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- Erscheinungsdatum
- 1881-11-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188111030
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18811103
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18811103
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1881
-
Monat
1881-11
- Tag 1881-11-03
-
Monat
1881-11
-
Jahr
1881
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VrvsSvll 18r>- «»,'»« l»«b 7 U»r » t»r ctt»»dlNim: Maricnftratc iT k>dq,newenl»«ei» »i-ittlsth^Ich S«I»sk du,« dl-L»„ II I7«tk 75 viimm. >0 Pf^ «ufl.f« 37000 «tt-gn. «z», dl-«llikl,a»«-i,i«I,»»,er> »utzrü»- m,»' nicht »«»indltch. ««»nce» für und »nr Die Ann"iic-n-But<aul sn» » »««I«, - «»»«tl ", vöril»: — »»». »>«» l» «aad-durir^M du>o: — I. «>>»>7 »it«. -; - - »««In«»,» Hamdnr« Tagtvkatt für Uolitik, tliiterlialtung, Geschäftsvekkchr. Sörfenbencht, Fremdenliste. L6. ^Lkrrilne. L»i«r,»« »«»,, «lUoilM« >r kl« ««chm. » Udr -n--nt»«e». «onttitt,» d>»Miiia«»t»U>>r. tz„ Nruliidl n«7 L»Woch>»,a««:,r. «lbll-rtz»«!- »r.ddl«N»ch«.<Uii,. — Di« «ins»alii«e P-lilttiic kofl-t I» Pf«. <r>n«Iandt S0 Pf«. *in« Parauill für da» »i»6,It- t»»iac «rfchkine, d«r Initrat« »trd »tcht ,«»«»«». «tttwilrli« Pmlo««»>Wri>« von und-Iamu-ii v-rion-n in,«n>«» »I» nn« ««,, Pidnn«-»»»»»«» Aal,luu, durch «rirfmarie» oder Poi,«mja>,lung. «chl Siidrtt f»il«n >d «lg. Inl-rat- für dt: «an,»,». Nummer »der nach «in«m tzrirl»»« die VlllM« « Pf. 25 Lrukbossü unä 25 Louvsrts. «llPltuodos rormut. mit ksonogr»«»«» <2 beliebig« Uuekstabon. verschlungen), verp»oilt in viuvm olvgsntvu Oarton, l Llnrlc. — Unser L . Lortiinent kvstodt «nw 312 vorscliiockenon Dlonogi-smiiiv». m Milv'lliiS'vrstrai.r.o^. LttrxOU 88IMV,>VU«ckluü'vrstras»eÄ M -7- Uor ,,I> lru.tr».»-. D «r. 307. ITok«rt Iuu, L NN »«»>»-. tnin ^ussciorcientlielr reich assorlirte» I.amalager, vom billigsten in bis /.um Ilvstc;». 1'Ianvli uml hlolton in allen Qualitäten /u lll Kücken, Kvinkleickern, .lüekehen etc. Karchent. rveiss unck ill bunt in grösster .Vusvvadl. lileickerstottv in reiner >VoUe, „ » beste Oeraoi- i-'abi ikato. in docdteinvr >V'aare, a Lltr. nur m ^ I :5I. 8eImor/.er C'Lckon>ir in grosser ^usvlihl. LKIips- unä Lrsvsltvn-fsbi'ik kivkmii koppe, »«drilt tr«ld»r«er SI, L»Sro«-L.»Uvr W reibvrßx«r v, empLeblt Xviilielt«» /ur 8also». Witteruna vom2 Rovemder. Paromel-rnach Vikar «a>vld. Wallsiral,- iüMbd». «U.) 7»» Mll.,seit aeftkni i Mll «-satte». Tl,-imom-«ro«r. n. Sieaum.: r-mpe,. 2 ° a., ttiedr. Dem», tt» lBct»lc Tritt». M. Nord vslTSind. Hlmmcl lrilbr. AtlSsichtcn für den 3. November: Meist trübe, schwacher Frost, kl ine wesentlichen Niederschläge. Donnerstag, 3. Rovbr. B„a»NvorUtchk« «kdaclcur fUr dPlllsschtA Ne. li,„tl «tcrey in Dreod-tt Ueber die Zusammensetzung des Reichstags cntwirst inan die verschiedenartigsten Tableaux. Fast alle leiden an dein Uebelstande, dah man das Ergebnis der auhenstchendcn 10t) Stichwahlcii so oder so grups'irt. Ein ganz zuverlässiges »nd völlig treffendes Bild ist eben zur Zeit «och ein Ding der Unmöglichkeit. Fest steht der Zusaniincnbruch der Mittelparteien, klar ist die Unmöglichkeit der Bildung einer Mehrheit aus den Konservativen und den National