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- Erscheinungsdatum
- 1881-05-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188105248
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18810524
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18810524
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1881
-
Monat
1881-05
- Tag 1881-05-24
-
Monat
1881-05
-
Jahr
1881
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Ar. IT« r- »»«Krtol,»«». Satt« » — VisvitLkk, ckoo »«; öl»1 1881 Ein antisemitischer Fra nenne re in. Der Ber liner deutsche Frauenvereln hielt am letzten »Blittwock» Adcneö seine erste bfsentllchc Versammlung ab, zu welcher sich etwa loo grauen aller Stände eingetunbcn batten, grau von Diezelski erbffnete die Versammlung und beleuchtete »ach einigen elnlet- tenden Warten ln längerein. olt von Bellall unterbrochenem Vortrag dle Aufgaben, die der lunge Verein sich zur Losung gestellt bat. Der Verein bezwectt die Wiedererweckung des christlich-germanischen Geistes unter den grauen und dle Wabrung deutscher grauenebre. Dav Symbol dcS »Vereins wird eln schwarzes Kreuz auf welsiem Grunde mit der Inschrift: „Für deutlche graueuebre. Deutscher grauenverei»' sein. AlS Mit« alieder werben nur rbrenwertbc christliche graue» und Jung frauen angenommen. Bei der Ausnahme verpflichtet sich ledeö Mitglied, die Zwecke deü Vereins nach Kräfte» fordern zu bellen. Diejenigen Geschäftsinhaber, welche sich bereit erklären, auö ihrer christlichen Religion und deutschen Rationalität kein Hehl zu machen, sollen ein Schild mit dein Symbol dcö Vereng erhalten, da« am Laden befestigt wird. Sämmtiiche Mitglieder sind ver pflichtet. nach Möglichkeit nur ln diesen Geschälten zu kaufen. Dle Geschäftsinhaber habe» einen kleinen Beitrag zu zahlen; auS diesen Beitragen soll dann eine Kasse gebildet werden, auö welcher die GcschästSinvaber zinölrel Darlehen erhalten könne». Der Verein wird ferner einen Damen-Bazar errichten, ui» deutsche Frauenarbeit zur Geltung zu bringen, gast sämmtiiche Anwesende traten dem Vereine aiö Mitglieder bei. Am Sonntag ist von der Polizei in Altona eine Mor- monen.versan»nlung entdeckt und aufgehoben worden. Dieselbe sollte namentlich Prosclyten für den Mormonen-Glauben machen. Die» veranlagte mehrere Polizeibeamtc, sich sofort I» dav be zeichnet! Hauö zu begeben, wo denn auch 12 Personen, vorwic gend ältere Frauenzimmer, mit Absingen von Gebeten beschäftigt vorgetunben wurden. Als Vorsteher dieses EonbentikelS oder als sog. Aeltcstcr, auch Zionsbruder genannt, sungirte der Portrait- maler Paul Hammer, 4l Jahre alt, aus Faaborg, welcher von Utah gesandt ist. um die Leute zum Mormonciiglattbc» zu be kehren. GS scheint, daß Hammer sich namcntltch unter den älteren grauen manche Anhänger zu verschaffen gewusst bat; Thatsache ist. das, diese Proselytenmacherci dazu geführt hat, das, mehrere der Bekehrten am jenseitigen Elbufer ln der Elve »ach morino- nischem Ritus gekauit worden sind. Im Ganzen sollen sich gegen 50 von dem Mormoncnstaat auSgcsanbte „ZionSbrüder" in der Gegend befinden. Ei» schauderhaftes verbrechen berscht die Bevölkerung von AugSburg in grösst Aufregung. »Am 17. d. Rachmittagö sanb man in der Nähe des etwa 4 Kilometer von Ausbnrg ent fernten fürstlich Fugger'schen Schlosses Wöllcnburg ganz nahe einer viclbcgangene» Landsirasst im Waide den Leichnam einer junge» Frauensperson