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- Erscheinungsdatum
- 1881-06-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188106082
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18810608
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18810608
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1881
-
Monat
1881-06
- Tag 1881-06-08
-
Monat
1881-06
-
Jahr
1881
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»r L0» — »««« Solto » Illttvood; ä« sz ällllt 188t nicht aeduldet würbe. Immer «och nicht dernblgrn wollte, sich vielmehr gegen die Nachtwächter geradezu unverschämt betrug, so würbe derselbe noch brr Polizei Vinter bl» Frauenkirche abge, sübrt. Soviel wir bürten, ist eö ein In Berlin wohnhaster KammergrrlchtSreserendar mosaische» Glaubens. - I», ganz komfortabel erneuten RettaurattonS Garten bc» Berliner Babnbvfc» i» Frtebrichstabt findet peute va« erste Mtlttär-Goncert ber Pionulrr-Kaprlle statt, Eö wirb dieser schbne Garte« sainmt der auteu Beivlrtbung, welche man ba findet, noch viel zu wenig beachtet unb gewürdigt, ebenso» wenig wie die nun hoffentlich bald durch die Pferdebahn zu erreichende» Om »lbuszNgc der Berliner Bad«. welche so billige und bcgueme Gelegenheit bieten iür die Residenz, und Landbewohner zur Frequenz der schonen Cosscbaudaer Gegend. — Nächsten Sonntag, den l2. d., iäbrt der diesige Hand werk e r - B e r e i» ver Extra,zug nach Halle, um die dortige Gewerbe- und Industrie-Ausstellung zu besichtige». Der billige Preis von 5» Mt. silr Fadrt und AuSstellungs-Entree wird die Belheiftgnng gewiß zavlrcich werden lassen. Wer ausicrdem die romantische Umgegend von Halle gcnicsie» will, braucht nicht denselben Lag zurückzufahren, da die BiUetS eine zweitägige Giltigkeit habe». - Der vier bestebendeKranken- und Begräbnißkaffenvercln Justitia", welcher gegenseitige Annädecung der sächsischen Subaltern-Bcamte» aller Kategorie» erstrebt, dielt neulich im Amalienbof" eine Versammlung von Bcruiögenossen ad, i» welcher ausjer einigt» musikalische» llntcrbaltungen derVorsitzenbe Herr Registrator Stolle über baö Vereins- und Versicherungs wesen sprach. Redner legte die Rotvwendtgkeit und Woblthätig- kcit aller Versicberungökassen unter Anführung verschiedener Beispiele dar, unter Angabe von Beispielen I» England, wo der Verein der Maschinenbauer in England im Iadre 1851 seine Thätigkeit mit 5000 Mitgliedern begann, wäbrcnd er lest bereits lloo OrtSvereinc mit über 40.000 Genossen uinkaßt. GS wurde wäbrcnd der Iadre 1851-1875 bcmblt: 204,450 Pkd. Stcrl. iüc Krankcnunterstütznng, 1ll,ll05 Pid. für «ltersuntcrstützung. 25,0tX» Pfd. für Uniallunlerstützung, 05,ll6t< Pid. iür Begräbnis«, untcrslübnna und 25,107 Pid. lür WohlthätlgkeitSzwecke. so daß jener Verein in der angegebene» Zeit leinen Mitgliedern die enorme Sninmc von 552,702 Psd. oder 11,054,040 Mark über haupt gewährte. Go > dncc 2 pv ll n r. Am lll». d. MtS. kommt crbtbei- iungSbalbcr daö aus der Sckiloßstraßc 22 gelegene, im Voikö- mundc unter obigen Raine» und als Dnrckibaus bekannte, der Famftic Lcdderbns gehörigen Grundstücke i»r irciivillige» Sub- dasiaiion. Dieses schbne, bezüglich der Rcntablität einem größe ren Rikteranlc glcichkonimendc, «'- Etagen vobe Hauö düritc sich wegen ieincr Prima-Vage namentlich zu cincl» Hotel mit icinem Restaurant