Suche löschen...
- Erscheinungsdatum
- 1881-09-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188109166
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18810916
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18810916
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1881
-
Monat
1881-09
- Tag 1881-09-16
-
Monat
1881-09
-
Jahr
1881
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
k'roltWj <« L«, Svpt««d« 1881 w »a» » - eines deutschen Künstlers schmilcke! Die Kunstgenoffenschaft lebe lwck! Galeriedirektor vr. H Ubncr: Die schöpferische Gestaltungs kraft. die wir Kunst nenne», wurzelt in der Schönheit, ilire BlUthe» strahlen wieder Schönheit au«, die das irdische Dasein mit himm lischen dichte vergolde. Die unabsehbare Reibe von Kunstwerken unserer Dresdener Galerie, dieses Vermächtnisses kunstsinniger Sachsenfürsten, predigt doch nur die eine Wahrheit: der Geist ist es. der lebendig macht. Wenn sich auch die Kunst unserer Tage mit einem staunenswerthen Apparat virtuoser Mittel wappnete — die schönste Form wird immer eines um so tieferen geistigen Inhalts bedürfen, um ihr das Gleichgewicht zu halten. Der schönste Leib ist Nichts ohne die unsterbliche Seele. Wenn die Seele des Künstlers der Spiegel sein soll, der die Un sterblichkeit uirückstrablt, so lasten sie unS diesen Spiegel rein und ungetrübt erhalten, damit er die göttliche Schönheit wieder nusstrahle, so rein, als er sie empfing. Lasten Sie uns stets einge denk sein der hohen Verantwortlichkeit, die uns die bevorzugte Stellung als Priester der Kunst auferlegt, dasi wir mit reinen »denen und reinen Händen den Altardicnst vollziehen im Tempel unserer Göt tin ! Redner citirte dann die bekannte Stelle aus Schillers „Künstlern" und schloßseineausgeceichneteNnsprache ineinei» brausendausaenoinme- nenHochanfdieechte, wahre, reine Kunst. Architekt Haltenhof von hier gab den Gefühlen des Dankes für das Erscheinen der Ehrengäste einen beredten Ausdruck: Kupferstecher Men er-Berlin lies« in herzlichen Worten dankbar das gastliche Dresden leben. Mittler weile war vom König Albert, dem ebenso wie dem Kaiser Wilhelm der Gruß der Kunslgenossenschast telegraplürt worden war, ein als Stühe der deutschen Kunst. Stadtverordneten - Porstand A ck e r m a n n, den warmen Brustton herzlicher Empfindungen an schlagend, schilderte in mächtigen Perioden die ideale Wirksamkeit der Künstler, die uns die Ideale zaubern, die wir nicht entbehren können, die dem menschlichen -Herren Warme und Licht spenden, die Menschen, wenn sie einmal toll sind, wieder friedlich stimmen, die das Leben mit dem Reize der Farben sclnnücken und im Marmor den Ernst des Daseins predigen. Sein Hoch galt den deutschen Künstlern! Dieser Toast fand lebhaften Beifall, der sich noch mehr steigerte, als Oberbürgermeister 1)r. Stübel sich beeilte hinzuzufügen, daß er den Künstlern einen goldenen Boden ihres Schaffens wünsche. Da waren alle Imrtig dabei, auf diesen goldenen Kunstboden anzustoßen. Altmeister Ludwig R ichter, durch Krank heit ferngehalten, schickte den Genossen einen telegraphischen eiest grüß und die Versammlung brachte ihm, dem bescheidensten und dem deutschesten aller Künstler, der wie .Keiner das deutsche HauS und die deutsche Familie verherrlicht, auf I)r. Hüblcr'S Vorschlag gern ein brausendes .Hoch. Nunmehr gingen aber die Wogen der Feststiminung so hoch, daß eine ausgezeichnete Gabe von Leutrih leider nicht die gebührende Beachtung