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- Erscheinungsdatum
- 1881-07-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188107101
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18810710
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18810710
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 13-14 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1881
-
Monat
1881-07
- Tag 1881-07-10
-
Monat
1881-07
-
Jahr
1881
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vmwOL ck» I«. » I« s , Derkowitz. Ziegeletbefltzer Miersch in Sttehlen, TutSbefltzer Oetzsch inOmsewitz, Hausoesitzer Naumann in Strehlen, Renner ' m Großenhain, Ingenieur Nägel in Döhlen, >tax von Wittern ,n Großenhain, Ingenieur Nägel in Döhlen, ^RitlergutSpachter Klieber in Neustruppen. Tuchfabruant Zschill« in >- (Großenhain. Gutsbesitzer Stock in Falkenhain uiw Rittergutsbesitzer s Würdig in Wachau. — Sinen ganz besonders glücklichen Griff machten vor einiger Zeit drei Kaufleute in Neustadt-DreSden. Nachdem die« selben einen Gewinn der PserdeauüsteUung (kleiner brauner Wallach) zu sehr billige», Preis angekaust lmtten, ritten dieselben daS P"" abwechselnd zu, lemten dem Braunen in der alten Reiterkai «wse . .._ , ^ Laut ärztlicher Berordnung hatte eine m einem nahen Dorfe sommerlogirende Dame teden Niorgen zwei frischgelegte Eier noch wann zu trinken. Ihr Wirth, der Hübner hält» lieferte ihr diese „frnchen, wannen" Eier jeden »Nkorgen, natürlich etwaü theurev wie wenn sie nicht frisch und wann hätten sein müssen — aber die Dame wars zufrieden, konnte sie doch kurgemäß trinken. Mit den Eiern hatte eS jedoch eine eigene Beivandtnib und das Dienst mädchen des »Wirtkes klärte ans Berger, daß sie den Dienst ver lassen mußte, die Dame darüber aus, indem sie ihr sagte, daß die Hühner ihres Herrn gar nicht legten, daß er jeden Morgen zwei Eier einsach kaufe und diesen die thierische Wärme dadurch beizu- bringen versuche, daß er sie in die Wiege zu seinem kleinen Kinde legte. — Der letzte Ausflug eines hiesigen Vereins am Sonntag soll, wie man uns mittbeilt, durch einen unüberlegten Scherz ein verstimmtes Ende gefunden haben. Gerade vor dem Gasthose zum Müglitzlhal, wo die Gesellschaft eben zur Heimfahrt in die bereitstehenden 8 Qiinnbuswagen einskieg, wars ein zur Gesellschaft Gehöriger einen Feuerwerkskörper, welcher zweimal explodirte, unter die Menge, die natürlich durcheinander fuhr. Leider wurden aber auch die Omnibuspferde erschreckt und bei dem Hin und Her geriet!, eine Frau unter einen Wagen. Alles schrie und die Frau mußte vorsichtig unter den Rädern hervorgcholt und sofort verbunden werden, da sie verletzt war. — Vorgestern wurde bei herrlichem Wetter im Schillerganen zu Blase».'! u das alljährlich stattsinbcnde Sommerflst teö Polhtcchniker-Gesangvcrclns „Erato" adgcballe». Wie immer bei den Vergnügungen dieieS Vereins, so hatte sich auch diesmal ein reizender Damenslor cingesunten, welcher das Fest durch seine Anwesenheit wesentlich verschönte. Den Haupttheil des Festes bildete ei» von dein trefflich geschulten Gesangverein veranstaltetes Vokal-Eoneert, bei welchem u. A. „Der Rhein" von Nägcli, „Die Müllerin" von Lohmann, „Iagdlied" von Storch, „Trink lied" vonlMendeissohn, „Der fahrende Student" von