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- Erscheinungsdatum
- 1881-10-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188110219
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18811021
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18811021
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1881
-
Monat
1881-10
- Tag 1881-10-21
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Monat
1881-10
-
Jahr
1881
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VrvsSon 1881. Itlm Ui,!«» IUch 7 Nlnr » Vw«d<u»«: MorlkttlirIc >r. — 'äh7 »»IO k»r »s » M«'k v«»,k ««nltpiki» « Vl».. i «»3 «Ol »i'«,Nä»7l>ch d»Kd l>Ir «,ft VttMM. tu Ipl,^ OÜO <kk«m»l. tz«r d««Mlck«Llc«IiiaeI>niI»lr«,. «vlachi« m.»' sich dt« «et«k«»» »Ich« verdiiidltch. »»>»n««n stlr uns iiedmc» «N! DI« Unn>>itt'»»N,irca»x ».-»«I««- — ' - «-»»»> »». Mt«> t„ M«,d«bi»H: — A. O«»«k » u». «:-«««I» Di« ilnn»u>-»-« SSi.f-'N «n vlirlts; — i»H»i!«: >»«« tilHaiuIttttt. für Politik, iituterhaltung, Gtschästsverkelir. Lür/eiilikr'M, Fremdenüste. vl« Ll»ä«rv»r«»-I'»drL UVI», IlüQ>8»dr»ivItvr»tr»««v Kr. 75, »I«r L^lnxvrntrMz^v 8, ««t,. t'M» omptiodlt ikr rviekkaltijse« lucgsr von ILtn«I»r- uinl ä ^nppD»7»»»oi» vtv. in oiittavkstor nio «-Ic-^antsstc-vAur>- ^ staUuuz. Illnstrirtu 1'roi«li8ton Lrali« nnck lianeo. h vsolittolölM»»»» Brc stau. Der Fürstbischof Förster ist AllulllilitvjjllUIIlllv, gestern Nachmittag ans Schloß Johannisberg oestorben. ----- In plüindirtun MW,» Ucri je-ckom l'uekcl. ä) ü 0.75^I ?1.25 M int .Xinvviüi»,»; A l.51», 2 öl? ^ »> W Hu- Xulwrvitnug. ii am i lcanut r«äin! mul noülr>olimovlr> >i,Io 8>,rlo» umplivblt r ü 1'tninl 2. 3, 4. 5, 0 uuck 8 ölurl, jl Ksufksus 6 IT. U ESR 1 K, liaufstsus 6. P Iittttorteu». s>1 Wien. Ter Kaiser empfing Robilian ' «'>! 26. öttUrxunx. IrSvai« w«.r«-> 2Hrt«nIi,«dk > l »,- c.tti. 1 U<- a ,»k»»»n„«n. L . ttl. 4» '.ciaiaq-tLIV r. 2 > >.^tt.,c.! nur uu i^u.Iirniunc»: u>. .>i!.">-n,a'S'Rr. !>tu: ZI«.Itttt.»!>:>«. - ^ >ni,vUI,v Pcu, Nr !.,ur. > »- P!,,«. c5::»-«i.'i!d» oo P'g«. Pulk SZtt-niiic vir du« nuri.n tügiur ErirUriuen d<r 2"i"acc irü) »lU,t gczcb«n. «u.in».»-,-« rvuu.'ue««» nuttr...- nonunnrlu.!.!!<» i'l'u>.u n k ir. wir nur »ri>rn P>»»»n»ia»d»! Aal»l>»««»urch NM!!«!, r r^o irin^rr!u!i tt "IU-l LUIrr I^ttr. > - n'g -':!>«>!,:« i»r t;: «irn>>j. Auinutt . o«r> nu.U c>unn .,.nlrj>r »,« Pttilirtte Uu ^-r< Weistnsvlits/iusverltLuf Kaiser empfing Aobilian in der „ einer Entrerme mit dein König von Italien in Lse». ... s Dublin. Der Vicetönig protiamirt die ^andiiga sür eine! nötliigenfnUr, gesprengt werde». nu dokannl. billi88te» 1'rt!i80». >d. ML»i tinttn« ^ Stzsttiu. 8« Iilu^^trn>>8n I«, ««'Lt'ttiiln » «lt i» I^I. 2k ^ ^ G 2^-- >7772 5-777^ ^72X777>««^ >7777-<-^7 >7777- /7777>---S ^ >.' Älngclegcicheii > gesctzividrige und lnmincU straibare ürguniiaiip» , er tiuwigt au, dass alle von derselben ansgebenven 2>eria>»i»lungen sernerbm O I Mlt«r»im vom r» vktover. «oromrtrr na<N V»ar!So>olo. rvnnurni:« 1L k2N>d7. e>11., D > 704 Mll . ,eil»«!>«>» « Will, ftciallrtt. Tlnrmoiueiroui. n. »IcuLNi.: Trnip. >;>/, o W., a-. „itdr. Trm». liüchslrTrm». 