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- Erscheinungsdatum
- 1881-12-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188112252
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18811225
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18811225
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1881
-
Monat
1881-12
- Tag 1881-12-25
-
Monat
1881-12
-
Jahr
1881
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vrosLvu 1881. .ttchft«, 7U», ft, in: Malienftn,»« l». jtirlt, >^«8^iut?ret1 'vi'Nelj-. »O.r» I0Pt«e., dun, die » Will 7» Pfae. vumm. 10 ^ >usl««e 37000 «rempl. ft«r dleUkch «nlrrt»«» mo^.. ... - Licht verbindlich. L iäöteeiik-rlandier >»»« ich! sich die «edactw» nnoncen für und nehme» <mr ie iiiln»»c-n>vuicaur »Ha»I«n< ftu« ö, Vogler: — Rudolf »off«: — »Lud« » «oiup.; — »uoulideuduuk: — «. »lüU«, «n «örlitz: - Mob. Ute» in WlLgdeburg; — A. varck » «o. tn Holl«: — Rlolue» ln Hamburg ihr. Sn '.»Uh,, le koket Unterhaltung, Geschäftsverkehr. Lör/enberW, Frem-enlistc. ^»roftckon- Ksbrüäer ÜollLvst Orvaclsu- Hv US tackt Üwr-Import- uuil Lxuolt-<»v8vIUltt meoUI«r,Uk,ul»cN>,»«r,NeNu>'«d»««r bvi Vion, /rlouLeriiloliiUNo, I I'll-uerUIorivIliul-cUoiier.Neft^i'eliLier vvi >v>v„, ».rIoiineriOoliriNIoiltoif), > KllcNeluu, II»lr> »liier, «"uliudoeder <vo» k!»i»Uur iu>0 Non», t>>, I»ro„lnor U S«edr»»l»»u», /erdeter, Ntoeter !U»rI«n»terner, Itertl» I.»»-!,,-). Vorm«, um Ilovj», Nedtuuedruuerel tiedlrlte, l'orlvi von Umklu^ t'vrki»» L Lomv. UN» Llliioupe luüiu l'ulo^la LL«I,»»ä»a. Auleextrultl, u» d!iumui- vürrxvuult ckue kriimg-iw, mnlnoiolloio »Nor ili^un^livNoliivr«. >'r»del>iele», Nios« 17 Iliurn >u d'Iii"!,»» vnltmNonN, ud liier I« dlurk. SS>L--Sk^S-rLiWr<--»^A^L-S^-e-L^SS-i^r-SS^>N?^'< ^»rL ILÄptiivr, IV r. 4 ,,!»«> 8, vmvüvtüt «ein» inlt aIt,Ivut«Ll,vi» ^Vvii»8tiidvr» »iigvlcigc'llUietikt. rs. FLLrMvr. s»i«»t« WM«,. «erl»»d«R l» «» N»chm. S 0,r »»,-»»««». EonnioL» t>» vlNt»,»I»U»r. " »teukadt UU7 LN «°cke»i»«»n Moder^ü« «r d b>,«l»ch«.5 — Di« einidalliLe veiu.etle Id Pille, «»„»elondl 30 Pf,«. «tue <dar,n,ie für da» ,»ch«. ttgige »richriueu der LujerLt» wird »lcht ,e,ed«u. «»»wlirtige ilnnouce»-Itu»r3,e donundelanuienPeiwnen iuierire» »ir nur »e,«n Or.uumera«»«» Luhluu« durch viietma»!«» oder Vokeintahiung. ftchl Silben kofteu Id Pig. 2»ierale ftir dl; oloiueg,- «nmmer oder n»ch einem Lebt»,« die PetUteil« « PI. o/lL onusobinn crw >863 vsoaUnok7e 8 I- rr. OH - W » Vd«r,,tr»i>ri-Sr»»- — LVIULLLI 7S » eir-l-,!, VIii»ri,-U«,I _ diviot >/. /rmiideluunn üe» Uenerur» kür Lolckv, <Ii« Vllwrriicktu^uitvll »I» Iivnul/e» rvoNon. Dieter Lruund vrkieut »jel>, vio <ii« üivtüitlirixon IkueN- kr»t,'vu von Xvueiu deiiunüen, einer von .i.'Nr /n .ludr elNielimenüvll UeiiubOisit Du diuu nvei, eins botelnkn>>io ilinn>I>I üvr linnen verdunüen n>t, sn ünrtt» nur bei detedleunluien Lnmviüunjjen üorou ljoriieiitjedtiirmin' mvuiiel, nein. KpreelnMi. >-3Uin. ilüb »tlDii lillilidl. «r 35S. Mttenini! bom 2«. Decenilrr: lNaromcter »nch OSfar Bösvld, WaNsir. >L iAbd?. S U.) 76ÜM>ll., seil »estcr» 7 Miil. eesliriikn. T>ic>moiiic»v,i>. Ncauni.: Tcmper. 