in einem schauerliche» Zustande. Der Kops, die linke Hand und dle linke Brust teö gänzlich entkleide ten Kadavers waren angeschnitten, der Rumps vom Unterleib biö znm Halö geössnct, das Herz und ein etwa 4 Monate alter Fötus dcrausgertssen. Beides, sowie die Kleider der Ermordeten lagen neben der Leiche, die linke Hand wurde in einer Enticr- nung von etwa looo Schritten aufgetundcn, der Kops fehlt biö zur Stunde noch. Die sofort angestelltc» behördlichen Erör terungen haben biö letzt folgende Resultate ergeben. Die Er mordete wurde von ihrer Schwägerin an den Kleider» alS die etwas iibcr 20 Jahre alte Fabrikarbeiterin n»d Fabrikarbeitcrö- Ehcirau Rosa Stark anö dem an de» Augsburger Stadtgrenze» gelegenen gabrikdorie Pierste erkannt; der Mörder ist, darüber kann kaum ein Zweitel bestehen, deren Ehemann, der 27 Jah>c alte, auö Riilingen im würtembeogischcii Obcramt Ellwangen stammende Fabrikarbeiter Anton Stark. Daö Ebepaar, das in einer Spinnerei tn Pserscc In Arbeit siand, war zuletzt am Sonn tag Nachmittag nicht weit von dem späteren Fundorte der Leiche von einer Bäuerin gesehen worden; Letztere bortc, wie die Ehe leute sich zankten und die Frau wiederholt Icbhast auSrie!: „Ich schwöre Dir, es ist Dein Kind!" Dcnniach ist anscheinend Eiicr- sucht daö Motiv der Schrcckensthat gewesen. Die Ermordung erfolgte nach Ansicht der Acrztc durch Erdrosselung. Der Mör der hat auch den Versuch gemacht, einen Oberschenkel der Leiche an der Hülle abzulöscn. ES geht somit aus »Allem hervor, das, er beabsichtigte, durch völlige Zerstückelung deö Leichnams und Zerstreuung der einzelne» Tbeiic im »Walde die Spuren seiner Unthal za verwischen. Hierbei wurde er gestört; aller Wahr scheinlichkeit nach strolcht er nun aus den dichtbewaltcten Hügeln umher, welche taS Tbcst derWertach von dem Thal der Schinnt- ter trennen. Diele Wälder werden nun durch die Gendarmerie eitrig abgcsucht. Die Indolenz der Landbevölkerung hat sich bei dieser Gelegenheit wieder in grellstem Lichte gezeigt. Der Mörder Ist vom Sonntag auf Montag bei einem »Bauern in Stadtbergen szwischcn Picriee und »Wöllcnburg> über Nacht gewesen; seine Kleiber waren blutüberströmt, aber man machte sich darüber weiter keine Gedanke». Eine junge Baucrntirnc auS Stadtberge» sah am Montag nicht weit vom Doric de» Mörder mit dem Kopfe der Ermordeten am »Waldsauine liege», sich dann erheben und, den abgeschntttcnen Kops mltnehmend, in den Wald hlneinschrcitcn. Die Dirne erzählte daö Gesehene im Dorfe, allein man glaubte ihr einfach nicht und machte keine Anzeige. Erst am Dienstag, als durch Zutali die Leiche gesunden wurde, setzte man die Gerichtsbehörde» in Kenntnis,. Trotz dieser Versäumnis, hofft man deö »Mörders bald habhaft zu werden. Ungarn. Anö dem Bukowinaer Dorfe Dorna-Kandreny wird der „Ezernowitzcr Ehrvnik" folgender unerhörter Fall mit- gciheilU „Dem Gemeindevorsteher Gawril Karpu ging ein Geld betrag verloren, in Folge dessen der Gcmeindcschrciber Joseph Leier seinen »Verdacht aut zwei »Bauern Peter und Ille Zarca und eine »Bäuerin lenkte. Die völlig nnichultigen Leute wollte» sich natürlich nicht schuldig bekennen und Herr Joseph Seier griff zu folgenden gewaltsamen Mitteln: Er bängte zuerst alle drei Personen bei deren Haaren ans und lief, sie aut daö Grausamste schlagen. Als dieses »Büttel Nichts hall, machte dieser rare Herr das »Brenneisen, mit