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- Erscheinungsdatum
- 1881-10-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188110236
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18811023
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18811023
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 21-22 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1881
-
Monat
1881-10
- Tag 1881-10-23
-
Monat
1881-10
-
Jahr
1881
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vrosSvn 18HL. Icillf 7 u«,r m d»r UxpedUton: Morienllwte iS. »d»nnen-enl»»re«« vi->lkljnk>rl!ch L I»»el kn Pf»«., dnrm die Pol« ««»»« 7»P,°k SI„MM. >0 P,,^ Nuslox« 3 «000 «rrmpl. «!ür tlcNUckMkeiuacsondierir»« iiulcrtflr i„E sich »tc «edacltr» »iw« oniimdttch. «inwnccn für »»« »rlnnc» an: Tic A»,,»neeii>Pnceaux ».»»«««»> «»«>, ch «-«>««: - «»»»>, «M»tl«: — »auve ch «»mp.. — -Zn»«,>»««»««,; - Müll«»- «n Gi'riifi: — IU«S. «ietz i» rötngdei-ncg; — I. «arck L «», t>> Holle: ^is-M-ss-vs >1 liier i»H->n>I'tt.g Tagekkatt für Politik, Unterhaltung, Geschäftsverkehr. Lör/enliencht, Fremdenliste. U^»rL NLSptn«r, 26. zkInMnr. x«f«>»l« «oerden SI»rI«»t>r«te IS »is Nachm, » »I>> anaen,«,--»-». Lennlnq: b««> Miltn«it«e>l»>e. )n S-'enIind! u>iv an WaiUeniaqen: «r. Liloslern-Ufe -lr. üviaNachm iilllir, — Tlk ci»'>,Ili»c Po,«:>-,«« loacl >ü Pszic. «iinncfnnd« M Pf^e. Eine S>-nnn»c litr da» rliochll- taal<,c ckrfchcinen der »»tonte wtrd nicht gegeben. Luswiirligc Annoncen - Äuflrüze von i»idcra,inicu'dc>jone»iine>ire» >vlr »ur gegen !i>>ii»nu>«ea»d». Aalflungdurch «-»lefninrlcn oder -«.nncinjnim»,». 7>chl Silbe» knfie» l, Psg, Antonie iür d:: AioniogS- iNununce oder noch eii em gejlin»« dir Prtllzciie 2u Pi. ll «v tVr. S1 n»«I S, vwl'üvltlr »oinv mit »Ltllvllt«»!»«!» H^«lN8tllI»«I» angvIogentUvIlst. W>1»»«I»« <sr«»n»«n, vti>I»»8« ». iirokne L XirsolivI, « ^I1mr»rkt «, omph-Iilcu Uoirt;d!ili6vr, Krtmmvtp, i-viVlu ullo tilt« I in ltt'c»»-c-r .zu^nulil /.u «len Iüllii.'8tvu l'rc!Ik.c-U. f «US! 'l'api^erie Viviknsoftls-^usverltsus -Ick hvlcunut H«llig8tc;n l'rc'iLen. MUtti tMtti»» ^ 8tt»iu. !>« I «, jrelr« niil»v» ü^iii kirl. Ke-Iilo«,!«. >, , Wittern»» vom »2 Oktober. Barometer »ach Odkar Msoid, Waliiirabe iä «Abio. N N.f j 7tii MN leiigesiei» 2 !»ÜN. nciliegen. Tdennometlogr. n. Rcannt.: Tenip. n » W., «rl». j nicdr Tcmv. :!»L».. nochsteTcm».n" W. Nord Ost 2Si> d. Beüectl. Auüsichtcn für den 2ls. Oktober: Vorwiegend beivölkt, ^iiedcrschiüge in Aussicht, kühl, später «vänner. Sonntag, 23. Lctovcr- giir die Monate Rodember und December ,vcrben AboimementS auf die „Dresdner Nachrichten" in der Ex pedition, Marienstratzr Nr. I». ,u l Mark 70 Pfg., für aus- «värts bei den kaiserlichen Postanstalten im deutschen Neichügedict .ui 1 Mart Kt Pfg., in der Oestcrreichisch - Ungarischen Monarchie ui l Gulden 51 Kreuzer (excl. Agiozuschlag) angenonnnen. «Kxpcdition der „Dresdner Nachrichten". Marienstr. I». Pcranlwortlichcc Rcdactcur sitr Pvllltfchtö Ur. EintI B icrcp in Trc,dc» 9!och niemals, seitdem das Volk der Deutschen an die Stimm kästen tritt, herrschte ein so