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- Erscheinungsdatum
- 1881-12-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188112177
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18811217
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18811217
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1881
-
Monat
1881-12
- Tag 1881-12-17
-
Monat
1881-12
-
Jahr
1881
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.. rL»!N!i«LLL »tcht verbuitUch. «W»»cm für un» n«H««n »n: LteLn-neni-Vu^c«»! . Otitz >» »«« » «,. Hau'bur^ «^dtdul,: - g.»«, Tageblatt für MM, ttntkrhaltmig, Geschäftsverkehr. Sör/endmcht,Frrmde»listk. »—ä» M s» >«»»»dc «7 »n «l»i,- r»-«,- «r. b II,«»«». »Uhr. — v«, r,ns»-l»»« k»(N1 IS ««^. »m»«(and« »0 Mze. «« »r dl ,»«»- tS»t,k Srlchki»«» der 2"i««»« Wirt, »rcht »»IwSui^ »„-^«.»utzra»« «» unbckaumru Personen >n'«n»n wt» »ur »k,«n V><tnu«er«n»»> Aal,lun«»urch «ririmarlrn olxr tztr'icmchOhlung. Acht Siivr» loir»» Id Pjg- Inscratr )ür Kt: Llonia»»- Ituurmrr oder noch einem Jelttn»« dt« V«ti«teUe uo »I. «»!»» LInrlxvti Vvpot <1v8 virktvu 6uUu, uvuostos I-lvbIiu8»ittt»-tuw kür vamou AU. Uurion»trL88o 7, goAvnübsr ttsnuvr's livdtauruut. n, »uoro, 8orll«», loeleu, ö»,,p> n. .loqonlo, N>V»I»,I», I, 8>I»t»kn»«de, 8»»IUU«r2<>.e, e>»o>«ilt»I,»oe,>, Lr-Ionü-olroii, ,««>>», tr.'.llro, I»«nkellUt<ch«r, u«»enli-il»»r, Mlgeoi« in X In min: llemüen 8 Itolneruiiiiitel, > pl»l>l», «»ei,«.»», , ,, . , , X outou ru «siir b,Ui,«i! I'-ni-en. Illuotrtit« I'niin, nrEoiiMdNo ^-roti« uuck tronl-o. ^llsm»i>I»> n^uo^nn u»,:U nuo«ürin. '> OftE. I^vItiurtUit (8011kl Lrilkt >Vln20r), ^ ftiirlilowwwtr»«,»,«; Xr. 2t Ij ÄPI88vrlv- XVviknsvkts ^usverksuf LU böllauur billigstvv Vrvisou UL«rtn»»»i» U»»m. 8i:k1o8d>8trr»88v 17, xetzvnüdvr üeni iipil. 8l:ttl088. SWl- ». 8vv»8, Llu Iüt»utli»ri8 «. F»p»u- und t)Iitu»-HV»»n«a und I Ii«rv (Limcialitiit). LilUlikvvlwport-OvLcdütt divüvr Iliauahv in» Iiöui».-lc,ipb 8»cl»son. . , . , ... >'0. dkaiuvutllal» sind LU d»C80i» /zzealcv dio tviu laalcirtc-u und nut 1'mlmuttc-p au-iMe-iZm» H«»l,nr,i-rti> 8,-In- beliobt uud gc-iiduttLl. Ii»uttl»nw tn«1« II «. t«t«I»II. LeUclitvi-lo /.u «^«ewoliviile,^». Orvsdw ^usv»ui»I. iii>I>8«tv l'reiül;. »r. SSI. , witternnz dom »8. Dccemder: Bniomelcr nach Orkar Boi-Id, Anilin. (»todi!. 6 U.l > i 7VIMilk., seit »eliern siMiii. gcmttcn. Tl;ernnmclero.n , n. iloani».. Tompcr. 2" A.. i niedr. Tcmv. I » W., hochlie Teino. ., "A. L,!d Lii-Wind. «cdrcki, heiler. Aussichten für den 17. Tcecmbcr: Meist bewölkt, etwas wärmer, später Niederschläge. Sonnabend, 17. Lecbr. »erdntwutttchcr Redarieur ftr PvIittschkA Iir. Sinil L'icrcy in Treten, Abendsitzungen sind die Vorläufer baldigen ReichStagsschlnsscv. Vor dem WeihnachtSfesle soll die 2. ltiesung des Neichohausbaltü beendet sein. Da heißt es sich sputen. Eingcschoben wurden in die Haushalt-berathung, wie schon gestem erwähnt, mehrere eigene An träge von Abgeordneten. Unter diesen führte der Antrag der Fort schrittspartei auf Sicherung der Freiheit der Wahl und Abstellung von Mißbräuchen bei der Wahl zu Austritten von ungewöhnlicher Heftigkeit herbei. Die Parteien warfen sich gegenseitig die stärksten Dinge vor. Man tobte, schrie, insuriirtc sich in einer Art, wie sie sonst nur im französischen