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- Erscheinungsdatum
- 1881-07-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188107238
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18810723
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18810723
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1881
-
Monat
1881-07
- Tag 1881-07-23
-
Monat
1881-07
-
Jahr
1881
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«r.«»Ä — S»«««!»«» 8«tt« » — Sonnadonck, ckoa EEZ ckuU 1881 aeS StammgutrS Lockwttz, da» von seinem Over < Inspektor in .inen Hochkuitnrstand versetzt worben ist. einzurILten. Wronke ist übrigens blstorlsch verübint. ka eö einst dem Starosten Ludwig o. KnlkSlein gehörte, dem größten ritebelicn «ater eem grohen Kursürste». Rach ber Enthauptung des Starosten würbe da» Lut den Götzenvori'v verlieben. .. — Gebirgsverein Saxonia. Borsitz: Oberlehrr Friedemann. Nack Austiahme zahlreich anaeniekdrter Maaitevr trat man in eine Debatte über die Hinterhermsdorser Ft«»r- nngelegenheit (ungenügende Führertaht, Fülwung durch unberufne) ei», die daniit endete, daß man, da eine Regelung von Seile« des oortigen Gemeindrratkeü nickt in Aussicht gestellt wird, bei der König!. Aintslianptmannschaft Pima vorstellig zu werden. Ein mebrfack unterstütztes Gesuch an den Verein um Wegebesserung in einem Tbeile der vorderen Sckweiz findet in zustimmender Weste Erledigung. Aus den eingegangenm Lagerberickten aus Sckandau mit Kirnitzscktbal, Sckinilka lmd Hinterbermsdorf war ein regeS, freudiges BercinSleben und ein ersreulickes Wachs tlnun ui verzeichnen. Einem Wunscke aus Hintechermtzdorf nackgebcnd. beschloß man, über genannte» Dorf und seiire Umgebung einen besonder», kurzen Prospekt auf Kosten der Kaffe drucken zu lanen. der unentgeltlich in der Eentraistelle (Wallstraße lS, Kfm. BösoiO abgegeben werden soll. Der Fremdenverkehr bat sich in der binteren'Sckweiz, dem Berichte nach, durch die Tffätigkeit de? Baterl. Gebirgsvereins Saxonia, der allein nabe an MO Wegweiser setzte, zwei Schubbütten baute und die beliebten Bootfahrten auf oen Sckleußen i»S Hetzen ries und so daS Gebiet im vollsten Sinne des Wortes erschloß, in außerordentlicher Weise geboben. Lager Schmilka berichtet über pietätvolle Antlieilnahine bei Bestattung eines verdienstvollen Saxoncn daselbst und über Markirung der kleinen Bastei, eine»! Aussichtspunkte bei Schmilka, durch eine Fahnenstange. Lager Schandau mit Kirnitzschtbal giebt über Regelung in Sacken deS vom Perein restaurirten LutlierdenkinalS »äbere 'Rotizen. - Durch Schreiben wird von den Gebirgsvereinen Wattersdorf und Umgebung (Lausche) und Honsdorf (Scetion der Lniatia) der Wunsch ausgesprochen, durch die Eentralgcschäftsstrlle der Saronia. deS ErzgebirgSvereins und deü GebirgsvereinS Onbin mit vertreten zu werden. Beide Gesuche werden gern genclmiigt. AnS einer weiteren großen Anzahl von Eingängen seien die Schreiben deS Herrn Reetor omor. Nobler in ssrauenstein und des Herr» von Lavallade, Goristh bei Königstein, nock erwälmt. Beide danken in warmen Worten dem Vereine für sein gemeinnütziges Wirken. Gun Sckluß trat inan in die Beratlmng über ein grö beres Familienfest ein, dessen Erträgnisse den bumanitären Be strebungen der Saronia znslicßen sollen. b'. V7. — 'Als ein Seitenstück zu dem nenlicken Aussatze über einen glücklichen Sturz vo in D a ch e