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- Erscheinungsdatum
- 1881-11-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188111309
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18811130
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18811130
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1881
-
Monat
1881-11
- Tag 1881-11-30
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Monat
1881-11
-
Jahr
1881
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LW - nich? Maß. Mt. 1.2 V Hillll. rrg.i»«. «vUo 'US. 5or- >8U»S lul'w- llals- IIU- ilRon Nil in . sind s IR- 011. iolto» melis- >. in UllUt- ». I- u. tlücko- ,1. ;t»r. Xol». sütr., I.Ib- Eon- »tN«, >t»k«r II»0I>- R HV. Nl^so, t/U'N'- iDcka: »tt. t'Ie» >t, schnell l Ak. nn », P>»- Ziegel,,r. »re», leiiner v. v. 1-30 den Ge äster It, üderg. lene ücke ufen Hr.S. 1 t von »I,. id, ad, »litten, id. i. pr. Pfd. int ä Pfd. s. an, L«tt< r« N88, e l n Fange, gebraleü» ipfelile ich das Faß, nto unter LBro- d. Ostsee. nach gut lt, Ntem,lu- »irprefs« nesucht. unter k>cr oftlagcrn. lclc» en! bei 8«»» Billigst« vr««LO» 1SS1. »tMM?mniI«dr«» »t-ÄsMikltch »»«I «OM»., »uich i»»«r» »tps«e. «umm.»O Vs,^ «Ng,^ 37000 »Mnei. Pltr di-NUcti-d-kinizriandlkr »ich,»!«»,«». sich die «rt-cN», nicht »erduldlich. »n«>»n«n für an» numic» ,n: Di« Ann-n-'n>B^lcaur v.H««I«v. N»l» ch «»,>»»! - «N ' «»ff»! j.U», » s 2»»Nlt»»N>««e kn «»> Nl« in «rlt»: M»t. «ietz in I. ».,« ch,». ««»mHamdur» Tagekkatt für Politik. t!1nterhalt»ng, Geschäftsverkelir. Lör/rnberW, Fremdenliftr. vimeniitein L V«Kl«>', vr«8<le« lernt« u»6 Lttentv it»n«»««» gl H^II»«truK«r -DlxpviNtlvn) m i sv. ». » V w lÜI'jtlNÜ88itr0U ^ Vorausadlüg», Kataloge, Otso,ton-Fu»»limv vte. gratis 8 Posten Ligsrren IimIeuiüN'I untee «lei» b'alirikiireis u. /.: tl'rois pi. 1«Xt 8t.) » 80 tür nur Alst. 4,75, >r. 42 tür nur hlk. 2,8«), g ItiO 0 90» 10 , 1 80 ii prowvte vesüritorung >on ^n/vigsn au alt» Xoitungvn Uvr vi! '' " " " n'ulr I li'<>». 8,:!»!^ l! « Xvolt 7.u »aritilistssigeu Drviuvu »tn»v dtcdenkosten. ß ! ^ sr-^iv 3,M. < liuil. Leliuss „ „ 3,50. 47 ., „ 3,15, < Ilav. Julius» ,. „ 2,40 uiu,4i«>ii>r I.» .>»>>aunu88irad80 23. »rusiadsnul an >l>ochknt,»en! »r. Iltlurgalik Nr. ö»iich»chm.>U»r. — Hi« cinip»Ui»« V'iitt«,«» »«ÜU I» LI«e. U>n»»Ienti SO PI,r. Ein« «aiamlr Ilir »n» n»ch»< »i»»t,r »richkine» der 2nlel»t» wird »ichl ,c»e»«n. «uswäililie »nnonken>Auilla»e vonunbel0ttn>r„^rr>i,nrn u»rrir«n »il nur »rqru P>t„um«»«n»»» Aa»»an»durch «rrriiimUcn oder PuilkiNtodtun» ilcht »ildkn l»ilkn Id Pi«. Insklole iü> di? Moni.»«- Ituininrr odrr non, etnrm Jrui»»» dir Artiit-li« « »it. Hpiurivriv- Vsvilinsvlits-^usvorlcsuf 7u bskauut billigste» Kreisen ^dilo88n1li»s8«i 17, »teil, kxl. >it-Irlussi. A Li» Vkrv». Z r. rs^ 6bLitt, Iu«Ävi» 8. Lu 8vt»II. ^»p»u- llUii ^Iili»»»-HVi»»»»'«»» uuä 'A I»»« iLpeeialitätj. büuüigvs iniinnI-Ocselnitt ilieser ljianelio im Königreielt tiaebse». Oie Iic-Ilvbtestvu Artikel 7U (redeiioiisteti iu giuLSter .4usnakl bei billigsten i'reisen. XI!. Xainvutlieb siml -iu tiiesein /.neeke Nie toju laekirte» umt mit l'eibnutter ausgeleglvu Ilolx»» sr-lir beliebt und gesEbal/t. «r. S»4 Wiitrriing vom LI> Novcmdrr. Sioromctrr noch Oökor B0l»id, Wolijlr. Ni ldidd'. n. n.) Ie.n Mill , icii goiirni »Mul ocs>ir„rn. rvcnnoiurnogr. n. !I!rou>n.: Tenipcr. 7"i!a.. »iedr. Tom». !