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- Erscheinungsdatum
- 1881-07-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188107213
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18810721
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18810721
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1881
-
Monat
1881-07
- Tag 1881-07-21
-
Monat
1881-07
-
Jahr
1881
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: Um- Zucht- «ssicht. ii au- >E«»- '«beln k°L lugten Maße iatron Pro. >n da Ihercu cbeits- Baar- <s den Geld liede»- m zu Balkon immer » eine r'S ist »einige S Ge- seln« n chm freche «idem Herr »och Ilm- sß aus t und rischer seuheit Lunk- ourden irateur erb der ehlcrei te das mkwch leihtei» Nach. Straf- stnigeu m Te er sich en Di- uuge- einen usselier iäubig, seiner ihesrau haben, en und ihrcni icndcn. on den Istc llr- älinten digung »gericht verant- ieugen- zu den >r, den rmloser gedeckt lonaten handla», n weg«» !0lrwerd,> scher gib. «r. »o» t- vr«««Io«k 8«lt« » — vonnorsta^ick« >1» cknll 1881 4-12 « ribeiitem < wollen. Iran!,eich IidoinilNi. 1. Juli. - 12. 1t. Mel. -80 an ebst der rieht zu ooienst- lacdvem haben ?r wirb ing ab- >z Ernst gö, ein hat dem „Drei- ammcltc »na jene glücklich re." 1 in den i e viele Körper- r Zünd- eser Er- ivnghast nehmen ihn und jcitung" »len und brachten, annt gc- äche Er- innnung ind Ge wirr der ge nngc cn, ganz o»tzc, be- »asthanü. war, die Polizei cht, weil ,ruhigen >»: die sie. laut schreiend und tobend, die Freigabe dcS .attojch. ES wurden viele Vcr- yaftungen vorgenommen — man sagt von 30—40 Personen —> je- voch war e« unmöglich, die Tumultuanten zu zerstreuen. Die we nigen »Polizeimannschastei, konnten, obwohl der Bürgermeister selbst tkatig eingriff, die Menge nicht bewältigen und von den hier statio- mrten Gendarmen »var keiner zu sehen. Gegen 12 Ulir bewegte sich die Menge, laut schreiend „die Juden müssen heraus, schlagt die Juden" »c. durch die orcustische Strasse, hier zuerst an dem Laden deS jüdischen Tavakhändlers Wolfram anhaltend. „Hier wohnt ein Jude", schrie eS aus der Menge und sofort war das Schaufenster eingeworscn und fast der ganze Laden demolirt. Dann ging es weiter der Bahnhosftrake zu: vorher wurde noch dem jü dischen Drechsler Behrcnd das Schausenstcr cingcworsen und als die Menge daS Hauü erreicht hatte, in welchem die Redaktion und die Druckerei der ..Neustettiner Zeitung" — Mols Hohn - sich befin det, war die Menge so erregt, dass sofort ein Angriff auf daS Haus unternommen wurde. Die Fenster wurden zertrümmert, Ziegelsteine vom nächsten Bau herbeigctragen und fortwährend das Haus und vie Fenster beworfen. Die Presse und überhaupt die Druckerci- geräihe müssen arg beschädigt sein, denn cs verlautet, dast die Zei tung nicht mehr erscheinen werde. Das Personal der „Neustettmer Zeitung" soll sich zuerst auf einen stampf eingelassen haben, indem die Volksmenge aus dem Hause ebenfalls beworfen wurde; schließ lich haben die Leute sich aber auf das Dach des Hauses flüchte» müssen. Sodann wurde noch das Schaufenster des Freundlichschen Ladens und das des Topswaarenhändlers G. Orbacki arg beschädigt. Außerdem sind noch mehrere weniger erhebliche Fensterbeschädlg- ungen vorgekommcn. Der Tumult dauerte fast die ganze Nacht. Eisenbahn-Zusammenstoß. Ein Zusammenstoß zweier Züge der Berliner Verbindungsbahn fand am Montag Abend »wischen 6 und 7 Uhr, also am Hellen Tage und aus glatter, weichenioser Strecke, in unmittelbarer Nähe von Berlin zwischen oen beiden Bahnhöfen Tempelhof