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- Erscheinungsdatum
- 1881-12-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188112274
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18811227
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18811227
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1881
-
Monat
1881-12
- Tag 1881-12-27
-
Monat
1881-12
-
Jahr
1881
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vrosäon 1881. » ».,« « V««,.. »in« dt« t u Ol.ir 7L Psiie. Numm. la tzis^, '»ufl«,« 37000 »xem-l. ftür dikNIIck»ai« »ingelapdler M»» luitlitplr mach« sich die «ktactw» nicht verbindlich. Bnnonc-n für un» nehmen an: Die »nnonren-vureaui V.H«»I»«> »«I» » — N«»«»s — Laub« » «.«».: — !Z»v.li»«i»d«n» - — «. mau«» in Äürlib: — «»». «teft in Wnqbeburg; — I. «.eck ch »». «»Hall«: — »teliierulHainIlur». Tagevlatt für Uokitik, Unterhaltunz, Geschäftsverkehr. Lör/enbericht, Fremdenliste. DrssckvL- d4vU»tLckr Vrvsckso- sil IVsustaclt U Llm'-Impoi't- niul Ioxi>oit-<i!o8El«.'itt »nee üle>, I.II>»t»eI>»ner,ii>chneeIi,t«rdv>Vion. »:rl»»nee<0»i,ni>l»rl Unig, Xielielun, «»ieenlker, ( ,1m>»r>,ee ir»n kuncklor nnü I'o,I>.I,ß I»e,»Nn> r »»fde»nt>»u», />>rl»t»r, klaeter »»rl«u»«erner, »,rii„ >,n„6r»>, >» >i»em» »m l!I>oia, iieI,Io»»I>r»n»reI 8<-i>Irite, koriee von ^ I'vrkiim iß ,1 klomn u»g LU-ionsid la.Ii» I'aln^Ia »Nü l-nmian. Ualrevirolit, »I, »pumm- viirrxvllnlt g»«> hritina!>tv, MLirroickdto »Ilnr iiosnugkvikdivra. I'rnNeltlijteu, >Iio.,o 17 ltivr» in t'i»«ch>»> «mliuiltcng, „k hier U> »urli. o^s oncsobtcn 'ssa oecmcidioL'r« 81- rr On - W Ä t Vtereei-Iülri-Lllr«-, — Lt-rilEr iS L vii-i-Ti, L,» VI«t,U»-S»t«I — il! liioivt >/. ür»>l!i«I,nnx >><--, Nonur»,» kür Loiiüw, ,Uc> Vnlviriciltsktrt«» LÜ- « Ixmutron »oliv». l>!e>o, I!r»»nl> orkrvui »ei», vis ü>» ü>«-i!U>eiik»a x»oi>- i!) tr»z-vn von b>su«ll> in>l.uug«». vinvr von lukr /u ü»ür -unsdmonüsn I1oIl»I>U>»ir. hi lin Klos »unk vino i,»><1>rli»li!s ^nrnkl >Inr k»rt«n vorknuäuu >»>, na üurkla itz nur dn> kenriilrunlrie» ^nwciüunxvn vorn» Leici.-ß-Ivkiil,'»»^- „lanlicüi nein, hl «proali/eil. 1-2 vlir. !».»» VIN»^ lillill «. w L«. ^Lkrxanx. Snier-i« we^en ««rieniir.te II »>« Nachm. > Uhr anaenvmme». Gönnt»»» bi» Mittag» >!» Uhr. An vieusiadi ne: an Wochentagen: ar. Llostergaiie Nr. b bisNachm. »Uhr. — Dir einspaltige Petilzeiie kosic: Id Pige. Singesandt ü» Psge. Eine i»aranlie sür da» «ächsi- Itt-igc ikrscheine» der Inserate wird nicht gegeben. «uSwSriige «nnoneen-ilusträge vonunbcraimlcn'l-cisoncninlenrc» wir nur gegen Pra»»mer.»d»> g.hluiig durch S'ricsniarlc» oder itlosiciNjahlung. Acht Sitben koste» >d Pig. Jnsciaic >ür dt: Montags. Nummer oder nach einem Festtage die hirtiizeiie 2ü Pj. V Wi^clrutsergtr. , >ViIvctiussei-gti'. ^ 8 emptislilt oillrtziütikultjpsi-s^ügoi- i li>t,it„>« n t^t^.I. i e.I.e si L t'"' k»allen und -lilcle ieu dis /um ^Kor vcm Ui .ladneu. ^ d Leslellunkvu nard ülass nerdoi, j„ eioenen .Uelieis N ^ proiiiidorlelligt. » «r. S«I. , Wittern»» vom 26. Tcccmber: Naromcier „ach Lskar Bösoio, Wallstr. I.', (SlbdS. 6 II.) > 777Miil., seit »eitern» Min. »eiaUcn. Thcrmoiticirogt. ». tticaum : Temper. 