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- Erscheinungsdatum
- 1882-01-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188201266
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18820126
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18820126
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1882
-
Monat
1882-01
- Tag 1882-01-26
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Monat
1882-01
-
Jahr
1882
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Nr. 2« — L»rvd«Iiier 8»it« l> — Oonosr«t«si ä« >«. 5»vv»r 1882 Land und 'Amtsgerichte um Verleihung der Staatsdienereigenschast und Gewährung von BekleiduirgSgeldcr», die persönlichen Zu lage» a» richierlichc Beamte und die Petition der Lolm- schreibcr in Frage konimen. Das Votum der Finanzdeputation emvfielilt die meisten Postulate zur Genehmigung. Bezüglich der persönlichen Zulagen an richterliche Beamte oder beantragt die Ma jorität. die regierungsseitig z» diesem Ziveck gcsordertcn lo.OMMk. ainulehne», während die Minorität das DlSvositionSauantum in Oöhe von 12,00) N!k. vcrwilligen will, Fm Ilebrigen soll die Re gierung ermächtigt werden, denjenigen Dienergelnlsen. welche 10 Fahre oder länger in ihrem Dienste gestanden naben, die StaatS- dienereigcnschasl zu gewähren. Die Petition der Dicncrgehilscn um BekleidungSgcldcr durch Einstellung eines Postulats von 30,000 -Pkk. soll silr erledigt erklärt, die Petition der Kopisten der Regierung zur Kenntmßnahme überreicht und hieran daS Er suche» um Erwägung darüber geknüpsl werden, ob und in welcher Weise für eine wirksame Unterstützung von bedürftigen Kopisten und anderen mit Staatsdienereigenschast nicht versehenen Bedien steten bei Staatsbehörden, sowie von bedürstiacn Hinterlaffencir solcher Bediensteten z» sorgen sein möchte. Die Petition der Sub- alternbeamten »in Gewährung von LcrviSgeldern soll auf sich beruhe» bleiben. — Beim Landtage sind bis jetzt über 10 Petitionen Ange gangen, welche sich für >en Bau von circa 18 neuen Eisen bahn l i a r c n verwende». Die erste Lesung sämmtlicher Petitio nen ist durch die zuständige Finanzdepulatiou soeben beendet worden. Nach Einvernehmen der Herren Regierungskommissare dürste dann eine denmlwe Etttsebliesning seile» der Deputativn^über die Eisen- . ahnvrojeile bis in l l Tagen zu erwarten sein. Schon jetzt aber können wir unitheile», das- die allgemeine Stimmung in den Depu tation-, kreiien eine den Petitionen im Allgemeinen recht günstige ist. Die Deputation wird jedoch nicht wieder wie aut dem letzten Land tage alle Petitionen ausnahmslos in Bausch und Bogen der Re gierung zur Keiintnißnahine überweisen, sondern eine AnSwabl Irenen, die verschiedenen Bahnprojekte klassifiziren, die dringlichsten und volkSwirtlischaitlich berechtigtsten vorzugsweise zur Ausnahme in das näctnke Kgl. Ei'enl'alindckrei empfehlen und die minder dring- I ä en nur inr Kemitnißnalime überweisen. Auch bezüglich der mit euwnder rivalislreiiden Eiseiibalinprojekte wird man der Regierung bi.