. Wa rum ? Rothschild und die Börse zwingen ihnr diesen Sa» auf, weil sie wissen, Sau wird in den Tagen des Jammers, die jetzt über die Börsenspekulanten liercingebrochcn sind, mit den reichen Mittel» des Staates beispringen. Sau erscheint daher vorübergehend als der Mann der Lage; für ernsthastc Reformen aus dem Gebiete der StaatSfinanzen und der Eisenbahnen wird er sich bald als ein Hemmschuh erweisen. Auch wird sich bald zeigen, ob das neue Ca binct den politischen Anschauungen der Kammern entspricht— die Radikalen sind in diesen reichlich, gar nicht aber in der Regierung vertreten. Cinstwcilen aber umarmen sich jubelnd alle Svielmillioiiäre und Börsenspekulanten, daß ein Minister über die Staatsfinanzen gesetzt isi, der viele Millionen van Schatzbons creirt bat, um mit dieser Staatshilfe die Börsensünden gutzumacheu. Der Millionen schwindicr Bontoux ist pleite, der Pariser Börsenkrach laßt seine Nachwirkungen in ganz Europa nachzittern und wenn man auch zum Glück nicht von einer wirtlffchastlichen und Haiidclskrisis, kon der» nur von einer Spekulationskrisis sprechen darf, so verlieren doch überall in dem Rückgang der sichersten Papiere die unschuldigen Kapitalbesitzer enorme Kapitalien. In Dresden z. B. betragen die Differenzen eines der reichsten Männer anläßlich des Pariser Börsen krachs 700,000 M., aber auch daS Vermögen der Mündel erfährt durch das unverdiente Weichen des Couries der bombensichersten Staatseffetten um 1—2 Proz. höchst beträchtliche Verminderung. Können und wie lange werden es die Staaten und Völker ertragen, daß eine Hand voll Menschen an den Börsen mit dem Vermögen und den Arbeitsprodukte» aller Anderen ein selbstsüchtiges Spiel treibt, bis der Krach erfolgt, ans dem eine Anzahl schlauer Spieler als Krösusse hervorgehen, die produktive Arbeit ganzer Völker aber auf Fahre hinaus zerrüttet wird? hauS Frensdorfs ist namentlich durch Speiulationen in Paris zum Fall gekommen. Berlin und Hannover sind weniger bethei ligt. Crevitactien schloffen 0, Franzosen ebenfalls 0 Mark besser, wülnend Lombarden um 5 Ni. wichen. Deutsche Bahnen mäßig belebt, Oberschles. u. Mnricnburgcr je Ib'-Proc. höber. Von ösicrr. Bahnen besonders Galizier (l Proeent st-- gefragt Banken nilüg, aber scsi. Tisconto zogen 10ü Proe. au. Bergwerke und Industrien erfreuten sich guter Meinung. Laura mw Dortmunder je 2'/!- Proe. bölier. Fremde Renten Anfangs durch Eßecutioi.s- verkänfe für das genannte Hannoversche -Haus gedrückt, besserten sich später merklich. Oesterr. Prioritäten lustlos. MuesteTrltsirammc dcr„Drcsdnrr Rachr." voml!1.Januar. Berlin. Das Abgeordnetenhaus führte die erste Lesung des Etats zu Ende. v. Zedlitz Ncukirch suchte weiß zu waschen, was Rickiter-Hngen gesteni mit einer schwarzen Schicht überzogen hatte. Rickert bemühte sich nachzuweisen, daß die Besse rung, soweit sic überhaupt schon eingetreten, keine Folge der neuen Wirthschastspolitik wäre, und von Bcnda konnte durchaus nicht finden, daß die Verhältnisse so günstig liegen, wie sic der Finanzminister geschildert. Nebenbei verwahrt er die Nationalliberalen gegen den Vorwurf v. .Hänc's, daß sic die Milliarden verpulvert hätten. Seine Partei habe keinen Tbaler aus den Milliarden zu irgend einem Zwecke bewilligt. Was durch die verfehlte Wirthschastspolitik verloren gegangen, darüber sprach Abg. v. Benda nicht. Der Finanzminister Bitter, der von allen Seiten um eine Steucrresormuorlage bedrängt wurde, meinte, ausgearbcitct wäre sie. aber sie sei noch nicht im Staatsministerium derathcn worden. Das HcmS entnahm daraus, daß sic zu — den Acten gelegt sei. Noch einen zweiten Hieb hatte Heer Bitter zu pariren. Die „N. A. Ztg." hatte die gestrige Rebe des Abg. v. Rauch- baupt nach der slenograph. Niederschrift, die Bitter's aber in kurzem Auszüge gegeben, aus welchem Umstande Rickert ein bcmerkenö- werthcs Smnptom für die gegenwärtige Stellung beS Finanz- ininistcrs konstrnirte. Herr Bitter cntgegnele, daß