oder Pariser Eafö eignen, auch würde dein Ersteh» die Rnieaung einer Passage, die ivegcn ihrer Tietc äußeist lnkra- liv lein würde, willkommene Ausbeute dcö genugsam vordandcne- ncn Raumes dicken. Wie wir vören, ist dieser Koloß last schulden frei und äußerst niedrig tarirt. - ieincr der treuesten Skaunngäsle von Loschwip, der trübere konigi. preußische Kapeilmeister Dorn bat vor wenige» Lage» seine» Sommecauienibalt daielbit wieder genommen. - Aus rer Sücrerlößniß hört man die erfreuliche Kunde, daß die köstlichste, aromatischste und erfrischendste aber Beeren, die Erdbeeren, sebr billig werden wird, da die Stauden einen ganz außerordentlichen Frnck'taniatz babc», das WachStbum überbaupt brillant ist. Die erste diesjährige Köhschendrodacr Grdbecr-Börie tand sä'on am lto. v. Bits, statt, da wurden >ür den Liter allerdings noen t> Mk. gezahlt« jetzt ist er schon bcrab bis aut I Mk 5>o Pf. — Von Berlin aus, von Leipzig. Magde burg u. s. w. sind bereits wieder große Hantier oder auch direkte Bcuellungcn da. - Eine recht feierliche Beerdigung fand gestern Morgen in öble >i statt; die Gemeinde begrub ihre» Pastor Römisch, der an dortiger Kirche gewirkt und die allgemeine bat. An dieser Beerdigung ilgbmcn auch Thcii D ö seit 20 Jahren icbe crrniigcn — Der Generalleutnant v. Fritsch hat sich Von hier zum Unrgrvrauch nach Gm» begebe». — Die Schäden an Kommun, und Prlvat-Elgcntpum, weiche sie Gewitter am 28. v. M. in Tharandt und mebrrren Ört- tcha'ten des Plauen'sche» Grundes und dessen Uingrbuna. na mentlich auch in Riederhäoltch unv Druden, verursacht haben, stellen sich bei näherer Erörterung als sehr erhebliche und »ür »te Beschävigten alü höchst empnndttche vrrauS. Durch bas chnelle unv energische Eingreifen vcS Kgl. AmtShauptinannö vr. Schmidt, welcher mit Umlicht alle zur Vcrbütung weiterer Detahr und zur Wiederherstellung des unterbrochene» Verkehrs ersordrrlichenAnortnungkn tras.unb durch dieaußcrordcntlichenAn- itrengungen. mitweichc» die Plonnierc i» Tharandt und bievon Hrn. Kannnerhcrrn von Burgk adgeordiictcn Bergleute in Nieder- väölich arbeiteten, ist zwar Vieles geleistet worben und die Be- wobner der genannte» Orte werben noch lange von den braben Pionnicren und Bergleuten, sowie von dem stets blliSbcreite» Bergvcrrn, Baron von Burgk, mit Dank n»b Anerkennnng sprechen. Selbstverständlich konnte Och diese Hilte jedoch in der Hauptsache nur aut die Beseitigung der Gefahr und aus die Wiederherstellung deS VerkevrS er,trecke» uvb viel Rotv giebt cö Haber »och zn lindern. Die meiste» Betroffenen gehören zn den Minderbemittelten, die als Handwerker. Bergleute oder Hand- irdeiter zwar ein nothdür'tigcS AnStomme» haben, icboch nicht im Stande sind, den Verlust ihrer Habe selbst zu ersehen, und daher phne fremde Hilir dem wirtbschaitlichen Ruin ent gegengeben. Deshalb Ist cS recht sebr zn wünschen, baß die Gaben »ür vie Kalamitoicn möglichst reichlich fließen. Die Herren Günther u. Rutolph und Baffenge u. gripichc, sowie die Hoi- buchhanblnng von Hermann Burdach i Warnas u. Lehmanns hier, haben Lammclsfelicn zu diesem Zwecke errichtet. Außerdem sink iämmtiiche Mitglieder des Unterstützungo-Gomitv und viele ZeitungSerpeditione» — baruntcr die unsere — sowie die Kanzlei ber Ka>- AmtShauptmannichast DreSden-Altstadt zur Annahme Von Gaben bereit — Den