dürfte folgendes „Aeberiausitzer" Geschicktcken interessiren: An einem größeren Oberlansiver Dorfe in der )A'äbe von Zittau batte der Sturm das Dach der Kirche und überbanpk die ganze Kirche arg beschädigt, demzufolge wurde die Kircke renovirt. Der aus dem Kirckdarbe niit Decken beschäftigte Ziegeldecker gleitet anS und stürzt von der bedeutenden Höhe ber- nnter. Der Bl ei st er und noch viele Andere eilen berbei, uni den zerschmettert unten Angekommenen aufznbeben. Wie dieselben aber nnkommen. erbebt sieb der Ziegeldecker von dem Snndbausen, auf den er ganz glücklich gefallen war, und sagt zu den Anwesenden i» seinem biedere» Lausitzer Dialekte: „Dunnenvatzstock nach amorl, itze wir'eb aber baale rnntergefarln!" (Donnenvetter, jetzt war' ich bald 'runter gefallen.) Er batte außer einer ganz geringen Ver letzung auch keinen Schaden davongetragen. — Rach beendigten Artillerie-Schießübungen werden verschie- ee.ie Ansanierw Srnvpentbeile Gefechtsschießübungen mit scharfer Munition auf dem Schießplätze zu Zeitbain bei Riesa abbalten und zwar am 2!>. undOst. Fuli das 1'Xl., am 2. und 3. August daS 10 . am 5. und 1>. August daS 134., am 8. und !>. August das 1st4. Anfanterie Regiment. am i l. bis 15. August daS 2. und am 17. bis AL August das l. Jäger-Bataillon. — Dieser Tage bielt der nenconstituirte Bezirksverein der A o b a it n st a d t im Earola (Karten seine erste Generalversamm lung ab. in welcher Herr Referendar 1B-. Tbürmer zum Vorsitzen den gewäblt wurde. DaS Terrain der Johannvorstadt deknt sich von der Elbe bis zum Kgl. Großen Garten bcz. von der Leinw and Eliasstraße bis an die Fluren von Striesen und Blasewitz ans und richtet der Verein vorläufig sein Hauptaugenmerk auf die Anlegung der Pserdebalm, Errichtung einer Troichkenstation und Niederlassung einer Hebamme:e. in diesem Stadttbeile. Es verlautet, daß infolge der günstigen sanitären Verhält »ine unter dem Viebstande in Oesierreick Ungarn die deutsche Re gierung die Ansbebnng der jetzigen Grenzsperre gegen Einsnbr von Rind vielt beschlossen liabe. liniere Fleischer lassen sich Iionentlich nickt die Gelegenheit entgehen, uns nun bald wieder milschmackbastem ungarischen oderczeckischenEchsensteischzuversorgen. — An der am Ist. d. stattgebablen Versammlung der sti»»»- bercchtigten Rittcrgntsbcsitzcr der sachs. Oberlausitz wurde La»- deodestaltter von Zezsck'ivitz a»s Dentschbaselitz zuinMitglictc der ersten Kammer gewählt. — Da das neuliche Promenaden-Eoncert iniBIaiewitzer W altvark so iebr augeiprochen bat, so soll, günstige Witterung vorausgesetzt morgen st üb wieder ein solches von der künstlerisch und numerisch bedeutenden Kapelle des kgl. Musikdirektor Ehrlich stckttundc». — Air der jetzigen Zeit fragt sich wobl Mancher, wo läßt sich's einige Tage reckt hübsch sorgenfrei leben und dabei aber die so wolütbuende Wald es In st in vollen Zügen athmen? Es ist das reizende, noch von iebr Wenigen gekannte wilde Weißeritzthai von der Beerwaldaer Mühle, Tbalinühle bis zur Rötbenbachcr Vtüble. An jeder Mühle findet man einen freundlichen Wirtb und ein ausgezeichnetes, einfaches Bier. Vor 'Allem liegt die Bcer- waldaer Mnble am beguenisten, leicht durch die Balm zu erreichen, tndeni man bis Edle Krone, oberhalb Tbarandt, fährt. Gebt dann nach Höckendorf, Ruppendorf, Beerwalde in das herrliche Weißeritz thal, einen viel Abwechselung