welchem das Viel, gezeichnet wird, glühend und drückte so lanac de» Unglücklichen »Brandmale aus den biosjen Körper, bis sie erklärten, vom Gemeindevorsteher das Geld ge stohlen zu haben. Nun lies, sie der Folterer an daö Ezernowitzcr Straigerlcht ablietern, welches jedoch alle drei Personen alö nichtichuidtg sreilleszl... Waö sagt die Vorgesetzte »Behörde dazu? Frankreich. In Evernay. in der »Marne statt, berüdmt durch «vre grosjartigen Ebampagnerniekerlagen, ist in diesen Tagen »Moöt, der Ebei der berühmten Firma Moöt u. Ehankon gestorben. Er hinterläist dag hübsche »Vermögen von breisjig Millionen F-rankö. Sein Ruhm wird aber sicherlich fonlcben, solange schimmernde Kelchgläser anclnanderklirren und der ver sende Trunk in fröhlicher Zecherrnnde die Zunge löst und die Geiner üvecmüthlgcr Laune entfesselt. Ihm sei ein stilles Glaö geweiht! Der Rocheiort'sche „Jntranslgeant" erschien am 2I.Mai mit schwarzem Rand und brachte ln riesigen Lettern folgende Nach richt: „Die lanläßllch der Ermordung des Zaren zum Tode oerurthelltes Nihilistin Iesse Helfmaun wurde l» Petersburg am vorigen Montag um 7 Uvr früh im Kerker gevängt, vier Tage, nachdem sie ei» todtcs Kind geboren." Der »Petersburger Eorreivondcnt desselben »Blattes versichert, dass ein Aufstand in »Petersburg bevorstehe, welcher daö Signal zu einer allgemeine» Revolution in ganz Russtand geben werbe. »Rußland. »Viele jüdische Familien in B! alv st o ck verkaufe» alles, wav sie besitzen unb wandern nach »Amerika ans. Ursache dieser Auswanderung sind die Judcndetzcn. Die russischen Beamten ralhen zu dieser Emigration mit den »Worten: Die russische Regierung könne gegen die »Bewegung nicht an- kämpien, da der Zar gegen die Kazapen, seine treuesten Unter- thanen, nichts thun könne. Der Handel ist auch lstcr vollständig inö Stocken gcratdc». Die Kazapcnbaiibe, weiche die Inden- versolgungen in »WoloczySk begann, bestand aus 20 berittene», gut bewaffneten Leuten, mit einem Tambour au der Spitze. Diese »Baude überfiel auch die Juden in Holochwasty, indem iic den dortige» »Bauer» mit Salve» auö ihren Gewehren und mit russischen kleine», ln der dortigen Armee gebrauchten Flöten IPlSzczalkll ei» Signal gab. I» Tarnornda unb Saianow brachen bedeutende Unruhe» aus. I» Ezernlchow wird »Achn- ilchcS ebenfalls befürchtet. In der Umgebung von Kamicniz- Pobolkk, namentlich in Lityn und Mobilen', wurde» zahlreiche Judenbäuser zerstört. In Folge der Judenverfolgungen wurde der Jahrmarkt in »Balta abgesagt. Ei» Petersburger Korrespondent der „Kreuzzeltung" behaup tet. daß Loriö Melikoff und Abaza dle Errichtung einer Coustituante und eines homogenen Kabinetö vom Zar ver langt habe» und zur Erreichung Ihres Zweckes sogar die »Bör- sen-Eourie aui künstliche Weise i» die Höhe trieben. »Andere Petersburger Berichte bezeichnen Loriö Melikosf als unfähig und schwach, vcr »lchlS alS verkehrte Mas,regeln In die Welt zu setzen wußte. Die geflüchteten Iubenkamilien kehren nach Woloczyka zurück. »Acrmeren Juden machen jedoch die Russen die Rückkehr unmbglsch, indem die russischen Gendarmen Geldgeschenke von den Jude» verlangen und dieselbe», eilig flüchtend, die russischen Pässe in Wololzyskn vergessen haben. Die Grenzzollbcamlcn wolle» auch den Juden ihre Kleider, »Bettzeug und bergt, nach Wolvczyska nicht durchlassen, welches sic dorthin initgeiioiiunc» batten. In WoioczySka herrscht