Bürgerwicienanlagen ist eine neue Verschönerung zugctgcht. Der ">o> stand der Hermannstiitung beadsichllgt. da- seldst eine in Marmor auözuiübrcnde ideale Figuren- gruppe oder doä' c,nc mindestens lebensgroße Figur antzu- stellen. Die eriordcrlichc RatbSgenebmigung zu diesem Vorhaben ist bereits unter dem Ausdruck des Dankes erfolgt. — Die beiden jungen Leute, ei» Elgarctten - HandlnngS- gebilie unv eine 8 Jahre ältere Eigarrenardeitcri». welche vor gestern früh zwilchen Gräbern des äußere» Frictiichstättcr Fried botes erscch offen reip. vergiftet anfgefundcn wurden, unter dielten schon seit einem Jahre ein Liebesverhältnis!. welches die Billigung der Anverwandten des »Rädchens nicht rinden konnte, ba der junge Mann außer dieser Liaison noch vielfache ander weite und folgenschwere Verbindungen untcrbielt, die zur Kennt- niß der bcdaneniöwerthen Hinleriaffcncn gckoinmc» waren. — Die 'rüder G e rß k a in p 5'che, zuletzt de» v. Haugk'ick'cu Erbe» gehörende Villa, aus dem Höhcnzug der Gide zwi'che» Waldschlößchen und AtdrechtSichIoß, lit nnnnicdr in die .".„we deS Gartonnagenfabrikanken Schcrbcl übcrgegangcn. Am Sonn abend wurde der Kaufvertrag vollzogen, nachdem gewisse An- stänke des KrlcgSmintstcriumS wegen der »ahegelegenen Wald, schlößchenschanze behoben worden waien. Das prächtige Grund stück. VaS znleßtrl«lcr gekoslct Pakte, wurde von Herrn Scherbe! >ür M.ooo Tlür. ernorben. Doch kragt sich noä' sehr, ob da'clbst die Anlegung einer Fabrik gestattet wird und die be nachbarten Grnndbc'ißcr bereiten eine Petition an die Amts- hauptmannschait und den Bezirksausschuß vor. Die reizenden Glbgelände können ihres landicha'tllchen Gharaktcrs nicht lascher und gründlicher entkleidet werden, alv wenn man ank hren Höhen Dampimaichinen etablirt, Kcnclhäuier baut, demc Denen errichtet und eine zum Raturgennß bestimmte Gegend in ei» Fabrikviertel umwandelk. Darunter leidet dann das ganze Gib , ^ ^ . tbal. Auch der Ginwand, daß nur eine calorisci'e M.iicoiiie aut-j cAeivcir von Burgk und alte tu-rvorrageuden Pcrfrnlichkcltcn der gestellt werden soll, ist nicht stichhaltig. GS soll und dar« eben " ' nicht der Anfang mit Fabrikanlagen gemacht werden, sonst treibt ein Keil den andern und Jeder beruf! sich ank ieinen Vorgänger. — Im Lanke der vorigen Woche iit ank der Rittcrnraßc ein I t> j ä h rigc S »R ä k ch e n ans der in der >. Gtage geleaeneu Wohnung Ihrer Gltcrn auf die Stcaßc gciorungen. l'at sich dabei aber soviel wie gar nicht beließt. Ilcdcr das Motiv zu dicser Tbat erfahren w ir, daß das Mädchen tror- i! r r Jugend Liebes Verhältnisse unterhalten hat und deshalb ökterS Rachls gar nicht nach Hanse gekommen ist. Ilm dies zu verhnien, ,var dasscide von ihren Sliigehörtgen etugeichlonc» worden, aber auch das näßte nichlö. denn daS Mädchen nahm den AS cg durchs Fenster. — Von der Terrasse des W aId > ch l o ß ä' e n S aus ivnrdeu am ersten Feiertag Nachmittag in südlicher Richttina nmvctt ceo Wilischderacs mehrere Brände beobachte:, welche aus Bliß'chiag zurückzusiidre» sein vürktcii. Bei einem mit geringe» Rieder, schlüge» verbundenen Gewitter hak der Bliß eine Scheune in Quohren, eine Häusjcrnahrung in KicinkarSdork und den !vcil eines Bauerngutes in einem Rachhardoiie eingeäicherl. — Ank dem gestrigen S ch Iachtvicb m arklc waren 268 Rinder tiü'.s Land- und 