2°1k., »tedr. Temv. 2 » köchiic TciNV. > «rv. rüksl-SLiiid. Sirdrckt. Schn». Aussichten für den 25. Decembcr: Mvltg, trübe, Temperatur um Gefrierpunkt. Sonntag, 8». Tecvr. Abounement. Die geehrten autlwärttgen Leser der..Dresdner Nach richten" bitten wir dav Abonnement für das erste vuartal >»»«« baldigst erneuern zu wollen, damit wir die Nummern ohne Unterbrechung weiter liefern tonnen. Die Postanstalten deS Deutsche» NetchS und Anstan de- nehmen Bestellungen auf unser Blatt an. Abonnement in Dresden bei unserer Ervkdition (»uol. Bringerlohnt iS Mark 8N Ps. vierteljährlich, bei de« Kaiserlichen Mastanstalten im Deutschen Netchügcbict »Mark 78 Pf.» in der Lesterreich - Ungarische» Mo narchie L Gulden Li» Kreuzer cxcl. Agioznschlag. Per»,»wörtlicher Redacteur für PgiffjfchtA Ur. Ei» il Blcrcy in T»Sdc». Pfingsten nennt man, Goctlic's Wort bis zu», Ucbcrdrus; anführend, daö liebliche Fest: in Wahrheit ist Weihnachten das lieblichste und schönste der christlichen Feste. Ist das Pfingstfest ein Bote der Natur, deren jugendlich gucllendc SchönheilssiUlc Herz und Auge entzückt, so ist das heutige Wcihnachtssest eine Verkörperung des Seelenlebens, die dem Menschen zuruft: Drauhen hat die Natur ihren Wechsel vollzogen, hier innen aber soll Unvcrwclktichcs erblühen! Ein Frcudenschaucr durchrieselt heute die Herzen aller fühlenden Menschen. Weihnachten ist ja das Fest der erbarinendiM Liebe, der Häuslichkeit, der Familie. Zu Wcihnac»icn cmvsindct vcr Mensch lebhafter denn sonst im Wechsel des Fahres das Bedürfnis! nach Liebe und je mehr er selbst, Anderen gegenüber, diesem Bedürfnis entspricht, dcstomchr verwirklicht er das oberste Gebot der Religion der Liebe. Keine andere Religion als jene, die unter dem hellgcstirnten Himmel Palästinas aufging, predigt so nachdrücklich das Gebot der Menschenliebe. Der hohe Norden wie der Orient haben die Schähe ihrer erhabensten Poesie aus die geweihte Nacht gehaust. In dieser heiligen Nacht erhellte sich die düstere Romantik der altnordischen Göttersage -. in der Sonnenwende, dem sogenannten Fulklapp. feierten unsere heidnischen Vorfahre», die Germanen, das Längerwcrdcn der Tage. Dem Ehristenthum war cS Vorbehalten, diesen Wechsel der Natur mit dem Erscheinen des Erlösers der Menschheit zu verbinden. Die griechischen und römischen Heiden kannten diesen festlichen Naturdicnst nicht. Ebensowenig lehrte ihr Gottesdienst, den Menschen als solchen, wcrlhzuschähen und zu lieben. Die' ganze Pracht und -Herrlichkeit des griechisch-römischen Heidenthums war im Grunde nur das Produkt der crasscsten Selbstsucht: ihre höchste Kultur ist starr und kalt wie der Marmor ihrer Bildsäulen. Eine ungeheuere Menschenvcrackitung blickt dem tieferen Beobachter aus allen Einrichtungen, Gesehen und Lcbcns- gewohnlieiten des Alterthumes entgegen. Um so erlösender und befreiender wirkte auf die Menschen die Stiftung der Religion der Menschenliebe. Sie muhte gerade des Gegensatzes wegen aus einem Stamme entspringen, der nur einen besonderen Gott für ein auS- «rwähltes Volk, nicht einen gütigen Schöpfer aller »reaturen kennt, nur einen zümenden Jehovah-Gott, nicht einen barmherzigen Vater alles dessen kennt, was ein Mcnschenantlitz trägt. Keine andere Religion auch keine menschliche Kunst, keine Wissenschaft kann unS die frohe Botschaft ersetzen: „Ehre sei Gott in der Höhe, Friede auf Erden und den Menschen ein Wohlgefallen!" Die Gewihheit, geliebt zu werden, soll uns