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- Erscheinungsdatum
- 1881-10-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188110197
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18811019
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18811019
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1881
-
Monat
1881-10
- Tag 1881-10-19
-
Monat
1881-10
-
Jahr
1881
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26. 'IrNirkkMLi. Jnicrale ivcrden MittennraV N tis Nachm s »in amnnvmntt", l'üannlag» bi» MNta»»»IiU>ir. I» Ncusiadt nur a»WackcnloHkn^ a>. Albftsrga'icNr!>di.'Nachm.>Ui>r. — Tie einjvaillge Peuircile toftel IL P!zc. Eingesandt N> Pigr. Eine Kam,Ni« ftir da» «ach», td-ige Erschlinen der Lnjliale ibird nicht gegeben. Auiwiulige Annancen» Aufträge vanuiidelaniiiru»-c>soncn unenren wie nur gegen Pianumera»»»» 8a>llu»g durch Ancftnarlcn oder 'g>oiicinjai,iung. Acht Liidcn kästen > - Psg. Jnscraic tür dt: «aniagd- «Ummer oder nuch einem Heillage die Petitzcue ua Pt. 25 LnsLdoZsri unä 25 Louverts, on^ttsvkvs ch'orrrllrl. Ulst Klonogk'Lmmen <2 holivtrige! liuchLluhou. vcwLehIungous, ^ vc-rpLelit in vinoin vlogautvu Karton, I Llailc. — 1'il8or K horlüiwut hvLtolit itvd it 12 VMcliiotleuc-it 5konc-fti-ami,ie». ^ NViI»IiuN> ^U'!tddri.). ItUILOII ^UIlUV,^'i>»llru>wi!-tiitd8ri^ > lu plttmlckrtctti I'aeklst, ii k« l»«« «Ion >»,» I» k t o II k t r « K »s WWWW, iftiifttckom 1'nelccst ft 0.75. 1. 1-2.'.. M ,)7"-'^UUtz' l..'»«», 2 Fl. E »»w l»r /uhpre-ltuiig. ittwrlcuiiut i->-i>»«r Ulick Wi)hl8c>uuc,elcc-i»l» 8urto» ompliohlt ^ ft I'tuiul 2, !i, 4, 6 unck V FkulR 8 Kauftisus 6 Impttiti'iir. liauftiaus 6. Knoline L Hipsvliel, « ^Itinnrltt «, ttttgiühlttii korvio ullc, »'»t/.ui-lilt.<>l i„ grci8Lc:r ^uLienhI /u ckvu ^ ^illigLtvn Lrcwon. «r. 2N3. Mittelung bomw Oktober. Barometer nach Oskar Vösotd. Walls,mf,c lä ttSibdö. s> II.) 76!» Mit .seit acstern I Mtit. gcsatten. Tberinoiaenogr. ». illcau,,,., Tc,„b. LS, " W.. incdr Temv. r'i-"W . iniauieTe>av " M. gord Böen ggtud. ütrarn. Anssichten für den 19. Oktober: 'ckLenig Aendcrung. Mittwoch, 1v. Oetober« tl-cianluoilftchic Rcdactcur >üe Pvlklslchkö U-. ft»Nl B,crc>i In Ttc.drn Rübezahl hat seiner Lust am Schabernack nicht behaglicher d>^ Zügel schieben lasse», als jetzt der bekannte Zaubergeist in Garzin bei der Blobstellung seiner politischen Gegner verjährt. Wie ge wandt Fürst Bismarck .Herrn von Bennigsen aller seiner staats- »lännische» Eigenschaft«.'!» entkleidete, so daß von dem berühmten Tiploinatcn Nichts übrig bleibt, jaiü einkganz gewöhnlicher Tntzend- Politiker. — Datz wurde gestern dargethan. Dem so köstlich gesopptcn und beinahe zum Vindcrspott geivordenen .Herrn v. Bennigsen, dem Bcinahc-Minister gesellt aber heute der Er-Münster Hobrrcht zu. Diesem geht'tz noch viel trübseliger. Es wird ihm durch Veröffent lichung amtlicher Protokolle von Miniftersitzungen schwarz ans weih nachgeivieseii, datz seine Behauptung, er sei als Minister ein Gegner des Tabaksmouopols gewesen, absolut unwahr ist. Herr Hobrecht, wenige Monate lang preußischer Finanzminister, vorher Oberbürger