>" Üi>.. iioitiiic Toni». n»W. ^ild ch.Nud. .voaor. 2lnSsichtcn für den 30. Navember: ^leitiveise niifklärend, etwas kalter, trocten. Mittwoch, 30. Novbr ricramworiNchoc Rcdacicur siir Potttttchkts irmil Slicrcy t» Drc.dc» Diesmal bestand die graste ÄeichStagsdebatte nickt in einem »iiichler'schen Monologe, sondern in lebendiger Rede und Gegenrede. Cö ging bei der Trage wegen des Zollanschlnsies von 5;ombnrg ganz munter ber. beider sprachen säst nur die alten bekannten Stammgäste des Reichstages: l'e. Haencl, Windtstorsl, Richter, v. Minnigerode-, als neuer Redclämpier erschien der Snndiliis des Magistrates von Bremen, Ilr. Bartb. Man schildert die T»»gsc>inedc de« jugendlichen Bremensers als eine ansehnliche Leistling. Tm Allge meinen hat man aus der Debatte den Eindruck erhalten, als koste cs dem Reichstage austerordcntlichc Mühe, die Summe von 40 Mi». Mark mr Einbeziehung von -vamburg ins Zollgebiet zu bewilligen. Wie konirte eü den» auch anders sein! Die Freihafcnstellung Hamburgs dort ja auch in Zukunst nicht aus, das Trcihasengebiet wird nur ein Wenig anders abgezirkt. Ilm zu diesem bescheidenen Resultate zu gelangen, bat man erst die Berfassnngsrechtc der Hansestadt bedrolit und sie schliehlich zu riesigen, finanziellen Opfern gedimrgsalirl, die cben'owenig ivic die 40 Millionen Reichsmschust zu dem z>» erreichenden stiele rn einem vernünftigen Berlmllnist stehen. Rechnet man dazu die Kosten des Zollanschlusses von Bremen, die das Reich gleichfalls zu bestreiten bat und die des ZollanschlusscS von Altona, welche die prenstische Staatskasse nus- ivenden lnust. so haben die deutschen und preustischen Stenerzahlcr etwa 80 Millionen anszubringen, damit iin Wesentlichen der jetzige Zustand, nur in etwas veränderter Torm, nufrccht erhalten bleibt. Hierzu treten noch die eigenen Aufwendungen von Hamburg, bezüglich deren die Schätzung zwischen 40 und «it Mi», schwankt. Wahrlich, cs gehört ein starkes Stück Selbstzufriedenheit dazu, ein solches Ergebnist bei so hohen Aufwendungen für erträglich .zu finden! Wenn bei den Uiiterbandlungen die Bcuollinuchligtcn Preußens und deü Reiches übereinstimmend erkannlen, daß die Trcihafcnstellnng HambmgS für beide Theile gleichmäßig erwünscht sei, dann ist der gegenwärtige Zustand schon beinahe der angenehmere, eö fehlt an hinreichenden Gründen für so große Gcld- opfcr. Man ist in Berlin eben daran gewohnt, au« dem vollen Beutel zu wirthschasten und fragt nicht viel darnach, wie blutsauer es den meisten Steuerzahlern wird, den Reichsbeutcl zu füllen, daß er strotzt. Gleichwohl ist nach Lage der Dinge nicht daran zu zweifeln, daß der Eintritt der Hansestädte in den Zollverein erfolgt. Tas Ziel loben wir, den angeivcndctei» "Mitteln können wir keinen Geschmack abgcwinncn und die aus.znwendcnden Summen erscheinen uns als viel, viel zu hoch. Unter den Riesenbauten, die in Hamburg behusü seines Zollanschlnsscs bevorstchen, sigurirt auch die Grabung eines besonderen KanalcS, dessen Kosten man ans 31 Mi». Mark veranschlagt. Gewichtige und sachkundige Stimmen bezeichnen ihn als ziemlich überflüssigman hört, daß die Unterhändler des Reiches, entgegen den Anschauungen der Hamburger Sachverstän- mgen, diesen Känalbau den Hamburger Bevollmächtigte» geradezu ausoctroirt haben. T>» der Kommission, an welche die Zollanschlust- Lorlage ging, wird man alle Details der