tiefer Frieden ringsum in Europa, wie Heuer. Der gesammte politische Horizont ist volltommcn wolkenfrei. Nirgends zeigt sich eine äußere Verwickelung, die unser Vaterland tiefer berührte. Nicht eine unserer zahlreichen Parteien streift daher die äußere Politik auch nur flüchtig. Bei den Wahlen der Engländer und Franzosen nimmt die Stellung ihres Landes zu den auswärtigen Mächten einen breiten Aaum ein-, kein einziges deutsches Wahlprogrannn enthält auch nur einen Seitenblick über die Ncichogrenzcn hinaus. Eine ehrenvollere Zustimmung zu ihrer dem Frieden gewidmeten Haltung kann sich die Reichsregierung nicht wünschen, als dieses beredte Schweigen des gesammten Veiches zu den Fragen der auswärtigen Politik. Deutschland gebietet den Frieden und eS verbürgt ihn. Der König von Ftalicn, jenes Landes, das mit seiner begehrlichen Unruhe so lange ein GahrungS- elemcnt bildete, eilt in den Stürmen dieses Herbstes über die Alpen, zu werben um die Freundschaft und Gunst — unseres von uns beschützten Verbündete». Diese machtvolle Stellung unseres Vaterlandes im Ratbe der Nationen verdanken wir nicht blos den Großthaten des geeinten Vaterlandes, sondern auch der achtung gebietenden Größe unserer Streitmacht. Unsere Heeresorganisation, unser Heer sichert uns die Segnungen des Friedens. Deutschland kann sich in den nächsten Fahren ungestört durch auswärtige Ver wickelungen ausschließlich seinen inneren Verhältnissen widmen. Ein großer Zug bewegt alle patriotischen Herzen der Deutschen: nationale -Hilfe, gegen nationale Schäden! Wir wollen nicht ferncr- lnn die wüste, internationale Agitation leiden, weil unser ganzes Erwerbsleben unter ihr leidet. Darum fort mit der internationalen Sozialdemokratie, die durch und durch undculsch ist und sich ihrer Vaterlandslosigkeit noch dazu rühmt! Das aber ist national und das ist deutsch, daß wir im gesammten Lrganismus es mitsüblen, wenn ein Glied leidet. Die Existenzunsicherheit des Arbeiters, der Druck auf dein Handwerk, die Schwankungen im Großfabritbetriebe, die Noth deS kleinen Bauen«, die Subhastationen der Landgüter, die Bankerotte so vieler Gewerbtreibendcn, die AuSofändungen so vieler braver Familien durch den Exetutor— jedes Einzelnen Nolh, das fühlen «vir. Wir «vollen nicht, daß die ausländische Industrie den vaterländischen Gcwcrbefleiß besiege. Wir ertragen es nicht mehr, daß eine kleine Gruppe von Gcldhändlern sich auf Kosten der Gesammtheit ins Unermeßliche bereichere. Wir «vollen die soziale Revolution überwinden mit der sozialen Reform — Das ist deutsche, das heißt konservative und nationale Politik. Reformen verlangen wir an allen Orten und Freiheit überall, «vo sie segens reich ist und daS kann sic nur sein, wenn sie sich paart mit der E rdnung. Wenn der Liberalismus und die Fortschrittpartei sich gegen dieseResormcn bald mitNörgeln undNeid, bald mit unwahren Phrasen wehrt, so muß inan bekennen: diese Leute haben gar nicht die geistige Kraft, die hoben Aufgaben der Deutschen in der Gegenwart zu begreifen. Ihre bohlen und ewig wiederholten Redensarlen von der bedrohten Freiheit sind