und Schöneberg statt. Ein vom Ecntral-Vichhof angckommencr, aus ca. 60 Achsen bestehender Viehzug hatte wenige Minuten nach 6 Uhr unter Führung des Lokomotivführers Hahn Tempelbos aus dem äußersten linken Geleise oerlnssen, um auf das Anhalter Geleise umrnngirt zu werden. Der Zug mochte umgcsähr das Tempclhoser Ausfahrtssignal an der Biegung zwischen Tempclhof und Schöncbcrg erreicht haben, als Hahn plötzlich den Schöncbergcr Güterzng, Lokomotivführer Dietrich, mit vollen» Dampfe auf sich zusahren sah. Obwohl beide Maschinen führer Contredampf gaben, konnte es doch nicht verhindert werden, oaß die Züge uninittelbar vor dem Signal aufeinander prallten und zwar der Art, daß die Maschine des Schöneberger Zuges vollständig entgleiste und in die zunächst folgenden Güterwagen hincingevreßt wurde, während die Maschine des Viehzuges die ersten ihm solgen- oen, glücklicherweise leeren Wagen buchstäblich zertrümmerte. Der erste Anblick war ein entsetzlicher, die beiden pustenden und dampfen- ocn Maschinen, die sich aneinander aufgcbäumt hatten, die größten- thcils zertrümmerten Wagen, deren Bruchstücke den ganzen Bahn körper bedeckten und unter deren Trümmern das Weheklagen uud Jammern von Menschen und Thicren hcrvordrang. Hilfe »var sofort sowohl von Tenipelhof wie von Schöneberg aus zur Stelle und erwies es sich nun, daß verhältnißmäßig wenig Menschen be schädigt worden. Der auf oen» Gütcrzug mitfahrendc Nevisions schaffner Kusian hatte, abgesehen von einigen Kontusionen und Ver letzungen durch umherflicgende Holzstücke, keinen weiteren Schaden genommen, während aus dem Vichzug zwei Viehtreibcr, der eine nur ganz leicht, der andere anscheinend schwer verletzt wurden. Der letztere lag Abends 11 Uhr noch bewußtlos aus der Station Tempelhof. Auch das Vieh hatte keinen ncnncnswerthen Schade» genommen. Der Chef eines Berliner EngroS-GeschäitS, daö einen Welt handel »ntk Heringen und Sardellen betreibt, NainenS F., ist von einem seiner Arbeiter, der Jahre hindurch in seinen» Hause tbätlg »var, wegen Betrugs bei der Staatöanwaltschait senunzirt worden. Der Arbeiter beschuldigt seinen Ebef, seit Jahren seine Kunden betrogen ,zu haben, indem er die in Ori ginal-Verpackung angekommencn Tonnen Heringe und Sardellen sauber öffnen ließ, daraus »nebrere Lagen reip. eine Lage ent lehnte, dieses Manko durch Zugießen von Lake auötülitc, die Tonnen wiederum sauber so verschloß, daß Niemand deren Deh nung merkte, und diese dann als Tonnen «»„Originalverpackung" verkaufte. Der Kaufmann gicbt die Nichtigkeit dieser Anschul digung zu, bestreitet aber, eines Betrugs sich schuldig gemacht zu haben, sondern behauptet, einer „Geschästöusance" gefolgt zu sein, die überall angewandt wird, daS Verderben der Heringe, die so gepreßt elngelieierl werden, daß die Lockerung derselben durchaus nothwcndig ist. zu verhüten. ES würde auch nie eine Stückzahl Heringe, die eine Tonne enthalten muß, sondern eben nur eine „Tonne" Heringe verkauft, deren Inhalt wohl annähernd angenommen, der aber nie als wirklich vorhanden den Käufern garantirt oder auch in Rechnung gestellt würde. Die Manipu lation des erwähnten „ilmpackenS" sei Nothivendigkeit (?) zur Erhaltung der Waaren und eben „Usance". Bei dem außer ordentlich großen Handel, der In ganz Deutschland mit Heringen getrieben wird, hat dieser Fall in der HandclSwcit gedachter Branche »vie der Materialisten großes Aufsehen erregt, und man ist sehr gespannt, ob die Strafkammer die „Usance" gelte» lassen wird. Frankreich. Die Ausweisung deS D o n Carlos bat er