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- Erscheinungsdatum
- 1881-06-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188106052
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18810605
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18810605
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 21-22 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1881
-
Monat
1881-06
- Tag 1881-06-05
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Monat
1881-06
-
Jahr
1881
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Nr. L»« — Salto » — konuUtß, llon S. ckunl 1881 Man sah schon seit längerer Zelt seiner Auslblung entgegen und auch der «ater mutzte bei seinem lebten Hiersein bereits die Hoffnung auf seine Genesung autgeben. Dem Hot« und Domprediger Stöcker, bekannt durch die Iudrnbewegung. der gleichzeitig »Vorstand der Berliner Stadt« Mission ist, bat Kalter Wilhelm mittelst eines sebr anerkennenden Schretbenö abermals 2«)00 M. aus seiner Privatick'atulle liber- »rtsen lassen, um „die Zwecke dieser wohlthätigen Institution" aus dem schwierige» Berliner Arbeltsfelve weiter zu fordern. Bezüglich des Unglück- ln Graudenzwtrd mitgetbelit, daß der verhänanitzvolle Schuh abgegeben wurde, bevor die Mit glieder der militärischen Unterluchung-kommlssion sich in Sicher- «it befanden. Dieselben waren eben noch im Begriff, an der em Geschütz gegenübersievenven Mauer die Wirkung teö Rück pralles des vorder abgegebenen Schüsse- zu konstatlren, alS sie von der zurückpralleneen zweiten Granate getroffen wurden. - Der Name de- getödteten OberieuerwerkerS vom »Brandenburgt- schen Futz-Artillerie-Regiment ist Duhme. Der aiö verwundet bezelchnete Livil-Jngenieuc ist ln Buckau bei Magdeburg an sässig. Der leicht verwundete Oberst Sallbach ist in Berlin an gekommen. An der holländischen Grenze, tn der Gegend von Cleve und Borken wurden in diesen Tagen 2 Schmuggler, welche den Grenz-Auisebern kein Gehör schenkten, von denselben niederge- schossen. Man fand grosse Massen Tabak bet ihnen vor. Die Schmuggelet an der Grenze bat zwar durch verschallte Aussicht nachgelassen, wirb aber noch immer stark betrieben. Ungarn. Gyergyo-Szen t - M l k l o v wurde vor eini gen Tage» von einer grossen Feuerövrunst hcungeiuckst. In einer baiben Stunde sind gegen 400 Wohn- und Wirthschaitö gebäube von de» Flamme» verzehrt wmdcn. Frankreich. Im Senate machte der Präsident Leon Sah gleich zu Beginn der Sitzung MIttbeilung von einem großen Verluste, welchen Frankreich durch den Tod eine- seiner berühm testen Männer der Gegenwart erlitten. Cr kündigte da- soeben erfolgte Ableben des Akademikers Littrü an, dessen Hauptwerk daö mustergiltige etymologische Wörterbuch der französischen Sprache ist. «Liitrü stand in seinem 8l. Lebensjahre und hat mit dem erwähnten Wörterbuch ganz allein, ohne seve Beihilfe, oav geleistet, waS die französische Akademie der „Unsterblichen" seit ihrem Bestehe» noch nicht batte zu Stande bringen können. Auch «ine Geschichte der sranzösischen Sprache bat er vcröffenb licht. Dem Senate gehörte er seit dessen Begründung als leben längliches Mitglied an.) Littrö war seiner Gesinnung nach Atheist und Republikaner, als letzterer aber lehr gemäßigt; noch Im vorige» Jahre hat er seine» Landsleuten