langiveilig und ermüden wie das Klappern der Dominosteine in einem Kafieebause. „Das freie Spiel der ungezügelten Kräfte", dieses höchste Fortschrittsideal birgt in seinem Schooßc den ungeinessensten Egoismus, die erbarmungslose Ausbeutung des wirthschaftlich Schwachen durch den kapitalkräftig Starken, die «ncontrolirtc Knechtung aller Derer, die mit Hirn- öder Muskelkraft arbeiten, unter die grausame Gewalt des Mammons, des Wuchcrtbumes, des Börsenschwindels. Umgekehrt ist: den wirthschaftlich Schwachen zu kräftigen und durch korporative Ver einigung zu heben, den« Arbeiter seine Nahrung, den« Arbeitgeber seinen Verdienst zu sicher««, ein hohes, aber erreichbares Strebezicl- Der Landmann, der Handwerker, der Arbeiter, der Fabrikant soll sich «viedcr wohl fühlen im Vaterlande und mit Vertrauen der Zukunft cntgcgenblickcii — dafür glüht das Herz aller Wohl meinenden. Alle patriotisch erleuchteten Männer wählen jetzt konservativ: an ihrem Siege hängt die Wohlfahrt der Ratio««. Schnitter Tod hält jetzt reiche Ernte unter den Großen der Erde. Zwei vielgenannte, geistig hochstehende Männer hat seine Sichel binnen wenigen Tagen gemäht. Es waren Vertreter ent gegensetzter Richtungen: der Fürst-Erzbischof Dr. Foerster voi« Bres lau und Professor Ur. Bluntschli aus Heidelberg, deren rasches Ende der Telegraph uns in nächtlicher Stunde vermittelte. 1>r. Foerster hat sich, wie die meisten deutschen katholischen Bischöfe, kraft eigenen Talents auf seinen hohen Posten cmporgeschwungen; er war, «vic fast alle seine AmtSbrüdcr, aus de» ärmlichsten Verhältnissen hcr- vorgegangen. Ein Solu« eines ganz unbeniittcltcn schlesischen Hand werkers vermochte er seine Studien nur mit fremder Unterstützung zu bestreiten. Er «var so an», daß er alü Student sich eine neue Mütze nur mit vierteljährigen Abzahlungen L 5 Sgr. verschaffen konnte. Seine geistige Begabung, namentlich seine ungcwölmlichc Beredtsaintcit bahnten «hin den Weg zu dem zwelthöchsten katholischen Kirchenamt Preußens. Er war auch Mitglied des Frankfurter Par laments. stimmte ln Rom gegen die Unfehlbarkeit des Papstes, unterwarf sich aber später diesem Dogma und verfolgte sogar «nit besonderer Härte die theologische Fakultät der Breslauer Universität. die nicht so rasch wie er die Ucberzeugung zu wechseln vermochte. Seine außerordentliche Beliebtheit am preußischen Hose schützte ihn nicht vor oer Anitüentsctzung, als er im Ungehorsam gegen die StaatSgcsetze verharrte und staatstreue Priester exeonnnunicirte. Er lebte seitdem im österreichischen Thcile seiner schlesische«« Diözese, von «vo aus er den preußischen Theil regiert bat und wo er auch gestorben ist. Ob, und wie, und «vic rasch, und mit Wen« der er ledigte Erzbischossitz wieder besetzt wird, hängt ganz von dein Stande der Friedenüverhandlungeii zwischen Preußen und dem Papste ab. In Professor Bluntschli verliert die Staatswissenschasl einen Ge lehrten von großer Bedeutung. Ein Schlagsluß raffte ihn hinweg, als er in Karlsruhe sich in das großherzogliche Schloß begeben «volltc, um sich als Präsident der soeben geschlossenen badischen