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- Erscheinungsdatum
- 1881-05-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188105111
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18810511
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18810511
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1881
-
Monat
1881-05
- Tag 1881-05-11
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Monat
1881-05
-
Jahr
1881
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Dresden 1881. 3eN»^n» itc-lUL tt« 7 II,r I» In «ipediüon: Morinistraße >1, >t»nn«mn»»prci« »terlelMrNch durch dl« Poft »«,rk »o^„e., »ViartNM« lnielne Ruwm. >' Me. «usia^e 35000 Exempl. tzsir tteNüü^Ic einoesandier Mi- nnteripte ««acht sich die Rednclt«» »lü i rxdwdNch. ünierolen-Annahme auiwSrl«! -aaleuftei» u. It-aler inLain- dur„. verün. Wie», LeiViiil. Basel. vxtXni. granliuna. M. — lsiu». Mall» ln Berlin. Leipjia. Wie«, -ainbura. tzranksnrt a.M., Mün chen. - Laub» »<k«. inAranksurt a.M. — Bureau, d „Anvaliden» »««»".—u»,»«.p»ai>»,3>>»le» ch to. in Pari». L6. FkdrxanF. »Merat« «rrdrn «arreniira», I» 1>» ' ^ Nachm 3 Uhr anaenomme«, «onnioo»di«Milta,«l»»he. I» Ueuiladtnnr an «loche,»»»«»: »r. «-leer,»sie N,.»d>»N,ch«.«Uhr. — Der Raum einer einiv»ln»e« PeiiIjeiiekoüeii',Pi»e.Uin»eI»»i>t die »eile »ü Pige. «ine Baraniie iüe da« »üchli- t»»i«e Hrichcinen der Inserat« wird nicht »«»«den. An«»»rii»e Annoncen-Ausirö»« Io» an» undelan»rc»z>r>ne» und Personen inserrren wir nur ar»en Mr3i»»meran»»>,<ahlu«i> durch «riesmarke» »der Posieinlauiun». Acht Süden Iiüen id PI»«. In- serare sür die Montag»-Nummer ^«r »ach einem üriiia»« die sie»» »eil« « P!»«. s o dl Li a«v d«I» Eß iu allou Oriisson und ^uulitütvu vou dom killixstva bi« Lu dvm tvinntcm Ovvrv omptiolilt das s;ro8big l.ugvr 14 24Itin»rlLt 14, I'urlvrrv uud I. Ptago. Asviiiivtivu. 1^ 3^)bl6I1 iv«iii»vtt«i». HVwiiel- u e toizsuv» kabrillst) von den bis LU don k«li»8t«n (iLttimgou vlNt-todlou in ^uswakl und LU den <1«n1tIZt»r § L»r«t«v>, L vol»sn»üttvr, WiüssnliLu»str»»so >3 (ntzckst dem tivorxplLtr). UIi»t«rr«v iLv Lrzvaoffsenv und Xindor in »IIvn Lommer-Ltolkon, « I8«NS»« »»Krill,r«, omvüvlilt das Lrüiisito luLxor LU donlibar billiestou kreison . Äelrrler, H 14 14, t ». 1 Lt. 81 ^niort>8uii8sn nuek Idusz in kllrLsstsr 2oit. SS--SL-LL-«-: Nr 131. ! Wiüenin» «onr l». Mai: Barometer »ach Oskar Biisoid. AaUsirasic IS (Ai'dS. S II.) l j 771 MM., seil aesier« 4 Mi« >,«liegen. Tliermomeiroa,. n Reaum.: « ° W., nicdr. ! De u. I'I, » M hün.sie n»->n. 7" ->.i Nord-Wind. 'Bedeckt üteaen. i Aussichten iür ten II. Mai: Veränderlich, kühl, leichte Niederschläge. Mittwoch» 11. Mai. verantwortlicher Redacieur sür Pyllttschts Ur, Cinil v,crc« in Treode» Dem fidelen Begräbnis!, das der Reichstag dem Wchrstenergesetzc in voriger Woche bereitete, wird in der nächsten, allein Anscheine nach, eine ähnliche Bestattung der Bierstenergesehe folgen. Möglich, daß bei diesem nicht, wie bei jenem, ein Minister, wie 1)r. Lucius sür Landwirthschaft, drei Hand voll Erde mit in die Grube wirst. aber schon bettet der RcichvtagsauSschusi die Leiche des Bicrstcuer- gesetzcs feierlich ans und über ein