7»M. «mb'Lu 2»>md. »!c„cu. >!cdr<». AuSsichtm sür den 21. Ltlobcr: Dnnsttg, trübe, tiilil, keine wesentlichen Mederschlügr, windiger. Freitag, ZI. Oktober. Filr die Morale November »«» Demabe« werden Abonnements auf die „Dresdner ?lachrichten" in der C'r- pedition, Marlenftr«ße Nr. IS» zu I Mart 70 Psg.» für aus wärts bei den Kaiserlichen Postanstalten im deutschen Reichsgebiet zu 1 Mark Kt Pfg., in der Ocsterreichitch - Ungarischen Monarchie zu l Gulden 54 Kreuzer (excl. Agiozuschlags angenommen. Expedition der „Dre-dner Nachrichten", Marienstr.il». Deranlwortllchcr SNduclcilr sür PvlflischtA l>«. Emil Birreh i» Trcldc» In den beiden Prozessen Bismarä'S gegen Hobrecht und Bennigsen nicht viel Neues. Ta« sich -vobrccht nicht als Habrecht licrauogcstcllt, ist nun schon sicher. Ebenso, das; Bennigscn'S Staatsmannschaft arg ramponirt erscheint. Daß aber gerade in den letzten Tagen vor den Reichstagswcchlen solche persönliche Zwistig keiten aufgertibrl und Zeddeleicn drirchgefiedelt werden, ist nicht blos zufällig. Der Staub, den man dabei aufrübrt, soll den Rückzug Bismarck'» in Sachen des Tabaksmonopoles mastiren. Gegen diese Neuerung staben sich allmülig alle Parteien erklärt und jeder Tag brachte neues Material und gediegenere, beweiskräftigere Gcgengrllnde. Fürst Bismarck kann nunmestr wobl sagen: mit dem Tabak war es Essig. Trobdem soll sich die Wachsamkeit der Wästler in diesem Punkte nicht einschläfern lassen. Speziell in Sachsen tstut man wohl daran, die Reichstagscandidatcn darüber ins Gebet zu nehmen. In unseren. Lande ist ja die Tnbaksinduslrie nicht blos auf einige wenige grosie Ecntren, wie Waldstcim, Döbeln, Ireiberg, Leipzig. Dresden u. s.w., vrrtsteilt, die Eigarrenfabrikation wird auch in vielen Gegenden als -Hausindustrie und Nebenerwerb getrieben-, speziell beschäftigen sich mit ihr viele B. igmannsfamilien. Sächsische konservative Rerchstagsabgeordnete, die ein männliches, festes Rüctgrad und kein Gnnimigcnick besitzen, werde» iiimmerincstr sich zu eine», Schacher in Sachen des Tabaksmonopoles willig finden lasten. Wenn Liberale, wie Bennigsen und Hobrecht. sich als Diplomaten fühlen und Bismarck überlisten wollen, so ist ihr Schicksal im Voraus so gcmip wie der Kampf des irdenen mit dem eisernen Topfe. In diplomatischen Künsten schlägt Bismarck solchen Dilettanten i»r ersten Gange die Parade durchdas haben die Enthüllungen über Hobrecht und Bennigsen haarfadentlar dargcthan. Es schickt sich überhaupt nicht, bei der Berwaltung eines Landes diplomatische Kunstfertigkeit anzuwendcn, wie jene ehrgeizigen Puppen für nöthig hielten. In der inneren Politik sind die gradcn Wege gcrvisi die besten und insofern -st dgö Wahlprogramm der Herren Reich, De. Wäntig, v. Zehinen, l)r. Irege, Estrcnstein, Ackermann, v. Oestlschlägel und anderer konservativen osten, klar und bündig: kein Monopol, keine Reichscisenbahnen. arbeiterfreundliche Maßregeln, Abschaffung des Vagabondcnelendcs, Hebung des Handwerks! Darin werden sie sich auch nicht irre machen lassen durch den Hohn, mit welchem die Fortschrittspartei und durch das verächtliche Mitleid, mit welchem die Sozialdemokratie auf die redlichen Bemühungen der Handwerker, ihre Standcsintcrcffen zu wahren und zu heben, Hinblicken Tie Handwerker, kleinen Geschäftsleute und Arbeiter marschiren eben nicht mehr hinter der großen Trommel der Freiheitsphrascn einher. Bitter genug staben sie cs büßen »lüsten; man sollte sic aber nicht noch höhnen, daß sic nun sich ausrasscn, wo sie durch jene Theorien in den Berzweistungskamps mit der übermächtigen kapitalistischen Magazinconcurrcnz hineingetriebcn sind, wo Tausende bereits ihre