Speidel und zuletzt die von Kremser komponirte Polka „Das Herzklopfen" zur Aufführung gelangten. Letztere »Piece na mentlich fand bei den zahlreich Anwesenden ungctheilten Beifall und wurde von der Kapelle dcö Schützen-Regiments begleitet, welche auch unter Musikdirektor Werner den instrumen talen Theil übernommen batte. Rach Beendigung deS EvncertS fand die Hcmnabrt der Festtheiinehuier i» zahlreichen mit Lam pions geschmückten Kähnen auf der Elbe stakt: der kleinen Flotte voraus fuhr ein Feuerwerkskah», von welchem aus von Zcir zu Zeit Buntfeuereffckte und mächtige Feucrgarben den Abend- Himmel erleuchtete», während abwechselnd Gesangs- und Instru- menkalvorträgc die hellere Stimmung der Gesellschaft erhöhten. Es war ein herrlicher Anblick, an den Ufern die Leuchtfeuer mit dein Feuerwerk am dem Strome abwechieln zu sehen, uiid namcnt- li.ch machte bei der Ankunft in Dresden das !m hellsten Licht glanze strahlende Belvedere einen impoianten Eindruck. Den Schluß des Festes bildete ein in Bach s Etablissement (Gcbr. Bachi abgehaltener Ball, welcher alle Festtheilnehmcr ln unge zwungener Heiterkeit noch lange beisammen hielt. — Flora. Der unter Leitung des Herrn Hofgärtner Po- scharökv stehende Garten Sr. K Hoheit deS Prinzen Georg, sowie die Rosen- und Odstbaumicyulen der Herren Mictzich und Beck dienten den letzten Freirogs-Erkurslonen zum Ziel. In ersterem waren cs besonders die von Herrn Poicharskp sclbst- gezüchtctcn englischen Pelargonien, die durch die Menge und Farbenpracht ihrer Blütben das '.'luge dcö Beschauers fesselten. Zu den Letztgenannten zog uns, wie alljährlich, auch diesmal der bekannte prächtige Roscnr'Ior dieser Herren. Beide kultivire» »eben de» bewährten alte» Sorten auch stets die neuesten fran zösischen Züchtungen. Sie erhielten auf der diesjährigen Früb- sabrSausstellung n. ie schon oft erste Preise für reichhaltige Sorti mente getriebener Topfrosen. Außer den Rosen iniponirtcn noch die Großartigkeit der Dbstbaumschule und die Mannigfaltigkeit der In Formen als Pyramiden, Kordons, Säulen, Kessel :c. gezogcnens Obflbäume. Bei Herrn Beck siel außerdem »och die Accuratcsse in der Erziehung gerader Stämme, sowie die Sau berkeit in rer Reinhaltung nicht nur der Wege, sondern auch der Beete und Baumichulrciben ins 'Auge. - Von der Eröffnung der Pferdebahn amS Waldschlößche» prontire» die an der prächtigen Bautznerflraße gelegenen Dörfer zusehends. Der Verkehr auf dieser schattige» Straße und durch die Waldwege der TrcSdncr Haide steigt von Sonntag zu Sonn- taa. Ein beliebtes Reiseziel bildet namentlich der Große Gasthot auf dem Weißen Hirsch. Sein ausgedehnter Raturpark, die Güte der verabreichten leibliche» Genüsse und die rauschende Tanzmusik, die Sonntags dort in dem elegante» Saale erschallt, lasse» dies recht begreiflich erscheinen. Auch der Gailhof zum Welße» 'Adler, ein Wenig oberhalb ander Bautznerflraße gelegen, erfreut sich zahlreichen Zuspruchs nament lich der tanzlnfligeii Jugend. - 'Ans kein P o l i z e > b e r i ch t. In einer Reflanration der Antoiiflatt verschied am Freitag Mittag ganz plötzlich ein zum Mittagessen anwesender Gafl in Folge eines Herzschlags. — Gestern früh wurde in Rcnsiadt eine ganz neue Damenuhr g c - funte». Möglicherweise rührt sie von