Meines, so wird sie in der kühlen Parlamcntsgrust beigeseht sein. Ohne gleichzeitige Erhöhung der Branntweinsteuer ist eben eine Erhöhung der Bicrsteucr nicht ;u haben. Die Sache ist sehr einfach. Sonst wächst naturgemäsi der SchnapSverbrauch auf Losten des Biergcnusscs und kein Trunksucht, geseh hält diese unmoralische Folge ab. Wissenschaft wie Erfahrung spricht sich immer einmüthiger dahin aus, daß der in kleinen Dosen allerdings unschädliche und mitunter sogar günstige Branntwein genuß in allen Lebenslagen durch andere Reizmittel (Lafsce, Thee und vor Allem Bier) erseht werden kann. Die nicht wcgzulcugncnde Schwerfälligkeit und Trägheit des Geistes, die Neigung zur Fett lcibigkeit, die sich als Folgen übermäßigen Nicrgenusscs cinstcllcn, sind im Ganzen doch weit unschuldigerer Art im Vergleich zu den eigentlichen Schnapskrankhcitcn und sie treten auch in den Biergcgenden viel seltener aus als lehtcre in den Schnapügegcnden. Der Schnaps trägt außerdem in sich selbst den Grund zu einem immer steigenden Verbrauch, während das Bier Das nicht thut. Tie bitteren Stoffe des Bieres gehören zu den besten Gewürzen (Extrakten) im physiologischen Sinne, sie theilcn mit dem Lochsalz die Eigenschaft, die Nerven der Verdauungsorgane kräftig anzuregen, ohne sie abzustumpfcn. Dem Reichstage wird cs also nicht sehr sauer werden, der heilsamen Scheu vor der Beförderung des Alkoholismus durch summarische Ablehnung der Bicrstcucrvorlage einen klaren Ausdruck zu geben. — Von der Verlegung der Reichs bcbördcn und des Reichstages aus Berlin ist cs jeht ein Wenig still geworden. Die Berliner wiegen sich in dem Wahne, Bismarck habe nur eine leere Drohung ausgesprochen. Aus solchen Träumen giebl cs mitunter ein recht übles Erwachen. Das Geseh, welches für die Erbauung eines festen Rcichstagsgcbäudes in Berlin die Mittel mobil machen sollte, wird, obwohl es die Sanction des Laisers erhalten hat, doch nicht an den Bundesrath kommen. Seine Vorlage würde in zu schroffem Widerspruche mit der Bismarck'schen Drohung stehen und es ist deni Kaiser überhaupt nur vor der Bismarck'schen Rede im Reichstage unterbreitet worden. Ter Gcschcsvorschlag, Weintrauben mit einem neuen, Mchl- und Mühlcnprodukte mit einem höheren Zoll zu belegen, erscheint neuerdings im Lichte eines Prcssionsmittels auf Oesterreich, genauer ausgedrückt, auf Ungarn. Er richtet sich vorzugsweise gegen den Absah jener ungarischen Erzeugnisse und soll die Ungarn bewegen, bei den sich mühsam sortschleppcnden Verhandlungen über einen Zoll- und Handelsvertrag mit Deutschland auf die österreichischen Unterhändler einzuwirken, daß diese unserer Fndustric Zugeständnisse machen. Die neue Schuhzollpolitik drückt uns eben recht wirksame Waffen in die Hand, um das Ausland dazu zu bringen, uns Eoncessionen zu machen und eS gehört die ganze theoretische Ver bisscnhcit der Freihändler dazu, durch allerhand künstlich gruppirtes Ziffernwcrk die Schärfe dieser Waffe abzustumpfcn. Es grenzt das nahe an Feindseligkeit gegen das eigene Vaterland. Die Commission zur Bcrathung des Trunksuchtgesehes schaltete auf Antrag Rcichenspcrgcr-Llpc folgenden neuen Paragraph ein: „Inhaber von Gast odcr