liberalen, einzig zu erreichen eine Mehrheit aus den Konservativen und dem Eentruni. Etwas verfehlt erscheint uns das höhnische Trininphgesckrei, dah die Bevölkerung dein Fürsten Bismarck ein Mißtrauensvotum ertheilt habe. Das ist nur der Form nach richtig. Allerdings formulirte vor den Wahlen die Berliner ^akaicnprcssc die Frage so: Für oder gegen Bismarck. Das Volk rechnete aber u» großen Ganzen mit der Unabsctzbarkcit des Kanzlers. Nur in den specifisch-preuhischen Kreisen spitzte sich der Wahlkampf zu per sönlichen Angriffen auf Bismarck und zu absoluter Dahingabc des freien Willens unter seine Leitung zu. Nur in Preußen sccirten Fortschrittler und Sezesfioniftcn den Kanzler durch die Wahl von ihm persönlich verhaßten Gegnern; nur in Preußen erfolgten um gekehrt auch jene gouvernementale Wahlen, die durchaus nicht den Ehren-Namcn „konservativ" verdienen, weil sie ein „durch Dick und Dünn mit der Regierung Gehen" bedeuten. Fn dem übrigen Deutschland, und daS gilt namentlich von Sachsen, behielten sich dieKonservativen die selbstständige und freie Würdigung des Bismarck- schcnWirthschaftöprogramms vor. Das Volk kstschränkte sich darauf, dem Schnellzuge seiner Wirthschaftsreform die erforderlich scheinen den Bremser und Weichensteller beizugcben. Verfolgt der Kanzler »«gemessene Ziele, wie die Altersrcntcnversorgung, will er ans das gefährliche Terrain des Monopols loSdanipfcn, so wird sein Zug gar bald entgleisen. Die Mitwirkung der Konservativen und des Centrums ist für solche Dinge schlechterdings nicht zu haben. Der am 2l. zusammentretende Reichstag wird nur ein kurzes Arbeits pensum aufzuspulen haben: das Budget und die Kosten für den Zollanschluß Hamburgs. Dann zieht als Ablösung der preußische Landtag auf Wache; erst im Frühjahr wird der neugewählte Reichs tag zu den wirthschaftlichrn Fragen Stellung zu nehmen haben. Ob Bismarck die Ablehnung gewisser Lieblingsprojcktc mit einer Reichv- tagsanflösung beantworten würde, darüber braucht man sich daher jetzt noch nickst den Kopf zu zerbrechen. Das sind spätere Sorgen; die Hauptsache bleibt zunächst, bei den Nachwahlen die konservative Mehrheit in ihrer Aktionsfähigkeit, Stoßkraft und Wucht so zu ver stärken, daß Bismarck zum -Heile des Vaterlandes immcrmchr mit diesen Patrioten rechnen muß. Als Alterspräsident des neuen Reichs tags würden der Elsässer Großindustrielle Jean Dolsuß und nach ihm Feldmarschall Moltke zu fungircn haben, wenn sic nicht wiedemm» wie 1878, auf diese,EintagSsliegcn-Ehre verzichteten. Bereits haben viele der ncugewählten Abgeordneten sich beim Bü- reau-Direktor des Reichstags um Belegung von Sitzen gemeldet ; doch ist die Anordnung der Sitzplätze diesmal ziemlich schwierig, da noch so viele Stichwahlen ausstehen. Italien feiert die Reise seines Kvnigspaarcs nach Wien mit soviel südländischem Enthusiasmus, als hätte das .Königreich einen großen Sieg erfochten. Italien empfand allerdings in seiner totalen Vereinsamung starke patriotische Beklemmungen. Auf der steten Schattenjagd nach Länderzuwachs begriffen, hatte es sich der Reihe nach alle Freunde verscherzt. Die Politik der freien Hand machte alle Mächte mißtrauisch und als nach dem letzten Türkcnkriege Ruß land