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- Erscheinungsdatum
- 1881-11-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188111210
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18811121
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18811121
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1881
-
Monat
1881-11
- Tag 1881-11-21
-
Monat
1881-11
-
Jahr
1881
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Vrosilvn 1881. I^tilil >ü«>i<ii liüi, 7 Ul;r I» In Lipckilie»: Miuiciislrnke >3, M>.nnrmcn>«rrcit vi'riclläl>rlt>l> ^ Mo-! LN 'Pia«,. dm« dir Po» ij M°>I 7L Plae Rninm, l«l Pfg«. »37000 riulios»- Siempl. f,i!r licgliiiksttUc »>>!üksnndi»r Ma< liUjtilptt ina<l''. ilch tic üicdacU»» nicht «ttvindlich. ülnnonkcn litr uns »einiu-n «»: Dlci-Innonc-n-ipnccaurv.iSoal«»- ,l«i» «, — «u»»ls MoNk! - »un»« » «»mp.j - A„v,U»t«V«»e! — «. Ittüll«» sn wo, Up: — «»b. Metz in MoaiMnuz: — 2- «arck «d »«. Hau«! — 2i»I»«r >» ^ambncg L6. örtlirMnx. »ikraie «rden 2tarir«Ii«»te Rachut. S^Uilt a^kuamuMl. TagtSkatt für Wolittk. Anterhaltuitg, Geschäftsverkehr. Lörsknbencht,Fremdenllstt. VoNlllL0kts-Lil88t«UullS e, 8>>c-cmlitüt: Ltiuiu« r««« itutili UI»1 iuc>cko>n, ^ )1iiMtcri, Kuu8t«>i88, Ivi ra-i oll», 1^1,18. LI. LLr«!»»«», (! S.1, vi->-ä->is ckou, 3u^li-:l,uludt,-, V IIi»lt«i.t«II<> «>«, I»r« r«I« äer ftreurkircke 2 LST-sri-B-r— «. L. kKUipp, ^LlL. - S e-m>>llotitt billigst slj ^^tL»< I,«nvr N tortnuhrun-I Insult uu» ckc-n kisukuruivn cilltroftouck. fß I»lv Ur»Imuri-Hki«i len N irloioklüllo nun vlsvnvrt ckirvkrc!» Iruvortu, Lonnlnq» dis MiltaqatLUiir. 2" Rcuüadt nnr a» Wochcniagen: »r. tNoii-rgasie Sir. i>t>>)7Iach»l. VUIir. — Di« cinspaitiec Pc»p>cUc koücl IL Lk»e, «iuscs-nidt 20 Psgr. «ine Gamuiie für da» »achN ta-ig» wrlch-incn der Lnftrolc wird»icht ge ged«». Lutwällige ülnnoncen»Aufträge von unbckauulcu't-cl Ionen >uier»cu »>r nur gegen Pranuincr«»»«- gahluugdurch Sftlrftncrlc» oder Poncinzahlung. Acht Lüden kuücu >!- Pig. Jnicialc iür di: Rinnings, ttliüuner oder nuch einem fteüiage d,e P«t>t.,ci!- üu Pi. Hpi88«rie- V V>seikn20lll8-^U8VKI-I<2uf » HU holcimut hiltigdlvii ?rvl!>cu, ^vkl,»888tr«88« U, «s«-m A I «WL--SLSrWWL-Sl^r- Rr. rrss. , "Miltcrnnil Po» 20 Rodelnder, vnromcicr nach Oskar Boiold, LllaUIlr. ILft.'ldds.lNI.) j 7ft> Mül . icü acsicrn üMüi geiaiien. T1le»nrnneil»gr. ». Sieanm.: remxci.'agg.. nieln- 7cu»>. >/." n.. ichaftte Tenid. 7"W. ^üd-O" Aftnd. ü'efter. Aussichten für den 21. November: Kewölkunq, zunehmend nnld, Zunächst noch trocken. Montag, 21. Rovbr. «euettr Lelearamme oer..Trrsvncr «aftn." vom 20.'liovbr. 2 o » do n. Dnü Dotmn der Wiederailiiitchinc der eiuftisch fron Höfischen >>andelvvcrtra,io.L-cr>>anbIungcn ist aus unbestimmte Zeit binausjd'schoben worden Ä ukar e st. Die Session der Donau - Kommission wurde an statt am 20. bereits am 15. d. M. crössnet. LLasl> instto ». Die während der Sonnabends - Sikung >m Proickversahren qe>ien Olniteau vor,genommene llntcrsuchnim der Aüibelsäule Garsield's machte einen ftrosien Eindruck. Das Be- lieiimeii Oiuiteau's bei den 'Verbandtiingen bleibt nach wie vor ein aufgeregtes. BO der Zurücktransvortirung