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- Erscheinungsdatum
- 1881-07-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188107275
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18810727
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18810727
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1881
-
Monat
1881-07
- Tag 1881-07-27
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Monat
1881-07
-
Jahr
1881
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vrosäou 1881. »rl»«int iil,N» HU» 7 U»r ft, »er »ivrdllion: Marienftrate I». >donnement»»rei» »ie>ieljal,rlich StNert ivVtie., durch die Pos« S Mark 7L Vtg» Rumm. IS Vs,«. Nusliig«37000 <r,emxl. gllr dicSIUikgadkciuaklaiidlerM,- nutziirle inocht sich die Redoclicm lischt vcrdiiidlich. Annonce» für uns »ehme» au: Die Annoiueii-Aurcliuxv.-aalen- «»« » V«,Ie»; - »-N«! - »«„de » »,«».! - ,,n»«tt»e«»an,! ««Ue» sn «drlt,: - «»d. «ietz tu Mnadrburg,' — I. Bar« » S». in Hall«: — »««tu«» i» Hnuldurg. L' Unterhaltung, Geschäftsverkehr. Lör/enbericht, Fremdenliste. 25 LnskboZöü uuä 25 LouvsrtL, L6. ^akrxLvx. tzigerale werden Martenftraße i t d>» Nachm. S UI,r Lnaeaammcn, LennlagS VW Milta,»»«U»r. In Nktttradt nur an W°ch-nta,en: ar. ttsvsieryasse Nr. d dtaNachm. 8»»r. — Tr« cuilpalttge Peltizclle lallet IL Psqc. Stngesandt !!0 Psge. 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Lkl'xüU 8NI»»0, »opltioiist, N88v « ^ t!e».I,,u. an >ler »>» p>, lenlc Irul,,- pilteiit-Ain-erillsigeil 8-^2 < 8I«I,Irtt,I« r intt <4»iniuil», KI« i«Ii»>8) ^ ^ tz, ^ mir rrlh-iu im Ilubvu 6urr.lt ckiu b'sbrik von L.- nz: » WM,,. iigssensteinL Vogler, vrescltzn l^llni^krtt« Itvri8tr»»«K«- Xr. 7^. illudtiittioucu 8>ati8 nnck iiimru. llsi^tv und itlteftt« ^nnonvvn-LxpriMion) tt«6ru1ter-8tr»8«o SV, I. omptv Ilettnckoruut; von ^u/ojgvu »u ttllü iLeituuzon 6er xMVelt /u litritmüddiftcn Kreiden vlmv bkvdenkvLtvu. Vor- ü: Ziiöehiüge, kittttlur;«.-, OSei teu-Kuunkmo vtc. gratis. «r. 2«8. Witterung vom 2«. Juli. Barometer nach ritar Biisoid, Tünllltrasw t.> >Abd?. 7 U.) 7LÜ Mill., seit gesiern 6 Will. gcsnNcn. Tin-rmomeirogr. ». Ncnnnn : lemv. >7 » W„ »iedr. Tcmv. >4"S0.. »ochsie Tcmv. e.",, "'7». Siid-Asind. Nrgen. Aussichten für dcn 27. Fnli - Vorwiegend stark bewölkt, Glieder» schlage, später Temperatur abncbmenv. 1 Mittwoch, 27. Juli. Für die Monate August und September werde« Abonnements auf die „Dresdner Nachrichten" in der Expedition, Marienstratzc Nr. IS, ;« I Mark r« Pfg., sowie fiir auswärts dei den Postämter» zu L Mark 84 Psg. angenommen. verantwortlicher Ncdacicur silr PolilischtS Emil Biere» in Trc.drv Mit dem Ankäufe der 6 Privatbalmen (Berlin-Ltettincr, stolu-Miudener, Potsdam-Magdeburger, Magdeburg-Halberstäbtei, Hannovcr-Altcnbecker und der Rhciniscbcn Bal,u) glaubte der Landtag von Preußen und das ^aud selbst, würde die Pcrstnat lichung von Privatbabncn vorläufig Slbschuitt machen. Plan wollte erst die finanziellen Erträgnisse und die wirtbschastlicheu folget dieses großartigen Unterncbmenü nbwarten. Auch der Minister der öfsentlichcn Arbeiten, Herr Maybach selbst, erklärte im Abgeordnete» liause, daß er