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- Erscheinungsdatum
- 1881-08-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188108152
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18810815
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18810815
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1881
-
Monat
1881-08
- Tag 1881-08-15
-
Monat
1881-08
-
Jahr
1881
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vrosäsll 1881. rs. «b« und ch jede« Uch be« nur Mk. . 4.75 . 3L0 ' S.« . 3,15 . 2.80 n Erfolg n Nähr- »u schlede»- l»del zu »Nvlt. Packele» »«5 damit Witz andcS indem »in gekrönte iopulte jrößc). -luswahl Preisen, a. Lager. »L, I. S.Et. »ar«u» >lg bekannt, laus von »erkaufen icbrannt, reckenden in nicht werthen legenhcit cuöstr. rss 5, r, billigen -wagen. «et««« »,»»««, 7 v»r m t»r »rvedUi-m! MirUnfNat, u. >d-mn«mknie>»rkN »I-rieltthrUch ,v>«r» «' Pia«.. »I,l« dl-Po rr Pia« »umm. Iv Pfa«. 37000 ««all *ukl«a« <kx«mdl. tzür di- kiNllellliii'Ier SR»« «vlntpik inllcki »ch di« St-doctio» »ich! »krvittdliq. «»«»ncen fiir un» »<dmcn »n> Die 7>»no»ce»-«>»rcaur ».-»«len- -«in - ivovl«»; — «n»,is M»g«I — »«ni>» » «omp.l — 5n»»ii»«n»«nr! — «. mau«» u> Meli,: - Mo». «»«» i» vllllldebucg; — I. «»»« - P». til Holl«; — *ikln«r in HllnibNlg Hagebkatt für MlitiK, Anterhaltang, Geschäftsverkehr. Lör/enbericht, Fremdenliste. OiKLrvttvn, rUrLi8ekv rabakv, 8psein.IjtLton V«inp»si»lv Dakern»« Nadak- uock OigarvUvn-kadeilevQ, üroockon ^ Alteeterla^v 46. ^ ftartmsnn L 8ssm ^Lp!88vrlv-AIaau1av1ur 8vkLo88-8tra88v 17, vis-L-vi» äow LvnigUoben Schloss. »1111,-t« 4*rel»«. vron»»»rt«gi« Uklillkikimlle. Kurier" ist auf 4 Nkonate suspendirt ^. Rcgiening besteht auf den Beschlüssen dev Unterhauses in Betreff LS. ^Ldrsavs. L»I«'-l« ««rdrn NoNo*»«»« >K tl» «.chm. » Utk »»»«»»mm»«. «onniao» di» Miita,»I»U»r. In N-uiiadl nur an Wochentag«»: ar. «losi-raalle Nr. b die Nachm. Sllljr. — Dir elnIpaUigr P-litj-ii« koftrt Id Psge. <ti:,g«lLi>dt Sv Plg«. lkine GaranÜ« tllr das n - chst- tägig- Erlchei»«» d«r Iulrrvl« wird »icht grgrben. Aukwiiiiig« Annoncen« NuUrüge von unbekannten Pcisonen inirrirc» wir »ur g-gr» V«»unm«»«n»«« Aohluog durch vncimoricn oder Poll-iiijaiiiuiig. Acht Silben kollc» lo Psg. Jnscraic iiu di« Moniogd- «uuiincr oder »ach einem FciUoge dt« Perilteil« Uit Ps. ISuiIott FL«88V, 1)rv8ävn, 8r68ut« H»uanv« n-1Kxp««lttloi», Ä ^ttiuarttt 4, I., jjj dofürckvrt Lnrvigon in alle Lcitungon cker ^Velt ru Origiiml- sii proisvn uuck gev.'idrt dvi ^jvckorbolungeu liabatt. Koston- L voransehlügo, Kataloge, Offorionannahmo gratis. 3o<1o ^us- ^ Kunst koroitrvilligst. Don gaoron 'lag unuutvrbroelivn 'nncrt. n. Bismarck traf gestern früh hier der Landblll: wenn das Oberhaus widersteht, wird das Parlament nach Verlesung mehrerer zuslinunendcr Erklärungen '.seitens derno" V! ookau. Das Journal „Rustky vertagt. Die Landbill würde dann im November wieder vorgelegt, kratischer Vereine verboten. Der anwesende Poli^eiinspektor hob »endirt worden. — London. Die — Rom. Kardinal Lavaltta weihte gestern früh den Bischof Ko- die Versammlung aus und lieh das Lokal räumen. nim. — Genua. Ein Meeting gegen Vas Garantiegcseh wurde Rr. 227. Wiilermig vom I». August. Barometer nach Vikar Btiiold, Wallstrabe >L iMtttag» 7öll MiU.. seit geiler» ll Mill. gruiegcn. Ttiermomelrogr. n. Meaum.: Dem». I» » r ^ 't. Mea. i gener»! »icdr.Tcntv. tiöchst«Teinv -I" W. T>td>Wtad. Bed-cht. Meaen. Aussichten für den 15. August : Veränderlich, kühk, zunächst noch etwas Regen. Dresd en. 15. August. — Se. Mas. der König wird heute Nachm. 