200 Unaarichwcine, 8t>4 Hammel und l75 Kälber aukgetrieben. Der Markt verlick sehr stau, i» alle» Viediorteu gab cs Ncbcritande. Prima ätuider ivurte» mit 57 Ri,, Mittelsorte mir 48 geringe mit ütt Bk. perGtr. Schlacht- geivicht gehandelt. Hammel waren schwer verkäuflich, cngliivc Lämmer im (gewichte zu 50 Küo <>:t R!., Landhaunuel 57 M., Bracken per Paar :?0M. Landichweine engl. Kreuzung wurde» mit 57, Schlesier mit 5l ?R. pr. Gkr. angcbolcu, serbische Ba- konicr bei :t5 tis 40 Pid. 2ara2mil 54 Nt., ungarische bei 40 bis 45 P'd. Tara mit 57 bis 58 M. pr. Gtr. notirl. Für Kälber zahlte ma» per Kilo 85 bis los» Pi. — Bor einigen Tagen ist der wegen Theitnahme an dem Pusinelli'schen Raubmord ln Untersuchung gewesene, wegen Mangel an Beweis ader nur wegen Dl bsiahIS zu ü Jahre» Zuchthaus verurlheilte Damenschneider Joseph Stcbich auö Böhmen nach Mchbüßung ieincr Strafe aus dem Zuchthanse zu Waldheim entlassen worden, lieber die Schwurgcrichtsvcrhand- lung, welche in dicicr Sache im Mai 1878 slatlland, haben wir seiner Zeit auslührlich berichtet. — P o U z ei d e r i ch l. In der neben Gakö Bauer bennd- Ilchen Passage wurde am Sonntag giachts >11 Uhr ein Herr von einem Unbekannten hsnkcrrückö angelallen, zu Bode» geworfen und seiner Uhr und Kette beraubt. Ungeachtet schnell Leute zu Hille eilten. gelang eS doch nicht, den Mensche» lcst- zunehmcii. Ubr und Kette wurden übrigens später aul dem Trottoir unwc.t der Passage wieder gesunde». - In der Flur eines Hau'es aui der Körnerstraße wurde am Montag Abend kurz vor io Uhr eine völlig unbekannte Frauensperson in bewußtlosem Zustande ans den Skelnen liegend gesunden. Da die lange Zeit wrtgeseßtcn Versuche, sie azis ihrer Ohnmacht zu erwecken, erwiglos blieben, io sorgte man >ür ihre Unterbringung im Slattkrankcnhau'e. Dienstag wüh gegen :! Ubr hörte ein Steuermann des Dampsschlüec. „Saronia aus der Glbc kom mende Hilieruie und fand ec aut Rachwriche», daß ein Mann sich seit an die Kette einer LancungSbrücke anhalke und Völlig im Wasser sich befinde. Unter Bcnußung eines Kahnes gelang eS ihm unter großen Austrcngungcn, de» '.'Rann InS Trockene zu bringen. 2Iui Bcicagcn gab der SRann an, daß er in ichlattrunkencin Znstandc in die Glbc acstürzt sei. — Bei den am der Brübl scheu Tcrranc Promenircuben erregte vorgestern Nachmittag eine etwa 25jährige blonde und mittelgroße Dame, die in Begleitung eines ManncS gleichlalle lustwandelte, bedenkendes Anssedcn wegen ihres großen Zopies. Derselbe war von allerdings höchst seltener Länge, denn er hing vom Kopfe, an welchem er armstark begann, nicht nur bis zur Grde. nein, er wurde noch etwa 15 Gtm. »ächze- schleppt und war augenscheinlich eckst! — Gin Damp'cr der Gib-SchleppsckstfttahrlS-Gesellschast er litt gestern in der Gegend von Torgau Havarie, so daß der selbe außerhalb deS Fahrwassers am Grund gcicßt werden mußte. GS ist anzmiehmen, daß das Schiff sehr bald wieder in Dienst gestellt werten kann. — In vorvergangener Naclst hat ein Herr mit gut preußischem i srenograpben Dialekt aut einer Straße der inneren statt eine» so rubc- st ö r en d c n Lärm vollfübrt, daß kieAnfsickstSorganeclnschrciten , , . mußten. Nachdem sich derselbe aber, trotz aller Grmahmmgen,! .cUrchbcrger-Mittwcida, Bericht über den Gabcisbergcttond des daß ein solches Benedmcn in Dresden