sichtlich den besten Eindruck aus die öffentliche Meinung gemacht Sie wird mit Ausnahme der ultramontaueil Blätter von der ge- sammten Presse entschieden gebilligt. Diese feindliche Stimmung gegen den spanischen Bandensührer erklärt sich nicht allein durch die zahllosen Schandthaten desselben während des spanischen Bür gerkrieges, sondern auch durch die skandalöse Sittenlosigkeit, welche der Prätendent in Paris ganz offen zur Schau trug. Bei der Eroberung von Siar sind die nicistcn Führer deb Aufstandes, insbesondere zwei Brüter Djeruba, gefallen. Dies macht großen Eindruck ans die Araber. Oberst Jamais, Kommandant von Siar, hat die Entwaffnung der Stadt und die unverzügliche Stellung von Geißel» besohlen, ferner eine Kriegsentschädigung, bestehend in 15 Millionen Futterrationc» iürKaineele undMaultbiere und alle erforderliche» Neguisitionc» verlangt: endlich die effektive Verantwortlichkeit de» Bevölkerung für den Fall einer Zerstörung des Telegraphen oder eines An schlages gegen die Sicherheit der Armee angedroht. Bel de» Plünderungen In der Umgebung von Tunis wurde» an 2000 dem Bey gehörige Kameele geraubt und zwei Malteser getödtct, andere Marodeure plünderten eine Besitzung des tunesischen Generals Bcntugula und führten 1200 Hammel und 2.',0 Stück Rindvieh fort. Als der Ben von Tunis die Einnahme von Sfar erfuhr, telcgraphirte er an seinen französischen Vormund, de» Gesandten Noustan, seine Glückwünsche mit dem Ausdrucke seiner Befriedigung über die Wiederherstellung der Ordnung. — General Saussic» bereitet für den Monat Oetober eine Expedition vor, welche bis Maghar evcnt. bis Figuig gehen und nach den ersten Regentage» aufbrechcn soll. Italien. Ans Salerno wird geschrieben: En» junger Mann, den» seine Geliebte wegen seines schlechte» Lebenswandels den Laufpaß gab, tödtctc aus grausame Weise ihre Mutter. Bei der Festnahme sagte er aus: „Ich liebte Annette» zu sehr, um sie selbst zu tödten; da ich aber weiß, daß sic an ihrer Mutter hängt, so rächte ich mich auf diese Weise." Belgien. I», Mons sind 2500 Mann Sozialisten mit rothcn Fahnen eingczogcn, um für das allgemeine Wahlrecht Zeug niß abzulegen. Sie wollten 3 große Volksversammlungen abhalten und dann dem Gouverneur einen Besuch machen. Da sich aber kein Redner zuin Wort meldete, mußten die Leute enttäuscht und mißvergnügt wieder abreiscn. Die Ruhe der Stadt wurde nicht werter gestört. Rußland. Die russische Regi eru ng hat bekanntlich zur Wahrung ihres Einflusses in den Balkanlündern eine Anzahl OMierc aller G russischer Offiziere aller Grade sowohl zur bulgarischen als cnich zur ostrumelischcn Armee abkonnnandirt. lieber das Gcbahren dieser Vertreter des russischen Heeres sind schon vielfach Klagen laut ge worden. Das rusnschc Osfizierkorps in Lstrumelien zählte nicht mehr als fünfzig. Mitglieder, davon haben im Laufe der letzten 2 Jahre 18 den Dienst verlassen, und zwar 2 bis 3 wegen Jnsub- ordrnation und gewaltthütigen Bcnelmicnü, die übrigen zumeist wegen grober Untcrschlagtnigen und Betrügereien, einer, der Haupt mann Usatts, Kommandat der Gcniekompagnic, endete nach dem von ihm geplanten und ausgcführtcn Morde der Gcncraiin Sko- belcw, Mutter des vielgefcierten Plewna-Helden, durch Selbstmord. In der ihm überantworteten Komvagniekasse befand sich ein Defizit von 10,000 Franc». Von den im Dienst Verbliebenen haben einige sich gleichfalls wegen Kassendefekte und dergleichen zu verantworten gehabt. Einer, Hauptmann Labanowski, ist wegen ungeregelter Buchführung, welche ein Manko von 2M,000 Piaster