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- Erscheinungsdatum
- 1881-08-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188108142
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18810814
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18810814
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 13-14 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1881
-
Monat
1881-08
- Tag 1881-08-14
-
Monat
1881-08
-
Jahr
1881
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»r. vr««Ii,«r Sott« » — Sonntag! ckon L4» Xagait l^Sl übrigen Festgäste stieg immer ^ ^ mschk . und >alter- n das «Dr. eines .»Am tzgen. kleine coßen« ntität >aß er meh- saste» b aus rdam, »zedur er in Juli, mfing. nach« tt au4 h das > aller lannrr wogen l wird mr!)0 utschcr S Ber- iittyei- « 1478 t und trafen, t, wo- urden, omml. chälter ' >S von ereins- äumen , OS- 2ö das elegen, letrieb, Häuni- ement, ür ein jeden leichen er und Rhüne wparat gendcn lerrscht i, Der en Er- rdienl, erdient Liefe- l direkt ch den, Wege eb der eschästc idcriis- cr der -inittcl- n seine ingcar- n, der :iicü an 'leichter- jerkslatt l'icltcii. scht und sich des »achoei- bekun- ! Fleisch r Kreuz erschim- :stfleisch scn die S zwei ter Gc- verdor- Fabri- Ueber- lderung sen wir welcher cn aus- Ihr ver- e. Judd stalozzi- Itinutcn iter ein, ale des lebhaft König ch Bier n. An- s bunte itfaltete, damit, n. In- ehr und l wollte undliche mächtig r, trank te, dem rtt, daß i seiner r bessere r König Bcmerk- ind des ig, am te einen lbeglcrdc gleiterin gen von machten Eikeimt- chrn der svekt der Schlüsse len und „Bravo tt s. w. iedrr tu LL >«r Kvn^g selbst strahlt« vor Freude und neidische Blicke junger Damen ruhten auf der glücklichen Tänzerin Sr. n, Der König bestellte nunmehr bet einem englisch redenden Kellner Bier und ein« Tanzpiece von Strauß. Sofort intonirte dt« Kapelle Oser einen „Schottischen" von Joseph Strauß, welcher dgn Könige neue Gelegenheit gab, sich als Tänzer die Anerkennung aller Sachverständigen zu erwerben. Kalakaua winkte seinen Be gleitern» auö der Loge zu ihm lierabzukommen und das Gefolge lieb hinter ihm, auch als er sich anschickre, zur Strauß'schen Quadrille l« Glocken von Corneville" zu tanzen. Bei dieser Gelegenheit ..ihr der König eine bemerkenswerthe Huldigung. Herr Raben liner macht« nämlich sein vis-ü-vi,. Es läßt sich nicht anders sagen, als daß der König sich auf dem gleichen Niveau mit dem bewährten Wiener Tanzmnster zeigte. Leicht und elegant führte er die Ouadnlle-Schntte aus und verbeugte sich echt kavaliermäßig, ko oft das Taiiz-Eeiemonlel es erforderte, vor der ob solcher Ehre höchst verlegenen Dame, die Herr Rabcnsteiner zum Tanze geführt hatte. Wir konnten das Ende der denkwürdigen Nacht nicht ab- warten. Aber eigentlich»!»!, berührte uns der Gegensatz, als wir «m taghell erleuchteten Saale den mnntercn König betrachteten und oabei ors einsam auf- und abwandclnden Doppelpostens gedachten, welcher dem hohen Range des Gastes zu Ehren vor dem „Hotel Imperial" d e Anwesenheit eines Monarchen verkündigte. Wir hassen, daß die letzte Nacht dazu beitragen wird, daß der König nur angenehme Erinnerungen aus unserer Stadt »nt sich nimmt." ES heißt, daß der Bezirkshauptmann von Carolinenthal, Statt- haltereirath Karasek, die Disciplinaruntersuchung