auch von einem Preuße» l Gesammtvcreinö, Berichte der Preisrichter. Erledigung geschäft licher Angelegenheiten. Mit der P stellung Nenograpbisch»r Werke v«rb — Die Scheune de» Gasthauses 4. d. nieder. Leider Gotte» i Versammlung wirb eine «u»« rbuuden sein. räb schütz brannte zu batte «tu Bürstenhänbler au» Wtlkenau bet Auervach setnen gelammten Waarenvorrath im Wcrthe von ca. 450 M. in ber Scheune anibewahrt, der nun . ... ... . ... anibemahrt. völlig mit verbrannt ist. — Sanvgertch». Strafkammer V. Die geprüfte tüchtig beiundene. ader »och nicht angettelite Hebamme l Kegel suchte, obwohl ihr die Genehmigung zum Practiciren , wre Kenntnisse schon praktisch und Frau igung zum Practici »och nicht rrtheilt war, ihre Kenntnisse schon praktisch zu ver werthen, wurde varauivi» aber wegen uubclugter Ausübung der Hebammeniiinktion zur Rechenschaft gezogen unv vom Schöffen gericht zu 5 Mk. Strafe verurtbeilt. Der Arzt und Geburts helfer Dr. invck. Friedrich Wilhelm Kolosser zu Laubegast war der Austiiiung hierzu angeschuldiqt gewesen, doch erlolgte seine Freisprechung unv hiergegen legte die Staatsanwaltschaft Be rufung ei», die jedoch von der Straika nmer perworicn wurde. Der Gerlchtovoi iand im Giuklange mit dem Schöffengericht nicht iür erwiesen, daß Kolosser die Frau Kegel absichtlich veranlaßt bade, die Hcbammensunktio» anözuübcn, sich viel mehr selbst inioicrn im Irrthum belaub, alö er der Meinung gewesen sei, daß durch die RelchSaelchgebung in Bezug dortigen (f egend. !«> 2lmt stbiiegcn des Verstorbenen, die gestemmte j Schule cc. Herr Superintendent !»-. Franz pon Dresden hielt in der Tbdtenh.ilie die Leichenrede. - (Sestern ßRrrgen ward bei GohIiS ein weiblicher Leich ! »am ans der Gide gezogen, der etwa 14 Tage im Waner gelegen hä'ocn mochte. Derieibo war bekleidet mit schwarzem Kleid, dlau- wostenem r^o>, rokiu'" i eb ste'st'en, west-leinenen Hosen und ! Hemde, Fedcriliclcln. rrsthtvotlcnen Stiümp cn. Außerdem »and inan au der Leime eine stlbcrue stvlinderuhr m k schwarzer Kette, einen Kiemmcr, eine gcibe Perlenkette, goldene Ohrringe mit rothcn Steinen und zwei Fingerringe, einer »nt ä. 8. 4. I. 74 gezeichnet. L e i p zi g , «st Juni. Die halbe Stadt fliegt während der Feiertage aus, Doch kehlt eö au-h nickst an Fremdeubeiuch. Das zeigte sich gestern hauptsächlich im alte» Schüßcuhaus, das bis am den letzten Winke' bc>eßt >var und unstreitig scmcn „besten Tag" im ganze» Jahre gehalst hat. Aber bas Unglück schreitet schnei!. Zum Schluß des AbentconcertS war ein großes pha» tastiiches «strnppcuicucrwcr! abgcbtannt worden, am der Burg und dem Drachcmcls wie am dem Tiianon. Kaum c ne Stunde danach stand daö Trianon in Flammen und ist bls ans die untere» Mauern niedcrgedramst. Btan erzählt sich, der mit der Ginholuug der polizeilichen Griauhniß zur Llbhaltung des Fcncr- wcrkS beauftragte Beamte der Schüizcnhanövcrioaltung habe rurck' irgend einen vcrichuldelen oder unverschuldeten Zunst' die Anmeldung versäumt, inioige dessen !et auch die städtische Feuer wehr nickst zur Vorsorge beim Feuerwerk crsckstencn, und so möge bei letzterem etwas vcrsel'rl worden sein Die Sck'ützcnbaus- vcrwattuna batte vor Kurzem demRatb die sänimtlichc» Räume des Gtablincmcnio zur Verfügung gestellt, um nach Art der Dresdner Promcnadcnconeccte eine Festivität zum Besten des