Schankräumlichkciten, welche an Gäste, die betrunken sind, oder außer dem Fall des Bedürfnisses an Personen, die erkenntlich das lO. Lebensjahr noch nicht erreicht haben und nicht in Begleitung großjähriger Personen erschienen sind, geistige Getränke verabreichen oder verabreichen lassen, werden mit Geldstrafe bis zu IM Mark oder mit Haft bis zu 14 Tagen bestraft. DaS verunglückte Volksfest im Prater hat einen Sturm der Entrüstung bei dem heißblütigen Volk der Wiener bcrvorgcrufcn. Es muß auch zu fatal sein, wenn 200,000 Menschen Stunden lang warten, um die Rundfahrt der Laiscrlichen Familie anzusehen, der Zug aber schließlich vor Gedränge nicht weiter kann, sondern ab- schwcnkcn muß und die Hundcritauscndc nach Hause gehen, ohne Braut und Bräutigam auch nur von fern gesehen zu haben. Es war eben nicht möglich, den lebendigen Mcnschcnwall zu durch brechen, der sich gucr über die grüne Au des PratcrS gelagert hatte. So mußte das Brautpaar zwischen den Wurstlbudcn im Prater, „Zum Eisvogel" und „Zum Walisisch", zwischen Bergen von Sa- lamiwürstcn und Käscpnramidcn sich einen Ausweg bahnen. Man kann sich die Gefühle der Bevölkerung denken. Alle Ucbcrraschun- gcn fielen ins Wasser. Die Männcrgcsnngvereine mußten ihre mu sikalischen Ovationen vor dem Brautpaare unterlassen, die Fccht- produktionen konnten nur vor dem Volke vor sich gehen und die 3 feschen Wienerinnen, die als Fcstjungfrauen der Braut ein reizendes Maiblümchen-Bouguct überreichen sollten, mußten die Reime ihres Festgedichtes unvorgctragcn lassen und drei Paar Mädchenaugcn schauten thränenschwer dem Bouauctte nach, mit dem ein Hosfouricr zur späteren Nebcrrcichung nach der Hofburg fuhr. Kurz, die total verunglückte Praterfahrt (auf gut wiänerisch, die patscbete Pirut- schadc) hat einen bitteren Tropfen in die allgemeine Volksfrcudc geschüttet. Der Zorn richtet sich nun gegen den unglückseligen Hofmarschall v. Hofmann, der noch rasch ein Hosdiner vor der Pratersahrt eingeschaltet haben soll und damit das verspätete Er scheinen des HofeS im Prater bewirkt habe. Frankreich verfährt sehr unwirsch mit dem Sultan. Dieser bat bekanntlich gegen die Pläne Frankreichs auf Tunis (laufen dieselben bloS auf ein Protektorat oder auf völlige Annexion hinaus) eine sehr würdige und feste Protestnote erlassen. Die Franzosen küm mern sich aber nicht einen Moment um diesen Protest des Groß- türkcn. Um seinen Hohcitörcchten auf Tunis mehr Nachdruck zu verleihen, will er mehrere Panzerschiffe nach Tunis schicken. So fort erklärt der französische Botschafter in Eonstantinopel. die französischen Schiffe würden die türkischen mit scharfen Schüssen empfangen. Der Sultan beschwert sich über diese absonderliche Unterhandlungsnrt bei Gcsammt-Europa. Das brutale Auftreten der Franzosen in afrikanischen Fragen entspricht ihren Traditionen. Auch bei der Eroberung Algiers wiesen sie jede Einmischung des Sultans mit LriegSdrohungcn zurück. Sic betrachten sich eben als die natürlichen Erben oder Herren der Nordküslc Afrikas und lehnen jeden anderen Einfluß daselbst als unerhörte Anmaßung ab. Frankreich streitet dem Sultan das Recht ab, sich Souverän von Tunis zu nennen-, das