bietenden, lße Stunden weilen und schönen Weg. Hier angekommen. kann man sich durch gute Speisen und Trank ergingen, indem der Wirtb zugleich ein tüchtiger Fleischer ist. Von hier aus führen überall bin schöne Wege und für Lieb l aber von Answartien sind die beiden reizend gelegenen Städtchen Dippoldiswalde und Frauenstein leicht zu erreichen. Alio kommen und ieben! Tie Handscbnhsabrif von Robert St iebler iWilsdmffcr- straße I2> bat etwas ganz Originelles geschaffen durch Ausstellung einer V e r s o n e n w a a g e in ihrem Gcschästslokalc, woraus sich iede Person mir Leichtigkeit selbst wiegen kann. Bis jetzt cxistirt noch keine derartige Waage hier am Platze und doch ist es von Wichtigkeit, dann und wann sein Körpergewicht zu kontroliren. Der Preis ist pro Person auf ln Pfg. gestellt und soll der Rein ertrag den Ferienkolonien zu Gute kommen. - P o l i z c i b c r i ch t. 'Am Mttwoch Abend sind in Neu stadt zu ziemlich gleicher Zeit zwei Frauenspersonen mit einer ätzenden Fluiligkett begossen worden. Die betroffenen Kleidertbeile waren vollständig verbrannt. Zweifellos hat jemand ini 'Vorbeigehen die Tbat ausgesübrt. Bei einiger Aufmerksamkeit durfte es im Wiederhostingssallc gelingen, den Frevler zu ermitteln. Georg und Max ' dlelbkn. euen, mit Räbchen na» Hosterwltz zurück. Die Prinzen Johann. Georg « werde« uo» längere Zeit in «Ka.Königin Earola" da ihnen ber Aufenthalt «strrorkentll» gut bekommt. - In einer zwischen Stünz und GagelSbork geiegel Wasser gefüllten Sandgrube ist dieser Tug« ein junge» rv beim Baden ertru»5e». — Der Mufiku» In Eon new Id. der neulich, wie hier erzählt warb, durch eine» Gauner, mtt vem er sich im WirthS- dause unterhalten, so gründlich um seinen Winterrock kam. wäre an» Sonnabend betuabe auch noch um seine Taschenuhr gekommen. Gr kam spät Nachts von Leipzig »ach Hause, als ihm unterwegs »in Mann entgegentrat und »ach der Zeit srug. Der Musikus sagte sie ihm ko ungesäi r und bemerkte dem verdächtigen Ge sellen. er könne letzt die Zeit aus ber Taschenuhr nicht erkennen. Jener aber verlangte die Uhr zu sehe» — er werbe schon die Zeit erkenne». Da die» ber Musiknö verweigerte, erhielt kr emen gewaltigen Schlag über den Kopf, doch gelang eö ihm schließlich. taS Subsckt in die Fi acht zu schlagen. — Am Mittwoch Morgen kurz na» 4 Uhr gerleth auf dem Magdeburger Bahnhof in Leipzig ein mit loo Ccntnern ge sponnener Moste beladener Güterwagen wahrscheinlich durch eibstentzünbung ln Brand und wurde io vollständig zerstört. — Bon zwei Unbekannten, welche mit einem mit 2 Werten leumlampe beleuchteten Scene ein schnelle» Ende zu machen, dazu, den Angeklagten die schmale hölzerne Treppe herab zu be» 'ürdern und faßten den Renitenten daher am Kopf und den hatten aber dabei mit nicht geringen Schwierigkeiten «r bespannten Wage» umhcrreilen und Mil " ischtbran zum Verkauf auödieten, ist ein Gewer'btreibendcr in Glauchau dieser Tage arg betrogen worben, indem er ein Faß für 55 Mark kaufte und dann in demselben ein ganz gewöhnliche» Mineralvl ianv. wel che» höchsten» U) Mark hätte kosten bürsen n»d anßrrdcm iür seine Zwecke absolut untauglich war. Der Eine der noch nicht ausgeiundenen Betrüger ist von mittlerer Statur, spricht jüdische» Dialekt, trägt blonden Bollbart und graue», schmutzigen Lein wandlock und Ist etwa ein Vierziger. Der Andere soll von etwa gleichem Alter und gleicher Statur lein und blonde» Schnurr- bärtchen tragen. Durch bas große Feuer in See iig statt am 10. dies Vorsitz des Hr». Landger.