gegen den ZezirkShauptmann Bohdaneck» von Smichow und den dortigen Zezigtcomnnssar Hhrub», welch Letzterer bekanntlich während des ExcesseS in Kuchelbad als Regierungücommissar nicht die genügende Energie bekundete und außerdem, gegen seine Instruction, nicht in Uniform aus dem Platze erschienen war, abgeschlossen hat. In Folge dieser Disciplinaruntersuchung soll Bezirkscommiffar Hruby von Smichow wen versetzt werden. Dem Bezirkshauptmanne Bohdaneck» dagegen, welcher seinem Eommissar nicht strengere Instruktionen gegeben, soll von maßgebender Stelle nahe gelegt worden sein, daß es gut wäre, wenn er in den wohlverdienten Ruhestand übcrträte. (Zeit wäre r8, dem Letzteren die Faust zu zeigen!) Uugarn. Das Wiener „Frcmden-Blatt" schreibt: Mehrere im Kursaal zu Mehadia anwesende rumänische Gäste forderten von der Kurkapelle die Ausspielung der Marsellaise, wogegen jedoch der ebenfalls un Saale sich aufhaltende Graf Wilhelm Bismarck Pro test erhob. Die anwesenden österreichischen Offiziere stimmten na türlich alle für den Grafen und so mußte die Ausspielung der Marseillaise unterbleiben. Frankreich. Aus Joi»ville-le-Pont wird geschrieben: „Ein angesehener Mann unserer Stadt feierte am Donnerstag auf seinem Landnute am Ufer der Marne seine Hochzeit. Ein großes Diner war bestellt und die Gäste erwarteten gerade das Signal, sich zur Tafel zu begeben, dem Neuvermählten Paare den Vortritt lassend. Die Braut hatte kaum die Schwelle des Speisesaalcs überschritten, als sie ohnmächtig zu Boden sank — an einem der Fenster des hellerleuchteten SaaleS hing dlc Leiche des ersten Brautführers. Der unglückliche Mann war 19 Jahre alt und gehörte einer der ersten Familien an. Bei seinem Kouvert auf dem Hochzcitstische fand man folgenden Zettel: „Ich liebe die Braut und tövte mich, weil ich es nicht ertragen kann, sie in den Armen eines Andern zu sehen." Gambetta sprach sich in einer Privatversammlung in Bellc- ville über die zu inaugurircndc innere und äußere Politik Frank reichs aus. Er wies die Beschuldigung zurück, daß er eine Dietatur wünsche, und setzte die Acte der letzten Legislatur auseinander. „Die nächste Legislatur müsse eine Reform der Magistratur, der Armee, der Steuern und der Verwaltung vornehmen. Er sei für obligatorischen Militärdienst, der für Alle, auch für die Lehrer und Congreganisten gleich sein müsse. Den einjährig freiwilligen Dienst könne er nicht billigen. Er sei nicht gegen die Herabsetzung der Dienstzeit auf drei Jahre; eine solche würde aber schädlich sein, wenn lhr nicht eine sichere Feststellung der Eadres der Unteroffi ziere vorausgehe, welche die Armee vor jeder Schwächung sicher stellen könne. Gambetta wies weiter die ihm bezüglich der aus wärtigen Politik zugeschriebene Idee zurück und führte aus, er wolle nur, daß die auswärtige Politik Frankreichs eine würdige sei, Frankreich seine Hände vollkommen frei halte." Das übrige der Rede ist Phrase. Die Worte wurden mit stürmischem Beifall und lange andauernden Bravorufen aufgenommen. Ein Redner, welcher erklären wollte, daß Gambetta sein Mandat nicht erfüllt habe, wurde durch unbeschreiblichen Tumult unterbrochen. Dänemark. General-Feldmarschall Graf Moltke besuchte, wie Kopenhagencr Blätter melden, während seiner Anwesenheit in der dänischen Hauptstadt auch das dortige berühmte