sei höchstens ein so leerer Titel, als wenn noch heute die Königin von England sich „Königin von Frankreich", der König von Italien sich „König von Eypern und Jerusalem" nenne. Frankreich dürfe sich um seiner Würde willen nicht vom Sultan unverschämt behandeln lasten. Es fragt sich nur ob hinter dem Proteste der Pforte noch andere Großmächte stehen, dann dürften die Drohungen der Franzosen von dem Empfange der tür kischen Fregatte mit Gcschükfcucr sich nur als Großsprechereien Herausstellen. Die Kriegführung der Franzosen gegen die Lrumirs bringt ihnen zunächst noch keine Lorbeeren ein, auf ihre bisherigen Erfolge dürfen sie nicht stolz sein, denn ihre militärischen Leistungen bestehen nur in rücksichtslosem Fouragircn und Plündern und nutz losem Zerstören des Eigenthums der Feinde. Allerdings bestreiten sie es, daß sic Verwundete würgen und Frauen den Bauch nus- Ichlißen (letzteres war bei der bekannten französischen Galanterie gegen das zarte Geschlecht von vornherein unglaublich), auch stehlen sie den Lrumirs durchaus keine Pcndulcn, was gewiß einen wohl- tlmenden Gegensatz zu der Ausführung deutscher Barbaren in Frank reich bildet; aber rücksichtslos zündet man die Hütten der Eingebor neu an, jagt Weiber und Kinder in die Wüste und zerstört, was sich an Eigcnthum vorfindct. Ein solches Verhalten, das wird kein Unbefangener leugnen, muß die Lrumirs unbedingt auf den Weg der Besserung leiten und sie vorzüglich geeignet zur Ausnahme der französischen Kultur machen. Aiernnoer von Bulgarien ist regierungsinüde. Sein neubacknes Fürstcnmum bezeichnet er in einer Proklamation als dislreditirl nach Außen, dcsorganisirt nach Innen. Er macht noch einen letzten Versuch, aus dem von Hnlbbarbarcn bewohnten Lande ein erträg liches Stnatswesen zu schaffen. Er jagt die Hälfte seiner Minister zum Teufel und legt dem neuen Ministerium eine neue Verfassung vor. Geht's nicht mit dieser, so will er die Flinte ins Lorn werfen und nbdanken. Alexander bezeichnet ausdrücklich die neue Verfassung als sein letztes Wort. So sang einst Heinrich Heine seiner Ge liebten, als sie noch nicht sein „ehelich Weib" war, vor: „Und wenn Du meine Verse nicht lobst, Co laß' ich mich von Dir scheiden". Neueste Telegramme l>er..Trrsvnrr Nocltr." vom lO. Mai. Berlin. Der Bunbeörath biclt beute Sitzung. Die Be schlüsse des Reichstags zum Naturalieistnngtigeictz wurden inr unannehmbar erklärt. Der aui Antrag des Viceprafitcnten Ackermann vom Reichstag gefaßte Beschluß betreffs der Reblaus ionventlon uurkc dem Reichtzlanzlcr zur weiteren Beraniauung üderwicien. Vorlagen wegen Abänderung tcü Zollkariw und Schutz der nützlichen Vogelauen wurden a» Ausschüsse vcrwieicn. Zur Bcrathung standen u. A. terncr die Beschlüsse tco Reichstags wegen aUtährlichcr Emberusung desselben tm Octobcr und Ver längerung der Legislatur: criodcn. 