-DirektorTrummler vernrlheilte den An — welchem auch wie erwähnt zwei Feuerwehrleute zum Opfer ' — - ' fielen, sind gegen 17 Familien, und zwar meist arme Leute, ob dachioö geworden. Versichert hatte nur eine einzige Familie. - Am Mittwoch brach der auf den Fluren von Mockau arbeitende Tagelöhner ' fördern und faßten den Renitenten daher am Beine», hatten aber dabei mit nickt geringen zu kämpfen, denn einestheilü versuchte Jentzsch, nach seinem <_ mit der Lampe zu sckstagen, anderentheilS Inelt er einen der Ge richtSdiener derart an, Rockkragen fest, daß von dem Stocke Gebraus» gemacht und er auf die Finger geklopft werden mußte. Wiederholt ries Jentzsch dann, jedenfalls um daS Mitleid der Hausbewohner et kein Verb ' rege zu machen, er Verbrecher, belegte fortgesetzt die Beam- trank, von einem Herzß et. plötzl auch Eine unbekannte Frauensvenon, anfangs der dreißiger Fahre, van minier schmächtiger Statur und länglichem Gesicht, bat am Donnerstag eine arme Arbeiterin, die niit ihr im hiesigen Asnle 'ür L bdackioie genächtigt, um ihren ganzen Vorratk von Kleidungs stücken im Gesainmtwertbe von etwa 12 Mk. betrogen. Die Unbekannte iiat das Mädchen veranlasst, nach der 4. Etage eines Hauses am Altmarlst zu geben, um einen Tragkorb mit Effekten herunterzuholen, inzwischen wollte sie ibm die gedachten Sacken halten. Als das Mädchen, ohne den stngirten Auftrag auSsübren z» können, wieder auf die Straße zurückkam, war die Frauens person verschwunden. R ieia. Am Mittwoch im'vieirtc Herr Generalarzt De. Roth daS hiesige Garnisonslazarctb. Der Einzug unserer Garnison die Kasernen erfolgt nach der Rückkehr- Künftigen Sonntag wird in »nscrcr ') Ganturniest des R'iederelbgaues ab -Schandau. 22. Juli. Gestern am Geburtstage I. K.H. der Frau Prinzeß Georg beehrte vie hohe Prlnzliche iz-amilic abermals Schandau mit Ihrem Besuche, um im stillen Familien kreise cen festlichen Tag zu ''eiern. Rach eine», Ausflüge in ble nähere Umgebung Schaukau's vereinigte sich die hohe Familie zu einem Sonver kn Villa O.uisisana. woselbst zu Ehren dev rage« ber König Jagd-Salon festlich reich init Blumen bckorirt war und in herrlicher Gruppe daS Bild I. K. Hvdcit geichmückt prangte. Die Hobe» Herrschaften fuhren mit tem Häring, aiö er in erhitztem Zustand Wasser »schlag getroffen, tobt zusammen. Gelegentlich einer militäriichen Hebung derEseadrv» deS in Grimma garnisonircnden Husaren Regiments versuchte der Unterwachtineister Sckiöiiherr einen Durchgang durch die Mulde. Er litt voraus, verfehlte aber die rechte Stelle unv war lich vom Pserb herab in die Tiefe verschwunden in der er seinen Tod fand. - Während dieser Tage der Schnbmachermeister Walther in stk offen vergnüglich mit ten Scinigrn dem Schützencinziige aus dem Schießplätze zuiah. sah daheim der Lchrjunge z». wo der Meister daö Geld gelaffe» und stahl Ihm aus der Kommode 50 Mark. Der Verdacht stet aber sofort ans das Bürschchen, weiches auch gleich verhaftet ward. Zn einem Hcstranm in Hasel raIn ward ein Mädchen beim Spiele» von einer Otter gebissen. DaS Ki»b erkrankte w fort so bejtig, daß man cS vollständig verloren gab: doch — hat ich jetzt die Krankheit der Besserung zuaewandst. - Zn einer Gebirg-ftadt bei Ehcmnitz unterhielt ein junger