2°A., iiiedr. Temv. ü" K.. hoMsie Tkmv. 2°w. Lit-Wind. Bedeck,. Nebel. Regen. ! Aussichten für den eccmbcr: Depesche nicht eiiMgangen. ! 27. Neueste Telegramme der „Dresdner Nachr." vom 26 D-cbr. Hulda. Bi chof Kopv ist lieute mit großem Elirengelcite liier ringetrofsen und verrichtete alsbald am Bonisa;ius-Ärabe ein Gebet. Wien. Der Kaiser wird, um seiner Tbeilnalune au dem trau rigen Schicksale der am 8. Decembcr d. I. beim Brande des Ring- tiieaters Verunglückten einen dauernden Ausdruck zu geben, an der llnglücksslätte aus seinen Privatinitteln ein Gebäude mit einer ent sprechend ansgestatteten Gedäckitnißkapellc aussülncn lassen, in ivcl cbem die alldibrliche Ablniitung eines TraucrgottcsdiensteS durch be sondere Stistung sichcrgestellt werden soll. Petersburg. Der Kaiser bcfabl, daß 23 in legier Zeit vcrdastetc politische Verbrecher, welche die Regierung sür Leiter ooer Mitglieder der Tcrroristcn-Partei bält, rusaniinen in besonderer Scnntssitzung mit Zuzielning der Stündevenrctcr zu richten seien. Warschau. Durch einen falschen Alarm wurden in der hie sigen Kreuztirche 61 Personen verlebt und viele todtgeauetsckit. R o m. Ter Papst nahm die Glückwünsche der Cnrdinäle zum Weilmachts- und Neujahrsfeste entgegen. Unter den 23 Cardinälcn besand sich auch der gestern aus Berlin zurückgckehrte ,willst.Hohen lohe, welcher weder eine Mitheilung der deutschen Regierung^ noch ein Schreiben des Kaisers Wilhelm an den Papst oder ein Schrei ben Bismarcks an Iacobini mitbrachte. Die Ansprache des Car- dinaldeean und die Antwort des Papstes waren ebenso relativ ge mäßigt, wie die Adresse des Episcopats und die Antwort des Papstes am 12. d. M. Dresden, 27. Dcccmber. — Drohdem 7chrc Maj. die Königin noch immer an das Iimmer gesegelt ist und die Wiedererlangung der Kräfte der hohen ,zrnu nur langsam sortsckneitet, ließ es sich Höchstdicselbe doch nicht nehmen, vergangenen Freitag 2lbcnd in den festlich erleuchteten Räumen «Ihrer Majestät im Kgl. Resideinichlosse eine größere An zahl arme und würdige Kinder hiesiger Schulen durch eine Christ- bescheiung zu erfreuen. - Sc. K. H. Prinz Georg mit Familie und großem Gefolge ivolmte in der heiligen (shristnacbt in der katholischen hoskirche der (s h r i st m ettc bei. — Die Beerdigung des Generals z. D. von Schreibers- li o s c n findet lieute Von». 10'/» Uhr in aller Stille auf dem in »ercn R'euslädter szriediiof statt. — 7)» einer der legten Kammersibungen äußerte beianntlich der 2Ibg. Walter, daß viele Beamte nur ihren Gehalt bei der Einkommensteuer deklnrirten und oft sehr bedeutende Rebeneinnah- men verschwiegen. Der Abgeordnete wurde daraufhin ausgefordert, der LandtagSordnnng gemäß dem Präsidenten diese Beamten nam haft zu machen. Anfangs stieß es, der Abg. Walter wolle sich lie ber einer parlamentarischen Eorreltnr nusscvcn, als durch Namhaft machung jene Beamten „unglücklich machen." Neuerdings stört man aber, daß er jener Aufforderung der Regicmng nachzukommen bereit sei. Die 'Anklage Walters richtet sich, wie cs heißt, nicht etwa gegen Gehcimrätlic oder