ergab, zivar in Untersuchung gezogen, aber auf Betreiben des russischen General konsuls freigesprochcn und noch aus drei Monate mit Elchalt beur laubt. Um dieses Bild zu vollende», ist noch hinzuzusügen, daß einige der russischen Offiziere als Nihilisten gelten, und daß bei einen» russischen Feste dein Fürsten Tschcreteleff, dem dainaligen Generalkonsul, zun» Schluß »nit nihilistisch gefärbten Lieden» aus gewartet wurde, woraus sich der Fürst eiligst entfernte. Dies sind die Vertreter der Armee des Zaren in einen, Lande, in welchem Rußland das höchste Interesse daran haben muß, sein Ansehen, das Vertrauen zu seiner Armee und den Ruf seiner Waffen auf alle mögliche Weise zu hebe». Zu der Ermordung deö Detectivbeamten Prim auf de», Smolenöker Fricdhofe mähren wir folgende nähere Daten: Prim »var ein geivandteS Mitglied der Geheimpolizei und Ihm war es gelungen, sich in revolutionären Kreisen oder »vcnigstens bei Leuten, welche er Im Verdachte hatte, zur revolutionären Partei zu gehöre», einzukühren. Dank diesen Bckanntschattcn hatte er auch erfahre», daß eine Zusamnienkunit der Revolutionäre aut dem SniolenSker Friedhöfe stattfindcn werde. Er beschloß, der selben beiznwohne» und verstand es auch, seine nähere» Bekannte» dazu zu bewege», Ihn bei der Versammlung ciiizusübre». Um der Sache aus den Grund zu konimen. thcilte Prim von seiner Absicht Niemanden» etwas »nit, er bedeutete zwei seiner Kollegen, sich In der Stäbe zu halten. In Bcglcitung von circa sieben Personen in Arbeltcrkle>dung begab sich Prim auf den Friedhof, »vo die Gesellschaft >»it anderen Verschwörern zusannnentras. bicrbel wurde Prim von einem der Ncuhtnzuaekommencn als Detcctivbeamter erkannt, sofort zu Boden geworfen und ihm die Keble abgcschnitten. Die beiden Kollegen Prlm'ö sahen dieien Vorgang wohl, konnten ihn aber nicht verhindern, sondern eilte», die Polizei herbeizurusen. AIS diese auf de», Friedhöfe eiinraf, fand sich auf dem Platze der Zusammenkunft bloS noch der Leich nam Prim's vor. Die Versammlung war in alle Winde zer stoben. Wie verlautet, sind später zwei der Mörder Prim'S verhaltet worben und haben den Mord eingettandcn. Türkei. Der Rath der Ulemav (Priester) in Konstantinopel ist im Palais unter dem Vorsitze des Schcik-ul-Jslnm zusammen getreten, um die Entscheidung des Gerichts in dem Stacitsprozessc wegen Ermordung des Sultans Abdul Aziz vom Gesichtspunkte des Religionsgesetzcs zu prüfen. Midhat Pascha ist erkrankt. Der Sultan sendete ihm einen Arzt und ließ eine von dem Letzteren verschriebene Arznei durch den Vorstand des chemischen Laboratoriums anfertigen; allein Midhat Pascha weigerte sich aus Furcht vor einer Vergiftung, die selbe zu nehmen. Rumänien. Am Montag Abend fand ein großer Ei sen il ahnuns all auf der Strecke Predeal-Sinaja statt. Fünf los- gekoppelte Kohlenwaggons, welche in rasender Geschwindigkeit nach Predeal bergab eilten, stießen bei Kanarine auf einen Arbeitertrain. Vierziehn Personen wurden schwer verwundet und sind theilweise schon gestorben. Allgemein wird die Häufung der Eiscnbahnunfälte — sechs in den letzten vier Wochen — der voreiligen Entlassung der geschulten fremden Balmbeamtcn aus Deutschland und Oester reich zugeschricden, für welche der rumänische Nachschub keinen ver läßlichen Ersatz abgicbt. Egtipteir. Großes Aufsehen erregt in Kairo die »e»c Livree, welche Prinzessin Hussein, die Gattin dcö zweiten SohncS JSmail Paschas, ihrer Dienerschaft angelegt hat. Kutscher, Grooinö, Vorläufer und Vorreltcr, sämmtllch von pechschwarzer Farbe, tragen