Seifensieder mit einem Mädchen aus einem Grenzboij unweit Olbernhau ein Liedesverhältntß. Kürzlich hat er ticieSMädchen aui ganz entsetzliche Meise geschlagen und Im Gesicht verletzt und dies nur - weil ihm ei» vcricnmkcrifchcr Mensch cingc blase» hatte, dies Matchen sei treulos. Run sind Heide, der Verleumder,wieder gewaltthätige Liebhaber im Gciänguiß uv.lcr- gcbraeht. - Während des besuchsweise» Aufenthaltes eines Herrn aus Leipzig auf Rittergut Blankenburg kam derselbe mit seinem Reitpferde auch Grasmähern nabe uub einer derselbe» hieb cmö Ungeschicklichkeit das vordere, rechte F-esselgclcnk sas» völlig durch. Daö arme Tister tbat noch einen gewaltigen Sprung, tan» stürzte eS röchelnd mit seinem Reiter zusammen. Die O.nalcn keö armen rl'icrev endete schließlich eine Kugel des herdciaelwltc» F-orstansscherS. — Zn der Nacht zum 20. d. brannte >» Altcuvcrg im seuergesahrlichsten Theile der untere» Statt das a»S mehrere» Gebäuden bestehende Besitztbnm deS Fleischers und Fuhrmanns Gustav Hernnann Behr total nieder. Trotz entstandenen FI»g- seuers konnte der Brand koch ans seinen Herb beschränkt werden. — In Zittau wurde am Mittwoch der Kolsteumesscr H. vom Souncuslich getroffen und im HoSvital »ntcrgebracht. Das gleiche Unglück traf In Glauchau den i',2iäbklgcn Arbelter Seiler; dieser ist aber bereits im dortige» Krgnkciihause gcskerbe». — AmMittwock' ertrank in Glauchau der 7 jährige Loh» des Weder Donath beim Bade» in der Mulde. — Auf dem Friedhöfe in Bärcnwalde bei Kirchberg stauten dieser Tage sieben »och unerzogene Kinder wie deren kränkliche.schwacheMutter händeringend unk mit lautem Schluchzen am offenen Grabe ihre» Ernährers. Wie manche» begüterten Menschen würbe der Anblick solche« wahren Jammers zu hilf reicher Thal entstammt haben, doch die da das Grab mit um standen, waren in der Mehrzahl wohl nur Im Stande, dem Elende eine Thräne zu weihen. Der Beerdigte war der erst :tK Jahre alte, brave Arbeiter Hermann Eismann, der, wie wir i. Z. mit tbeiltc». in der Papvisbrik dcö Herrn Meist in Zwickau tödtlich verunglückte. AnS M ügeln wird unö geschrieben, baß Mitte voriger Woche daselbst durch den Wagen eines Santsuhrmaimo aus Zicksteren zwei Knaben, der ü jährige Hein und der jährige Silz überiahren wurden. Erstercm hätte» zwei Glieder des rechten Zeigefingers abgenommen werden müssen, Letzterer dagegen sei nach 18 Stunden gestorben und ans gerichtliche Anordnung sccilt worden. Der Vater dcö Silz soll sich am Montag von Mügeln entkernt haben und bis Donnerstag sei er noch nickst zurück- gewesen. — Bei Station Zschortau der Berlin Anbalter Bahn ent gleiste am Mittwoch Vormittag ei» Güterzng; einige Wagen stürzten dabcl um mit kamen aus das Geleise zu liegen. Von 12 llbr biö Abends Uhr war die betreffende Fahrstrecke ge sperrt und einige der folgenden Züge erlitten natürlich 'Verspä tung. Personen sind bei diesem Unfall, der wiederum durch falsche Weichcnstellung veranlaßt sein soll, glücklick cnrcisc nicht verletzt worden. - Am Sonnabend bat der vielerwähnte nirckstbarc GewIttcr- sturm in 'Werdau daS eben fertig gestellte neue Ctelgcrgcrüste zulammcngcslürzt, wobei dem Zimmergcicllcn Ptciffcr beite Beine oberhalb der Knöchel förmlich zermalmt wurden. - 'Am 21. dies, früh gegen 3 llbr schlug der Blitz in den Schakstall keö zur von Osten'scheu WaiscnhauSstiftung in Plauen gehörigen Rittergutes