meister von Berlin, suchte sich nämlich durch seine Gegnerschaft gegen datz Tal'aksmouopol einem ostpreus;ischenWählerkrcise zu cmpsehleu. Fetzt bescheinigt ihm die „Norddeutsche" durch Abdruck derMinistcr- protokollr aktenmäbig datz Gegentheil. Nun erheben die liberalen Blätter ein Zetergeschrei über diese „skandalöse" Veröffentlichung. Neu ist in der Tbat die Anwendung diesctz Mittels, einen politischen Gegner moralisch todtzumachen, indem die Regierung die innersten Vorgänge in den geheimsten Ministcrialsitzungen nachträglich der Ocfscntlichleit preisgicbt. Aber für uns Nichtprenben ist es recht werlhvoil, einen Blick hinter die Berliner Regierungtzcoulissen zu tlnin. Wir ersehen daraus, w i c im Reiclrr regiert wird. Man höre und staune! Da treten am 21. Fanuar 1979 die prensüschcn Acinisler zu einer Sitzung zusammen. Unter ihnen Hobrecht, der Finanz minister, und Hosmann, zugleich preuftiscber Minister und Reichs- kanzlcraintspräsident. Sämmtliche Erccllenzcn sind sofort einig, dem Wunsche der Durchlaucht nach Einführung dcü Dabaksmonopols zu willfahren. Wie aber sängt man'tz an? Der ehrliche Hosmann empfiehlt ein correeteS Vorgehen-, er verlangt ein Spiel mit offnen starten, man solle das Monopol als solches im Reichstage cinbringcn. Ta erhebt sich Hobrecht: nein, man solle cs schlauer anfangen -, der Reichtztag würde ja doch eine Monopolvorlngc unbedingt ablehnen -, cS empfehle sich, die Besteuerung detz Tabaks nach dem Geivichte vorzuscblagen und zivar recht Hobe Steuersätze; damit ivürdc die Tabaksindnslrie so bedroht, daß sie aus Angst selbst um das Monopol bitten mübtc; man dürfe sich diese Absicht aber nicht merken lohen und müsse daher die Gcwichtsteuervorlage nicht als blos-e Scheinvorlage, hinter welcher datz eigentlich beabsichtigte Monopol sich verberge, sondern als ernstgemeinte Vorlage einbringcu. Also geschieht^ auch. .Hosmann wird überstimmt und Hobrecht empfahl die Gewichtssteuer mit der ehrlichsten Miene von der Welt dem Reichstage wieder holt als den einzigen Weg, um dem Monopol nutz dem Wege zu geben. Die Wahrheit kam also bei den damaligen Minislerial-Ver- sicherungen Hobrecht's ebenso übel weg, wie bei seiner jetzigen er- ministeriellen Fcindschaftsbctheuerung gegen das Monopol. Da Hobrecht damals beim Reichstage nicht so Hobe Gewichtssteuersätzc durchbrachte, als er dem Reichskanzler gegenüber als erforderliche Vorstufe für das im Hintergründe gehaltene Monopol zu erlangen sich anheischig gemacht hatte, muhte er seinen Abschied nehmen. S o lvird mitunter in Berlin regiert. Diese Folge ihrer Einhüllungen bat die „-Norddeutsche" gewih nicht vorausgeschen. Wenn Bennigsen hat das Vergnügen, dafür den bedeutenden Ausfall au Frachten aus den Eisenbahnen und das enorme Brief und Packetporto der Tabalsinduslrie einzubühen und nach sranzösiichem Muster sein Zoll- und Steuerpersonal um etwa lö.OOO Manu zu vcrinchren, um Defraudationen und Schmuggeleien zu verhüten. Fst Das die pslcgliche Sorgfalt des vaterländiichen Gewerbesleihes? Fln sächsischen Wähler, gebt daher keinem Liberalen oder Sozialdemo kraten Eure