ein Stück Armenien und Bessarabien, Griechenland Thessalien, England Cypern und Oesterreich Bosnien «nd die -Herzegowina ein steckten, Italiens -Hand zwar frei aber auch leer blieb, war die Ent täuschung in diesem Königreiche allgemein. Als nun gar sein Einfluß auch in Egnptcn beschränkt und es durch Frankreich aus Tunis hinaus geworfen wurde, empfanden König, Staatsmänner und Volk Italiens gemeinsam und gleichzeitig aufs Bitterlichste die Vereinsamung. Fester Anschluß an irgend eine Macht war sofort das veränderte Losungswort der Italiener.' Frankreich konnte, infolge von Tunis, diese Macht nicht seist, England ebensowenig infolge der egnptischen Dinge — so blieb einzig Oesterreich. Aber dieses war entfremdet infolge der Hätschelung, die alle italienischen Regierungen ohne Unterschied der Jrridenta angedeihen ließen. Eine jede unterstützte mehr oder weniger die Bestrebungen jener Revolutionäre, auf deren Speisezettel als oberstes Gericht der Erwerb von Triest und Trient steht. Noch kurz vor der Abreise des italienischen Kvnigspaarcs fand eine sehr bezeichnende Dcmdnstrntion statt. Alljährlich legt man auf daS Grab zweier Brüder dcS früheren Ministers Cairoli einen Kranz nieder; diesmal heftete man ihm die Namen jener beiden österreichischen Provinzen bei. Die Polizei confiscirte zwar den Kranz, di« Reden jedoch bei diesem Anlasse wurden nicht gehindert, sie cntsprachenvölligjenerJnschrist.DieKönigsreiscvcrleugnct nundrastisch jene Strebrziele der Jrridenta. König Humbert als Inhaber eines österreichischen Regimentes ist der lebendige Widerspruch gegen diese Tendenzen. ES dient den, allgemeinen Jriedm nur zum Heile, wenn damit ein Element der Beunruhigung verschwindet. Italien wird durch den Beitritt zum österreichisch-deutschen Bündniß gewiß nicht hoffen, uns zu feindseligen Zwecken gegen Frankreich zu verleiten; wmn es aber zur Erl-altung des Friedens beitragen will, so ist r- uns willkommen. Der Jubel, der Italien durchbraust, entspringt dem erlösenden Gefühle, aus der gefährlichen Vcrcinsaniung 'in der Politik heraus zu sein. In demonstrativer Weise feierten Hie Wiener di« lieblich« Königin Margarethe, „die Perl« Italien»". So sehr die Schönheit und Anmuth der Erscheinung, der GM Md Eharakter, die weiblichen Tugenden dieser edlen Frau auch ät!»tzme Huldigungen in reichstem Maße verdienen, io bat man doch berauS- gefühlt, daß die Wiener den königlichen Gast ein Wenig auf Kosten ihrer eigene» Kaiserin lobten. Ein Wiener Blatt muß sogar die Kaiserin Elisabeth wegen ihrer Neigungen, Reiten, Jagen und Fuchshctzcn, vertbcidigen, da diese Passionen Niemanden Etwas angingen, Die Wiener schmollen ein Wenig. Ungewöhnlich rasch hat die französische Dcputirtcnkammcr ihre Wahlprüsungen gefördert . !)7 über die Hülste aller Mandate wurden für giltig erklärt; die Kammer konnte bereits am Montag ihr definitives Präsidium wählen, zog jedoch vor, alle unbeanstandeten Wahle», -'lOO, gutzuheißcn, um nach den beiden katholischen Feier tagen zur Präsidentenwahl übcrzugchen. Brisson wird der "Nach folger Gambetta's im Kammerpräsidium sein; am Freitag oder Sonnabend erfolgt die Interpellation über Tunis. Tic Minister beschlossen, daß nicht das ganze Kabinct in