Tivoli. Bei seinem Eintritt in den Conccrtsaal ließ Kapellmeister Dabl das Orchester „Heil Dir im Siegerkranz" intonircn. Kaum hatte Kapell meister Dahl an jenem Abend den Taktstock erhoben, um das Zei chen zum Beginn der ersten Concertnummer zu geben, als sich von aller« Seiten des Saales ein infernales Pfeifen vernehmen ließ. Kapellmeister Dahl bewahrte jedoch seine Ruhe und dirigirte trotz des Höllenlärmes das Musikstück zu Ende. Ein verstärktes Pfeifen folgte. Nach der zweiten Nummer wurde stürmisch „Der tapfere Landsoldat" verlangt, welchem Wunsche nachgekommcn wurde. Stürmisches Bravo und Dacaporuse erschollen, die Volkshynmc wurde wiederholt. Obwohl man annehmen konnte, daß hiermit die Demonstration beendet sein würde, so war das doch nicht der Fall, sondern eS wurde das Pfeifen und Lärmen während des gairzcn übrigen Theiles des Concertcs fortgesetzt. Zahlreiche deutsche Ver gnügungsreisende waren Zeugen des Skandals. England. Das Oberhaus stellte die vom Unterhause abge- lehnten Amendements zur irischen Landbill mit großer Majorität wieder her. Der Staatssekretär des Auswärtigen, Earl Granville erklärte, er wolle dem Hause Zeit ersparen und daher keine Ab- stimmung verlangen, die Regierung behalte sich indessen alle Rechte vor. Er bedauere die Beschlüsse der Opposition, die weder durch die wichtige Frage, noch durch die Majorität der Volksvertreter beeinflußt worden sei. — Der Marquis von Salisbury sprach sei» Erstaunen auS über den Ton des Earl Granville und erklärte, das Haus habe nur gesucht, Privatinteresscn und die verfassungsmäßigen Grundsätze gegen eine gewaltsame Invasion zeitweiliger Leidenschaft zu schützen. Das Oberhaus habe nur feine ursprüngliche Haupt- funktion ausgeübt und werde sie kühn bis ans Ende ausübcn. — Morgen findet ein KabinctSrath statt, welcher die nächsten Schritte in Betress der irischen Landbill erwägen soll. Die parlamentarische Situation wird infolge der Haltung des Oberhauses als eine über aus ernste angesehen. Der „Standard" erführt, die Regierung werde nicht nachgeben und werde eher auf die Vorlage verzichten. Es verlautet, wenn die Landbill scheitern sollte, würde das Parla ment im Herbste zusammcntreten und eine neue Landbill eingcbracht werden. Die „Times" meinen: Wenn kein Compromiß erreichbar wäre, sei der Rücktritt des Ministeriums oder die Auflösung des Parlaments unvermeidlich. Amerika. Der in Chicago tagende irische revolutio näre Eongrcß diöcutirte in seiner jüngsten Sitzung einen Plan zur Zerstückelung des britischen Reiches. Darnach soll die bestehende Regierung von England verändert und auS England, Wales, Schottland und Irland eine Eidgenossenschaft (Föderation) herge stellt werden. Australien soll als unabhängig erklärt, eine unab hängige südafrikanische Republik hcrgcstcllt, Kanada den Vereinigten Staaten einverleibt,, und Indien zur Steucrvcrwcigcrung und zum Widerstande gegen die britische Regierung aufgeiviegelt werden. Die Ausführung dieser Propaganda soll einem auS Delcgirtcn des Eongreffe» gebildeten großen Rathc anvcrtraut werden. Der Con- areß hat sich übrigens in zwei Parteien gespaltet, indem sich die Anhänger der „Dynamitpolitik" «„folge der Verwerfung ihrer mör derischen Pläne von den Sitzuiyien zurückgezogen haben. — In Boston und Brooklyn wurde» Sozialisten-Meetings