sich mit dem Finanzministcr Bitter darüber geeinigt bade, in welchem Umfange sie die Staatsbalmpolitik zur Turch- sührnng bringen wollten. „Wir bleiben dabei, mit den gegen wärtigen Eriycrbungen diese Reibe für abgeschlossen zu erachten. Wir wollen uns cinrichtcn, den Effekt dieser großen Operation sin das Staatsintcrcsse sicher zu stellen." (Gegenüber dem Vorwurf, den der Post-Stepban erbobcn hatte, daß die Regierung in ihren Plänen und Operationen nicht weit genug gebe, wiederholte Minister Maybach ausdrücklich, daß die preußische Regierung einen bestimmten Plan gemacht habe, der mit dcn vorgeschlagenen Er Werbungen abschließc. Sie würde sich nicht zu weiteren Erwcr bungen drängen lasten, „bevor sie nicht das Feld, das sic neu über kommen, völlig bearbeitet habe und zwar so, daß das Land die Früchte dieser Politik einsieht und erntet". Um so verblüffender muh die Ankündigung wirken, daß Herr Maybach seht die Bergisch- Märkische und die Bcrlin-Anhalter Bahn ankaufcn will. Ein größerer Widerspruch zwischen Versicherungen und Tbaten läßt sich kaum finden. Es ist schlechterdings unmöglich, daß schon nach einem Fahre die finanziellen Früchte des Ankaufes jener tl großen Bahnen geerntet werden können. So rasch gebt das eben nicht. Tie Riescnzahlcn, niit denen Herr Maybach vor dcn Landtag treten wird, bedürfen einer sehr sorgfältigen Prüfung in Bezug ans ihren inneren Werth. Man kann bei einer Fabrik z. B. recht große Einnahmen erzielen, wenn man von diesen Nichts oder Wenig aus die Erneuerung der Betriebsmittel verwendet. Vorsichtige Aktionäre lassen sich aber durch hohe Dividenden nicht blenden, wem» sie dahinter kommen, daß nur Wenig für den Reservefonds abgeschrie bcn und auf Ersah der abgenutzten Anlagen verwendet wird. Ruin darf sich ferner von der Arbeitskraft Mnnbach's die höchsten Vor stellnngen machen und muß doch bezweifeln, ob es ihm gelang, binnen Jahresfrist sein neues Arbeitsfeld so zu beherrschen, daß er schon wieder für seinen Tbatendrnng neue Gegenstände aufsnchen muß. Wen» ein Rittergutsbesitzer den kleinen Umwohner» seines Besitzes, den Bauer», Hüfnern und Tagelöhnern, ihr Eigenst»»» feil machen will, um sich selbst besser zu nrrondiren, so beklagt man allgemein aus voltswirthschaftllchen Gründen dieses „Bauern legen". Meist zahlt er ihnen aber doch einen angemessenen Preis. Rim erhebt sich aber auS den Kreisen der Besitzer jener beiden preußischen Privatbahnen, die „gelegt" werden sollen, ein Ruf des Staunens über den geringen Kaufpreis, den Herr Mcmbach bielel. Man bezeichnet es als undenkbar, daß jene beiden gut rentirenden Bahnen für eincn solchen Pappenstiel verkauft werden tönntcn. ES ist schließlich Sache der Aktionäre, ihr Eigenst»»» vor Verlusten zu schützen. Im allgemeinen Filterest» ader liegt es, daß man erst eine Zeit lang abwartet, welche Folgen der frühere Anlauf jener tl Bah nen für die preußische Staatskasse mit sich bringt, ehe man in O-clur weiter macht. Herr Maybach hat leider bisher keine Zeit gesunken, die. finanziellen und wirtbschaftlichcn Garantien, die das Abg.