evi-porn sich dem wüthendcn Anstürme aussetzc, sondern jeder Minister einzeln für seine Sünden Rede stehe. Die Kammer will jedoch die Regierung in Bausch und Bogen prekutircn, um cs zu Inntertrciben, daß Einzelne der Dclinguentcn in das neue Kabinct übergehen. Gambctta möchte auch gern seine künftige Regierung mit etlichen der jetzigen Minister ausslicken, denn in dem Augenblicke, da er sich anscknckt, die Staatsgewalt zu ergreifen, empfindet er mehr als je die Schwierigkeit des Unternehmens. Er soll nun zeigen, was er leisten kann. Viel lieber behielte er seine unermeßliche, aber auch unverantwortliche Stellung innc, als daß er die einfluß-. aber auch verantwortungsvolle Leitung der Staatsgeschäste übernähme. Tritt er doch die Regierung unter besonders ungünstigen und schwierigen Verhältnissen an! Tröstet ihn einigermaßen die Zahl der probeweise für ihn als provisorischen Kammerpräsidenten abgegebenen Stimm zettel, die größer mar als je zuvor, so ist dock, im Lande selbst sein Einfluß im steten Sinken. Ein combinirtes parlamentarisches Manöver (von der Art, mit welcher er so oft unbequeme Minister stürzte) kann leicht auch seiner jungen Regierung einen Knüppel zwischen die Beine werfen. Die radikale Opposition müßte ihr Geschäft schlecht verstehen, wenn sie die Tunis-Affairc so im Sande verlausen lassen würde, als Gambctta gern möchte. Dieser arrangirt ! einen Sckmnangriff; Äochcsort hat aber genug Anklagematerial zu einem ernsten Sturmangriff gesammelt. Es ist charakteristisch, daß, als am Schluffe der ersten Sitzung die Regierung ein angebliches Telegramm verlas, das die ersehnte Einnahme von Kairuan meldete, die Kammer in Helles Gelächter ausbrach. Es war eine klägliche Komödie, sie hat der Regierung mehr geschadet als genützt, denn Jedermann sagte sich, daß vom Seeplätze Susa aus die Stadt Kairuan schon vor Monaten leicht erreichbar gewesen märe, zumal dort Niemand je an Widerstand gedacht hat. Man merkt den Theater-Coup und wird verstimmt. Wie würde nian vor 1870 ge lacht haben, wenn sich das Kaiserreich je eine so groteske Kriegs sarcc erlaubt Hütte! NenesteTelegramme der..Tresvuer Na<vr." vom 2. Novbr Berlin. Die ministerielle „Prov.-Corresp." fühlt sich ver onlaßt, das heftige Vorgehen der gouvcrncmcntalcn Presse in der Wahlbcwcgung zu entschuldigen -. „Alles, was auf dieser Seite ge schah, war nur eine wenn auck, kräftige, so doch berechtigte Abwehr der Formen, in welchen sich der Angriff der Fortschrittspartei bewegte. Berlin. Die „Provinzial - Korrespondenz" sagt, das Wahl- Ergebwß besprechend, dasselbe sei im Ganzen hinter den Erwart ungen der Regierung zurückgeblieben, wie sich die parlamentarischen Verhältnisse demnächst gestalten würden, hänge von der Stellung der Fraktionen unter einander und zur Regierung und zu den einzelnen großen Fragen ab. Die Regierung sei nach wie vor von der Heilsamkeit ihrer Bestrebungen im Interesse des Volks überzeugt und werde trotz gesteigerter Schwierigkeiten ans deren Verwirklichung bedacht sein. Je zerfahrener im nächsten Reichstage die Parteien bezüglich aller positiven Schöpfungen vor aussichtlich seien, desto mehr werde man erkennen, daß die wirkliche Fördcrnna des Volkswohles nur im festen