König Johann-Dcnkmaitz zu veranstalten, und der Rath ist ans daS Anerbieten auch Angegangen, obgleich die eigentliche Samm lung >ür das Denkmal hier bereits geschlossen worden ist. Wegen deS Brandes des Trianon wird das Vorstadt» bonentttck' nickst amgcgeben werken. — Gegen den aus Berlin gebürtigen Schrift steller Rükfer, weicher in Sachen der Förstcr-Ncnmami'ichc» Tbeaterverwaltnng ans die Klage dcö Dramaturgen lio.Buchhoi z ursprünglich zu 500 M. Geldstrafe vcrnrkstciit worden war, dann aber, als wegen Uneinbringlichkeit der Geldstrafe eine Gekängnißstrase von I Monat und t! Wochen gegen ih» voil- strcckt werden sollte, sich längere Zeit verborgen gehalten hatte, war vorige Woche vom Amtsgericht ein Lteckbric' crlaiic» wor den. Wenige Tage darnach ist er hier von einem Schutzmann ergriffen worden. Alles muß jetzt seine Fahne baden. So hat sich auch die Innung der Barbiere eine prackstvvlle Fahne angeschafft, kür welche der Pastor KberS die Fest- und Weiberede gehalten hat, damit sich die Barbiere „>üc ihre gewerblichen Be strebungen" um dieselbe schaaren. — In Schanda n ist viel Besuch eingetroffen und die Pensionen alle gut besetzt. Während der Feiertage war der lieb liche Badeort geradezu überfüllt. — In Lei Sn lg sand inan am zweiten Feiertag früh den vollständig entkleideten Leichnam deö dem Trnnke ergebenen Hanvarbkitcrö PapSbork mitten ank den nach dem Schlöffe Mil denttcin führenden sogenannten Schloßstnsen. »Allem Anscheine nach hat sich P. durch Gift gctödtet. — AuS Furckst vrr dem Militärlebcn, zu welchem er sich dicicr Tage zu stellen hatte, t at sich der Dicustkneckst Schmidt in W illitzgrü n bei Oclsnitz, ein durchaus ordcnttichcr Mensch, von zu Hanse cnftcrnt und ist spurlos verschwunden, doch hat er einen Brie« hinkerlasscn, in welchem er von Geschwistern und reunden Abschied nimmt und anSspricht, den Tod vor dem oibatseln verziehen zu wollen. - Mittwclda. DaS Programm für die am 10. Juli d. I. hier unter Vorsitz deö Professor Krieg-Dreödcn slalt- stndcntc 20 Generalversammlung dcö Gcsammlvcrcinö der Gabclsbcrgcr'schen Stenographen - Vereine im Königreiche Sachsen bringt Verhandlungen Im Saale des Schützcnhanieö, Erstattung des IahrcSdcricksts durch Professor Oppcrmann- Dreöden, Vortrag deS Lehrers Adam-Zittau: „Einige Kapitel ans der Geschichte der Stenographie." Vortrag dcö Landtags- Dr. ff»'. Frölstiger-DreSten: „Zur Frage der stenograpl'iichcn Propaganda." Berichterstattung über die IabreSreckmung durch den Kassirer und Stcnographielchrer eure»,«»» urwe,r„ vc», ourcv o>c niciclisgricvgcvuug in vezug ani die Hcbainmenordnung die entsprechenden gesetzlichen Vor schriften ber einzelnen Bundesstaaten aufgehoben seien. — Strai- kamincr IV. Der noch nicht >7 Iadre alte Dienstknecht Ernst Robert Sahrc wußte am SonntagSnachmlktagc de» 10. (iipril nichts Besseres zu thun, als seinen erkrankten Kollegen Schneider eine Baarschaft von >5 M. sauunt PMcinonnaie auö der ver schlossenen. von ibm mittelst SpazierstockeS aufgesprengten Lade zu tteblen. Befragt vo» dein Herrn Vorsitzenden, warum er de» Diebstahl anSgctüpct habe, bemerkt Sabre, er bade zum Abenv- mahl gehe» solle» und sich vo» dem Gelbe ein Paar schwarze Hose» kaute» wollen ; in der That scheint es ledoch bei» jugendlichen Lang finger hailptsäckst. darum zu ihn» gewesen zu