- Beriiabine von Traeiruiig-oarbciten bis zum nächsten Landtage eine elilen. DaS in e i n e n Topf-Wersen aller Eisenbahnprojcktc, wle am levicn Landtage die I. Kammer beliebte, wild sich also nicht festgesetzt und weiter ungeordnet wird, Vorbereitungsdienstes zwei Fahre in Dienste bei Gerichten zu verwenden Landtag ein Gesetz über die DienN- und der Gerichtsvollzieher und 3. nRe.'htSanwalisordnungverzuIegcn. gst mit der Umgestaltung deS ait- ß l, a u s g r u n d si ü ck o für die .zwecke Marsiall- und Feuerwelnamtes vor- Talb innvirchen »r.t dem bisherigen Pachter verglichen bat. Die von Gebiert über- ' eir >»it 3-300 PU. lezalilt und die n mit üi>0) P,k. hergestellt, io daß drei genaniltcirAemtcr nur 8(00 P!k. kostet. iptionSball so lebl>a>'te Betbei- rireraldirektion deS HeilheaterS, viel- noch einen zweiten abliallc» lancir über die rur Zeit ohne Kommandeur ide Nr. 15 in crnstiverlcn, d. li. bis von der I. Anmutene Divinen Nr. 23 icn crivartet man die Bestimmungen H erb st in a n o v c r. ES verlautet, -orns. daS grös-tentheil- Garnisonen de-.' Vorci'..- üieill'anrg werden soll, r rnr? zwar in der Gegend von Gör wich cibolc 'N. c'I' F re >' tag l! I l r a ge zugleich e mach,'!' ioimung der IU'.^ s'Z VI rer Vorbereitung null N 'D-sz! .'.l'.lt t -.us 1 Jo.Ine ' da,': li r v> n i träume LeS UNU! G'V ec! .vner Folge im ! (H-'N , r t'cN'. -ubebeu und Ol.' I'. 'itun.- -.Genst zur 0 'O- !e> '2. dem nächst ».i ul: ' ver ''-'lickst-esc! reib cm 2i l'.l.' u ee zrirdeutst dii'.'Il nun el.'isst 'Nl r'N 'ilN.i! .'.eil Schrei ^ li icv: ^ e - ' es und tzeS !UV. :i . La Lc, Rai!' üv't er wert nch vei i'0U!! i'.cr l li icl'legen wer 'en'' :.v n ,ii;'.'ane!il,,g„p.lg->.-n MI'. m enle§ ung der drei a der e rste S u b s c' .tt! Df M . w:i cd die Kgl. 0 lachx N ^ 1,(. m sc'.'.n -"il".'re.stend, uno 'lN' e. m 1- 5el rnar. 0 M M '. n s o i d.n'lr' me ! . st '.'.'...' Bi-ga 0"c E'.I D.'N NI e wes 'eichen, ' >::-t ! lll'c Vll innen '...".den. n een n. en Tag i.lcr cllt 2-: igui groffen er d n cn dc 12. icn' r Ei rcn'clia l I. eeor ^:gl. iäcbn'che>. König Albert als Finrecteur der l. Armee- 5 und 7 uiniart, diesen Kai'er- n.rn >di. itrelcn. rar E. i'ttt .'itsiust and des Kaminerberrn von Schön, 'i: d r 2iucÜbung der Pflichten eines Bör se r e i n e dauernd verhindert, io wurde o -- e in F'.eibcrg als Vorstand tieicb gc- ..e Piochlcn denneibcn alle braven in S^a-Hsen den tiefsten Kol'len'cbacht ' .e der F> >'cb t >üu! Scl'acl» bei e elS - > . bat. Ungrinniger .Kehleirverhallninc nuiden uru''en. Der Kohlenbergbau iur :s übetbauvt durch die greise Tieic der ie tei'.'. a t n Verweraungeil 'ehr er-ch vcrt. i'u- Säc''tc nur selten eure Tiere von w d.e von st'igiu schon über 3'»', zinn i.isnib, Gersdo:' > ns Oohnkors aber 'an nd - -' Bketer ue>. 'Von dem 1"t Pketcr benndl-chen Ko-uenausstriche bei Nreder- a d:e (-.lohe o.b.nälig bus zu 5 0 '.bicrer inab. Tauchnitz Biclioll'ek bat in der ganzen 'hcnlict tu g k ü'es großaUigcu lluter- : Porichuit; in u e ipzi g gegoren. Tao r..7-euin.ai '.» Buchbiiideictt te'chä'ligl Au. ... ledoch »r ganz anderer Wci'e. n ' .cblicber Foim die ganz eirvrm gc- die nr alle» 'oliden Wcrk'latleir tür Io>i ä.". nd > err Bacon Tauchnitz nur 13 P'. I oco Faclffouruats noc!' incr-t den Kosten- n 2irv it-rir in ralilcn l,ot. Das Journal . 'l-winrig H-rru LOirou Tauclmrtz euren ei Ab'-itz vcn 2'">'Erenrplaren per Band inil 7 zu niulnvlicireir märe, ka nur 13 ü. Der Arl'tel ichließr mit dem Satze AuSipiiicli de.- ..