oder ungarischen Parlamente Sitte, rich tiger Unsitte, ist. An den Skandalen der Vormittagssitzung hatte der Reichstag noch nicht genug, er beraumte zur Fortsetzung der tuinultuarischen Austritte eine Abcndsitzung an, in der eö programm mäßig noch wilder zuging. An und für sich muß ein Antrag, der beiweckt, die Freiheit bei den Wahlen zu sichern, aus allgemeine Zu- slimniung rechnen. Freilid) gicbt es gar verschiedene Arten der Wahlbceinflussung. Die Fortschrittspartei thut immer nur so, als erlaube sich Niemand in der Welt, als nur ^andräthe und Gen dannen die Selbstständigkeit der Wähler zu beeinträchtigen. Man kennt aber fortschrittliche Fabrikanten, die ihren Arbeitern deutlich genug zu verstehen gaben, daß sie nur im Sinne des Fabrikbesitzers wählen dürften, sonst—; Unter den Mitteln aber, welche die Wahl am meisten beeinflusse», ist das Verdächtigen deS (Gegners, das Aussprengen unwahrer Gerüchte eines der gebräuchlichsten und leider hält sich keine Partei davon ganz frei und rein. Die Fort schrittspartei hat am allerwenigsten Ursache, sich in das Gewand der Unschuld zu hüllen. Man entsinne sich nur, daß, wenn ein konser vativer Grundbesitzer als Kandidat ausgestellt war, den kleinen Bauern und Tagelöhnern vorgekaut wurde, wie derselbe Frolmden, Zehnten undLcibcigeuschaft einführen wolle u. dergl. gruselige Ammen märchen inehr, die bei dem leider oft nur zu großeuMangel an politischer Bildung deS Volkes doch vielfach Glauben fanden. Wie unerschöps- lich war die vom Fudenkapital unterhaltene Agitation in der mo ralisch unerlaubten, gesetzlich freilich nicht strafbaren Beeinflussung der WählerI Es hat eben jede Partei ihre eigenen Waffen beider Wahl. Die Sozialdemokraten gebrauchen den DerrorisniuS, die verjudcte Fortschrittspartei arbeitet mit dem Geldsack und Verzüge, die Klerikalen bedienen sich der Geistlid,keit und des Beichtstuhls, die Regierung läßt ihren Beamteuapparat spielen. Das thun libe rale Regierungen wie die von Meiningen, Hessen und Baden genau so wie konservative Regierungen, z. B. die preußische. Nur macht mans in Meiningen, Darmstadt und ztarlsrubc geschickter und vor sichtiger, als in Gumbinnen, Schicvelbcin und Meseritz. Tie Ein mischung der Verwaltungsbehörden in das Wablgeschäst ist in keiner Weise zu rechtfertigen, aber auch an keinem Lrte. Wo eö, wie beim Berliner Magistrat, eine ausschließlich fortschrittliche Verwaltung giebt, kommen Wahlfälschungen ebenfalls vor und noch dazu recht grobe. So sind in dem einen Berliner Wahlkreise über 150 pol nische Juden, die gar nicht in Deutschland stimmberechtigt sind, in die Wahlliste ausgenommen worden und haben and, abgestimmt. Jede Partei also kehre vor der eigenen Thür! In der ganzen Welt, wohin nur die Kunde von dem grausigen Wiener Theatcrbrande drang, ist man emsig beschäftigt, die Theater und andere Vergnügungsetnblissemcnts in Bezug auf ihre Feuer gefährlichkeit sorgfältig zu untersuchen. Regierungen, Stadlrärhc und Polizeidircktioucn wetteifern allerorten in löblichem Eifer. Die Beantwortung der Starke'schen Interpellation im sächsischen Land tage hat jedoch nicht völlig befriedigt und manche Vücke gelassen. Wenn der Herr Minister für die Abwendung der Feuersgesahr schließlich das Beste vom Publikum selbst zu