Selbstständigkeit verloren haben und sich mit dem Hungcrlohne der Magazine begnügen müssen. Die schmutzige Handwcrkcrschürzc und der geflickte Arbeilerkittel schänden ja keinen Mann. „Ich werde Euch in Euren tiefsten Schlupfwinkeln zu finden wissen!" ries Gambctta jenen Unholden zu, die ihn bei seiner Wahl rede in Bellevillc von der Tribüne herunter-und zum Saale hinaus- brülltcn. Gambctta meinte daniit jene Strolche und rück fälligen Verbrecher, die in den Pariser Vorstädten Hausen und die stets kanipsbereite Armee für jede Enicute abgebcn. Aus sic stützen sich die Radikalen, die Kommunarden, die Straßcnrevolutionäre. sie verkriechen sich Tags über in ihre Höhlen, um Nachts auf Raub auszugehen; zu verlieren haben sie Nichts, wohl aber schweben ihnen stets die Bilder mehrtägiger wilder Orgien als entzückende Traum- gefichter vor. Die Meute wartet nur aus den Pfist des Jägers, um vorcubrechen. In neuerer Zeit sind sic, Dank der schlaffen Gesetze der Republik und besonders seit der ehrenvollen Zurückberufung und Hcimgelcitung der Kommunarden immer frecher geworden. Ihr neuestes Heldenstück war dic Aecbtung der Minister und Gambctta's. Den Anlaß dazu boten die unsauberen Finanzgeschäfte einer Anzahl StaatSwürdcnträger und der trübselige, schimpfliche Verlauf des Feldzugs in Tunis. Die Mißstimmung des Volkes hierüber ist vollberechtigt. Unerhört aber ist cs, wenn sich zusammengcrottete Masten, zu denen die Verbrecher ein Hauptcontingent stellen, sich anmaßen, die Bestrafung der Schuldigen selbst in die Hand zu nehmen. Die Pöbclmaffen haben Gambctta und die Minister für vogclsrci erklärt. Jeder Beliebige ist, ihrer Abstimmung zufolge, berechtigt, sie auf offener Straße nicderzuschicßen. Soviel Renom misterei hierbei auch unterlaufen mag. so wenig ist mit solchen extra vaganten Drohungen zu spaßen. Die Regierung scheint sich endlich zu ermannen und will die Haupträdelvführcr jener nichtswllrdigrn Demonstration dein» Kragen nehmen. Gambetta aber wird ein Gesetz einbringen, wonach für rückfällige Verbrecher die Deportation nach einer Strafkolonie wieder eingesührt wird. In» Jahre 1879 befanden sich unter 100 wegen Diebstahls Vcrurtheilten 70 schon Bestrafte, unter IM Mördern 42, unter IM Brandstiftern 48. so daß man mit Recht gesagt hat, die Tribunale gleichen einem Theater, 4» «eiche« die Richter und Angeklagten immer die nämlichen Schau« find. Wenn Gambetta mit eiserner Hand in jene Laster» höhlen greift und die rückfälligen Verbrecher nachsichtslos in eine Strafkolonie scbickt. so erwirbt er sich damit den Dank aller ehr lichen Leute. Ebenso verdient eS Anerkennung, daß er entschlossen ist, jeden Versuch der Kommunarde», durch Straßendemonslrationen die Freiheit der Berathungen der Kammern zu unterdrücken, energisch ziirückzuweisen. Diese wollen am Tage der Kammern-Eröffnung mit rotbcn Bannern sich auf dem Eoncordienplatze nusstellen, um die Freilassung einiger politischer Mörder zu ertrotze». Gambetta kündigt an, daß die Republik mit solcher Straßcnpolitik weniger Federlesens machen wird, als die Monarchie. Das mag sein. In einer Monarchie ist aber eine so schmachvolle Earmption, wie die durch Rochefort enthüllte Bereicherung hoher Staatsbeamten aus Anlaß der tunesischen Verwickelung unmöglich. Tie ununterbrochenen Wühlereien der Rothen sind gewiß nicht erfolglos: sie befestigen die Organisation der Umsturzpartei. Die