desselben »ach dem 01c- fäugiiisi schosi ein junger Mann zu Pferde aus ilm und verwundete iim leicht am Handgelenk. Das Zudividuum wurde verhaftet und glaubt mau, dasi dasselbe geistig gestört sei. Aus Valparaiso vom 11. d. wird gemeldet: Die dortigen Zollhäuser sind durch eine Zeucrsbrumt zerstört worden und wird der dadurch verursachte Schaden aus 1 Million Dorlars geschäht. Ncw--)ork. >9. VtOvl'i'. Mel>l "> T. C. I!.'t'll)z'i ^mtciii'i.'ircu lixo I D. l.» C.. »''r'. l'i'. soujeiidett '.'.>?on,u l D. 1>" , C.. pi. Tcc. 1T.1Ü' pr. Iottnar I T. 16'^ (L. Moio >"l-1 itiix,<'.« C. Fracht t''« C. Dresden, 21. November. — Die Besserung im 'Befinden Zlirer Maj. der B ouig i n ball ersreulicheiweise au. 2lm Sonnabend war die Hobe Patientin zum ersten Mal einen ganzen Tag fieberfrei und wenn auch nicht ausgeschlossen ist, dag demnächst zur Ziebersluiidc einmal noch eine etwas erhöhte Temperatur eintritt, io betrachtet man doch von jeht an Ohre Majestät anher aller Gefahr. Sobald die .rträste der er lauchten Patientin es gestatten, lall dieselbe einen mehrmonatlichen Auientbalt im Süden nehmen. Wo b ist zur Zeit noch unbestimmt. Am den Verlaus der Wintersnison am lönigl. Hose wird natürlich die Abwesenheit der Böniain einigen Einstich ausüben, jedoch nicht in dem vielfach in der Bürgerschaft und von dem Adel besorgten Grade. Vielmehr stellen eine ganze 'Anzahl von 0 c st 11cbkcilen in Aussicht, namentlich Bammerbälle, die in dem kleineren Ballsaalc abgehalten werden, da der Umbau des grcchen Ballsaales ohnehin seine Bennhung in diesem Winter unmöglich machen würde. 'An diesen Pallen sind bei den sonstigen Zeitlichkeiten werden Obre .stauigl. Hoheiten Prim und Prinzessin Georg und Tochter Ma thilde tbeilnehmen. Das heutige Na me ns fest Sr. Maj. dcü Bonigü wird bei dem Zustande' der Königin in aller Stille begangen werden. Ta es der hoben Patientin jeht wesentlich besser geht, so begiebt sich Se. Maj. der >lö»ig nebst Se. zl. H. dem Prinzen Georg heule Abend i! Ulw ln Mi», zur'Abhaltung der zweiten Serie von Zagden nach Schloh Wcrmsdors. Die Darier der Hofjagden ist aus vier Tage berechnet. — Oiestern Mittag 12 Uhr beehrten ZZ. .st.st. HH. Prinzeisin ss>la!lnlde, als Proteclorin des Vereins, und Prinz 'Mar die 0> e - 'lüget- und B a n i »ch e n a u s ste l I u n g aus der Tslraallec unt ihrem lwhen Besuch. 2iegünstigt durch das prachtvolle Weller war die 'Ausstellung am gestrigen Tage fast überfüllt. -- 'Am Sonnabend Nachmittag besuchte Se. Erc. Herr Briegs- minister v. Zabriee in Begleitung des Herrn Oberstleutnant Portms den Neubau der hiesigen Zäger-.stascrnc am Sachsenplalw. Gleichzeitig besichtigten die Stndirendcn der Hochbaiiablheilung des Polistechniknms in zlicgleitung des Herrn Baurath Prot. Oiiesc den Vau und^die dnrcl, die Herren 'Architekten Hänel und 'Adam ausgc- steltten Svceialpläne. Herr Oberstleutnant Portius, sowie Herr Architekt 'Adam führten die Besucher und gaben die erforderlichen Orläuteruiigen. .. -^"l' die gegenwärtig so vielfach gehörte zllagc über Pietät- lastgfcit. Verfall des kirchlichen Gebens und Niihachtung christlicher Oiebräuche unbegründet ich davon konnte man sich gestern über zeugen. 