einem Diebstable her. — Ein hier I» Diensten stehendes Mädchen hat sich am Don nerstag bei dein Auslassen von Fett derartig beide Füße ver brannt, daß seine Auinabme Im Stattkrankcnhause erfolgte. — Auf der Ellasflraßc brach gestern einem mit Ziegel» beladenen Wagen die eine Achse. Der Verkehr der Pferdebahn ward hierdurch am einige Zeit unterbrochen. — Sonntag den >7. Inll wird im Feldichlößchen-Etablissc- ment die dem 'Allgemeinen Handwerker-Verein von den Frauen seiner Mitglieder gewidmete Verclnökahne ihergefleflt in der rühmlichit bekannten FabnenmanufakturBessert- Ncltcibcck vier, geweibt werden. Von 4 Utzr an findet großes Vokal- und Instrumental-Eon crr, »Abends Ball slatk. Der Weiheakt beginnt 4' - Ubr, und wird Herr ReichstagS-Viccpräsl- kenk Hokrath Ackermann, Ebrcnmitglicd des Vereins, die Festrede halten und Herr Konflstorialrath Or. Dibeiiuö die Weibe aus- sprechcn. Viele Vereine, Innungen und Korporationen werde» dei dem Feflc mit ihren Fahnen vertreten sein und das Fest selbst einen der am'ercrdcnküchcn Veranlassung entsprechenden Ausdruck erhalten. Das neue Banner ifl liinstvoll nusgesührt. und ist sowohl den Herstellern als auch den Frauen, die die Beschaffung in ciniacn Monate» bewcrkflelligtcn, volle Aner kennung zu zollen. - Die Beamten der L a n d e S fl ra f a n st a l ten und K or re k k l o n sa n sta l t c n erhalten vom nächsten I. Septbr. an neben der Mütze auch den Helm: der den oberen Beamten aiö Gala vorgeichricbene dreieckige Hut fällt weg. — Zur Herstellung neuer F ü nfzig - Mark - S ck, eIne soll von setzt ab ein ganz besonders und zwar ans Pflmizcmasern praparirtcZ Papier verwandt werden, welches schwer iiachzuahmcii und schwer zerrcißbar ifl. Selbst bei Massenproduktion stellt sich jedes zu solchem Schein nölhige Stück Papier an> ca. 14 Pf. — Ein ..alter G c u ck cfahrer" schreibt uns: Daß man mit den Ertcazügcn der Herren Gcuckc und Wagner bequem und mit alle» möglichen Anncbmllchkeltcn fährt, darr a.s bekannt gelten: daß die Herren aber unter llinfläntcn mehr bieten als sie versprechen und nöthig haben, verdient besondere Anerkennung. So reichlich auch die Plätze bemessen waren und von llcbcr- füilung nicht Im Geringsten bie Rede sein konnte, so war die Fahrt am schwülen Montag doch eine „beiße" und drohte am Dienstag auf der langen Strecke von München nach Lindau noch schwüler zu werten. WaS tbun die Unternehmer? Sic telegraphircn bei »Ankunft In Eger a» die Direktion nach Mün chen und beantragen den »Anschluß lbrer Passagiere an den fabr- planmäßlge» Eonrierzug. DaS wurde genehmigt, soll aber den Herren ein gutes Stück Gelb gekostet haben; wir aber kamen aut diese Welse volle zwei Stunde» teil »er nach Lindau und entraaue» somit der größten MtttagSgluth. Eine solch coulante Rückslchtuabme auf da« Woblbeflnbeu ihrer Ertrafahrt-Tbelli nehmer und fast noch zahlreicheren Thellnebmerinnen muß ben Unternehmer» Grucke und Wagner zum größtrn Lobe nachgesagt werben, wrtdald ich Sie um Beröffentllchunaeriuche. — Leipzig, 8. Juli. Wenn auch, der Polizeidirector vr. Rüder schon längere Zeit mit dem Gedanken seine- Rücktritt- umgegange» sein soll, so mag doch wohl gerade im gegenwärtigen Augenblick die Verhängung des kleinen BelageruimSzustandeS aus schlaggebend gewesen