thellwrise »och Paniguc. weil die Kazapc» droben, daß, sobald das »Militär wieder adzlchi, ganz WoloczySka zerstört wirk. Unterdessen plündern die Kazapc» die angrenzenden Dörfer und Städtchen. In Odessa wurlcn bei viele» »verhafteten antiscmltiiche Proklamationen, aus »Velin- Papier mit golbenen »Buchstaben gebruckt, gesunden. Die Unter schritt lautet Alexander UI. und lm Texte wird behauptet, daß cö deö Zaren »Wille sei, die Juden zu massakrircn, daß jedoch die Minister dagegen seien. Darum wolle der Zar, bas, dle Behörden von dem Ukaö nichts erfahren, weshalb Niemandem der Ukaö gezeigt werde» wll. Der „Czaö" meldet, das, die russische Re gierung Verbote» habe, iür die rulnirte» Juden Geldsamm- lungeu zu arrangiren. Der „Ezaö" behauptet keiner in enlscistc« denen, Tone, daß die JudenmassakrcS nicht von den Revolutio näre» bcrvorgeruien würden. Ein zu großer Perzentsatz der Juden nahm selbst Anthcil an der russischen sozialrevolutloiiären »Bewegung. Rumänien. I» »Bukarest fand dle feierliche Krönung aui de», Platze vor der Kathedrale »alt. Der König und die Königin, begleitet von, Prinzen Leopold v. Hohenzvllern und dessen beide» Söhnen, »ahmen aus bei» daselbst errichtete» Throne Platz. Die Weihe der Krone deö Königs unb der Königin er folgte durch den Primas von Rumänien lind den Metropoliten der Moldau, welche von den Bischöfen und dem höheren ElcruS umgeben waren. »An der Feierlichkeit »ahme» die Minister, die Senatoren und Depulirtcn, Eivtl- und Militarwürdentrager und das gelammte diplomatische Eorps Tbcil. Der König und die Königin wurden aui dem Hin- unb Rückwege von der »Be völkerung enthusiastisch begrüßt. Aus alle» Tbcilen des Landes sind zahlreiche »Abgesandte eingetroffen. »'lach der Rückkehr >» bas Palaiö nahmen die Majestäten die Glückwünsche der »Ver treter der auswärtige» »'.stachle entgegen. Die Stadt war auio »Prächtigste dckorirt; zu der Illumination sind die »vordercitun- gen in große», Maßstabe getroffen. Daö amtliche Blatt ver öffentlicht zahlreiche »Begnadigungen anläßlich deö Krönuiigöicstes. England. Pantalonö iür Damen. »Aui einem Damen-Mcctlng im Hanse der Lady Haderto» zu London wurde vor Kurzem eine »Acuter,»ig deö weiblichen Kostüms berathen. Die Mehrzadl entschied sich für Pantaions, wie sie von den Türkinnen getragen werden. Wir dürfen wohl annchmen, daß die Thellnchmcr der Konferenz dem jungfräulichen Stande ange- hörtcii, denn von der verhclrathcten grau in England hatte ja schon lange daö Wort Geltung: Sie bat die Holen an. Auö weiteren »Berichten über den vermclnttlchen fcnischcn Ver such, die Liverpool er Po I ize i ka ie r n c in die Lust zu sprengen, crgicbt sich, daß zur Zeit deö Attentats über looPoli ziste» im Gebäude schliefen, denn Leben durch diesen teuflischen »Plan gciährtet wurde. Bst Dienstag Nachmittag hatte man auch nicht die geringste Spur der Urheber deS Atteniast entdeckt. Unter der Polizeimannschait herrscht natürlich große »Aufregung und glauben noch immer »viele an einen ieiiischen Anschlag, während »Andere daö Ganze alö das Resultat eines Scherzes be trachten. Daö Ende der Röhre, in welcher die Explosion statt- iand, scheint niigenügend eingebogc» gewesen zu sein; anderen falls dürfte dle Erploiion sich alö verhäng,,ißvoller erwiesen haben. ES ist eine »Belohnung von 20 »Pfd. Slerl. auf die Er mittelung deö Urhebers ausgeictzt worben. Tunis. Aua Bizerla