'Nicht nur waren sämmtliche Glichen während des Gottes dienstes buchstäblich bis zum lehten Plähchen gefüllt, sondern auch bereits in den frühesten Morgenstunden pilgertcn unzählige Leid tragende hinaus nach den ZriedHöfen, um aus die Gräber ihrer tlieuren Dahingeschiedcncn Zeichen der Liebe niederzulegen. Nach längeren Verhandlungen zwilchen dein Vicariatsgericht bez. Sr. Hochwürden Herrn Biscbot Bernert und Herrn Vieariats- rath Lustt einerseits und dem .stgl. .stricgüininisterium andererseits ist bekanntlich in der Person des Herrn EaplanS Pi a a z ein Mllitärpsairer für die gesammten Truppen katholischer.stonscssion des XI l. (sächsischen) Armeekorps eingestellt worden. Unter äußerst zahlreicher Tlieilnahme von Militärs und den Spihen der betresten den geistlichen und weltlichen Behörden eröstnete gestern Vormittag Gl l Ubr der Herr Eavlan in der katholischen stapelte zu Neustadt 'eine seelsorgerische Thütigkeit und gedachte derselbe in seiner An trittsrede^ dankend dem Entgegenkommen, das der neuen Institution ftltenS Sr. 'Majestät des stönigs und der höchsten Militärbehörde Sachsens zu Tlieil geworden sei, daran den Wunsch knüpfend, daß der kirchliche Sinn von seinen militärischen Geineindegliedcrn iuimerdar gepflegt werde. Die Musik bei der erhebenden kirchlichen Zeier gelangte höchst erakt durch militärische sträste zur Ausführung. — Heute Abend hält im H a n d w e rke r - V e r e i n I'e. Hirth, kaiierl. chincs. Beamter, einen Vortrag über chinesische Handels artikel. der sehr interessant zu werden verspricht. 'Auch werden Zink industrie-Gegenstände ausgestellt sein. — Tie Veranlassung zur Verhaftung des Sozialdemokraten Geiser in Eliemnih am Abende der dasigen Stichwahl bildete der Umstand, daß auf einem sozialdemokratischen Zlugblntt zu seinen Gunsten eine auswärtige, jedoch gar nicht cMirendc Firma als Trucker fälschlicherweise angegeben war. — Oiegen den Landtagsäbg. Bebel ist in Leipzig aus Grund des 8 l.,l des Neichsstrasgescbbuchs eine Anklage erhoben wor den . da er in seinem Leipziger Neichstagswahlnusrnse in starken Ausdrücken charakterisirt hat. Auch soll eine ganze Reibe anderer Wahlaufrufe der Sozialisten aus diesen Paragraph hin unter An klage gestellt sein. — Wer jetzt den Georgvlatz passirt, wird unwillkürlich vor dem Magazin der stunstmöbelsabrik von Friedrich zum Ver weilen veranlaßt, da in deren Schaufenstern eine Damen- zi »im er-Einrichtung ausgestellt ist, welche einen Tbeil der Möblirung eines alten Adeisschlosscs im Norden Deutschlands bildet, »nt dessen Ausführung die genannte Firma beaustragt worden ist. Die prachtvolle, formenschönc Arbeit sowohl als die glückliche 'Wahl der Hölzer, durch welche ganz besonders bei den Fiitarsien eine vortreffliche Farbcnstiminung erzielt ist, geben in Verbindung mit der gelungenen Zeichnung und dem stnlvollen Muster des Stoffes einen Gesammtesfekt, der den Beschauer nicht minder wie den Besteller befriedigen muß. Mir freuen uns nicht allein über dieses neueste Erzeugnis! unserer heimischen stunst- industrie. welche durch Herrn Friedrich seit langer Zeit in hervor ragender Weise und mit Erfolg