fand. Es war eine vom köstlichsten .Hu mor durchwebte, bald mit den feinsten und schärfsten Wißen ge spickte, bald im lebhaftesten Biedermeicrkone ^gehaltene Schilderung der Leiden und Freust» eines Künstlers. So antwortete er aus die Frage: „Was ideal >ei, was real ? Wer'S kann, dem ist das ganz egal." Vielleichl veröffentlicht der Verfasser diese famose Dichtung. Noch biast le Maler B e e r-Frankfurt ein Hoch auf den Oberst v. Götz, Maler Sachse Plauen unter einigen leichten Geißelhieben ein solch.» aus den Festausschuß und Itadtrath Teuch er einen Spruch auf die Freudigkeit im Berufe. Zum Schluffe feierte der bcrüluuie Aguarellist W e r n e i Leipzig den Pice- vräsidenten des Reichstags, Hosrntli Ackermann, als den besten Redner deS heutigen Tages, er sei „ein Redner, der wenn er lang ist, eines Stromes Gang ist, wenn er kurz, eiuWassersturz". Manch andercSWort ging im Festjnbel unter, zu welcher die ausgezeichnete Ausstattung der Tafel durch -Herrn Prätorins' Kückc und -Keller gewiß nicht wenig beitrug. Eines vermißten wir aber bei dieser sonst so genuß reichen Galatafel: den harmonischen Gesang von Männerstimmen. Die Musika ist auch eine edle Kunst und beim festlichen Mahle sitze sie nicht bloS auf dem Orchester, sondern am Tische selbst inmitte der Künstler. — Eine ungenannt sein wollende Dame bat für den „goldenen Ztipendieniond" 300 Mark gespendet. — Das fernere Erscheinen der in Leipzig lierauSgegebcnen Zeit schrift „Der RcichSbürger" ist von der dortigen Kreisbanptmann- schait7v erböte n worden. - Die im Selbstverläge des sozialdemokratischen ReiclistagS- abgcordnetcn I. A u e r erschienenen Reichstagsreden des Genannten sind auf Grund deS Sozialistengesetzes verboten. — In den Tagen vom 1l. bis 14. September fand in Wies baden der 2. deutsche Tbi e r s cli utz - Eongreß statt, zu wel chem sich etwa 80 Abgeordnete in Vertretung von 80 Vereinen eingesunden hatten, unter welchen 5 sächsische Vereine sich befanden. Dresden war durch den Vorsitzenden des dortigen Vereins, -Herrn Gmeiner-Bendors vertreten. In der Vorversammlung am Sonntag wurde durch einstimmigen Beschluß Director Marguart ans Dresden zum Ehrenpräsidenten des EongresscS ernannt. Nachdem Tags darauf, !> Ilbr, der Eongreß eröffnet, begrüßte der anwesende Bür germeister Eoulin seiten der Stadt Wiesbaden die Versnmmlnng, in deren Namen Ehrenpräsident Marguark den Dank aussprach. Die Berathungen zeigten eine allseitig friedfertige Gesinnung. Von den Beratliungsgegenständen sind zu erwähnen die Trage der Er weiterung ^und Ergänzung der deutschen Tlnerschntz-G'e'etzgebung «Referent Sonderinann), welche durch Petition an das Reichkanzler amt erzielt werden soll: Beratlning über wirksamen Vogelschutz und Bekämpfung deS Tanbenschießcns: der Transport der Bullen mittels Nasenrings Viel; Transport ans durch Einführung als Zugthier: Behandlung ausrangirter Militärpferde re. Ausge stellt fanden sich allerlei auf TluerschulHbefindliche Werkzeuge und Vorrichtungen nebst bez. Literatur. Das am Montag Nachmittag > Uhr in den schönen Sälen deS Enrlianses eröffnete Bankett war von dem heitersten Frohsinn belebt. Demselben folgte ein von der Stadt gebotenes Gartenfest mit prachtvollem Teuerwerk, nach dessen Beendigung in den Sälen des Eiirbaiiies der Ball eröffnet wurde. Der nächste Eongreß, l*8l, soll in Dresden abgelialtcn werden. - Seit längerer Zeit cxistirt bekanntlich die Geschichte von einer nach Millionen