LandcSsynode zu verabschieden. Ein geborener Schweizer, war Bluntschli stark in den Sonderbundskricg der -Iller Fahre verwickelt und er, der später ein -Haupt der deutschen Einheitsstaatspartci wurde, «var in seiner Schweizer -Hcimath eingefleischter Partikularist. Erst Professor i» München, seit IKLl bis zu seinen« Tode in -Heidel berg, stand er in der vordersten Reihe der süddeutschen National- libcrale»: er «var einer der Gründer des Protestantcnvcreins, der in ihm seine größte Eapazität jetzt mit begräbt. Unbestrittene und bleibende Verdienste hat sich Bluntschli durch seine Arbeiten um bessere Gesialtung des Staats- und des Völkerrechts erworben. Heidelberg verliert durch seinen Tod eine Lehrkraft von »ngcwöhn- licher Anziehung. Die englische Regierung entwickelt seit einigen Tagen sehr viel Energie. Die Auflösung der Landliga, die als dem „Frieden der Königin schädlich" erklärt wurde, kommt freilich ctivas spät und Gladsrone wird Mühe haben, die Suppe, die seine Energielosigkeit cinbrocken ließ, auSzuessen. Denn die noch auf freiem Fuße befind lichen Führer der Landliga fahren fort, in den leidenschaftlichsten Aus drücken ihrem Zorn und ihrer Entrüstung über daS neueste Vor gehen der Regierung Lust zu machen. Das Unterhaus-Mitglied O'Donell erklärt in einem Briese, kein festländischer Belagerungs zustand weise eine „so reine und unverfälschte administrative Roh heit, eine so provoeirende und frevelhafte Polizeibarbarei, eine so wilde Dunimheit" auf, als die liberale Regierung Englands mit ihren „Hilfsaueilen der Eivilisation." „Tie Geschichte der letzten paar Tage dürste nicht leicht eine Parallele in der Biographie eines Muraview finden." Das ncncstc Mnnifest der Landliga an die Nation klagt die Regierung des Terrorismus und briitaler und will kürlicher Maßregeln an. Den« Volke wird ausgegcben, voin Tage der Publikation des Manifestes an jede PachNablung zu verweigern. Zun« Schluß heißt es: „Laßt Euch nicht durch die Beseitigung Eurer Führer abschrecke». Eure Väter schafften die Zehnten durch dieselbe Metbode ohne ir gend welche Führer ab, und uiil kann« einem Schatten der herr lichen Organisation, die heute jeden Theil von Irland bedeckt. Laßt Euch nicht durch Drohung mit militärischer Gewalt einichüchtcrn. Es ist ebenso gesetzlich, sich zu weigern den Pachtzins zu zahlen, als cs ist denselben anznnehnien. Gegen den passiven Widerstand einer ganzen Bevölkerung bat die Militärmacht keine Waffe»... . Wenn Ihr vertrieben werdet, werdet Ihr nicht leiden. Der Gutsherr, der Euch austreibt, wird ein ruinirter Mann sein, und die Regierung, die ihn mit ihren Bajonetten unterstützt, wird in einem einzigen Winter lernen, wie machtlos die bewaffnete Gewalt gegen dcn- Willcn einer vereiniglcu, eiilschlossenen und auf sich selber bauenden "Nation ist." Fm Süden und Westen ist die Aufregung der Bevölkerung noch immer iin Wachsen; Versammlungen zu Gunsten der verhaf teten Führer werden aller D rten abgebnlten, doch stets von der Po lizei gesprengt, wobei es nie ohne Blutvergießen abgebt. Protla mationcn sind gesunden worden, in denen