vertreten wird, sondern auch über den wiederhollen Beweis, daß dieser bewährten Firma auch vom AuSlande her die verdiente Anerkennung und das volle Vertrauen entaeaengebracht werden. Leider können die Arbeiten hier nicht lange inehr zur Ansicht bleibe», weil der Besitzer die schleunige Ab- sendung verlangt. — P o l i ze i b e ri ch t. Vor einem dicht mit Menschen um standenen Schaufenster in der Schloßstraße wurde am Sonnabent 'Abend ein wegen Diebstahls bereits wiederholt bestrafter und des halb bekannter Mensch beobachtet, wie er verschiedenen Fraucnö Personen in die äußeren Paketottaschen griff, zweifellos um zu stehlen. Als er bemerkte, daß man aus ihn 'Acht gebe, wollte ei sich schnell entfernen, wurde aber durch seine F c st n a b m e an dei Flucht verhindert. — Fn einer Destillation der inneren Stadl bal vor einigen Tagen ein Unbekannter einen ziemlich neu aussehenden österreichischen st reuzer für ein Z e b n wart st ü ck ausgeg»bcn, ohne daß cs sofort bemerkt wurde. Der Mann dürste dies auch anderwärts versuchen. — Wegen Bruchs des rechten Tber sch c»l c I h a l s c s wurde am Sonnabend früh ein Arbeiter in das Sladtkrantenhaus gebracht. Derselbe war im Hose eines Grund stücks am See eine kleine hölzerne Treppe hinab- und so unglücklick gefallen, daß er nicht wieder ausstchcn konnte. Nach Verlauf von 8 Stunden wurde man erst auf sein Stöhnen ausmertsam. — Aus der Bautzncrstraße wurde am Sonnabend Nachmittag ein aus dei Reise befindlicher Müllergeselle in völlig bewußtlosem Zustande in st rümpfcn liegend augetrosseu. Nachdem verschiedene Be mühungen, ihn auszubringen, erfolglos geblieben waren, verschritt man zu seiner llebersülnung in datz Stadtkrankenhaus. — Ter am Donnerstag auf der Ehemiiitzcrstraßc überfahrene stutscher ist gcstcri im Sladtkrankenhause an den Folgen der erlittenen schweren Ver letzungen gestorben. — Die Straße „Am Lmeckbruunen" wird wegen Pflasterung vom 22. d. M. an au> die Tauer von 8 Tagen für den Fährverkehr gesperrt sein. — Am Donneistag Abend vereinigte sich in Braun's Hotel aus össcntlichc Einladung der Herren Fugenieur Faneck und Rentier Gnst. Ad. Müller eine größere Anzahl Mictlibewohner und Haus besitzer Dresdens, um in der M i e t h z i n s st eu c ra ngc k c g c n - heit Stellung zu nehmen und insbesondere die im Fnscratcnlhcile unserer vorgestrigen Nummer bereits verüfientlichtc Petition an das Stadlvcrordiictcneollcgium zu commcntircn. Herr Rentier 'Müller molivirtc dieselbe beiläufig folgende)maßen: Tie Dresdner Steucr- resormsroge sei bereits in das Stadium der chronischen Unvcrdau- lichkcit getreten und man weiß kaum, ob man mehr die olmnpische Ruhe des Stndtraths bewundern soll, mit welcher er die Ausbring ung des Tesieits der Gcmeindebedürsnisie auch für 1882 nach dem längst verurtheillcn Äbgabeinnodus beschließt, oder die Lammes geduld der Stndtvcrordnelen, welche nun schon zum 12. oder Ist. Pinie zum Schaden der Steuerzahler die vcrvehmte Veranlagung genehmigt haben. Die Bewohnerschaft Dresdens sei berufen, da gegen feierliche Verwahrung in Form der entworfenen Petition einzulegen, welche ans schwerwiegende, selbst im Schooße des