zahlreichen Arbeitseinstellungen, von denen Frankreich zur Zeit heimgeiucht wird, beruh-» aut suste- matischcn Agitationen es handelt sich in den meisten Fällen weniger darum, eine Aufbesserung des unzulänglichen Lohnes zu erzielen, als praktisch nachzuweiscn. daß die -Arbeiter in allen Füllen ihren Willen durchzusetzcn im Stande sind. Die Agitatoren schärfen ihre Waffen sür den gegebenen Augenblick. Recht geschickt fängt cs Gladstone nicht an, die irische Empörung zu mcister». Tie englische Presse tadelt mit gutem Grunde dir Re gierung, daß sic nicht an einem Tage die Verhaftung sänuutlicher Agitationskänpter habe vornehmen lasten, dadurch würde sie, wie sich jetzt ergiebt, die Organisation der Landliga in ihren Wurzel» zer stört haben. Daß nach der Verhaftung Parnell's den übrigen Füh rern Zeit gelasten wurde, die Archive der Liga iu Sicherheit zu bringen, um Anordnungen zu treffen, um die Bewegung in Fluß zu erhalten, wird von dc-r irischen Presse als ein überaus glücklicher Umstand gefeiert und die Regierung ob ihrer Kurzsichtigkeit verhöhnt. «eueslereltarammk ocr..TrcSvnrrRi»tI,r." vom 20. Oktbr. Berlin. Graf Robilant wird sich vorerst »ach Deutschland begeben. Man darf daraus den Schluß ziehen, daß König Humbert auch den deutschen Kaiser begrüßen wird. — Heute fand die erste Sitzung des Bundesratlis statt. In die Ausschüsse für Landbeer und Festungen, sowie sür Seewesen wurde wieder Sachsen gewählt. London. Der katholische Erzbischof Eroke in Ensbel vro- testirt in einem Schreiben gegen das Landliga Manifest und gegen den den Pächtern gegebenen Rath, überlraupt keine Pacht zu zahlen und verlangt die Aufrechterhaltung der ursprünglichen Prinzipien der Landliga, welche den Pächtern empfahlen, nur gerechte und billige Pacht zu zahlen und glaubt, die absolute Verweigerung jeder Pacht, wie das Manifest Vorschläge, werde eine Spaltung und Niederlage der Liga hcrbeisülncn. Borktowu. Der Präsident Arthur befahl, die englische Flagge am Schluffe der Jubelfeier durch Salutschüsse der Geschütze der amerikanischen Kriegsschiffe z» begrüße». Der Befehl sagt, cs sei eine als ein Zeichen der freundschaftlichen Beziehungen Eng lands zur Union anznsehende Ehrenbezeigung, die zugleich das Vertrauen ausdrückcn soll, daß der Friede und das gute Einver nehmen beider Länder Jahrhunderte lang dauern möchten, insbe sondere aber wünsche der Präsident seine große Hochachtung zu be zeugen, welche das amerikanische Voll sür die englische Königin hege. Berliner Börse, -stach dem gestrigen offiziellen Schluß war die Stimmung sehr flau geworden, wofür die Pariser Medio- Liguidation mit ihren Schwierigkeiten als hervorragendstes Motiv galt. Heute setzte sich zu Beginn die gestrige Tcroute fort; so notirten Erebitaetien 20 Mark niedriger als am gestrigen Börsen - Beginn. Das heutige Ange bot war g-radczu stürmisch. In der zweiten Stunde trat vlützlich ein Umschwung ein und zwar auf bessere Pariser Meldungen und höhere Wiener Notirungen. Die Eourse vermochten sich zu erholen und wenigstens noch den gestrigen Schlußstand zu erreichen. Der Schluß jedoch war schwankend und schwacher. Eisenbahnen niedriger. Franzosen 000—3—597--Ml, 8 Mk., Lom barden 201—4—0, 9 M. niedriger. Marienburg Mlaka höher, auch Stammprioritäten vielfach besser, so Dresdner um 1,10 Proe. Die leitenden Banke» schwankend. Kredit 038- 2 -8, 1 M., Diseonto IG Proe., Deutsche