eine Livree von schneeweißem Tuch. Weiß Ist der Tar- busch, der ihr schwarzes Haupt bedeckt, von gleicher Farbe die Handschube, die sie tragen, daü silberbeschlagene Geschirr der feurige» Rappen, auch das Innere der schwarze» Eciuipage Ist von weißem AtlaS. In diesem sich bizarr genug ausnehmenden Auszuge jagt die schöne Prinzessin den ganzen Tag in der Stadt herum; von den Gassenjungen wird sie auSgelacht, von den frommen Söhnen Mohamed'o, denen alles auffällige bei Frauen verhaßt ist, verwünscht. Auch hat sich die hohe Frau durch ihr de» Mohamedanern anstößiges Bcncbmcn eine scharte Rüge von Seite ibreS in Neapel weilenden viceköniglichcn Schwiegervatcro ziigezogen. ES heißt, sie habe de» Befehl erhalten, ihre Diener in dnnklc Livree» zu kleiden, wie cs die übrige» Prinzessinnen tbiin. England. Der Jockel) »Archer, der die siegende» Pfcrbc bei den letzten beide» großen Rennen in England und Frankreich geritten, ist eine beneidenswertbe Persönlichkeit. Er ist in Ge- iellichait von Lordö und seine Einkünfte sind größer alö die eines Ministerpräsidenten. Sein gewöhnliches Rittgeld ist 25 DvllarS wenn er gewinnt; fünfzehn, wenn er nicht gewinnt, und zehn für et» Trial. Dies ist jedoch nur ei» Tbell seiner Einkünfte den» er empfängt Geschenke vo» enormem Wcrthe, »vie: golden: Uhren, Dlamantringe, Reitpferde, Wagen, Schiffe, Anzüge, Kitten mit Ehcinipagncr rc. Mr. Lorillard gab Ihm 5«>oo Doli alö er daö Derbss gewann und Mr. Kccne gab Fordhain 2500 Dollars für seinen Sieg in» Grand Prir. In» Jahre 1^76 io Arckicr'S Einkünite 60,000 Dollars betragen haben. Bet Rennen ist er ei» vollkommener Halbgott unk eine Menge Be wunderer folgt »nit offenem Munde jeder seiner Bewegungen. Die Rcniipscrdedesitzcr reißen sich um seine Dienste und schlagen seine Meinung über ei» Pferd hoch an. Die Zeitungen berichten von Ihm wie vo» hohen Persönlichkeiten und der Atel fühlt sich geehrt, Vlsiikartcn von ihm zu empfangen. Amerika. Von dem ani 27. Juni in San Francisco eingelausenen Tamvscr „Neivberin" wurde die Mannschaft des Schooners „Eustacc" aus Mazatlan gelandet. Dieselbe berichtet folgende Schreckensgcschichte? Der Schiffskvch, bei welchem schon längere Zeit hindurch Kennzciche» von Irrsinn hervortraten, warf sich eines Tages »'löblich und ohne die geringste Veranlassung auf de» Kapitän und erstach denselben. Dann eilte er in einen Ver schluß, in welchem Aerte aushewahrt lagen. Tie erschreckte» Matrose» schlöffe» iim m der Kajüte ein, »vo der Wahnsinnige fürchterliche Drohungen ausstieß. daß er das Schiff in Brand stecken werde. Ta das Schiff gegen 2300 Faß Pulver enthielt, beeilten sich die Matrosen, die Boote los zu machen und da inzwischen bereits schon Rauch ans der Kajüte stieg, auch das Schiff zu ver lassen. Kaum waren sie außer Gefahr, als eine fürchterliche Explosion erfolgte und das Schiff mit dem wahnsinnigen Koch in die Luft flog. Die gerettete Mannschaft erreichte nach großer An strengung Mazatlan. In Bezug aus den Orkan, welcher in »Amerika die Statt Neu-N in» tm Staate Minncseta zerstört hat, dürften einige ReniiniSccnzen »ickit unintcressaut sei». Die Stadt Ist käst auo- schließiich von Deutschen bewohnt und »var von jeder das Schmerzenskind der Dentschen »Amerikas. In den Fünfziger Jahren wurde die Statt vo» re» Turnvereinen in Ncw-»,0ork und Eincinnati gegründet ES verbauten sich mit tem Unter nehmen große Hoffnungen aut Errichtung einer starken teiitichen Kolonie. Mit großer Begeisterung gingen tie Pionnlerc hinaus I» die Wilkiilß; mit unsäglichen