Eanzlistcn, sondern gegen etliche Lestrer an staatlichen Unterrichtsanstaltcn, für welche der Abgeord nete Walter als Gewerbireibender und Vorsitzender des Gewerbe- vereinS ein besonderes Interesse hat. - Das prächtige Winterwctter, das kurz vor dem iceste eingetreten, lockte am ersten Feiertage die Stadtmcnichsteit massen haft in's ^rcic. -veil und rein strahlte die Sonne vom Winterlnm- niel, ein blutrother Fcuerball ging sie wolkenlos unter; die Luft war rüstig. Feld und Flur, Bäume und Dächer trugen eine leichte, schmucke Schneedecke. Die Spaziergänger aber, die sich Alles dessen erfreuten, statten außerdem noch das Bedürfnis!, zur Schau zu tra gen, was ihnen am heiligen Abend die Liebe der Fhrigen verehrt hatte. Männlein und Wciblcin ritten zum ersten Male ihre neuen Pelze, Pelzmäntel, Kragen, Mützen und Möge aus, die Mäntel von ' Duck, und Sammet, die seidenen Tücher und Sstawls, die warmen Dandschuste kamen zu El,reu und die Kinderwelt betheiligtc sich an dieser ambulanten Weihnacbtöausstellung ebenfalls. Die Knaben allerdings weniger als die Mädchen, welch letztere mit ihren neuen Puppen mit den krausen Lockcnköpschcn und beweglichen Augen die erste Promenade unternahmen. — Die diesjährige Cliristbeschernng in der hiesigen Taub st n m in enanstalt fand am 24. Dcc. Abends 0 Uhr statt. Uni 5 Ulir begaben sich sämmtliche tüber 200) .Zöglinge in die Kapelle, woselbst ein feierlicher Actus gestalten wurde. Dieser bestand statt personale ist Niemand beschädigt worden. Wer die Schuld an die sem Zusammenstoß trägt, ist noch nicht genügend bekannt. Ter Zug langte infolge dessen mit Verspätung in Dresden an, doch fanden die Passagiere noch Anschluß nack^Lcipzig und Berlin. — Ein Hauptzielpunkt der neueren Fcuerlösch - Einrich tungen ist das möglichst häufige Unterdrücken der entstandenen Brände im Entstehen. Zu diesem Zweck sind denn auch bei uns verschiedene Einrichtungen getroffen, als: 6 ständige Feuerwachen, ein Tclegraphenneb von 40,720 Mir. Länge, in 10 Linien vom Hauptdepot ausgehend und dadurch die Verbindung von 02 Bielde stellen in den verschiedenen Theilen der Stadt, und der Transport der Mannschaften durch Pferdebespannung. Soviel aber durch diese Einrichtungen zur Erreichung des oben bezeichneten Zieles geschehen ist, so können dieselben doch ihren Zweck nicht erfüllen, wenn seiten des Publikums deren zweckentsprechende Benutzung versäumt oder deren 'Ausführung hindernd entgegen getreten wird. Feder Brand, mag er auch klein sein, muß neben der anzuwendendcn Selbsthilfe möglichst schnell durch Anzeige aus der nächsten Meldestelle zur Kenntnis! der Feuerwehr gebracht werden. Dies geschieht jetzt leider ost noch nicht, und zwar, weil die irrige Meinung verbreitet ist, es muß bezahlt werden, wenn die Feuerwehr kommt; oder es geschieht zu spät, weil man die nächste Meldestelle nicht kennt und deshalb viel Zeit durch das Erfragen oder durch das Melden bei einer ent fernter gelegenen Meldestelle verliert. Wie der alljährliche Haus haltplan nachweist, werden die Ausgaben sür das Feuerlöschwesen, soweit dies nicht durch besondere Zuweisungen und