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- Erscheinungsdatum
- 1881-06-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188106304
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18810630
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18810630
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1881
-
Monat
1881-06
- Tag 1881-06-30
-
Monat
1881-06
-
Jahr
1881
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»r.LS, ^aol IW» - Nach amtlicher Zusammenstellung berechnen slchbte Schäden» welche dle Wol kenbrüche am 28. Mal d.I. ln Tharandt und verschiedenen Orten drS Piauen'schen Grunde» nebst Umgebung angerickitet haben, aul eine Gesammtiumme von 281,917 Matt. wovon 60.278 Mark auf Gemeinden und 221.Ü39 Mark aul Private kommen. Von den Schäden, welche die Ge meinten treffen, kommen aut Tbaranvt 26.500. aul diiederhäslich iS,878, au« Zaukcroda 1430 Mark, und aus 14 andere Gemein den Beträge von 300-1300 Mark. Die Schäden an Privat elgentbum vertbeilen sich mit ««>.<>.',2 Ptark aus Niedcrbävtlch, 59,028 Mark aui Tharandt, !i7.:il2 Mark aus Drüben. 10,350 Mark aut Hatnsberg. 9705 Mark aus Obernaunkorl. 9000 Mark aus Lübau. 772'.» Mark 5» P«. aus Schwelnotors. 1913 Mark auf Bannewitz. 4000 Biark aus EckcrSdvr» und mit geringere» Beträten aus 14 andere Gemeinden. Man sieht hieraus, dab die Schaden a» Privateiaenthum ganz bedeutende sind, und wenn auch viele der Bcrroffcne» nicht »ölbig haben, aus die HiUe Minderer zu rechne», so giedt es doch viele darunter, denen der wirthschaitlicheMiin bevorstcht. wen» die ersehnte -Hilst auS- bicibt. Der vom Unterltützuiigö-Eomltö erlassene Hilserus ist zwar nicht nngcpört verbaut, in weitere» Kreisen hat er aber doch nicht diejeulge Berücksichtigung gesunden die anaesichtö der tringeiiden Notb io wliuschenswerth aewcsc» wäre. Die Samm lungen haben bis jetzt de» Betrag von oooo Mark noch nicht überstiege». Mit dieser Snmmc wird cs aber kaum möglich sein, de» Bedürftigste» unter den Ealamitoie» auch nur die aller- nötigste Hille n> bieten. Möchte» sich doch auch in weiteren Krcl-e» noch iniidthätigc Herzen sinken, welche ein Schersleln zur Linderung der Notb beitrage». — Der Poivtechiiiker-Gesangvcrein „Erato" wird am 8. Juli sein alljährlicher- Somme riest mit Garten Eoncert im -Lchiilergarten zu Blaiewip, sich anschlicüeiider .Kahnlabrt aut der Eide und Ball im Etablissement der Gcbr. Bach «Neustadt, Köiiigstr-iße) icicrn. — Me wir hören, sind neuerdings die besten Hoffnungen vorhanden, das; die längst ersehnte El »brücke Mische» Losch- »»dBlasewih tbatiächilch ins richtige »Fahrwasser kommt. ES soll »amcutlich dle Gcldirage soweit gesichert sei», das, sie nur »och von der bchördilchen Genehmigung wegen eines zu er hebenden geringen Brückenzolles abb.ingr, auch soll die mit dem -Han einer Brücke in nothwendigem Zusammenhänge sichende Verbreiterung der Uierslraße von Loschwitz bis Pillnitz in »Aus sicht genommen und wen» »Alles gut geht, die »Möglichkeit nicht ausgeschlossen sein, das« die vom User hinterm Götbcgartrn in Blasewitz na b Loschwitz führende, bioö einen Stronipseiier hol. tende »Brücke,'»ach dem kühnen Engler'schcn Plane, welcher bereits Sr. Btaj. dem Könige Vorgelegen und diesen zu kein AuSruse veranlasst imben soll: „wenn es nur auch so hält!", vielleicht schon binnen IahrcSirist ist »Angriff genommen wird. — Der Schluti der Gewinn - Ausstellung der Lotterie des Zoologischen Gartens mußte wegen der iür die »Anöiolgnng der Gewinne zu treffenden »Borderclkungen gestern »Abend criolgen. Die Abholung kann nach Erscheinen der ge druckten Gewinnliste im Saale der Ausstellung «Biktoriasalon. 