sein, bei der prolcktirtc» Ostcrparii: mit einem Fernrohre turct drücken zu können. Dem Angeklagten wurde auch ein derartiges, von dem gestohlenen Mammon angetanstes nno iür einen Dienstknecht nicht gerade sehr nothwcndigcs Instrument abgenomme». In Rücksicht aui eine bisherige Unbescholtenheit wurde S. wegen schweren Dieb stahls unter Annavmc inildernber Umstände zu 2 Monaten Ge- «ängniß verurtheilk. - Der schon wicvcrdolt vorbestrafte Hand- arvciter Karl Lcbcrccht Schurig zu Pirna drang in ber Nacht zum 24. April gewaltsam In den PterkeslaU des FuhrwerkS- bcsitzerö Glaser in Gopttz ein und suchte init einer Plerbedecke unk einem Peftschcnslocke kann daö Weite. DIeö neueste Spitzbuben -- Experiment verschaffte denn auch dem Ange klagte» Anwartschaft ans l Jahr ll Monate Gesängnitz und 2 Httice GbrenrechtSverlui». — Gin anderer unverbesserlicher Ver treter bpi» Stamme Nimm, der Handarbeiter Gottvold Ferdi nand Steher auö Nassau bei Frauenslcln wurde wegen Rücksall- dicbftabiS unter Ausschluß mildernder Umstände zu I Iabr Monaten ZuchtpauS vcrurlhcllt. - Amtsgericht. Gin verabgekomnicncs und lehr gut vo» den Organen der Sicherbeit und dem Strasrichicr gekanntes Individuum, der Handarbeiter Gar! Heinrich Hartmann erregte ln der Stacht znm 4. Mal die Anmierksamkctt der nächtlichen Poftze! wegen Gln- ichlelchcnS in ein Hans und wurde ibm dielerhalb die Arrctur angekündigt. Der Arrciiat setzte daran' allerhand Beschäftigungen in Scene, um den Transport zu Verbindern und wart nicht nur mit Holzitückcn nach seinen Gegnern, sondern legte sich auch aus den Boden »Icker und zog wnthentbrannt sein Messer :c. Die Behauptung vcs wegen Widerstgndcs gegen die Staatsgewalt vor das Schöffengericht verwiesene» Scanvalincrchtro, er sei total belrnnkcn gewesen und könne sich aus die Details seiner Arretuc auch nicht im Gcringiicn besinnen, crwicv sich als eine so oft vo» den Angeklagten belicbtcAuSslncht und eriolgkc vieVerurthellmrg H'S im Sinne des von Herr» Referendar Dr. Weingart gestellten Antrages z» ll Monate» Getängniß. — Die wegen Beleidigung vom Schöffengericht mit einer Gcltstraie belegte Hebamme Johanne pcrw. Hanck (siche Rcicrat in gestriger Nummer» ersucht »ns, mitzittbcilcn. daß sie zunächst von Ihren Gegnern, de» Schnitz ichc» Eheleute», durch gemeine Redensarten gereizt worden ici, ehe sic sich zu de» beleidigenden Aenßerungcn bin« reiße» ließ. — K gl. 'S ch w IIrgericht. Montag den lll. d., Vorm, s, gegen den Ziegeicipackstcr I. G. Meicheil aus Dresden wegen mit Gewalt ansgctübrtcr Vornahme unzüchtiger Handlungen a» einer Fiaucnsperion und wegen versuchter Nvthzncht. Nachm. 4 gegen de» Handarbeiter F. G. Härtei anS Grödel wegen Vcr- >ncs s der ln psätzilchen Brandstiftung. Dienstag den 14.,Vorm.'.», gegen den Manier G. G. Gichbern auö Sürßen wegen vorsätz licher Beibringung von Gilt. Nachm. 4 gegen A.A.A. vercbcl. Möichicr gcb. Bauer aus Dresden, wegen in gewinnsüchtiger Absicht begangener Verfälschung einer öffeistlickien Urkunde und wegen im wiederholten Rücktaste verübten Betrugs. Mittwoch de» >5.. Vorm. 0, gegen den Ziegclbrcnncr G.Noack in Druden wegen Meineids. Nachm. 