-HauS als Bedingungen jener Balmenkäufc verlangte, i»S Hetzen zu rufen. Wo bleibt der prenßige Eiscnbalmrath? Einstirte ein solcher, so hätte das Abg.-Haus ein fachmännisches Fnslrument, die Maybachschcn Ziffern des Eisenbahn-Etats nach iiirem inneren Wertbe zu untersuchen. Dieses technische Senkblei müßte unbedingt erst in das klippenreiche Gewässer dcrZahlcntabcllcn hiiiabgelnstcn werde»' ehe sich das Abg.-Haus entschließen kann, neue Millionen für Balmenkäuse zu bewilligen, welche nur der Machtberrlichteit eines einzelnen Ministers, nicht aber dem Gemcinwoble zu Gute kommen. Der kaiserliche Statthalter von Elsaß Lothringen, Marschall von Manteuffel, ist dieser Tage wieder in seinen Wirkungskreis zurück gekehrt. Leider muß man bekennen, daß seine Politik, die Reichs lande geistig wiederzugewimikn, nur arge Mißerfolge erzielt bat- Roch 1879 konnte Kaiser Wilkelm im Hinblick auf die vom deut schen Reichstag beschlossene neue Verfassung und Verwaltung für die Reichslande öffentlich anüspreche», daß der „innere Wiederan schluß der Reichvlandc an das deutsche Vaterland in erfreulichem Fortschritte begriffen sei". So schien cs damals in der Tbat. Als dann der an Stelle des Büreaukraten von Möller nach Straßbmg entsendete Marschatt von Mantciiffcl in höchst versöhnlicher Rede so weit ging, das französische Rationalgcfübl der deutschen Elsässer förmlich zu respektircn, da hoffte mau, daß für die Wacht am Rhein der richtige Mann, der versöhnliche, aber thatkräftige und ziel- bewußte Regermanisator gefunden sei. Er stützte sich in seinem Unternehmen wesentlich ans die Partei der „Autonomisten". Diese Elsaß-Lothringer machten zur Annexion verhältnißmäßig gute Miene. Sie strebten dahin, in ruhiger Auseinandersetzung mit der Rcichs- regierung die möglichste Selbstständigkeit von Elsaß-Lothringen zu erzielen. Fhnen stand die Protestpartci gegenüber, die ziemlich un verblümt dcn Wiedcranschluß an Frankreich erstrebte. Eine höchst zweifelhafte Rolle spielten die Klerikalen Manteuffel hoffte, aus vcn Autonomisten und Klerikalen eine Art Regierungspartei zu bilden. Leider ließ sich außer Schneegans kein Mitglied der Auto- nomistenpartci berbci, in die Landesregierung zu trete». Als eS zu notlnvendigen ernsten Maßregeln, wie Abschaffung der französischen Verhandlungssprache im Lanvesansschnsie tai», Irachte das Man- tensselsche Werk in allen Fugen jetzt hat sich die Antononiislen- partei völlig aufgelöst ', sie stellt keine eigne Kandidaten für den deutschen Reichstag mehr ans, sondern schließt sich den srgnzösclndcn Protestlern an. Tcinonslrationcn gegen Deutschland sind in neuerer Zeit häufiger denn je. Kurz, die Vcrsölmungspolilik Mantcuffels hat Fiasco gemacht. Es wäre thöricbt, die Augen vor dieser Tbat- sgchc zu verschließen. Schwerer ist es, es besser zu machen. Tie deutsche Geduld wird sich jedoch auch hier nicht verleugnen. Tic Franzosen haben jetzt alle Ursache, recht gute Beziehungen mit Deutschland zu pflegen. Tie Bewältigung der (gering gerech net) IstO.Di»! Araber, die sich thcils im 'Aufstande befinden, thcils zu ihm anschicken, wird das Aufgebot einer Waffenmacht von min destens 210,00» Mann bedürfen. Die Strcitkrästc Frankreichs sind