5 Uhr in Frei derg eintrefscn und bis '/»7 Uhr die (siewcrbcausstellung besich tigen, dann aber sich direkt nach Schloß Nchcfeld begeben, um dort voraussichtlich bis Sonnabend den 20. ds. Aufenthalt zu nehmen. Die Straßen, durch die Se. Majestät in Freibcrg fährt, werden be flaggt sein. — Als der Kaiser von Ocstcrrcich am 12. August auf seiner Reise von Vorarlberg nach Tirol auch das Städtchen Imst passirte, fuhr er nach dem nahen Brennbichl, um die zur Er- rnncrung an den 1851 daselbst durch einen Sturz aus dem Wagen verunglückten König Friedrich August von Sachsen erbaute Kapelle zu besuchen. Kaiser Franz Joseph verrichtete dort ein kurzes Gebet, stieg dann den steilen Pfad zur Straße hinan und setzte seine Weiterreise nach Innsbruck fort. — Dem Landtage wird gleich bei seinem Zusammcntrctcn eine Vorlage finanzieller Natur zugehen. Es handelt sich, dem Vernehmen nach, um eine Verstärkung der Bestände der Staats kassen durch Ausnahme einer vorübergehenden (schwebenden) Schuld behufs Ausführung von Bauten, z. B. einiger Secundärbahnen. — Zn dem ,n A ussig gestern abgchaltcnen böhmischen Gauturn feste haben sich aus Sachsen Deputationen van turnerischen Vereinen (darunter auch aus Dresden) begeben. Die selben wurden auf dem Aussigcr Bahnhöfe von ihren böhmischen Brüdern mit besonderer Herzlichkeit begrüßt und in die festlich ge schmückte Elbstadt geleitet. Man sah in derselben viele schwarz- rothgoldnc Fahnen; auch trugen viele böhmische Turner über die Brust Bänder in diesen Farben. Schwarz-roth-gold zu tragen ist von der k. k. Statthalterci in Prag den Deutschen Böhmens als Nationalitätsfarbe ausdrücklich gewahrt worden. — Der hiesige Verein Einheimischer und Fremder zur Wahrung gegenseitiger Interessen hat kürzlich seinen diesjähri gen „Wegweiser^ herauSgegebe». Der Vorstand des Vereins hat init diesem „Wegweiser" das Interesse der Fremden wie dasjenige seiner hiesigen Vcrcinsmitglicder im Auge und wenn nian bedenkt, daß die Fremden diese „Wegweiser" gratis erhalten und daß die selben in die freguentcren Badeorte, an die größeren Hotels und sogar den, s Blättert Fremde Wissenswertsten versehene Büchelchen durch, so fällt cs Einem, als Einheimischen, denn doch etwas sonderbar ans, daß — obr-bon nicht nur solche Geschäftsleute, die sich dem Vereins- Sunedsgericht unterworfen haben, sondern auch andere empfehlend aufgcsührt sind — doch ganz vorzügliche Geschäfte keine Erwähnung fanden. Wenn auch die Empfohlenen sicher alle empfehlenswertst sind, so wundert man sich doch z. E. unter den Hotels die ersten Ranges, wie Victoria, Bellevue re. zu vermissen, für ganz Dresden nur eine Buchdruckcrci, nur einen Hutmachcr, nur eine Wcißwaarcn- handlung u. s. w. zu finden. Die Fremden müssen, falls sie sich nur auf diesen „Wegweiser" stüiicn, nothwendig zu der Meinung kommen, daß hier nicht viel EmpfchlenSwerthcs 'zu finden ist. — Post. In Putzkau wird am 16. August eine Postagcntur eröffnet werden. Die neue Postanstalt, deren Bestcllkreis die Ort schaften Neuer Anbau (Gasthaus Bischofswerda), Hübclschcnkhäuser, Kalbenhof, Jägerhaus, Vogelhäuser, Buschmühlc (bei Pubkau) um faßt, wird ihre Verbindung durch eine Botcnpost zwischen Bischofs werda und Pubkau und durch Benutzung eines Zuges der Linie Bischofswerda—Zittau erhalten. Auch in