durch lohnende Arbeit der Feuerwehr geschieht, aus der Stadttasse bestritten und ist deshalb sür die Löschtliätigleit der Feuerwehr nie etwas zu be zahlen. Um die Fcuermeldcstellcn immer und immer wieder in das Gedächtnis! der Einwohner zu rufen, sind dieselben durch besondere Firmen bezeichnet und an verschiedenen Stellen der Stadt Schilder angebracht, welche nach derselben Hinweisen. Da aber an diese Hin weise im Augenblicke der Gefahr oft nicht gedacht wird, so würde cs von großem Vortheilc sein, wenn die nächste Meldestelle in der Flur eines jeden Hauses zum 'Anschlag gebracht würde. Zweckmäßig wäre cs übrigens sicher, damit zugleich die Bezeichnung der nächsten Polizei-Bezirkswache und des nächsten WohlfahrlS-Potizei-Burcaus zu verbinden, denn auch diese sind in der Regel im Bedarfsfälle nicht bekannt. Ein weiterer Grund, aus welchem die oben ange führten Einrichtungen ihren Zweck oft nicht in der gewünschten Weise erfüllen, liegt aber auch noch darin, daß die zu einem Brand fahrenden Feueiwclirgeschirre sowohl von den auf den Straßen an getroffenen Geschirriuhrern, wie von dem die Slrnßui passircnden Publikum noch nicht genug beachtet und in ihrem Fortkomme unterstützt werden. Trotz alles Alarms mit der Feucrwehrhup fahren die Kutscher ruhig ihres Weges, ohne daraus im Geringsten z» achten, ob sie der Feuerwehr in den Weg fahren, oder wohl gar den ganzen Verkehr stopfen und die Feuerwehr zum Halten nöthigen Sobald ein Feuerwelirgeschirr sein Naben durch die Hupe meldet, müssen die sonstigen Geschirre sofort halten und, soweit uüthig, aus dem Wege fahren, während das die Straßen pnssircndc Publikum die Führer der Geschirre auf das Kommen der Feuerwehr aufmcrk snm machen muß. Nur durch die Unterstützung des Publikums in der angeführten Weise werden die getrogenen Einrichtungen voll ihren Zweck erreichen und wird das Publikum sich zugleich das Per dienst erwerben, eine öffentliche 'Anstalt, welche zum Besten der Stadt und deren Einwohner errichtet ist, wesentlich unterstützt zu haben. G. R. gekommenen Leuten aufgerichtet und erweckt wurde. — v)» eurer Hausflur der inneren Stadt ist vorgestern Abend von dem Kassen- diencr Niebisch hier ein größerer Geldbetrag in Noten a u f g e - sunden und an die K. Polizeidircktion abgegeben worben. — Im vormaligen Militärstrasanslaltsgebäudc, Magazinstraße 0, hat am Sonnabend Abend ein Schadenfeuer stallgesunden, das noch rechtzeitig bemerkt und von Hausbewohnern bald wieder gelöscht worden ist. — Ter unfreiwillige Urheber an dem Tode des Glasmachers Wagner in Ncubannewitz, Fördermann Burkhardt, ist nicht, wie gemeldet, nach Amerika flüchtig geworden, sondern befindet sich be reits in der Kgl. Gefangenanstalt in Hast. W. wurde bekannt lich infolge Unvorsichtigkeit B.'s durch einen Revolucrschuß in den Hals getödtct. — Aller Mahnungen ungeachtet, verführt man mit der Auf bewahrung von Streichhölzern mit einer unverantwortlichen Fahrlässigkeit. Fn Connewitz befanden sich ein 3- und Ojähr. Kind aufsichtslos in der Stube. Das ältere davon fand zufällig ein Packet Streichhölzchen, mit denen es zu seinem