Stimme! Tie Liberalen erklären zivar, wie das Beispiel Hobrechts lehrt, mit Worten sich als Gegner des Monopoles, im Herzen aber sind sie cs nicht; für die Sozialdemokraten, welche jetzt in Freiberg, Dobeln und janderwärts um die Stimmen der Tabaksarbciter werben, ist die Ilmwandlung einer Privnlinduslrie in den Staatsbetrieb ein viel zu sehr verlockender Tlo-il ihrer Zwangs- slaatsprinzipien, als dass sie nicht zuletzt doch dem Monopol zu stimmten. Männer wie Zehmen und Oehlschlügel bieten weit bessere Gewähr. Alles Geld, was »mir aus dem Monopol heraus- schlagen zu können hasst, würde man viel richtiger durch eine ange messene Börsenstener und durch Abschaffung der Goldwährung erhalten. Darüber morgen ein Wörtchen! Die wichtigsten auherdeutschen Ereignisse des Tags sind die Szenen in Rom und in Irland. Zum ersten Male liat der Papst das freiwillig gewählte Gefängnis«, den Vatikan verlassen, um sich mit grohem Gepränge und umgeben von der bewaffneten Robel- garde nach dem Petersdom zu begeben und dort Mittelpunkt einer grohen Demonstration zu werden. Interessant ist sowohl der Um stand, dass der Papst seinen goldnen stäsig verlies« und wieder in ihn zurückkehrte, als die lebhafte Besorgnis«, dass Italien aushören könnte, katholisch zu sein. Der Papst besorgt, das; es sich dem Evangelium zuwcnde. Leider ist diese Furcht unbegründet. Die Italiener sind bekanntlich im Grunde ihres Herzens Heiden, welche äußerlich die Eeremonien der katholischen Vieche milmachcn; von einem ernsten religiösen Leben ist trotz der Unzahl von Virchen und Priestern nicht die Rede und der Italiener würde «ich nicht ent schließen, sich den strengeren Pflichtenlehren detz Protestantismus zu fügen. Die glänzenden Acnßerlichteitcn des katholischen Gotlcsdiensles entsprechen ihrem' sinnlichen Ralurell so sehr, das« der Uebertritt päpstlicher Vanoniker zum Protestantismus leider nur als Euriosa gelten dürfen. Gladstone bat mit seinen: Regiernngssnslem in Irland voll ständig gebrochen. Slait der bisherigen Nachsicht gegen die Land liga die äußerste Strenge. England legt seine schwere Eiscnfausl aus die „Schwesterinsel". Gladstone und alle Minister erhalten fortwährend Drohbriefe der heftigsten Art; ihre Wohnungen sind unter ängstliche Polizeiaufsicht gestellt worden. Gladstone gilt den Irländern als ihr „größter Verleumder und ärgster Zwingherr", vor allem 'Volte rief die Schwester oes verhafteten ParnellS aus: „daß es keine Infamie gäbe, deren er nicht fähig wäre; um diese höllische Tnrannei loszuwerden, sei auch die Anwendung von Dnna- mil gerechtfertigt". Zu verkennen ist nicht, daß Gladstone, als er erst Minister werden wollte, den Irländern große Versprechungen machte, die er nun nicht halten kann -, er entfesselte ihre Begelirltch- keit. Nun erntet er seine Saat. Entrüstungs Meetings sind auch in London gegen ihn in: Werte. Es ist hier und da in Irland zu blutigen Austritten gekommen. Dock, glaubt man, daß England den Ausstand niederwersen wird. Die so lange allem Schwipse ausgesetzlen englischen Regimenter werden mit rücksichtsloser Energie drnnsgehen. Eine Massenerhebnng