zählenden M o r g e n s! e r n i ch e n Erb- s chnfr in Holland. An dem hoffnungsblanen -Himmel, an welchem die Nachlanenschait des unmenschlich reichen Sclüffstapitäns Morgen stern als goldene Sonne aufging, drängten sich nun zahllose Morgensterne hervor, die alle ihre weitere oder nähere Zusammen gehörigkeit mit dem großen Gestirne dartbun und goldene Strahlen auffangen wollten. Wir können nun hinsichtlich dieser hollän dischen Erbschaft Tilgendes sehr Wichtige und Summarische mit- thcilcn. Eine hiesige Dame, Trau Eamilka von R., welche einer liier lebenden Trau Morgenstern Geld gegeben batte, damit dieselbe ihre vermeintlichen Ansprüche an der Erbschaft geltend machen könne, kam auf den nabe liegenden Einfall, selbst Erkiindignngen eiinu ziehen und schrieb an die kais. deutsche Gesandtschaft im .Haag, von ocr sie folgende Antwort erhielt: „Tie angebliche Nacblassenschast cincs Schinskapitäns Morgenstern erästirt nur in der Phantasie non Schwindlern und wird häufig von solchen benutzt, um von leichtgläubigen Leuten, denen sic ihre Dienste zur Erlangung der gar nicht vorhandenen Nnchlasienschaft auidrängcn, Geld zu erpressen." Der Glanz dieses Morgensterns ist somit für immer erloschen. - Dienstag Abend gegen 10 Uhr haben in einem Produkten- geschäit am der Holbeiustraße zwei junge Burschen, anscheinend Lehrlinge, während sie einige Zeit allein im Laden waren, sich über die Laden kaffe gemacht und daraus gegen 8 Mark in Silbergeld genommen. Der Diebstahl wurde erst entdeckt, nlSder Ladeninhabcr anderes Geld in die Kasie tlint. Die beiden Burschen hatten sich natürlich längst empfohlen. Aus Striesen hat sich der 15jährige Hermann R., welcher in dasiger Zwirnfnbrik arbeitete und wegen eines Fehlers einen Verweis bekam, vor ca. 14 Tagen heimlich ent fernt und treibt sich jedenfalls vagirend umher. Es ist das derselbe junge Mensch, welcher kurz vor Johanni seinen Eltern mit 24 Mark durchging. Jedermann wird ersticht, denselben, welcher dunklen Anzug und schwarze» -Hut trägt, im Betretung-Kalle seinen Eitern zuzuweisen. - -Heute Freitag findet im Wiener Garten das erste Trenller Eoncrrt uast, dem Kantonnement wieder statt. Zugleich kommt daselbst die erste direit bezogene Sendung dev Schützenliol- Bräu von der Münchner Kindl-Brauerei zum Anstich. - ^.anvenicmei-'cns: der Transport der pauuen gs: definitive Rcdaction der Eongreß-Statnten; der ans Eisenbahnenz Verbreitung des Tbierschuves I in Schule und »dans-, Verwendung des Hundes vSÄMSSSM wie er soeben sehr beMlia in Leipjtg getban, Lu ft reisende aufsteigen. d.ch. statt -uMallon« werde« koimschr überlebensgroß» Muren mit GaS gefüllt und steigen da«, mit urkomisch er Gräm tet in die Lüfte. Ein Leilstchger» ein Noeocoherr, MepliistofeleS, Pepita »c. kamen in Leipzig zur Füllung, stiegen unter Gelächter und dann wurden fi» an lammi Fäden «„der herabgezogen und — ein komisch schreetiicher Anblick! - - von ihrem Herrn buchstäb lich »erdrückt. Abgcsclnm von der reiche» Coinmunieation per Pferdebahn »ist, Dmnpfboot. ist auch der Bewirthung nach der Lchiliergarten als ein Restaurant erster Ordnung zu rühmen. — Polizcibericht. Während der Nacht zum IS. d. M. sind in der Iohannstadt drei ArbeilSbudeii durch Aufsprengcn der Schlösser gewaltsam geöffnet und auSgeraubt worden. — Auf dem Wege nach Blasewitz und zwar oberhalb „Antont" wurde am Mittwoch Nachmittag eine Trau ganz plötzlich von einem lebenden Mädchen entbunden. Ei» WohlfahrtSdeamter