l Proe. niedriger. Kassadevisc» still, ebenso Industrien. Bergwerke konnten sich gleichfalls nicht behaupten. Laura und Dortmunder 1 Proe niedriger. Fonds und Prioritäten schwach und lustlos. m der 4. Klasse Lokales unv Sächsisches. — Ter Prinz von Thnrn und Taxis ist über Bcrli» hier eingetroffen. , — Bczirksschulinspektor Professor Immanuel Michael Zittau erhielt den Titel und Rang als Schulrath der Hosrangordnnng. — Abermals haben die Konservativen bei den sächsischen Lnnd- tagswalilcn einen Sitz erobert. An Stelle des verstorbenen nat.- lib. Holzbändler Grimm wurde im voigtländischen Wahlkreise Treucn-Lengenfeld-Elsterbera-Mnlnu und Netzschkau der konscwatwe Rittergutsbesitzer und -Advokat Opitz mit 097 Stimme» gewäblt; sein Gegenkandidat, der nat.-Iib. Fabrikant Ucbel in -Netzschkau, erhielt 629, ein Sozialdemokrat brachte es glücklich auf 07 Stimme». — Der vorgestrigen öffentlichenStadtvcrordneten- sitzung ging eine mit dem gelammten Ratkokollcgiui» gemein schaftlich abgehaltcne Sitzung voraus, bei welcher Herr Oberbürger meister 1)r. Stübel präsidirte. Es wurde die Wahl von Vertrauens männern zu einem Ausschuß sür die Feststellung der Urlisten zur Schöffen- und Geschworencnwahl und sür die letztgcdacbtc Wabl selbst, sowie eine Ergünzungswahl von Mitglieder» und Taxatoren! der Pfcrdcmusterungskonimission vollzogen. — Von den Stadtver-! ordneten wurde darnach gegen nur 5 Liimmen beschlossen, die Ent- > schcidung der im -November v. I. vom St.-V. Or. Ebalnbäus an geregten Frcnie der Errichtung einer Altervsparkasse für die unbe mittelten Klaffen in Verbindung mit der städtischen Sparkasse und eventuell unter Benutzung der Kgl. Altersrentcnbank einer späteren Zeit vorzubchalten, und hierauf die stadträthliche Mittheilung, daß dermalen sür eine gleichfalls im vorigen Jahre angeregte Abändc-, rung des Regulatives filr die städtische Sparkasse keine zwingende - Veranlassung vorliegt, zustimincnde kcimtniß genommen. Mit der Naturalisation des Tischlers Brunner aus Szigetvar in Ungarn und des Fabrikbesitzers Emil Micg und Familie aus Ludwigsburg erklärt man sich einverstanden, ebenso mit dem Verkauf von vier an der Anncnstraßc gelegenen Kommun-Parzellen an Herrn Baumeister Wackwitz für 79,000 Mk. und des städtischen Areals Louiscnstraßc 32 — cS ist dies das vormalige Antonstädter Waisenhaus — an Herrn Fleischcrmeistcr SinnaviuS sür 24,800 Mt. -Nachdem von einem Bericht des Stadtrathü über die im Jahre 1880 auüge- führten Schleußenbauten Keimtniß genommen worden war, wurden 10,OSO Mk. zur Berohrung der Dürer-, Elsässer-, Reißiger- und der die neue Kaserne am Sachscnplatz umgebenden Straßen be willigt. Endlich soll der Stadtratb bei der Kgl. StaaiSreaienma dahin vorstellig werden, daß dieselbe da» dem Landtage 1877/78 vorgelegt gewesene Postulat einer transitorisch geforderten Summe zur würdigeren Herstellung resp. Eonservation des Slnndbildes August des Starten erneuere. — Ein hochverdienter hiesiger Mann begeht am 1. nächsten Monats sein Mjähriges Toctorinbilänin, es ist dies Herr k)> . mc-ck. küttner smi., der sich speziell »m die Behandlung der Kindei krankheiten und um die Kinderhellanstalt verdient gemacht Im!, vr. v. Ammon citirt den würdigen Inbilor in seinen Schlitten über die Belmndlung der Kinder sehr osl als Autorität. — In den nenbegründcten Eile n b nhnrat tz bat die Land wirst,scimst Sachiens folgende