Ottendorf, Kreishaupt- mannschast Dresden, wird am 16. August eine Postagentur eröffnet werden. Die neue Postanstalt, deren Bcstellkrcis die Ortschaften Rückersdorf, Berthclsdorf. Forsthaus Klunker und die Hohwald- schenke umfaßt, wird ihre Verbindung durch die Eiscnbahnzüge des Kurses Bautzen-Schandau erhalten. — In der Gold- und Silber-Manufaktur und Militäreffektcn- Fabrik von Geißler u. Hast, deren vorzügliche Fabrikate vielfach exportirt werden und vor Kurzem auch zur Ausstattung der Armee für König Kalakaua Verwendung fanden, feierte am 13. d. Ni. der Drahtzielimcister Krüger sein Lsiährigcs Arbcitcrjubiläum. Aus Anlaß desselben batte der Inhaber der Finna für sein Personal in Sommcrfcst in der Eintracht veranstaltet, welches trotz Un- unst der Witterung einen prächtigen Verlauf nahm. Nachdem der '" Ai' em Sommerfcst in der Eintracht veranstaltet, welches trotz Un ... . - , . . H Jubilar vom Chef mit einer" herzlichen Ansprache begrüßt und mit einer werthvollen goldenen Uhr beschenkt worden war, dem sich noch mehrere Geschenke von Seiten der Leute anreihten, mit nrhmer . . . später ein Tanzvergnügen folgte» welches die Gesellschaft bis nach 2 Uhr froh zusammenhiclt. Der ganze Verlauf des Festes war all seitig höchst befriedigend und zeugte von dem guten Einvernehmen »wischen Ehef und Personal. Es ist dies bereits das 3. derartige Jubiläum m dieser Fabrik. Mögen ihm noch viele folgen. >ekommen und mit ihr die Bedürf- cS die Kleidung, aus welche man achten muß, damit selbige leicht, begocm und kleidsam ist. Die Damenwelt findet daher auch in dem Schaufenster der Frau — Die Zeit der Reise ist gekomi nisse für dieselbe. Hauptsächlich ist „ „ , bieten, von Damen jeden Alters getragen werden zu können, auch als Füzliut zugleich für den Winter venvcndbar sind. — Polizeibericht. Der Bäckerlehrling, welcher sich am Nachmittage des 12. d. Nt. durch eigene Unvorsichtigkeit erhebliche Brandwunden durch entzündetes Petroleum zugezogen hatte, ist in Folge der Verletzungen am 13. d. M. Nachmittags im Dtadtkran- kenhause verstorben. — So etwas ist vielleicht noch nicht dagewesen. In Meu selwitz (Altcnburg) legte sich der 8jährige Sohn der Wittwe —hg man den ff, „er habe . . - - „ .ehen, wie es ohne Kopf wäre. — Unter einem Tbcile des Viehbestandes des Flcischermeipers und Viehhändlers Müller in Frauenstein und der Gutsbesitzer Gottlob Träger in Kleinbobritzsch und Viererbe in FriederSdorf ist die Maul- und Klauenseuche auögebrochen. — An: 13. d. brannte die Scheune des Zobel'schen Gutes in Cölln bei Meißen mit den Erntcvorräthen nieder. — Ein 23 Jahre alter Bergarbeiter jin Freiberg machte die ser Tage einen Selbstmordyrrsuch durch Ausschneiden der Pulsader am linken Arm. Er ward aber noch lebend, doch in ganz hilflosem Zustande in einem Kartoffelfeld« ausgesunden und nach dem Stadt- krankmhaus gebracht. — Am 1. Dccbr. 1880 betrug die Bevölkerung Sachsens 2,972,805 Personen, nämlich 1,445,330 männliche und 1,527,475 weiblicke. Die ÄevölkcrungSziffer ist seit 1875 um 212,219 gestiegen l Montag, 15. August. und ganz enorm ist im Verhältniß die weibliche Bevölkerung ge wachsen, denn die letztgenannte Ziffer wird von 119,198 weiblichen und nur 93,021 männlichen Personen gebildet. — Erhängt hat sich un Armcnhause zu KämmcrSwalde der dem Trünke stark ergeben gewesene Tagelöhner Kaltofen. — Ein lüderlichcv, erst am 30. Juli aus der Bezirksanstalt zu Borna entwichenes Frauenzimmer hat