zu einem ansehnlichen Brnchtheilc ans längere Zeit hinaus in Rordasrika fcstgelegt. Seine Beschlagnahme von Tunis hat alle Figuren des diplomatischen Schachbreis nmgcworse». Beim Wiederanssctzen derselben ergicbt sich die vollständige Fsolirung Frankreichs. Ftalicn und England bekämpfen gemeinsam den französischen Einfluß in Rordasrita ans Schritt und Tritt. Sein Minister des Auswärtigen mußte soeben im Senate feierlich jeden Verdacht zurückweiscn, als ob Frankreich in Tripolis dasselbe Stück wie in Tunis spielen wolle. Das geschah in Ausdrücken, die einer Abbitte an Ftalien and England ähnlich sahen. Ter Sultan in Konstcmtinopel und der Ben in Tunis geben zwar um die Wette die geschmeidigsten Versicherungen, daß sie Nichts gegen die Franzosen thun, aber in Wirklichkeit nähren sic den Fanatismus der Moslemim mit allen möglichen Mitteln. Nur Deutschland betrachtet mit Wohlwollen die französischen Erwerbungen ans dem duntlen Erdtheile. Was ist der Dank? Daß gewisse Blätter in Paris eine skandalöse Deut- icbenlictze wieder beginnen. Soll die Ftalienerhetze von Marseille ihr Scitenstück in einer Pariser Deutschenhetze finden? Die leicht fertigen Pariser spielen ein gewagtes Spiel. Fn diesem Augen blicke werden Deutschland und Oesterreich sörmiich vvn Ftaiien und England zu einer Mia»; gegen Frankreich umworben. Es seblt nicht an verlockenden Anerbietungen an uns, dem Machtzuwachs der Franzosen entgegenzntreten. Mister Göschen, vormals Spezial- bevollmächtigter des Ministeriums in Konstanlinovel, feierte dieser Tage in überschwenglichen Ausdrücken die Frenndscbgst zwilchen England und Oesterreich. Göschen ist ein treuer Genosse desselben Gladstcme, der vor kaum 2 Fahren, als die Oeslerreichcr in Bos nien einrückten, ihnen ein „Hand von der Bulle!" znrief. So baden sich die .seiten geändert -- zu Ungnnsten Frankreichs. Fst man in Paris mit Blindbeil geschlagen ? 'Wir wünsche» ausricblig, daß die beiden Knilnrngtionen Deutschland und Frankreich sich befreunden, aber dazu gehört, daß sich die Herren Franzosen Etwas anders zu benebmen nnsangen. Tie Fenier baden einen neuen Scbnrlcnstreich geplant. 12 Höllenmaschinen mit Thomas llbren sollten in England einge schmuggelt werden, um öffentliche Gebäude zu zerstören. Tie Dampfer Malta und Bavarian brachten diele Teufelskistcn nach Liverpool. Tie englicbe Regierung batte Kunde von vielem Eom- vlot, sie überwachte die verdächtigen Dampfer. Sie rnst jetzt die Hilse Amerikas zur Entdeckung und Bestrafung jener Verschwörer an. Der Minister Hareonrt brandmarkt in scharfen Ausdrücken oie Hetzartikei der scnischen Presse Nordameritas. Sv, so! Als aber in London der sonalislischc Vericknvörcrkongreß tagte, da fand der selbe Minister nicht dcn genngsten Grund zum Eimcbreiten. Erst wenn es den Engländern selbst ans die 'Nägel brennt, entsinnen sie sich, daß alle Regierungen das gleiche und gemeinsame Fnteresse baden, die Umsturzpartei zu zerstören. Vielleicht schärften dieLiver- voler Dnnamitkisten mit den Thomas Uhren den Engländern ihre internationalen Pflichten ein. durchaus gesichert. Tie Marinemcumschastcn werden demnächst durch Landtrnppcn abgelöst. London. 