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- Erscheinungsdatum
- 1881-05-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188105074
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18810507
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18810507
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1881
-
Monat
1881-05
- Tag 1881-05-07
-
Monat
1881-05
-
Jahr
1881
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r 1,7 atuurl-srui, <t«o 7, il«1 1W1 «sldaleu, hinten «a« nten mit Ibre« zottigen Ziegensellen über den dsrk- - es ist ein ewig wechselndes Koftümsrst. Zivilen >aar vor einem berzapirelchen Gradmäler der tapste ^en Hole» hem Säwenpaar ^ Daleden und verstellen sich spielende Kinder: daneben beichtet eine «ömer u sie sollen arge Sünderinnen sein —: junge Priester plaudern >»it vornevme» Damen und zieven mit ipnen an brr- ientgru Kapelle der Peterskirche vorüber, wo das Hpgma der unbMellten Gmpsänarstß verkündet wurde; sie unterbrechen ibre Artigkeiten nur. dis ste an der Nachdarkapelle vorüber sink, wo rrase Messe grieirn wird, Fremde studiren mi» ipren Reise le Papstgrabmäler und die berrliche» Marmorbilb den. V A»»« «r»»I,n, «i». und di« IM da« «» Ia nur kur» Fremde studiren mit »anddüchern d" Z werke aus denselben, Vornehme und gemeine Römer und Rö- mertnnen. sowie Ausländer sinke» »»»iltteldar »eben »men zu brünstigem Gebete nieder vor der Bronzestatue des Apostel Pe trus, welker Im Laust der Iahrvuriterte die Gläubige» von der groben Zehe über l Zoll Bronzcmctall wcggcküßt und die beiden nächste» Zeven blankgcputzt baden. Denn diese PetruSstatue ge nießt e n enormes Austven. Die Glanbiac» veriidren sic erst mit der Stirn und dann mit de» Sippen; Mütter ballen ibre Kinder zu diesem Behüte empor! ich sab, wie ein sechsjähriger Zunge vinauiturnte. um die grobe Zehe zu küssen. Delikatere Nature» wnchen vorsichtig, namenttich ivenn ihnen der Vorküsier nicht recht appetitlich erschien, die noch nasse Stelle mit dem Taschen tuch trocken; iür das gewövnliche Volk existirt diese sttüllsicht ebensowenig wie da- Taschentuch srivit. Der groben Masse des Volkes in Italien - diese Beobachtung ist schmerzilch. aber nicht neu — ist die Form der Religio» Alles geworden; von dem Geiste der christlichen Kirche lebt nicht viel ini VolkSdewnlltsel». Wenn der Priester durch die »iederknieenbe Volksmenge schreitet, so hascht sie nach der Hand öeS da» Kreuz schlagenden Priesters und kann der Einzelne die Hand, die den Lege» spendet, nicht dcrübrcn. io berührt er wcnigsicns die Kleiber des Geistlichen und kniet er auch dazu zu weit, so kräpicht oder tächelt er sich wenig stens Etwas von der Lust herbei, welche die das Kreuz schla gende Hand turhschriitt; denn kiese Lust ist dadurch kür ihn besser geworden und in ihr macht er über sich dann das Zeichen dcö Kreuzes. So ist das erhabene Lvmbol der vom Himmel aut das Volk hcrabgeslevken Gnade durchaus etwas Materielles ge worden. Diese Veräußerlichung der GotleSverchrung wird cS allezeit dem Protestantismus erschweren, in Italic» zahlreiche Anhänger zu weihen. Unter solche» Betrachtungen und stetö angeregt durch neue wechselnde Bilder, gelangte ich auch zur Sa kristei der Petcrskirche. Dieser prächtige, kuppcigekröiire, mit