erwarten schien, so ist das eine so allgemeine Wendung, daß sie so gut wie gar Nichts besagt. Darunter kann inan sich alles Mögliche vorstellen. Dem Publikum allein kann man die Abstellung von Mißbräuchen nicht anvertrauen oder zumuthen, den Behörden liegt die nächste Arbeit ob. Man hat die Unterschrift des Herrn Ministers v. Nostitz unter mehr als einer Verordnung gesunden, welche diese oder jene Art Dachpappe als feuersicheres Bcdcdungsmaterial erlaubt. Ebenso gut »väre eine Verordnung, welche den Theatern die sofortige Jm- prägnirung von Coulissen» Sofflten, Tauwerk und Garderobestüdcn mit Wasserglas, Asbest und dergl. befiehlt, schleunig zu erlassen. In Wien bringt jeder Tag neue heftige Austritte und Wechsel fettige Beschuldigungen. Der Ministerpräsivcnt Graf Taafse hat freimiithig erklärt, er werde die schuldigen Polizeibeamtc» nicht vor dem Strafgerichte schützen» dieselben würden namentlich ihre un wahre Meldung an ihn und an die Erzherzoge (daß kein Menschen leben gefährdet sei) vor dem Strafrichter zu verantworten haben. Da ober der Minister gleichzeitig dein Wiener Stndlratb einen Thcil der Schuld gab, protcstirte man in demselben gegen diesen Angriff. Freilich schoß die Abwehr über's ZicI weit hinaus. Es ergab sich z. B-, daß das Stadtbauamt keine Pläne von den ver schiedenen Theatern besitzt und die Feuerwehr ous'S "Mangelhafteste orgcmisirt ist. Dir Erkcnntniß, daß auf allen Seiten grob gesündigt wurde, erklärt die furchtbare Erbitterung der Bevölternng. Seil Königgrätz hat aus Lesterreich kein saldier Alp gelastet, wie seit Mariä Empfängniß. Ter Ringtlicaterbrand ist das ..Eivil-König- grätz' für Oesterreich, rief ein Abgeordneter aus und die allgemeine Stimmung verlangt die sofortige Dienstentlassung deS „Polizci- Benedek". Die Tobten bilden eine lebendige Anklage gegen das Venvciltungüsustem. — Im Reichsratlrc ist die sensationelle Debatte über den Agiotageichwindel der itänderbank elendiglich im Sande verlaufen. Mit Stimmengleichheit <151:15,1) lehnte daS Unterhaus tzi« -«forderte Untersuchung ab. Durch Nichts wird bekanntlich der von Bantinstitutcn und Hcrausgabe junger Aktien. Der !Mndcr- bank hat cs die Regierung gestattet, gegen das Regulativ, welches die Ausgabe neuer Aktien verbietet, bevor die alten voll ciugezahlt sind, sich in'ü Wochenbett zu legen und Junge zu werfen. Dadurch, daß das Abgeordnetenhaus ablehnte, diese und andere auffällige Finanzgeschäste zu untersuchen, macht es sich zum Mitschuldigen für den unausbleiblichen Krad), einer Katastrophe, die noch mehr Opfer fordern wird, als der Untergang des Jauncrthcatcrs. Voller Triumph hingegen blickt Rochesort aus dci» Ausgang des gegen ihn angestrengten Verleuindungoprozesscs. Tic Pariser Geschworneu sprachen den muthigen Laterncnmann von jeder An klage frei, der cs gewagt hatte, mit dem Stumpfe seines Zeitungs- lichteS in die dunklen Winkel der Korruption des vorigen Mini steriums hineinzuleuchtcn. Rochefort hat bclanntlich den französischen Gesandten beim Be» von Tunis, Herrn Rousia», besdmtdigt, dort eine Reihe der gröbsten Finanzsd»vindeleicn verübt und als es endlich der Bcy satt bekam, die französische Regierung veranlaßt zu haben, in Tunis einzurücken. Mit bewaffneter Hand trieb Frankreich die Geldsordcrungen