Vorschläge, namentlich diesen kostspieligen Kanalbau scharf inö "Auge zu fassen babcn und mn als überflüssig streichen. Was sonst noch aus diesem "Anlasse im Reichstage gesprochen wurde, stand mit dem Lerhandlungsgegenslande nur in losem Zu sammenhang. Fürst Bismarck und die tonservativen Redner holten »ach, was bei der so seltsam abgebrochenen Budgetdebatte versäumt worden war. "An allgemeinen politischen Erörterungen war kein Mangel. Man kann sich aber enthalten, aus die Reden vom 2! eder- gange der nationalen Begeisterung, Anwachsen des Pariikularismus, über Undank der "Ration gegen Bismarck, Kanzleroittatur re. näher cinzugehen. Das Sclbsiständigkeitsgesühl der Stämme ist dem deut schen Volke angeboren, ist die Quelle seiner Größe und würde nur erst mit dem Untergange der "Ration selbst verschwinden. Gegenüber den CcntralisirungS - Bestrebungen ist eine sorgliche Pflege der Eigenheiten der Stämme berechtigt und heilsam. Richtig ist die Bcinerkllng Bismarcks, daß ibn die nationalliberale Partei nur deshalb und seit jener Zeit bclämpft, als er sich weigerte, länger dieie Tialtionspolilik zu treiben. Höchst bedenklich waren die Aeußernngen Windthorsl's über das Tabaksmonopol. Sie lasten erkennen, daß daS Centrum unter gewissen Bedingungen im Stande wäre, daS bisher erbittert bekämpfte Mo nopol zil bewilligen. Wo diese Gegenleistungen liegen? Wo anders, als anf kirchlichem Gebiete ? Mit andere» Worten: wenn Bismarck dem Papste das erbetene Asui in Fulda gewahrt, dann bewilligt ihm die ultramontanc Partei des Reichstags das Tabaksmonopol, die Vermehnlng der indirekten Steuern, den StaatüsozialiSinus und der Himmel weist, wos sonst noch. Alle mannhastcn Reden Windt- Iwrst'ö gegen Steuerdruck und für Volksrechte wären also eitel Hnm- bug gewesen, Sand den Wählern in die Augen gestreut, und Deutsch land würde mit doppelten Ruthen gepeitscht: es bekäme den Papst und das Tabaksmonopol zugleich! Rümpfe man doch nicht hochmüthig die Nase über das „un sinnige, abenteuerliche" Projekt, daß der Papst sich in die alte Bo- nisariusstadt Fulda zurückziebc I Der Gedanke mag barock scheinen, daß Leo V4U. seine Encnclikcn und Bullen mit: „Gegeben in un serem apostolischen Sitze zu Fulda" datirt. Lese man aber einmal nach, waS Fürst Biümarck vor 1l Jahren über dieselbe Frage frei- müfhig geäußert. ES war. wie Busch in „Bismarck und seine Leute" erzählt. 1870 in Versailles, die Italiener waren eben in Ron, rin- gebrochcn und hatten den Papst aus den» Quirinal vertrieben; man sprach im kaiserlichen Hauptquartier di« Frage: wohin Pius IX. wohl sich flüchten würde? Fürst Bismarck äußerte sich damals also: „Wohin aber ? Nach Frankreich kann er nicht, da ist Garibaldi. Nach Oesterreich maa er nicht. Nach Spanien» — Ich habe ihm — Bauern vorgeichlagen." Er sann einen "Augenblick nach, dann sagte er: „Es bleibt ilnn nichts als Belgien over Rolddentich. !and. Es ist in der Tbat schon angesragt, ob wir ilw« ein Mil gcwäbrcn könnte». F ch l> a b e n i ch ts d a ge g e n einz u w ende n - Köln over F uldn. Es wäre eine u nertzörtc W e n d n n g, aber doch nicht so nverllärlich und sin uns wäre es recht nützlich, wenn wir den Katlwlikeu als das erschienen, was wir in Wirklich keit sind, als die einzige Mocht gegenwärtig, die dem obersten Fürsten ihrer Kirche Schutz gewähren könnte und wollte. Für die L ppositwn