Vergnügen Papierftückc verbrannte. Die lichten Flammen aber ergrificn die Kleider des jüngeren Kindes, weiches so schwere Brandwunden er litt, daß es am übernächsten Tage starb. Die trostlose Lage der Mutter, einer dortigen Tagelölincrswittwe, läßt sich dcnkeiu — Fn seiner Wohnung in einem Hause der GHißen Fleisclicr- gassc in Leipzig fand man am Freiing einen Studirenden der Tbcologie aus Hamburg tobt auf. Der 22jährige junge Mann machte seinem Leben durch E r h ä n g c n freiwillig ein Ende. — Ter am 10. d. Bk. aus einem Neubnue an der Ecke der Münzgassc und dcL Floßplatz s n Leipzig durch Herabstürzcn von einem Gerüste verunglückte Stemliauer Fritzschc ist in Folge des erlittenen Schädel b r u ch s im Krankenhausc verstorben. - - Zum Bürgermeister von Aue ist dieser Tage der Referendar Schiefer in OclSnitz gewählt worden. — Landgericht. Vor der Berufungsinstanz (Strafkammer V.) gelangte vorgestern u. A. ein vvn dem Mühlenpachtcr Hermann Großmann in Glashütte gegen den Rittergutsbesitzer 'Adolph v. Earlowitz auf Kukukstcin bei Liebstadt angestrengter Bclcidigungs- prozeß in Folge der von dem Klüger eingelegten Berufung zur zweitinstanzlichen Entscheidung. G. war wegen rückständigen Zinses von dem erwähnten Besitzer verklagt worden und in dem gegen ihn angestrengten Eivilprozcß unterlegen, so daß nunmehr die Zwangsvollstreckung an dem Eigcnthum Großmann's in Aussicht »and. Um diese Zeit äußerte v. Earlowitz zu einem Arbeiter G's, es dürfe nichts aus der Mühle geschasst werden, denn cs könnte dies als Diebstahl oder Hinterziehung der Zwangsvollstreckung der anderwärts üblichen Weibnnchtvgesänge in einer Wcitinachts- Iiturgie und einer vom Begründer und Leiter dieser segensreichen Anstalt, Herrn Hosrath Feime, den Verhältnissen vorlresflich ange- vaßtcn Erklärung des Wcihnachtsevangeliums Luc. 2, 1—20. Un ter hörbarem Fubel verfügte sich hierauf der Cötus in die geräu mige Turnhalle, welche mit 2 großen Bäumen und einer von eini gen Zöglingen kunstvoll ausgefülirten Pyramide geschmückt war. Waren die Angehörigen der Zöglinge und die Freunde der Anstalt tief ergriffen von dem Gottesdienste der Taubstummen, so nicht weniger von dem Anblicke der rcichbcsetztcn Tafeln und den freude strahlenden Gesichtern der Beschenkten. —u— — Fn dem in der Chrisknacht abgebrannten Eiskellcreigebäude des Herrn Hollack haben nicht blos für etwa 3000 Mk. Bier ge lagert, wie der gestrige Polizeibcricht mitthcilt, sondern sür cirea 10,000 Mk. und ist es Dank dem umsichtigen und energischen Ein greifen des Herrn Hollack und seiner Leute selbst, wie auch der städtischen Löschniannschafteu gelungen, einen großen Tbeil des Bieres zu bergen, so daß der Schaden an den Vorrätbcn nur etwa 3000 M. betragen dürfte. Man vermuthct böswillige Brandstiftung. — Während in der katholischen Hofkirche am I,eiligen 'Abend die Feier der Christ inetten stattfand, hatte sich vor derselben am Georgenthor eine große Menschenmaffc angciaminelt und das Georgenthor wurde durch einen Militäromnibuü auf längere Zeit gesperrt, da das Handpfcrd dieses Wagens aus dem glatten Ccment- bodcn auügerutscht