aufgehcn wie die Sonne, hoch, erhaben über unseren.Häuptern und doch muh sie ihre Strahlen fühlbar ins Herz senden! Wie viel freilich fehlt noch, was Alles läßt freilich noch jeder Einzelne von uns vermissen, wenn er selbst jene Gebote der Menschenliebe bethätigen soll, ohne die cs keinen Frieden des Herzens, kein» Freude des Daseins giebt! Wohl bat der Weihnachtsbaum, dieses eigenste deutsche Symbol des LiebcSfestcs. seinen Triumphzug um die Welt erfolgreich angetrcten. Aber frage sich doch jeder Einzelne, die Hand aufs Herz, wie weit er die gemeine Selbstsucht, die Jeden bändigt, heute zu überwinden bestrebt war? Den Seinen gegenüber heute ein zärtlicher Gatte, ein liebender Vater zu sein, daS bedarf keiner sonderlichen Anstrengung und ist am wenigsten am Weihnachtsfeste ein Verdienst. Aber schon den Untergebenen gegenüber muthet man sich — warum es verschweigen? — nicht immer das Mörderliche zu. Unsere Dienstboten wissen davon gar oft ein Lied zu fingen. Die Fälle find gar nicht so selten, daß Hausfrauen, um „am Weihnachten" zu sparen, am I.; Decembcr einen Gcsindcivcchscl eintretrn lassen und unter nichtigen Vorwänden einen Dienstboten entlassen, gegen dessen Führung und Leistungen sie im Grunde keine erhebliche Beschwerde anzuführcn vermögen. Noch häufiger ist der Gebrauch, seinem Dienstboten GcbrauchSgcgenständc zu verehren, die nach Etwas auSsehcn, aber nur einen geringen Werth besitzen. Wäsche, Kleidungsstücke u. dergl., vermittelst der Appretur äußerlich ganz nett auSsehcnd, in Wirklichkeit aus schlechten Stoffen bereitet, ohne Halt undDauer — wie viel derartiges Zeug mag sich gestern Abend und heute Morgen in der Bcscheerung manches braven Dienstboten gefunden haben! Eine schöne Beschccrung! Ein solches Vorgehen wirkt auf die niederen Klaffen, aus deren Reihen die Gehilfen der Häuslichkeit hervorgehcn, unendlich verderblich und erzieht Gesinnun gen, deren Wirkungen unS bei Wahlen recht verdrießlich vor die Augen treten. Ein weiterer Punkt, der sich schwer mit der prak tischen Menschenliebe vereinbaren läßt, ist die Ausnutzung der Ar beitskräfte von Lehrlingen, Commis und Verkäuferinnen in -den Ge schäften unserer Händler und Kauslcute, ohne daß später rin Aus gleich stattfändc. Mit Recht stellt jeder Prinzipal in den Zeiten des flotten Geschäfts, wie eS Weihnachten mit sich bringt, die höchste» Anforderungen an die Zeit, die Arbeitskraft und Hingabe seines Personal». Ein billiger Wunsch aber ist eS, daß dieser Anspannung später, in Zetten schwächeren Geschäftsgänge», auch die Gewährung von Erholung folge. Gegen die Uebcrbürdung der Schüler eifert man mit Recht, an die Ucbcrbürduna der Kaufmaniiölchrlingc und Verkäufer beiderlei Geschlechts erinnert nur selten Jemand. Gar mancher dieser Arbeitskräfte wäre die Zusage einiger Tage Ferien in Sommerszeiten das köstlichste Weihnachtsgeschenk, das sic er halten könnte. Hierin sowie in einer ganzen Reihe von bürgerlichen Verhält nissen läßt sich gerade zu Weihnachten noch unendlich viel thun, um die Gebote der heute vor nahe zwei Jahrtausenden gestifteten Re ligion der Liebe ins Praktische zu übersetzen. Nichte» wir aber den Blick von der Einzel-Erscheinung des Lebens auf die Allgemeinheit, so gemahnt uns deutsche Reichsbürger eindringlicher denn in frü