Sladl- verordnetciicollegiums laut gewordene Aussprüche und Ansichten sich stützt. Redner weist aus die Bemühungen des Hausbcsttzer- vcreins und der fünf Bezirkvvcrcinc Dresdens hi». Tic Resultate ihrer Berathungen aber seien seiten der gemischten ml Inm ernann ten Deputation gänzlich ignorirt und der Antrag des Referenten in der Bezirlüveieinsdelegation Baumeister staiscr auf Eintuhnurg der progreistsen Einkommensteuer abgelelmt worden. Zur Begrün dung des Vorivnrjs der Verschleppung der ganzen Sleucnctori»- srag'e bezieht sich Redner aus den Berickst des Rechtsausschusscs an das Stadtuerordiieleneollegium vom li. Septbr. 188t). Aus diesem vom Eollcgium einstimmig )»»» Beschluß erhobenen Gutachten gebe zur Evidenz hervor, daß die jetzige Grundwerth- und Micthzins- abgal e als ungerecht und ungeeignet verurtheüt worden ist, die Eintoininensleuer als die gerechteste aller Eoniinunalslcucrn aner kannt wird, daß sich der Sladtrath in seiner Mehrheit bisher aus nichtige» Gründen der 'Acnderung des Abgabcnsußes widersetzt und seit dem Fnkrasttrelen der revidirten Städteordnring ein ganz un entschuldbares, ja gesetzwidriges Vers,ihren sestgehaiten hat. Herr Müller helegt die volle Berechtigung der durch das sächs. Ein kommensteuergesetz gebildeten vortrefflichen Grundlage zur Erhebung auch der eominunalen Anlagen, obnc daß der Gemeinde aus der Einschätzung besondere stosten erwachsen, »nt den Anssubrungcn des Herrn Gen. Reg. Ratb 1)r. Böhmert im neuesten Hefte der Zeitschrift des stgl. statistische» Bureauü, ans welchem erhellt, daß im Fahre 1880 bis zu MOO M. Eintommen über 85,000 Eensiten in Dresden vorhanden waren, welche durch den jetzigen Abgatzen- modns geschädigt werden, und nur etwa 7000, welche durch ihn Vortheil liahen. Bei einem Vergleich, wie z. B. ein Beamter von der Einkoinuienstencr gegenüber der Mielhzinsabgabc getrosten worden sei» würde, stellt sich heraus, daß ein solcher mit z. B. IViO Pt. Gehalt nur nach dem Satz .zu ft, mit lOOO M. zu ver anlagen gewesen wäre. An Einkommensteuer inel. 30 Proc. Zu schlag ;»m Normalsntzc würde er 10 Pt. 40 Pt. zu bezahlen gehabt baben (de» 5. Thcil des Einkominens aus Wolmungsiiiielhe ge rechnet), während die Ptiethzinsabgahe für eine Wohnung von 250 Pi. 'Mietlnvetth ä 13 Ps. eine Abgabe von 32 Pt. 50 Ps. er fordert, also dreimal mehr. Ein Oiehalt von 2500 'M. nur zu 2000 Pt. veranlagt, hätte 3!) Pt. Einkommensteuer inel. Zuschlag erfordert, während die Miethzinsabgabc für eine analoge Wohnung zu 500 M. sich mit 05 M. berechnet. Bei Gehalten von 0000 Pt. uiid darüber beginnt allerdings die Einkommensteuer die Abgabe für entsprechende Wohnnngoinicthc zu übersteigen und daraus er klärt sich auch die Abneigung der Höheren Gelfcmv- und Eiiikoiiuiicn- klasscn gegen die Einführung der Einkommensteuer. Was für ein Licht fällt solchen Tliatsachcn gegenüber ans einen hiesigen uielbc- rnfenen und viclcrstrctzenden Ltadtvcrordneken, welcher sich daliin äußert, daß in größeren Theilen der Bewohnerschaft gar kein Be-! dürsniß zu erkennen sei, den Abgai'enmodus nach Grlindivertli und Micthzins zu beseitigen, und an maßgebender Stelle sei sogar die 'Ansicht