gesagt, das« cö leicht sei, Republiken zu gründen, sehr schwer, sie zu erhalte», daß die sranzösischc Republik Ibr kritisches Stadium im zweiten Jahrzehnt ihre-Bestandes durchzumachen haben werbe und datz viel »Bürger« tugend nötblg sein werde, um daö Land vor dem CäsarlömuS zu schütze». »Vielleicht erinnert man sich jetzt seiner Warnung. Der Pariser Polizciprüiekt Andrteup mit seinen drei Schwägern hat bei dem Civiigcricht de» Antrag gestellt, seine Schwiegermutter, WittweKöchli» aus Mühlhausen, unter »Vor- iiiunbschast zu stellen. Dieselbe hat durch ihre übermäßigen AuS gaben da- Vermögen, welches bei dem Tode Ihre- Mannes 7,200,000 FrS. betragen, bis auf 2,200,000 Frs. schmelzen machen. Der Anwalt der Frau Köchiin macht geltend, datz Letztere allerdings Geld verloren, indem sie schlechte Papiere aus den Rath eines Agenten gelaust: sie habe auch ihre» Töchtern je üOO.OOO Frö. Mitgift gegeben, Schenkungen gemacht, zu denen sie verpflichtet gewesen, und sei endlich auch wegen des Rangeö ihres Schwiegers. hncS. der seitdem d olizelprälekt ge worden, zu einem standeögemätzen Aufwand genöthtgt. Italien. Ein amerikanischer Nabob macht gegenwärtig tn Florenz enormes Aussehen. Er gctenlt, eine» Circus in dieser Stadl zu ctablircn, und fährt einstweilen der lieben Reklame wegen täglich in den Cascinen, dem berühmten, vom Arno und Mugnone umflossenen Ltadlpark, mit einem Zwan- zigerzug spaziere». In dem Florentiner Gcmetnderath äußerten sich einige Herren mltzlievig über diesen Sport; daraufhin spannte der BoShaite 20 Esel vor seinen Wagen. Ganz Florenz lachte einen Tag über den Spatz und zwar aus Koste» der woblweisen RathSherren, welche sich Venn auch beeilten, de» Amerikaner zu bitten, datz er wieder mit den Pferde» lutschirc. Rußland. ES werde» wieder Verhaltungen und zwar vieler Personen der besseren Gesellschaft, darunter aus Woroneich die Arretirung eines Rcgicrungobcamlcn, gemeldet bei welchem viele Proklamationen und über 2t»o Stück Druck- blätter gesunden wurden. Die Zahl der in der Festung inter nirten Offiziere wird jetzt aus 2V angegeben, darunter ei» naher Verwandter eines hohen Staatsbeamten und ei» Polpollownilh tOberstlieutenant). Zn Russisch-Polen hat der Hagel ungeheueren Feld schaben verursacht. In der Gegend von Pirtokow und Czcnstochau und anderen Ortschaiicn wurde» die Saaten vollständig vcrniä tet Die russische Polizei entsandte Agenten nach allen Haupt städten zur Arnipttrung von Nihilisten. General Skobelcfs soll In Ungnade gefallen sei». Durch kaiserliche llkase werben der Krlegsminislec Gral Mlijutin und der General-Gouverneur von Finnland, Grat Adlerderg lll., aui ihre Bitte wegen ihrer zerrüttete» Gesund beit «?> von ihren Stellungen enthoben. Wannowskt wird zum Krieg-minister, GencralstabSchc, Gras Heyden zum General- Gouverneur von Finnland ernannt. Dem Graten Miljuli» wurden die Portrait- des vcruorbenen und dev jetzigen Kallers mit Diamanten aut der Brust zu trage», verliebe». — Boi» Ist. Juni d. I. an werdest die Zollgebühren pro Pud Jute um 40 Kopeken, mc Iuresäcke, Leiusäcke, grobe Emballage-Gewebe um 2 Rubel, für Iutebiclenläuter, Hanf und dergleichen um 50 Procent höi er gegen de» bisherigen Tarif testgestcUt. Auö W oro »cs ch wird der „Köln. Ztg." unterm 20. Mai geschrieben: Mir leben in Russland jetzt wirklich im Zeitalter der Explosionen; Feindschaften und Streitigkeiten werten nicht mehr durch Prozesse, durch Prügel oder Duelle zu Ende geführt, sondern ganz ciniach aus dem Wege von Pulver ober Dynamit. So haben die Zöglinge unseres Prlestcrseminarcs gestern versucht die Wohnung ihres RectorS, mit dem sic In Streit lebten, in die Luit zu sprenge», um dadurch ihr gespanntes Verhältnis) zu ihrem Oberhaupte au» die schnellste Art und Weise zu lösen. Der lranke Rector des Scminarcs lag in seinem Schlafzimmer, der Erpioslonöstoff war vom großen Korridor des Seminare- auv woselbst der Oien des Schlafzimmers seine Hcizöffnung hatte, in ten Ösen gelegt worden. Der ganze Oien zersprang in kleine Stücke, die Fenster lm Corridor und tn den Stube» wurde» zertrümmert. Das Bett aus dem der Kranke lag, war ganz überschüttet mit Ziegeln und Ofenkacheln. Der Rector war nur durch einen Zufall dem Tode entronnen. Wenige Minute» nämlich vor der Katastrophe war er vom Bett auigestanden und hatte sich ain anderen Ende seines großen Schlafzimmers bingcsetzt. Der Damps nach der Explosion lin Gebäude des SeminarcS war dermaßen stark, datz bald daraus die Feuerwehr erschien und der Gouverneur voriuhr. Die ganze Angelegenheit ist dem Unter suchungsrichter übergeben worden. tyiiglaiid. Infolge geheimer Mittheilungcn, die als eine Warnung auigcfasft werden, hat die Admiralität ein Verbot erlassen, daß bis aus Weiteres weder Schießbaumwolle noch ge latcne Bomben oder Granate» an Bord von Kriegsschiffen ver lade» werden sollen. Im Lauie der Unterhaus-Sitzung gebrauchte der irische Deputirtc O'Kclly den Behauptungen eines anderen Depulirte» gegenüber d>e Worte: verleumderisch und lügnerisch nachdem schon vorher der Gebrauch dcö Wortes „lügnerisch" einem anderen Depulirte» untersagt worden war. Daö Haus beschloß mit 188 gegen 14 Stimme», ten Deputirtc» O'Kclly iür den Rest der Sitzung zu iuöpcntircn. Parucll kündigte für kommenden Freitag den Antrag an, daß die SuSpentlrung O'Kelly'S durch keinen Präzedenzfall gcrechticrtigt sei. Die beurlaubte» Offiziere der I» Irland stationlrtcn Regi menter sind beordert worden, sofort zurückzukehren. 4«>o Mann Garbctrupprn marschirten von Dublin »ach New PallaS ab, um das dortige Castell zu besetze» und die Ordnung herzu- stellen. Die Truppe» sind beordert zu schießen, sallö Widerstand geleistet werden sollte. Daö Derby-Rennen ist von Herrn P. Lorvillart'S braunem Hengste „IroguolS von Leamlngto» gewonnen worden. Werth teS Rennens ttlr den Sieger: l'.io.ooo Mk. Seit Be stehen beö englischen Derby, dem Jahre 1780. Ist eS »u» Vas dritte Mal, daß ein nicht in England gezogenes Pferd diesen reichen Preis gewonnen bat. Im Jahre 1805 war eS Gladia« teur, der iür Frankreichs Vollviutzucht ven ersten Steg feierte, 1870 ging der im köntgl. ungarische» LtaatSgestüt gleichen Na mens gezogene Klrsbcr siegreich aus dem großen internationalen Wettkampf hervor und in vielem Jahre war eS den Amerikanern beichleben, daö blaue Baud über den Ozean zu entiühren. „Iro- quolS" ist ei» t» Amerika gezogenes Pierd, welche« lm vergan genen Jahre mit noch mehreren anderen nach England kam, dort als Zweijähriger zwölf Mal lies und davon 4 Mal siegte. Amerika. Ein neuer Abraham a Santa Clara. Der