der Pächter dürste kam» er folgen. Schon einmal wurde die Empörung in Irlano durch die Verhaftung O'Eonncll's erstickt; so kanns auch wieder tommen. gefoppt wurde, nun, so stellt Datz feinem Scharssinn kein besonderes Zcugniß aus, aber er handelte in gutein Glauben und er war schließlich Privatmann. Herr Hobrecht aber hat mit seinen Manövern als Rcichskommiffar Proben außerordentlicher Tiplomatenkünste gegeben und die ihm jetzt durch Bismarck zu Tbeil gewordene Lcction ist wohlverdient Uns aber, die wir weder das Monopo! ans Umwegen noch direkt wollen muß es mit scbnierzlicheni Be dauern erfüllen, durch den Hobrecht'schcu Fall zu lernen, wie viel Werth auf amtliche Erklärungen im Reichstage zu legen ist. Immer müssen wir die Frage auswcrt'en: „Wie soll man das Bestreben, den vaterländischen Gewerbefleiß durch Schutzzölle und andere Maßregeln zu heben, vereinbaren mit der drohenden Zer störung einer blühenden Industrie?" 'Nack, amtlichen Erhebungen leben in Deutschland von ihr 119,822 Personen, vom Tabakhandcl Hundcrttauscndc, von Rcbcngewcrben, wie der Eigarrcnkisten-, der Etiguetten-, der Seidcnband-Fabrikation weitere Zelmtauscndc Menschen. Von allen diesen wird ein erheblicher Bruchtheil sofort! brodlos, denn die Rcichsregie muß bedeutend thcuerer wirtlischaftcn, als die Privatindustrie. Das Pfund Rauchtabak, jetzt >/s—<«.Mark kostend, wird bei Anwendung der französischen Regieprcise auf ."> Mark zu stehen kommen. Das Monopol brächte eine Vertheuerung um 4- bis 599 Proe. Wenn schon die letzte Tabakssteuer Erhöhung eine Verminderung des Vonsums um 20 Proe. bewirkte, was wird erst jene Monopolvertheuerung das Rauchen cinschränkc»? Schon das Ucbcrgchcn vom Eigarrcn- zum Pscisenrauchcn wird viele Arbeiter brodlos machen. Tie französische Tabaksregie beschäftigt nur 15,586 Personen, abgesehen von den Verschleißern. Achnlich würde cs auch bei uns kommen, nur wäre der Schaden um so größer, da Deutschland, welches jetzt in Bremen den größten Tabaks- markt Europas besitzt, das Exportgeschäft ganz verlieren würde. In Bremen setzt man jährlich 1,190,000 Etnr. Rohtabak, im Wertste von 60—70 Milk, um» also fast das Doppelte des französischen Verbrauchs; daneben werden für 7 Mill. Mark Eigarren, wovon 2',s Mill. fremde, auogcsührt. Von der gcsammten Tabaksauofubr ^ Bremens gehen H, ins deutsche Zollgebiet, ins Ausland; diese " > sind aber doppelt so viel wertst, als die ganze deutsche Tabaks ernte, vermöge der höheren Güte der importirtcn fremden Gewächse. Ausländische Seehäfen, Amsterdam, Rotterdam und London werden ^ die lachenden Erben Bremens und Hamburgs sein. Deutschland lkt'kiikstc relrarammc bcr..TrrsvncrRackn ." vom 14. Oübr. Berlin. Ter Minister der osientlickien Arbeiten bat den be tsteiligten Eisenbalmdirektionen die Müllieilnng gemacöt, daß der Vniser seine volle Anerkennung und Znsriedenbeik über dieLeistun gen der Eisenbalmverwaltungen bei seinen diesjährigen besonders ausgedehnten und komplicirten .Reisen zu den Trnppenbesichtigungen zu erkennen gegeben stabe. Berli n. Eine ofneiöse Note richtet eine Vriegsertlärnng an ldie