vertreten, daß die GcschästSlotalitätcn rbemalls zur vollen Höbe des Micthzinscs veranlagt werden müßten und daß die Haus- bcsitzer auch nvch die Miethzinsabgabe für ihre Wohnungen im eigene» Hause neben der Grundwcrtbangabe entrichten sollten. Herr Dircetor Müller empfahl hierauf anss Wärmste den Anschluß an - Fn der Nacht zum Svinial'eud hatte in Eopilz hei Pirna -in Svitzl'ube ein Pferd gestohlen und war damit herein nach Dresden geritten. Hier bot er das Tiner dem Gasllwssbesitzer, bei sein er eingekebrt mar, zu einem so billigen Preis an, daß der Letz tere Verdacht schöpfte und den Pferdehändler durch die Polizei sest- iichmen ließ. — Am 18. d. wurde in T b e r Winkel hei Waldenburg der 21 Fahre alte stnecbt Mittag des Gutsbesitzers Zscherpe von einem Pferde so unglücklich an den Hinterkops geschlagen, daß der Tod augenblicklich einlrat. — Am Bußtage wurde im unter» großen streuzteicbe bei Freibc r g der >m 48. Lebeusiabre stellende Bergtagelölmer L. er tränkt nnfgcsunden. L„ ivelchcr in letzter Zeit dem Tinnlc sehr er geben war, wurde bereits seit Dienstag vermißt. - Landgericht. Am 2l. Dktober srnb gegen 1 Uhr machte ein Nachtwächter aus der Uhlandstraße die Betanutichast mit dem 10jährigen Handarbeiter Friedrich Eduard Weiße an» eine eben'o eigciithümliche als verdächtige Weile. Tenn W. balle nirgends an Vers als in einem an der Straße stehenden ztinderwagen lein Nachi guartier ansgeschlagen und schien durch zwingende Grunde veran laßt worden zu sein, eine iolcki unbeguemc Lagerstätte unler Gottes freiem Himmel zur rauhen Fahreszcit aiiizufuchcn. Der 'Nackt Wächter begleitete den obdachlosen unter Mitnahme des .'linderwagens nach der nächsten Bczirkswachc lind belneli man dort Weißen, der über den Erwerb des .üinderwagens völlig ini- llanbhnfte Angaben machte, vorläufig in Gewahrsam. Schon am anderen Tage reeognoseirtc der Dienstmann des Hauics, Schul gntstraße 1, Helm, den Kinderwagen als 'ein Eigenllmm mit dem Bemerken, daß ihm dcrselhc Abends vorder «Sonntags- aus der Hausflur gestoblcn worden sei. Nichts lag wohl nun näher. als daß man cs in der Person des 40 Fahre alten, bereits sehr oft -wegen Diel'stahls mit Arbeitshaus, Gefängnis ,,„d Zuchthaus vor bestraften Weiße mit dem Wagendiebc zu tlmn babe. allein oicier ftklärtc sich entschieden an dem ihm heigcmesscnen Diebstähle schuldlos. So behauptete Angeklagter, er habe sich am Abens vor seiner Arrelur >n einer Restauration aus der Brüdergasse ausgebaltcn und sei kann in der „stockpcchkohlrabcinchwarzen" Nacht noch vor die Stadt ,un ausgcgangcn und da habe er denn ans einer Wiest den Kinder wage» berrcnlos aufgcsnndcn. Der Zeuge Helm versichert dagegen eidlich, unterstützt durch die Angaben seiner Frau, daß er den von ihm mit größter Bestimmtheit rclognoseirlen Angeklagten am Sonntag Abend schon vorbei, cbe der Tstbslakt statl- sand, in dringend verdächtiger Situation in inumttelbarer Nähe des Kinderwagens gen-tien und auf Befragung nach dem Zwecke seines Hierseins die Antwort erhalten lucke, er «W.