alte Wiener Domprebiger. der einst die Damen der „Kailcr- stabt" galant mit den Blumen deS Felbel verglich: „sie säen nicht, auch spinnen sie nicht .... und doch sind sie schöner ge kleidet alS Salomon ln aller seiner Herrlichkeit" . .. hat inAme- rika einen streitbaren Nachiolger gesunden. Bei einem „Er weckung- Gottesdienste" der Methodisten zu Fairstelb ln Iowa zog dieser Tage der Prediger über alle Frauenzimmer loö. welche io närrisch seien, Febern aus den Hüten zu tragen. Darauf stan den zwei Mädchen auf und verließen die Kirche. AIS sie mit ihre» stolzen Feder» bftiauöspa,zierten, ries ihnen der Prediger nach: „Dieses ist Gottes Getreivekammer; dort gebt die Spreu; Gott sei Dank, der Weizen bleibt." Aeuilleiou. -s- Morgen, Pfingstmontag, bringen die bayrischen Gäste Im Kgl. Hofthentec ihre wichtigste Novität, den „ProzetzhanSI" von vr. Ganghoier und »Neuert, die den Herrgottschnitzer verfaßt haben. Diele Neuheit soll von eminent dramatischem Interesse sein und die bisherigen Motive der Bauernkomödien sehr geschickt erweitern. -h Daö Residenztbeater bietet in den drei Pfingst- seicrtagen »Nachmittags wie AbcnvS rin reichhaltiges »Programm. Sonntag »Nachmittags i bci halben Preisen, die große GeiangS- posse „Wciber-Rcgiment" mit Frau von Iagcmcmn-Bauiiiclner, Herrn »Bock vom Hoithcater in Petersburg, sowie Frl. »Bendel aiö Gäste; AbcnbS mit den Münchener Gästen Frau Harti- Mitlus und Herr» »Brummer „Der Protzenbauer". Montag »Nachmittags «Halbe Preise! mit Frl. »Bendel, de» Herren »Brum mer und Direktor Karl die amüsante Posse „»Wiener Köchin"; »AbendS „Der Schlagring" mit den Münchener Gästen. Der dritte Feiertag bringt »Nachmittags «halbe Preise) mi'II. Bendel aiö Haidcrose „Die Glocke» von Corucville"; »AbendS „Der Protzenbauer" mit den »Münchener Gästen. In jeder der drei Nachmittagsvorstellungen wird ei» großes KInterdallct: „Pfingst fest", arrangier von Frau Ballctmcittcr Pieiningcr, eingelegt, während täglich vor den Abend - Vorstellungen in den neu an- gelegle» Theater-Colonuaden großes Garlen-Eonccrt slattstntcr. Bonö sind glltig. -s- Herr Dir. Karl Im Residenztbeater, dem Dresden die erste Bekanntschaft mit der Münchner »Banernkomöbic verdankt, bat dem grad' vor einem Jahre erstmalig gegebenen „Hcrrgotiö- schnitzcr" jetzt »Anzengruber s „Krcuzelschreiber" folgen lassen. Unb zwar ward diele sötterreichischc, nicht bayrische) »Bauern komödie ganz vorzüglich einheitlich im Dialekt und größter Stil treue gespielt, eine Musterleistung deS ResidenzthcaterS, wie eS sie mebriach, auch ohne Gäste, herauSgcstellt hat. Herr Karl als Lteinkiopser, Herr »Brummer aiö Gclvbaucr, FrauHartl-MltiuS aiö ganz vortreffliche, frömmelnd kogucttirenre »Bäuerin, bei Großbauer Herr Reicher, Herr Rüdinger alSprächtigerAlilechner. Herr Schwarz ganz außerordentlich ickiar« und talentvoll cvarak« lerisircnd als aller »Brenningcr, das fügte sich zu einem tadel losen Ensemble. Leider kann daö Stück erst wiederholt werde», wenn Herr Karl eine Heiserkeit loö wirb, die ibn im Singe» gcnirt. Anzengruber'ö „Kreuzclschreiber" sind mit viel Geist gc- ichrlebcn unk lege» den schädlichen Einfluß der kgtboilschen Klc rikaien aus die »Weiber und deren »Becinflnssuna der »Männer dar. »Aber so viel Humor wie z.»B. „der