solche ,Sv»iv- toinc" ganz plötzlich austauchten und stets mündlich erledigt würden. Schließlich sei hier noch zur Illustration des Vor stehenden erwähnt, daß der Kommissar des Justizministeriums, der dasselbe gegen die Angriffe v. Rauchhaupts in Schutz nahm, ziemlich schroff abgefcrtigt wurde. -.Jedenfalls isl der Fusiizminislcr Frenden- thal nicht por^omi ßrata bet ocn preußischen Altkonservaliven. Eiscn bahnminister Manbach erfuhr seines Vorgehens gegen die um Ge- haltsbesserung petirendcn Beamten wegen wider lebhafte Angriffe, denen er immer wieder dqS Wort „Disciplin" cntgcgenhielt. Stuttgart. Der Staatsanzeiger bringt eine Rechtfertigung über den seinerzeit vorgckommcnen Fall Tictz. Dieser socialistische RcichstngSabacordncte wurde'verhastct, weil er in Ausübung der fortgesetzten Verbreitung verbotener Druckichristen betroffen ward,> Wien. General Ezvcits hatte am 27. Januar ein zweistün diges Gefecht mit 1000 Fnsurgemcn aus dem rechten Magcntauscr. Er schlug dieselben zurück, verzichtete aber auf deren Verfolgung. Der Verlust der Insurgenten ist beträchtlich. Von den Oester- reichem ist ein Oberleutnant todt, zwei Mann sind schwer, drei leicht verwundet. .1 «krltner Börse. Die Tendenz war entschiede» scsi, aber vjr Verkehr ganz unbedeutend. Die Zahlungseinstellung des Frens dorfs schcn Bankhauses in Hannover und der Selbstmord des Chefs desselben, Konimerzienrath Frensdorfs, verstimmte. Ncbrigcns laufen letzt täglich Meldungen von Selbstmorden, Fallimenten u. s. w. eist, dre natürlich »»günstig wirken müssen. DaS Bank Loknlrs nnd Tiichsisllirs. — Sicherem Vernehmen »ach hat Sc. Mas. der König noch vor seiner Abreise nach Leipzig eine veränderte Zusammensetzung seines Ministeriums be'cbloffen. Der erledigte Posten eines Minister« des Königliche» Hauses ist dem Hcrru Minister v. Nosiitz- Wallwitz übertragen worden, der bisber die beiden Portefeuilles deS Innern und Auswärtigen verwaltete. Dafür giebt Herr v. Nostitz - Wallwitz das Ressort des Auswärtigen an den Herrn Premier- und Kriegsmiuister o. F abriee ab. Die jetzige Reist: deS Herrn v. Fabriee nach Berlin hängt mit dieser Uebernabme des Postens eines Ministers des Auswärtige» zusammen-, Se. Exccllenz konferirte zu diesem Bebnse mit dem Reichskanzler Fürsten Bis marck. Cine Belastung der Staatskasse dürfte durch diese veränderte Rcssorteinthcilung nicht entsleben, da Herr v. Fabriee ebenso wie sein Amtsvorgänger v. Noslitz für die Verwaltung des Portefeuilles des Auswärtigen einen besonderen Gehalt nicht erheben wird. — Tie Montags-Jagd, welche Se. M. der König mit S. K. -H. Prinz Georg ans Einladung des Rathes von Leipzig mit großem Gefolge abhielt, hat eine Beute von 37 Rchbocken und 33 Hasen ergeben. Das Diner begann Abends 0 Uhr. Gestern Morgen wurde vor dem K. Palais von der Kapelle des 107. Ins.-Regim. conccrlirt. Dann, Ve8 Uhr, ward nach denn Ehrenbergcr Revier znr Iagd gefahren nnd für Nachmittags Oe(i Ulir war im K. Palais ein Diner mit den gesummten Iagdgästen und verschiedenen Würden trägern, u. A. Prinz Neuß-Köstritz an gesagt: für gestern Abend war der Besuch Sr. Majestät im Neuen Theater angcmeldct, woielbsr „Tristan und Isolde" zur Aufführung kam. Heute, Mittwcch Abend, findet mabrscheinlich großer Zapfenstreich statt. Morgen Abend will Se. Majestät dem Gewandhaus-Concert beiwohnen. - vr. mock. Beschorncr, hier, erhielt das Ritterkreuz 1. Klaffe des Albrcchtsordcns. — Unter erneuter und besonderer Anerkennung der während einer Dienstzeit von über 50 Jahren geleisteten treuen »nd aus- chiiensu» in nnn Niiliin Herrn Ch'k Riitli Mi worden. einer Plenarsitzung des Ministeriums deS Innern Theil. Herr Staatsministcr v. Nostiz-Wallwitz schloß die Sitzung mit besonderer Feierlichkeit und Ansprache an den Ausschcidendcn und überreichte demselben ein kunstvoll verziertes, in Sammet und Bronce aus- aesührtes Album mit den Bildern snmmtlichcr Mitglieder deS MimsteriumS. Geh. Rath v. Körner sprach tiefbewegt seinen Dank aus und verabschiedete sich dann noch einzeln von den bisherigen Kollegen. Als Nachfolger deS bochvcrdienten ManneS als Äb- lhcilungsdircktor nennt man uns Herrn Gell, stieg.