« wolle icineir angeblich in der 1. Etage wolmendcn Schwager be suchen. „Das is »ich wahr, der Plan» kann fick, vielleicht tauschen, de Leite sälm sich manchmal sehr ähnlich! ' rcplizirle der veidächkige Angcschuldigtc: doch tonnte ihm, wie sich voranssetzen läßt, nicht geglaubt werden und io wurde W. gemäß des von Herrn Staats anwalt I<r. Geniel gestellten Antrages zu l Fahr 3 Mon. Zucht!,ans, 3FahrcnEhrcnrcc!itsvcrlustu.StcII>ingunterPaIizcianssjchlvernrtlieilt. — Ter 21jälir. Haiidarbeitcr Earl Friedrich Schlicke, welcher in den Akten auch als „Gärtner" und „Fleischer" stgnrirt, gicbt osten zu, daß er keine Lust mehr zum Arbeite» besaß, als er sich nuis Sieb st» legte und räumt ein, zunächst seiner Logiswirthin eine Haarkctle mit goldenem Kreuz und 30 Pfennige, sowie daraus gelegentlich eines Besuches seincm Großvater eine Illn und eine Facte nnd ein zweilesmal nach vorlierigem Einstcigcn in die '2Zolmnng cnic Partie Kleidungsstücke :c. im Werlhc von 53 M. gestohlen zu haben. Die Straskammer belegte dieserbalb den angcbcndcn Dieb mit 7 Monaten Gefängniß iind 2 Fabrcn Ehrcnrcchlsverlnst. — Tagesordnung der 2. Kammer, heute Mittag l Illn. 1. Allgcm. Vorberalhung deck Berichts über die Verwaltung und Vcrmcbning der König!. Sammlungen für Kunst und Wissenschaft in den Fahren 1878 7!>. 2. Dcsgl. über den Stand der Allcrs- rentcnbank. 3. Schlußberatbung über den Personal- nnd Besol- dungsctat der Landes-Fmmobilzar-Brandversicherungsanstalt. — Lch wu , oericlit. Moutazi. dou 2!. Nüvcmber 0 Ulu vaupw«Hi.iupluN'i gcfseu d-n Fleischer und Hai.iöbeiikcr Friedricl) Alitit>il E^eiliiuZ auo ^citluriil iveaen voiio^- ltchcr Braudstiituns, und wcqen 2 etiua^. den vmmalikeii Posloisincuicu Carl Friedrtci, Willielm GlMermauu auo Äloü°'ll»il weflcn PciDucchcilH und^erüeI'eu-3 im Anne. 12 sikücii den vormalifien Pvsi§cl-l!icil Mich.iel Vaul Hcimc mio Zici'eillcd'.r U'egci» Pcrl'rcchen5 -und Bcrflchcnd im Amte. l'o.. ziehen den PiivolcN'cdiciile>' i?l»,iuil Hermann Gläiel auo Zwickau wege" Falichmig einer okfenNichrn Urkunde aus Ke lvin mncht. Betnmo und einiacheu TrediialU-. Ten .'2. '.'icw.. lllir ae^cu den Tiemi fnecht darl Hermanu Wiedemami am- ^cl-r-ni^ U'eqen vcrinchlcr dldneibunji der'DcircL- sruchk oiinc Wissen und Willen der z-chivauacren »nd we.ieil veriuctucr V eldriNsjUiUZ lum Gift. 1<»l,2 geqen den HaiiSticsilici und Lchiilmmchei (>)u'le.v Bruno Niemer au) Qucria weflcn vorsa^lither B.audsniiunq. FM»al:d,cB>,i„ nou ' Gun ?>eueiß'ieta!n rci sicherten Lachen und versuchten Betrüge-, de» Lcl'Ulimachc'i ^nnav ^ilsvin Niemer ans Qneria ivegen BcilsiUc zu de» voraedächten Bert'r>chen und Bergeden. Fvlmnnc trUrl- inanc vcrw. Niemer ged. Lchueidcr ono Boiucfau. ^inma B<aadalene ledige Niemer aus Queisu uud s.'llma Pauliuc veiclicl. lt.inze ged. Niemer datier wegen Brrlsilse ^nm vcrjuchtcu Betrüge. — Landgericht, den 2l. Novdr. Ltraklammci ll N 1N,r Hauviverlsaitdlunk argen den vormaligen Ne'ainaicul Friedrich Willicim ^cissler aus Bvlslcu', dei 2,'cu- stadt wegen Unterschlagung O'/i gegen den Lchlchmachcr Heinuch l5arl Beckert ivegcu einfachen Diedualils im Nuckralie. l" gegen den Ziegeldecker Uran.rNiigust lHan-.