der llltramontanen börte jeder "Vorwand aut. Mallinckrodt träte aus die Seite der Regierung, llebrigenü wögen teilte mit varwir gender Pliantgsie, beiondcrc. Frauen, in »low beim Anblicke des Pomps und des Weibraiichs des Katlioliciswus und des Papstes auf seinem Tlnon und mit seinem Segen Neigung empfinden, ta- Ibalisch zu werden. Fn Deutschland, iva inan den Papst vor »lugen batte als bilsesnchenden Greis, als guten allen Herrn, als einen der Bischöfe, der wie die anderen ißt und trinkt, eine Prise niniint, wohl gar auch seine Cigarre raucht - da lint's keine jo graste Ge fahr. Rn n„d schließlich, wenn nun auch etliche »eule in Deutsch land wieder kalbolisch würden ich iverd's nicht — i'a hätte das nicht viel zu bedeuten. Die Konscssioncn machen's nicht, sondern der Glaube. "Man i»»st toleranter denken." Wozu dann Biiicl, nach bemerkt: Er entwickelte diese Gedanken in interessantester, hier aber nicht mitthcilbarer Weise noch weiter. Wann» soll die 1870 angckündigte „unerhörte Wendung" nickt unua Domini 1882 Antreten? »lach Belgien kann Leo nickt, weil dort die llltrauiontanen nicht mebr am Ruder sind, in Deutschland aber tonunaiidirt an Stelle des zur großen Armee abgeruckten Mallinckrodt GenerntlissiiniiS Windtborst einen Hrcrlinnie» von l(>8 denlscbcn "Abgeordneten, mehr als den 4. Tlicit dev Reichstags, und Windtborst ist ein parlamentarischer »Rollte, die>08 aber eine siraiiim discipliiiirtc Schaar. ES kann tommcn, daß das Eprnchwort lünstig so lautet: Er lebt wie der Papst — in Preußen. Und mit dem Papste zögen dann die Jesuiten in Hellen Schämen über die "Alpen. Das kann biibsch werden!. Umgekehrt nimint Frankreich immer entschiedenere Stellung gegenüber der Papsttirckc und drn niastlosen "Ansprüchen der römi schen Geistlichkeit ein. Mit schwerer Sorge beobachtet inan iin Vatikan, wie fick die Regierung der „ältesten Tochter der Kirche" in schroffer Opposition zu dem Klerikalisiiius setzt. Ter Papst bat daher den Erzbischof von Paris, Kardinal Gnibcrt, zu sich nach Nom entboten, nui zu berathcn, wie dem drobenden Unwetter zu begegnen sei ? Der französische Kiiltnvininister Paul Berk gab beim Euivtange der tatholischcn Geistlichkeit folgende bcmcrkenswerthe Erklärung ab: Mau l,abe tbeilS ruchlose, tbcils lächerliche "Angriffe ans ibn gericblct; er als Kultusminister sei weder religiös noch antireligiös; er babe sich nicht mit religiösen Lehrsätzen abzngebe», sondern seine Aufgabe sei die Anst'nhlilng der die Beziehungen zwischen Staat und .Kirche regelnden Gesetze zu überwachen. Die Regierung werde auf strikte Ausführung des Konkordats mit seinen organischen Gesetzen dringe», teineswego aber die späteren Errimgenscbniten des Klerus nnerlcniien. So werde inan die im Lande begonnene Bewegung für die Trennung von Kirche und Staat bis zum geeig neten Momente eindänunen können. Auch beabsichtige die Regierung keineswegs, einen iiMionalen Klerus heranzubilden und aus der Kircke ein Regieningsinstrument zu machen. Fn der Praxis werde der Kultusminister sich davor büten, Gewaltsamkeit oder bösartige Neckereien gegen die Geistlichleit anzuwendcn ; man werde sebcn, daß er kein vcnvirrter Revolutionär, sondern ei» Mann der Wissen schaft und des Gesetzes sei Hierauf wurde dem Minister der Dekan der protestantischen theologischen Fatnltnt zu Paris, Lichtcnbcrger, vorgestellt. Fum stellte