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- Erscheinungsdatum
- 1881-10-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188110051
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18811005
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18811005
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1881
-
Monat
1881-10
- Tag 1881-10-05
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Monat
1881-10
-
Jahr
1881
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Vrosävn 1881. ^Itinl I«,IIch sril» 7 Uhr ter »»xdMon: Morienltrah« I 7d-»ncm«»>e>>rct« di'rtrljhhll <» >I»»rct» di'rirlMlich 7 Mail d» Mae-, durch die Po» iM°lI7»PIac Nunun lüPsgr. r37000 «uhaft» «irmpl. schr hirKliittgahe riiiaelandirrl»«. uujntflr ma»' sich dir Strdacli», „ich! vcrbmdlich. «imonltn kür uns iichme» »»: rleTUmoncrii-Purcaul ».-»«>«»- »,»> » tv»«I«rj — M«N«: - lau»« »«»mp.: gu»all»««»auk: — «all«» s» Äör>>»: — ««». «>«S >» Maodkdurg: — 8 varck «« «». e:-«>«»a« tu Haue: «nertiiHanwuez. L6. Nrilrral« wridrn MartruUrahe >1 d>« Nachm. » Uhr anarnommkn, Loamag» bt« M>tta,«1'<i»tir. Au Neustadt nur an Wocheiilahen: ar. trloftciaaste Nr. b m-Nachm. SUtzr. — Die einipalttge PeUljctU kostet I» Psae tiinuelaudt Uit Psge. Sine «Äaraniie iur dal «achil- »tthtge «rlchetnen der Inserate wird »tcht ,ehkbe». Lutwarlttze «nuoucen-AuslrLge von unbekannte» Pe l sonc» ituerire n Ivir nur lesteu tprLuumera»»»« gahlu»-durch Pricimarkc» oder Poucintahlunst. Acht Silben kosten ld P«g. Inserate tstr di: Pioniaui- biurnmer oder »ach eineni Z-tUei« die PeUtjetle sti) P,. ksuptstr. «-stpthtst. OrsrLäork L kksi§er 8! HtMl88vmi?»t tlir NrlU»ltru;tu»^ru»Lvn. ß ^oulnrltttvl, vo» 10 Zl. bist 40 U. ^ Diutakklnula -Vumvabl! Tageblatt für Wolitik, Anterhalt«ng,GeslhäftsvkrIrkhr. LörjculicrW, Tremdtuliste. VZLttL INttILIL 8 ll Itüvlio uml DoIiotito886nlmn6!iMK E tlvrvornts-omlt! Koulustton «lc-rKaiku»! 0 r! 8 inrit - 8IlI§?^-Mlimasok. mit ät!ir volllcommvllsbvu X^iiitratou r„»l llvusktvll Liu- rielitullgvu siuck in Draackan Illtl' ü>t Iruhon i i»> >L«»L»r bvl 0. ><kl«I1li>8«i'. Rr. 278. Witterung vom -», Oktober. Baromete» stach Oskar Bdsold, Walistrabc UlN'lbds.SN.) 7,i7 Mist , seit gestern unveraiiden. Tbennoiiteirogr. n. stieanut.: Tcmp. I o W.. »jede Temv. I» W.. bijchsie Teuiv K»W. Osi Sstiad. Vedrrit. Aussichten für den 5. Oktober! Zeitweise nufklärend, rauh, keine wesentlichen Niederschläge. botiuckst sielt vou Mul, au nur keokU'rlE, 1XIiI»itU8 ^ Mittwoch, 5». Oktober. ' Aeraulworlitcher Redacienr siir Pottttfchkö Nr. «Lm,l B icrc» i» Trcodc» Noch ist der künftige ReictMag nicht gewälilt und schon spricht man vo» seiner Auslösung. Die Berliner Regierung giebt das Loosuugswort aus: cs komme darauf an, wie sich der Reichstag zu den Steuer- und den volkswirtl>schastlichcu Plänen der Reichsregierung stelle. Opponirc er ihr schroff, so erfolge seine Auslosung nach Weil, nachten. Das Tabaksmonopol und die Arbeiteruusall Versicherung aber seien, selbst wenn eine Mehrheit dafür vorhanden wäre, noch nicht in der nächsten Session zu erwarten. Wird jemand hieraus klug? Wir gestehen offen unsere Unfähigkeit, eine derartige Ankündigung zu verstehen. Wie soll der Reichstag