Anschluß an die Regie rung möglich sei. Wien. Der italienische Botschafter Graf Robillant erhielt ein Telegramm des Königs von Italien, worin derselbe seinen herz lichsten Dank für den hervorragenden Anthcil Robillants an der Bewerkstellig««!, der Wiener Reise, welche ebenso den Gefühlen des Königspaarco als denen des italienischen Volkes entsprochen bade, und die allgemeine lebhafteste Befriedigung über das! Zu standekommeu der Reise knndgab. »Berliner Börse Die heutige Börse eröffnctr in reservirter Haltung und schloß schwach. Ans den specnlativcn Gebieten voll zogen sich zahlreiche Abschmächungen, während Lokalwertbc zirm- , lich fest waren. Von deutschen Bahnen hatten Dortmund-Enschede, l von deren Verstaatlichung mehrfach gesprochen wird, lebhaftes l Geschäft. Von östcrr. Bahnen lagen Nordwcst matt, Galizier be vorzugt. Franzosen schloffen 2'/e, Lombarden 2, Eredit v Mark schlechter. Diskonto verloren 1 Proc. Andere Banken wenig be lebt» aber behauptet. Bergwerke fest, still. Industrien behaupteten sich zumeist. Deutsche Fonds ziemlich fest, fremde eher abgcschwächt. Lokales unv SiichstjcheS. — Sr. Mas. unserm Könige steht eine seltene Auszeichnung bevor. Die Königin von England beabsichtigt, der Morning-Post zufolge, unscrcm Könige den Hosenbandorden zu verleiben. Diese Dekoration wird außer an Engländer von adeligem Geblüte nur im Auslände an fürstliche Personen verlieben. Die Investitur- Feierlichkeit soll nach Wcilmachicn stattfindcn. Dieser hohe Orden trägt bekanntlich die Inschrift: llcniy «oit gn> mal v gonse. — DaS neueste Bulletin aus den, Kgl. Landsitz Strehlen lautet: „Im Laufe des gestrigen Tages (1. d.) zeigte das Fieber nicht unbeträchtliche Sckwanlunaen; übrigens bat sich etwas We sentliches in. Befinden Ihrer Maj. der Königin nicht verändert, vr. Fiedler". — Wir werden demnächst zwei Prinzen Georg in Dresden haben. Sc. könial. Hol». Prinz Georg von Preußen näin lich, bekannt als Bühnenschriststellcr, wird sich in den nächsten Tagen von Hannover nach Dresden begeben und sich Hierselbst eimge Zeit lang aushalten. Der preußische Prinz Georg ist 1826 geboren, ein Sobn des Prinzen Friedrich und dem Kaiser als Großneffe verwandt. — Sc. Epe. Justizminister vr. v. Abckcn ist vom Urlaub zurückgekehrt und wiederum an der Spitze des Ministeriums aktiv. — Medizinalrath Dp. Ettmüller zu Frciderg, Bezirksarzt und I. Anstoltsarzt an der LandcSanstalt zu Bräunsdorf, ist in Ruhe st a n d getreten. — Dem Direktor der Lebrnsversicherungsgcsellsckast zu Leipzig, August Kummer, ward der Titel Eommerzlcnratb verliehen. Von einigen sächsischen Reichstagüwahlcn möchten wir noch die Zahl der abgegebenen Stimmen mittheilen. In Pirna erhielt Rechtsanwalt Ensoldt65v2. Amtsbauptmann v. Ehren- stein >'>13, Eigarrcnbändler Käufer ü1>2; in Döbeln Kaufmann Aug. Walter in Dresden 613',, Kanin,crkerr v. Zehmen 2987, Kauf mann Penzig in Dresden 2921, der Sozialdemokrat Hadlich in Altcnburg 312; in Oschatz Rittergutsbesitzer Güntber 5992, Rechts anwalt l)r. Minckwitz in Dresden 1165, Hadlich 795; in Leipzig- Land Nittcrgutvbcs. Dictzc aus Pomsen 11,185. Lobacrbcr Dietzaen 10,503 , im 23. Wahlkreise (Stadt Plauen) Stichwahl zwischen Staatsanwalt l)r. Hartmann 5120 und Superintendent Landmann 3492, Eugen Richter erhielt 2074. — 18. Wahlkreis (Zwickau). Das osficicllc Resultat ist: Abgegeben 14,751 Stimmen, davon 72 nngiltig und I I zersplittert. Kommcrzicnratl, Kürzel (kons.) erhielt 4696, Gärtner Stolle <soz.) 7327, Hermes (sortschr.) 