«Paplne" ivcirdei> i '.rt cn c w Bucin'nder taoer nicht kennen r Eauichlung des Herrn Baron jedoch Ec- "t wol» nii-wclieiliait, dar, Herr u, nicht au' n>h beruhen latien. >o»deru. r Kcnnin'h gelon nien. Eiii'pr'uch ciüeren > r — Jnr Erzgebirge ist man mit der jetzigen Witterung sehr unzufrieden. ES batte sich dort in voriger Woche zu allgemer- ncr Freude eine Schneedecke gebildet, st, ist aber schon wieder ver schwunden und bei der Trockenheit der Lust und dem holten Stand des Barometers ist auch jetzt kein neuer Schnee zu liosse». Seit lü Jahren war im Erzgebirge die Lust um diese Jahreszeit nicht so warm wie jetzt. DaS Wasser in den Iltissen und natürlich auch in den GetzirgSbächen ist sehr zurückgegangen, Mühlen und Eta blissements mlt Wasserbetrieb sind in schlimmer Lage. — Gegen Zahnschmerz. Unter den im Münchener „Aerztlichen Jnteuigenzblatt" enthaltenen Skizzen aut der chirur gischen Klinik deS Herrn Prof. vr. von Nußvaum befindet sich solgende Mittlieilnng über Bebandlung des Zahnschmerzes: „ES giebt zwei Arten von Zahnweh; das gewöhnliche lomint von einem cariosen Zahn, in welchen Luft und Speise eintritt, etwas Morphium innerlich und Ehlorzink (1 zu S Wasser) auf Baumwolle in dc» Zahn und hierauf ein WachSkügclchm gelegt, wird Linderung bringen, fall« sich der Kranke nicht zum sofortigen Ausziehen des Zahnes entschlietzt. Die zweite Art Zahnweh kommt von Periostitis der cariSscn Zahnwurzel; empfindet der Zahn Schmerz, sobald wir ilin berühren oder mit einem harten Gegenstand daran klopfen, so können wir die Diagnose Periostitis macken; in diesem Falle ist Jodtinktur die Panacce; man bestreicht mit dieser ein bis zwei Mal m 24 Stunden energisch daS Zahnfleiich und spüle den Muird mit lauem Wasser auS; willst wo bereit« Anschwellung des KiescrS rin- gctreten ist, wird ojt noch dieses Verfahren Helsen und daS lästige Zahnweh heilen." — Im EircuS Herzog entzückt jetzt allabendlich daS Aus stattungsstück: „DaS ungarische Ejikoöscst Was bicr autzer der brillanten Balleteinlage, von reich kostümirten und elektrisch beleuch teten Tänzerinnen anSgclührt, interessirt, ist die treue Kopte unga rischer Landbewohner, das frische Leben was in den Gruppen bcun Esse», Trinken und Tanze» benscht. Wie prächtiig sind die musi- cirenden Zigeuirergestalten! Tie braunen langhaarigen, halb lustig, halb scheuen Gestalten spielen (wie die Mehrzahl der beschäftigte» Künstler) fanioS. Tie wilde Jagd, die sich am Schluffe ent wickelt. mit dem ungemein kühnen Treppcnritt, wirkt geradezu aufregend und daS ganze Ausstattungsstück ist. was eine Hauptsache bte.bt, von Anfang tnü Ende stimmungsvoll. Dircctor .»erzog hat da wiederAllcS mit seinem hier schon früher aus dicüm Gebiete bewiesenen trenlichcn Geschick und Geschmack gemacht. Volle Anerkennung gebührt aber auch dem Balletmeister Herrn Haitisch, der die ungarischen Nativnattänze trefflich einstndirt bat und iclbst sich als Tänzer erste» Ranges zeigt. Morgen Freitag Abends findet Benefiz für Herrn Tbclsen Knösurg statt. — In der Kgl. T u r» l e h r e r b i ld u n gü a n st a l t werden gegenwärtig umfassende Neueinrichtungen getroffen. Tie beiden gioffe» Turnsäle versiebt man mit sogen. Riemensuschoden und Manlelöseii, ausgiebiger Beleuchtung und niustcrgilligcir Gerütben neuester Jnstrnklwn. Der neue AilflattSdirector Bier ist vorigen Sonnabend angelictcn und wurde vom Turnlelircrvciciir «.Vorstand Lehrer Schalter) mit einem