sein. Rüder soll darin eine Verkürzurm seiner Polizeihoheit und eine Mißtraiiciiserklürung gegen seine Polizei« Verwaltung erblickt haben. An »Vigilanz gegen die Sozialdemokraten hatte er eü nicht fehlen lassen, ivcnn er auch aus manches Ansinnen aus Berlin nicht eingegangen sein niag. Den Stadtverordneten ist in ihrer vorgestrigen Sitzung das Rüder'sche Entlassungsgesuch vom Rath noch nicht uiitgetheilt worden, obgleich dieser «S ailgeuomme» hat. Rüder tritt vermuthlich zu Michaelis zurück. — Aus einem Circular Bebel s an seine Geschäftsfreunde und aus einein Inserat in der Leipziger Zeitung, die Liguidation der hiesigen Genossen- schastöluichdnlcker« betreffend, geht hervor, daß sich Bebel sowohl als Hasenclever in dem benachbarten Borsdorf niedergelassen haben. Manche wollen daraus schließen, daß Bebel seine Landtagükandidatur für den Leipziger Landkreis I. ausrecht erhalte. - »Am Tage tvdtgeglaubter »Politiker, Herr unser Landsmann hielt da im Reichsverein auferslanden. Unser Landsmann hielt da im »u Am 6. ds. liavarirtcamlink. ElduserunterhalboesSörne- sitzcr Hegers die mit Braunkohle beladene Zille des Schiffseigner 'stoße bei Mühlberg durch Auffahren auf einen Stein. Das »Wasser rang so schnell ein, daß die Mannschaft sich eiligst retten mußte. h! Meuselwitz einen Vortrag über die »Aufgaben der liberalen »Parteien bei den bevorstehenden Reichstagüwahien, gedachte in »Anknüpfung an den Gedenktag dieser Schlacht „der Begeisterung", mit welcher damals „patriotische Männer" in richtigem Ersoffen den Erfolg der preußischen Waffen als den Grundstein zu Deutschlands Einheit unter Preußens Führung betrachteten, und vertröstete wegen der schwierigen Stellung des Liberalismus in der nächsten Zeit auf die Zeit, die kommen müsse, wo man die Männer wieder suche, die seither fest und treu zu Kaiser und Reich gehalten hätten. Vielleicht will auch er, einer jener begeisterten, patriotischen »Männer, dessen Name längst verklungen, für die bevorstehende Rcichstagswahl sich wieder suchen lassen. Man sollte denken, Meuselwitz müßie die Gelegenheit beim Lchopfe fassen, sich ums deutsche Reich verdient zu machen. — Aus Reichenbach im V. schreibt man: lieber die Lind- ner'sche Erbschaft in Gothenburg in Schweden ist zu berichten, daß kürzlich ein Rechtsanwalt von hier, zwei männliche Erben aus Obencichenbach und eine Erbin aus Rottmannsdorf »ach Schweden abgereist sind, um die »Angelegenheit ihrem Abschluß thunlichst ent gegen zu führen. Der »Nachlaß des in ihrem 84. Jahre in Gotben- biirg verstorbenen Fräulein Lind n e r soll sich aus über 2 Mill. Mark belaufe», weiche nach »Abgang der gesetzlichen Steuerabzüge und erwachsenen Kosten auf die Erben bis in dritter Erdschasts- klnsse sich vertheilen. Das, was davon in unsere Nachbardörfcr kommt, soll sich auf viertel und balde Mill. M. berechnen. ..... . . ... .... . w / ' Große drang In E b e m n i tz giebt man sich der Befürchtung hin, cs werde auch dort der kleine Belagerungszustand erklärt werden. Für den Fall nämlich, daß sich aus Leipzig ausgrwicscne Sozialdemo kraten dahin wenden, soll — wie a»S Berlin geschrieben worden sein soll — eine solche »Verhängung über Chemnitz in Aussicht ge nommen sein. — Der aus Lausigk gebürtigst frühere Markthelfer