1. Stock» criolgen, während der Versandt nach auswärts durch das BerpacknngS- und Sveditionsgeschält von E. Gcncke u. Eo. besorgt wirk, an welches die Gewmnlosc ciiizusciiten sind. Die Ziehung eriolgt Sonnabend 2. Zull und »volle sich ei» Leder, der noch »Anwartschaft aus eine» praktischen Gewinngcgenstand erlangen will, mlt den» LooSankaus beeilen. — Ein »eit längeier Zeit 'vlelenter Kirchenslrcit, der Kamps eines jungen.'»-jährigen Gcistiichc» gegen dogmatische Sahnng ist jetzt ketinitiv beendet »vordcn : die oberlle Kirchenbehörde hat u» ihren» eigenen Bedauern, die »Absetzung des sonst durchaus ehrenhaften und in seiner Genicintc hochgeehrten Manneo aus- sprechcn müssen. Die Differenz in »reiche Pastor Sck'olzc i» O b e r p l a n n c n st i c l bei »Aue mit dein evangelischen Konsisto rium gerieth, »rar die: daß er sür sich als Vertreter des gclst- lichen »AmlS das Recht in Anspruch nahm, die Znrückwcisung unwürdjgcc »Abcndinabloaästc selbstständig zu versügcn und eine Abweichung von der auch in der neue»» »Agende bcibchaitcnc» Form rer Lossprechung in der »Beichte sich nicht nehmen lassen wollte. Während seiner dreijährigen »Aintirnng hatte Pastor Scholze einen außergewöhnlich großen Zuspruch und an» »reite Kreise einen tiesgchcndcn Einfluß. Er soll nun zur scparirt- lntbcrischcn Gemeinde übcrzntrcten gesonnen sein und dies dürite eine große Anzahl seiner »Anhänger ,u dem gleichen Schritte veranlassen. — P o l i z e i b e r i ch t. Der wegen Unterschlagung amtlich anvcrtrantcr Gelder sleckbricilich ver'olgkc vormalige Geineindcvorstand zu'Wölfnitz »rurde am Dienstag unter salschcm Itame» in einer hiesigen Privat - Heilanstalt a u ö g cm i t tc I t. Derselbe hatte sieb selbst am de» von ihm angenommenen Namen ein amtliches Attest ausgestellt und damit biSher zu täuschen gewußt. — »Am Dienstag Nachmittag »rurde hier ein ».'Nanu an- gehaltcn, weicher eine Anzahl Schmncksachen von bedeutenden» Wertbc bcl sich sül'ike und einige davon verpsänden »rollte. Nachdem seine »Angabe über den Erwerb derselben am soioctige telegraphische Amrage als unirahr erwiesen worden »rar, gestand er zu, daß ec sie bei dem Hosiuwelier Fricdländer in Berlin gestohlen habe. — Ans seiner »Wohnung in der Oppellslraße inußtc in der »Nacht zur Mittwoch ein 27 Jahre alter Hand arbeiter entfernt und sestgcnoinmen werken, weck er nicht allein sein zweljäbrigcS Kind uiibarinherzig geschlagen, sondern auch seine Schwägerin mit einem Stocke und später mlt einem Hammer am Kop'c verletzt und sic mit Todtschlag bedroht hatte. - Geucke's A lpe >» Ertra»' ahrte n üben ihre alle »An ziehungskraft aus: die großen Ferien haben »och nicht begonnen und schon die crffe am Montag 4. Jnii slattsindcnte Fahrt wirb eine amehnlicl'e »Berhciiigung ausweisen. »Wählend iin vorige» Fahre die Zahl der nach Salzburg und Kicksten» lainentc» BilletS überwiegend »rar, soll dieses Jahr Lindau in der Mehrheit sein. — Die große Entfernung bcS ans Tolkcrvitzer Flur er richtete» Dresdner iiciicne»! Friedhofes wird »och manche Un- beinemlicl'kcit bez. woslspicligkeit nach sich ziehen. So sollen die betheiligten hiesigen .wircl'eiivornäudc bereits den »Bia» in Betracht zu ziehen >ür »öthig beinndci: haben, ein in der Nähe des Kirchhofs gelegenes Grundstück als »Wohnung sür einen da- seibs» tanenid ffationiilcn Geistlichen anzilkam'cn. Heule »Abend spielt im Felbschlößche» die Kapelle des SchützeniegimcnlS «'öNusiktircktor Weiner) einen Strauß- iind Wagner »Aoend. »Außerdem findet großes Fcucrwcrk zu Ehren der Eonceei.Abonnenten statt. — »Nächsten Sonntag trüb von 6 bis 9 Uhr »rird in dein schöne» »Blascwitzer Waldpark ein Pronicnaden- Eonccrt abgehallen, »rcl-cheS de» Kgl. Muiikdir. Ehrlich mit seiner Kapelle spielt und das trotz dieser vortrefflichen Musik — unentgeltlich statttindet. Dle Kosten hat Herr Gemeinde- Vorstand Tauicher unter Mithilfe von Freunden gedeckt. ES ist leider zu wenig bekannt, welch herrliche Svazlcrgänge dieser Park bat und das größere Publikum einmal in dieselben ciiizu- führen, tag ist der sehr löbliche Zweck des Eonecrts. Während desselben hält Herr Faller vom Parkhotcl ein »Büffet.! — Das am letzten Jo!ian»>sta>ze im neuen Stadtwaiscnhanse ans der Radebergerskraße begangene Jo bann issest verlief, vom schönsten »Wetter begünstigt, recht erfreulich. Vom Rail» »varcn an wesend die Herren Bürgermeister De, Rüger, Stadial!» Kunze »c., von den Stadtverordneten die Heeren »Bros. Dr. Wigard, Gott schall »c. Das Fest, an dem »ich 110 Kinder bethciligten, ward durch eine herzliche »Ansprache des Waisenvaters Hen'n Inspektor Zeidler eröffnet. Festspeisnug, Gesang und allerhand Spiele in dem hübschen »Bark bei Muffk und spater ein nllcrliebsler Lampion-Zug folgten. Die Herren Gebe, Pfund hatten vortreffliche Milch und die Feld'chlößchen- wie die Nnmnnmi'sche Brauerei hatten Bier für die Kleinen gespendet. ^ ^ . — »Während es ans den vorletzten beiden dresdner aahrinark- tcn schien, als ol> endlich ein Geschäftsaufschwnng zur Geltung kommen sollte, hat der Bcrlauf des dicsinaligen ,zobanncs- mnrltes den Nachweis geliefert, daß hiervon keine Rede ist. »Venn säst alle Fieranten io nbercinstimmend über schlechten Ge- schältsgang lamentiren, »vie während der hinter uns liegenden Fammiaelistage, io muß doch an dem llehcriebtseiii der Jnhrmnrlte ctivaS »Wahres sein. Das am Dienstag auf der Waldschlößchenbrauerc» zum sstesten der Ferienloionie veranstaltete Ion» »ne »'fest ist ganz nach »Wunsch verlausen und dürfte dem humanen Zwecke eine ganz er kleckliche Summe zngebracht haben Außer dem Comite gebührt der ellerräume ^ pa John t, und als ». B. die ! später Abendstunde, nach der ersten Etage ein Mutterfäßchen für — Cigarren! we mit t^r- r des Chorgesangv von den vrnchtedenen Restaurants zurückzogen, sie mit extra exauisttem Stoff durch allere »uit ihre»» o stiachdem die d«- »ng. rin«, sich ,, auch schon bereit. . tz»« ^ ..Carol« verschiedurer »Niederlage» allerorts euizuftlhrcu, sind auch niehrere rikat insofem an die Oeffentlich Tabakmanufaktur Fabrikat abrikanten als sie vernicht, ihr ' ansehnliche Fab ichkcit getreten, welche durch ein ganz vorzüglich preiSivertheS Fabrikat unterstütz! wird, in die Hand genommen, in den grüßten Städten Deutsch lands ansehnliche »Niederlagen errichtet, so daß da- rauchende Pu blikum überall ein und dieselbe Cigarre kaufen und rauchen kann. Die C igarren heißen sümmtlich „Manufaktur-Konkurrenz- Anb rikat" gegen die Kaiserlich deutsche Tabak-Manufaktur in -vtraßburg i. C. und führen die Nr». 