wird gemeldet, daß unter den »Bergbewohnern in der Umgegend von Mater sich eine lebhafte Erregung zeige: die Truppenabthüinng des Generals »Blaurand habe sich in de» Mater dehcrnchendcn »Positionen verschanzt. Amerika. Der „Newyork Herald" hat den derzeitigen Präsidenten Gariielb deschnlrigt, daß er, ehe seine Wahl entschieden war. um daö zur Wahl-Eampagne nothwendige Geld auszubringcn, gewisse Stellen und Aemter verkaufte, resp. ver sprochen habe. ES wirb behauptet, Garsteld habe dem jctzr zu», Gesandten In Frankreich ernannten Mr. »Morton für de» Fall seiner Erwählung die »Auswahl unter vier hohen Stellungen lreigegeden, damit dieser ihm dagegen die »öidlgen Geldmittel zur »vcriügnng stelle, und zwar daö Portefeuille deü Finanz- minlstcrS, die Präsidentschaft des Svndikato zur Rest»idlru»g eines Thcileö der Natioiialschuld, sowie de» Gciandtschailoposten iür England oder iür Frankreich. »Nach der »Wahl wurde daö »Verspreche» nickst Ungehalten und dem Mr. »Morton gerade der Gcsandtschastöpvste» zugewiesen, den dieser nickst aspiritte. »Auch andere »Beschuldigungen wurden erhoben, weiche die Unauirich- tigkcit unb Doppelzüngigkeit deö »Präsidenten beweisen solle». Der „Herald" erklärt, er hatte die Mittheilungen nicht ausge nommen, wenn der »Wahrheitsbeweis nickst gciübrt werten könnte. Diese Enthüllungen errege» begreiflicher Weise ungeheures »Auf sehen in, ganzen »Bereiche der »vereinigten Slaale». Fcnillcron. -j- Sonntag gab man in der »Altstadt „Margarethe" vo» Gonnod mit Frl. »Malten alö bewundernSwertben, Grellste» und He,rn Erl alö wackerem Fciustsäiiger, ohne daß cö letzterem bebentcndcii Stimmkünstler gelingen will, dic Gliith der Empfin dung, daö blühende Eolorit dieser Faustcantistncn, hinreißend heraiiözukcbrcn, da seine Stimme mehr iür den tadellosen Kunst- gcsang. als iür daö sinnlich Anmuthente eignet. Herr Decarli sang vorzüglich den »Mephisto. -h Hcrr v. d. Osten spielte am Sonnabend In der Neu stadt wiederholt den „Zigeuner" in Justinus' prächtigem Stück und mit nicht minderer Frische und anmu,Henker »Persönlichkeit am Sonntag den Oswald in den „Malern" von »Wilbrankt, in welchem Lustspiel die Else von Frans. Link überaus sympatiich gespielt wird, milder, weiblicher und poetischer, alö wir sie früher saben. »Nebstbei gab man Sonnabend, mit Fräul. Lehmann alö zierliche gewandte Anna und Herrn Hage» als drolliger Fritz, den „gcheimnißvollen Brici". Sonntag spielte man als Zugabe „KaubelSGardineiipredigten", ein Stück, indem, so o't cö gegeben wird, die i»> Publikum anwesenden bcrbeiratbetcn Damen iedr ersichtlich initzuspielen pflegen, durch »Augenzwinkern an ihre »Männer, Sticken, »Anstoßen dgl. mehr. DaS spricht für die Aktucllität deö wirklich ganz trefflichen Lustspieles, in weichem Herr Marckö und Fräul. Lebmann, Hcrr Devricnt und Fräul. Diacono, Hcrr Swobota und Frau Wolfs aiffö Hübscheste die drei Ehepaare charaktcrisirc». »voll war Sonntag daö Theater nicht, «onnabend war ctz sogar leer. j- »Morgen, de» 25. Mai. vor 200 Jahren starb in »Madrid Spcinicnö großer Dichter Ealdcro „. Das Dresdner Hottbcatcr feiert den in Spanien alö große» Jubelicsttag zu begehenden Tag durch Calbcron's Schauspiel „DaS Leben ei» Tran»,". Ein »Prolog scheint bedauerlicher Weise kerAuffübrnng fessten zu sollen. War denn »Niemand da, einen solche» zu richten ? -j- Die gemeinsame» Ferien der Dresdner Hoftheater