Dautz, weicher an verschiedenen Orten falsche Fünfmarkscheine, sogen. .Blüttien" ausgegeben hat, ist am 6. d. in »Altenburg verhaftet worden. Er entspurng bei der »Verhaftung, ward aber sofort wieder ergriffen. — Ms am »Mittwoch gegen Mittag der Rittergutspachter Herr Schwulst aus Lauste am steinbruche in Zschorna vorbciritt, sah er bie Finger einer Menschenhand aus dem »Wasser hcraus- ragen. Der wackere Man» besann sich nicht lange, sprang vom Pferde, band cs rasch an einen Baum und stürzte sich ins Wasser, wo er schwimmend die Hand erreichte und einen jungen »Menschen mit derselben an sich heranzog, den er auch glücklich an das Land und durch andauerndes starkes Reiben wieder zmn Leben brachst. Der beinah Ertrunkene war der 16jährige Rößler aus Cunnewaldc. — M ügeI n bei Pirna, den 8. Juli. Heust Nachmittag in der 2. Stunde stürzte das dreijäbrige Söhnchcn »Paul des Schiffs eigners Geißler aus Sranienburg aus dem Schisse in die Eibe und ertrank. Trotz Sucbens konnte das Kind, das niit grauem Trillich- anzug, braunen Strümpfen und blauem Matroseiikraaen bekleidet war, nicht aufgefunden werden. Das Schiff war bei Zschicren vor Anker gegangen, um Produkte der Mügelner chemischen Fabrik in Ladung zu nelmie». — »Ans der Kaiser Wilhelmstraßc in Leipzig stürzte ein 16- jäbriger Klemvnerlebrling von einem Baugerüst und war sofort eine Leiche. In V o l l m arüd o rf fiel dagegen das 5jährige Töchlerchen eines Klempnermeisters ans der I. Etage herab auf die Pflastersteine und erlitt nicht geringen Schaden am Kopfe. — Am 23. bis mit 25. d. M. findet in Annaberg die Aus stellung der zur Verloosmig ausgewählstn 72 Stuten und Fohlen statt, die ans den besten Gestüten Oldenburgs und Hannovers be zogen werden. Der Bau einer geschmackvollen »Ausstellungshalle ist bereits in Accord gegeben. — »Am 6. d. stürzte der I"/» Jahre alte Knabe der in Dclm - schütz bei L>cbah wohnhaften Dienstmagd »Weishorn in den zum Rittergute Nmmdorf gehörigen Teich und ertrank. — In Falkeiihai » bei »Wurzen wurde am Mittwoch die !l Iabre alte Ehefrau des Handarbeiters Richter, während sie mit ihre» beiden Kindern ans dem Sopha gesessen, vom Blitze erschla gen; die Kinder kamen mit einer kleinen Betäubung davon. — Am 7. d. erlranken in Grimma beim Baden der 12 Jahre alte Realschüler Pvmpcr aus Borna am Badeplatz hinter der «Stadt und der MusikuSlchrling Becker aus Grimma in der »Nähe der Ernst'schen Bleiche. In Zwickau macht folgender Fall Aufsehen. Die Scgel- kuchweberei von »Wächter u. Zäumcr Hane in Folge großer Aufträge in der letzten Zeit bis Abends 8 Uhr — in »Accord — arbeiten lassen. Am Montag »Abend nun haben, ohne ihre Arbeitgeber davon zu benachrichtigen, die sämiiitlichen Arbeiter, es sind deren gegen 60, ibre Arbeit ciirgeflellt, worauf am nächsten Morgen die sofortige Entlassung »Aller seitens der Herren Wächter u. Zäumcr erfolgst. — In nicht ganz nüchternem Zustande ging am 6. d. der Earrouffcldrehcr Mülilisck, aus Lbcroderwitz, welcher auf der Schieß- iviese in Zitlau beschäftigt war, in der Rabe des zweiten Kugel- iängers ins »Wasser, um zu baden. Er sank alsbald unter n»d ertrank. Einer seiner Kameraden, der aber auch etwas angelrunken gewesen lein soll, sprang, um Jenen zu retten, nach, doch wäre auch er sicher dem Tod