Mitglieder gewählt: Rittergutsbesitzer v. Lebischlägel aus überlange»»», Gutsbesitzer Ublemann am Gör litz, Bankdirektoc Fürchtegott Melmert - Dresden, Rittergutsbesitzer Seiler auf Neuensittz, Gutsbesitzer Päßler aus Belmsvori. Als deren Stellvertreter wurden gewählt: Obcitommistar Münzner Freiberg, Rittergutsbesitzer v. Scbönberg-Bornil;, die Kreissetretäre Möbius - Ehemiiitz und Bunde - Zwickau, Krestchambesitzer Korsett Mittelherwigsdorf. — In unferem neue» B rü ck en z o ll ta r i f ist unter den Be siciungen bestimmt, daß nnhelodenc Fubriverle, welche nur mit dem Kutscher besetzt sind, die Brücke frei pa,streu tönnen. Eine Eguipage ist aber doch auch in dem Falle nicht als besetzt anzuscben, wenn ein Diener neben dem Kutscher sitzt, denn der Diener gebürt eben j so gut zu dem Fuhrwerk, wie der Kutscher und die Pferde. Durch I diese Bestimmung entstehen ans der Angnslusbrückc ,'elir wesentliche Verkehrsstörungen, indem die Herrschnflen das Brückengeld in dem Falle nicht zahlen, wenn der unbesetzte Wagen, welcher nur mit Diener und Kutscher bemannt ist, über die Brücke fährt. Man tann alle Tage beobachten, daß die Diener hoher Herrschaften und die Diener der Beerdignngsgesellschaflen kurz vor de», Brücken Hänschen vom Wagen springen. Der Kutscher fährt hierauf, weil der zu itzm gehörige Dienex nicht im Trabe »eben dem Wagen her laufen kan», ganz gcmüthkich langsam über die Brücke, oder wenn er wirklich schnell darüber fahren lollie, io bleibt er dann entweder am Denkmal in Neustadt oder au der talholiscbeu Kirche iu -Alt stadt halten und erwartet seinen Diener. -An den eben bezrichncten Punkten ist nun ein sehr lebhafter Vcrtebr und es dürste wohl im verkehz-Spolizeilichen Interesse liegen, wenn dort das Hatten der Wagen vermieden werden könnte. Ganz besonders Abends, wenn die mit einem Diener besetzten Wagen nach dem Neustädter Theater fahren, um die Herrschaften abziibolcn, ist diese Verkehrsstörung wahrzunchmen. BercitsRn früheren Jahren tonnte jede Eguipage, die im Innern nicht besetzt war, frei passirc», und es dürfte sich wohl empfehlen, diese alte gute Einrichtung wieder einzuführen, in dem die Herrschaften nur in seltenen Fällen so nobel sind, für den Diener das Brückengeld zu zahlen. In diesem letzteren Falle kann inan auch mit Sicherheit annchmen, daß der Diener die 20 Pfg. Brückengeld seinem Magen zmvendet, anstatt sie zu entrichten; denn wenn man bei jedem Gange über die Brücke 20 Pfg. verdienen könnte, so ist dies immerhin eine hübsche Einnahme. Ein Verlust entsteht für die Stadtkaste kaum, wenn die alle Befreiung auch hin sichtlich des Dieners aufrecht erkalten worden wäre. Giebt es doch Staatsdiener, wie z. B. Se. Exc. den Herrn Minister von -Nostitz- Wallwitz, welcher von den ihm nach dem Tarife zustchcndcn Be freiungen von Brückenzoll keinen Gebrauch mackst. Tie Eguipage dieses boben Herrn geht täglich mindestens 8 Mal, leer oder besetzt, aber immer mit Diener, über die Brücke; dies mackst täglich M. 1,00 Brückenzoll, mithin aus ein Jahr den ganz ansehnlichen Betrag von 584 M. -stimmt man ferner an, daß diese Eguipage viermal leer und blos mit dem Diener besetzt über die Brücke fährt, so könnte sich der Diener jährlich die Hälfte obigen Betrags, also 292 M., verdienen, wenn er über die Brücke laufen würde. Er thut dies aber nicht, weil ihm die Noblesse seines Herrn eigen ist. — Nach einer in