0—10. Auch hier am Platze hat vorläufig unser strebsamer Mitbürger Herr Max Thurmrr (Dürerstraße) eine derartige Niederlage übernommen und steht zu erwarten, daß demnächst noch weitere folgen werden, damit dem Publikum in allen Theilen der Stadt Gelegenheit geboten ist, die billigen und dabei vorzüglichen Cigaaren zu rauchen. — Wir haben aber auch im Allgemeinen in Dresden uns nicht über Cigarren- Tbeuenmg zu beklagen, unsere Tabakgeschäftc bieten durchweg sehr Preiswürdiges. So bat das Geschäft von Louis Warmbrunn (Fohannesstraße W) in einem kurzen Zeiträume auf unsere damalige Empfehlung hm 400 Mille der vorzüglichen „Lucinve Rcgalia - Cigarre, ä Stück 4 Pfg., verkauft und jetzt den letzten Posten von 100 Mille in Berkanf genommen. Auch die „Barn-Havanna" aus demselben Geschäft ist eine hochfeine, gutschmeckende und elegant gearbeitete Regalia-Cigarrr, ä St. 5 Psg. Die Para-Havanna ist eine Zusammenstellung aus den feinsten auülündilcken Tabaken, ge fertigt in 8 Farben von den leichtesten bis zu den kräftigsten, und stellt dieselbe den verwöhntesten Raucher zufrieden. — In besonders strebsamer Weise sucht auch die Aniiabmestelle des Dresdner Spar vereins Firma Reinhold Jeremias (Humboldtstraße 0) der Konkurrenz der Kaiserlichen Manufaktur in billigen Cigarren zu . neu durch die Nr», 33, 42, 55 und 63, Sorten zu 3, 4, 5, 6, 8 und 10 Pfennige», in Partien billiger, schön gearbeitete Waare und keineswegs Pnpier»iühle»-Deckblatt und Kartoffelkraut-Einlage. — Das Tabakgeschäst von Volkmar Wicprecht' s Nachfolger bat sein Geschäftslokal von Kasernenstraße 12 nach Waisenbausstraßc Nr. 21 verlegt und sein Cigarrenlager so reichhaltig assortirt, daß dessen Dualität cs mit jeder anständigen Konkurrenz anfnehmen kann. Großer Beliebtheit erfreut sich eine 5-Pfg.-Cigarre, auch in ' i« Kistchcn-Packnng am Lager. Um der Kundschaft einen Ueber- blick strenger Reellität zu geben, wird einem jeden Käufer der Preis- Courant cingehändi-)t, wodurch ihm Gelegenheit geboten wird, immer eine und dieselbe Cigarre nach Nummer oder Etignette zu erhalten. Es ist in Friedrichstadt-Drcsden von jeher Sitte, die Einkäufe in Cigarren nur in Altstadt zu mache». Im Grunde z»e- iiviniiie» ist dies aber ganz ungerechtfertigt, da Herr Jean Reit- maycr (Schäferstraße 72) sei» Cigarrenlager derartig auügestattet hat, daß selbst ein verwöhnter Raucher seine Sorte dort finden wird. Nr. 40 ist eine beliebte und sehr schön brennende 5-»Pfg.-Cigarrc, Manilla eine desgleichen zu 4 Pfg. Daß letztgenannte keine echt importirte sein kan», sagt wohl schon der »Preis; die Cigarre ist abeis ans einer der ersten Fabriken Deutschlands, erscheint ohne die sonst übliche reiche Ausstattung, in schlichten Kisten zu je 500 Stück, mismtilt. Der Gehalt derselben ist aber sehr rein und auch Manill» Schnilt Sarin, »vas schon der liclstiche Geschmack der Ci garre bestätigt. Auch eine 8-Psg.