verfallen, wenn nicht von anderen Leuten ihm -Hilfe ge worden wäre. — Selbstmorde. In Wernsdorf Imt sich in Folge lang jähriger körperlicher Leiden der 65 Jahre alte Gutsbesitzer Abraham Rein erhängt; in Mittweida tödtete sich ein etwa ^Ojähriger Schuh macher durch Ertränken. Ilm Walcessanm bei Becrheide hat sich der 30 Jahre alte Lolinwcbcr Friedrich Drcssei von dort aus »Ver zweiflung über den Tod seiner Frau erhängt. Den gleichen Tod gab sich ein Buchbinder aus Leipzig im Lcutzscher Holze.g — »Vor einigen Tagen ward im städtischen »Waldezu Schnec ke rg ein dortiger Einwohner von einer Kreuzotter in ben »Arm gebissen ; sein Zustand ist sehr bedenklich. — »Beim »Baden sind ertrunken: in der Elbe bei Riesa der Hammerarbcitcr Oskar Preubisch aus Eolmnitz, in der »Mulde bei Zwickau der erst lljäbr. Fabrikarbeiter Robert Keller. — In der Brauerei zu Zöblltz verbrannte sich am Donnerstag Morgen der Blerschröter Karl Schubert anS An sprung mit heißem »Wasser aus dem »Bräubottich Brust, Unter leib und das rechte »Bein so sehr, daß sein Wiederauskommen fraglich erscheint. — »Am 7. d. »Vorm, verunglückte köstlich auf dem Stein- kol'lcnwerkc „Forslschack't" bei Oberhohndors der 18 Jahre alte Bergarbeiter Tennstädt aus Rainödori durch einen Sturz in den Schacht. — Am Freitag Morgen wurde In der Waldslraße in Leipzig der Llährige Sohn eines Zimmcrgcscilcn durch einen mii Eis beladenen Wagen überfahren und getödtct. — Während teö am 6. d. M. »Abentö über Waldbeim nledergegangenen Gewitters wurde die LO Jahre alte Maurerö- Ehclrau Therese Ludwig In dem bcngchbarten Dorfe MeinSbcrg vom Bliß erschlagen. Sie ardeitete mit noch vier Frauen»- Personen auf dem Felde und diese. In deren Mitte Jene leblo« nieversank, sind ganz schadlos geblieben. — Berstei gerungen in den Amtsgerichten: «m ll.l Neustadt: Heinrich Ad. Leberecht Grützner'S Grundstück dal 15,000 M.: Zödlttr: Carl »August Kühle?- Grundstücke das- M.; Lovau: Johanne Christiane Haase'S Grund ) M.: Meißen: Ehr. Ustdr. Wh. Fr.ues wrvruac priouruirdslück in Cölln, 1201 Nt.; Sebnttz! Frv ulius Cndle?« Grundstück in Hertwigswalve, 81H55 Nt.; Hiipz ,, ndstüc^ , ^ «v. Fricdr. Wilhelm Freist?- in Borbrücke Feldgr»iivstück in Cölln. 1162 M.; Harten stein: Hendel'S Grundstück in Wildbach, 32,300 M.; — Am 13. Juli: Nossen: Gustav »Adolf Steiger'S Grundstück in Ilkendorf, 4M) Niark taxirt. ixr neulich«« 0r«. »oPeuhaueii. klockliolm . Huparand» . St. ' ' Mo»! Meteorologische «eobachtonaeu i« SeewLli« tu Hamdur, am s. Juit um ii Ud - »tu». >« iieuiel ari» . , iillnchen, N8V n «o «o 8E SW V leicht leicht leicht leger j lelier j mäßig müblg lelier Zug leicht leicht ichwach leicht 2) Nachmittag» kurzer Regen, E»»i Die Lusldruck-Dllsercuj»» no »8 zv 88 zv «zv v-rlin .... Sten 0re»lau .... Ii Siesiern und Nacht« Regen Ileberlicht der Witterung. Oltlcegebietc sind geijuger geworden »ud daber treten au der deutschen Killte »ur «och Ichwache dl« mäßige wejittche Winde auf. tkin Marimum de» Lu »druck« Mi» stillem, sali wolkeulvlem Weiler erstreckt sich vo» der westfraiijösilchen Miste osiwärl» über Sstddeuilchiand hiiiau«. während da» gasten de» Baromeier« vorm »anal bei wieder- clulrltt von Regenwetlcr da» Hcrauuahen riucr »ruc» Devresstou vom vjean her andeuiet. Ueber denlralcurova