'Am 7. und». Juni findet der Allgemeine deutsche Lchrenag i» .Karlsruhe statt. Der preußische .KuItuSminiiicr hat angeortnek, daß keinem diele Versammlung besuchenden i/ehrcr zu diesem Zwecke ein über die Psingstserien hinaus reichender Urlaub ertbcilt werden darf. — Der Sozial demokrat Fritzschc i» audAnitrika wiederzurückgelchrt unk wellte gestern vorübergehend in Berlin. Berlin. Wagner reiste beute Abend nach Bahreutb zurück. Frankfurt. Die internationale Patcnt-Muslcr-Schutz- Aussteliung mit Gartenbau- und Balncologischcc Ausstellung ist beute icicrlich cröunet worden. Wien. Die kronprinzliche Vermählung erfolgte ln der Augusi ncrkirchc. Eine unabsetzbare Mciischenmassc wolmte der Aunahrt zur uircbc bcl. Unter rrompctenschall betrat der s-olzug tlc.Kirche.vom Kardinal Schwarzenberg unddcm.Klcrutzempiangcn. ?as .Kai crpaar trat unter den rbronhimmcl, das Brautpaar zu dem Bctschcmmcl. wo cs ein kurzes Gebet verrichtete. 'Aach einer kurzen Ansprache an dle.Kopulantcn und dem beiderseitige» Jawort erfolgte der Ringwechsel unter Glockcnklgug und Ge« webrialven. PariS. 'Nachrichten ans Tripolis melden, der türkische Gonderncur sei abgcsctzt, weil er die Forderung des tunesischen .Konsuls, türkische Truppen an die tunesische Grenze zu senden, zurückgewiescn habe. Petersburg. MclikoffS Ernennung zum Präsidenten des MinIsterksnIciiS wirb übermorgen publizirt. Berliner Börse. Von Ansang an trat beute ein eistschle- tencs RcalisatiouSbekürkniß t crbor wodurch tie Eouric zumeist Ermäßigungen crinbren. Fr idem war die Fenken keine matte, das Ganze repräsentirtc sich als gcinnde Rcstti n. Freilich kommen auch äußere Momeiste dabei iu Betracht, cb war in Wien keine Börse wegen der Vermihlnngsscierlich kette», morgen Ist Bußtag in Preußen. Oesrerr. E,edlt-U Ungarische I. Fra»zo>e» 7, Lombaibcn 4'/» M. niedriger schlie ßend. Deutsche Bahnen schwächer, ösrerr. fest, thestwciie böbcr. Prioritäten, besonders österr., still. Banken durchweg niedriger, so Discontogeictischast um istDeutsche um 3. Dresdner iuugc wie alte um ' e, Lcipz. Diöconko um l Proc. re. Fonds rnbig. hcrbciltnißmäßig am meiste» beachtet waren Russen. Bergwerke matt, Laura 2'/« Proc. schlechter. Industrlepaplcre größtenkhcils lcdhait gefragt, Neigend. Lokales und Sächsisches. - Se. Mas. der König nebst Gemahlin reiten heilte früh 6 Uhr Lö Min. nach Ems ab. Zur Verabschiedung am Balmhose werten sich klc Hoichargcn und die Spitzen der Bebördcn elnstuten. - Gestern irüb beebnc» FI. .K K. MM. der König und die Königin das DoU Merbitz mit einem Besuch, wobei stck' die allerhöchsten Herrschasten In der bastgen Restauration kurch ein GlaS Llmenabe crguicktcn. I. Mai. tie .Köni.st» äußerte stck' scherzweise: „Wir weiden von einer Schweizer!» bedient", da die frühzeitig ükcrrgschtc Kellnerin Im tieistc» Negligee dir allerhöch st,« Herrschaften zu bediene» gezwungen war und eine» ieucr- rotben Unkcrrock trug. Von dorr ad fuhren die allerhöchsten vcrrschaitc» nach dem Osterbcrg. Orden. ES empfingen DIakonus Mag. Fried,. Linke i» Erblödors, sowie l)r. msd. Müller tu Nossen daS Ritterkreuz >. Kl. vom Albrechtsooden, der Lcgaliousiekrctär der hiesigen Kali. Ruff. Gesandtschaft, Konstantin Lilvanskh, taö Komtbur kreuz 2. Kl. desselben Ordens und Polizei - Kanzleijekretär Frietr. Naumann, vier, das Verticnstkrcnz. Der bayrische Gesandte in Kopenhagen, Frbr. zu Fran- kensieiu. ist gestern 'Abend zum Besuch seiner hier weilenden Familie cingclroßen. Der Banguicr Otto Harlan hier ist zum