'Ans den Shetland-Fnscln wüthetc am 21. d. ein heftiger Sturm. II Fischerboote sind nntergcgangcn und tlZ Per sonen ertrunken. Berliner Börse. Das Geschäft war belebter als in den letzten Tagen, die Hausse-Steigung vorherrschender. Die Svecu- lation legte 'Anfangs das Hauptgewicht auf einzelne Eiscnbahn- papierc, später auch ans die drei internationalen Spcculations- merthe, die sich hoben. Auch auf dein Eaffamarkte schien die Nach frage etwas reger geworden zu sein, doch ging hier immer noch recht still zu. Die Liguidalion vollzieht sich unter dem Ein- slnsse billigeren Geldes glatt. Eredit «>.;7'/-'—7, l) M., Franzosen 1iLt','s--4-:r'/r, l M.. Lombarden 222'/,-1-2'k—1. 9 Ri. höher. Andere östcrr. Bahnen traten weniger in Verkehr. Bon deutschen waren Thüringer i2 pEt. -st) stark gefragt, ferner Lbcrschles., Bergische und Mainzer. Kaffabalmcn still und höher. Von Banken standen wieder Dcnlsche in erster Linie. Kaffabankcn nicht sehr belebt, aber ßest: leipziger Eredit 1 Proc. höher. Montanwcrthc recht fest-, Laura und Dortmunder höher. Fndustricpapiere fest, aber still. Deutsche Prioritäten und Fonds lebhafter: von auswärtigen Fonds Ftalicner und österreichische Papicrrentc höher. Oesterreich. Prioritäten mäßig belebt. Ne,ikltkTelegramme ver„TreSdnerNa«lir." vom 26. Juli. B erli n. 'Als Tag der Abreise des Kaisers von Gastein wird der 'August genannt. — Heute Nacht bat ein geisteskranker jnn ger Mann (l8 Fahre alt), der früher hier studirte, später in der Irrenanstalt zu Dalldorf untergebracht werden mußle, von wo aus er, da sein Zustand gebessert war, einen dlägige» Urlaub nach hier erhallen batte, seine eigene Oljäbrige Mutter, die Wittwe Henriette Karoline Greiner geb. Schimps ans granenbaste 'Weise ermordet. Außer vielen Fleischwunden wurden ein Bruch des 'Nasenbeins, Zerschmetterung des Stirnbeins und mebrcrc klaf fende Wunden am Hintertopse eonslatirt. Dieselben find mittelst eines Beiles und einer Sckeere beigebracht wurden. Der Mörder bat sich unter Mitnabme aller Werlbsneben und des Geldes fast unbekleidet entfernt und ist >wcb nicht erlangt. Offenbar bat ein schwerer Kampf zwischen dem Geisteskranken und der Unglück liehen Frau stattgetnnden. -- Ter Wahlaufruf des „Renen Wnbl verein» in Ehemnitz wird von der „Post" als ein „'Wendepunkt in der Entwickelung der liberalen Partei" bezeichnet. Das Blatt hofft, daß Diejenigen, die ihre politisch liberalen Prineivien rein und heilig halten und eben deshalb ihren ärmeren Mitbürgern ein warmes Herz bewach t haben, sich scheiden werden von den Eommis- Ponagenrs des deutschen Manchcstcrthums, Herren Bamberger, Laster und Konsorten. Paris. Kammer. Ferrn erwiedcrt Elemenceaii: Die Regie rung beabsichtige, um im Fnteresse der Republik die Wablagitation tlmnlichst zu beschränken, Wahlkollegien zu einem dem 2l. August möglichst nahenelegeiicn Termine cinzubcrufcn. Elemenccan schlägt ein Tadelsvotnm vor, da die 'Vorrückung den Eharatter eines, Wahlmanöverü habe. Ferrn verlangt cinsache Tagesordnung', diese wird mit 23l gegen 2l(i Stimmen angenommen. Paris. Eme Depcscke des Ge>chwader Kominandaiucn an