abgehaltcn, in denen Resolutionen zur Annahme gelangten, welche gegen die anaebltche Absicht der Regierung, Hartman«, zu verhaften und auS- zmtefern, Protest Anlegen. Infolge «lniarrUnterleibSstorungen wird Präsident Gar st elv gegenwärtig keine solide Nahrung gereicht. Das Fieber be gann am 8. Abends der Pul» V8, die Hau Präsident . und un» Mitternacht «rar und die Körpermänne normal. Der orige Nacht hindurch. Der Eiter- ^eittg^ zu weichen, stdent schlief zur Zeit und fast die ganze vorige No Am 9. zeigte sich etwa» Fieber, aber cS legt sich bereits. «Hdch durch dm neuen Einschnitt ist reichlich. Der Präsident verbracht« einen ruhigen Nachmittag, und die Fiebererschrinung wird d« mmrdtng« vorgenommenm Operation »ugeschrteben. Feutllerou. ch Herr GudehuS dürfte erfreulicher Weise unsere Hofbühne, der er immer steigernd so ausgezeichnete Dienste geleistet hat und in immer überraschenderem Umfange leistet, nicht verloren gehen, da er durch einen neuen lOjähngen Kontrakt, der ihn völlig seinem Kollegen Riese gleichstellt, dauernd hier gebunden wird. So viel man weiß, lautet der Gehalt auf 24,000 Mark. ch Das Kö««igl. Opernhaus i» Nerli» wird nicht mit „Taiinhlücker". sondern mit — dem Ballet (!) „Coppelia" eröffnet werden. Die noch in letzter Stunde erfolgte Abänderung des Re- pertoirs ist auf Wunsch eines Prinzen des König!. Hauses erfolgt, der vor seiner Abreise von dort das bezeichnete Ballet noch kennen lernen wollte. ch Aus Prag kommt die Nachricht einer erschütternden Ka tastrophe. Der eben vollendete Prachtbau des czechischen National theaters, an dessen harmonischer und edler Großartigkeit die Blicke voll stolzer Freude hingen, hat ei«, jähes Ende gesunden, — ein Ende mit Schrecken! Ein monumentaler Bau von seltener Schön heit, sagt die „Boheinta", ein Werk kunstvoller Erfindung, viel- jährigen Mühens und Sorgens und bedeutenden materiellen Auf wands istdurchFcuer zerstört! An 12 Jahre planten und baute» die Ezcchcn an diesem „National"-Theater. Voll Haß litten sic nicht, daß in dem endlich, endlich mühsam vollendeten Hause dcuts ch gespielt werde — nun hat es czcchisch darin gebrannt und zu wundcrii wäre es, wenn man czcchischerseitü nicht behaupten würde, der Klempner, der die Feuersbrnnst heruarries, sei — ein Deutscher gewesen. Das Feuer entstand einige Minuten nach sechs Uhr Abends. Um diese Zeit sahen die Passanten in der Ferdinand straße ans dem cmporragcnden Dache Ranch anfsteigen, um '/<7Ubr schlängelten sich auch bereits Flammen um das Geländer des Dach firstes herum. Wie ein Lauffeuer verbreitete sich die Nachricht, daß das Nationaltheatcr brenne, und von allen Seiten strömten Men- schcnmaffcn herbei. Von der Prager Feuerwehr war ein großer Theil zum Begräbnis, eines Feuerwehrmannes ausgerückt, der dieser Tage einen Selbstmord begangen hatte. Die ersten Spritzen hatte die Smichower Feuerwehr gesandt, dann trafen allmähiig Abthei- lungen der Prager Feuerwehr, die Mannschaft theilmeise noch im Paradeanzuge, dann die Feuerbercitschastcn im Laufschritte ein. Das Feuer soll dadurch entstanden sein, daß Klempner, welche aus den« Älechdache beschäftigt waren, eine Pfanne mit glühenden Koh len in den Mnlcrsaal fallen ließen. Diese Lokalität war auch die erste,welchcvondcnFlammcnvcrzehrtwmde. Dieselben verbreiteten sich mit rapider