beginne» a», I. Juli und dauern nur bis zum 20. Juli, weil nach alter Gepflogenheit die »Vogelwiese durch die Kunst derHoi- vühlie verschönt werten muß. st Die neueste »Posse in, R e s i b c » z - T b e a t c r, »A. Gru- ber'S.,»vaterfrcucen", mit de» Gästen Emil Tbomas und Betty Da in», Hose, würde besser „Vaterleidcn" beißen, denn der bctr. »Pater und Held teö Stückes angelt mit »ncrmüUicher Em sigkeit und in den unglaublich komischstc» Situationen nach drei Männer» für seine drei Töchter und - fängt nie waö; die end liche drcilliche Verlobung kommt ohne sein Ziitbun z» Stande. Daö Stück wird nur von den zwei Gästen gehalten, alles Andere ist Staffage, und »Beide lasse» eö auch nicht an »Agilität und koniiichcr Jnspirailon schien; — die Kalauer tanze» lick» gegen seitig aui den Köpfen herum, obscho» einige ffeinaltc dabei sind. Einige sehr gefällige GeiangSverttäge ron Frau Dam,„Hofer hebe» die »Posse weientilch, die auch von allen heimischen »Mit glieder» höchst wirksam gespielt wird. Herr Direktor Karl hat mit gutem »Blick einen neue» Liebhaber und »Boudldant i» Herr» Alfred Eintcke — vom Stabttdeaicr in »Nürnbera kommend — gewonnen, der sowohl Im „Boccaccio" wie i» „»vaterfreutcn" sich alö »,1t gewiiineiiden Mittel» auögeslatteter. wohlroutlnlrter und seiner Schauspieler erwies. st Sonnabend rettete Frl. Weber die Freiheit der Schweiz im Kgl. Hottbeater, Indem sie, tapfer wie die Helden des Rütli, iür die erkrankte Frl. Nanitz alö Teil s Gattin einsprang. Herr Gudehuö sang sliininprächtig und weit maßvoller als den Man- ricv de» »Arnold. Kraft und Schöndelt der Stimme, Vortrag und männlich-verständiges Spiel zeichnete» ihn aus. st Die Gesellschait der Münchner »Natlonalschauspieler vom Gärtiierplatzthccttcr, beginnt ihr Gastspiel nicht I» »Berlin und Leipzig, sonder» erfreulicherweise in Dresden. Schon morgen i» 8 Tage», »Mittwoch de» I. Juni, treten sie am hiesigen Hot- theater auf, in derselben Zahl unb »,1t denselben trefflichen Kräf ten. wie sie voriges Jahr hier im Resirenztheatcr alle Herzen erobert haben. st Morgen beginnen im Königs. »Belvedere der »Brühllschen Terrasse die S I n so n i e«E on c erte unter Herrn »B. Gott- löber. Der lunge strebsame Kapellmeister hat eine erlesene Schaar Künstler unter seinem Kommando und dürste» diele Mittwoch-Eonccrte wie früher ein Sammelplatz der seinen Weit und der Mlisik'ieundc werden. Die „FrühiingS-Sinionic" von gr. Reichel eröffnet o'stziell den Frühling. Ferner kommt der „Krönuiigömarieh" neu zu Gehör, den E. Kretschmer iür die rumänische Königskrönung komponlrt hat. Kretschmer dürste weder alö Dank iür den kürzlich erhaltene» rumä». Orte», »ock, auö Devotion daö »Werk geschrieben haben, sondern In Erinnerung an de» seltenen Umstand, daß der jetzt zum König von Rumänien zu krönende Herrscher chemalö < Fürst Carol ist im Dresdner kgl. Kadcttenhguö erzogen' der Schüler deö Herr» Hoforganisten Kretschmer war. Ei» Krönimgömarsch deö Lehrers iür den Schüler ein hübscher Gedanke! st I» Hamburg, wo Felix Schwelg Hofer jetzt mit dem größte» Erfolge gastirt, hält sich augenblicklich der Direktor deö Newvorkcr Thalia-TheaterS. in welchem Frau Geistinger so große Siege Ihrer Kunst leierte, Hcrr Eonrlcb, aus, um neue deutsche Künstler für »Amerika zu „chartern". Nach Felix Sck'weighofer hat er aber bisher, trotz eines Angebots von tt'0,000 M. sür zwei Monate, vergeblich