an, Mittwoch Abend in Chemnitz eine an der Stollhcrgcr Straße gelegene, mit 62 Schock Garben gefüllte Scheune absichtlich in Brand gesteckt. — Amtsgericht. Der Handarbeiter Julius Robert Dittrich in Golberoda skandalirtc in einer Nacht zu Ende vorigen Monats in seinem HeimathSdorsc herum und als er hieraus von dem mit Horn und Spieß auostaffirtcn Nachtwächter zur Ruhe verwiesen wurde, ging Dittrich zu Thätlichkciten über und versetzte seinem Gegner einen Stoß mit solcher Vehemenz in die Seite, daß der Bruch des Angegriffenen heraustrat. Wegen Körperver letzung und rukestörcndcn Lärmens vor das Schönengcricht verwiesen, behauptete Dittrich, er habe den Nachtwächter gar nicht erkannt, weil er sehr kurzsichtig sei ; dieses Anführcn er schien aber ganz unglaubhaft» da der Angeklagte schon lange Zeit dem Wächter persönlich »als« stand und dessen Ädjustement übrigens jeden Zweifel zu beseitigen geeignet fein mußte. Der Gerichtshof berücksichtigte zwar den angetrunkenen Zustand D's bei Abmessung der Strafe, erachtete jedoch andererseits auch den Umstand, daß der Angeklagte schon früher bestraft und als eine zu Gewalt- thätigkeitcn geneigte Persönlichkeit galt, für strafschärfend, in Folge dessen wegen Körperverletzung aus 1 Monat Gefängnis,, im klebrigen aus 1 Woche Haft erkannt wurde. — Adolph Theodor Frötzschc m Piclckcn verkaufte fiir ein schweres Stück Geld einen Hund an den Zeugen Kerber, nachdem er diesem vorgeschwindelt hatte, das Thier sei von ihm selbst erzogen und außerordentlich wachsam. Der Käufer merkte bald, daß er geprellt war, denn der Vierfüßler war nicht weniger als wachsam, übrigens nicht gesund und ergab sich auch, daß Jrötzsche erst kurz vor dein Verkaufe in den Besitz des Hundes gelangt war. F. leistete inzwischen dem betrogenen Käufer 45 M. Schadenersatz, dies hindettc jedoch nicht seine Verurthcilung wegen Betrugs zu 4 Wochen Gcfängniß. — Der Kaufmann Friedrich Dalichau hier erhielt von ciner^ rhm de freundeten Familie zur Zahlung von Steuern 5 händigt, liest Familie zur Zahlung von Steuern 5 Nt. 30 Pf. cmgc- händigt, lieferte aber das Geld, weil er selbst in finanziellen Ver legenheiten war, nicht ab und wurde diescrhalb wegen Unterschlagung mlt2WochrnGcfängniß belegt.- Zriedr.Wilh.Auchscl ausPosscndors krawallte am 26. Juli Abends in einer Ziegelei herum und von zwc . Polizcidiencrn zurRuhe gewiesen, setzte er sein exeessives Verhalten sort, während er seiner Arrctur durch Thätlichkciten und Niederwerfen u. s. w. Widerstand entgegensetzte. Ein Kollege von ihm, der 2l- jährigc Handarbeiter Wilhelm Krause aus Plauen, mengte sich in die Afsairc und bedrohte die Beamten mit einem Steinbombarde- ment, falls sie den Arrestaten nicht loslicßcn. Krause hat sich mitt lerweile aus hiesiger Gegend entfernt und konnte bisher noch nicht ermittelt werden, während Auchsel vom Schöffengericht zu 1 Monat 2 Wochen Gcfängniß und 1 Woche Haft vcrurthcilt wurde. — La »»»er ichr. »cn IS. cherie»str»skammer ll > ll Mir H»»»lver >>a»dl»nq »eqe» de» Bückcrmeisier Wenzel Heinrich Haniichei au» Ans»» und den Honderbkiler Wildelm Julius vauer an« Olderndau wellen voNendcien und »ersuch ten Betrug? bez. Beil,Ilse. II gegen de» Schreiber Johann Eduard Geidricht NUS Naundorf und den Tischierlehrling Ernst Georg Pieschcl ans Ptrna wegen Ichrveicn DIcdlialtlS GIdhSbe tn Dresdep. 