Ra schau bei Oclsnitz. Mit dem Stalle sind ca. 200 Schale verbrannt. — Landgericht. Kleine Ursachen, große Wirkungen. Earl August Wilhelm Fcntzscl, auS Reick, rin 54jähriger in Dresden wohnhafter Zimmergeselle und Vater von 8 Kindern erschien an, 25. Mai d. I. zum ersten Male in seinem Leben als Angeklngter vor Gericht und wurde damals wegen Widerstandes gegen die Staatsgewalt zu 20 Tagen Gcfängniß verurtheilt. Die Straf vollstreckungsbehörde ließ unter Rücksichtnahme ans die Verhältnisse des Vcrurtheiltcn eine geraume Zeit vergehen, ehe sie Fentzsch zmn Antritt der Strafe auffordcrte und sah sich schließlich genöthigt, einen Haftbefehl zu erlassen, nachdem A- der Aussordming znm Straf- antritt nicht nachgekommen war. Es geschah nunmehr Dasjenige, was sich so Mancher, der eine rechtskräftig ernähren und damit hat er die Unverschämtheit sicher aus die Spihe getrieben, wenn man bedenkt, daß sich Fcntzsch als ein gänzlich mittelloser Vater von 8 Kindern jedenfalls in der Lage befindet, nichts zur Erhaltung des Staatsweseiiü beitragen zu können, viel- mclir auf die staatliche Unterstützung, mag sic u»n und Familie nun in Form von Steuer- und «chulgelderlassen oder anderen Umstün den zu Gute kommen, angewiesen ist. Der Transport des Ange klagten erfolgte vom Altmnrkt aus per Droschke nach der Könrgl. Gesaiigemmstalt und bestritt Fentzsch in der Hauptverhandlung namentlich, weder die Beamte», nock, „seinen guten König" be leidigt zu habe». Die König!. Staatüanwaltschast, vertreten von Herrn 'Vieariatsrath Lnfft, hielt, gestützt auf die Ergebnisse der trüberen BeweiSaufnalnne, die Anklage wegen Widerstandes gegen die Staatsgewalt, Majestütsbcleidignng und Beleidigung von Beamten aufrecht, wies aus das humane Vorgehen der Beam ten I,in und nahm mich Veranlassung, die gröblichen Angriffe des Angeschulbigten aus den Bcanitenstand überhaupt als solche zu charakterisireu, wie sic gerade von denjenigen Klassen der Bevölkcr u»g, die am wenigsten 'Veranlassung haben, sich über ihre Heran ziehung zu den staatlichen »nd städtischen Steuern zu beklagen, nicht selten vrrlautbart werden. Die III. Ferienstrnskamincr unter er verurlheilte den Ange klagten zu !> Monaten Gefängniß, auch ist den beleidigten GerichiS- dienern ansKostenIentzsch's je eine Abschrift deollrtheils zuzustelleiu- A in tsgcricht. Der 30jährige Schnhmachergcselle Ernst Robert Hildebrandt wurde am 'Vormittag des 13. Juni, auf einer Bank im PalaiSgarten sitzeiid, in einer derartigen unsittlichen Situation hctroffe», daß seine Sistirung an Polizeistelle unvermeidlich war. fügte sich aber durchaus nicht ohne Weiteres, dem eingeschrittenen 'Beamten zu folgen, sondern leistete durch Umsichschlagcn, Hin wersen und Einstemmcn mit den Füßen einen ziemlich hoch gradigen Widerstand. Ueberdicü beleidigte er die Beamten mit diversen Sckimpsworte» und fügte hinzu, dieselben „tonnten weiter nischt, als Besoffene aus dem PalaiS garten arretiren." Der Renitent wurde vom Schöffengericht und 2 Monaten 14 Tage Gefängniß und 5 Tagen Haft belegte.