an- tike» Marnwrsäiiicn »nd herrlichen Altarbildern geschmückte Ka- pcllensaak dient als Garderobe sür die Schaarcn von Priestern, hie zu den verschiedenen Verrichtungen des Gottesdienstes in der Kirche ununterbrochen kommen und geben. Aus Er orstWen tage» und dingen Dutzende bon Priestergewänder» und Hemden tue kle Eborknaven, in Farve», Schn tkc» unb Stollen aller Art. von Wolle unb Leinwand, Pelzvellerinc» und Lpitzeiiüberwürre — man glaubte sich i» eine Tbcatergarterobe verletzt, denn zwischen den Geistlichen bewegt sich ganz ungenirt das ircmdc Publikum. Niemand nimmt Hiera» Aiisloü, höchstens >o ein schwcr- tälliger, begriffsstutziger Fremder wie Unsereins. Hingegen bat das Kirchenregimenl höchst aullalligerivciie Ansloß an einem der herrlichste» Grabdenkmäler genommen, welches die Peterskircbe schmückt. Unter dem Sarkophage Pauls Ul. iagcr» zwei mar- inocnc unvergleichliche Frauengestalten ^ die eine, eine Greisin, stellt die Klugheit dar und trägt die Gcrichtszüge der Mutter des Pavstcv: die andere pmonlstzirt die Gerechtigkeit und ver ewigt die klassischen Formen der Schwägerin Panis III. GS ist geradezu wnndcrbgr, wie der Künstler, Wilhelm dcila Perla Ist sein Name, z. B. die weiche rnntiiche Hand der schönen jungen Frau charakteristisch nnrccschcitet von dcr knöchernen Hand des alten 'Weibes, Dieses liegt da, den Bniea unk Leib uiibcrhullk. — Iedernrgnir wird die Meistcrbatiigkeir dieses ssnir eine» Bild hauer »ich« gerate bcgeistcrrrccn Vorwuriö dewuntern. Um io lächerlicher ist eS, daß die Prüderie des Kirchcnrcgirncnts um Leib. Lchosz und Oberocine des inngcn üppige» Weibes - ei» Blcchgewank gcwor'c» hat. Es machte »rir Span, zu heodachtc», wie Hunderte von Fremden, Nciiebnch sogleich irr der Hank, an dieser Barvarci verübergingen, ohne sic zu bcrnerstn - ragt doch der Osvli-tzeiG tziichks davon ! 'Auch der vatikarnschei! VcnnS, cincin der schönste» Meisterwerke dcr Plastik aller Zeiten, bat die ab geschmackte Prüderie dcr päpstlichen MuscllnrSdircklion ei» ball Uches Biechgew nid nur Leib »»d Fiche geworren, 'drei.Michaelis irr Straschurg hat in einer Zeitichriit sür Archaeologic über dicieü berüchtigte" Blechgcwaud criie» ausgezeichneten Awiatz gcichric- > berr - leider ohneEnolg. Doch genug von kiciem vatikanische» Blechs — Gestern wohnte ich, wie schon erwähnt, einer Oer»-! aufführung bel. Das Theater Eostgrizi gab die Airikancrin — die Titelrolle war in den Händen eines Frl. Fossa, einer Prima donna von krellüchen Bütteln und guter Schulung: der Tenor, Tarn, würde i» Deutschland tau,» einem Lkadtkheatcr-Piiblikr»» genügen - die Römer aprlautirkc» ihn, jedoch lcbhaik! gnllcr dem Ball waren 'ämmtlichc Sr'lisicn »uc mittclmäsllg und Alle trc- molirten ging Unenrialichste. Inicrellankcr als die Vorstellung — nur das Orchester hielt sich äußerst brav; die Maschinerie des Schiffes im Orkan des dritten A tcs stand tlei unter Innern in Meerane M Traum gewesen, ach Io holv und so kurz - Die vom könlgl. Ministerium tes zur Erörterung der Vcrbältntffc der Meerane - Glauchaner Kleiderstoff-Fabrikation znsammtnbkru cnr Kommiiston — Herr» Vorsitzender Ged. StegierungSrath Btttchrer von hier ist - bat zunächst beschlossen, in de» Stättrn Meerane, Glauchau, Mül