Roustan's und seiner Gehilfen in der Regierung ein; die ganze Expedition nach Tunis ist frivol zum "Nutzen einiger weniger großer Börsenspekulanten augezettelt worden. Rochefort wurde wegen dieser Beschuldigung vor Gericht gestellt, aber er brachte schlagende Beweise seiner Anklage vor. In erster Ir'inie brache» die Aussagen des Devutirten Pelletan dem Kläger Roustan den Hals. Rouslan stand hiernach mir gewissen „levantinischen Existenzen" (wir würden sagen: orientalischen Börsianern) in den intimsten Beziehungen und das Schlimmste dabei ist, daß herauskam, daß Gambetta selbst diesem unsauberen Börsengeschäfte, das schließ lich zuin tunesischen Abenteuer sübrte, nicht fremd blieb. Rochefort hat seinem Gegner Gambetta damit einen furchtbaren Hieb verletzt und dessen schlechte Itzauiie erklärt sich damit hinreichend. And, in der Kammer wurde Gambetta übel mitgespielt. Als der Kricgs- ministcr Eampcnon sich über die Anstellung reaktionärer Generäte rechtfertigen wollte, hinderte ihn Gambetta daran. Hier ries nun ein Kammermitglied höhnisch dem Kriegsminister zu: „Steigen Sie doch von der Tribüne herunter: der Easar befiehlt csund ein anderer Deputirter streute noch Pfeffer in diese Wunde durch den Zusatz: „Gchorchcm Sie dem Vitellins!" Gambetta verstand diesen boshaften Zuruf aus der Stelle. VitclliuS ist als der ärgste Schlemmer, Fresser uud Schmerbauch des Allcrtlmms bekannt und Gambetta gilt als die feinste Leckerznuge Frankreichs, lieber diesen Vergleich auf's Tiefste erbittert, hat Gambetta dein Senate, den er bisher nur als eine Versammlung „verkappter Reaktionäre" und „vaterlandsloscr Klerikaler" verhöhnte, als die Verkörperung hoher StaatsweiSheit geschmeichelt. Der Senat nahm diese Lobhudelei mit der Geringschätzigkeit auf, die sie verdient. Brodpreis nicht erhöhen, aber sie sind für die Landwirtk- sckast unentbehrlich. Er weist nach, daß der Brodpreis keines wegs mit den Mehlpreisen steigt und fällt. Die hohen Getreide- preisc des Vorjahres seien die Folgen der Mißernten -, es fei nicht gerechtfertigt, sich immer auf diese Zölle zu berufen und zu sogen: sic bedrücken den Armen. Aberselbst wenn die Zolle einePreiserbötmng zur Folge gehabt hätten, so müßte man sich doch für dieselben erklären, weil sie die Landwirlhschaft nicht entbehren könne. Es sei mcht da un bedeutendste Werk des Reichskanzlers, daß er cs zuerst war, der zuerst die Art an die Wurzel des Manckesterthums legte, (lßrb- baslcr Beifall rechts.) Abg. Bamberger rügt, daß die Büctue» mit Eorncd bcef als Eisen-, Käse in Staniolvcrpackung als Zinn- waare zur Steuer herangezogcn werden. Er führt noch eine Reihe ähnlicher Fälle an und kritistrt dann das Vorgehen des Reichs kanzlers gegen die Grüuebcrger Handelskammer, sowie die zu Danzig. Dre letztere sei vollständig im Rechte, wenn sic sage, das Inland trage den Zoll und nicht daS Ausland. Tie fetzige Besserung sei keine Folge der neuen Zölle, sondern sie sei eine ganz allgemeine und erstrecke sich über die ganze Welt. Berli n. Windtborst brachte einen Antrag auf Aussiebung des Gesetzes über die Verhinderung zur Ausübung von Kirchen« ändern ein. Wien. (Abgeordnetenhaus.) Der Ministervrästdcnt Graf Taaffe erklärte, das neue Acticngesetz werde spätestens im nächsten Herbst eingcbracht