- Die noch nicht 17 Fahre alte 'Answärterin Emma Hartmnnn aus Zwickau erschien unter der Anklage, ihrem Logiöwirth Löbel bcz. dessen Tochter ein Paar schon ziemlich abgetragene Zcugfcdcrsticfcln im Wertlie von Ost Pfennigen gestohlen zu hohen, vordem Schöffen gericht unter Vorsitz deS Herrn Amtsrichter Wolf. Die Angcschul- digte hehanvtete weinend, sie liabe die Stieseln nur einmal ange- zogen und keineswegs gestolilen, muß aber zuacbcn, daß sie die selben nach crsolglem Gebrauch in ihrer verschlossenen Kommode untergcbracht, auch auf Befragen über den Verbleib der Stiefeln den 'Besitz derselben geleugnet babe. Der Gerichtshof gelangte zu der Annahme, daß der notorische Diebstahl mit eine»» Verweis ge sühnt werden könne und erkannte demgemäß. - V.I II Iwo r >>I,I. den eo. Juli. LUaskmmiicr lV. i> I>s>r HouvivcrliaudliiNli den Tn'chv'r ewum Schliuiocrt iicnamil Mcuiel nu» Hcp»ori Ivciicn Diebstahl), iw, acae» bc» Tlscklcr Anqusiin l'ldalbl, Wille hier wegen Uekuttdensälschimg. >0'^ »egen den Hanbaibel'.er sael Augusl Stcudlner »nd belle» iUlisea» wegen Urkunde»- lalschnng. — Llraslamnicr V. lszeinsnngcil.l u in Pnvalllagiachcn dcb .«lausmanns Jalvd anlnl IN vondon geacn Wilhelm ü'ahnnann Iveacn liielclbinnng. IN Ednaib Panllseli in Peansch »egen Wilhelm Elehlcr daselbst wegen dlcleidlklNilg. WN/pewalus PSlae sioidseicdeicd gesell Wilhelnilnc verw. rstahe wcae» BcleidtguNü. u tzlcischel- lneisicr e>c>nlm>d senlner in Dohna gegen Ernsi geicdrich Weilt in Weesenstein deagl. ti>c, stcni indevoisiand geanj sttllcr in Pieschen gegen den HanSbcsiver Hermann ^leidig dalcldn. Mcteorologisctie rveobaclirunge» der dcntschc» Lccwane t» Hamdneg am LI. Juli um 0 Uhr Morgen». «st 7.'Z 7«F) 7.,9 «In». »'»«er. mäklig wellig mäßig bedeckt 0 lclei» Regen kNV leiser Zug wolkig IN ästig lieilcr schwach l,alb bedecktst ! >V leicht lieilcr N schwach dcdecklst s N leiser,gng bedecktst 80 telsci Zug heiler KW leicht bedeckt st -f.'S 4» s 4-U 7 4-16 » g-l-t x -t-z ß -i >s L -j >» § 42t! L 4-22 2 cn. skopenhalien. . Stockholm . . Hadaranda . . st. Pelecsdiirg Me'Sla» . . . Hamburg , . Memel . . , Varls .... Mnnchen. selpzig . : . verlm , . , Wien .... Breslau . . . t> Pacht», »alles stewlltcr mit Regen, 21 SlachlS stcwiller und Rege». 2/ Ge ncin nnd alail>i- Gkwiller nnb liegen. s> grillt Gcwlllce. Ncdersichl der Willernng. Eine siache. umsangrcichc Depressian. mit vriandeelichem. »ellen eelie Rtedelschlaac» gcnctglcm Weller Ucgt über dem Roib- nnd Llvee Gebiete. Ivahrend in rem Gediclc glelchmalug dcrlheillc» Äisldrncks ltdee Vcnlral-Eneoda Ininsig flache Dedressionc» sich enlnnikcln. welche zur Gewitterböbung n»b Nicbcischlagcn Veranlass»»» geben. Tic üldliihtung. welche gestern im Weste» sich zclglc. Hot sich «der ganz Deutschland ansgcbrcllet. und in den oftlichen und süd lichen Gcdlcwlhcilen liegt die Tcinveralur noch über der normalen. ^ Wasscrstand der Elbe und Moldau am 22. Juli. Budweis — 10, Prag P 10, Pardubitz 'Null, Mclnik — 10, eitineril; 2>>, Dresden - 110. — Wasscrwnrme der Elbe am 20. Juli: 17 Grad 1t. Taaedstesclitllite. Teutsciies Reitst. Der Enkel des Kaisers, Prinz Wil li e > m , wird bei seiner Gemahlin bis zu den Herbstmanövern in Potsdam verbleiben. Eine Sonimerreise des prinzlichen Paares ist nicbt in Aussicht genommen, vielleicht baben diejenigen Reckt, weiche das Stillleben der Prinzessin Wilbelm mit einem bevor stehenden erfreulichen Fainilienereignisic in Verbindung bringen. In B erli n bat die tropische -Hitze 4 Opfer gefordert. Infolge Sonnenstichs starben 2 'Arbeiter, ein Steinsetzer und ein bei einer Pninpslnlion beschäftigter Mann, sowie ein'Arbeiter ans dem Heim wege und ein Rentier, der ans einer