seine goldenen »Angeln nusgeworfcn. Der Künstler soll launig gesagt haben: er könne nicht nach »Amerika, „ka er den Dresdnern bestimmt daSWicder- kommen versprochen habe und sei» Wort dürfe er nicht brechen". st Edmund K re ts cd m er's „Folkunger" gingen in Frank furt a O. in dieser Saison zum erste» Maie in Scene. Ein dor tiges Blatt schreibt: „Dieses hervorragende, unter de» Ton- schöpstmge» lüngercr Operntomponistcn bedeutendste Werk errang bei seinem ersten Erscheinen auf hiesiger »Bübnc im vergangenen Jabre einen so seltenen Eriolg, daß eine siebenmalige Wieder holung desselben vor stetö anöberfanitci» Haust stattstnten konnte." Merkwürdig, daß gerade Dresden gegen alle auswärtigen Stätte, argen die doch auch hier hochbcliebte Oper an Zahl der Aus führungen ziirückstcbt. st »A kabc „Ii s che Ausste11ung II. In diesem Jahre dominlrt I» Ueberzahl die Landschaft und wohl nicht zum Nach thell der Ausstellung, denn leider die sogenannten Genre- und noch weniger die Historienbilder konnten in letzter Zeit in den seltenste» Falle» sich »Bestall erringen. Die Ursachen dieses Vor kommnisses I» der Kunstwelt sind hinlänglich bekannt, doch dürste auch die Neigung des Publikums, ganz besonders aber auch die engen Raume unserer moderne» Wohnungen, Lanb- scbattcn, die noch so oft gesehen, ihre Wirkung nicht cinbüßen» die »Veranlassung sein, daß dieses Genre leben, ankeren vorgezoge» wird. I» Fortsetzung der »Besprechung der Dresdner Künstler demcrkcn wir: »'Nax von Snry: „'Burgegg am Vierwaldstätter See" f2i>0', eine äußerst fein eomponirte Lankicbast. deren Effekt jedoch durch eine gar zu monotone Färbung beeinträchtigt wird, dagegen ist desselben Künstlers „Solitnte" 1201 > ein schöner träumerischer, dunkler Wald in subtilster Detalllirung. Arthur Tiste c dringt wieder in der ihm eigenen »Manier zwei Land- schastcn mit Hochwild <202 und Ost), die, icltener gesehen, mehr Verdiente »Würdigung finde» würden. 2. Choulant: „Villa Medici" 122', ei» schön beleuchtetes Architekturöllb, war bereits Im Kunslvercln anögcstcllt. Sicgwaid Dahl: „»Junge Katzen" 127) und „Staarnettcr mit Sperlingen" s28>, zwei reizende Tlsterbilder, vo» denen besonders das ersicre, die spielenden Katzen im Heu, mit der ganzen Meisterschaft dieses Künstlers »nd nach icinstcr Beobachtung dieser Hauötbiere durchgeführt ist. Alfred Diethe: „Italienerin mit Kind" tll2' ist ein dem Volks- typnö abgelauschtcs, fci» indwitualisirteö Bildchen. Professor Große: „»Weibliches Bildnis," ,77', ist von guter technischer Aus führung, bock» sonst ohne Interesse; ei» gleiches Schicksal hat Ernst Henckcn'ö Knabenportrait f'.'lli. WladimirJettel: „Land schaft" 1100'. ein Motiv auö dem Ostragehegc, zeigt wiederum, wie sehr dieser Künstler seine glücklich gesunkenen »Motive In »Naturwahrbeit darzuslcllc» versiebt. W. Junkers 4 „Gcnre- nnd Studicnbilder" siIll-list), sind ansprechende zumutbende Wcrkchen. Von Fräulein »Paula Kohlschüttcr'S Bildern sei dev „Zur Frübmctte" <i:!0' lobend gedacht. Eduard Leonbardi: „Maimorgen" i>40> ist eine Idylle aui den wundervolle» Monat Mai, wie wir ihn dies Jahr ausnahmsweise erleben. Professor Friedrich »Preller: „ttisvo clo Eailoro" slOl' unb „Die Kalier- wanb I», Oclzthale" (102), zwei mächtige Landschaitcn in großer »Naturwahrbeit und dennoch edlem Gcsammtton: gewaltige Fels- iiiasic,, und dunkle Wälder sind In ergreife»tcr »Wahrheit dar gestellt und machen beide »Bilder, icdcS i» seiner Eigenart, mit zu de» anziehendsten der »Ausstellung. -h KoenIg' S Eourobuch iür Büttel- und Nordteutsch- land »»Verlag von Alberr Kvcnig in Guben, Preis :io Pig.) ist am 15. Mai mit den neuen Sommcriahlpläne» erschienen. DaS kleine Buch, welches durch Zuverlässigkeit, billigen »Preis und bcgnemeS Format bereits eine große »Verbreitung gesunden hat, wird sick' auck' in dieser »euc» Ausgabe Freunde erwerben. Bcrmi'chteS. * Brieibcstcllu » g durch einc» Kuß. vor einiger Zeit empfing in »Berlin ei» schwerer Verbrecher im Zimmer deö betreffende» Untersuchungsrichters, vor dem ibn eine Unterredung mit seiner Ebenau gestattet war, den »Besuch derselben. Der Gefangene begrüßte in herzlichster Welse seine Gattin und gab ihr eine» Kuß, der auffallend lange dauerte. Der beobachtende Richter demcrktc, daß bei dem Kusse auö dem Munde des Ge fangenen ein wobl zusammengcrollteo »Papier in de» Mund der Ebegatti» überging. Daran,' trat der Richter aus die »Besucherin zu und erbat sich daö »Papier auö ihrem Munde. Erschrocken iolgte diese der »Ausforkerung, und cö stellte sich heraus, daß der selbe ein sogenannter „Kassiber" war, der sehr wichtige Mit» Wellungen enthielt. Noch bevor der Richter denselben zu Ende gelesen hatte, sprang der entlarvte Gefangene ans ihn zu, entriß ihm daö »Papier und zerriß cö in Fetzen. Dem Richter blieb nur ein Stückchen des Kassibers In der Hand. Natürlich wurde der Geiangcne durch sofort hcrbeigcrwcnc »Wärter in seine Zelle zurück- gcbiacbt und wird er sein Benehmen nock'zu verantworten haben, dock, bietet dieser Fall die Veranlassung, daß künftig jede An näherung eines Unke, suchungSgeiangei,ei, a» einen Besucher der» hindert werden wird. - D i e Prophezei „ n g Rossinis. Im Jahre 1808, wenige Monate vor seinem Tode, empfing der Maestro den Be such Adeiina Patti'ö, deren bevorstehende Hciratb gerate taS Tagesgespräch der Gcsellschgit bildete. „Ist es wahr", iragtc er sie mit einer Grimasse, „daß Du einen MarauiS bciraihcst?" — „Ja, Meister," antwortete die Sängerin. „Meine Tochter, Du begehst einen dummen Streich. Ein Weib wie Du kann nur einen König oder einen - Sänger bclralbc». »Abends c > nge troiic»e »Börsen. grau Ifurl, 22. Ma«, «Ibondo. Mr«, 202',». Lmatt'b. Lombard. „1°/.: i',0er Loose . Eilöcrrvttle K7>/«. k-apierreiite . Galizier Ocslerr. Ooldrenlc 83. Ungarische ^oldrente . 80er Russen —. 2. 7—» Neueste Ungarische Goldaul. - -. 3. Orient Ungar. Val'ierrcnte -. Ruhig. Wien, L!. Mat. Adkiidd. Lrrdil u>6.:». Siaatkl'. Lombard. —. Aualo-AiMr.B. . Navolooudd'or . vaU.gor - Padicrr. .ft.ßL. Lcstirr. c«oldrc„c . Ungar. Goldreuto N7.67. Morluotcn . Uug. SrcdN . Galizier —. — Fest ^ Par,s. LI. Mai. (Lcklusu) Nontc 51!,I7 Aulcibo IIL.»^! matt. IlaUencr b Siaaldbali» 7.>>>,2ö. Lombarden L7a.Lö. do. Prtorttott» !>,. Ug»plcr 3N0. Lcslcrr. Äoldrcnlc 82'/,. — gcsi. Pari« ,P rodu > lein. 22. Mai. iSchlnsL. Wci-cn Mai 28,m, Scdlbr.-Dccdr. 27,2.7. Pcbanvlo,. -virttni Mat Lcptbr.-Tczbr. »b.Lb. gelt. LiNdot Mai 7r.oc>. Ccplbr.-Dczbr. 7 ov. Clctgimb. «mftcrdan, (Pr ob» tlcin. -a Man Weizen Mat—. Novbr. 288. PclmuiNel. Roaa-n Mai 271. Oktober 287. PcbanMct. London >Gclrc, de mar !l>. 22. Mai. (Schind.) Weizen zu Moniaadvrelsen, Irüocr BcichLsl, «lest-lest, andere 0>elreidcartcn ruht»
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