Herrgottschnitzer", „der Protzenbauer" enthalten „die Kreuzelichrciber" nicht. Sic sind mehr Tcndcnzslück, die bayrische» Stücke welk mehr naiv poetisch ohne Tendenz. Das Dramatisch-Unzulängliche in de» Kreuzclschrei- bcn, wirb auigcwoge» durch drastische Bilder und intereisirende» Dialog. II. i Schon heute eröffnet Herr Direktor Ncömülicr, aui iemcn Rekurs an daö köntgl. Ministerium des Inncin bauend, das 2 om m e r t h c a t e r im K. Großen Garten; er lbut dies nach Lage der Sache namentlich nm während der Zeit bis Eröffnung dcö Minisicrlal-Bcjchlussco seine» nun einmal ciigagirkcn Mit glieder» den nöthigen Erwerb zu schaffen und hofft aus die Thcil- »ahme des »Publikums. »Begonnen wird die für Weitererislcnz des a» sich so schöne» Sommertheglcrö hochwichtige und ent scheidende Saison »fit einem hier neuen Schauspiel: „Pariser »Proletarier". ck Repertoire der König!. Hoitheater. Alt stadt: Sonntag: Oberon. — »Montag: Prccioia. — Dienstag: Carmen. — Mittwoch: Faust. 2.Theil. sAns. >/2? Uhr). — Donnerstag: Die Königin von Saba. — Freitag: Das Leben ein Traum. — Sonnabend: Tannhaufer. — N e u st a d t: Sonn tag: Der Herrgsttschnitzcr. — Montag: Zum 1. Mai: »Prozeß- hanöl. — DlcuSkag: »PrazcßhauSI. !8. und letztes Geianimtgaslsplel der Mitglieder d. König!. T healcrS amGärtncrplatz i» München. - Donnerstag: Aschenbrödel. Neucinslnkirt. «Beuetir). / A katemt s ch c AuöstelI u n g. IV. Den Münchener Künstler», von denen einer der vorzüglichsten, F.Deffregger, mit seinem „»Weiblichen Stutienkopf" illO) die »Ausstellung nicht be sonders bedacht hat, ist dagegen vieler ihrer ausgestellten Land schaften halber, die vollslc »Anerkennung zu zollen. Lv linier »Anderem Earl Evcrt: „Inneres eines »Buchenwaldes" (07), eine ftimmungSvollc.gutauSgeslattetcLaiidschaft: Edmund »Berninger: „»Am Mcereösirande" i8>, in glühendem Kolorit»laHiidcbrandt; Otto Froclicher: „Doripartie i» Nicter-Bayer»" <05>, eine hübsche »Ansicht aus der »Niederung mit reckst gelungenem stillen Ge wässer; Ludwig Gebhardt: „»Partie an der Isar" lOO). bei au>- stcigcntcm Unwetter; Emil vellratb: „Klotterruhe", ein Archi- Ickturbild mit schöner Fernsicht; I. F. Hcnnigo: „Wlrtbshauo zum rblhen Hahn" «07i, eine belebte Szene vor einem Wirtvö- bausc im Walde mit Rococostaffage. Lebensvolle Auffassung einer bcrgangcne» Zeit, Gebäude. »Waid, Weg, »Menschen und THIerc vereinigte der Künstler zu einem anmutbigcn, schön beleuchteten, dem »Beschauer wobltbucntcn »Bilde. Jos. Wenglclu: „»Blick auf das Isartbal" «280», eine umfangreiche Landschaft, die trotz vieler Vorzüge, dennoch wegen ihres stumpfen FarbcntynS, nickst recht crireut; L. Willroidcr: „»Waldbrand" «287», ist nicht technisch klar genug auogcstatlct, um die beabsichtigte Wirkung zu erreiche».— »Bon de» Münchener Genrebildern sind noch zu erwähnen: E. Harburgcr: „Venctianischcö Stillleben" «84 >, eine niedliche Straßenizcne mit einer echt vcnctianischen VolkSthpe; »August Holmberg: „In Gedanken" zlOO». ein räumlich großes »Bild, daö in nichts einem Gedanke» Ausdruck giebt. Dagegen Ist Gustav Iglcr'S: „Die erste Konlurrenz"«I l0) von einem gesunde», wol'l- shucndcn Reallömuö; Idee wie Sluslührung sich gegenseitig stützend und diesem »Bilde ei» längeres Interesse garantircnd. wie sonst dergleichen in