Schnelligkeit, umsomehralssie nudemangrenzendcntrockncn Holzschnürboden reichliche Nahrung fanden. Indes, nahm auch das Feuer auf dem Dache immer größere Dimensionen an-, an eine Möglichkeit, dasselbe zu bemeistcru, war nicht zu denke». Zu den in dem Gebäude ausgestellten Wasser-Reservoirs konnte man nicht gelangen, denn die Räume waren abgesperrt (!), ebenso wie die anderen Lokalitäten, aus denen die Feuerwehrleute in die Nähe des Brandes von Innen aus gelangen wollten. End lich wurden die Haupteiiigünge geöffnet und man versuchte durch Einführung deS Wassers mittelst Schläuchen auf die Bühne, wenigstens diese zu retten. Indes, erschienen die gcsammtc Prager Feuerwehr und die freiwilligen Feuerwehren der Umgegend auf der Brandstätte. Auch die Dampffcnerspritzc kam in Verwendung, doch zeigte sich jegliches Bemühen vergebens. Das Feuer hatte bereits fast den ganzen Dachstuhl erfaßt, vom Schnürboden aus erstreckten sich die Flammen auf die vierte Galerie und verbreiteten sich von dort aus auf die niedriger gelegenen Räume. Gegen Vr8 Uhr stürzte unterfurchtbarcmGetösederkostbaregroßeLustrc znBoden. Der eiserne Vorhang, welcher den Znschauerraum von der Bühne bei Entstehung eines Brandes trennen soll, konnte, daunterhalb desselben ein Gertt stc aufgestellt war, nicht herabgclassen werden. Nachdem endlich die Thürcn zu den Garderoben und dem Archive geöffnet «vvrdcn waren, schritt man daran, zu retten, was noch gerettet werden tonnte. Aus den nach Tausenden zählen den Zuschauern wurden Leute requirirt, welche Leintücher, Gar- derobcstücke, Möbel, Bücher, Partituren, alte Gewehre, Helme, Rittergewänder re. theils in das angrenzende Haus, theils auf die Sophieninsel trugen. Gegen 8 Uhr enstand ein starker Wind, welcher die Flammen gegen das Jnterimsthcatcr hinschlug und mußte sich die ganze Ausmerksamkeit wenigstens aus die Rettung dieses Gebäudes conccntrircn. Unterhalb des Quaies arbeiteten ebenfalls mehrere Spritzen, deren Schläuche durch die Fenster in das Innere des brennenden Gebäudes geleitet wurden. Tort er faßte das entfesselte Element die Logen, sämmtliche Galerien und die Garderoben. Der ganze innere Raum stand in Flamme». Gegen '/<!) Uhr spielte fich in der Thcatergasse eine gräßliche Scene ab. Man vernahm aus einem der Fenster des obe re» Stockwerkes laute Hilferufe. Drei Männer, welche sich dorthin gewagt, um verschiedene Sachen zu retten, konnten wegen Zunahme der Flammen nicht mehr die Stiegen erreiche». Hände ringend schrien sic um Hilfe, winkten mit den Tüchern, ihr Jam mern war herzzerreißend. Endlich erschienen einige Feucrmchr- männcr, welchen cs mittelst eines Seiles gelang, die in Verbren- nungsgcfahr Schwebende» zu retten. Kurze Zeit darauf, nachdem der Luster in den Zusckauerramn herabgcfallcn war, begann der Plafond nachzugcben. Plötzlich löste sich ein großer Theil desselben loS und stürzte unter weithin vernehmbarem Getöse zu Boden. Hatten schon bei Einsturz des Lusters die inneren Einrichtungsstücke zu glimmen und zu lodern begönne««, so verbreiteten sich, nachdem der Plasondtheil geborsten war, die Flammen über dieselben mit unglaublicher Schnelligkeit. Die ganze kostbare Einrichtung, der prächtige dekorative Schmuck, die eleganten Marmorsäulen, die unzähligen Sitzreihen, die kostbar nusgestattete kaiserliche Loge und