Folge einer Beschwerde des liberalen Wahl- vercins in Zittau erlassenen Verfügung der dortigen Amtsbauvt- mannschast vom 11. d. ist die neuerlich in einigen Wnblbczirken geübte Praxis: Wähler Versammlungen polizeilich zu schließen, so bald Sozialdemokraten das Wort ergriffen, als ungesetzlich offiziell bezeichnet worden. Es ist erst nbzmvarten, ob die Rede des Betreffenden Umsturzgcdankcn zum -Ausdruck bringt oder auf dergleichen abziclt: der Umstand allein, daß er spricht, darf nicht maßgebend sür das Schließen fein. — Die hiesige Pferdebahn hätte gern nach dem Vorgang von London und New-Aork ihre Stallungen unv Remisen untereinander 1 elcpoonisch verbunden, denn Herr Parrisb weiß aus Erfah rung. wie wichtig für den exakten Dienst und schnelle Aushilfe bei großem Andrang die telephonische Verständigung der Stationen sein würde. Aber cs scheint, daß Dresden dieses Geschästsvortheilcs noch entbehren soll, der nnderorts schon unentbehrlich wurde. Mög lich, daß der sehr günstige Eindruck, den die Herren Gastwirthc jüngst bei der Besichtigung der Apparate kundgcgeben haben, einen neuen Fluß in die Angelegenheit bringt. Wie schon bemerkt, kommt Herr Obcrpostdirektor Züschner der Sache mit aller Coulanz ent gegen und diejenigen Geschäftskreise, die Intelligenz genug besitzen, um eine», so wichtigen Fortschritt sich nnichließen zu wollen, machen sich veroient um die Allgemeinheit, wenn sic mehr als seither sich dieserbalh mit der Oberpostbchördc in Verbindung setzen und bez. Beitrittserklärungen abgebcn. — Das Brandliiiglück in Oberblascwih trifft einen braven jungen Zimmcrmann, Prctzschcr mit Namen, ungemein bart. Eltern los hatte er sich durch Fleiß und Sparsamkeit wacker bis zur Selbst ständigkeit emporgcarbcitct und sich Arbcitsmaterial und Hölzer an- gcschnnt — da bricht in uncrklärbarster Weise (gearbeitet war in dem Schuppen nicht worden) Feuer aus und ruinirt den jungen Mann, der bei der Nachricht sprachlos vor Schmerz und Schreck wurde. vollständig. Ter Schuppen war vom Borbesitzcr und auch der diesem noch gehörige Holzvorrath versichert, aber der Pächter hatte noch nicht formell abgeschlossen und alles il,m gcbörige, mebrerc Hundert hart ersparte Tlialcr wcrtbc Eigenthum ist unversichert verbrannt. Die polizeiliche Untersuchung ist scharf im Gange, wie das Feuer hat entstehen tönnen. Brach es 24 Stunden früher. bei dem Sturm aus, so war der südliche Thcil des Ortes und der Wald kaum zu retten. — Ein französischer Arzt schlägt zur Abkühlung der Krankenzimmer eine Methode vor. deren Einführung sich allgemein empfehlen dürste. Er läßt nämlich die weit geöffneten Fenster mit Lcinwandvorbängen verhängen, die in Wasser cingc- taucht sind. Das Wasser abkorbirt nun in seinem Uebcrgange aus dem flüssigen in den lustsörmigcn Zustand Wärme und ist diese. Absorbirung im Stande, ein Sinken der Temperatur um 4 bis 5 Grad zu bewirken, wäbrend gleichzeitig die im Zimmer verbreitete Feuchtigkeit das Allmien erleichtert, Auf diese Weise kann man selbst im heißesten Sommer dem Krankenzimmer fast dieselbe er frischende Temperatur geben, die nach einem Gewitter herrscht. — Von der Kreisbauptmannschakt Leipzig ist ein Flugblatt: „Wähler des 15. RcichstagswahlkrciseS" übcrschrieben, und von der Kreisbauptmannschakt Zwickau da» mit „An meine Wähler" über« schrieben« verboten worden.
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