Abendständchen beehrt. — P o l i z e i b er iä, t. Oberhalb Gorbitz wurde gestern früh in einem Steinbruche ein auf der Wanderschaft befindlicher Hutmachcr amgefundcn und durch einen Arbeiter in das hiesige Stadtkrankcn- liauü gebracht. Der Meirich ist ivahrschcintich in der vorbergcgan- genen Nacht in den Steinbruch gefallen und hat sich da durch innere Verletzungen zugezvgcn. — Vorgestern Abend gegen 0 Uhr wurde bei Reick von einem Gütcrzugc ein Mann überfahren und gctodtet, welcher sich in s c l h ff m ö rd err fch e r Absicht auf die Schienen gelegt batte. Ter Unglückliche, ein Kaniniaiin von hier, soll an religiösem Wahn sinn gelitten und noch am Tage der Tbat bei einem Geistlichen Rath gesncbt, sich auch vor Ausführung seines schrecklichen Vor satzes von seinen beikenKindern in feierlicher Weise verabschiedet haben. — Von der nach schwedischem System aus dem Rittergut Teritschenl'ora bereiteten S ü b - R a h m - L u t tc r hat Herr Emil Fischer «Hoibeinplatz) eine grosse Sendung erhalten. Diese Butler rechtst»ligl atstrdiv.aS durch ihren ausgezeichneten Gern schmack den Namen „Süff-Rahin-Bnltcr"; cö ist, als wenn man die feinste verdickte Salme genösst. — Am 21. ds. Pkts. beging Herr Budike. Buchhalter der Schmidt'scticn Leihbibliothek, sei» 1ÜjährigeS Tienstjubiläum. j — Von dem famosen „Bockbier vom Fclsenkeller" ist während > deS Festes in de» gcmütblichcn Lokalitäten deS A m ali c n h o s'S j (früher alles Hofbrauhaus) kvnsumirt worden: 300 Hektoliter Bock, dazu circa ,'0 Eentner Rettigc, und über 3000 Paar Bock- und! Frankfurter Würstchen, wohci der junge Wirth. Herr Zschäckel, seine > zahlreichen Gäste noch durch heitere Musik crauickle. i — Eine der ältesten Geicllschaste» Dresdens, das Bürger-! Casino, denen MaSkenstste sich stets eines besonders guten Ruse» ! erstellten, ball auch dieses Fahr Mute Februar einen Maskenball! ab und zwar zum ersten Male in Meinliold's Sälen. — Vorigen Sonntag fand in Mißbach'ü Sälen ans der Bin- > menslratze eine Schlägerei zwischen Eivil und Militär statt.; Einige der Enedcnten wurden einfach eingesteckt. , — Laut Einladung (siche Fnstcat) des Vorstandes des conc. > Sächsischen S ch i f s c r v e r e i n s findet die 37. Falires-Ver- sainmlting am 8. Februar d. F. in Helbig'S (Nahkc's) Ekablisstment am Theaterplatz statt. — Während der ersten Ftühsiunden des gestrigen Tages machte sich im Eibthalkesiel eine wahrt'a't egnptcschc F i n st crni ff geltcno und kurz nach 'Ausgang der Sonne bildeten sich vom west lichen und südwestlichen Horizont ai.S biS ziemlich hinauf zum Fenith förmliche Dunstwände von seltsam graubrauner Färbung. § Nachmittags war wieder klarster .Himmel. ! — Die B ü ckergehilsc n Dresdens beabsichtigen bei der in, nächster Zeit erfolgenden Verlegung ihrer Herberge von der großen i Frolingasse 17 nach Weliiiierstrafst 15 eine kleiire Festlichkeit zu ° veranstalten, bei der auch dein Obermeister HauSwald eine Ovation gebracht werden soll. Die Lade, Erzeugnisse des Bäckereigewerbes, j Bäckcrwavpen ». i. w. werden in dem Feslzngc vertreten 'ein. — Fn Strelila^. woselbst man äußerst verstimmt darüber ist, daß die erhoffte Destmdärbali:', von der Kammer wieder nickst das Projeer zur Erbau- g Ricia auf. DaS Anlagekapital -etriebskavital auf It'.liO) M.; die Verzinsung des Geianimtkapitals