-Cigarre anü diesem Geschäft wird den wohlhabenderen Friedrichstädtern vortrefflich schmecken. — Bei Beginn der Reisezeit kommt der Jahresbericht der Dresdner Sektion des Alpenverci >» s eben recht. Die »Mitgtiedcrzahl ist ans 18!» gestiegen. Nicht welliger als 56 Berg- viescn, deren jeder über 30M »Meter boch ist, sind von Dresdnern im »Vorjahre bestiegen worden; dazu treten noch Berggigaiiten von je über 4000 Nieter Höbe: Breit-, Finstcrnar-, Roth- niid Mattcr- born, Weißivieß, Monte-Rosa. Höchst ansehnliche touristische Lei stungen! Das Bildstöckljoch und die Dresdner .Hütte wurden v. I. weniger häufig als sonst besucht. Den Dresdnern, welche Tirol besuchen, wird eS inleressant sein, daß sie von» I. Juli ab alltäglich unser Blatt in der letzten Station vor der Dresdner Hütte im Sinbontbal (in dem trefflichen »Wirtbsbans zu Nenstis) finden und leien können. Die Dresdner Sektion begnügt sich aber nicht mit dieser einen Hütte; sie errichtet auf der Zntallälpc im Martcll- tliale in Südtirol eine zweite Hütte. Hierfür sind bereits 1563 M. an freiwilligen Gaben eingegangen. Flink ans den Beinen und stink in die Tasche —das ist ein sehr hübscher Zug an den Dresdner Alpenstcigcrn. — Mindestens noch bis zu den zwei nächsten Sonntagen massenhaft Erdbee r e n zu liefern, ist die Friedens b u r g bei Kötzschenbroda in der Lage. Wer also die Absicht hatte, Erdbeeren und Erdbeerbowle an der Duelle zu genießen, der bat dazu noch binreichend Gelcgenbeit. Die schönste Erdbeere, Re kleine Wald- Erdbeere, beginnt jetzt erst eigentlich »Werth zu vNominen» d. h. durch richtige Reise mehr Aroma und besseren Geschmack. - Durch Hesscl'S Reisebmeau werde» folgende Vergnü g >i» gs fa brt e i» ausgeführtt »Am !). Juli nach Hamhurg und Helgoland, am 17. Juli nach Stralsund, Insel Rügen und Kopen hagen, sowie nächsten Sonntag (am 3. Juli) nmh Berlin.^ Für letzteren t raube. männliche . . — Heute begeht in P i c s ch e n der in der Großcnhainerstraßc wohnende Bezirksgendarm a. D. -Herrmann — der 41 Jahre lang im Staatsdienst gestanden bat und zuletzt in Franci»stein tbntig war — mit seiner Frau das Fest der goldenen -Hochzeit. — Lauter bei Schivarzenberg, 28. Inn», Nachm. 3 Ubr. Soeben batte eine Trauelversnmmlung das bicsige Gotteshaus ver lassen, da zerstörte ein kalter Blitzschlag den Kirchtlmrin. - »Am Sonntag, bald nach Beginn des Vormittagsgottes- diensles in der Kirche zu Einsiedel, trat eine Niemandem be kannte Frauensperson »nit aller Sichcrlieit, aber »ngeivöhnlichcr Hast an den »Altar, iialnn zunächst vom Tansstein einen Kranz, den ste auf die Erde wart, griff dann nach zwei Altarkisscn, die sic zur Thüre lniinus schleuderte und wollte so weiter »virthschastci». Sic aus der ward indessen daran verhindert und mit möglichster R Kirche entfernt. »Vorläufig mußte sie in amtliche Sicherven gevrac»,» werden, da »Niemand wusste, wer sie ist und sic selbst nichts weiter angab, als daß sie aus Hartmannsdorf sei. — Kamenz rüstet sich zu eincin größeren Feste, dem vom 16. bis 18. Juli dort stattsindcnden Turnfest des Gauturnvcr- bandes der nördlichen Dbcrlausitz. Gegen 400 Turner werden er wartet, danintcr eine größere Anzahl preußischer Vereine. Ter Kamenzer Festausschuß hat schon jetzt alle -Hände voll zu thnn, namentlich aber der Tmnrnth, Lehrer Hermann, dem der Kamenzer Turnverein seine jetzige Blüthe verdankt. Die Bürgerschaft wett eifert schon jetzt in den Bemüh»»,gen, den anziehenden Turnern eine frisch-fromm-fröhlich-srcie Gastfreundschaft zu bieten. — Beim Baden in der Mulde ertrank untcrlialb Grimma der I!) Jalire alte, als