heren Jahre» daS Fest der Liebe an die große Bewegung, die unser gesammtcs Staats- und Erwerbsleben ergriffen hat. Ausgaben von einer Bedeutung liegen uns vor, wie sie in solcher Hoheit wohl noch keiner Gesetzgebung gestellt waren. Die großen wirthschast- lichcn Probleme, mit denen sich die verbündeten Regierungen des deutschen Reiches tragen, haben — so viele Ausstellungen sich gegen ihre Einzelheiten erheben lassen und so viele Ucberschwcnglichkeiten mit dabei unterlaufen — doch den einen erhabenen Grundgedanken gemein: Hilfe zu bieten dem wirthschastlich Schwachen, Rettung zu bringen dem Verarmenden, Schutz zu gewähren den vom unbarm herzigen GroßkapitnliSmuS Ausgebeuteten. Man nennt dies mit einem von dein-internationalen Schachcrthum viclbespöttclten Worte „praitisches Ehristenthum". Nur hiermit lassen sich die schweren sozialen Schäden heilen, an denen unser Volk krankt, nur damit stärkt man den aus tausend Wunden blutenden Volkükörper zu neuer Krnstcntwictclung. Unwirsch und neidisch blickt die Sozialdemokratie auf das begonnene große Werk, höhnisch prophezeit sie der wirth- schastiichcn und sozialen Gesetzgebung des Reichs die Unfruchtbar keit. Lassen wir uns dadurch nicht abhalten zu vollbringen, was unsere Pflicht ist. Der Sozialdemokratie stünde cs besser an, prak tische Rcformvorsclsiüge einzubringcn, als dem guten Willen der besitzenden Klassen ein kaltes Nein entgcgcnzustcllcn. Dieser Tage hat bei der Berathung der dringend notwendigen Reform des so im Argen liegenden Knappschaftskasscnwcsens der Bergarbeiter der Minister v. Nostitz-Wallwitz den Abg. Liebknecht ausgesordert, einen Gesetzentwurf auszuarbeiten, der allen Uebelständen auf diesem Ge biete abhilft. Der Minister fügte hinzu: wenn dieser Gesetzentwurf gut und praktisch ausführbar sei, so verspräche er, daß der Umstand, daß er von sozialdemokratischer Seite ausgehe, ihn nicht hindern werde, ilim daS Wort zu reden. Die 2. sächsische Kammer begleitete diesen von echt staatsmännischer Einsicht eingegebenen Ausspruch mit lautem Beifall. Nu», man wird abzuwarten haben, wie weit Herr Liebknecht seine Ankündigung zu halten im Stande ist. Für alle anderen Parteien aber, denen die Erhaltung und Verbesserung des Staates u. seiner Gesetze, der Gesellschaft und ihrer Einrichtungen und nicht deren Zerstörung am Herzen liegt, ergiebt sich, angesichts dieses Vorganges, die doppelte Pflicht, Hand anzulegcn, die Lcbcnsbedin- gungcn der Armen und Elende» durch die Gesetzgebung zu ver bessern. Die Unfallversicherung, die Versorgung der auf dem Schlack,tfelde der Industrie invalid Gewordenen, und die anderen sozialen Reformen sollen uns einig finden. Zu ernstem Vorgehen hierin fordert uns beredter als sonst ei» Tag im Wechsel des Jahres, das hohe Fest der christlichen Liebe und Barmherzigkelt auf. Die Po litik, so lautet ein vieleilüler Ausspruch, verdirbt den Charakter. Das Freibleiben von Politik, die fcicrtägige Rübe, zu welcher die Weihnachtsglocken eingeladen haben, wird den menschlichen Cha rakter nicht umzuändern vermögen, aber den Entschluß mag sie bei den berufenen Vertretern der Politik reiten und läutern, im Geiste der Religion derLicbe die vaterländische Gesetzgebung ncuzugeslalten. Dann fallt auch bei jedem neuen Weihnacbtsfeste von den glänzen