und gestürzt war. Nur uiit Mühe gelang es den zahlreichen Helfern, das Pferd wieder aus die Beine zu bringen. — Aus Anlaß der im Laufe dieses Fahres in Frankfurt a. M. veranstaltet gewesenen internationalen Ausstellung sür Leder, Leder- waaren, Gerbstoffe und Rauchwaaren ist eine Anzahl von Medaillen mit der Umschrift: „Für gewerbliche Leistungen'' vcrthcilt worden. Auf sächsische Industrielle fiel eine silberne Medaille nach Döbeln (Lederindustriegcsellschast, vorm. Daniel Beck) und eine bronccnc nach Leipzig (die Nähmaschincnfabrik von Robert Kiele). — Auf dem Bahnhof der österreichischen Nordwestbahn in Tetschen ereignete sich am 22. früh, kurz nachdem der um 0 Uhr 10 Minuten von Wien cintrcssende Courierzug in den Bahnhof eingcfahrcn war, ein Unfall, der leicht hätte schlimme Folgen nach sich ziehen können. Beim Wechseln der Maschine fuhr nämlich jene des CourierzugcS an den zur Abfahrt bcreitstehenden sächsischen Personenrug, fo daß von diesem der Hüttelwagen entgleiste und stark beschädigt wurde. Auch der Postwagen wurde beschädigt, und muhte auirangirt und umaeladen werden. Von dem Zugs« — Ein bekannter Naturfreund schreibt uns: Das Projcet eines Eiscnbahnbaucs durch den Stechgrund beim Weißen Hirsch, dessen in der letzten Montagsimmmer der Dr. Nachr. ge dacht war, muß jeden Naturfreund lief verstimmen. Es ist sehr zu beklagen, daß in neuerer Zeit die Spekulationen, welche die schön sten Partien der Dresdner Umgebung empfindlich schädigen, sich förmlich drängen. Es wäre hoch an der Zeit, daß dagegen einmal energisch Front gemacht würde. Was bleibt denn von den land schaftlichcn Reizen Dresdens schließlich noch übrig? Ter einst als poetisches Fdyli geleierte Plauenfchegrund ist längst dem Fndu ftrialismus zum Opfer gefallen ; die 'Weißeritz, auf die in der Graisifchen Villa einstmals 'Wolfgang Müller feine Müllerlicder gedichtet (das Wandern ist des Müllers Lust re.), würde heute mit ihren trüben Fluthen keinen Poeten mehr begeistern. Die Haide ist durch die Cascrnements fast unzugänglich gemacht ; nun, das war nicht zu umgehen und wir müssen uns aus Rücksicht auf die große Landeskulturaustalt damit aussöhncn. Ter früher so be rühmte Lofchwitzcr Grund ist durch die unselige Baufpeeulation ruinirt worden, die durch Anlage maffcnliastcr neuer Wege — welche die Bedeutung von ebenso vielen Waffcrrinneii erhalten mußten, - und durch das Rasircu der Abhänge die furchtbaren Verheerungen der Wetterstürze erst ermöglichten. Ter Rnbcnaucr Grund hat seine Seeundärbahn erhalten. Für den Lößnitzgrund ist eine ebensolche in Aussicht gesetzt ; jetzt kommt gar der Stcchgrund auch noch d'ran der Drahtseilbahn durch den Wachwitzgrund und der Pferdebahn durch Len 'Amselgrund nicht zu gedenken. Die 'Aussicht vom Belve dere ist uns durch die neue Kaserne verbaut worden; bereits sängt mau auch an, den Höhenzug Waldschlößchen - Lofchwiv mit groß artigen Fabrikanlagen zu verunzieren. Es wird bei alledem nie mals versäumt, das Publikum durch die Versicherung cinzuschläfern, dergleichen Unternehmungen verlieben der Gegend durch die ge schaffenen Brücken, großartigen