Schwierigkeiten hatten sie in der ersten Zelt zu kämpfe», und alö cö ihnen endlich gelungen, fetten Fuß zu fassen, siele» sie last auönahinöloS mit Weib unk Kind in einem Blutbadc bei Gelegenheit eines NcbcrfallcS feind licher Indianer. Seitdem bat sich nun daö Wese» teS Staates wcscntlich verändert. »Von Indianern Ist nichts mehr zu be fürchte». Dennoch hat tte Statt nach ihrem Wiederaufbau der abermaligen Zerstörung nicht entgehen sollen. Das vollständig planlose, rücksichtslose, durch kein Gesetz geregelte Silederschlggen deS Waides gestattet rem Sturm, üdcr daö Land zn legen. Dle »Verbindung Ncu-UlmS mit den deutschen Turnern AinerikaS wird übrigens die Hilie schaffen, welche »othwcndlg ist, uni der Stadt »vieter auszlihelie». -s- Jin Gasttzof zu „Königs Weinberg" i» Wachwltz findet nächsten Sonnabend eine S o l ist e» - E o »ce r t statt; Klavier-, Vlolliiei»-, Eelio-, Trompeten- und Gesangövorträge wechseln ad. Für die Sommergäste von Wachwltz, Loschwitz, Blasewitz rc. wird daö Eoncert eine willkommene Abwechselung biete». -ß Gounod hat ein neues Oratorium, ,.ia Uockc-mption", vollendet. Dasselbe ist von einem englischen Musikvcrlage für lixxooo Franks angckauft worden und soll zum ersleinnaie bei dem Festival zu Birmingham unter der Leitung des Komponisten zur »Aufführung kommen. Feuilleton. -j- Vorgestern, ln herrlicher Sommernacht, brachte der Dresd ner Gesangverein Orpheus seinem jetzigen Dirigenten. Herrn Göthe, I» Loschwitz - woselbst er tn Somincririschc wohnt — zu seinem 38. Geburtstag ein Lampionständchcn und sonstige Herz-» lichc Ovation. Der bunte Zug bewegte sich dann zurück »ach tcin Walvschlößchei», »vo noch manche innige Töne und Worte daS freundliche Verhältnlß zwischen den Sängern und ihrem Dirigenten leierten. ck In Großenhain beging tie dortige „Liedertafel" am II. d. M. festlich den Tag, an welchem ihr Dirigent, Herr Kantor Lösche :aa. als solcher einaetreten »rar. Vermischtes. * Wenn Mädchen he»rathen. Man hat Untersuchung «»»gestellt über die Zahl der in den verschiedenen Lebensaltern sich verheiralhcnden Mädchen und wollen wir i» Nachfolgendem das Resultat zum »Nutzen und Frommen unserer Leserinnen mittheiicn. Es verheirathetei» sich unter 1000 Mädchen, welche im 20. Jahre stehen, im letzten Jahre 51, im 21. Jahre 66, »m 22. Jahre 80, im 23. Jahre 00, im 25. Jahre 00, im 26. Jahre 103, im 27. Jahre 103, im 28. Jahre 102, im 20. Jahre 05, im 30. Jahre 82, im 31. Jahre 68, im 32. Jahre 61, in» 33. Jahre 58, »m 3l. Jahre 57, im 35. Jahre 53, im 36. Jahre 50, im 37. Jahre 40, in» l18. Jahre 48, im 30. Jahre 16, im 40. Jahre 46 rc. ES geht hieraus hervor, daß des Lebens Mai doch zweimal blüht, denn ein im 20. Jahre in seinen »Wünschen getäuschtes Mädchen erwarten dieselben Hoffnungen in» 36. Jahre und ein 24jähriges hat im 20. Lebensjahre gerade noch einmal dieselben »Aussichten. Den größten Trost aber dürfte es gewähre», daß das 26. und 27. Lebensjahr die allergrößten Heirathsaussichten gewährt. »Manche dürste denken: Gebe der Himmel, daß du dieses Trostes nicht bedarfst! * Der Verkehr iir den Straßen Londons wird durch nachfolgende Zahlen illustrirt. Im Lause des Jahres 1870 wurden 21,580 neue Häuser erbaut, 401 Straßen und 2 Plätze neu angelegt. Tie Gesainiiitlänge der ne»ien Straßen betrug 114,680 M. »Von de» der »Polizei zur Keiintniß gelangten Straßenunfüllei» in» Jahre 1870 endeten 124 mit dem Tode ; 2050 »Personen wurden verletzt. 333 durchgegangene Pferde »viirden im Lause des Jahres in den Straßen von der »Polizei aufgcsangen und 313 llrtheile wider Miethskuti'cher wegen zu wilden Fahrens gefällt. 