thüringischen Regierungen. Es mache sich dort bei der > diesmaligen Reichstagswalst wiederum Regicrungseinstuß in j der Weise fühlbar, daß Verwallnngsbenmte nicht nur ihren und ihrer Untergebenen persönlichen Einfluß in einem der Reichsregierung feindlick,e Siime geltend machen, son dein svgar die amtliche Autorität für Oppositions Eandidaie» ei» setzen. Sollten diese Bestrebungen, heißt es weiter, nicht inbibirt werden, so würde man sie vor die Vrilit der amtlichen Leffentlicb keit zwlien müssen. Tenn wohin solle cs führen, wenn die Reichs regierung außer der Feindschaft der Parteien auch noch die der Regierunge». in deren Namen solche Umtriebe fkaltsinden, zu er tragen stabe? London. Auf der Fahrt nach Genua scheiterte am Don- ^ »erstag der Livcrpooler Dampser „Euprinn" unweit Navin. Von § der R>—19 Vöpfe zählenden Mannschaft sind um 9 gerettet. An der Vüste von Northumberlnnd versank ein Middlesboroughcr l Dampfer mit 699 Tonnen Roheiten sammt Besatzung. Ans Ber- ivick wird der Untergang von 59 Fischerbooten mit ea. 299 Mann gemeldet. In Encmonlh ertranken 70 -80 Fischer. 'Viele Schiffe werden an der schottischen Vüsle vermißt, d>e zweifellos sammt der i Besatzung untergegangen sind. Berliner Börse. Der beute erschienene Woctzenansiveis der i Reichsbank lautet befriedigend, aber aus die Haltung der Vörie äußerte derselbe keinen Einfluß. Tie Börse war matt, und zwar auf Grund der Meldungen über die Pariser Liguidation. in welcher bis zu 29 Proeent «in Lnon sogar bis zu lO Proeent) Zinsen als Reports bezahlt werden sollen. 'Nur öskcrr. Ereditaetien sowie österreichische und ungarische Renten; auch rnssnche Wertste i waren fest. Deutsche Bahnen leblos und schwach, leichte gedrückt.! Lestcrreichiscbc Bahnen matt. Franzosen ick,lassen 5. Lombarden j 9 Mk. niedriger. Banken nicht behauptet. Deutsche Bank 1 Proe.; schlechter. Deutsche Fonds und Prioritäten lustlos. Oösterreichische Prioritäten schwach, Industrien ruhig, Bergwerke matt. Lokales unv Sächsisches. — Da der Vönigl. Sächsische Gesandte in Berlin, Herr v o n N ostitz - Wallwitz, durch seine mißliche Gesundheit genöthigt ist einen mehrmonatlichen Urlaub anzutretcn (den er in Italien zu verbringen gedenkt», ,o sind die eigentlichen Gesandtschastsgelchästc dem V. Säckn Mililürbevollmächligten in Berlin, Herrn Oberstltnt. Edler v. d. Planitz, übertragen worden. Ein äbnlicbcs Verfahren ln-obachtete das Königreich Wttrtembcrg, das, als der Gesandte von Spitzcmberg starb, während der halbjährigen Vaeanz seinen Militär- bcvollinächtnsten, General Faber du Fanr, mit der Wahrnehmung der Gesandlschnsisgeschäftc betraute. Diese verlangen die ständige Anwesenheit in Berlin. Ter geh. Legationsratl, v. Watzdorf ivird sich als Bnndcsbcvolkmächtigter des Vönigreichs Sachten, je nach Bedarf, van hier nach Berlin begeben, um an dcn Bcrathungen des Bundcsratlis tbeilzunebmen. — Um das Pfarramt für die hiesige neucrrichtetc Vircbcn« gemeinde zu S t. P etri haben sich 26 Bewerber gemeldet. Von diesen 'Allen empfiehlt der Stadtrath dem Vircbenvorstand zur engeren Wahl den Pfarrer 11«-. Richter in Hainewalde, den