werden. Zur Errichtung von Actiengesellschasten soll die staatliche Genehmigung fernerhin nicht erforderlich fern. Berliner Börse» Deutsche Bahnen blieben belebt und stei gend. In» klebrigen lag das Geschäft still und gingen die Eourse zurück. Oberschlesische 4 Proc. höher. Franzosen gingen um 2, Lombarden um lEi Mk. zurück, Elbethal 2 Mk. niedriger. Bankei» ruhig, nicht fest. Bergwerke tendenziös, still. Deutsche Fonds sehr still, fremde weichend. Indrl mehr gefördert al» durch fortwährend, Neugründung mit ZaÄen Neueste Telegramme der „Dresdner Nachr ", vom 16. Deck». Berlin. Reichstag. Etatsberatlmug. Abg. v. Maltzahn- Gültz reserirt über Thcilc des Militärctats. Von den Eiunalmicn werden 26,000 Mt. für den vor der römischen Basilika in Trier liegenden, zum Abbruch bestimmten Theil der Palastkaserne ge strichen. Gegen die Streichung sprach Abg. v. Goßler. Die Kom mission empfiehlt ferner die Streichung der »ur Errichtung eines Milttär-Ki'.abcncrziehungsinstilltts mit llitterossiziersschule ii» Neu- Breisach gesordcric» 200,000 Mk. Kricgsmiuistcr v. Kameke und Abg. v. Treitschke plaidiren sin Bewilligung, der Letztere aus nationalen Rücksichten. Das Institut werde ein gutes Mittel zur Wieder-Germanisirung des Elsaß sein. Leime der Reichslag die Forderung ab. dann iverdcn die Franzosen glauben, es sei »ms nickst Ernst mit der Erstattung der Reicbslaiide. Abgg. !)>-. Hermes, Nie und v. Benda dagegen. Gias v. Mottle befürworte» die Be willigung aus politischen Gründen Abg. Bücbtemnnn: Die Ger- manisirung Elsaß habe Zeit, inan biaucbe sich damit nicht :u über eilen. Die Forderung wird nbgcleimt. Eine Petition der Gemeinde - Vertretungen der "Vororte Leipzigs, dahin gehend, zu erwirken, daß die Ortschaften Reudnitz, imndeuail, Voitmarsdors, Plagwitz, Eonnewitz, Eutrivscb, Neustadt, Neuschoiiefeld und Schönc- seld bei Leipzig ans der 5. in die 3. Servisklasie verletzt werden, wird dem Reichskanzler zur Erwägung überwiesen, lieber die an j die Kommission zur Vorberatbnng überwiesenen Theile des Posl ! und Telegraphen - Etats berichtet Abg. I»i-. Franz. Abg. Sonne ^ mann plädirt für eine Gehattscrhvbung der Postiekreiäre. Staats sckrciär 1>r. Stephan erwidert, daß, wenn cS zn einer allgcineinen Erhöhung der Gehälter komme, die Postsekretärc gewiß nicht in letzter Linie benidsichtigt würden. Sodann erstattet l)r. Frege Berittst über die einmaligen "Ausgaben beim Postwesei» und den Etat der Rcichsdrimerei. "Als erste Rate für die Herstellung eines neuen Poslgcbäudes in Heidelberg beantragt die Kommission, statt 100,000 nur 00,000 Mk. einzustellen, die Geiamintbautosten für ein neues Dienstgebäudc in Erfurt von 822.000 auf 722,000 Nit., die für ein neues Dienst gestände in Jserlob» von 256,000 auf l86,000 Mk. berabzusetzcii. Abg. Büchteniann gnerkcnnt zwar die Notbwendigkeit des Baues eines neuen Dicnstgebäudeü in Erfurt, beantragt aber dcnuotti die Absetzung der betreffende,» Position für vieles Jalir, da i die Herabsetzung der Kostensumme eine Aenderung des Bauplanes I nokbwcudig mache. Adg. v. Benda befürwortet die Bewilligung, j ebenso Oberpostrath Sacbße, der aus die Notkweiidigteit hiniveisl, > den Dan schon im nächsten Frühjabr zu beginne». Die Forderinig -wird abgelelmt, im klebrigen nacb den Konimifiioiis