-Raki, v. C har - pentier, während die nächstälieslen Räthc, Geh. stieg. - Räche Haepe und Eppendorf andere Auszeichnungen erhallen sotten. — Unter dem 1. Februar c. ist der Lberst und Kommandeur des Pionuier-Bataillons, Herr Klemm, in den selbstcrbctenen, wohlverdienten Ruhestand getreten. Deffelbe trat im Jahre 1841 eren Dienste ist von Sr. Mas. dem König Herrn Geh.Rattz ivruer die erbetene Entlassung aus dem Staatsdienste gewähr! dem Gestern nahm Geh. Rath v. Körner zum letzten Riale an ein und derselben Kompagnie dienten, während vorher der Sohn als Pionnier und Unteroffizier unter seinem Vater stand. 1851 wurde Herr Klemm Oberlicutcnont, 1862 Hauptmann, 1869 Major, 1874 Obcrstlieutenant und 1878 Oberst bei seiner Truppe. Bei dem nunmehr erfolgten Abschied hat Se. Mas. dcrZckvnig dem Herrn Oberst Klemm Seinen besonderen Dank nnd Seine Zufriedenheit für Treue nnd Hingebung, sowie für die- jederzeit geleisteten vor züglichen Dienste ausgesprochen. - Ferner avnncirten -Herr Major Uslar, bisheriger Direkten der Militär Reitanstalt, zum Komman deur deS 2. Husaren-Regiments in Grimma. Das Kommando des Kgl. Sachs. Pionnier-Rataillons wurde dem Major und Ingenieur- Osfizier Friedrich übertragen. Der Major der Fuß-Artillerie Dzondi ist auf sein Ansuchen zur Disposition gestellt wordeii^und soll, wie man hört, dessen Stelle in nächster Zeit durch den Sohn deS ehe maligen Knegöministcrs v. Rabcnhorsi, Haupt-mann v. Rabcnhorst in Pirna, besetzt werden. — Landtag. Die E r si e Kammer genehmigte in gestriger Sitzung den Gesetzentwurf bezüglich der Löickung von Reallasten im Grund- und Hnpothekenbuch (Nef. v. Criegcrn) unter Al'lelmnng eines modificircnden Antrages der Deputation bezüglich des § 1 des Entwurfes. >; 2 desselben wurde dagegen nach kurzer Debatte dem DeputaticmSantrag entsprechend in einer von der Regierungsvorlage abweichende» Form angenommen und wird daraus der ganze Gesetz entwurf gegen 1 Stimmen der Deputations-Majorität genehmigt. Ebenso der vorgclegte Entwurf über die Abänderung des Schlachtsteuertariss mit der Aenderung, daß derselbe erst mit dem April 1882 in Kraft zu treten babc. — Landtag. Die 2. Kammer wählte gestern ocn Aus schuß für das Plenum der Brandversicherungvkommiision die Abgg. Päßlcr, Gradl nnd Kirbach zu wirklichen, die Abgg. Ochmichen, Werner und UHIe-Glnuchau zu stellvertretenden Mitgliedern. Als dann gelangte ein Antrag des Abg. Niethammer auf Abänderung des Gesetzes über die freiwillige Versichcrungsabthcilung zur Schlußbcrathung. Der Antrag ivill hauptsächlich dem Ucbclstande Abhilfe schaffen. daß «. B. Mcffchincnobjecte erst von dem Zeit punkte an versichcrungsfäbig werden, von dem an dieselbe,?»»» gestellt und in betriebsfähigen Zustand versetzt sind, wodurc.» die Versicherungsnehmer '» die sehr bedenkliche Lage kommen, die in der Aufstellung begriffenen Maschinen nicht versichern zu können. Die Gesetzgebungsdcpntation erkannte auch attcnllmlben die Zweckmäßigkeit des Antrags und der dafür geltend gemachten Gründe an, erachtete es aber für ebenso wimschenswertb, oaß auch die zu den versickicnlngsfäbigen Maschinen gebärenden Rescrvetheilo zur freiwilligen Versicherung zngelasien werden. Sie entschied sich demnach zu dem Votm», den Antrag Niethammer in der gegebenen >a" isung fallen zu lasse», dagegen zu beantragen, die Regierung uni vrwäguug zu ersuchen, ob nicht angeführtes Gesetz dahin abgcändert werden könne, daß die fraglichen Versicherungs- Objecte von dem Zeitpunkte an als versichcrungsfähig )u erachten sind, wo sie zum Zwecke der Ausstellung in das für Men Betrieb bestimmte Gebäude im Ganzen oder in einzelnen Thcilen gebracht worden: sowie, ob nicht auch die sog. Reserve-
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