Parnell als der „unge krönte König von Irland" bezeichnet «vird. Sieneite Telegramme ver..TreSvnerRariir." vom 22. Oktbr. EottbuS. Die Generalvcrsanunlung der Eottbus Großen- haincr Bahn genehmigte heute deren Verkauf. Wien. König Humbert langt am Donncrstag Morgen in Pontesa an, «vo derselbe von dem Grasen Wilezek und Graf August Vellcgarde begrüßt wird. König Humbert dinirt in St. Michael an der Rudolfs Balm, konnnt Abends 8 Ilhr in Wien an. wo derselbe auf dem Balmhofe von dem Kaiser und der Kaiserin empfangen «vird. Am Montag reist König -Humbert nach Italien zurück. In italienischen Botschaft-Kreisen «vird versichert, daß über die Fortsetzung der Reise nach Berlin noch kein Beschluß gefaßt sei. Die „N. Fr. Pr." spricht von der Ausdelmuug der Reste nach St. Petersburg: das ist entschieden falsch. Wien. Die Königin von Italien begleitet den König nach Wien. Berliner Börse. SGk und weichend. Die auswärtigen conto 227—5'/-'» 2'--- Proeent schlechter, fand das -Hauptgeschäft statt. Franzosen blieben 5 Mk. niedriger: auch andere österr. Bahnen gingen erheblich zurück. Deutsche Bahnen still uud schwach. Banken erslilirei« zumeist Abschivächuiigen. Be Laura 2, Dortmunder l' Proc. niedriger. F» Bcrgwcrtc gedrückt; . , ^ ^ Industrie!« unbelebt. Fondö und Prioritäten matter: österr. Prioritäten angedotcn. Lokales und Sächsisches. — DaS Unwohlsein I. Maj. der Königin ist noch nicht gewichen, es sind vielmehr «n den letzten Tagen noch Fiebercrschei- nungen ausgetreten und kann sich der Krankhcitozustand wobt noch etwas in die Länge ziehen. — Orden. Der Lokalichlachtstcliereiiniehmer Gottlob Mcnrr ariogc in Kaisitz erhielt daS allgemeine Ehremeichcn, der Tischlermeister Aiittr und Parguetsal'rikant Heinrich Lauer das Prädikat „Königlicher ^ Hoflieferant". — Dem ersten Rathe im Ministerium deS Auswärtigen, Gel«. Legationarath v. Watzdorf, wurde, namentlich mit Hinsicht auf seine -Stellung als Bevollmächtigter Sachsens in« BiindeSrathc, das Die«,Nvrädikat ..Geheimer Rath ^ verliehen. "Nachdem das Programm des Herrn Oberbürgermeister 1>r. Stübel auch von Seiten des Herrn -Hofprediger Stöcker Zu stimmung gesunden hat und überhaupt in immer weiteren Kreisen zur Anertcnnung gelangt, gilt es dem letzteren Einwandc cnlgegen- zntreten, welcher von mancher Seite und auch in einer Wählcr- vcrsaiiinilung, geltend gemacht worden «ft; -Herr vr. Stübel sei „unnbkömiiülch". Der -verr Oberbürgermeister hat selbst öffentlich erklärt, daß er fick« nicht ««»« das Reichstagsinandat für Dresden beworben babe »nd daß er auch eine Wal» außerhalb Dresdens nicht würde angenommen haben. Jetzt baltc er es aber für seine Pflicht, einer ans ibn fallenden Wau! Folge zu leisten, da eS gilt, die bisherige sozialdemokratische Vertretung zu beseitige». Uud in der That. wer könnte geeigneter sein, an stelle des Repräsentanten der Ungesetzlichkeit die -Hauptstadt in« Reichstage zu vertreten, als der erste Beamte, das Oberhaupt der -Haupt und Residenzstadt? "Wo die Stadt in Gefahr ist, - da ist der Platz des Oberbürger meisters. Und keine größere Gefahr haben «vir in« Moment, als