Konsul von Kolumble n ernannt worben. — Deo älrcltc Geistliche der Parocble Neustatt-DreSden Herr A rcbiblaconuö Fooann Earl Hermann Riedel, ist am Sonntag nach schwerer Krankheit verstorben. In Ihm ging ein hochack'tungSwcrthcr Mensch und milddcnkciider Seelsorger der Gemeinte verloren. Seine letzte geistliche Amtirung war dte Präpara'io» der Konfirmanden; die Einsegnung tcrscldcn konnte er schon nicht mehr vollziehen, da er da bereits ertrankt war Er bat ziemlich dreißig Fahre lang an der DreSden-Ncustädier Kirche gcnirkt. - Dag o. Verzeichniß der beim Re chStage eingegangenen Petitionen cntvält deren nur wenige auö dem Königreiche Sachse». Die Handcltzkammer zu Leipzig gebt bezüglich des AichungsgesctzeS mit einer Reihe anbercr deutscher HantelS- tamnicr» konform. Eine größere 'Anzahl der Petitionen dteieS Verzeichnisses richtet sich gegen tie Erhöhung der Brgustcucr, aui obligatorische Fnuunge». Herabsetzung der GerichtSkoilcn, Adäudcruiia dev EivilcheaeictzeS rc. Als Kuriosa sind zu er wähnen die Petirionen eines Berliner SchncidcrmclstelS auf Errichtung clncö internationalen Gerichtshofs zur Entichcitung von Streitigkeiten zwischen den europäischen Staaten dchuiS Vermeidung der Kriege, eines Budberger Kaufmanns um Be» williguug von Geldmitteln zur Erbauung eines lenkbaren Luit- schlffcs, eines Fräuleins aus Wirbalien um Eclaubniß zur Ber» beiratvung mit ivrem Sticwatcr. — Die Petillondkommiffion deS Reichstages hat beschlossen, eine Petition wegen llcbernabme des K 0 r n e r - M u s e u m s in Dresden aus taS Reich dem Reichskanzler zur Berücksich tigung zu cmviehlen. llcbrlgcntz bat I>r. Peschel, so umsichtig er auch sonst 'Alles sammelt, waS aut Kocrner und Schiller Be zug hat und lo wenig er dabei vor dem Ankauf von Gegenstän den zurückschrcckt, die iene Dickster im alicriniimstcn Lcidcögcbrauch verwendeten, sich ein Hauptstück entgehen lasten. Ei» prächtiges Andenken an Schiller ist dem Märkiichen Museum in Berlin zngegangcn. Es ist ein schon anSgclcgtcr Scvreibsckretcir, auS dem Gaslvol uim Goldenen Engel ln Dresden stammend, In welchem er nach einer Notiz Schillcr'o i» Zinnncr Nr. 4, eine Freppc hock', ln Schiller s Zimmer stand. 'Nach de» bcigestlgtcn Attesten bildete der Schrank einen der Hauptgewinne der All gemeine» Deutschen Schiller-Lotterie vom Favre IL5C und ist von dem Dickster lange Zeit benutzt worden. Schiller folgte am II. September I7L5 icincm Freund Körner nach Dresden und blicb dort, adgcscbcn von einer kleinen Unterbrechung im Früb- jabr I7L7 tu Fhaiantt, bis zum 20. Full I7L7, um bann »ach Weimar zu geben. Er schrieb in dieser Zeit meistens au diesem Schreidsckrekär einige der „Philo opbffchcn Briete", den zweiten Akt des „Don EorloS", den „Verbrecher auö verlorener Ehre", den Entwurf und einige Szenen zum „Mcnschciiicind". den Ent» wnn zu einem Epoö ..FulignuSApostgtg" und sing den „Geister seher" gn. Fm M rkischen Miiieum wird der sehr wobl er- hgttcne Lchreibichrank zur Verwahrung von Handschriften be nutzt werden. - Der GcucralNrektor der Kgl. StaatSeisendahnen, Herr h. Fschirscl'th, bat sich gestern aus einige Fuge »ach Baden- Baden begeben, um einer Kontercnz In