Dämme und durch den freieren Blick, welchen man durch die Lichtung der Holzbestände erziele, neuen landschaftlichen Reiz, und Derjenige, welcher sich nicht überzeugen lassen will, fetzt sich der Gefahr aus, als Philister, als beschränkter Kops, der die Segnuiigen des Fortschritts nickt versiehe, lächerlich gemacht zu werden. Die Wohlmeinenden sollten sich aber dadurch nicht abhalten lassen, immer und immer wieder ihre Stimmen zum Proteste gegen den modernen Vandalismus zu erheben. Für uns Dresdner bat aber die Schädigung unserer Umgebung noch einen pekuniären Nacktheil, der nicht unterschätzt werden darf, weil er alle Schichten der Bevölkcnmg trifft: verliert Dresdens nächste Um gehung seine landschastlichen Reize, dann hört es immer mehr auf, Fremde anzuziehen. — P olizeibcricht. Don Memmingen aus wird, anher gelangter amtlicher Mittlieilung zufolge, eine Zigeunerfaniilie, Mutter, Tochter und Sohn und zwar Elise, Louise und Franz Kiefer. 73, 28 und 24 Fahre all, steckbrieflich verfolgt, weil sie dringend verdächtig ist, in Jttclsburg einem Bauer durch Betrug uni 1000 Mark und eine Anzahl von Sachen g eschädigt und bei Babenhausen durch Diebstahl mittelst nächtlichen Einschleichens verschiedene Kleidungsstücke an sich gebracht zu haben. Die drei führen einen Wagen mit sich. — Glaubhaft erstatteter Anzeige zu folge ist am Freitag Abend ein in Pieschen wohnhafter Mann auf dem Nachhausewege in der Nähe einer über die FriedcnSstraße hinaus gelegenen Gärtnerei von zwei unbekannten Männern anae- fallon, niedcrgeworfen, durch eine in den Mund gegossene Flüssig keit betäubt und dann seiner Baarschaft in Höhe von etwa 40 Mk. beraubt worden. Die Thäter konnten unerkannt entfliehen, da der Angefällei»« bewußtlos liegen blieb und später von zwei dazu« Kosten des Prozesses auf und der Gerichtshof zweiter Instanz ver warf die von G. eingelegte Berufung. — Denselben Ausgang fand ein Prozeß, den der Zimmermeisler Friedrich August Glanze in Zschiercn gegen den Gasthossbcsitzer Friedrich -Hermann Klotzsche in Lockwitz wegen Beleidigung und Körperverletzung angestrengt batte. Denn nachdem das Schöffengericht aus Freisprechung gegen K. erkannt und Glanze Berufung hiergegen eingelegt hatte, wurde das Rechtsmittel schon um deswillen von der Strafkammer unter 'Auferlegung der Kosten für G. verworfen, weil derselbe trotz er haltener Vorladung nicht zur festgesetzten Zeit erschienen war. — Des einfachen Diebstahls im wiederholten Rückfalle beschuldigt, aber nicht geständig, erschien der 32 Fahre alte, aus Leisnig gebürtige Kellner Fulius Bernhard Sack vor der IV. Strafkammer. Die Vergan genheit des Angeklagten, der speziell beschuldigt wurde, am 10. No vember in dem Etablissement „Eldorado" ein Portemonnaie mit 15 Bk. 23 Pf. Fnbalt gestohlen zu haben, ist allerdings durch meh rere Vorstrafen seit dem Fahre 1866 getrübt und auch der Verdacht gegen Sack war ziemlich belastender Natur, allein die Ergebnisse der Beweisaufnahme reichten denn doch nicht aus, um zu einer llebcrzcugung von der Schuld deS von .Herrn Rechtsanwalt Dr. Künalh vertbeidigtcn Angeklagten