einer Anzahl von Gesehen zustinnncn oder widerstehen können, wenn er sie noch gar nicht kennt? Ihn aber trotzdem mit der Auslösung bedrohen das ist entweder ein Unsinn oder ein Versuch, Deutschland als eine große Kinderstube zu behandeln. Mit dieser Art vou Stimmungs- macherci flöht aber die Rcichsregicrnng ihre besten Freunde vor den Kops. Ein Marktschreier mag dem Publikum alle Tage ein anderes Guckkaslcnbild zeigen, um sich Zulauf zu sichern: eine Regierung muß mit einer festen, klare», deutlich erkennbaren volksthümlichcn Sozialpolitik vor das Volk treten, ui» eines grossen Erfolges sicher zu sein. Rach den Erfahrungen, die das Volk mit der liberalen Gesetzgebung gemacht, verlangt cs einen entschiedenen Bruch mit der Aktien-, Wucher-, Gewerbe- und Zugsreibeit, verlangt es Be freiung von der Herrschaft der nndeutschen Ausländcrei, des Zrei- baudels und der ganzen Mnnchcsterwirthschast, verlangt cs ein mah- volles Vorgehen in der Sozialreform, daher zunächst Vorlage eines Arbeitcrunsatl-Versicherungsgesehes. Heute aber sage»! so weit sind nur noch nicht, nachdem man gestern sich gerühmt: cs ist Alles fertig zur Vorlage; gestern grobes Geschütz gegen die Liberalen aus- fahren, um heute mit Herrn v. Bennigsen zu liebäugeln, das geht über die Fassungskraft des gemeinen Mannes, der die krummen Wege weder liebt noch versteht. Wenn man sich in Berlin über die Physiognomie des künftigen Reichstages selbst noch kein rechtes Bild machen kann, so verschone man das Volk wenigstens mit solchen unzeitgemäßen Auflösungsdrohungen. Tie Bezichtigung der „Reichsfeindichast", mit der die „Norddeutsche" sofort zur Hand ist gegen alle Diejenigen, welche die noch völlig unbekannten und unklaren staatssozialistischen Pläne des Reichskanzlers nicht gleich loben wollen, diese Anklage schreckt ja doch Niemanden mehr. Dem Reichskanzler mag es nicht angenehm gewesen sein, daß der Ecntral- verband der deutschen Fndustriellcn, der vorige Woche in Dresden tagte, das Projekt der allgemeinen Invaliden Versicherungsanstalt für undurchführbar erklärte und statt dessen eine Reform der Armenpflege mit staatlicher Hilfe in Vorschlag brachte. Fürst Bismarck soll darüber sehr unmuthig gewesen sein, daß er so von seinen wärmsten Anhängern verlassen wurde. In Wahrheit sollte er dankbar sein, wenn er in wohlwollendster Absicht von Maßregeln abgehalten wird, die scheitern müssen, man erspart ihm dann die üble Nachrede bei solchen Mißgriffen. Für das Volk ist die Sache höchst einsach: es wählt pflichtgc' IN äst solche Abgeordnete, die ihm Gewähr bieten, daß mit der libe ralen Gesetzgebung grundsätzlich gebrochen und ehrlich die Balm verständiger, ausführbarer sozialer Reformen beschulten wird. Tas Volk läßt sich in die,em Geschäfte auch nicht durch Auslösungs- drolmngen oder allerhand unmögliche Volkesbeglüclungsplänc irre machen. Namenilich der Humbug, den gewisse ossieiösc Federn mit den angeblichen Segnungen deS Tabaksmonopols treiben, hört, je länger er dauert, immer mehr aus zu ziehen. Fe mehr der Tabak blutet, deslo mehr soll er bekanntlich den Erlöser für ganz Deutschland abgeben. Tic Gemeinden sollen die Schul- und die Armenlast loswerden, der Mittelstand braucht keine