Fabrikschlosser in der Golzcrmüble beschäf tigt gewesene H. Gerlach ans Döbeln. — Während kurzer Abwesenheit der Mutter gerieth am 27. dies, das 4jährige -Löblichen des Tuchmachers D. »i» Crimmit schau über eine Flasche mit Schwefelsäure und verwechselte die selbe mit einer Lakritzciiivnfferflasche. Das Kind tbat einen tüch tigen Zug und trank io den Tod. - Am vorigen Sonnabend feierte in Leipzig ein 91 Jahre alter, geistig und körperlich noch völlig rüstiger Herr, der dermalige Privatmann Friedr. Karl Kanscr, den Tag, an welchem er vor 70 Jahren zugleich Bürger, Kramer und Hausbesitzer Leipzigs ward. Vom Zwickauer Schwurgerichtshof ward am -Lonnabend der »Arbeiter Gcorgi aus Untcrsachsenwald wegen vorsätzlicher Brandstiftung zu 12jährigcr Zuchtliausstrasc vernrthcilt. — I» A u e stürzte der 16jährige Sobn des Kaufmanns Lisiner durch die a», väterlichen Hause bestndllche »Auszugsöffnung 2 Stock herab. An seinem Aufkommen wird gezweckeit. - Am 24. d. M. brannte In Slltlclönlg daSKunath'sche Gut und eine angrenzende Scheune nieder. Brgiitsiistung wird vernintbet. - In Müll «eg« »ttstesgcsto betagte «kaler G «ach vier Stunden. . Iaeob im Krank« au« sprang am »«. d. M. der rankenvause untergrdrachte hoch drr dritten Etage berab »nb starb «mb der Klee schwär, — In voriger des ' aus Platten jährige Bruder von auch noch ein Topt ü aewvrden . Woche verunalllekte da« 4jäbri Gössel- . Söbnchrn ^ verSbach glühend beißen al» «« der 12- da wegrelßen wollte, stürzte zum Unglück voll kochende» Wassers aui den Kleinen, HauS« und Fcldbrsitzerö Gössel-Stephan In schrecklick)« Art. «ö stürzte zunächst auf bte glüh »en eines sogenannten böhmischen Oien» und l« To dessen unsagbare Velden erst am nächste» Tage der Tod endete. — In der Fundgrube „Wrtßrr Hirsch" «nSchneeberz ai»a am 27. d. Deckengesteln herein, wodurch drr Berghäuer Gvckeritz au» Sleustäbtel io schwer verletzt, das, sein Tob. wenn nicht schon Inzwischen elngrtreten. io bock» zuverlässig erwartet wirb; zwrl andere Bergleute wurden weniger bedeutend verletzt. — Amtsgericht. Der Schmiedeaeseile Friedrich Hermann Seiboth und der Fleischergehilfe Maximilian Arainer, zwer zu Ge- waltthätigkeiten außerordentlich geneigte Individuen, erschienen ge stern unter der Anklage der Körperverletzung unter Anwendung eines gefährliche» Instrumentes, gemäß g 223a de- R.-St.-G.-B. vor dem, von Hern» Amtsrichter v. K»>aw prästdirten Schöffengericht. Die Genannten geriethen kürzlich gelegentlich ihrer Anwesenheit m dem sogenannten Tunnel-Restaurant zu Plauen »nit einem ge wissen Drechsel nach vorhergegangenen Hänseleien in Kon flikt und dieser ging schließlich zu Thatlichkeitcn über, welche «o» Kramer mit einem Faustschlag m daö Gesicht Drechsel's eingeleitet werden. Darauf geriethen die Parteien auf der Straße inS -Hand gemenge und datier wurde der gemeinsame Gegner von den Ange klagten so übel zugerichtet, daß er längere Zeit arbeit-unfähig blieb. Nach dem ärztlichen Gutachten, unterstützt durch die Versicherungen des Verletzten, steht fest, daß die dem Drechsel heigebrachten Ver letzungen niit einem stumpfen Instrument, vermuthlich ctnem Steine verursacht worden sind, doch wird von den Angeklagten eine dahin gehende Frage verneint. Die Schwere der Verschuldung wird auch durch die Thatsachc illustrirt, daß die Angeschuldigtcn ihr am Boden