14. August, Mittags: 130 Cent, unter 0. Der HauseinfturzinWien. Es war halb 12 Uhr als ein donnerähnlichcs Krachen vom Stock-im-Eiscnplatz her daß gräß liche Ereigniß ankündigte. Undurchdringliche Staubwolken hüllte» für einige Minuten den Schauplatz ein, und als diese sich einiger maßen verflüchtigt hatten, bot sich ein Anblick dar, der das Unglück in seiner ganzen Größe mehr ahnen als erkennen ließ. Der ganze Eckthcil des Hauses, zwei Fenster der Front auf dem Stock-im- Eiscnplatz und die ganze Seitenfront zur Singcrstraßc, war voll ständig in sich zusammengcstürzt. Nur das Dachwerk war intakt gcblicdcn, droht aber ebenfalls, jeden Augenblick zllsammeiizubrcchcn. Eine Warnung für die Bewohner war ganz unmöglich gewesen, mit so blitzartiger Schnelle vollzog sich der Einsturz. In dem Hause befanden sich die Ateliers des Zahnarztes Hermann, das der Schneider-Firma Schund und Rotbmaier. Der dritte Stock war igcschäst. Cs gelang der bald auf der Unal ncncn Feuerwehr, die mit rastloser Energie, selbst fortwährend lebensgefährlich bedroht, arbeitete, vier Personen aus dem Schutte zu entfernen: drei davon noch in lebendem Zustande, eine bereits todt. Seit Wochen war in dem zusammengcbrochencn Hause auf die Baugefährlichkeit desselben aufmerksam aemacht worden und hatte man nicht verfehlt, diejenigen Persönlichkeiten, denen die Ab hilfe vor Allen oblag, hiervon in Kenntniß zu setzen. Seit Wochen hatte man bei Tage und namentlich auch zur Nachtzeit ein bedenk liches Knistern und Knacken im Mauerwcrk vernommen, und auch verschiedene andere Umstände ließen Niemanden im Hanse in Zweifel über dessen traurigen, sicherheits- und lebensgefährlichen Zustand. Der Hausherr wie auch der Baumeister, Herr Sturanv, welcher das Haus wiederholt untersuchte, unterließen cs die Anzeige zu erstatten. Man begnügte sich, vor einiger Zeit einige Verklammerungen vornehmen zu lassen und die Riffe und Sprünge, welche die Außenseite des Hauses aufzuwcisen hatte, wurden sorg fältig verschmiert und verklebt. Die Anzeigen der Hausleute über die gemachten Wahrnehmungen wurden lächelnd auf deren über triebene Acngstlichkcit geschoben und abgewiesen, ja Baumeister Sturanv erklärte erst gestern auf die eindringlichen Vorstellungen eines der Bewohner: „Das Haus kann noch 20 Jahre stehen!" S blieb Alles beim Alten, bis cS zu spät ivar und dem Eigennutz und Leichtsinn eines Einzelnen mehrere Menschenleben zum Opfer gefasten waren. Feuilleton. 1- König!. Hoftheater. Am Sonnabend verliefen die „Hugenotten" musikalisch außerordentlich belebt, voller Zug und dramatischer Steigerung. Was man zu loben hätte, vcndeilt sich auf Aste, vorzüglich auch auf unseren frei sich entfaltenden berühm ten Chor. Herr Riese hat durch seine Krankheit Nichts an Schmelz eingrbüßt und Frau Schuch sang mit einer durch die Seeluft prächtig gekrästigien Stimme so perfekt wie nur sc. Außer diesem Raoul und dieser Königin ist Herr Fischer als überaus nobler Marcel zu erwähnen. Im Uebrigen wäre zuvörderst zu constatire», daß die Versammlun! ' - - Sänger und brave ^ . schließen läßt. Von der F«»nbeit Gang und Gebcrde, wie mau diese Scene in Frankreich sieht, ist hier kaum die Spur und ebenso gut könnte man sich vorstellen, man säße einem aeniüthlichen Jamilienabend de- Allgemeinen üa»d- werkervereineS gegenüber. Nur Herr Degele (St. BriS) und Frau Schuch spielen vorneiim dislinguirt. 