len und Oelsuitz 20 Fabrikanten, 84 Handwrbrr. >4 Arbeiter und Arbeiterinnen mechanischer Wrbereieti unb eine Anzahl Garn- und Waarcngrvssovändler. sowie Färber und Appreteure mittelst denselben vorzulegendr» Fragebogen »»» AuSkunIt zu ersuche». Gestern Abend war die Frist zur AntwortSertveilung der Besragten lim. - Zu einer Zeit, wo die hoven Bntterpreisc vielen Familien Kopffchmerzen machen, ist es gewisi erwünscht, eine Firma kenne» zu lernen, welche vorzügliche, reine Taiclvntter »er und klappte nicht — grad wie das Publikum, stellung und in de» Pansen tobic und l rrnrte cs, dall man sich eher bei dcr seligen Wittwc Magnus, als in dem erste» Opern 'Thraker NomS zu wähncn glaubte. Selbst die Anwcieiibcit der Königin Margarethe hielt das Publikum nicht ab. seiner Ungc- duld über verzogene» 'Beginn und zu lause Panien einen höllenmälligcn Auödr >ll zrr gebe». Man klatschte, puff, schrie, tobte, brüllte, trampelte; allerhand Thicriliinrnen und Wisser- piellen ließe» sich hdrerr, die mirgevrachien Hunte finge» an zu heulen — war das die Vorbereitung zu einem Kunsigeiiull? Das Publikum hatte allerdings guten Grund zur Ungeduld. Was sagt eln bcrchrcnswürdigcs Dresdner Publikum dazu, ball ble Vorstellung, die um ^ Uhr beginnen lollie, noch um 'W Ubr nicht arrgciangcn hatte? Wag dazu, dall zur» Aurbair des Schilles ein Zwiichenact von 5<> Mlnuierr rrokhig war? Solche Panierr würden dem Köhlcr'ichen Büllct in Dresden als ein wadriö LabRl erscheinen, hier waren sie unerträglich. Dcr dritte A t begann ,12 Uhr »nd dauerte M-Ltnirde. Nach ihm veriiell ,ch ermüdet den „Kunittnnpei". Aus einer Neccrrston habe Ich beule wirb erleben, dall die Vorstellung I Uhr -1.', Mi», nach Mitternacht zu Gute gegangen ist. Dazu gcbört italienische Geduld. — Girren ergcntbüimlcven Zwiicvenrall bildete das Er« icheinen der Königin im Theater. Sic trat während des ersten ActeS in die Hv'loge. Sowie die Königin in Begleitung der Fürstin PaUavacirir an die Brüstung trat, erhob rich das ge lammte Theater in allen vier Ränge» und ei» Beiiallsturm brach los, der, mit allem Reipckr zu vermclbe», bezüglich der Leiden- schaitlichkeit dieser Südländer nur in den ZorneSauSbrüchen dcü Publikurns über die Zwiicherrarislänge reines Gicichc» fand. Sofort unterbrachen die Länger ibre Partien: die Solisten und das Cdor der StaatSräthc »nd Znguisitoren ttürmten an die Omperrrcibe des Sonificuclaslenü vor; die Kapelle Hörle aui zu spielen und ging von de» Meycrbccr iche» r'Relodie» zur ilalie- nische» tlialionalbyinire über; das Publikum sang sic sichend und Tücher schwenkend mit, die Königin perneigte sich dlcimai huldvoll bankend, und dann ging die Vorstellung ruhig wciler. — Die Reise hat mich inzwischen nach Neapel und Gapri ge führt. Nach den Kunstgenüssen Roms schwelgt sich's mit rechter Grbolnug irr der entzückenden Natur Neapels. Hier kam mir eine Empr'ebluirg des Wcingeschärtö vo» Hinr ch cn aus Dresden iPrageu'trahe ->6» an einen Geichästouennb sehr zu statten. Dieser junge, stredurme Geschättsmaii» sührt reit einiger Zeit italienische Weine in Sachsen ein, und durch ihn Icririe ich in Neapel ei» beuticheS Hautz kenne», von de,» er einen Tbcil seiner Rurigen und doch so wunderbar gut bekommenden Weine