aus 10 Proc. schon für den -Anfang r» üinostckst gestilt. Ob sich dort das Kapital zusainmen- unden wird ? Fm Sou nur würde die Pferdebahn iür die 15 Kur. Weg nicht allzu nötiiig icin, den» da gehen täglich 3-1 Mal Tamps'chine nach Ruffa und zurück. — Fn Zschorna brannte die Scheune vom Koch'f'chen Gute nieder. - Fn Hart m annSdors verscheuchte der Nachtwächter durch einen Rcucloerschub zwei Kerle, die eben in dem Grundstücke einer dortigen Schankwirthswiltwe rinlrechen wollten. — Die Verletzungen unter dem Hirschbestande des Rittergutes Zchmen haben sich wiederholt; eS sind wiederum zwei dieser Thiere durch Hunde, möglicherweise auch durch Füchse, deren man in den letzten Tagen zwei erlegte, so gefährlich gebissen »okdrn. daß sie gctodtet werden mußten. ^ . . — Auf dem AnkunstSpcrron des Dresdner BahnboseS in Leipzig rührte «m 23. d.Ai. Nachmittags den mtt einem Zug« von Wunen angetommenen Fleischergehilsen ClauS auS HartmannSvorf vri Kirchbcra der Schlag mit tödtlichem Auöaange. . — Schwurgericht. Der am 16. Scplbr. 1663 »u Zaschen dorf bei Schönfeld geboren« vormalige Postgekilf« Hermann Müller hatte sich gestern wegen Verbrechens im Amt« vor den Ge schworenen zu verantworten. M. genoß durch den Besuch der Realschule zu Pirna ein« gute Schulbildung und trat bereits 1877 in den Posldirnft ein, worin er seit Januar 1879 thätig war, während im Januar 1680 sein« eidliche Penislichtung erfolgte. Der Angeklaate räumt nun ein, zunächst während seiner Hchätiakeit bei dem Kaiserlichen Postamte Potschappel jur Deckung cmcS KasscndefckteS den von ihm am Schalter vereinnahmten Be trag von 92 Mk., sowie kur, darauf 60Mt. unterschlagen zu haben. Als int November v. I. seine Versetzung an daS Postamt Plauen erfolgte, vergriff er sich noch an zw« Posten von 46 Mk. 25 Pf. und 70 Mk., führte auch daS Postannahmebuck insofern unrichtig, als er die Buchung der vereinnahmten Gelder unterließ. Der Gerichtshof erkannte auf 1 Jahr 6 Monate Gcfänaniß. — DeS versuchten MordcS angeklcigt, erschien der an, 30. April 1853 zu Dresden geborene Expedient Fried rich Hermann Wunderlich vor den Geschworenen. Der An geklagte ist verheirathet, leistete seiner HeercSpflicht im Leibgrcnadicr- Regimcnt Genüge und avancirte bis zum Sergeanten, verbüßte jedoch bereits alü Militär eine siebenmonatliche FestungSstrase und wurde ferner am 25. November vor. IS. vom Schöffengericht in Dresden wegen Diebstahls zu 8 Tagen Gcsängniß verurtbellt. Eine an den Expedienten August Schade in Meißen verhelrathete, inzwischen verstorbene Schwester W'ü hinterlicß eine Tochter von 5 Fahren und diese soll nun nach der Behauptung deS Angeklagten und den Ansichten dessen Vaterö sowohl von ferner Stirsmutter» alü auch von Schade selbst schlecht behandelt worden sein, infolge besten namentlich Wunderlich von einem tiefen Haß gegen seinen früheren Schwager beseelt wurde. Nachdem v. W-, der b,S vor Kurzem als Expedient in der I. Kammer deS Landtages thät'g gewesen, im Namen seines Vat-rs eine Beschwerdeschrist über angeblich schlechte Behandlung seiner Nichte bez. Enkelin bei dem K. Amtsgericht Meißen clngercick't worden war und die Erbitterung gegen <§. den Höhepunkt erreicht batte, kaufte sich v. Wunderlich emcS Tage- einen Revolver, sowie dazugehörige Munition in einem Geschäft am Niedcrgrabcn in