3!icht so Frau Prochazka, unsere neueste Valentine. Sehr schön klang ihre Stimme, kerngesund, kraft voll, rein und in asten Theilcn der Roste technisch vorzüglich. Aber ihre Erscheinung ist zu bürgerlich bcbnbig, wir sind gegen Frau Kainz-Prausc um nichts verbessert. Das was beim Gesang die Seele des Hörers ergreifen, ihn himcißcn soll, muß zunächst im Sänger selbst übcrquellend vorhanden sein. Wo Sänger gering gradigen Tcinperamentcs dennoch uns ergreifen oder enMM^.Ac- schicht dies durch de» Timbre der Stimme. Frau Prochazka besitzt weder Leidenschaft noch Timbrc genug, und so bleibt nur die Freude an ihrer prächtigen, aber ieider nickt interessanten Stimme. Jedoch — die Valentine gefiel um so viel besser als die seitherigen Par tien, daß immerhin der Wunsch verbleibt, aus der Tüchtigkeit der Dame möge sich einiger Reiz entwickeln. Man ist in Dresden durch Hrn. Grasen Platcn verwöhnt worden, der eine Phalanx von Jugend hierher brachte: Frl. Malte», Frau Schuch, Frl. Rcuthcr, Frau Hofmeister, Frl. Siglcr, Frl. Rösler, die Herren Bulß, Som mer, Gudchus, Erl. Götze u. A. m.: denen gegenüber muß man sich an die voiliminösere Frau Prochazka erst gewöhnen. — Schlank, jung — vielleicht siebzehnjährig — mit gewinnend iiübschcn intelli genten Gesichtszügen, dcbütirtc Frl. Borchcr'S, die Tochter des hier unvergessenen Tenoristen, als Page llrdain. Die Stimme ist noch klein, aber was den Ansatz betrifft, gut geschult. Die Eoloratur zeigt fleißiges Studium, bei natürlicher Unfertigkcit. Tie Höhe neigt zu scharfer Intonation. Ermliiiternder Beifall wird der No vize bewiesen haben, daß man gern gute .Hoffnungen auf ihr hüb sches Talent setzt. O. 11. -j- Kreischmer's neue Oper „Ter Flüchtling" ist nunmehr, nach unwesentlichen Verbesserungen, die der Autor nach der glän zenden Illincr Versuchs-Ausführung unternahm, bülmcnvcrsandt- sertig und darf begierig sein, welches Theater das Werk des so glücklich schaffenden Dresdner Autors zuerst bringt. Erfreulich genug, wenn das die Dresdner Hofbülmc thätc. Jedenfalls ist diese romantisch-komische Oper, so weit man sie kennt, eine Musik, die in kürzester Zeit zu studircn ist und nicht die geringsten Schwierigkeiten bietet, dabei für Solisten imd Ebor äußerst dankbar. Die Oper ist leicht und gefällig, vorzüglich melodiös gclialtcn. Ob gleich das romantische Element vorherrscht, gicbt es doch auch der komischen Situationen genug darin, und wie Kretschmer diesen ge recht geworden ist, daraus darf man neugierig sein. Briefkasten Ab., Tharandt. An Krämpscn leidendes Mädchen bctr. Ein langjähriger Abonnent schickt uns eine Abschrift eines Aufsatzes, der vor Jahren in den „Nachrichten" gestanden. Der Aussatz lautet: Manchem wird ein Hinweis auf ein Mittel gegen das furchtbare Uebcl der Epilepsie erwünscht sein, bei dem ich zu gleich dafür bürgen kann, daß dasselbe nicht »in Goldes, sondern um Gottes Willen dargcboten ivird. Von meinem Hause aus ist das Medikament seit nicht langer Zeit in meiner Gemeinde verab reicht worden. Nach Gebrauch desselben ist das Ucbel entweder gänsiich geschwunden oder doch bedeutend gelindert worden. Frau Ma,orin von Wittlg geb. von Gotzkow in Schandau (Königreich Sachsen), deren Familie seit mcbr denn 100 Jahren im Besitz des Medikamentes ist, hat durch dasselbe unter Gottes Beistand schon einer großen Reihe von Leidenden Hilfe bringen dürfen; ich weiß, daß man sich vertrauensvoll an ihre Güte wenden darf. Natürlich sind die Auslagen zu erstatten. Rudclsdorf. Bojanowski, Pastor. *** H ermann. „Angeregt dnrch die seitens der Ezcchen aus- geübten Rohheiten gegen