Pfarrer l)r. Albert in Reinersdorf und den Tiae. Vadcn in Maricnbcrg. — Dem inzwischen wiederum abgeänderten, aber nunmehr festgeslcllten B rück en ;o l lt aris für die Auguslus- und die Albcrtbrücke gemäß sind 10 Psg. für jedes Zugthier an be- oder unbesetzten Personenwagen wie sonst be- oder unbeladenen Fuhr werken aller Art «mit Ausnahme von Hundesubrwcrken», 10 Psg. sür jedes gerittene Pferd, 5 Psg. für jedes be- oder unbcladene Hundesubrwerl zu zahlen. Befreit von dieser Abgabe sind nur die Pferde der Vgl. Hosiialiung, die der Militärs, der Vaiserl., Vönigl. oder städtischen Beamten, sowie die der Feuerwehren; alle diese aber nur, wenn sie in Dienstverrickstungen geritten bez. gefahren werden, ebenso alle vor nnmcrirten Lohngejelürren «Droschken und Fiakern«, wenn sie nur vom Vntscher besetzt sind, und endlich die Pserde am Leichenwagen in Leichenkondutlen. Zmvidcrhant^ngen werden mit dem viersachcn Betrag des Zolles bestraft. - 'Nach zwischen der Lckonomische» Gesell schau im König reiche Sachsen und dem Sladtrnth neuerlich genossener kontrakt licher 'Vereinbarung übergiebt erslere ihre aus eirea 5«>«x> Bünden bestehende, vorwiegend staats- und volkswirthschastliche Biblio thek in städtische Verwaltung und wird dieselbe nunmehr mit der öffentlichen Stadtbibliothck verbunden. - Laut einer auf Antrag des Vönigl. Ministeriums des VultuS und öffentlichen Unterrichts ergangenen Verordnung des Vönigl. Ministerium des Innern ist angeordnet worden, daß bezüglich der Vontrole die Standesbeamten vor Beginn jedes neuen Schuljahres den Schulvorständen ihres Bezirks aus deren rechtzeitig gestellten Antrag ein aus Grund des Geburtsregisters angcfertigtes Verzeich nis« der i«i dem betreffenden Schulbezirle geborenen und mit dem bevorstehenden Ausnnhmeterinin schulpflichtig werdenden Vind e r gebührenfrei cinzureicben haben. - Laut Verordnung des Vönigl. Ministerium des Innern bat die Vönigl. Vreivbauplmannschaft Dresden die Polizeibehörden des hiesigen Regiern»gobezirks angewiesen, die Verloosung gewerblicher Erteugnisse in Weckmaehlsbazare», bei welchen Gelegenbeiten das Publikum zeitweilig Benachtbeiligung erfahren link, zu verbieten und G e n e l> m i g u n g hierzu nicht zu crtheilen. — Die B u ck, binder - I n n u n g beging veirzangenen Sonn abend in den festlich dekorrrten Sälen des Hotel Stadl Wien den ersten Jahrestag ihrer 'Neu Organisation mit Tafel und Ball. Das Fest zeichnete sich nickst nur durch schönes Arrangement aus, son dern wurde besonders durch den von Herrn Fabrikant Wenzel prächtig ausgeslattcten Eolillon verherrlicht. — Heute beginnen im „Trianon" wieder die Eoncerte der renommirtcn Tiroler Sängcrgesellschast Pitzingcr (4 Damen und 1 Herren). — Heute feiert der Deutsche Vcllncrbund hier in Meinhald's Etablissement sein Stiftungsfest. Einen der Gründer dieses Bundes tragen die Mitglieder leider gerade beute zu Grabe. In den letzten Tagen sind in verschiedenen Gegenden des Reiches ea. ein Dutzend lozialdemokraliscktz'r ReicbSlagsivahIaufrufe auf Grund des Sozialistengesetzes unterdrückt worden. Ferner wurde eine Broschüre „Der Vetter aus Amerika. Eine Er zählung sür Landleute, erbaulich zu leien" verbot e n. - Es scheust noch nickst genügend bekannt zu sei», daß seit Be ginn des vorigen Sommers dem Personenverkehr zwischen Dresden und Frankfurt a. M. ein direkter Wagen zur Verfügung sielst, wenn man die Route über Halle Vaffel wählt. Nur über diese Route ist der Durchgang eines direkten Wagens möglich und der Reisende fordere alio Billet über Halle Vaffel, da auch über Ersurt- Bcbra direkte Wllels vorbanden sind. Tic betreffenden Wagen laufen in dem Zuge, welcher 5 llbr 18 Minuten Nachmittags von Dresden 'Altstadt, 6 llbr 19 Mumien von Dresden Neustadt abgeht und in dem I I llbr 55 Minuten Vormittags in Dresden-Neustadt eintreffenden Zuge. In der hiesigen Münze wurden im September 288,720 E i n m a r k st st ck c ausgeprägt. Tie Zabl der im vorigen Monat in iämmtUckien deutsche» Münzstätten zur Ausprägung gelangten Einmarkstücke betragt 2, !I I.ck7l. Ueberbaiipt sind bisber ><!««,955,7«>9 geprägt worden. Der Werlh der vorhandenen Siibermünzen stellt sich zu dem der Goldmünzen wie l : ck. — Zum Scimtze der Tahakindusirie, welche nuis Nene durch Androhung des Monopols gesölndet isi, soll Sonntag den 25. d. im Saale der Vausmaimschast, Ostraallee 9, früh II llhr eine Ver sammlung sächsischer T a b a k s a b r i k a n t c n und Händler slattsindrii, in weicher über die Mittel zur Al'wclir des gefürchteten Monopols Herathen weiden soll. — Beim Eiieiihalmbetrieh ans den s ä ck> fischen Staats- bnlinen sind im Monat August nur 2 Perionen «Bahnt,eamlc) verletzt wvrden. Außerdem ließen siel, 2 Selbstmörder durch Züge übei-sabren. Beim Betriebe aus den deutschen Eisenbahnen, aus schließlich der bauerischrn, kamrn 52 Personen, darunter l Reisen der, ums Lrl'rn und 199, darunter 4 Rrisendr, ivurden verletzt. Dazu kommen »och 12 Selbstmörder, die aus den Schienen den gesuchte» Tod fanden. - Bor rinigrn Tagen sind, wie schon gemeldet, der hiesigen Polizei zwei große Visten mit gegen 49.009 Stück Wahlauf rufen für Bebel in die Hände gefallen. Tiefe Wahlaufrufe enthielten die gewöhnlichen aufreizenden, pctroleumduftcnden sozial demokratischen Redensarten. Tic Visten waren von auswärts an rinen hiesigen 'Vertrauensmann der sozialdemokratischen Partei ge kommen und sicher angrlongt. Dieser, ängstlich gemacht, läßt auf den Ratl> eines Dritte» durch Tienstlcute die Visten zu einem Manne schicken, der mehrere Treppen hoch wohnte und als Gareon rinc solche' Sendung gar nickst zu erwarten hatte. Der Hausnsirth sielst die Visten, stellt Fragen, die unbefriedigt beantwortet werde», der Empfänger ze igt Verwirrung, worauf dcr HaiiSwii tli zur nächsten Polizeistation läuft und dciuinzirt. Tic Polizei war nicht wenig erstaunt und erfreut über den Fang. — Vor einiger Zrit bat einer der größtcn Industriellen von Neustadl-Dresden durch den Tod seines Schwiegervaters, eines großen Fabr-kante» in Ebemnitz, eine Erbschaft gemacht, deren Höbe von Personen, welche das wohl wissen können, nuf 1'/« Mil» lion Thaler (nicht Mark) angegeben wird-
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