Dresden und begab sich damit mit dem um 2 Ubr Nachmittags abgehenden Zuge am 16. November v. I. nach Meißen. Hier stärkte er sich zunächst in einer Restauration aus der Fleischcrgaffe zu seinem Vorhaben, erkundigte sich dann angelegentlichst nach der Wohnung Schade'S und betrat dann^ nach dem er zuvor noch die im Parterre deS von S. bewohnten HauscS befindliche Restauration frcquentirt batte, daS Zimmer seines SckwaacrS mit den Worten: „Ich werde einmal ernstlich mit Dir reden G schade erklärte hieraus, er habe gar nichts mit ihm, dem Angeklagten, zu sprechen und forderte den Eindringling auf, sich zu cntierncn, gab seinem Willen auch noch durch den Zmatz: „Hier rst die Tliür!" und dadurch, daß er W. an einen Rockzipfel faßte, Nachdruck. Weit entfernt, der Aufforderung Folge zu leisten, wandte sich Wun derlich min an die Frau Sckiadc's mit der Frage, ob eo recht sei, ihm die Tliür zu weisen und als ihm die vcrehcl. S. ihre Meinung durch die Warte: „Ja, das ist ganz recht, Sie und Ihr Vater haben mich >o schon fortwährend schlecht gemacht!" kundgegeben, brachte der Angeklagte plötzlich den Revolver nach der Brust feines Gegners gerichtet, zum Vorschein. Zum Schießen kam eS jedoch nickst, wie denn Übelhaupt W- versickert, er habe die Waffe erst nachträglich geladen und ans den Hilferuf Sckiadc'S eilte nunmehr der Zeuge Rudolph herzu, während sich Wunderlich nach kurzem Wort wechsel in die Restauration zurück begab. Bald darauf erfolgte die Ver haftung des Attentäters und erklärte derselbe an Polizeistelle er hätte zunächst seinen Schwager, dann dessen Frau und schließlich sich selbst erschießen wollen. Es ergab sich, daß der Revolver ge laden war und sandcn sich übrigens bei der Visitation noch 5 Pa tronen im Besitz des Angeklagten. Aus einem bei den Akten be findlichen Briese ging hervor, daß der Angeklagte die Absicht gehabt, sich das Leben zu nclnnen, wenigstens läßt der Wortlaut: „Mit einem Vaterunser tun ich zu unserer lieben Anna (der verstorbenen Schwester) hcimgcgangen", eine andere Deutung nicht zu. Sowohl in der Vornnter'uck»lng als auch den Geschworenen gegenüber be st! itt der -Angeklagte entschieden die ihm lieigcmcssenc Absicht, seinen Schwager mchießc» gewollt zu haben und behauptete, daß cS nur auf eine energische Drohung abgesehen gewesen sei. Die Herren Geschworenen erachteten den Angeklagten des schweren Hausfriedens bruches und der Bedrohung für schuldig und den,gemäß wurde Wunderlich zu 3 Monaten 1 Woche Gcsängniß verurtheilt. - Schwurgericht. Ter Schneidermeister Earl Eduard Scknidcck aus Zwickau wurde wegen Nothznckit und Mißbrauchs einer geistig beschränkten FrauenSpelscm unter Annahme mildernder Umstände ;u 1 Jahr 6 Monaten Gesängniß und 3 Jahren Ehrrn- reck'tsverlust verurtheilt. Anklage und Pertbeidigung wäre» von den Herren Staatsanwalt Ist'. Geniel und Rechtsanwalt Höckner vertreten. Wegen Zengeiimeiireidcs und gewerbsmäßigen Wuchers wurde Näherin Ottilie Marjc Strudel vom Schwurgericht zu IJabren in, van vir rri.vnn ^i.nnvaii an» von genehmigt worden, in, muchte soeben da einer P s e r d e - E i' e n b a h n bis Riesa ist auf 30.0(0 M. berechnet, das Betrieb dir . . „ 2 Monnten Znchtlians, >50 Mark Geldstrafe und 10 Jahren Ehren- rcchlsvcrtnst, der Agent Moritz Bräuer wegen Beihilfe zum straf baren Wucher zu I