sorgte dafür, daß Mutter und Kind alsbald in einer Droschke den, Entbindungs- Institute zugeführt wurden. — Die im Polizeibericht vom 14. d. M. als vermißt ausgeschriebenen drei Einlagebücher der Sparkasse zu Neustadt haben sich wieder gefunden. Die Eigenthümenn batte dieselben zu einer Verwandten gegeben, bei welcher sie ver legt morden waren. — In einer hiesigen Mühlsteinsabrik erlitt am Mittwoch Nachmittag ein Gehilfe dadurch einen Bruch des rechten Oberschenkels, daß ihm ein Mühlstein auf den Körper siel. — Auf der Franenstraße stürzte Donnerstag früh ein Arbeiter in Folge eines Krampfanfalles zur Erde und zog sich einige Kopfwunden zu, wegen deren er iuS Krankenhaus gebracht werden mußte. - Seit längerer Zeit bemerkte ein hiesiger Geschäftsmann an der Tageskasse kleine Fehlbeträge, welche sich nach und nach immer vergrößerten, ohne daß die Spur des DiebcS zu entdecken gewesen wäre. Die Verkäuferin, welche nebst dem Prinzipal einzig und allein mit der Ladenkaffe zu tliun batte, kam dadurch so lange in unbegründeten Verdacht, bis es gelang, vor einigen Tagen den I lljälirigen Laufburschen des Geschäfts in tlagrnnti zu ertappen. Derselbe gab aus Vorhalt zu, daß er seit längerer Zeit kleine und größere Beträge in dem Augenblick aus der Ladeukasse entwendet habe, ui weichem die Verkäuferin oder der Prinzipal anderweit beschäftigt waren. Mit heute (Freitag) beginnt in Moritzburg die große Fischerei und wird der Waidtcich besonders seinen Jischrcich- llium opfern. Au dieses Tischen schließt sich das alljährliche T i s ch e s s e u i» der Nöthuitzer Äicrlialle, Landhausstraße 3 pari., ivo schon von Nachmittag an und folgende Tage alle Arten Fische zu haben sind, da Herr Lindiier einen nicht unbedeutenden Tlieil des Tanges sicb erwerben will. Post. Tie mit einer Telegraphen Betriebsstelle verbundene Posiagentur in Schweizermülile wird am 30. d. M. Abends für dieses Ialir außer Wirksamkeit gesetzt. — DaS am Sonntag im Scliitterschlößchen vom Männergesang- verein „Ario» II" zum Besten seiner Fahncnkasse abgehaltenc Eoneerl war trotz des Regens gut besucht und da fast jede Nummer cla eapo gegeben werden mußte, wird wolil eine Wiederholung dieses Eonecrtes nicht auSbleiben. Trotz allen Klagcns zeigt täglich die Entfaltung des Lurus und zwar deS berechtigten, daß eü um die Jetztzeit doch nicht gar zu schleckst bestellt sein muß. So sehen wir wieder in dem neu eingerichteten „S tadt Niirn be rg" einen Luyis sich entfalten, der dieses Restaurant zu einer Zierde Dresdens erhebt. Nicht Uebcrladnng von Vergoldungen und Bronce, nicht geschmacklose Dekorationen reizen vorübergehend den Beschauer, sondern solide, echte Kunst macht dieses Lokal zu einem dauernd gemüthlichcii Auf enthalte. Guido Hammer, unser Altmeister unter den Thier- und Iagdmnlcrn, bat es unternommen, das Restaurant, eingedenk seiner früheren Bezeichnung „Wolfschlucht", mit 6 wandaroßcn WolfS- Ingdbildern zu schmücken und ist dem bewährten Künstler selbst verständlich seine Aufgabe in so glänzender Weise gelungen, daß den den materiellen Genüssen gewidmeten Räumen eine förmliche Weibe dadurch geworden ist. Wir wünschen für Dresden recht viel Nachahmung iclbstbercchtigten Luruics. — In Helbig's rotliem Saale ward am Dienstag die Mit glieder - Versammlung des V creinL ge g e n U n w e scn i in Handel und Gewerbe ahgchalten. Ein großer Tbeil der früher Angegangenen Beschwerden hat sich durch opferwillige Ver mittlung