2615 Stimmen, daher ist engere Wahl zwischen Kürzel und Stolle erforderlich, welche am 10. d. M. statt- sinden soll. Bei einer Gcsamintzahl von 30,656 Stimmberechtigten baden also nicht einmal 50 Pro;, abgestimmt. Hoffen wir, daß die Lrdmmgsparteicn bei der Stichwahl einträchtig und vollzählig an der Urne erscheinen, damit die Vertretung unseres vor 3 Jahren den Sozialdemokraten entrissenen Kreises nicht wieder dorthin zurücksaiie. — AuS der Umgebung Dresdens schreibt uns ein hochängc- seliener Patriot: Bei der am Sonntag in Plauen b. Dresden vom Königl. Wahlkommissar Herrn Amtobnuptmnim He. Schmidt in Dresden vorgenommcncn Ermittelung dev Ergebnisses der Reich s- tagswahl hat sich Folgendes ergeben: Es waren im Ganzen 13,022 Stimmen abgegeben und davon 69 für nngiltig erklärt worden. Von den verbliebenen 12,953 gütigen Stimmen lwben erhalten Herr Hofrath Ackermann in Dresden^ konservativ, 7307; Schriftsteller Vollmar, Sozialdemokrat, 3789; Oberlehrer l)r. Hcrr- mann, Fortschrittsmann, 1807; zersplittert hatten sich 50 Stimmen. Hofrath Ackermann ist daher mit 830 Stimmen über die absolute Mehrheit gewählt worden. An der Wahl hatten sich von 29,008 in die Wahllisten eingetragenen Wählern nur 13,015 bctheiligt, also kaum 45 Pro;., wohl gerade kein sehr erfreuliches Ergcbniß, wenn man annimmt, daß gerade in diesem Wahlkreise die doch stets so gut tonservativ kscstnnten Wähler hätten bemüht sein sollen, ihren bisherigen, langjährigen und jederzeit gut bewährten Vertreter im deutschen Reichstage vor einer eventuellen Niederlage de» Sozial» dcmokraten und Liberalen gegenüber zu bewalncn. Hierbei halten wir uns zugleich für vcrpftichtct, den Wählern von Altstadt-Dresden es nochmals dringend ans Her; zu lege», bei der bevorstehendest Stichwahl zwischen Stübel und Bebel »ich nicht durch Parteizwist oder untergeordnete Rücksichten ihrer Stinime zu enthalten, sondern alle Mann für Mann an der Wahlurne z» erscheinen und ihre Stimme für den hochachtbaren Oberblirgernicistcr d'er schönen Haupt stadt unseres Vaterlandes. l)r. Stübel, abzugeben. — Nachdem dir Ausbildung der für dieses Jalir cingezoye» gewesenen Ersatz-Reservisten 1. Klaffe ikrc Endschaft erreicht hatte, erfolgte vorgestern auf den Kascrncnhöscn die Entlastung derselben zur Reserve. Die von auswärts Eingezogenen wurden unter Kommando von Offizieren resp. Unteroffizieren und Gefreiten in geschloffenen Trupps nach den Äabnhöscn iind von da in die Landwehr-Bataillons-Stabsquarticre gebracht. Die nunmehr ihre Hcimalh wieder Aufsuchcnden waren, was Körperhaltung :c. an langt, augenscheinlich gar nicht mehr dieselben, welche 10 Wochen früher in umgekehrter Richtung nach Kascrnopolis die Straßen der Residenz durchschritten. Manche lässig hcrabhängcnbc Schulter, mancher geduckte Kopf resp. Rücken war gerade gelichtet, mancher hiimmlige, schlottrige Gang in einen straffen, militärischen umgc- wnndelt. Dieser Erfolg ist um so