Einkommensteuer zu zahlen, die „Enterbten" erhalten eine Sparbüchse für Invalidität und arbeits unfähiges Alter — Alles aus dem Monopol. Niemand geht leer ans, höchstens der genügsame und bescheidene Militär-Etat, den man immer ja so stiefmütterlich behandelt. Mit diesem Tabakü- monvpol treiben die Offiziösen ein widerlicheres Spiel, als die So zialdemokraten mit ihren Verheißungen von allerhand Weltbeglüctungs- rccepten; cs ist eine Wünschclruthc, welche unerhörten Wohlstand hervorzaubert. Schade nur, daß dieser Wohlstand nur aus der Zer störung des Lebensglückes von Hundcrttausenden braven Menschen cmporblübcn kann! Dem gegenüber berühren die Worte, welche Reg. Präsident v. Diest beim Schlüsse der Industrie Ausstellung in Halle sprach, ungemein wohlthuend. Sie enthalten in der Tliat cin Regierungsprogramm: Wenn wir alle Jahre so eine herrliche Ausstellung zu Wege brächten, wenn deutsche Industrie und Gewerbe auch die höchste» Ziele in Bezug aus die Billigkeit und Güte ihrer Erzeugnisse er reichten, wenn wir alle Preismedaillen der Welt in unseren Händen tenzentrirten und sorgten für unsere Arbeiter nicht mehr: so wären wir nichts, so wäre eS uns nichts »übe. Der Grundsatz: laikson täiro, Iai8-o/i>i>88vr (ruhig zuschen und lausen lassen), er Ist von einer ener- anchen Regierung in seiner Unbarmherzigkeit und Uncbristlichkeit er kannt, zumal wenn man ihn auch aus das Verhältniß zwischen Arbeit geber und Arbeiter nusdehnen will, namentlich wenn man ihn auch auf die armen vcrsübrten Leute anwenden will, welche in die Hände der Räuber gefallen sind. — Sic wissen, wer darunter zu verstehen oder in ihre Hände zu fallen drohen. Was ein deutscher Patriot, was ein ehrlicher Eliristenmensch zu tlmn hat, es ist uns vorgehalten in dem Bilde des barmherzigen Samariters. Denn, meine Herren, lai-E tuiro. so spricht der Lernt, und lum-w? pirokor, so sprrcht der Priester! Ach, daß das ganze Volk und seine Vertreter und wir Alle, meine Herren, mithelsen möchten an der großen Aufgabe; daß wir nicht „vorübcrgehen", sondern Hand anlegen! Das unter dem französischen Kaiserreich oft beliebte Manöver, fremde Zeitungen mit unangenehmem Inhalt an der Grenze mit Beschlag zu belegen, wird unter der Republik jetzt von Neuem aus geübt. Englische Zeitungen mit Depeschen aus Tunis wurden an der französischen Grenze einfach eonsiseirt; daü Gleiche geschah mit Pamphleten, welche gegen — Gambetta gerichtet waren. Ferner befahlkriegsminisler Farre, alle Eorps-Ehess, jeden Militär aus daü Strengste zu bestrafen, der den Zeitungen Nachrichten geben würde, kurz, die Republik ist auch hierin die gelehrige Schülerin des so verlästerten Kaiserreichs. Am wenigste» gereicht es ihr aber zum Ruhme, auch die Eorruption desselben so getreulich lopirt zu haben. Es ist über alle Zweifel erhaben, daß Rochefort's Ent Hüllungen über die wahren Ursachen des tunesischen Abenteuers im großen Ganzen die Wahrheit brachten. Gambetta und seine ganze tugendhafte Sippe, der Gesandte in London, Eliallcmel Laeour, der Bevollmächtigte Frankreichs beim Be» in Tunis, Roustnn, der frühere Pariser Polizeipräsclt, Leon Renault, verbrüderten sich, um Tunis auszuplüudern und sie sehten zu diesem Belmse