zu gelangen und cs erkannte daher der Gerichtshof auf Freisprechung. — Amtsgericht. „Sieh' nur 'mal zu, daß Du 'neu Mantel kriegen tänust, wir müssen 'mal wohin gehen, wo recht viele Menschen sind", äußerte die 23 Fahre alte Hildegard Pauline Maschle eines Tages zu ihrer ^jäh rigen Freundin Foh. Einest. Blitze gen. Huldgreu und am 28. No vember bei Gelegenheit der öffentlichen Tanzmusik in Mißbnch's Sälen criimerir die Maschle ihre Begleiterin wieder an die erwähnte Aufforderung und fügte, als der günstige Moment gekommen war, die Bemerkung hinzu: „So, jetzt tanzt das Mädchen, uuu kannst Du'n (nämlich den betreffenden Mantel) holen." Tie Milzc that auch, wie ihr geheißen, und aus diese Weise kam das eben flott ini Walzcickanz begriffene Dienstmädchen Tögcl um das wichtigste Gar derobestück ihres Sonntagsstaates im Wcrthe von 24 M. Neben dieser Anstiftung zum Diebsialil batte sich aber die Mafchke auch selbst eines Diebstabis schuldig gemacht, indem sic bereits 8 Tage früher ebenfalls in Mißbachs Sälen einen dem Dienst mädchen Kühnel gehörigen Bisam - Muss aussührte. Zur Entschuldigung brachte die Diebin die dummdreiste ^Ausflucht vor, es fei ihr kurz vorher ebenfalls ein Musi gcstoblen. Schließlich ist die Maschle noch der gewerbsmäßigen Unzucht ohne polizeiliche Aufsicht angeklagt und in diesem Falle legt sich die Angeklagte nun aufs Leugnen. Sic gicbt zwar den intimen Verkehr mit mehreren Leuten zu, vermag auch nicht zu bestreiten, einmal mit Geld beschenkt worden zu sein, behauptet aber, cs tomme dabei 'Niemand Anders als ihr Geliebter in Frage, vvn dem sie nichts weiter angeG'n kann, als daß er den Allerweltsnamen Müller sübren soll, klebrigen» waren auch die Angaben der Bk. über solide Er werbsquellen in den letzten 3 Monaten vor ilircr Verhaftung so zivcifetbastcr Natur, daß sowohl der Vertreter der Staatsanwaltschaft, Herr 'Amtsanwalt Pctzold, als auch das Schöffengericht die Anklage allenthalben für gedeckt erachteten. Demgemäß wurde die Maschle wegen Anstiftung zum Diebstahl, Diebstahls und gewcrbsmäßiacr Unzucht zu 8 Wochen Gefängnis! und 14 Tagen Haft, die Milze wegen Diebstahls zu 4 Wochen Gcfängniß verurthcilt. — c!»»d»ericht. de» 27. Tcccmbcr. Siwtianimer III w Ul» «onnillng«-»„„>« ULllmndUlna ucgen den Werkmeister ^ouis Theodor ztknra? und Acriosscn in Meisten weucn einfachen Tiedstahio. Uniersclilaquiist. Untreue und dez. Hehlerei. Abends n Uhr qcqen tue Lchneidersclicfrau Alma Adclqiinde Pauicisi tN'b. .Hermann ans t^r.'ilinia weaen llnterichlaanna und einfachen T iebnai'lo. Gldliöhc i« Dresden. 26. Dccember, Mittags: lOOEeut. »ittcrO. Aeuillerou. . "i!)lickics HoftI,eater.Neustadt. DieWeibnachts- gabc dieser B-wuc bat keinen bedeutenden Eindruck gemocht - Grie- bcn'ü .Glua 11 efsck 1 c der N atur" sind denn doch für ein bloßes Scherzwort m 4 Akten etwas zu breit nusgcsponnen Es handelt sich um Schopenlmuer's weniaer witzige als vcgc dcfini- tioii des Wnhcü. das er einmal als Knalleffekt der 'Natur hezcich« net bat. Wahrend einer kurzen Zeit liabe letztere, die 'Natur di«
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