-dorf aus Bvrdriickc und den Handavdeitcr tokar Hermann Hans -auri ans Berntid dct ^.'ominad'ch wegen DiedslaMs, Gdttc'lasteruug und Lachveichadigung. il gegen den Dionsiknechc Zoliaiin Haichi-ch in N-ilmich dei Kamcnr weaen Diedsialils im iviederliolten f1c'»ckniue. N gegen die .'t. 11,ltricl,rlinge Nichard Tdeodor Bnjch auc Zittau und ^lodert L'la^: Bett r aus Nonen wegen einfachen Diedsiaiils te.,. Hcdlerc«. (»lbftöhc in Dresden» 20. November. Mittags: 7» Eent. iniler». empfahl hierauf anss Wärmste die ausliegendc Petition, welche sich sofort mit einigen Hunderten von Unterschriften bedeckte. Ea. 20 Stellen hiesiger Stadt «s. Fn- serat) sind zur Annahme von Unterschriften bereit. 'Möglichste Be schleunigung ist jedoch erforderlich, da das Stadtverordneten-Eollc- gi»ln> bereits in nächster Zeit über die Gcnebmigung der stadtrath- Uchen Vorlage für 1882 Beschluß zu fassen haben wird. — Fn einem Kohstnwcrkc bei Zwickau stürzte am 18. d. der Bergzimmerling Friedr. Bretschncider ans Zwickau von einer Fahr bahn herab, wodurch er eine Rippcnvcrstauchung erlitt. - 'Aus den, Wege zur Schule wurde dieser Tage in Zwickau rin 12jäl>riger -Knabe vom Sturmwind ersaßt und mit solcher Oie malt an einen Pfahl angeschlcudcrt, daß er einen Armbruch erlitt. - Auf Kötzschenbrodacr Flur schwamm am Donuerstag rin Leichnam an, ein etwa 50 Fabrc alter, sehr großer Plan», in dessen Taschen sich ein Filzhut mit ausacstc-ckler Feder nnd eine iwusilberne Taschenuhr vors-»den. Eö scheint ein Unglücksfall, kein «elpitnwid varzulieaen- AeuiUtton. Z K. Hoftheater Neustadt. H u g o B ü rgcr' S neues vier- attigcs Schauspiel „Olold und Eisen" bat am 10. November einen vollen Erfolg gebabt. Seit den „Florentinern" leimt man den Autor als ein künstlerisch strebendes feineres Talent, dessen siltlicbe Vertiefung der Charakteristik und edles Empfinden angenehm ab- stcchen gegen die flachere Produktion der neuesten Tage, die uns io arm auö den Theatern entläßt, wie wir hercingekomine». Bürger gicbt zu denken, und wenn seine theatralische Geschicklichkeit bislang scbr verschiedene Erfolge erzielt bal, so ist der Geist, der seine Stücke durchweht, doch durchgehend-; zu loben sein Ernst in Behandkung der Tagessrngen übertrisjt einen anderen Modernen, Paul Lindau, bei Weitem. Nur in der Einfachheit der Motivirung ist ibm Lindau über. Tenn Burger's Voraussetzungen sind zwar nickt innerlich unwahrscheinlich oder gar unwahr, aper sic sind für die kurze Thcaterdaucr zu komptierrt und erhciiche», um verstanden zu werden, viele auseinandersctzendc Rhetorik, die mehr für die Novelle als für die Bühne vaßt. Der Dichter selbst vergißt manches der vielen Motive, aber das Publikum merkt den Febler, Alles hängt z. B. in der Erposition von dem Ausleuckiten des Phosphors bei einer Eoencrzcuguiigsprobe ab, Tcr Heia zürnt bitter aus andere, daß sic seinen ErperimentiluiigLosen aus den Augen gelassen; er selbst aber paßt ebcn^ auch nickt aut. Aclmlickc Manto's wären viele zu eitiren. Trotzdem ist dies Stück ein Fortsckritt Bürgcr's Entwickelung, und wenn fick zu seiner geschickten Dialektik geschicktere und dadurch waln hastigere Uebe». a-tnae der Charaktere gesellen werden (die größte Kunst ist. die Hand-
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