den Ehristbäumcn der Wohlhabenden ein iuuncr hellerer Strahl der Freude in die Hütten der Armseligen, in ihre Hütten und — in ihre »herzen! Nenestc Tclessramme dtr„Tresd»cr Nachr." vom 24. Dcebr. Berlin. Der Handelsvertrag zwischen Deutschland und Italien ist bis zum 31. Mai 1362 verlängert. Breülau. !Hcr Zoologische Garten wurde ivcgcn Auftretens der Rinderpest unter den Giraffen polizeilich geschlossen. B remerhav e n. Der Llonddampfcr „Braunschweig" ist heute Vormittag im neuen Hafen gesunken. London. Der „Standard" demcntirt seine Mittheilung von der Verlobung des dänischen Prinzen Waldemar. Berliner Börse. Der Börse lagen die Feiertage in den Gliedern. Die Haltung war äußerst rescrvirt, doch behaupteten sich die Course .ziemlich und der Schluß war entschieden fest. Deutsche Bahnen belebt, besonders Oberscblcsische, die 2 Procent stiegen, wenngleich die gestern erwartete offizielle Meldung von einer Verstaatlichungsosicrte noch nicht er folgt ist. Berlin-Hamburger gaben l Proe. nach. Oesterr. Bahnen vielfach etwas schwächer. Banken still und fest, nur Krcditactien wichen um l'/L Ai. Dresdner Bank nur etwas höher. Bergwerke still und schwächer. Fonds und Renten fest, aber still. Lesterr. Prioritäten fest und anziehend. LokalrS und Sächsisches. — Dem Vorstände des Forslbczirks Grimma, Obersorstmcister B r u n st zu Wcrinsdorf, wurde das Ritterkreuz I. Klasse des Ver dienstordens, dem in Sachsen staatüangchörigcn k. k. österreichisch- ungarischen Generalkonsul Job. W i m mer in Lissabon das portu giesische Comthurkrcuz des Ordens Unserer lieben Frau zur Em pfängnis! von Villa Vitzosa verlieben. - Dem Banguier Mar Gutniann hier wurde dav Ritter kreuz deo Ordens der Rumänischen Krone verliehen. Herr Gutniann hat sich um die rumänischen Finanzen wesentliche Verdienste erworben. — Die Gemahlin des russischen Botschafters in Berlin v. Saburow ist gestern hier angckommen, um das Wcihnachts- fest hier zu verbringen. Herr v. Saburow ist nach St. Peters burg gereist. — Abermals ist ein greiser sächsischer General zu der großen Armee deS Jenseits abnerückt: der Jnsantcriegcneral v.Schrc ibers- hofcn, der am Freitag Nachts nach langen schweren Leiden ver schied. Er erreichte das seltene Alter von nahezu 97 Jahren und war der älteste aller Veteranen des tapferen sächsischen HcereS. 1879 feierte er sein üOjähriacs Gcncral-Juhiläum. 1785 gehören, besuchte er die Eadcttcnschulc und trat 1803 als „Stichjunker" in die Armee, und 1807 zum Leutnant, 1809 zum Oberleutnant befördert, zeichnete er sich in der Schlacht von Wagram aus und wurde 1810 zum Haupt- mnnn, 1812 zum Major befördert. Er machte die Campagne in Ruß land und alle folgende» Kriege der Napoleonischcn Zeit mit. Er wurde 1822 zmn Oberstleutnant, 1624 zum Obersten und 1829 zum General major befördert. 1813 trat er als Crceltenz als Kommandeur an die Spitze dcr Militärbildungsanstalt. 