das fran zösische Protektorat über Tunis in's Werk. Leon Renault, von Rochefort in die Enge getrieben, hat dieser Tage unter der Form von Ableugnungen offene Geständnisse gemacht. Er war nach Tunis gegangen, um den Be» zu bewegen, einen neube gründeten landivirthschaftlichen Ercdit - Verein, der Tunis beglücken sollte, in Wirksamkeit treten zu lassen. Als sich der Be» dessen weigerte, wurde die tunesische Erpe- dition nrrangirt, die sich nach der Ansicht dieser leichtfertigen Bör- senmcnschen zu einer Art militärischen Spaziergangs gestalten sollte. Hierbei konnte außerdem die junge republikanische Armee mühelos kriegerische Lorbeeren ernten. Der Kriegsminister Farre, ebenso leichtfertig, entsendete nicht einmal ein geschlossenes Armeekorps nach Afrika, sondern entnahm den verschiedenen Regimentern ein zelne Bataillone, sie zu einer bunten Mustcrkarte zusammenstellcnd. Gambetta schrieb ilnn ebenso leichtsinnig den Feldzugsplan vor; auch die jetzige Erpedition gegen die heilige Stadt Kairnan ist ohne jede Kenntnis; der tunesischen Verhältnisse in, Rednktionü- bureau von Gambettas Lcibblatt entworfen. Statt den Ausstand zu zertreten, kann die Eroberung dieser den Bekenner» des Islam heiligen Stadt ihren religiösen Fanatismus zum Siedepunkt erhitzen. England und der Sultan werfen sich gleichzeitig mit ausfälligem Eifer auf Egypten. Ter Sultan schickt drei außerordentliche Ge sandte nach dem Nilland, um den Vizekönig zur Verantwortung zu ziehen, daß er noch nicht die Huldigungsreise nach Konstantinopel angetretcn. Es ist das ein Vorwand, um die Entthronung Tewstk- Paschas und seine Ersetzung durch Halst» Pascha, vorläufig probe weise auf ü Jahre vorzubereiten. Ohne englischen Rückenhalt wagte der Sultan einen solchen außerordentlichen Schritt nicht. England bedient sich des Sultans, um seine eigene Steilung in Egypten um jeden Preis zu befestigen und jeden fremden Einfluß auszuschließen. Für dieses hohe Ziel — ausschließliche Herrschaft über das wich tigste Verbindungsglied zwischen dem Mutterlands und Ostindien — ist England bereit jeden Preis zu bewilligen, natürlich, wenn eü ilm nicht selbst z» zahlen braucht. Daher luelet England sogar den Oesterreichcrn türkische Häsen und die Vorherrschaft über die Balkanhalbinsel, Griechenland ausgeschlossen, bis Salonicbi an. vorausgesetzt, daß Oesterreich als Gegendienst die englische Politik in Egypten unterstützt. Das thut derselbe Gladstone, der einst den Oesterreichern in Bosnien zugcrusen : Hände weg! Oesterreich scheint aber wenig Neigung zu verspüren, den englischen Agenten und Ge schäftsreisenden im Orient nbzugeben. Neukskc Telegramme ver ..TresvurrNactlr." vom 4. Otibr Berlin. Die „Nordd. Allg. Ztg." sagt: Eine Weitersührung der Verhandlungen mit Rom lönue eist erfolgen, wenn die preußr ! sche Regierung stch über die Vollmachten, die sie nur durch die! Gesetzgebung erlangen kann, schlüssig gemacht bat und wenn diese I Vollmachten ihr bewilligt sind, denn nur mit solchen Vollmachten l in der Hand kann der Vertreter in Rom sagen: Dies kann auf Grund der gesetzgeberi'chen Vollmachten jetzt bewilligt werden, welches werden Eure Gegenleistungen, wie wird Euer Verhalten bei dem