3300 Er wachsene und 0530 Kinder als verloren oder fehl gegangen ange zeigt, 684 bezw. 6015 davon durch die »Polizei aufgesundei» und den Ihrigen wieder zngeführt, 2403 bezw. 3100 waren von Freunden gesunden oder von selber heinigekehrt, 81 der Erwachsenen hatten Selbstmord begangen, 111 Erwachsene und 25 Kinder endlich waren am Schluß des Jahres noch nicht entdeckt worden. Herrenlose .Hunde wurden in den Straßen Londons in» Jahre 1879 25,669 aiifgegriffeii. »Was das öffentliche Fuhrwesen betrifft, so erthcilte die »Polizei der Hauptstadt Erlnubnißscheinc für 4145 vier-, 5065 zweirädrige Miethskutsche» und 1655 Stationswage», zusammen 10,865 »Perso»enbesörder»lngs-»Wagen. Genehmigt wurden 11,667 Droschken-, 6185 Stationswagcn-Kutschcr und 4357 Wagenschaffner. * Fall und Sturz. Man sagt gewöhnlich, ein Betrunkener habe Glück, er verletze sich nicht bei einem Sturze. Tanclbe gilt aber auch für Kinder. Ter Fall ist iinmcr »vciiigcr gefährlich wie der Sprung, »veil bei diesem die Muskeln nicht erschlafft sind, sondern angespannt. Durch die angespannten Mnskcln werden die Gelenke in bestimmter Stellung sestgehnltei», wird die Beweglichkeit des ganzen Körpers nusgehobe», bis das plötzliche Unterbrechen der Fallbewegnng Knocheiibrüche, sowie heuige Erschütterungen des Rumpfes, des Rücken markes und des Gehirns hervorrnst. Ur. Reelnm erzählt darüber: „Ich habe sieben Mal den Sturz Betrunkener vom »Pferde, darunter ein Mal vom durchgehenden »Pferde, also mit großer Gemalt, drei Mal den Sturz Betrunkener (zwei Männer »ind eine Müch- vcrküiiferin) aus dem »Wagen beobachtet, welche keine bleibenden Nachtheile hinterließen. Unvergeßlich aber ist mir nachstehendes Vor- koiiiinniß: Im Winter 1846 47 hielt die Schweizer Gesellschaft »n »Paris ihr gewohntes Jahrcssest um die Weihnachtszeit ab. »Aach dem Souper blieb man noch lange im Gespräch beisammen, und dabei wurde die vom Sprechen trocken gewordene Kehle mit gutem Schweizer »Weine angcseuchtet. Auch der beliebte Castcllan der Ge sellschaft erhielt sein reichliches Thcil und »var am Morgen »m Zu stande eines starken Rausches, der Um jedoch nicht hinderte, seinen Verrichtungen, so gut »vie er konnte, nachziigelien. Als wir »n früher Morgrusl»»de das Lokal verließen, leuchtete er »ins die Treppe hin unter, wobei er sich auf das Geländer stützte und nach Innen über bog. Plötzlich sahen wir cineii Hellen Streifen, dann wurde cs finster und vier Stockwerke unter uns hörten wir einen schweren Körper klatschend auf die Steinplatten ciuffalleii. Ter Unglückliche war über daS Geländer in den Jiiileiiraum der Treppe hinadgefallen. »Wir eilten, so schnell wir in der Finstcrniß mir vermochten, nach der Stelle hin, »vo er lag und zwei Aerzte nnter uns griffen nach ihren Vcrbandtaschen, i»n Hilfe zu leisten, falls an dem muthiiiaß- lich ganz verstümmelten Körper noch irgend eine Hilfeleistung mög lich war. »Als wir jedoch heradkainci» imd mittelst Schwcseihölzern die Scene nothdürstig heleuchteten, stand der Mann bereits wieder aus seinen Füßen, tnnmclle »ms entgegen, hielt die Laterne empor, an der nur eine Scheide zerbrochen »var, weil er sie vcrmnthlich während des Sturzes nach oben gehalten hatte und begrüßte uns mit den Worten: „Das Lämpcli ischt usgangc". Daß er einen iehenSgcführlichen Sturz erlitten habe, wußte er jetzt ebensowenig als am anderen Tage. Er stieg ohne fremde Hilfe die vier Treppen wieder hinan und zeigte am anderen Tage nur auf Rücken »ind Gesäß