dc- zirvt. Ich kostete hier Gapcl-Weinc. Urervmuo UiwisU und Falerner a» der O.uclle bei den kleinen Wcinbaucrii, die senc unveriälschten Marken selbst erbauen. Wertbvoller war cs mir ietoch, dall ich in jenem neapolitanische» Weingeichäit einen jungen Onesingnn ans Zwiaan kennen leriue. dcr mir vier Führer wurde. Und eines solchen bedari dcr Fremde in dem schönen Neapel mir ieiner Bevölkerung vo» Bettlern, Betrügern. Lvitzdubeu und Räubern gar sebr. Man kann von vielem Glück sagen, wen» man diele sonst io wundervolle Stadl nur mit Ver tu,! ieincS Lchnupstuchcs wieder verlässt. Von meinen eigenen irrlebnisien, von der Beneignug des Vesuvs, vom BeiuchePom- pchS, dem wonniaen Au'cnthalte in hapri und dergl. erzähle ich v elleicht einmal in einer rub'gercn Stunde. Lchlieistich ist Ler Ionrnaiist doch auch ein Mensch, der auch ein wenig nur zu laus den dekaunten Schweizerelen der Rittergüter Maltitz unv Glossen bezogen» zu einem Preise verkauk», den man durchschnitt lich >ür gewöhnliche Lanbbutler dez»ibit. Diese Butter zcichnct sich durch leinen, nullartige» Geschmack ganz besonders aus. kommt wöchentlich dreimal hier Mich an und kann nur in Folge grollen Umlatzes zn dein Preise von A> Pi. pr. Stück in der Butter- banblung von Gd. Prelsi, gr. Schiellgasse 17. vcrkauit werden. — Weiller Hirich. Die Besucher und Gäste unseres ozonreichen Kurortes sind erfreut über die höchst vortheilbatten Veränderungen. welche mit ccm hiesigen Gastvote vorgcgangen sind und noch Vorgehen, seitdem derselbe von einem neuen streb samen Winde, Herr» Pietzich. käuflich erworben worden ist. 'Nicht bloS vie inneren Räume, sondern auch der prächtige schat tige Garte» mit seinen hübschen Pavillons sinv anis Beile reno- virt worden. Aulierdem bieten Küche und Keller »ur Gutes bei civilen Preise». Wenn iünalt ln diesem Blatte zu leie» war, es seien hier kür diesen Sommer keine Logiö mehr zu haben, so bcbarr dies einer Berichtigung. GS wartet noch man cher Hausbesitzer aui Minder. — Zn Bctrcft brr Zoologische» Garten-Lotterie bürste die Mittdeilung von Interesse lein, dall bei dem Ginkans dcr Gewinne im Allgemeinen das Prinzip icstarhalien wird, die getauften Sache» nicht zu dem Prelle als Gewi»» cinzustellen, wie solche auö den möglichst billigen Quellen zu GngroS- und AnSnabmepreisen erworben worden sind. Gegenstände somit z. B. die mit ea. 18—14 Mark oder ca. 84 2« Mark im Handel sind, pon dem Komitee aber zu ist und 8«>Mark, oder ein wenig darunter und darüber acgnirirt wurdrn^ wcrtrn demnach als ist- und 8st-Markgcwin»e figurircn. Gs »i»d dies Vvrtbeile für die Gewinnenden, die nicht überall zn finden sind, — Am Tage der Vermäviung beo Kronprinzen Rudolf von Oesterreich mit der Prinzessin Stefanie am '.».Mai Abends!» Uhr werden dieHöhenzüge des höhmiscvcn GldtdalcS iämmtlich durch grolle Feuer erleuchtet. Die Anregung dazu geht vom Ge»tralauö,chnll des G^birgvbrreino iür die böhmische Schweiz auö. Kanonensch'äae in Tctichen-Bodcnbach geben das Signal zum Wiiang der Beleuchtung. Heute ,-onnakrnb werden die Herren Hartwig n. Vogel. Gbokoladen- und Gonicktureniabrik iRoienstralle :»2> freien Gin- tritt genatten zur Bcsschtigniig ihrcS grollen Sch a n stüctc 0, welches demnächst »acbHalle zur'.'lriösteUnng