deutsche Brüder in Bödmen, möchte ich auch gegen ein Verbrechen wider unsere eigene Muttersprache auf- tretcn, es sind die Worte: Papa und Mama. Eine schöne Sprache müßte cs sein, die Mamasprache. Es wäre doch wohl an der Zeit, wenn solche französcliide Eitelkeitsbrocken aus unserer Sprache ent fernt würden". — Die Entfernung dieser Worte aus unserer Sprache würde uns, weil kleine Kinder die Worte „Vater" und „Mutter" scdr schwer aussprechen können, um die mit so viel Freude degrüßtcn ersten kindlichen Laute bringen, die ein unschuldiger Kindermund mehr nationalisirt, als ihre Abstammung. .**Anon. „Bitte, können Sie mir ein Mittel angcbcn, womit man eine eifersüchtige Frau kurirt, die auch nicht die ge ringste Ursache hat. Ich gehe daS ganze Jahr hindurch des Abends nicht aus dem Hanse. Vormittags habe ich meine Beschäftigung, Nachmittags von 2 bis 5 Uhr gehe ich in den Königlichen Großen Garten in Begleitung eines alten Herrn. Ist da noch Möglichkeit vorhanden, daß eine Frau Eifersucht hegen kann? Das habe ich nun drei Jahre hindurch unter fortwährender Quälerei ertragen." Acndern Sie einmal Ihre Lebensweise und gehen Sie recht viel auS, dann wird die Frau schon einschen, daß sie einlcnkcn muß, wenn sie ihrem Manne den Aufenthalt zu Hause wieder angenehm machen will. Gemeierte Hausfrau. „Bitte, verrathen Sie mir doch im nächsten Briefkasten die Adresse des braven Erzgcbirglers, der neulich das Rezept zu grünem Kartoffelgötzcn übeyendet hat. Ich möchte demselben gerne bcn, genau nach Vorschrift bereiteten, und trotzdem mißlungenen Götzen zukommen lassen, vielleicht paßt derselbe für einen erzgcbirgischen Geschmack bester als für den un- srngcn. Wir freuten uns Aste auf das Gericht und konnten kaum die Zett erwarten, wo die Kartoffeln dazu tauglich sein würden. -Heute »un denke ich den Meinigen mit dem Götzen eine Freude zu bereiten und dachte mir darunter etwas Kuchenartiges; statt dessen bleibt die Mast« der reine Brei, nur unten hat es während einer Stunde gebacken, das Mehl festgesetzt. Das Zeug schmeckte ab scheulich, so daß es mir um die dazu verwendeten Stoffe leid tbat, denn essen konnte cs Niemand. Das Schlimmste war, daß ich nun kein Mittagessen batte, denn der Gurkensalat reichte nicht weit. In meiner 19jährigen Ehe ist mir noch kein Esten so verunglückt, und daran ist blos der leidige Briefkasten schuld, den man sonst immer für glaubwürdig hält. Sollten Sie meine Epistel in den Papier korb werfen, so sende ich Ihnen nächsten Montag den Abarndabbs durch meine lieiratksfähigen Töchter über den Hals". — Schicken Sie nur die Töchter Ihrer liffätirigeii Elic sammt dem Götzen, unser Koch-Referent mag ihnen Aufklärung geben. Wer weiß, was Sie zusammcngcpanscht haben. Treuer A b. „Findest Du cS für reckt, daß eine Frau ihr' «Jabr altes Ziehkind des Nachts so schlägt, daß cs eine Stunde lang schreit? Ihr eigenes hat sie schon ganz elend geschlagen, daß es ihr Mann sortschafscn mußte. Nun hat das Mädchen, welches da wohnt, darüber gesprochen, da hat sie das Mädchen auch ge schlagen und hinausgcworfcn. Die Prügcllustige besucht nämlich eine fromme Gemeinde." — So? Da handelt sie wohl in ihrem Sinne nach dem Spruche: Wen der Herr lieb bat, den züchtigt er? Eine fromme Frau. Man müßte ihr schon jetzt eine Nische bauen und die Wohlsahrtspolizei hin wallfahrten lassen. * ^ -^parmann, Lenden. „Steht einem Soldaten
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