Garlenbank ausruhtc. An den R li einlandc ir erinnert man sich der einstigen Zu gel,örigleit znm Sachsenreiche und bringt die Sachsenfarbcn zu Einen. Es sind nämlich von den Vebörden die bisherigen Provin- zialsnrben rollt weiß aufgehoben und an deren Stelle als Provin zialfarben schwarz-weiß grün gesetzt worden. Tic königlich preußischen Brückenäinler, Lvdtsen :e. erhielten Ordre, Jahnen in den neuen Farben zn beschaffen und fortan zu sichren. In Neustetti» ist es zn Exzessen nickst mehr gekommen. Zwar begannen gegen Abend des Ist. wieder Zusammenrottungen, aber es gelang den Polizeimnnnschnstcn und namentlich der berittenen Gendarmerie, die Hansen überall zu zerstreuen. Äußer- einigen Verhaftungen ist daher nichts Nennenswertstes vorgckommen. Der RcgiernngSpräfident aus Köslin traf anläßlich der Unruhe» mit dem letzten Zuge hier ein. Erhöhte Vorsichtsmaßregeln rvcrdcn seitens des Landratlis sowie der Polizcivcrwaltung auch weiter!»» noch getroffen. Anläßlich deS in Halle stnttsindcnden Begräbnisses des So zi a l i st e n a g i t a t o r s Anlaufs, welcher erst aus Berlin mW jetzt wieder anü Leipzig ausgewiescn wurde, schließlich aber in der .Halleschen Klinik verstarb, hatten sich die Theilnchincr am Begräb nisse mit rolhen Nelke» im Knopslochc versehen und Kränze mit demonstrativ rolhen Schleifen gespendet. Am Grade versuchte einer der Genossen zu reden, wurde jedoch von dem anwesenden Kriminal- Anlauff migcn fommifsar daran verhindert, selbst als er bemerkte, daß . gewordene Strafe zn ver- Dissident gewesen sei. Die Gesellschaft zerstreute sich hieraus und büßen bat, nicht träumen läßt, d. h. es erschienen behufs zwangs- > ging nach der nahegelcgenen „Artienhranerei", in dessen Restaurant weiser 'Vorführung zwei Beamte an dem 'Aufenthaltsorte des sau-! die Trnuerscicrlichkeit fortgesetzt wurde. und schritten zu seiner Festnahme. Diese Viani- ^ Ein schrecklicherllnglücksfall ereignete sich in dem holsteinischen '''Hamburg. Der dortige Grenzaus- 0 Ubr in den Dienst gehen, als scherzend bat: „Pater, ziele 'mal ... ^ ... »ebr von der Schulter, drückte in Jcntzsch rctirirte sofort vom Wohnzimmer aus nach dem Oberboden,! dein sicheren Glauben, daß der Lauf ungeladen war, ab und in quartierte sich dort in einem schwer zugänglichen Locke ein und er-^ demselben Augenblicke schwamm auch der kleine Junge in seinem klärte trotz wiederholter gütlicher Aufforderung, lebendig würde man Blute. Trotz aller ärztlichen Hilfe verstarb das Kind nach einer ihn nicht in die Hände kriegen, drohte auch, feine Gegner mit meh-! Stunde. Der erschütterte 'Vater behauptet auf daö Bestimmteste, rercn Ziegclstücken zu dombardircn. 'Rach etiva einer halben Stunde! daß er am Abend zuvor das Gewebr iibgescbosscn liabe, und giebt räumte er sein provisorisches Quartier und warf sich nunmehr, fort- nur der Möglichkeit Raum, daß der Knabe, der gern mit dem Ge während schimpfend und fluchend, auf ein Bett nieder, erklärte auch wehr gespielt, in einem unbewachten Augenblick eine Patrone geschmückt! wiederholt, den Beamten wenigstens nicht lebendig zn folgen. Die in den Laus gezwängt liabe. Gegen den unglücklichen Va Abenvzugr > bcidden Gerichtsdiner schritten nunmehr, um der von einer Petro- > natürlich eine Untersuchung cingeleilct. »„glücklichen Vater ist Der Privatsorstausfchcr
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