sämmtliche Galerien standen in einem Fcucrmeere. Auch die Nachbarhäuser und die Gebäude in der Thcatergasse, welche dem brennenden Objekte gegenüberliegcn, schwebten in Feuersgcfahr und mußten die Feuerwehren ununterbrochen die Fenster besetzt halten und die Dächer mittelst Schläuchen bespritzen. Gegen 0 Uhr wurde eine mit Eisen beschlagene Holzthür, welche das Nationaltheatcr mit dev« Jnterimstheater verbindet, von dem entfesselten Elemente ergriffen. ES gelnnq jedoch noch rechtzeitig, die brennende Thür zu lösche» und nuf diese Weise die Gefahr zu beseitigen. Entsetzlich ist der Anblick, den der Zuschauerraum de» monnmentalen Gebäudes bietet. Tort, wo noch vor einigen Stun den Alles aufs Beste geordnet und geschlichtet sich befand, starrt ein Chaos der ärgsten Verwüstung und Zerstörung entgegen. Man sah brennende Sitze, geborstene Marmorsäulen, gesprungene Planern, glimmende Balken, feuerspeiende Eisenbestandtheilc re. Ans unzähligen Schläuchen spritzte das Wasser in den Zuschancrramn, doch war Alles vergebens. Tic Tampffeuerspritze wurde endlich unter dem Quai postirt und arbeitetet«: auch mit vollster Kraft. Gegen 10 Uhr stürzte das bei dem Lazanskv'schcn Palais befind liche Eisengeländer in Folge des starken Ansturms des Publikums ein und wurden hierbei fünf Personen mehr oder weniger bedenkend verletzt. Dieselben wurden in das allgemeine Krankenhaus geschasst. Die Foyers, die Zugänge zu den Plätzen und einige Nebenräum lichkciten blieben zwar von den Flammen unversehrt, doch Iiaben dieselben trotzdem bedeutend gelitten. Fm Innern dc-Z Gebäudes brannte cs gestern noch. Als dnS Feuer signalisirt werden sollte, soll der Automat versagt haben. Die Gasleitung ivar, da gestern Nachmittags in den Straßen, wo neue Röbrnetze gelegt werden, eine Belenchtungsprobc stattfnnd, nicht abg espcrrt. Endlich wurde man darauf aufmerksam und schloß die Halme ab. In der gestrige» Stadtrathssitzuug hatte gerade Herr Stadtverordneter Kcttner die Rechnung erstattet, wie viel bis jetzt die Stadt für den Bau des Natlonaltheaters geleistet, als der Diener die Unglücks-Äotschasl brachte, daß das Tbeater brenne. Die Sitzung wurde sofort unter brochen und Herr Bürgermeister-Stellvertreter !)>'. Ecru«, mit den Stadträthen eilte zum Brandorte. Wie mitgctbeilt wird, ivar daS abgebrannte Theater bei der ersten bölmi. wechselseitigen Hagcl- und Fcnerverstcherunasgescllschnst mit 400,000 sl. assccnrirt. Eine stolze Burg der Czechen ist dahin! Neidlos babcn die Deutschen das czechifche Theater entstehen sehen — furchtbar ernst mahnt der Verlust zu menfchlichcr Theilnahme, die der Ezechcn haßerfülltes Benehmen kau»« verdient hat. -j- Der kürzlich vom Balkon gestürzte Hofschauipielcr Reuschc ist in Mondsei: verschieden. Der Jammer und Schmerz seiner Tochter ist unbeschreiblich. Frau Rcusche ivciß noch nichts von dem Tode ihres Gatten. Uebcr den Unfall selbst wird noch Folgendes telegraphirt: Die Familie Reuschc saß eben in ibrer Privatmolmnng im zweiten Stockwerke des Hauses Nr. 10!) aus dev« Balkon beim FrühstückStisch. als plötzlich der Balkon durchbrach. Reusche selbst erlitt starke Verletzungen am Aline, insbesondere durch die ibm nachstürzrnden Breies die ilm schließlich bedeckten. Seine Tochter und die bet ihm zu Besuch anwesenden Freunde erlitten kaum er-« «vähnenSwerthe