der Minister das Zengnist ans, daß die Fakultät das ihr übertragene Mandat treu ausgesichrt babe. Die von der Fakultät ausgcbildetcn Theologen legen nach der "Ansicht des Ministers voll- giltiges Zengnist dafür ab, daß daS religiöse Bewußtsein und eine aufrichtige Ueberzengnng mit einem weitgehenden Liberalismus wobl verträglich sind. Paul "Verl nnterliest ferner nicht, darauf binzuweiien, daß die protestantischen Tbeologen Frankreichs es ge wesen siiiv, welche für die Ausdelwnvg der allgemeinen Militär pflicht auf sie selbst mit Entschiedenheit cingetreten sind. Ter Minister schloß seine "Ansprache: „Sie haben stets tür sich nur das gemeine Recht verlangt. Wenn eü überall so wäre, würden sich alle Dinge tebr cinsach gestalten". Dieser Hinweis aus die Begebrlickileiie» des latliotische» Klerus läßt an Deutlichkeit "Nichts zu wniiichen übrig. Auch albmel die Anweisung an die Bebürde»: eine Statistik der von den Priester» begangenen Sittlichteitsverbrechen nuszuarbeilen. nichts ivcniger als einen treiindlichen Geist gegen die katholische Kirche. der Gruiidtätze. "Nur durch »»natürliche Conlilion mit dein Centruin können die Konservative» etwas vollbringen, aber es gebe em pro testantisches Bewußtsein, welches, wenn es erweckt wird, sich gegen eine solche Politik erkläre» wurde. Er klage den Kanzler an, daß dieser das Llu des Mannrche» seine Paitei ver schließe. Fürst Bismarck: Er bnlte sich an die "Verfassung. Es werde der Opposition nickt gelingen, den Kaitcr urnnd- todt zu mache». Aus Grund seiner Erlabrnngen könne er »nr srine Ueberzeugimg dabin nnsiprechen, dop die tmiichriltliche Politik ziun Repiiblitanisnins tübre. Er solle seine lleberzeugniig Fraktioiisinteresse» opfern »u> weil er das nicht »me, spreche nia» von Diktatur. Man solle doch mit dem "Vorwürfe: er habe seine Ilebeizengiing gewechselt, sparsamer sein, da ja auch die liberalen "Fraktionen mebr nach links gegangen seien, also auch »ne lleberzeugniig geändert babe» Abg. von Maltzabn Gnltz ipricbt gegen die Berufung aut das protestantische Bewußtsein. Ein Katholik siehe >>»» naber als ciu^ fortschritt licher "Atheist. "Ahgeordneter Richter - Hagen: Die Politik des Reichskanzlers dränge, wie die Erfahrung in Frank reich beweise. zum Repnbiilanisinns. Tic .Fohenzollern seien freilich keine Merowinger, nur ein Hansinoderlluun zu cr- § kragen. Wir wollen nicht Stagnation, sondern nur die notlnvendige Ruhe. Nachdem noch v. »Rinnigerode den Parlamentarismus ols ! dünnen englischen Theeanigiiß bezeichnet und Mg. »Rener Wnrt- teniherg eine lange Rede für Einführung von Diäten gehalten, wird die "Verhandlniig des Etats nhgehroche». Nächste Sitzung morgen. Bcrli n. Die „N. "A. Z." erklärt, daß Prinz Edmund Rad- ziwi», der "Vikar von Osterode, "Verwandter des Kaisers und polni sches Mitglied des Eentrilins, als Kandidat des surflbischöslickien Stuhles von Breslau für die prenstische Regierung nngcnchm sei. H a in du r g, 29. Non. Laut einer soeben eingehenden De pesche von Plymouth hat der deutsche Dampfer ..Lesung", welcher Hamburg am 1». Nov. verliest, Lnnrd mit gebrochenem Steuer ruder passirl. Von Plhinonth ist dem „Lesfing" ein Dauivscr cnt- gcgeiigesandt, so dast „Lessing" iin Lause des heutigen Tages in Piyniouth zu erwarten ist. Don Plnnionth wird windstilles Welker gemeldet. — Nachträglich wird das Eintreffen des „Lessing" in