lierbeizust,Inende» Zusammenwirken sein- — Das konservative Eentraltomitee bat N! Lokale für den ld.Olk. gemietbet, in denen der stl>. Geburts'ag des Kronprinze» zugleich init dem Gedenktage der Völkerschlacht bei Leipzig festlich begangen werden so». - Heute Nachmittag fand kurze Zeit starkerLchneesall statt. Paris. Zu de» deutschen Offizieren, welche den französische» Manövern bei Nantes beiwohnten, äußerte sich General Zents cum Abschied etwa wie folgt : Deutschland sei eine große Nation, ebenso ausgezeichnet durch kriegstlialen wie auf dem Gebiete des Friedens; er hosse, daß die sogenannte Erbfeindschast zwischen Deutschland und Frankreich immer mehr verschwinden und einem immer besseren Einvernehmen zwischen den beiden großen Nachbarvölkern Platz machen werde. Paris. Einer Meldung aus Aden von, I. d. M. zufolge ist seit 8 Tagen kein Ebvlerasall daselbst vorgekommen. Berliner Börse. Der Wochenausweis der Reicbsbank! wirkte erst heute; dazu kamen ungünstige Meldungen von auswärts, ! sowie Befürchtungen vor erneute» Golderports naclGAmenla. 4ieM^- l,chsjgt>„, Hcgrr llebungen im Sprengen von Eisenbahn — Orden. Rittmeister von Po fern wurde zum Ehren- ritter des Johanniter-Ordens ernannt; Rentier David Schüller zu Gelenau erhielt das Albrechtstrcuz. — Der I. Letober, jener Tag, an welchem vor 25 Jahren die n e im? n I usti; geie tz e, das öffentliche und mündliche Verfahren im Strafprozesse und das Institut der Staatsanwaltschaft im König reiche Sachsen ins Lebe» trat, gestaltete sich für einen Staats beamten, der um die Einsübrung dieser wirtlichen und segensreichen Iustizresorm große Verdienste sich erworben hatte, zu einem hohen Ehren- und Freudenfeste. Feierte doch .Herr GcncraIstaats - a n walt Dr. v. Schwarze, der an dem Zustandekommen jener Gesetze einen bedeutsamen und rühmlichen Antheil genommen hatte, zugleich den Iubiläumstng seiner Berufung in das hohe und ver« anlwortungsreiche Amt, das er noch heute bekleidet. Daher erschienen denn auch am Morgen des I. Oetober in jenem kleinen Häuschen an der Augnstusbrücte zahlreiche Glückwunsch-Deputationen: Namens des beurlaubten Herr» Iustizminister Herr Ministerial-Director Herbig, Namens des Oberlandesgerichts Präsident Klemm, NamenS der Stadt Dresden Herr Oberbürgermeister Iw. Stübel, Namens der Stadtverordneten die st Vorstände, welche eine kalligraphisch wohlgclungene Adresse überreichten, Namens der sächsischen Rechts anwälte und Anwaltkammern Herr Iuslizrnth kW. Schassratb, Herr Polizeipräsident Schwans; und endlich auch eine Deputation der gesammlen Staatsanwaltschaften Sachsens, die Herren Oberstaats anwälte Roßtäuscher-Dresden, Hossmann.Leipzig, Ricluer-Ebemnitz, Petri Bautzen »nd Kubasch-Zwickau, welche dem Jubilar ein kost bares Prachtalbiun überreichten, das die wohlgelungenen Portraits der Staatsanwälte des Königreichs (sämmtlich in dem berühmten Atelier des Hospliotographen Teich-Hanssiaengl aufs Gediegenste und Geschmackvollste ausgenommen) enthielt. Ein Festdincr im Belvedere, auSgestattet mit zahlreichen trefflichen Trinksprüchen, ver einigte den Jubilar und die Glückwunsch Deputationen zu stunden langem, anregendstem Beisammensein. — Tritt als Reichstagskandidat auf und