Monat Gesängniß, 50 Mark Geldstrafe und I Fabr Elirenrcchtsvcrlust verurtheilt. — Tagesordnung der l. Kammer. Heute Mitt. 12 Uhr: l. Bericht über den Rechenschaftsbericht der BrandvcrsichcrungS- kommission 1879 und 1850 bctr.; 2. Antrag über die Petition der Gemeinde Eranzahl um Ausbezirkung aus dem AmtSgerichtSbezirkc Obcrwicscnthal. - 2. Kammer, beute Vorm. 10 Uhr: 1. Schluß- beratbung über den Etat der Zuschüsse, das Departement der Justiz belr. 2. Tcegl. über die Petition des Stadtraihes zu Eolditz rc„ die Beibehaltung der bestchenben Amtsgerichte betr. — L-Iiwurstcriiin. Dc» M.Januar ütornnllag-v Uhr Hi>ur'>vcr»a»dlung arg«» dc» Lchneibcr und Solinkcllncr Friedrich Jniinr Kurze aue Litiddruss Wege» Bor- naNme unzi'chiiaer >>a»diun§en an ftranenircrionen. I Nl>r acqe» die Lrcnstmogd iLiniiliiie Angttile tir'uilichc and s.inxebrua recaen i'ermchlcn kUndcüncrdcd — Landacrichl. dc» 2',. Januar, t-irailamnicr II. 9 Hauvir-crdandUina aerc.! den ?,->»:»/rnionn ctinn e ain and '.'!en >nsil,;, ir-eaciiliednani?. 9>/,acaen pn'.i le derccci. Berber sied. Jui, and i-'reneudani wc.jcn saiichcr Anichindianno. 9- , eeaen den Maurer .peinrich tzir-ltm, an- Rieia we-i»» Nntrcnc. >0 oeacil den Tiichlcr Mauna» Bacc! wc^cu Borna.une »npichmicr Handiunae» an einer Perlon unter >t Janren. I> «eac» den tpandardciicr LlioBerqer auatzliemnid weaenRückjaUdiedilahi». Metkorologtsctie rveobacti»ung»n de: deutschen Teewartc in Hamburg om ei. Jo,war um 8 Uhr Marge»». oll. ge t l nn.n ge'u'.i^ 7>n tr'.' ',:n>'.>'u::g des N eilen Dresdner . c, >. >i c > . - c> p.:» '23. Fanuar Ibeilte der Vorsitzende, '. O' ? .'. r v T:alsackc» »nt, k:e ailgemetiic E:»- . >O ltz in Sira-bnig bat ei':e i'cuc Er- , n "' .3 >, , c annten ,.Hiu.-on».rcr", eine Ec-mbina- » emre'.n" D' !e r-s (LDirnS lebendiger lbe 'Proscsior, der leil l .calnen ans v. l,icn?>gcr H'.mcc icin Ooupt- .e'cöi'iga ei»cn onrch icine Overainnc» und l i Tag' Ion» >' m-nteN, el'-e ec i gtei.'E'bä ne» l.l.n ii'cr 'Pivi'c.tor r-ie N niilalc, cic Goip ail-- 'eiNril zu haben venneint, als vollständig icben Brei", während Goltz seinerseits „abenteuerlicher und Verwirrung in den Kopsen anrichtenecr" --ehren beschuldigt. Herr v. «Leber machte weiterhin interessante Mittbcilungen über seine Besuche bei den Führern der eon>c:raiir.'n, rcr Ecntrnms- und der crutschen Reicl'v- vartci in Berlin, sowie bei Gral W'lbelin v. Bismarck, der ilm der warnisten Snmvalhicn des Fürsten Reichskanzlers für die Bestre bungen des Dresdner internationalen Vereins zur Betämvsung der Diviscction versicherte. — Um seinem VolkSkindergartcn in der bisherigen viel Segen bringenden Weise auch fernerhin krcsttig zu erhalten. vcranstaUct der Bezirksvcrein der Pirnaische»Vorstadt und Fohannstadtam30. Famlar ein Concert mit Ball zum Besten der Kasse des Kindergartens. (Siehe Inserat.) neu : ' Hu». ' Len V (Indium erblti'L'.cn "d ilml..:.'' in Berlin, bc -Oualerverimenren wcrlblos nnv als cinen „bä seinen lieben College» Muni j , — 2lm Donnabend wiirdrn die Gebäude des Lommatz - _ ! OlutcS in P ö i g ein stianh der Flammen. Ein Dicnstlnrcöt fs , als der T i ätcrschasl verdächtig, verl astci worden sein, j — Em conditionSloser .