Plninontb gemeldet. Paris. Der Balniverlrhr zwischen Ventiiniglia und Bor- Eine dighera ist in Folge einer Uebenchwcmiming unterbrochen. Brücke ist cingestürzt. London. Lefroy, der Eisendahnmörder, wurde heute hin gerichtet Berliner Börse. Belebter war es beute als seit geraumer Zeit, aber sehr umfassend war das Geschäft deshalb nicht. Die Courie besserten »ch zumeist. Die Liguidation batte einen sehr glatten Verlaus gehabt, Geld ist immer flüssig geblieben. Deutsche Bahne» beliebt, steigend, ebenso österreichische Balmen. Fran zosen 7 Mark böher. Banken fest, aber recht animirt. Die leitenden ennhren Erhöhungen. Bergwerke höher. Lanrahütte und Dortmunder zogen je I Proeent an. Denlichc Fonds und Renten ruhig, behauptet, fremde lebhaft, besonders öftcrrcich- unga rische. Russen höchstens behauptet. Nenestk Telkflrammc der „Tresducr Nachr." vom 20 Novbr Berli n. R e i chs t a g. "Ren eingetreten: Prof. "Momiiisen. Graf von Kleist bat lein Scknifliührernmt niedergelegl. Es werden eine Anzahl Rechnuiigsiachen abgetlia». worauf in die 2. Etats beratlmng eingetreten wird. Beim Etat Reichstag heslreitei Mg.Rickert saimiicnstellnng der Wahl Koluiinsiare. Fürst Bismarck: Fcb habe nicht geüort, dast sich die Sezesfioiiislen anders nennen: man löiinte sic Freihandeispartei nennen. Er tüile amtliche Leistungen nicht in Zweifel zu ziehen, hlns weil man die Gewistheit hat, i» ver Mino iiials ändern. «Fürst Bismarck: "Rein li Fn ieiner Walilstatiitik i rechne der Kanzler »nr die kleinen Gewinne der Dentichtonservntiuen, nicht die großen "Verluste der Freitvnsen'ativeii. Fürst Bismarck: Auch Richter beschäftige sich nur mit seiner Perlon: wovon werden die Herren reden, wenn er, Redner, nicht incbr sein werde. Er habe mit seiner Wablstatistik nur beweisen wollen, daß Laükcr nickt im Namen der Nation sprechen könne. Die Zusamiiicnschmclzung der Mittel parteien finde er sehr bedauerlich, da bierdurch die Ertremen die Führung erlangen. "Abg. I)r. "Wi»d»>orst: Tie Debatte werde zur Unterhaltung über den iLtndicngang des Reichskanzlers. Wozu die täglichen "Angriffe? Man stelle dock "Anträge aus Revision des Zolltarifs in freibändlerischem Sinne und da wird cs > sich sa zeigen, wo schließlich die Majorität ist. Wollten Sie ^ den Zolltarif umwerfen, dann würde cs Ihnen schleckt gehen. Tic "Voraussetzung einer großen konservativen Partei sei die Bendigmig deü Krrchcnstreitcs. Das Cenlrum sei liberaler und nationaler, als die Liberalen. DaS Ecntrum werde die Mehrheit er-! langen, da die in demselben vertretenen richtigen Anschauungen auch in protestantischen Kreisen mehr und mehr um sich greifen werden. Er wünscht, daß die Mittclparteien verschwinden. ^ Abg. vr. Häncl; DaS Centrum sct eine Partei der Taktik, nicht > Lokales und Lüchsisches. — Der Pfarrer Hermann Haupt in Glösa erhielt bas Ritter kreuz I. Klasse vom "Albrechtsorden. — Zum Kgl. Sachs. Vice-Konsul in Stettin ward der dortige- Kausinann Hermann Adolf Schreierin, ernannt. — Landtag. Die e r st e Kaimner bat in ihrer Montags- Sitzung anf Bericht der ersten Deputation (Res. Oberlanvcsgcrichts- ratb Degncrs den Gesetzentwurf wegen "Vollziehung des Arrestes in unbewegliches Vermögen mit den iw Bericht enthaltenen rcdae- tionellcn »Rodisieationcn einstimmig angenommen. Ter Gesetzent wurf bezweckt, durch Eintragung einer Forderung im Grundlmche