einige schwache Ouctschungen. Die Erschlaffung seiner Muskeln, welche durch die mit dem Rausche verbundene Schwcr- besinnlichkeit und Willenlosigkeit während des Falles hervorgcrufen war, hatte ihn gerettet". ^ M oloch Schein i in I) cive r bslebe n. Unter dieser Ueberschrist brachte die „Gartenlaube" in »Nr. 22 einen längeren, beachteiisiverlheii Artikel über den Schein, der gegenwärtig auf den Gebieten deS Gewerbes herrsche. Sic findet, daß dieser Schein seine bedenklichen Erfolge im letzten Grunde nichts Anderem als der „eminenten Waarenunkenntniß deS großen Haufens" verdanke, des großen Hansens, der „eben an» Schein statt am Sein, am ge fälligen Aussehen statt an Werth und Gehalt hängen hieltst." Am Schluffe spricht der »Verfasser Th. Gauive folgende Gedanken auS: „Die »lodcrnc »Volksschule, die alles Mögliche in ihr »Programm ausgenommen hat, könnte mindestens den alltäglichen Bedürsniß- waären eine gleiche Aiisiiiertsainkeit nngedeihen lassen, wie sie die selbe der Zoologie und Botanik znivendet. Es ist »n der Tbat wichtiger für das Leben, einen Baumwollcnfadcn von einem Flachs- saden unterscheiden zu können, als.die Staubfäden zweier obskurer »Pflanze»; auch die Lebensweise des BibcrS ist zwar hochinteressant, aber doch nicht so wichtig für uns wie sein Fell, von dein nnsere Klüver in der Regel nicht mehr wissen, als daß es behaart ist." Die neueste Nummer der „Sächsischen Schulzcitung" reiht hieran die »Worte: „Uns dünkt, der Mann hat Recht. Uns ist es vorge- komii'.en, daß Knaben »ind Mädchen oberer Klassen der Stadt drau ßen die Obst-Bäume von einander nicht zu ni»rersct>eideii, sie nicht einmal mit Namen anzugcbcn vermochten, sehr gelehrt aber über die Besruclstungsiverkzeugc einzelner Blumen und über das System Linnö's sich unterhalten konnten. Der greuliche Moloch Schein ist auch Ursache, daß selbst in höhere» »Anstalten die Mäd chen zwar in fremden Sprachen „konversiren", aber ihre Wäsche nicht bis ans ihren ersten Anfang zurück verfolgen und bezügliche Fragen darauf nicht beantworten konnlen", oder füge» wir hinzu — sehr genau den Unterschied zwischen Ballade »ind Romanze nnzn- gcbcn wissen, aber den Käse sich n»S der Butter bereitet denken, oder höchst gelehrt zu berichten wissen, daß die Kartoffel zu den Nachtschattengewächse» gehört »nd den botanischen Namen: üvlaimm tndoi'Oüiim führt, aber keine »Ahnung haben von der rechten »Art der Aufbewahrung der Kartossel rr. rc. Abcndö eingetrofsene Börsen. IrLn »s »r i, on. Juli. Mc„d?. Lrcdll Slaaiib. Lombard. »Ns. c>ser Looic . ClU'cnrmc . ipapirrrcitto . GaUjicr 282'<». Lesierr. «oidrcnu- —. Iliigarischr S'oldiculc -. 77cr Russcii -. 80cr Rnssrii —. s. Orienl . Arucilc UnMischc üioldanl. —. v. Orient ——, Ungar. Papier, rcnlc —. Ciiil. Wie», on. Juli, Abend-. Credit »Vli.M. StaalSb. —. Lombard. . Anglo-Auslr.B. —. Ravoiconrd'or —. Valijicr —. Papicrr. 77.-IN. Oekierr «oidrcnte . Ungar. N'oidrenic —. »Oo nng. Goidr. —u»g. CrcdU —. Unionbanl I4i.d0. Galizier —. — M>>it. Pari», on. InU. cZchl/usi.i Rente bä.w. Anleibe »IN,na. Italiener »0.20 t-taaisbabn 7UN. Lombarden 072.nu. do. Priorilalen 283. <kg»picr —. Oesierr Voidrcnie 81'.,. — Rnlng. Pari» (P rodn ileni. rn. Inii. iSchlubi. Weizen Juli 27.75. Sevibr.-Dccbr 28.5N. Boiianplci. CpüUu! Juli va,.»n, Leplbr.-Tcccinbcr SV,75. Bchanpikl. Rllböl Juli 77.cn. Tcplbr -Tccbr. 78.75. Rubtg. «msier»am lliro du kieni. in. Juli. iSLIuk,! Weizen November 2SV.05. Be handlet. Roaaeu VItober I»ü. Mürz löL. Still.
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