liegendes Opfer »mt Fußtritten an den Leib traktirten. Die Staatsanwaltschaft plaidirte unter Bezugnahme auf die außer ordentlich rohe Handlungsweise auf Verurtheilung der Ange klagten unter Ausschluß mildernder Umstände zu einer exemplarischen Gcfängnißstrafe und deingcmäß erkannte der Gerichtshof aus je ein Jahr Gesängniß. — Der noch nicht '20 Jatire alte Tischlergeselle Emst Karl Friedrich Roggendaum, eine Berliner Pflanze von» reinsten Wasser, wurde vor vier Wochen, nachdem er sich seit den» Monat März als Landstreicher hcrum- gktricbcn und zur Abwechselung auch gebettelt hatte, von den Po- lizeiorganrn aufgegriffen und legte sich dem betreffenden Gendarm ckbgcnüvcr den Allerweltsnamcn Schmidt bei, blieb bei diesem Pseudonamen auch gelegentlich seiner Vernehmung an Polizeistclle durch einen Referendar stellen. Der Bursche führte dadurch die Behörde förmlich an der Nase herum und beschwerte sich obendrein noch über die ibm von der Polizeidircktion zudiktirte Haststrafc von 14 Tagen unter dem -vinweis darauf, daß er bereits 4 Wochen in Untcrsuchiingsbast zugebracht habe. Durch seinen Einspruch gegen die Strafverfügung kam der passtonirlc Landstreicher aber aus dem Regen unter die Traufe, denn das Schöffengericht belegte den Angeklagten mit 31 Tagen Haft. — Jda verehel. Hickel geb. Friedrich, ein stadtverwiesenes, von ibrem Manne getrennt lebendes und in den letzten Jalnen sehr oft bestraftes Weibsbild, biß, schlug, kratzte »nd stieß am !>. Jul», als ste von einem in Civil gekleideten Gendarm wegen verbotswidriger Rückkehr nach Dresden aufgegrisscn wurde, derart aus den Beamten los, daß sich derselbe genöthigt sab, von seinem Stock einen außergewöhnlichen Gebrauch zu machen, so daß derselbe dadurch völlig unbrauchbar wurde. Die renitente Person muß aber auch den von ihr geleisteten hochgradigen Widerstand gegen die Staatsgewalt schwer büßen, denn sie wurde dafür zu sechs Monaten Gefäng nis» verurtbeilt. — Landgericht. Der bereits am 20. April d. I. wegen Wuchers zu 6 Monaten Gesängniß, 1000 M. Geldstrafe und 3 Jahren EbrenrechtSverlust verurtbeilte vormalige Pfandleiher und -Hausbesitzer Jobann Trangott Räudig erschien gestern unter der- selben Anklage vor dem Gerichtsbof. Ende Junr v. I. erschien der Kaufmann Richard Leiser, welcher einige Zeit vorher die von ihm stellte Kantion von 900 M. durch die Flucht seines ehrenwerthcn gciteb . , , . »Prinzipals vollständig cingebüßt hatte und deshalb in mißliche BermögenSverhältniffc gcratben war, bei Randig und bat diesen um ein Darlchn von 300 Mark auf ein »Vierteljahr, erbot sich auch, sein bez. seiner Gattin gehöriges Mobiliar zur Sicher heit zu verpsänden. Der Angeklagte wurde mit dem jungen »Manne einig, demselben 200 Mark aus 3 Monate (bis ult. September) zu leihen und brachte hierauf MM. von dem Dar lehen in Abzug, während nun überdies noch ein Kauf- und bez. Leihvertrag zu Stande kam, wonach Leiser sein Mobiliar, das min destens den doppelten Werth rcprüsciitirei» soll, sür 200 »Mark an Randig „verknuste", dasselbe aber bis nach Ablauf der Darlclicns- srist „geliehen" bekam, d. h. in seiner Verwahrung zurückbehielt. »Während nun die Anklage, unterstützt durch die Aussage L'S, be hauptet, es handle sich in der Thai um ein Darlehens- und nur um ein fiiigirtcs Knnss- bez. Lcihgeschäft, behauptet der