Farbe» erzählte »Anekdoten. »Professor Karl Raulche: „Xzmpimoa allia" «I08>, ist ein liebliches Idvll. A. va» der Venuc: „Zigeuner von der Meise hconkchrciid", der tv- pische »Ausdruck der dargestellten Race, von Mensch und Tbicr in der lebendigsten »Bewegung, geben dem »Bilde einen pikanten Reiz. Jos. Weiser: ..Flötcnstündchc»" <278, und „Im Museum" >2)0! sind zwei niedliche »Bildchen In Rococvgeschmack, deren »Ausführung sedoch, gerade dieses Geschmackes halber, feiner sein müßte. Z Richard Wagner hat viel »Vorrechte - selbst der Kronprinz von Deutschland nimmt ihm nichts übel. Im Zwi« scheuakt der Götterdämmerung ließ der Kronprinz durch seine» Kämmerer Hrn. Wagner ersuchen, zu ihm In die Kaiserliche Loge treten zu wollen. Daö Iehntc Hr. Wagner ad. A bcr uick't, wie die »Berliner Presse beflisse» erzählt, aus Hochmuth oder beleidigend, geschah dies, sondern Wagner sagte zu dem »Abgesandten: „»Mich regen diese »Aufführungen meiiicr Werke allzusehr aui. alö daß ich die erwünschte Fassung sänke, dem freundliche» »Wunsche Sr. Kais. Hoheit entsprechen zu können; ich bin zu dem Besuch außer Stande." Der Kronprinz wohnte trotzdem dem nächsten EycluS wieder bei, ist also nicht ver stimmt worden. läuier einer dortigen Firma aus dem Wege nach der Post ein Geldbrles mit lltlOO Mart abhanden gekommen und es war nicht gelungen, Etwa» über den Verbleib de» verlorene» Gegenstandes zu ermitteln. Auf dein Auöiäuler ruhte einige Zeit der Verdacht der Unterschlagung; derselbe batte sich auch dieierhalb neulich vor der Strafkammer in Aachen zu verantworte», wurde aber srelgelprochen. Der betreffende Kaufmann hatte unterdessen die Rloo Mark längst iür verloren gegeben. Dieser Tage erschien bei ihm ein Geistlicher und erstattete ihm im Aufträge eines Un genannte» die volle Summe. * Wie vorsichtig trüber Tbraterdirectorcn beim Engagement von Schausvtelcrinnen zu Werke ginge», davon liefert der nachstehende Briei Iffland'S an Verdy einen hübschen Beweis: „Lieber Verdy! Beantworten Sie mir bald, treu, umständlich und mit aller Genauigkeit eines elegan ten Herrn und mit aller Wahrheit eine- so lieben Freundes sol« genve Fragen, von denen keine Seele wisse» muh. datz ich sie ge« tban habe. Wie siebt die HaSioch «bie Gattin de- Tenoristen Ha-loch, früher Demoliclle Kleinholz, begabte Sängerin und Tragödin) im Ganzen auö? Wie ist ihre Figur? Ihre Farbe? Ihr Emboupoint ? Ihr Gesicht? IN eS sehr gealtert? Wo? Wie singt sie ? Wie wiest sie ? Jnteressirt ihr Nina unb Maria Stuart »och ebenso? Worin interessirt sie nicht? Sind die Ebicane» mehr oder weniger? Ist die Mutter bei ibr? Wie steht cs um Ibr Gelb? Gefällt sie dort? Gefällt sie sich dort? Was sagen Sie von ibm? WaS die Frankfurter? Für heute »Adieu! Ihr treuer Issland." Ob die Theaterbirectoren von deute wohl auch eine solche bis lnö kleinste Detail gehende Wiss begierde in »Bezug aus vie »Periöniiä keit und die Verhältnisse der von ihnen bchusö Engagement ins »Auge gelabten Schauspiele rinnen bekunden? * Einige biographische Daten über den gegenwärtigen B ey von Tunis werden jetzt von Interesse sein. Mohammed- cS-Sabvk. der Sohn »Achmed »Bey's «P 1850), ist im November >817 geboren. Er folgte lm September 1850 seinem Bruder Sid!