Tu bist eine will kommene Zielscheibe für allerhand Verleumdungen! Selbst Deine Familie schonen sie nicht. Tas empfindet jetzt namentlich auch der im Döbelner Wahlkreise nnfgestellte Patriot, der Präsident der l. Kammer, Herr v. Z c h m c n. Iemehr seine Kandidatur an Anhang unter den Landwirtbcn, den .Handwerkern, Fabrikanten und nament lich auch den Eigarrennrbcitern gewinnt, die genau wissen, daß Herr v. Zchmcn niemals das Tabaksmonopol bewilligen wird, um so geschäftiger arbeitet die Verleumdung gegen ihn. So sprengt man aus, die Gemahlin des Herrn v. Zehmen sei zur katholischen Rcli- cston übergetreten und die Kinder seien katholisch erzogen worden. Das Wahre an der Sache ist, daß Herr von Zehmen in gemischter Ehe lebt; seine Gattin, eine Preußin aus Westfalen, ist als Katho likin geboren; der Sohn des Herrn v. Zehmcn ist als Protestant geboren, in dieser Religion erzogen worden und gehört ihr noch heule an. Ter Zweck jener verlogenen Insinuation ist offenbar, das Mißtrauen des sächsischen Volks, welches im Punkte des Glau bens bekanntlich mit gutem Grunde sehr leicht erregbar ist, gegen die Wahl des Herrn v. Zehmen in den Reichstag zu erwecken. Man sollte aber das VerlenmdungShandwerk etwas weniger ver froren betreiben, denn es ist doch ein starkes Stück, denselben Mann, der soeben erst einstimmig zum Präsidenten der evangelisch-lutheri schen Synode erwählt worden ist, als tatholisirenden Tendenzen huldigend zu verdächtigen. - llnscren verdienten Herrn Sladtrath Grabowski hat am Sonntag Abend aus der Alberlbrücke das Unglück betroffen, zu fallen und sich den linken Vorderarm zu brechen. - Das Directoriat an der neu errichteten 18. Bezirksschulc in der.Holbcinstraße ist dem bisherige» Oberlehrer.Herrmann Schindler von der 12. Bezirtsscbule übertragen wordcn. — Durch sladträtbliche Depukirte wurden verflossenen Montag Nachmittag die Pferde und Materialbestände der hiesigen^Düle ger-Erport-Ge sei llchaft in deren Anstalt am Tatzberge der üblichen I a h r e sbesichli g u n g unterzogen. Nicht weniger als 4i> vollständig ausgerüstete zweispännige Gefcbirre waren hierzu ausgerückt und 4 Maschinen, nämlich 1 Dampf- und st Handlust- duickpumpen mit zugehörigen Schlauchwagen zur Aufstellung ge langt. Der interessante Vorgang fand mit Begebung der Slälle, Futterböden und Werkstätten des Elablissenients seinen Abschluß und brachte den Gesellschnstsvorständen und Organen den reichen Beifall der Revidirenden ein. Mit der Frage der Beseitigung der mit der Rauch - und R u ß e r z e u g u n g in Dresden verbundenen Uebelständc beschäftigt sich der Rath bereits seit längerer Zeit; in diesen Tagen bat er zu Anstellung von Versuchen zunächst »M Morl bewilligt. Die Getreide- und k o h I e n t rn n sp o rt c aus Oesterreich haben in der letzten Zeit einen außerordentlich lebhaften Verlehr aus den sächsisch-böhmischen Eisenbahnlinien hervorgerusen. Damit im Zusammenhänge stobt die Tbalsachc, daß die östcrrcichi« scben Waggon Lcibanstalte», welche jahrelang kaum das Leben fristeten, gegenwärtig vollständig ausgeliehen sind, daß dort schon ! Mangel an Wagen eingetrelen ist. - - Gestern hielt hie Freiheitlich v. U c chtri tz' s ch e Fm milic j ihren