Angeklagte das Gegcnthcil. Die Strafkammer gelangte aber zur Verurtlieiluna des »Angeklagten wegen »Wuchers zu 3 Monaten Gesängniß, 500 M. Geldstrafe und 2 Jahren Ebrcnrechtsverlust. — Land »c richt den M. Juni. Liruilammcr II. » NI)r Hauv«veeha»dlu»g Men de» izimmerniunn Heinrich Otis Heber au-Z Oberwetbiu wegen Belchimpsnug der christliche» Religion. KiM'crvcrlcliung :c. >-,>> gegen den Handarbeiter Gusiau Adoivh Niicüdach uns Pieschen wegen Bornabmc „»nichtiger Hondlungc» mit einem Kinde. II gegen den Monier Jcrdiiignd Moritz Hörster an» Pcritz de) Grobenstaiil wegen Tiebstgstl?. IIN, gegen den Hondorbcilcr Michael Hnjchmami au» Ncudors wegen Tiebstgstlo ic. I> gegen die oereste!. Slnmiie Hmnmitzsch in Riesa wegen »cr- »enmdrriichrr Beleidignng Meteorologische Beobachtungen der denlschcn Scewarte I» Homburg o», en. Juni um « Ndr Morgen», cn. Kopenhagen , . Llockstolm . . Lavaeanda . . St. PrlccSburg Motkau . . . 7L, § 7b!> Z S Iv« ZS r7b> k>'W 80 8IV ikvt»d. lciicr Ing - leicht leicht leiser ffug schwach r»«»««r. heiter stiegen wollenloh Regen bedeckt>> bedeckt 4»a ^ Memel ! 7bS Pari» — München. . . . 7V2 8- 80 leicht Dunst Lripug . ; . . . 7-ist LS . 8 leicht wolkig Perl!« 7Kst UZ ^ dNV leiser Zug stall- bedeckt Wien "«> ' L NkNV leicht > bedeckt -s-l» ««»lau 7vst ^ VXU leicht i bedeck,') j l> Dunst. L) Nachmittags Rege». Ncbcrjicht der Witterung. Die gestern «rwLhiilc Lurche niedrigen Druckes erstreck! sich von Mtltrlschwcdcii iiach Siidwestrußland. a» der Westseite diele» SIretse»» ist jicmiick viel Regen gesallen (zu Warschau 2« Mistimclcr), in Westeuropa ent sprechend die Luslstrdmungcn einer bet den Shetlands gelegenen Depression und einer hiervon südwärts, über Holland hinweg sich erstreckenden Zunge niedrigen Druckes, in Westdculichland sind tchwachc Südwinde mtt trübem, zu Regeiisgll neigendem Weller etngclrctcn. ans den Britischen Inseln herrschen mastige Westwinde mit veränderlichem Weller. Die Tcmvcralur liegt l» Demsthlgnd gröstlcntheiis »liier der normale». - Wasserftand ver Elve und Moldau am 29. Juni. Budwcis -E 8, »Prag -j- 86, Pardubitz -j- 20, Melnik -j- 84. Leitmcritz -s- 68, DreSvcn Z- 20. — Wasferwärnie der Elbe am 29. Juni: 17 Grad It. Taste-kkschtchte. Deutsches »Xeich. Der König vonBa >> ern ist über Buchloe und Lindau nach der Schweiz abgercist. Die Krankbcit der Kaiserin in Coblcnz soll unmittelbar nachdem Ihre Majestät ein kaltes Getränk genommen, zum Ausbruch gekommen sei». In Coblcnz ist der Kaster Wilhelm und seine Tochter, die Großhcrzogin von Baden, angckonnncn. TaS auSgcgcbene Bulletin über das Befinden der Kaiserin lautet: Kein Fieber. Beginn besserer Funktionen. Noch etwas nervöse Schwäche. 'der mer cn Die „Norddeutsche Allg. Ztg." bringt die Rede, welche d Rcichstagsabaeordnete Gras W»lhel m v. Bis n» arck vor ein zahlreichen Zuhörerschaft im konservativen »Verein des Hallcsch Thorbezirks gehalten hat, im stenographischen »Wortlaut. In der in voriger Woche z» Erlangen al'gchaltcncn luthe rischen Pastoralkonfcrcnz stellte »Prof. v. Scheuer! den »Antrag aus Wiederherstellung der — Ohrenbeichte. Der Dampfer „ Vandalia", welcher als Extradampfcr am 19. d. M. von .Hamburg nach New-Bork ging, hat mit gebrochenem Schaft am 26. d. unter den» 59. Grad nörolichcr Breite und dem
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