1850 trat er in den Ruhestand. Seine Brust schmückten die höchsten in- und ausländischen Orden. Von mehreren Königen Sachsens, denen er treu gedient, erhielt er den Hausorden zur Rautcnkronc, das Großkreuz des Aibrechts- ürdens und des St. Hcinrichsordens (der bekanntlich nur für Tapfer keit vor dem Feinde verliehen wird) : ausländische Fürsten verliehen ihm den rotlien Adlcrorden 1. Klasse, das Großkreuz des Leovold- orvens, den Comtlmr des britischen Bathordens, das Ossizierkreuz der sranzösische» Ehrenlegion, des russischen^St. Annenordcns u. s. w. Der verstorbene General ersuhr von Sr. Majestät dem König Albert wiederholte Beweise besonderer Huld und Gnade. — Von zuständiger juristischer Seite erhalten wir beziiglich deS vielbesprochenen Testaments des Herrn Generalleutnant v. Apcl folgende Aufklärung: Der verstorbene Herr General war zwar ein scbr begüterter Mann, aber keineswegs einer der reichsten Leute Sachsens und wenn man ihn zu den Millionären rechnen will, kann man Um gewiß nicht den Thalcr-Millionärcn beizählen. Es entspricht nicht den Thatsachcn, daß derselbe infolge eines Zwistes seine nächsten Verwandten (zwei Großneffen) übergangen bat, viel mehr ist der zmn Universalerben seines Vermögens eingesetzte Herr Ur. zur. Apcl in Leipzig, Besitzer des Rittergutes Ermtitz, mir um einen Grad weiter als jene Großneffen, dem Erb lasser verwandt. Diese führe» eben nicht den Namen Apcl und der verstorbene General vermachte sein Vermögen dem nächsten Anverwandten, der diesen Namen führt. Dabei hielt er sich an den Willen feines im vorigen Jahrhundert in Leipzig verstorbenen Großvaters. Derselbe hatte die Mannes-Lchcngüter Trautzsch, Costcwitz und Ermtitz zu einem Fideikommiß der Apel'fchen Fa milie vereinigt. Nach Auflösung der Lehensverbättnisse durch die frühere Gesetzgebung Sachsens wurde der Familicnbefitz getheilt; der verstorbene General trachtete nun denselben wieder zu einem Fideikommiß zu verschmelzen. Aus diesem Grunde setzte er den Besitzer von Ermtitz als Universalerben ein und zwar definitiv, so daß das Testament ohne Weiteres auSgesührt werden kann. Von Legaten für gemeinnützige Zwecke verlautet vor der Hand noch Nichts. — Tief ergreifend, aber um so erhebender gestaltete sich dre gestern Nachmittag 4 Uhr in der Kgl. Blindenanstalt abgc- ballene Cbristbcs eh e r u n g, welche auch Herr Oberbürgermeister k)r. Stübcl und der Präsident des evangelisch-lutherischen Landcs- Konststoeiums, Herr l>r. Ubde, mit ihrer Gegenwart beehrten. Im Bectsaalc der Anstalt waren die sämmtlichcn Zöglinge um den lichterstrablenden Weiimachtsbaum versammelt, dessen Glanz die in stetige Nacht Gehüllten allerdings nicht erschauen konnten. Dem- ungeachtct aber war aus den Zügen der zu Beschenkenden Friede und Freude zu lesen, die das weit glänzende Licht des Glaubens und der Hoffnung in den Hcrzcnsticscn der Zöglinge lebendig wicdcrspiegelten. Die Feier wurde mit drei Wcihnachtslicdern: „Jesus ist kommen" von Voikm. Schurig, „Es ist ein Hosiannah" von Prätorius und „Stille Nacht, heilige Nacht" von Gräber er öffnet. Sämmtliche Lieder wurden von den Zöglingen selbst mit einer wirklich bewnndcrnswcrthen Präcision und Vollendung oorgctragcn, insbesondere verdient das mit einer außerordentlich weichen melodischen Stimme vorgetraacne Sopransolo der kleinen blinden Margarethe Puff volle Anerkennung. Herr Musikdirektor Volkmar Schurig hielt sodann eine weibevolle zu Herzen gebende Ansprache, welcher sich das Volkslied „O Jesulein süß" und ein ebenfalls von einein blinden Mädchen vorgetragenes Gedicht an schloß. Hieraus folgte die llebergabc der Geschenke an die Zög linge. Ein Doppclchor von Volkmar