einzelner Mitglieder des Ausschusses i» Güte icgclii taffen-, es konnte auch mit Geiiiigthuniig konstatirt werden, daß der früher so bedeutende Rcklanienscliwindel in Folge der vielen war nenden, das Publikum ermahnenden Annoncen, wenn auch nicht beseitigt, so doch sehr vermindert worden ist. Die Vereins-Petitionen an biefige Behörden sind stets von gutem Erfolge begleite, gewesen. Eine Petition bezüglich des Vorzugsrechtes der Bauuefcrantcn vor den Hupotliekc», die lebhaft dcbnttirt wird, gebt nächstens an den lächs. Landtag und an den Reichstag ab: verschiedene andere Vereine werden sich cinschließcn. lieber Ilebelstände im Eonenrs- verfalircn hielt ein Vorstandsmitglied einen Vortrag, der großen Beifall fand und die Versammlung zu dem Beschluß brachte, auch hierin nach Möglichkeit Aenderung zu veranlasse». Rochlitz war vor einigen Tagen der Sammelpunkt der S cki o r n st eins e g e r m e i st e r Sachsens, belmls Gründung eines sächsischen Schoriifieinsegermeister - Vereins, und batten sich hierzu aus allen Tbeilen unseres engeren Vaterlandes die Vertreter dieieS schwarzen Gewerbes eingesiinden, um speziell über die Fenersichcrheit in den Städten und Dörfer», so wie .Hebung des Gesellen- nd LehrliiigswescnS zu beratben. Der Ohermeiftcr Graupner (Leipzig) eröffnete die Versammlung mit einem Hoch aut Se. Majestät den -König als Beschützer und Förderer des Gewerbeikandes, und nach Bildung des Vorstandes wurde zunächst beschlossen, eine Kommission mit dem Entwurf eines Statutes zu beauftragen- Als Ecntralpuntl für den späteren Sitz des Schornstciiiseger-Vcrcins wurde Dresden und Treibcrg vorgeschlagen. — Der am Sonntag Vormittag vom Hohciicifelfelseii im Trie- hiichtbale bei Meißen herabgestürzte -Handarbeiter Espenbain ist noch an demselben Tage an den empfangenen Verletzungen gestorben. Die dieser Tage gemeldete Entgleisung der Lokomotive des Lolalzwzs Nr. 502 im Bahnhof Elsterbcrg bestätigt sich nicht. Das l7jährige Dienstmädchen Juliane Förster aus Oiibin, jetzt in G roßschöna u in Diensten gewesen, wurde daselbst in einer auf dem Felde des Gutsbesitzers Häbler befindlichen Eifternc ertrnnkcn aiifgesunden. In Roßwein rettete am Donnerstag der Stellmacher- gelnlse Julius Pflug den 8 Jahre alten Knaben des Tilchiabrikanten Töpelmnnn aus dem Mühlgraben. Es ist der zweite Fall, daß der wackere junge Mann mit eigner Lebensgefahr rin Kind vom Tode des Ertrinkens rettete. — Tic in Baiincwitz unter dem Rindvieh anLgebrochcne Maul- und Klauenseuche ist nach amtSlianptmamischastiicher Äe« kauiitmaclning wieder erloschen. Dagegen ist diese Krankbei, unter dem Viehbestand des -Haus und Feldbcsitzers Gottlieh Kämpe in Schöns-so bei Traueustein ausgebrochcn. Aus dem Bau des neuen PostgebändeS vor dem Bautzncr Thor in Zittau ward dieser Tage dem Maurer Schulze aus Oiibin durch einen zusammenbrcchcndcnBock das linke Bein zerschlagen. — In Glauchau hat ein .Handelsrichter hei der dortigen Kammer für Handelssachen, -Herr Eommcrzicnrath Moritz Ostwald aus Meerane, um Befreiung von dieser Richterfunction gehrten, die ihm von Sr. Mas. dem König gewährt wurde. In Radeberg wurde am 13. ds. ein dort in Arbeit stehender Maschinenbauer aus Schlesien - verlieiratliet und Baker zweier Kinder - wegen unzüchtiger Handlungen verhaftet. Ein lOjährigcs Mädchen hatte die unsittlichen Anträge der Mutter erzählt und so ward seine Inhaftnahme veranlaßt. Am Sonntag Abend war der Maurer Hovpe in Borna