die: Dresden als eine Burg der Sozialdemokratie fernerhin gelten zu lasten und immer mehr in den Ruf zu kouimcn, daß die Mehr zahl seiner Bürger destruktiven Tendenzen huldige, die Staat und Kirche, Familie und gute Sitte zu zerstören drohen. — Wenn Or. Stübel nach Berlin geht, so «vird er hier durch den intelligenten, tbatkrästigen, im besten Mannesaltcr stehenden Bürgermeister Or. Rüger in der Leitung der kommunlichcn Geschäfte vertreten. Anperdci» ist Berlin nicht durch eine chinesische Mauer von Dres den abgeschlossen. Cs ist nicht schwer, auch in Berlin sich iin Lau senden der wichtigen Dresdner Angelegenheiten zu erhalten. Und wenn ein Gegenstand von weitgehender Bedeutung ans «niferem Rathhansc zur Verhandlung konnnt, io bleibt eü dein Oberbürger meister unbenommen, sich zu betheiligcn. ES ist ja nicht rinabcm- deriiche Notlnvendigkeit, daß die allwöchentliche Plenarversammlung des Ratbs Dienstag um 5 Uhr stattstndet. sie tann auch aus- nahmSweife auf Freitag oder Sonnabend verlegt werden. — Aber die Refor n« der st ä d t i f ch e n S t c u cr n e — Diese Angelegen heit ist im besten Gange: Deccrnent ist bekanntlich Or. Rüger. Diese Reform «vird in demselben Tempo bei den städtischen Kol legien bcrnthcn und beschloß«:«« werden können. Wie die Entfer nung bis Berlin durch die Konkurrenz der beiden Bahne«« sich rcdu- cirt hat, möge folgendes Beispiel lehren: Ein hiesiger Professor und Regier»«,gsratn, welcher Mitglied des-Reichspatcntamles in Berlin «ft, fährt regelmäßig Donnerstags früh von hier nach Berlin, betlieiligt sich dort an einer oft 4- bis östündigen Sitzung und kommt an deinselben Abend «vieder in Dresden an. — Es «värc in mancher Beziehung bester, wenn den Reichsboten Diäten gewährt würden. Aber da cs nun noch nicht ist, so kann ein Mann, dessen amtliche und Privntverbnltniffe ihm pekuniär Unabhängigkeit ge währen, sich regelmäßiger in Berlin den ReichSgeschäftcn widmen» alü ein Abgeordneter, dessen Berufs- und Erwerbsverhäitniffe ihm nur gestatten, sporadisch in Berlin zu erscheinen. — Ein recht gehässiges Wahlagitationsmittel «vird von den Socialvemokraten in "Neustadt zur Anwendung gebracht. Von den Gegnern der Kandidatur des von den staatserhaltendci« Parteien voi« Nencin für Dresden rechts der Eibe ausgestellte» Rcichotagv- abgeordnctcn Gcneralstaatsanwalt l«r. von Schwarze, «vird ein leicksteS Halsleiden, welches denselben zur Zeit an lautem Sprechen hindert, als Grund gegen seine Wahl auszubeutcn versucht. Das leichte .Halsleiden l)r. von Scbwarzc's hindert ihn nicht, seinem Be rufe voll nachzukommcn, es «vird ihn auch nicht verhindern, seinen Pflichten in« Reichstage in vollkommenem Umfange «» geniücn und das Vertrauen der Wähler zu rechtfertigen. Iedensalls ist Kne vorübergehende Heiserkeit tein vernünftiger Grund, einen aus zeichneten Vertreter nicht mehr in den Reichstag zu senden, nenanftretenden, wenig bekannten Persönlichkeiten «nag es noth- «vendig sein, in öffentlichen Versammlungen gewissermaßen in eine persönliche Verbindung mit den Wählern zu treten. Lei einem so langjährigen Vertreter