Hautabschürsnngci«. Dagegen wurde Frau Reusche, die iin Sturze auf die Brüstung des Balkons im ersten Stockwerke allsfiel, durch den heftigen Stoß in den Garten geschleudert. Sie erlitt einen doppelten Bruch des linken Wadenbeines und, indem sie mit dem Fuße auf Geschirr schei ben stürzte, bedeutende Wunden an demselben. Sofort waren Wiener Acrzte zur Hand; von diesen leistete Ist'. Lorenz den Beschädigten die erste Hilfe. h In musikalischen Kreisen Berlins erregt der zu Rakonitz er folgte Tod des bekannten Liederkomponisten Theodor Bradsky allseitiges Bedauern. Derselbe, im besten Mannesalter stehend, suchte vergebens auf den« Landgutc seiner Eltern Heilung von lang jährigen Leiden; eine Llingcnlühmnng raffte ihn dahin. Nicht nur die Freunde seiner zahlreichen Kompofitioncn, sondern auch der kgl. Domchor, dem er lange Jahre als Sänger angehört, sowie die kal. Realschule, deren Gcsanglehrer er gewesen, beklagen seinen Verlust. 4- Anna Schramm, die mit dem größten Beifall in Bre in e n gastirt und mit ihrer Vielseitigkeit und Liebenswürdigkeit so gar in „Schccrmami «un Companie" die plattdeutsche Rolle der Kochsran Bahrdamm übernahm. Eine Ansprache, welche Anna Schramm bei der Aufsühnmg der „Durcliaegangenen Weiber" zu halten veranlaßt ivar, hatte folgenden Wortlaut: „Iin Namen meiner Kollegen habe ich dem Hochverehrlichen Publikum eine Mit theilung zu machen. Reden zu batten ist sonst nicht meine Art, doch diesmal muß ich der „Pflicht gehorchend, nicht dem eigenen Trieb" eine Ausnahme machen. Die Sache ist nämlich die: Die Orchesterinitglieder haben einer unbedeutcnven Differenz halber kur; vor der Vorstellung Strike gemacht. Wir find deshalb gezwungen, unsere kleinen Couplets mit Klavierbegleitung zu fingen, was, da es keine Oper von Wagner ist, wir uns selbst auch nicht für Wag ner-Sänger ansgeben, am Ende gehen wird, wenn wir auf die Nachsicht des Hochverehrlichen Publikums rechnen dürfen, um welche ich hiermit sreuiidlichst bitte. Kompliment. — Tableau - allgemei ner Applaus und die Sache ging vortrefflich, denn das Publikuni war in liebenswürdigster Laune. -h Mehrere Freunde Anton Rubinstein' s haben bei dem Künstler angcftagt, ob er nickt geneigt sei, in der kommenden Saison in W i e n öffentlich zu spielen. Mon würde ihm hier, wo er sich in seiner Eigenschaft als Pianist seit 7 Fahren nicht producirt, obne Zweifel glänzende Ovationen bereiten. Darauf erwiederle Nubinstein, daß er nur noch eine Concerttour in England machen und dann zeitlebens nicht mehr öffentlich spielen «volle. Liszt hat einst denselben Eid geschworen; 28 Fahre später erklärte er den Schwur für — verjährt. -j- Repertoire d cr K ö n i g l. H o st h ea t e r. Altstadt: Sonntag: Teil. (Schausp.). — Montan: Ein Erfolg. — Dienstag: Fidelio. —Mittwoch: Der Leibarzt. — Donnerstag: Don JSuan. — Freitag: Fieseo. — Sonnabend: Fra Diavolo. -j- Von Richard v. Fuchs-Nordhof (Gemahl der Frau Ellmen- reich) geht am Sonntag im alten Theater zu Leipzig das Lustspiel „ A u o u y in c Korre«ponde n z" in Scene. Frau Ellmenreich gastirt darin als Klotilde von Freiburg. -j- In der Zeit vom 14. bis mit 21. d. wird das für die katho lische Pfarrkirche in S ch i r g i s,v a ld e bestimmte große Altar bild vor seiner Absendung dahin in demjenigen Thcile des Saales des akademischen