in seinem Garten mit dem AuSrodcn eines Baumes beschäftigt und bereits so weit, daß der Baum nur noch zu Talle zn bringen war. Er bat zn diesem Zwecke die in seinem Hanse wohnhafte Ehefrau des .Handarbeiters Lange um Hilfe, welche auch sofort an dem um den Baum gelmndciicn Seile zog, bis der Baum stürzte. Leider stürzte die arme Trau aber selbst, als sie bei Seite springen wollte und so siel ihr der Baum auf den Leib. Die inneren Verletzungen, die sie dadurch erhielt, führt«, trotz ärztlicher Behandlung ihren Tod. der am Mittwoch erfolgte, herbei. - Ein niißergeivöhnlichcS Rebhuhn ward dieser Tage in T ö b ra b. Knmenz vom Rittergutsbesitzer Otto geschossen. Da-, selbe hat weiße Flügel, dergleichen Schwanz und noch viele derartige "AWbusm sonst gan- fremdl die Oh»» hieben, durch SlMor « Fedem Mopsen für zu werden. - Am Sonntag, beging in Hart hau und Teldbefltzer Paul Barchel mit seiner 78 . dt» golden» Hochzeit und gdgen 60 Kinder, Sn! gaben dag Paar. Heute rüstig seine Ernte au». - Selbstmorde. und die »n in achn er 74jSl»rige HauS- ahre alten Ehefrau l und Urenkel um- 'noch drischt der 74jährige Urgroßvater - In einen, Gehölz bet Oschatz bat sich der ü'Rähriae Schuhmachergeselle Karl Müller auS Strehla erhängt; es muß die« schon im Juli geschehen sein, denn seitdem wird er vermißt ,md sein Leichnam war bereits soweit verwest, das noch der Koos am Baume hing, der Rumpf aber auf dem > lag. - Selbstmord nnd Doppelmord verübte am Montag ln S> die geistig gestörte Ehefrau deS BahnaxbetterS Franz Louis L> fuß, indem sie mit 2 Kindern. nur loden „ bnrck Bahnarbeiters Franz LöuiS Schmal- . „ einem Mädchen von 3'/, und einem Knaben von 1'/, I., in dm Teich d«S Rittergute« Schilbach sprang. -- Rtesa, den 18. dich Da« Grnndftück des Fleischer Sper ling in Zaitliain wurde diese» Frühjahr ein Raub der Flammen, ohne das, die Ursache d«S Brandes zu ermitteln war; tn trunkenem Zustande brüstete sich kürzlich der Vorgenannte mit der Tbäterschaft, worauf er sofort gefänglich eingezogen ivard. — Der hiesige Bc- zirtSodsthanverein veranstaltet am 9. «nd 10. Oktober eine OvstauS- stellung in srülzerer Weise. — Die Gcwcrbeauöstellung unserer Nachbarstadt Strehla beginnt am 28. d. M. und dauert 2 Wochen. — 3 Batterien unserer Garnison iverden nächsten Sonntag hier ein- rücken und sofort die Kasernen beziehen. — OberlandeSgericht. (Strafsenat unter Vorsitz deS Hem, Senatspräsidcnten Or. Otto.) Louis Benno Schumann, der Pachter des de», Grafen WartenSlebcn gehörigen Rittergutes Thier garten, stand im vor. Jahre mit dem Gutsherrn infolge eines Pro- ceffes bereits auf gespanntem Fuße, als es zu neuen Verwickelungen zwischen den Parteien kam, die schließlich zu einer Klage wegen Sachbeschädigung gegen Schumann führten. Als Unieivachler deö Letzteren fignrirte der Käser Hornig und dieser brachte täglich die morgens zwischen 3 und 4 Uhr gemolkene Milch '/»!, Ulir in den, durch die Schloßthnrmtliüre zugänglichen Keller. Bis im August vorigen Ialueö war Hornig auch ungestört im Besitze des zu der erwähnten Thiiic gehörigen Schlüssels geblieben; um diese Zeit kam der letztere jedoch aus eine nicht ansgcklärtc Weise in die Verwahrung eines gräflichen Dieners und dieser be wirkte nunmehr persönlich bis zum 8. November jeden Morgen rechtzeitig die Ocssnung der Tknrmthüre. An demselben Tage fand zwischen der gnädigen Frau und dem Käser Schumann'S ein heftiger Wortwechsel statt und im Verlaufe desselben