-Moham»ieb in bcr Regierung des Paschaliks. Achmed »Bey, der ein Lebemann war. betraute mit der Erhebung seiner Söhne einen höchst fanatischen Mollab, namens Ismail Sufi, der die europäische Bildung und Elvllisativn gründlich Hatzte. ISmail Sufi wibcrsetzte sich daher mit aller Gewalt dem Vor haben veö »Bey, seine Söhne auch in der französischen Sprache, in Geographie und Geschichte der christlichen Staaten unter richten zu lassen. Zum Jüngling herangcwachien, machte Mahommcd-es-Sadok die Bekanntschaft eines französischen Kauf mannes in Tunis, dessen Hauö er dann fleißig besuchte und der ihn auch mit der Kultur und den Ideen deö »Abendlandes ver traut machte. Auch erlernte er als Kronprinz die Photographie und daö Zeichnen, welche zwei Kunfiierllgkeitcn noch beute se ne Hauptzerstreuung bilden. AiS er dann den Thron bestieg, ver« nbschlevete er sogleich seinen Harem, um von nun an, gleich den europäischen Fürsten, nur mit einer Frau zu leben; auch gab er seinem Laude eine »Verfassung und berief ein Parlament ein. Jndeß zwangen ihn seine Ilntertl anen, am 8. Mai 1804 die »Verfassung wieder auizul-cbcn. Der »Bey hat drei Töchter, aber keine Söhne; erbberechtigt ist sein Bruder Si-Amrud. * Eine dl nekbote von IuNuö LiebIg ist das „Deutsche Familienblatt" in der Lage mitzutbellen. Eines TagcS sollte >ür die »Vorlesung am nächsten Morgen eine größere Quantität fester Kohlensäure hergestellt werden. Die Ucbcriührung deö Kohlen« säuregaseö in den flüssigen und festen Zustand geschieht bekannt lich unter Anwendung einer starke» eisernen Eomvressionövumpe, welche in einer hochgradigen KäitemIIchung cirbcliek. Bei der Darstellung im vergangenen Jahre hatte eine heftige Explosion stattgeiuiikcn. durch welche der eiserne Pumvencylintcr zersprengt - und der mit dem »Pumpen beschäftigte Arbeiter durch einen > Eisciisplitter verletzt worden war. Die Ausführung der Arbeit war also mit einiger Gciahr verknüpft. ES entwickelte sich nun folgender Dialog: 1. Scene. Der berühmte Chemiker «zu dem erste» Assistenten): „»Bitte stellen Sie doch sür morgen eine größere Quantität icstcr Kohlensäure dar; ich mutz heute ausgehen." Erster Assistent: „Sehr wohl, Herr »Professor." — 2. Scene: Der erste Assistent <zui» zweiten »Assistenten,: „»Wir brauchen morgen iür die »Vorlesung eine größere Quantität fester Kohlensäure. Sic besorgen wohl die Sache: ich habe heute einen nothwrndlgen Gang." Zweiter Aisistent: „Soll besorgt werden,Herr Doctor!" — lt. Scene: Zweiter Assistent «zum Laboratoriumetiener»: „»Müller, Sie müssen heute »Nachmittag eine größere Quantität fester Koh lensäure sür morgen Herstellen. Sic wissen ja, mit der Pumpe unten im Keiler. Ich habe heute eine dringende »Abhaltung: ich mutz auögehcn." — 4.Scene. Lal'oratoriui»okieiicr<zumKohlen provisor): „Kulickc, ick' mutz beute fortgebcn, um iür den Professor Besorgungen zu machen; pumpen Sie doch 'mal die Kohlensäure im Keller; ich habe Alles vorbereitet." — ES ist Nachmittags ä Uhr. Eine ungeheuere Detonation im Souterrain erfolgt. In alle» Stockwerken hört man Tbüren schlagen unb Personen die Treppen hcriinrcrstürzen. »Plötzlich stehen der Herr Professor, der erste und zweite Assistent und der Laboratoriumsttener um Kulickc, der zum Glück ohne Schaben iortgckommen ist und, inte», er sich gleichmntbig die Stirn wijchk, sich