Lcißring (ck 1637) schloß die erhebende Feier, welche trotz ihrer Einsachbeit bei sämmtlichen An wesenden einen tiefen Eindruck machte und das tröstliche Bewußt sein zurückließ, daß Nächstenliebe und Barmbeczigkeit unter den Menschen noch ungeschmächt zum Segen der Armen und Unglück lichen fortwaltct. — Die Abgg. Streit und Stephani haben bei der 2. Kammer einen Antrag eingebi acht, die Regierung um Erwägung zu ersuchen, ob »ich! das allgemeine Berggesetz vom 10. Jum 1868 dahin >u ergänzen sei, daß diejenigen Arbeiter, welche eine Reihe von Jahren bei einem Bergwerke gearbeitet haben und deshalb Mit glieder der Knappichastskasse geworden sind, welche aber entweder vom Arbeitgeber ohne das Vc» liegen eines der in 8 80 jenes Gesetzes enthaltenen Grundes entlassen oder ihrerseits die Arbeit aus einem in diesem r? gedachten Grunde verlassen, fernerhin nicht ohne Weiteres aller Ansprüche an die Knappschaftstassc verlustig gehen, vielmehr ihnen derjenige Betrag, der von ihnen bis zu ihrer Entlassung zu jener Kasse geleisteten Beiträge den sic nicht bereits in Krankheits fällen in irgend einer Gestatt zurückgewährt erhalten haben, zu einem gesetzlich festtnsicilenden Theile zurückzuzahlen, oder aber daß ihnen für den Fall späterer Invalidität ein Anspruch aus eine Jnvaliden- vensio», für den Fall des Todes aber ein Anspruch aus eine Pen sion für ihre hinterlassenen Wittwen und Waisen an jene Kasse vorzubchaltcn oder auch durch Anlegung jenes Betrages bei der Altcrsrcntenbnnk zu sichern sei. — Vor einiger Zeit wurde ein in Pirna als Buchhalter be schäftigt gewesener Kaufmann aus Weimar wegen angeblicher un sittlicher Handlungen in Haft genominen und circa 4 Wochen in llntcrsuckmngshaft gehalten, dann aber vom Gericht entlassen und die Niederschlagung der Untersuchung beschlossen, da hinreichende Beweise der S eh u Id I o s ig k e i t des Angeklagten erbracht worden waren, die Kosten auch vom Staate übernommen. Hier tritt wieder einmal, wie beut zu Tage des Oeftcren, ein greller Uebclstand hervor. Im alten sächsischen Recht existirte unter dem Namen „Sachienbußc" die Bestimmung, daß Derjenige, der unge- rcchtcrwcise gefangen gehakten worden war, eine Entschädigung vom Staate zu beanspruchen hatte, die nach dem Herkommen 40 Groschen KonventionSgcld für jeden Tag nnd jede Nackt betrug. Das war doch Etwas! Jetzt crislirt diese Bestimmung nicht mehr und wer Unglück bat (und das kann unter Umständen ein in den Folgen unabiebbarcs sei»), aus Grund irrthümlicher Dcnunciation, oder auf Grund richterlichen JrrtliumS und dergl. beute aus seinem Ge schäft, seiner Familie, seiner bürgerlichen Cher herausgerissen zu werden, Dem wird einfach, wenn sich seine Schuidlongkeit nach Wochen oder Monaten ergeben hat, gesagt: so, — Sie können wie der gehen, und im Uebrigen mag er sehen, wie er mit seinem Ge schäfts- und sonstigen Schaden und mit seinen durch die ungewohnte peinliche und schimpfliche Hast erzeugten bitteren Empfindungen fertig wird. Unsere Zeit sonnt sich gern in den Strahlen der Humanität und selbst dic Zuchthäuser werden von diesen Strahlen erhellt und erwärmt, vielleicht mehr, als gegenüber vielen Ver brecher» nötbia wärcl Wie ist cS nun mit dieser Humanität ver
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