erfreulicher, als bei den meisten Landrekruten vorerwähnte Uebelständc mehr oder minder neben der säst durchgängigen, oft ansfaUcnden körperlichen Schwächlichkeit zu Tage traten. Wie inan vernimmt, sott den als Excrzierledrrr fnngirt habenden Unteroffizieren eine Gratifikation von je 15 Mark aus Staatsmitteln gewährt werden. Dieser Ausbildung folgt die Neubildung der am Sonnabend den lO. d. M. ««treffenden Landrekruten. — Gegenwärtig werden die Herbst-Kontrolversamm- lungen slir Landwehrmänner Reservisten, Dispositionsurlauber rc. im Ererzierhause auf hiesigem Alaiulplatze abgehalten. — Tie zum Fiurbczilk Muldenhammer und bisher zur Land gemeinde Hniidshübcl gehörigen Giundstücte sind von letzterer abgctrennt und zn einer selbstständigen Landgemeinde unter dem Namen „ Muld e » h a ni m er" konstituirt worden. — Ta in Oesterreich-Ungarn, namentlich in Nieder-Oesterreich, die Rinderpest im Zuncbmcn begriffen ist. so hat das Sächsische Ministerium des Innern unterm l.d. die weitere Beschränkung der Vicheiilsubr aus Oesterreich-Ungarn verfügt. — Spcciell für kirchliche und damit direkt verwandte wobl- thätige Zwecke wurden wiederum allein in diesem Jahre bis jetzt nabe an 300,0»» Mk. Stiftungen eingesetzt. Das „Lach». Kirchen- und Cchulblatt" hat das zusammengcstetlt. — In der gestern abgebaltenen öffentlichen Sitzung dcS Be« zirksausschns, e ü der Könial. Amtshaiiptmannschast Dreödcn- Altstadt winde ei» Antrag ans Einziehung des von Nöthnitz nach Boderitz führenden Fußweges abgelchnt, hingegen eine Verlegung des gedachten Fußweges gciichniigt. Ein Ge,»ich des Gcmetndr- vorstandes Kolibabe in Löbtau um Uebettragung der Bcfugniß zu Vornnlime von Zwaiigsvollstl-eckiiiigeii durch eigene Vollstreckungs- brainte sott befürwortend der Vorgesetzten Regienuigübebördc vor- getraffcn werden. Die Gesuche Maune's in Stetzsch und Pahle's in Niedersedlitz um Dispensation in Diönicmbrationssachcn, sowie ein Gesuch des Bauuntcrnehincrs Löschbor in Teubcn um Ge nehmigung znr Anlage eines Schlachthauses fanden Genehmigung. Desgleichen genehmigte man dir Gesuche des Restaurateurs Dem- „itz ,n Räckmtz, des SchankwirthS Rictscksl in Kaitz in Schank- konzcssioiissachciz, wohingegen die dergleichen Gesuche Lehmann's in Niedcrpestcrwitz, Schuberts in Rabenau, Grün'ü in Plauen, Stöckel's in Löbtau, ZachariaS in Cossebaude, Lcischke'ö in Rabenau und Bcycr's daselbst wegen mangelstdrn Bedürfnisses bez. vcrkchrs- polizcicher Bedenken abgcwiesen wurden. An die öffentliche Sitzung schloß sich eine geheime. - Eine mehrfache Millionärin, eine Frau vcnv. Mcnde, ist kürzlich in Leipzig verstorben und hat als U n iv c ria icr bc n den sächsischen Staat eingesetzt. Er soll aus den reichen Mitteln Unterstützungen an würdige Arme, die nicht die öffentliche Anncn- unterstützung anrufcn können, gewähren. Die Stadt Leipzig erbt 150,000 Mark. — Die Trennung der Nationen durch die Politik wird vielfach durch Handels- und Industrie-Interessen aufgehoben. Jetzt weilt ^ ,— »glischen Dresden» . /PiMsto« natc ,e. zu interesfircn. Im Bankhausc Rob. Tbode nimmt man diesbezügliche Anfragen entgegen und bleibt Mr. S. I. Howard biß Sonnabend hier.
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