Ist meist wettere Abkühlung eingetrelen. A» Deutsch, iand liegt die Temperatur alleuihaldeu unter der normalen. A« d«r deutschen Lüfte, sowie tm ostdeutschen vtnnenlaiide ist überall Regen gefallen. - Wafserstand der Elve und Molvau ain S. Juli. Budweis Z- 6, Prag Z- 33, Pardubitz -s- 10, Melnik — 2, Leitmeritz — 18, Dresden — 00. — Wasserwärme der Elbe am 9. Juli: 17'/» Grad «. — Landgericht. ligte gestern zunäch, ^ . runo Marquardt gegen den Schriftsteller Ernst Heinrich v.We und Major a. D. Friedrich Eastor v. Kochtitzky zur zweitinstanz lichen Verhandlung. Der von dem Kläger gestellt« Strafantrag basirte auf einem von den Beklagten in den „Dresdner Nachr. , dein „Dresdner Anzeiger", der Zeitschrift „Thier- und Menschen freund" und dem „Anvroclus" veröffentlichten Inserat, wodurch der Beschluß der Generalversammlung deS Tliicrschutzvereins, die Aus schließung des Klägers wegen seiner, angeblich vivisektionSfreund- lichcn Bestrebungen publizirt worden war und erblickte daS Schöf fengericht schon aus dcr Fassung des Aufsatzes eine Beleidigung des Direktors Marquardt, die mit I5N M. Strafe für Herrn v. Weber und niit 50 Nt. Strafe betreffs des Herrn v. Kochtitzky ge sühnt wurde. Die verurtbeiitc Partei legte im vollen Um sange gegen das erstinstanzliche Erkenntniß Berufung rin, weil der Thntbestand einer Beleidigung nicht vorliege; die Strafkammer venvarf jedoch auf Grund einer neuen Beweisaufnahme daS Rechts mittel und legte dem »Angeklagten auch die Kosten zweiter Instanz auf. — Der Chef - Redactcur dcr Zeitschrift „Deutsche Reform", Alexander Pinkert, war gegen den verantwortlichen Redactcur der inzwischen durch das behördliche »Verbot am Weitererscheinen behin derte» Zeitschrift „Dresdner »Abendzeitung", Schneider Karl August , ^ zu einer Woche Gefängniß. Die hiergegen von ebenfalls von der Strafkammer Schmidt grb. v. Zastrow Geldstrafe von 60 M. ev. 1 Petzold eingelegte Berufung wurde ebenso! verworfen. — Gabriele Mathilde verw. i wars in einer Eingabe an den Herrn Iustizminister dem Rechtsanwalt Richard Schanz in seiner Eigenschaft als Testamentsvollstrecker ein incorreetes »Verhalten vor, das von finanziellen »Nachtheilen für sie begleitet gewesen sei rc. und zog sich deshalb einen Strafantrag des erwähnten Sachwalters zu. Das Schöffengericht verurtheilte die Privatangeklagte unter thcilweiser Freiiprechung zu einer Strafe von 30 Niark und hiergegen erhob sowohl dcr Kläger als auch die Verurtheilte das Rechtsmittel dcr Berufung, Elfterer, weil die an- zu niedrig, " ^ ' erkannte Strafe zu die Schmidt, weil sie über . . überhaupt ver- urtheiit und nicht vollständig freigesprochcn worden sei. Die Straf kammer, unter »Vorsitz des Herrn Landgerichtsdirector Stöckel, sprach die »Priuatangcklagtc gestern vollständig frei und legte die Prozeß- kosten dem Kläger auf. — Die Möbellogisvcrmietlierin Emilie Hen riette vercbel. Hayn gcb. Iälme wurde von der II. Strafkammer wegen Kuppelei zu 11 Wochen Gefängniß verurtheilt. — Gegen den Fortbilvungsschüler Julius Robert Kügler aus Gro ßenhain erkannte die III. Strafkammer wegen Vornahme unzüchtiger Handlungen auf eine Strafe von drei Monaten gegen de» Handarbeiter Friedrich »Wilhelm Iurisch wegen Dieb stahls im Rückfälle unter »Annahme mildernder