AuoslcllnngsgebüudeS ausgestellt sein, in welchen die Thür Nr. 5 nuf der Lnnqseite des Gebäudes führt. Das für Rechnung des Kunstfouds bestellte Gemälde ist von der Hand des Geschichtsmnlcrs Herrn Paul Kießling, der zu Ende des vorigen Fahres mit der Ausführung nach seinem Eoncurrenzentwurfe beauf tragt wurde. Man darf vornussetzcn, daß d>ese Ausstellung, welche eine unentgeltliche ist, dem kunstsinnigen Publikum von befondercm Interesse fein «vird. -h In den nächsten Tagen trifft Professor v. Werner's großes „K ougre ß" -Gemälde hier ein und wird im Ausstcllungssaal nuf der Vrühl'scheu Terrasse piacirt. Das Kolossal-Gemäldc wird bekanntlich später im Ratbhaussaal Berlins zum Andenken an den dort im Fahre 1878 stattgehabtcn Europäischen Kongreß aufgestellt. Dem .Künstler ward von der Stadt Berlin, in deren Auftrag er das Bild gemalt, die Erlaubniß, dasselbe vorher in den Haupt städten Europas zur Ausstellung zu bringen und hat er mit vieler Tournee die .Herren Rosenberg und Löwe von Berlin betraut. Auf besonderen Wunsch des Prinzen von Wales war daS Gemälde zuerst in London und kommt jetzt nach Ffier von Frankfurt a. Nt. Finanzielles und Bolkswirthschaft. Mährisch - Schlesische Ccntralbahu. Herr E. Qnellnial; tclcgwphft« aas Wie»: Heine in Wien anwesende IC.L57 Priiriiüken der Mährisch-Schlesischen iLeiitralbah» vcrwarsen einstimmig die tltegie- riilige--Kalisesserie, verlangten uiNer MißlrauenSvoluni gegen Curalvr Oi'. Gabcr Absetzung desselben, acceplirie» gegen üao Sliinnicn Conpvn- Aiiszablnng «nik 7,es Gulden und iiabmcn Lorschläge von Qucllmal; und Adler in Dresden an. Die Lociätü bol^v erhält lliiienbaift- sorderung mit 77,aoo Gulden Frankfurt, «3. Aua-, ilbcndS. Lredit 3M><,. StaatSb. Lombard. «r<-^. 00er Lome «L8H,. Eilocirenle . PaPicrrentc «aUrier ——. cesiri«. Äolbrcnle . UngariiLc «>>oldrc«»e . 77cr Nusicn . «Cer Nugen —. 2. Orient Kl.öü. Neues»? Ungarische «Loldanl. —. 3. Orient . Ungar, «jiapicr- rcnle —. — Fest. M icn, 13. r:na , Abends. Credit 303.60. Slaatsb. 362.50. Lombard. «42.50. Aimio-Auslr.B. — Ravolcoröd'or —. Nordwcs« 230, <5. Papierr. 77.».',. Oesierr. Äoidrcute —. Uugar. Cioldrenlc . 4A» nng. Goldr. —U»a. Credit —. Unionbant —. Galizier . Cibcllialbabm —. Bantbelcin . — geil. Part», >3. Aiig.. lLchluk.1 Rciile K6.20. Anleihe >13,«2. Jiaiiencr 90,40. LtaatSbalm 775. Lombarden 313,75. do. PrioriliUc» 287. Cichpler 409. Ocsierr. Loldrcnle 82',,. — Fest Pari». (Produllen», >3. Slug. iSchluö». Wcizeii Ang.30.vo. Nobr.-Fcbr. »I,bi»., matt. Sturiliii» Aug. 62,50. Jan.-Avri« 62,60., ruhig. Riibiil August 82.68., Jan.'Apri« 82.75.. ruhig. ««»sicrdam (Pro du kten), «3. August. (Cchlub.» Weizen November 302, Roggen Oktober 266. Marz «94. ramßswage». Abgang im,d, 4.45- 6 «2 3 < «,2V 0,57» 2,33 7.14 7,30 II,50 3 S.w 6.L ».45 8.35- 2,2V 6.20- 7.26 8.50 «N.36- 3 «l.UU >2.30- 1' 6 (8,36 013 Pi,IM» 9.26 «2 I» 2,5 4,15 6,56 ,N.26 bm Pirna» «I.l. l' 6 «' 4,45' S S,X> «2 3 4.3)' 7 ».25 9.45 2,2) 6.26- 4.45- 6 6.16 4.36- n.2) 4.45- 6 9,«6 12 3 4.36- 7 '.».25 «ll.li» nur Toiinlage n.Miilw.» 6 8,56 «6,36- «2.16 3.6 5 ».36 (II.15 bis «anbei,» 12.36- 6,15 8,25 9,45 11,26 2.25 7.46 «6.56 6 12 3 7 4,45- 6 9,16 12 3 4,36- (».25 v. I. Au»! au» 6 8.56 12.16 5,55 »,36 7,25 «1,45 2 5,5 (6 nur bi? 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