erregte die Drohung der Frau Gräfin, die betreffende Tliürc überhaupt nicht mehr öffnen zu lassen, den Mißmut!, Hornig's in leicht erklärlicher Weise. Schumann ordnete, nm Verhaltungsmaßregeln befragt, an, der Käser möge nur das Brechzeug. Brechstange nnd «pitzhacke zurechtlegen »nd dies geschah auch sofort, ohne daß a»,!).Nov. Morgens die Werkzeuge zur Anwendung zu gelangen brauchten, da der gräfliche Diener rechtzeitig, beknsö Oessnnng der Tbüre an, Platze war. Dagegen fand Hornig am lO.Nov. früh, als er den Milchtransport in den Keller bewirken wollte, die Tbür geschlossen und der hierüber iiiterpellirte Schlüssclinhaber erklärte einfach, ans Befehl der .Herrschaft dürfe vor G6 Uhr srük nicht geöffnet werden. Der Käser benachrichtigte nunmehr sofort durch einen Oekonomie - Eleven den Pachter Schumann von dem Stande der Sache und dieser crtlieilte schnurstracks die Aufforderung, die Oeffnung der Kcllcrtliiire zu erzwinge». Hornig und der Eleve gingen auch sofort ans Werk nnd in wenig Augenblicken hatte das Brechzeng seine Schuldigkeit getlinn, natürlich nicht ohne den Tbür- stock und die Tbüre selbst verletzt zn haben. Wegen Sachbeschädig- ung^ivurde Schumann iowolil in erster als in zweiter Instanz und Schumann legte nunmehr das Rcclits- mit der Begründung ein, sein Ver ein Akt erlaubter Selbsthilfe im Sinne der r ; R. D r.-G.-B. aufzufassen und müsse daher . : oi-'eu. Der Strafsenat vermochte sich jedoch " » . uuuuchließen und verwarf daher nnter > die Kosten die Revision. — „Nun - ein I Heilen uiitgehen?" äußerte der Kaufmann u LewG, eines Abends zur 17jährigen Schwester Georg Fleischhauer, als er dcmlFräulein in der zu Strafe verurtlieilt mittel der Revision halten sei lediglich als 88 181 und 1*4 d s seine FreiivieO in- - nicht dicsir Au Veriirtbeiliuig - us LieSclien. kann Beniliard Rift r des Kaiismaui's Promeiioc-e legr-uwie. und der erfolglose Nnnäheruiiysvcrsuch hatte die Abscuduug Anco Briefes seiten Flcischhancr'S an Ritter zurFolge, worin sich der Schreiber die überflüssige Galanterie R'S gegen seine Schwester verbat und zum Schluß den guten Rath anknüpfte, bei nächtlichen Streifzügen vorsichtiger zu sein. Der Adressat des Schreibens saud den Ausdruck „Ztreifzüge" um deswillen beleidi gender Natur, weil er ein Verheirathetcr ist, »nd klagte dieserbaib wegen Beleidigung, während Fleischhauer die ihm beigemesicnc beleidigende Absicht entschieden bestritt. Das Schöffengericht zn Leipzig neigte der Ansicht des Klägers zu und verurtliciltc dem gemäß den Beklagten zu einer Geldstrafe von 30 M. und Erstattung der Kosten. Dagegen erkannte der Gerichtshof zweite»' Instanz ans Freisprechung Tleischlinners, weil nicht für erwiesen zu erachten sei, daß F. den gerügten 'Ausdruck in beleidigender Absicht gebraucht habe :c. und es wurde auch die von Ritter eingelegte Revision unter Verurtliciluug R's. in die Kosten verworfen. Im Sommer vor. IabreS eonccrtirtc die Kapelle des 2. Grenadier-Regiments „Kaiser Wilhelm" unter Direktion ihres Musikdirektors Friedrich August Trenkler im Lokale dev Gnslwirtlieü Fleischer zn LciSnig uno nach Beendigung des EoneerteS spielte die Musik noch weiter zum Tanze auf. ohne zuvor die behördliche Genehmigung zurAhlialtuiig von Tanzmusik nackiges,ickst z» haben. Wegen dieser Nebertretung bei. wegen Hinterziehung der Gewerbesteuer wurde darauf Trenller in erster Instanz und zwar lediglich nur betreffs der Abhaltung von Tnininiisil zu einer