Anträgcii beschlossen. Die Herstellung eines neuen Dienslgebäudes in Lübeck «l. Rate: 721,000 M'.i wird genelningl. nachdem die Abgg. Görtz. v. Wcdell-Malchow, Mocllcr. Miinsterreiident Itt. Krüger j und Staatssekretär Iss-. Stephan für die Bewilligung gesprochen. Endlich iverdcn die als 1. Rate zur Herstellung eines neue» ! Dienstgebäudes in Marburg eingestellten 80,000 Mark bewilligt. "Abgeordneter v. Wcdell-Malchow berichtet über die Zölle, Ver- braiichssteuem und "Averien. Wenn die Einstellung der Post lionen niedriger ausgcsallc» ist als im Vorjalne, so hat dies seinen Grund darin, daß trüber die Einstellungen zu hoch waren. Abg. Leusclmcr-Eisleben weist nach, daß uns die neue "Wirthschattspolitik nicht eine Verschlechterung, wie viele Handels- kammerbcrichte behaupte», sondern eine bedeutende Besserung ge bracht habe. Wäre in der frittiere» Weise tortgelabren worden, so würden Industrie und Landwttlhschaft noch vollständig ruinirt worden fein, die Verarmung mehr und mehr zugF »ommcn staben. Der Export hat. wie Redner ziffermäßig nachweist, sich ganz bedeutend erhöbt. Die Löhne seien gestiegen, eine Tdeiierung sei nicht einaetreten. die notbmendigen Bedürfnisse hasten sich selbst billiger gestellt. waS Redner gleichfalls anStübrlich beleat. Die niedrige»» Kam-Zölle können den Lokales uud Tächsisches. KK. HH. Prinz und Prinzessin Georg nebst Familie beehrten gestern wiederlwtt das Magazin von Robert Hoffinann (Louis Herrmann Nackt.', vis-ä-vis Victoria-Hotel, mit einem Be suche. Ebenso besuchten belmfs Einkäufen Prinzessin Georg, K.H., nebst Familie und Prinzessin Matlnlde vorgestern das Estlnesischc Tbec- und Galantenewaarcn-Gcschäst von Tuen Arr-He aus Nan king (Baiststraße 2). — Der Organist Gottfried Eschcbach in Klingcnthal erhielt das Vcrdienstfrciiz. — Landta g. Bei der 2. Kainnier ist voi» niebrcren Lausitzer Gemeinden eine Anzahl Petitionen um Aufhebung des obligatori schen Fortbildungs-Schulunterrichts eingereicht wor den. Tie gestrige Scblußbcratliung dieser Vorlagen bot den "Abgg. Heinze, Heger und Lcutritz willkommene Gelegenheit, die Frage über Berechtigung und Wirksamkeit der Fortbildungsschule einer cingcbenden Diskussion zu unterwerfen. "Abg. Heinze plaidirt für gänzliche Aushebung der Fortbildungsschulen. Sie fördere sogar die Uusittlichkeit. Für Städte mag am Ende noch die Einnch- tung gerechtfertigt erscheinen, aus dem platten Lande bringe sic entschieden Nach heile. Er beantragte für die beiden letzten Jahre bei Knaben satultativc Belbcitigung zu gestatten oder mindestens die Schulpflicht um 2 Jahre berabzusctzen. Abg. Heger verwendet sich sehr warm für die Fortbildungsschule. Einzelne trübe Erfah rungen auf dem Gebiete iverdcn kompcnsirt durch die erfreulichen Fortschritte, welche dieses Institut in letzter Zeit genommen. Die ungünstige Beurtheittmg der Fortbildungsschule fiel zusammen mit der Depression des öffentlichen Gebens der letzten Jastre. Die Pflege der Fortbildungsschule stabe eine eminente Be deutung für das politische Leben unseres Volkes. DaS Wablgesetz z. B. »vird »»ur zur praktischen Geltung kommen tonne», »venu allgemeine Bildung Platz greift, deren Ver mittelung in» Volke wesentlich der Fortbildungsschule zrssüllt. Wohl sind ammlgs manche Fehler