Umstände aus 6 Monate Gefängniß. — Der schon bestrafte Handarbeiter Georg Ernst »Andreas Schelle stabl in Gemeinschaft mit den beiden »Mit angeklagten Wilhelm Richter und Richard Hcnsel in Dohna in zwei Frühlingsnächtcn diverse Quantitäten Kartoffeln aus einerFeime lind erkannte dieserhalb die Strafkammer IV. aus 6 Monate 2 Wochen Gefängniß und 2 Jahren Ehrenrechtsverlust bez. je 3 Wochen 4 Tage Gefüngniß. — Als dcr schon mehrfach bestrafte Handarbeiter Carl Wilhelm Otto Sciring am 9. »Mai v. I. in dem Abzahlringsbazar von Bcrkowih hier einen Anzug für 48 Mark entnommen, sich unter Bezugnahme auf einen, ibm nicht gehörigen Militärpaß als „Paul Schulze" legitimirt uno eine Anzahlung von 15 Mark geleistet hatte, fälschte er den aufPie wöchentlichen R«' zahlimge» vcs Kaufpreis- schrist „Paul Schulze", ! rirciiden Mutter und wurde er dieserhalb wegen Privaturkundenfäl schung unter Annahme mildernder Umstände zu 1 Mon.Gefängniß ver- urthclit. — Zwei in Meißen conditionirendc Schneider, der am 23. Mai 1660 zu Hannover geborene Friedrich Wilhelm Richey und der 24 Jahre alte Iolxmn Patzclt aus Schönbrunn feierten am 25. April in ckuici zubilo den üblichen „blauen »Montag" und beehrten dabei auch daü Restaurant zum Feldschlößchen in Cölln bei Meißen mit ihrer Gegenwart. -Hier stellten die beiden Nadelhelden durch ihr ungesittetes Benehmen die Geduld des Wirthes auf eine harte »Probe und ignorirten nicht nur die mehrfach wiederholte Aufforderung zur Räumung auch durch wii den Restaurateur Finger bissen. Mit vereinten Kräften an die frische Luft erpedirt, erawallten die Schneider draußen vor dem Restaurant fort, waren aber schon vom Schauplätze ihrer Thaten abgerückt, als der rcquirirte Gcmeindedicner an Ort und Stelle erschien. Letzterer entdeckte Richey bald darauf im Restaurant „Stadt Hamburg'' und forderte den hannoverschen Landsmann auf, chm zu folgen. Richey lief auch gutwillig bis nach dem Gcmeindearrest« lokal mit-, als er jedock, merkte, daß für sein vorläufiges Quartier das „Loch" bestimmt war, traf er durch Einstemmen und Festhalten »Vorkehrungen, um seine Freiheit zu behalten. In der »Arrestzelle machte er schließlich gute Miene zum bösen Spiel und bat weinend um seine Freilassung, wofür er dem Beamten eine finanzielle Ent schädigung in »Aussicht stellte. Aergerlich Uber daS Scheitern seines Bcfrciungsplniies, zertrümmerte dcr Schneider schließlich vier Fensterscheiben in seiner Zelle im Werthe von 1 Mk. 50 Pfg. Der Hauptübclthätcr Richey wurde nun gestern wegen Haussnedcnsbruchs, Widerstandes, versuchter Bestechung und Sach beschädigung m 2 Monaten 3 Wochen Gefängniß und 1 Woche Hast, »Patzclt zu 1 Monat Gcsnngniß und ebenfalls 1 Woche Haft verurtheilt. — Amtsgericht. Das Organ der antisemitischen Reform-Partei, die „Deutsche Reform", hat fortgesetzt mit Preß- prozcffen zu kämpfen und sich dadurch schon bedeutende Geldstrafen mid Kosten zugczogcn. Neuerdings klagte der Journalist Joseph Stieb in Kassel aus Grund eines unter dcr Rubrik „Korresponden zen" mit dcr Ucbcrschrist /Kassel" in dir. 14 dcr ,,D. R." vom 17. Februar d. I. veröffentlichten Aufsatzes wegen Beleidigung gegen den verantwortlichen »Redakteur Adolvh Schmidt und belegte gestern
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