an die Herren wendet: „Ich danke iür gütige Nachfrage. Ich glaubte, die Herren wären ausgegangen." - Licbig, der die Situation sofort durch schaute, gab lächelnd dem Heizer eine größere Silbermünze mit den Worten: „Hier, Kulickc, stärken Sie sich nach dem Schreck, und geben Sic wenigstens auS. »Wir haben leider dazu heute »och keine Zeit gehabt. * H und und GeinSbo ck. AuSSpital In Steiermar wird folgende Iagdgeichlchie mitgetbcilt, welche zu den berück) tiglcn Iagdavenlurcu gezählt werden würde, wenn sie nickst, wie der Gewährsmann versichert, eine Reihe von Augenzcngen gehabt hätte. »Vor einiger Zelt war aus dem Wcuschcneck (Hoher Priel) der Prinz ven Würtcmbcrg auf der GemSlagd. Ein GemSbock war, verfolgt von einem Hunde, in wilder Hast über den Rand eines Felsens gesprungen und kam unter demselben aui einen »Vorsprung zu sieben, zugleich aber auch der Hund, so daß Bock unb Hund in einer verzweifelten Situation über einem ticken Adarund schwebten. Tie Jager näherten sich dem Rande deS Felsens und sahen in einer Tieic von zwanzig Fuh auf einer ziemlich breiten »Platte die beiden Thicre, ans der einen Seite hart am »lande den Hund, aui der anderen den Bock, und beide unversehrt. Sobald der Hund die Stimmen der Mensche» hörte, näherte er sich bellend dem Bock wie zum »Angriff, zog sich aber bald zurück, da der letztere sich zur Verivcidigung stellte und ihn wahrscheinlich mit dem ersten Stoß in die Tieie geschleudert haben würde. Mehrere »Male wiederholte sich diese Scene. Die Jäger bcricthen, waS zu thun sei. konnten aber zu keinem Entschluß kommen. Der Prinz letzte die Jagd fort und gab einem der Jäger, weichem der Hund gehörte, den Auftrag, den Hund zu erschießen, da keine »Möglichkeit sei, denselben auS seiner fatalen »Position zu befreien. Der Mann konnte sich indes! nicht dazu entschließen. Er ging beim und kehrte am anderen Tage mit Stricken versehen zu der Stelle zurück. Zu seinem größten Erstaunen war der »Bock verschwunden, der Hund saß aber noch in seinem Winkel und dellir ireudtg aui. alS er die Stimme seines Herr» hörte. Der letztere legte sich hart an den Rand res Felle»? und ließ einen Strick mit einer Schleife hinab, mit dem »Versuche, eine Pfote oder aber den Körper dcö Huudes damit zu sangen. Den ganzen Morgen müsste er sich I» dieser Weise ab; der Hund verstand wohl, was sein Herr wollte, aber er saßte die Schlinge mit den Zähnen. Endlich um 4 lihr »Nachmittags gelang eö dem Jäger, die Schlinge dem Hund um den Leib zu lege» und er zog ibn vorsichtig hinaus. Eö war ein wahrer Triumphzug, als er den Geretteten vom Gedirg bcrabbrachte. »AbendS eingetroNcne »Börsen. Port» (Produkten,, c. I„n>. >Sck,l»Ii>. Weizen Juni uS,75. Scvtbr.-Lccb,'. 27,2-. Jcll. Lvirtws Juni «3,2». Teplbr.Dccbr «0,52. Rubig. Rübdl Juni 7«,iS. Sexibr.-Tecbr. <og>o. Rulila. „ , ^ ^ «msierdam <Br o du Iten),«. Iunt. Wetzen Juni —. Novbr. 2SS. üioasen Juni —. Oktober 2W. VeruiisriilkS. * Eine Restitution In Folge der Beichte macht in Düren viel von sich reden. Vor längerer Zelt war dem Aus-, Vr. lUaiisinann, ^V»1b>OI>1>N,,««1r. 7. II»Nb> <»Nt<>IlI«Ok-sr, HwlIl-VtNL« tlvgliselw, jersu/.üsisetio nnä Oontscdo l.stvrLtur, Posönirirm, ^usxaliou <1er livUvdtvkIvv^utorv».
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