die "Vollzielmng des "Arrestes in unbewegliches "Vermögen >o zu be wirken, wie es bei beweglichem Vermögen bereits der Fall ist. Die Petitionen des 14. Durnkreiies, Einsübrung des obligatorischen Turnunterrichts an der einfachen Volksschule betr., und des Herrn F. Eduard Laue in Leipzig und Genoffen um Abänderung einer daS Viebschlachte» bell. Verordnung blieben auf sich beruhen. — Die zweite Kammer genelmiigte einstimmig gestern' ans Antrag der Finanz .Depiuation .V. <Re>. Abg. Krestncri die Poslnlatc für »Lartegelder und sä»ii»llia>e Positionen für Pensionen und anstcr- oidentiicbe Unterslützniigen mit einem Geiaiiimlznickmst von 2,705,260 »Rail. Bei Berntlmiig des anstecordenllichen Etats über Vcrvoll- ständigmig des Dranspül tniitlelparls bei den Staatseisenbahncn spricht "Abg. Bebel den Wmisch aus, die Regiening möge für die in Bezug aus Heizung und Beleuchtung der Eisenbahnwagen vor- geschlngcnen Neuerungen sobald als möglich besorgt sein, und plaidirt für allniälige Einsülining deS schweizerisch - amerika nischen Wagen Systems «mit Dinchgaiig in der ^Mitte des ''Rlgensi. Er bezeickmet unser gegenwärtiges System ols geimidbeits- und leben-.'gefäbriich, iiainentlich für das Eisenbabn- und Schaffnei Perioual, ivelche Uebelstände die Frage dringend näher legen, ob hier nicht Wandlungen znm Besseren ge schaffen werden können. Abg. Starke empfiehlt der Regierung, nach dem "Vorgänge Rußlands syste»,«Nische "Versuche anzustellen, inwieweit sich die "Verwendung von Petroleum zur Heizung von Voeowotiven bewährt. "Abg llbl ein an »Görlitz verwirft das von Bebel befürwortete amerikanische Wagensystem und belegt deren Unzweckmäßigkeit für Sachsen mit zahlreichen Beweisen. <Die Un- beguemlichteilen bei dem Einsteigen und der Entleerung der Wag gons durch nur 2 Tbüren: die «ottwäbrciide Störung der Reuenden durch neu binzukoinmende Paffagiere). Staatsminister v. Kön neritz dcmerkt hieraus, daß seitens des Ministeriums die Frage ützer die Anwendung des schweizerisch amerikanischen Wagen- iystems icboi. erwogen worden sei. Es liegt aber vorläufig für un sere Berbättniffe kein Grund vor, von dem praktischere» Eoupce- systein abzngebcn. Fenes Snstein bcwäbrt fick wohl für Touristen- »no Scknndnrbahnen. aus großen Durchgangülinicn aber kaum. Die Abgg. Plnlipp und Kirchbach bringen weitere Gründe für das deutsche Ecmpee>»stem: Abg. Günther empfiehlt das aus russischen Bahnen übliche Wagenbausystein «ein bedeckter Korridor ans der einen Seite des Waggons mit Eingangstbüren). Schließlich wur den d,c Postulate für Anschaffung vo r 20«i bedeckten Guterwagen »35.000 »R.. für weitere Ansdelmung der Tampsheiznng der Per« ionenzügc 77,780 M. und für Errichtung der Gasbeleuchtung in den Zügen 290,610M. einstimmig bewilligt. Ein von Abg. MöbluS >>. Gen. eingebrackter Antrag, die Petition des Hausbesitzers und Schieserdeckermcisters Ludenüg in »iiederwiitschwitz »m Rnckgewäb« ru»g der von demselben i. F. 1879 iiltliniiilicherweise in viel erho benen Einkommensteuer zu weiterer Erörterung und Berichterstat tung an die Pctitionsdepiltation znrückzuveriveisen, wurde einstimmig genehmigt. — Zu unserem gestrigen Referate Über die zweite Kam mer hcmerkcn wir berichtigend, daß die Ausführungen deS Abg. Philipp nicht gegen Abg. Walter, sondern an die Adresse det
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