Geldstrafe von IM Mart verurtlieilt, wätzrcnd in Bezug aus daS Eoncert, selbst in Rücksicht darauf, daß dasselbe unter den Knnstleiffnngen rnl rieirc, eine Heranziehung zur Gewerbe steuer nickst einlrat. Aul Berufung T.'S wurde derselbe in zweiter Instanz sreigesprociien nnd Inergcgen legte die Kgl. Staatsnnwalt- schast das Rechtsmittel der Bernsung mit dem Erfolg ein, daß der Strafsenat unter Aushebung des zweiten Erkenntnisses das Stras- Urtbeil deS Schöffengerichtes bestätigte. — Laiidqcrichl. dku I->. Scrlcml-ci. stcrlkil'Llratk-niimcr III. v »Sr Ham-I> vi>H.U!d!!lN-i I'-ic» d u euiclimmlor Hos. sloulov L-)w. viilschü Dresden wegen Untreue. -Perm >-- Wir qcnen dtc Ticttitmnnd Ido P->uUne Münch n»? sirnben I>ei McU'-c» Irenen »links,indiern-iliir nnd Lnndslrcnnen». Pori» II l»,r acnen den Ha»!» arbeite, Ana- Heitir. MU'er ,>»s Nrnm'sdors bcl Tnarandt wcacit LiltUtlilcttiveraehen. Vorn,. 12 UNr aeacn den Commis N»rl oim't. Krankt ans SIrosnchiinau weae» einfache» TicbiiadlS- Siachm. » Ndr acacn den Handarlicilcr Jacob -paulch ans Stoe-ta lei Wiltichenan wcacu Niiiktalldtcl-Nobls. Ltrafkamincr V. tVcrufnngcnI. Vorm- n Llrnsiochc acae» de» Aimincrmann Karl Aug. Lctfncr Incr wcqcn Lachbcichäd>a»»a. Vorm. IN Ubr Sirotiixiic a-'ac» den Kanmionn Einst Alfred gladc Iper weae» Vcr> oeNcix- aeacn 8 l-> -nd 2 des !I!eich»aciedcS vom >t. Moi I87N. Vorm. II NNrLtral- loche aeijen den AnchdaUcr Mor Ernii -cinmicr dicr wcacn HanssriedenSbrnrlis. Vorm. !2 Ilbr ZlrasjaNic geaen den Dchloffcrmctsler Morip Anton Aaner ln Eopi» «egen Veiridtonna. Meteorolontsche «eobaehtunken ecr dcutiche» Jeewarl-. tn sombura am I I. Scvlcinbcr um 8 ! c«. Ikoxenhaaen. . . Ltocknolm . . . haparanda . . . St. Petccsbura . Moskau .... vambnrg , . . Memel .... Parte Manchen. . . » wie» vrrSlau .... I, AachlS stortcr Reacn. 2) Nachniitlaa-- nnd Nachte Neaen. !U Abends Reacn. Nel-criir!, I der Wittern na Die Wetirriaae bat sich feil aeser» Icbr mema vcranderi. Die aritc,» cnnölinic Tcvrcsson tjt IN» nm-eriindericr Diese in der Nlche von DloUitrlm naiionör aeilin-ben «nd »cranlasu aber Dcntschlond Foridaner der wcsi- lichen Winde. Iveichc on der uiiftc mdsUa Iiiich anftrcte». Ucber Eentralcnrova ist bei wcnia vcründerlcr Tcmvcrolnr dos Weller im Norden lriibc, sictlenwciie reg» nerisch. im Duden wouia. olmc erbebliche Niederichiliae. evlnd. t Wett,». I öff 7r.-1 IV «IV stört Reget, -t'-L 7-.1 0 leicht Regen t A-I2S 7i»hs Nt) leicht wo tilg 4-üZ 7'.'» dir-«» iti» beiter 4 12 S 7«'.» i in wollig 4 nA 7«i:r mania bedcrll 4 It - Itarl Regen >> 4 > « 7«.', ,ua bcdeiki ! ^ U Ä rnv ichwach . beiter 'v" L 7«'.', LZ 8IV ianvach ! bald bedeckt ' 4-i:>r 7'!2 6 3 leicht wottigA ! 4 >t ? 7<',^ wolkenlos 7(i'l leicht wollig 4 IU 3 StIasserstand der i^lde und Moldau am 15. Scptbr.: Budwciö — 10, Prag Z- 27, Pardubitz -ff 42, Melnik -ff 32, Lcitmeritz -ff 22, Dresden - 48. Wasserwürme derGlbe am 18. Scptbr.: ll'/r Grad ll. TaffkSsskschichtt. Tentsclics Stelci,. Tie Kapelle der 2. kaiserlichen Matroscn- Dioisio», welctze n. A. auch zum Beste» des sortsä> ritt- l i cli e n W nhlsonds concerlircn sollte, ist nach Wilhelmshaven ziirüctberiiien worden. Die Kapelle befand sich gerade in Frank- Nut a. O., ivo sie zwei Eonccrte zu geben beabsichtigte, als der Beselil ciulrni. tSie mußte unverzüglich und oluie den gcringslcn Llufcuihalt in Berlin nehmen zu dürfen, nach Wilhelmshaven zu-
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)