periodisch wiederkehrenden Familicntag liier im Saale des Hotel zum Kronprinz ab. Es ist bemerkenswertl, wie die adeligen Geschlechter gegenwärtig melir als in früherer Zeit, sich durch sclbst- geschnssenc Institution enger an einander schließen, um das An sehen und Fortbestehen aller Zweige derselben zu fördern. Möchte dies auch in anderen .Kreisen Nachahmung finden. Im Lause des morgenden Tages werden von dem hier gar- nisonirenden Gardereiter-Regiment nieder sogen. Drachenschlucht Stimmung war matt, die Eourse wichen zurück. Deusch^ Bahnen still, schwächer. Oesterrcichiscbe Bahnen erfuhren stärkere Einbußen. Franzosen schlossen 5G, Nordwest st, Elbethalbahn 7 Mark schlechter, nur Lombarden konnten noch eine Avance von I Mart behaupten. Tie leitenden Banken lagen matt. Ereditaelien setzten t!52 ein und schlossen 014, !> M. niedriger als geiler». Dis konto und Deutsche Bank verloren je stG Proeent. Die neu ei» geführten Aktie» der Russischen Bank für den auswärtigen Handel gingen zu 7!M,—4a lebhaft um. kapabnnken ziemlich lest. Berg werke crössneten fest, gingen aber später gleichfalls zurück. Laura blieben 2'e, Dortmunder I'a Proe. schlechter. Industrien ruhig; die Courodifferenzen bei den sächs. Induslriewerthen sind ohne Be- i,,- Miiwitiam leiten besser. vokales und Sächsisches. — Se. M. der K v n i g ist von Wien aus am 2. Oetober zu ! schienen mittels Dynamit vorgcnommen. - In der am 14 d. Nits, beginnenden öffentlichen Verband- lung desSoziaIi st e n H o ch v e r rathsproze s s e s in Leipzig wird die Antlage von Herrn Ober Rcichsanwalt Freihrn. Ist', von Seckendorfs und einem der Reichsanwälte vertreten sein. Den Vorsitz - des Gerichtshofes und die Leitung der ganzen, voraussichtlich etwa ! tu Tage in Anspruch nehmenden Verhandlungen bat der Präsident Dr. Drenkmann, früher erster Präsident des preußischen Obcrlandcs- iwrichtü in Mnrienwerder. Der Gerichtshof besteht ferner aus dem j Scnatspräsidentcn Dr. v. Beuerle tWürtemberg) und den Räthen Pctsch, Dr. v. Freiesieben «Sachse»;, Dr. Spieß «Braunschweig), i, Dr. Puchelt Hostmonn, Kienitz, ! Krüger, Schwarz, Stecbow und Tbewalt «Preußen». — Die vom hiesigen Gemcinnützigen Verein für das bevor- siebende Wintersemester in Aussicht genommenen Unterrichts- Kurse für Erwachsene «Damen und Herren», als: Deutsch (mit den kaiserlichen Hosjngden in der Steiermark abgereist. Tic hohe Berücksichtigung der neuen Orthographie», Geographie, Geschichte. Jagdgesellschaft setzte sich zusammen aus dem Kaiser von Oesterreich, kauf»». Rechnen und Buchführung, Stenographie und Naturwissen- dcm König von Sachsen, dein Kronprinzen Rudolph von Oesterreich, fchasten, nehmen in den nächsten Tägeu ihren Anfang. Anmel dern Großyera^ Ferdinand von Toskana, dem Prinzen Leopold düngen können noch immer an der Kreuzkirche 15, 1. erfolgen, vo» Bauern (Schwiegersohn des Kaisers von Oesterreich) und dem — Um einen neulich«:» Schreibirrthum zu begleichen, sei hier Herzog Karl Theodor in Bayern (dem bekannten Dr. mock. »nd nochmals erwähnt, daß die Ia^d aus weibliches Rehwild am Schwager unseres Königs). ' 15. d. M- beginnt und am Io. Dccembcr c. wieder endet.
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