gemacht, aber durch die Fortschritte der letzten Fahre mebr als anfgewogcn worden. Heinze dürste die Be zeichnung „Uusittlichkeit" wohl nur aus Versehen gebraucht haben. Wenn Klagen berechtigt sind, so treffen sic die Lebrcr per sönlich, noch mebr die Schulvorstände. Von der Kirche ist die Fortbildungsschule seit Jahrzebnlcn als ein den christlich- sittlichen Sinn förderndes Institut anerkannt. Abgeordneter Lcutritz erklärt, daß ibm ein "Antrag auf Abminderung der Schulpflicht von 3 aut 2 Jahre zur Befürwortung im Landtage, übergeben sei. Er könne aber denselben nicht vertreten, da er die Fort bildungsschule sslr zu nützlich erachte schon um ihres sittlichen Wel ches willen, selbst wem» auck "Aus und Uebcrsckrcitungen Vorkom men. "Abg.Müller Freiberg spricht sich gleichfalls zu Gunsten der Sckulen ans. "Auch seitens des Haudwerkentandes habe sich m der Schätz ung dieser Einrichtung eine Wandlung vollzogen. Staatsminister IE. v Gerber drückt seine Freude aus über das Ergcbniß der De batte. welches sicb in Uebereinslimniuug mit den Auffassungen der Regierung befinde. Tic Fortbildungsschule sei ein neues Jnttitut.dcffen Lebenssäbigleit von den verschiedenartigsten Bedingungen abhängig sei. Gönne man ilnn Ruhe der Entwickelung, werde fick die Ent richtung zu einer segcnsvollen, zum wahren Modle der Menschen gereichende werden. Die Petitionen lassen ersehen, daß fick die Un zufriedenheit u. A. oucb gegen die Eiissülunng weiblicher Hand arbeiten in den Unterrichts»'»»!» richtet. Wenn man bedenkt, welchen enormen Nutzen die Heranbildung des weiblichen Geschlechts für seinen künftigen schwerwiegende» Benif als Hausfrau besitze, so müsse man solche Erscheinungen tief beklggen. Ilcbrigens sei es nach dem Gesetz den Schulvorständen i» einzelnen Fällen anbcimgcgeben, die Fort- biidungsschülcr nach Befinden vom dritten Jahre z» entbinden. Die Fortbildungsschulen pflegen mir das praktische Bedürfniß. Man möge den Lebrvlan prüfen und sich dam» fragen, ob nickt nur wirk lich praktiichei» Zielen Rechnung getragen wirst. Die Zeit sei nicht mehr so ferne, wo man die Fortbildungsschule nicht niest». »vie Astg. Heinze sagt, als Verhängniß betrachten muß. Schließlich wurden die Petitionen au) sich beruhen gelassen. Zum ScklMe wurde für pi>- >ae»ena"s«alt jn Leipzig das eingestellte Postulat von M,000 M. bewilligt. - Lantzla g. Die Gefangencnanstalt zu Leipzig wurde bei ilner Errichtung aus einen täglichen Grsangencnbesland von 260 Kopsen berechnet uud mit 182 Zetten litt Eiiüelbast mrd 80Schlaf zetten für EoUectivgefangrue verleben. Im Jadre 1879 erwies sich die Anstalt wobt als genügend, im vorigen Jabrr aber stieg der Höchstbestand der Gefangenen schon aus 38ü Köpfe, im laufenden Jabre aber schon auf 500 Personen. Diese rapide Steigerung ließ die getroffenen Einrichtungen nicht mebr zulänglich erschein' einem zu erwartenden Durchschnittsbestände von 362 Gest men. en für ung Zwecke tzf. zene mußte die Beschaffung von neuen Detentionäräuml 100 Köpfe angestrebt werden und wurde zu diesem , böstung der noch der kl. Burgsiraßr gelegenen niedrigen Verb dungsbautk», sowie de« Langbausiügrl» m» je rttr« Etage in "" c Bau erfordert 101.000 M. " ' ' K sicht genommen. Dieser iss str
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