aber, wie ihn der Wahlkreis recksts der Elbe zeitbcr in den Reichstag, von dessen erstem Tage an, entsendete, liegt der Fall doch wesentlich anders. Die rastlose und verdienst volle Thätigteit des zeitberigen Vertreters für Neustadt ist alle«« Wählern wohlbekannt. Mag inan sich derselben auch am bevor stehenden Wahltage erinnern! ^ — Abermals wurden in nächtlicher Stunde von sozialdemo kratischen Agenten Zettel, die zur Wahl von Nebel anssordcrten, an viele Hauslhüren und Fenster geklebt. Dasselbe Verfahren «vird in den 44 verschiedenen Wahlkreisen, in denen Bebet ausge stellt ist, von seinen GesinnnngsgeiioPen beobachtet. Leipüg, Köln, Königsberg, München und andere e:tadle sind mit Wablausrufen für Bebel förmlich überschwemmt worden. Die Bemübungen, ihn in den Reichstag zu bringen, grenzen ans Krampshastc. — Eine schöne Sitte, deren allgemeinere Hebung in prospe- rirendcn Geschäften viel sozialistische Anwandlungen im Kein« ersticken würde, findet fick in der Holzstoff- und Papierfabrik zu N i ed crsch le m a bei Schneeberg. Arbeiter, die längere Zeit dort thätig gewesen, werden nicht durch eine Medaille, sondern durch ein Geldgeschenk ausgezeichnet und so wurden dieser Tage wieder !) Arbeitern, die jeder 10 Iabre dort gearbeitet haben, je IM Mark verabreicht. — Um den Besuchern deS Dresdner Jahrmarktes aus Kamcnz» Pulsnitz, Großröhrsdors re. Gelegenheit zu frühzeitigem Eintreffen zu bieten, «vird am 24. Oetobcr von Kamcnz nach Dresden ein Extra zu g verkehren, welcher m» l Ubr .15 M. früh von Kamcnz, 1,5!) von Pulsnitz, 5,10 von Großröhrsdors abgrbt und«,UbrNM. f in Dresden "Neustadt cintrisst. Gelegenheit ;>« späterer Rückfahrt «vird an Uhr an und «vird in Großröbrsdors gegen '/ei Ubr, in Pulsnitz 12,? und in Kamcnz gegen 1 Ubr "Nachts cintrcffcn. — Die Schloßverwaltung von Altsrankcn er«ncht uns Folgendes zu constatire»: Wohl wurde bei dem Begrabniß des Herrn Restaurateur Häntzschke dem Sarge ein Kranz mit einer rotbci« Schleife vorangetragen, indes« beruht diese Ausstattung lediglich ans einem Versehen der Dienerschaft. Graf L uck«, cr, aus einer niehrivöckfcntlichcn Reise begriffen, hatte den Tod seines früheren Kämmerdicners brieflich gemellct bekommen und ordnete telegra phisch an. demselben eine Bluinenspendc ins Grab zu geben. In folge eines Mißverständnisses glaubte man aber in dem Blumen geschäfte, daß, wen» Graf Luckncr einen Kranz bestelle, derselbe nur für einen Bülinenkunstler bestimmt sein könne und besorgte daher einen so ungewölintichcn und für den ernsten Zweck so «»passend auogestattetcn Lorbcertranz. Die Ausführung des gutgemeinten Auftrags des Grasen Luckncr ist also ganz zivcckividrig ausgefallen »nd derselbe hat. als„er gestern von «einer langen Reife wieder cin- tras, sein Befremden darüber nicht ve hehlt. — Am 20. d. feierte der Bürger-Verein der Oppell- vorstadt im Damm'schen Etablissement Zein Kirmcsfest. Der Verein gab sich aber nicht blos der geselligen Freude und dem Genuß hin. er wollte auch Anderen Freude machen. Dreißig arme» wür- «sgc- Bei
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