wichtigen Tariilragen bciziiwobnc», welche die siäiidige Fartf-Kommissio» der deutschen Eiieudahncii dort abhält. - Astsomstägli v sinket tn der am ll. Mai vorigen Fabres eingcwcii ton Kapelle unseres hiesigen Faubstummen- F » stItutcS iür die erwachsenen Taubstummen und ten EötuS der Anstalt "otlcSdienlt statt. Frdocv embelstt dieses Gottes haus noch alles kirchlichen Schmuckes, der tn unseren gevörloicn Mitmenschen, welche last alle Eindrücke durch datz Auge em- lstangcn, in erster Linie religiöse Andacht zu erwecken de,mag. Frau Hoirath Fcnckc, die Gemahlin d-S hochverdienten Gründer» uud Dircctorö der 'Anstalt, beabsichtigt »ocv tm Laute dieses Monates einen Vcrkauksdazar, verbunden mit Veilooiung, zu vcranstattc», dessen Ertraa zur wlffdigcn Ausstattung der Ka pelle dienen soll. Fm Fntereffe dieses christlichen Zweckes bittet man herzlich um Zuieuduiig einesVcrkauiögcgcnstandcS oder um Entnahme von Looic». - Dem lsteiiacu Geschlecht der A ngelsachsc» IstblSzum !>. nächsten Monats daö Handwerk durch stadträttstichc Bekannt machung gelegt, cs dort also nickst Wunder nehmen, wenn man setzt die Garnitur der langen Angclruthc» längst des EllsttromeS nickst erblickt, obschon an sich das Wetter ganz geeignet zum Fiichcn Ist. Von unseren Elbbcwolmcru genießen jetzt die Herren Störe, Zunder, Rapien, Bleien, Mgisii'che, Finten, Alanden, Barden, Döbeln. Schleien. Aschen, Karauschen, Roth'cbern, Barschen, Rothaugcn, Schmerlen unt Weißfische ihre Schonzeit. ES gickst freilich auch »och untere Flschartcn, die gelangen wer den dürsten, da aber die Herren Angler nickst ins Wasser sehen lind überwachen können, daß keiner der Urlauber anbcißt, so lst ici r richtig das Verbot dieser Frei-FIl i ercl Im Allgemeinen aus gesprochen worden, wodurch rer Fffchbesland nur gehoben wirk, - Bel der ictzlgcn Pflasterung des N c u in a r ktcS bleibt wobl Mancher stehen unk fragt sich kopffchüttclnd: Warum lo schmale Fal rbrcltc? wo doch Pia: genug da ist; warm» tie Laternen mitten in daS Trottoir? wo doch genug Platz daneben ist; warum eine Erhöhung des Marktes, stakt eine Adgrabnng? Wie schön würde sich die Kirche auSncdmcn, wen» eine Elte ab- gegradc» unt rings um die Kirche Stuten gelegt würden. Da durch würde auch die Aulahrt nach und von der Elbe wesentlich erleichtert werden, wäbrend die Falststinße nach dem Zeughaulc nur eine gerlugcu Biegung bedarf. 'Nach dem erhöhte» Niveau dagegen werken alle Häuser gedrückt erscheinen. Nock'ist cS Zeit! — Der seit Fabrcn monirle Ucb lstand, daß die Altstadt kein LclbbauS bat, wird »u» bald beseitigt 'ein, wenigstens sind dieEinlcltungk» getroffen. ES wird dasselbe ln taS Grinit» stück Frcikcrgerstraße 5 kommen. wclcvcS vorma S das srcibcrr- Ilch v. Fletcher s.he Seminar war. Bekanntlich hat die Stadt diei'cS Grundstück gekaust und der Rath wird in dasselbe eine Flüche der Sparkasse und eine deS LeibbauscS, eine Wcbffahrtö- polizciwack'e unk eine VoikSdiklffstbek lcacn. Die bauliche Ein richtung deS Gebindes wird freilich 58,ovo Mk. kosten. Der Umbau soll, wie wir börcn, sistort nach der Zustimmung der Stadtverordneten begonnen werten.
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