4 gegen den Flcischcrgeiellen G. G. Sommer ans Niedcrrökern wegen mit Gewalt ansgelübrter Vor nahme unzüchtiger Handlungen an einer Frauensperson unter 14 Jahren. Donnerstag den 16., Vorm. 0, gegen den Maurer G. G. Schröter ans Müibitz wegen Versuchs der vorsätzlichen Brandstiftung. Nachiniktags 4 gegen den Dienstknecht F. M. ütiemcr ans Mcssa wegen mit Gewalt auögciübrter Vor nahme nnzüci-tiger Handlungen an einer Francnspcrso» und ivcgen versuchter Notbzucht. Freitag den 17.. Vorm. 0. gegen den Handarbeiter I. G. Mancröbergtr anö Tvrun und gegen den Hanbarbcttcr F. A. Bretschnc'dcr ans Zschochan wegen gemein- ichaillichcr Ausführung des in s 252, verbunden mit tz 250, und 251 des Strafgesetzbuchs erwähnten Verbrechens und schwerer Forsldicbftählc und wegen gemeinen clniachen Diebstahls. Nach mittags 4 gegen de» Vcrwaltungsvollstrecknngoveamten und Lohnscbreibec R. V. Günther aus Königstei» wegen Unterschla gung ln amtlicher Eigenschaft emhiangener Gelder wegen Bc- irngo und wegen elniacher Unterschlagung. Sonnabend den 18., Vorm. !». gegen de» Brunnenbauer G. G. Rotzig anS Wachwitz wegen Mcincids. t'iachm. 4 gegen de» SchuhmacherK.A. Berg aus Oppitz wegen mit Gewalt auögkiührter Vornahme unzüch tiger Ha-dlnngcn an einer FraucnSperio» unter 14 Jahre». Montag den 20.. Vorm. 0. gegen den Privaterpedicnte» M. I. Mictzsch ln Dresden wegen Urkundenfälschung, Betrugs und Unterschlagung. Nachm. 4 gegen den Schornsteintegermeister F. L. A. Lcbmann in Strehlen wegen Zeugenmeineivö. Dtenstag den 2l., Vorm. 0, gegen bc» Schuhmacher F. W. Ientzsch aus Großcnbain wegen Zeugcnmeincido. Ätachm. 4 gegen den Fleischer I. L. Grntzner In Neustadt bei Slolpen wegen ZeugrnmeineibS und gegen den Grbgerichköbesitzer und Orlsrichtec Eduard Her mann Müller aus Porschdors wegen Anstiftung zum Zeugen- meinelbe. Mittwoch den 22., Vorm.», gegen den Fleiichermeister I. A. Scharfe aus Dresden wegen versuchter Nothzucht. Nachm. 4 gegen de» Zimmermann E. G. Kaden auö Dippoldiswalde wegen Notbzucht »nb wegen mit Gewalt auSgeiübrler Vornahme unzüchtiger Handlungen an einer Frauensperson. Donnerstag de» 2ll., Vorm. », gegen den Handelsmann L. A. Schöne aus GroßröhrSdork wegen in betrügerischer Absicht begangener In brandsetzung einer gegen FeuerSgc«ahr versicherten Sache. Frei tag den 24. und cv. Sonnabend bc» 25., Vorm. » Uhr, argen Gb. I. vercbcl. Simrock auö Oldentvrs. die Hebamme A. I. vcrehci. Prenßco ln DrcSde», B. H. Knobloch in Dresden, de» Maurer F. I. Rönltz ans Dresden, A. M. brrebel. Rönltz aus Dresden, den Giscnbahnarbcfter F. H. ÄLalther in Löbtau und M. L. P. 'Artiska verevel. Walther in Löbtau wegen mehrerer Verbrechen in Beziehung aus den Personenstand. - Wasserftand der Elve unb Moldau am ?. Juni. Bnbwciö -tz- 2t», Prag, -tz- 68. Pardubitz -tz- I«, Mklnlk -tz- 52, Lcltmcrip -i- ll4, Dresden - 45. ^ ' — Wasserwärme der Gide am 7. Juni: Iü>/, Grad R. raaesgeschtchte. Teutscl»eS Reicl». lieber die traurige Graudenzer Katastro pbe enthält rer „Gesellige" noch folgende authen tische Mftlheilnngen: „(Aus irgend einer Ursache wurde das Geschütz leine kurze 15 Gtm.-Kanone» zu früh abgeieucrt. DaS Geschoß, eine Gruion'schc Sprenggranate, welches von ber ge- gcnüberliegendcn Ziclmaner.abprallte. snbr llO Meter bis zur Gontre-GScarpe zurück unb krepirte dort unter den Offiziere» und den zur Ausnahme komniantirlcn Mannschaftcn, welche noch nicht i» die alö Sicherheit dienende Minengaleric untergetrcten
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