dcn Marincministcr meidet: Das Geschwader kam am 2l. Fnli, früh vor Gabcü an. Tie Landungs-Kompagnien landeten ohne! Gegenwehr. Tic 'Araber wurden durch die Schnelligkeit dir Lau-, düng überrascht. Ter Widerstand der Araber bescchänttc sich auf das Festhalte» der Ortschaften Mnzel und Dzard, welche erstürmt werden mußten. Die französischen Verluste sind 2 schwer, leicht Verwundete. Die Franzosen räumten sväter beide Ortschaften wegen ihrer Entlegenheit wieder, aber Gabes wnrdc' von 2 Kompagnien besetzt. Die französischen Positionen sind Lokales und Sächsisches. — Orden. Der zcithcrige Gesangslehrer beim Kadettenkorps, Gast, hat das Albrechtskreuz, der prakt. 'Arzt Roack in Mittel das Ritterkreuz 2. Kl. des Aldrechtsordcns und der Kirchschullehrcr 'Adolf Fischer in Abtei-Lbcrlnngwib das Vcrdicnstkreuz erhalten. — Das Ministerium des Fnnern hat aus Anlaß eines von dem evangelisch-lutherischen Landeskonsistorinm im Einvcrständniß mit den in c'vaiigviiois beanstragten Stantsministern an dasselbe gerichteten Ersuchens beschlossen, die Behörden seines Refforts mit ausdrücklicher Anweisung dahin zu versehen, daß dieselben dem standesamtlichen Akte der Eheschließung den lediglich dem kirch lichen Akte zukommenden Namen .. Ta n u n g ", soweit dies etwa bisher geschehen sein sollte, lünsiig nicht weiter bcizulegen. — Eine am 0. Funi d. F. hier verstorbene Privnta Karoline Amalie La u r i n hat dein hiesigen vereinigten Frauen-Hospitale alles Das vermacht, was nach Berichtigung aller Nachlaßschulden und aller ansgesetzten Legate von ihrem Vermögen übrig bleibt und das ist — wie der Rath inzwischen testgestcllt bat — die enorme Summe von 200,000 Mark. Diese Summe wird als besondere Stiftung unter dem Namen „Laurin-Stittnng" verwaltet und zur Vermebrnng der Freistellen der Hospitalitinnen verwandt. — Fn der Nackt zum Montag bat in Leipzig der Tod einem weltberühmten, hochgeachteten und für die Wissenschaft der Astro- , nomie vielleicht unersetzlichem Manne die Augen geschlossen, dem jDireetor der Sternwarte, Professor Karl Ebristian Brüh ns. ! Der Tod eines wirklich bedeutenden Gelehrten, wie BrukmS ein solcher gewesen, ist unter allen Umständen ein von allen Gebildeten verstandener Verlust, er ist aber ein um so größerer, wenn der Tod den Mann ans der Mitte seines Wirkens berausnnnmt, wenn er ilm abholt zu einer Zeit, wo jener noch Großes zu leisten bereit und fähig mar. Professor Brnlms stand erst im 51. Fahre und noch vor wenigen Monaten, ehe ihn eine schwere Krankheit auf das Lager wart, welches er nicht wieder verlassen sollte, war er in edler Unternehmungslust mit Plänen sür neue, große Arbeiten beschäftigt! Außer der Wissenschaft im Allgemeinen verlieren spceiell die Universität, die Stadt Leipzig und die dorti gen vielen gelebrlen Gesellschaften unermeßlich viel. Zn Plön in Holstein l8.'