-f?andlungvconnniS aus Geringtzwalve - hat dieser Tage in Lcivzig c>» einigen Vcrkaussslcllcn die Schwin delei begangen, daß er eine Kleinigkeit sanfte »nd um Wechslung ! eines Zehnmarkstück's bat, ivobei er sich daS Geld erst vorzähleu ! ließ, rs dann rasch einslecite und eine Sviclmarlc binwarf. Bei seinem Bäclcriaden in der tllrichsgas'e verließ ihn aber sein Glück: die Frau Bäckerin, die ilm bedient Halle, war resolut, schickt: dein Flüchtling ihren Bruder nach nn> dieser erwischte ihn auch. Der! i Schwindler hatte »och lO solaier Spielmarken bei sich. Fn der Person des (5 Fahre ölten, in Völimisch-Vollnng looiincndcn Piorin Springcr, Vate^von l Kindern, ist ein schlimmer . Branoslisicr verlmitet^ worden. Springer hat am Sonnlag schon ' am belle» Tag in O berste in a das HnnS dcö SchünlwirlheS ! Lteglich anznzündcn vor nick,t, auch die Gercinde des Hausbesitzers > ! Moritz Schiffer vorsätzlich in Brand gesteckt, der oder noch reckst-! zeitig gelksti» ip»rde, während der dritte Vernich beim Garten-! nahrungsbefftzcr Prefclier vollständig Erfolg hatte, da das Gebäude nicdcrbrannie. — D-r erst B'jährigc Kaiis'.nann Emil Sieger in Liudcnan ist dieser Tage in der Pleiße crlrunkcn, er ist in der Dunkelheit in den Fluß geiallen. — Ter üjälnige Solnr des Schäfcls Jentzsch auf Rittergut Poldltz ist am Montag in der Mulde ertrunken Er halte die Eisdecke betreten. — Der alte brave Schaslnrt in Lomnitz, Johann Christoph Hcrnig, feierte an, 22. d. seine goideuc Hochzeit und gleichzeitig j seinen 70. Geburtstag , Nr,. SoieiNiooe.' .... 772 L 4L 8VV wind. Ictin« »etter. wolkig dcoerkt 4.? Lt.:Nolm .... 76'"' 5 2 fiok 4 r 8 hovorando ...» 4>. Pr!cesbi»'Z . . 7-'.0 Ü'V leicht lmtd bedeck. s Moüo» .... Iriicr -fug mos,,« deuer - 7 - San-dnrg .... bedeckt o 2^ Memel 768 ßc» bedeck! >> 4-«r Pond -"»s München. ... leiser gn» Nebel vcvg'l ie>icr gno bedeckt — 2 L S'.ilill icUer wm bedeck. o § Wien Niil bedeck. lt'icdlou leicht bedeck, o s ' - c-iioi-c Ucdcritchi ce. No>I,»nttc.a-e Lt-Uil'':c>icn. der ürOIici n»ki. Etn tie'e Minimum iil tibcr Lapt'liuid er- -Mienen. n-eILe.- ni-er de. -1Io.dd..!>o ^londinmnene. i,!-ec ginninnd. Iheiiwkiic ouili NN ine.'I,,!e! cn i.iii.eo.diue ,',.»k di.' ,leite wc!-lic!,e -Siiide. „I Nlk.il>»rg Schneksiurm n'd ^l-dn.-c-i vcnnioa-i. iv.'jl'.cnd iii-er Miilelenroro der doyc vniidrnik noch juge- >U'!nnien in», liel-cr Üriur-Ueiii'-V» ist n> Ipciic, ondonernd inilio, vielfach ncblia. S'n-, »ockeu. Im t-c,u>.!-cu ' i»,:e,».>«de i n der grot, „n ein.-dcvnnnn und Inten- tue! weiter zn-ienmnmcn und iil-cini i»>> onch j-ch liber das ilidlichc Nordsccecblkl ou>nid>ci!en. Ivo bei -nNiliiinweni L'eiier de-' Morimmn des miftdrmks über 78U MiNtmcier i.i.nn! GltzliPlie in Tresdkii,25. Januar, Akittngs: 98 Cent, unter 0. Tstffksstrschichte. Dcntsclics -Neict,. Beim letzten preußischen OrvcnSfest bat der Anführer der Anti-Semiten in Berlin, Rudolvh Herzog, das Ritterkreuz des liohenzollern'schen Hausordcns erhalten. Auf gleiche Weise wurde Gelieimrath Rommel decorirt, der in der letz ten Session deö Herrenhauses eine eigcnthümliche Rolle beim Sturze deS Ministers Eulcnbnrg spielte. Dem Gesandten von Schlözer und dem Unter-Stantssecretär Busch wurde der Rothe 'Adler Orden zweiter Klaffe verliehen. Abermals verursachte ein G cisteLkranker am letzten Sonn» abend vor den, Palais deS Kaiser- einen größeren Auflaus. De«-«
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