!0, am 22. Nov„ geboren, widmete sich Brnims zunächst der praktischen Mechanik, dann aber der höheren Mathematik und der Astronomie und bereits im Fahre >860 — sein Ruf war schnell emporgestiegen -- ward er in Leipzig als Professor der Astronomie und Direktor der Sternwarte eingesetzt. Es ist hier nicht der Ort. »m Schritt für Schritt dem stillen, aber in Att und Weise bedeutenden Wirten des 'Verewigten zu folgen, wir beschränken uns daber ans die wenigen snmniarischen Angaben, daß Professor Brutms neben seinen rein astronomischen Arbeite», seinen Vor lesungen an der Universität, den Entdeckungen von sechs neuen Kometen, zablreichen Balmbereclmnngcn, einer wichtigen Abbandlung über astronomische Strablcnbrechung, einer Geschichte und Beschrei bung der Leipziger Sternwarte, die übrigens genau nach seinen Angaben erbaut ward, und in ibren Einrichtungen zu den vorzüg lichsten in Deutschland zählt, auch als langjähriges Mitglied und Sekretair der europäischen Gradmeffnngs Kommission, und durch zahlreiche Schriften über Längen-, Breiten- und Azimnthbcstimmun- l gen tbätig war. Er bat in Sachsen etwa dreißig meteorologische ! Stationen ins z'ebcn gerufen und zwölf Fahrgänge meteorologische Beobachtungsrefultatc verösscntiicht. Ein nicht geringes Verdienst erwarb er ferner bei der Ausrüstung der Expedition zur Beobach tung des Vennsdnrchgnnges 1^71, wie überhaupt sein angeborenes großes Organisationstalent, sein vielseitiger Tbätigkeilstried bei dcn verschiedensten Unternehmungen, die ins ziehen gerufen werden sollten, von wesentlichem Nutzen gewesen. — Die „besonderen Bedingungen" für die Herrn Ingenieur Parrish bereits srüber genebmigten folgenden Pferdcbahn- Iinien sind vom Ralhc so sestgcsleUt worden, daß an Ptatz- nntznngsgebülnen Pieschen «>>»> Alberkbrücke' Mnrschallslraßi . , Slreblen -HX« Marl (2MMarkpraKilometer) und sür die: Prägcr- siraße Russische Kirche I0«> Mark ;n entrichten, außerdem aber als Brückenzoll sür die Albertbrücke jäbrlicb M«« Mark zu zahlen sind. Herr Parrish bat sich nicht nur mit diesen Bedingungen sofort ein verstanden erklärt, sondern sich auch dagegen verpflichtet, wegen der bevorstehenden Abpslasternng der Marictzallstraße und eines ^.heiles der Leipzigerstraße noch in diesem Sommer die Pservcbabngeicise aus den gedachten Strecken einzulegcn. Die Stadtverordneten haben heule zu erklären, ob sie diesen'Vereinbarungen Genehmigung schenken: «och Lage der Lache ist wohl nicht anzunchmcn, daß dies mal wieder Schwierigkeiten entstehen werden. — Es sei hiermit noch besonders auf eine umfängliche Erklä rung hingewicsen, die Herr Fngcnieur Parrish im heutigen Fn- seratentheil unter der Uederschrist „Dresdner Straßenbahnen" bezüglich der Fahrpreise abgiebt. Sie wird dem cinsichtsvottcn Tbeil des Publikums gewiß genügen und läßt — wenigstens nach unserer Meiiiung — wieder erkennen, daß Hr. Parrish fortwährend bemüht ist, mit feinem ganzen großartigen Institut in erster Linie dem Pnhlitnm zu Wunsch zu sein, daß doch andererseits aber auch von ihm die Fntercffcn der Gesellschaft nicht ganz hintenan gestellt werden dürfen. Jedenfalls wird er mit der Zeit dem Puolitum noch mehr Chancen bieten töimc», — daß der beste Witte dazu da ist, das ist doch wobl kaum zu verkennen. — Sächsische S ta a t ö b a l, ncn. Länge: 1972,98 Kilom. Fm Funi d. F. wurden befördert: 1,881,972 Personen (264,442
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