wandert. Dasselbe besteht i» einer lebcndarollcn Figur, das ^Ghokolatenmädchcn" darstellend, weiche neben einer prachtvollen Fruchtschalc und Uinstpollcni 'Bllimenbouanck eine» Teller mlt Ghokolatc präscntirt. Das Ganze bildet ein Klinllwcrk und ist aus Ghokolade und Zuller geicrtigt. — Nall'dem Herr Kgl. Kapellmeister Wagner in Pension getreten, gicbt das Trompeterchor dcS Kgl. Sächi. Gardc- reiter Ncgimcnto morgen iSonntag» ülbenb sein erstes Gonccrt im Saale tcs Tria n o n. — Die Belegung der 'Anauiinsvrüllc mit den Picrdc- ! d a S n g l e i i c n . bcz. die Nenpslaitkrring wird nun erst am l Ist, d, beginnen. Gs wird aber dann Tag und Nacht gearbeitet ! und so lange diese Arbeit dauert vielleicht 7 b>S 8 Tage — aller Fährverkehr ani die anderen Brüllen verwiegen. — Die Rcitaurat on zur „Germania" iAIt'rechistr. Istlstj ! lütter 'llcitniig des Herrn Jul. Spenncr iü> rt bekanntlich alb !bihcrischc Lpezialltät Aschallenburger Bier »nd hak davon in, diesen Tagen auch eine Probe des Bockbieres zum Ausschank! erhalten, das seinem Grzcuaer nur zur Glwe gereicht. — Gin hier zugereister junger Student bat sich in vorver- gangcncr Nacht i» seiner Wohnung vergiftet. 'Nach langer Untersuchlliigsbait hgl nunmehr Herr Wen gl er, der vormgligc Betriebsdirektor der Himmcliahrt- Flliidgrnbc zn Freibcrg. seine Freiheit wieder erhallen, »achte»! sich seine Unschuld an dem bekannten grollen Schacht-Unglück heranggcncllt hat. Schon «rüber ward an dreier Stelle mitgctbeiit, das» mit Mcifien auch einem Gtadlisse- niknl umgewaiidcll n ird, würdig, zu dem altgotbischcn Pracht bau der Burg zu gehören. Die bauliche Ginrichtnng des Burg- kclierS wird Gndc Juni icctig gestellt sei», die iieugcdautcn Räume wie das Mcnvlcmeiit sind im gothiichc» Stvi siiminungö- voll gchallk». Z,n dem 'Bnrgkcller gehört auch daö durch seine prächtige Umsicht uni Mcillen und Umgegend bekannte geräumige Platea» mit Garten. Gs wird hier ein Gtahlrsscmcnt cnlstehen, wie cS herrlicher gelegen tgmn irgendwo zn finden sein dürste, und dall dasselbe alöbalb Wcltrui erlange» wird, dgiür spricht der reiche 'Ticsuch, den die AlbrechtSdurg von Ginheiiniscbcn und namentlich Fremden alter Nationalitäten emptängt: im verflos senen Jahre wurde die AlbrechtSdurg von circa 8st,ststst Mit menschen besucht! - Gine sprechend ähnliche Photographie vom verstorbenen Direktor Schöps ist ans dem Atelier von Köpke iMoltkeplatz» hervorgegangcn und heute bei Woblrab am Altmartt ausgestellt. P o l i zei v e r i ch k. Am 24. d. M. findet aui dem Platze am Böbmischen Balmborc die alllährliche Dros ch kc»rcvue statt. — GS wird daran erinnert, tatz während der Goriv- iah rtcn im König!. Grone» Garten das Fahren mit Kinder wagen in bei, iür die Fahrten bestimmten Theilen des Grollen Gartens, insbesondere aber im Bereiche deS sogenannten Palaiö- vterteis Untersaat ist. — Dcr Dresdner Kinderveilanstalt hat dcr verstorbene Herr Rcntic r v' ohsc lst.Gist Mark und dem Angcnklankenheii- verein Iststst Viark ansaeietzt. — Ginen ans 'Nenbcrg i» Stehermark gebürtigen Kurgast in Karlsbad fand man dieser Tage beim Restaurant Neu- VersaiileS mit durchschnittener Kehle vor. In seinem Notizbuch lag neben einer Summe von 2st5 Mk. baaren Ge'des die Gr- klärnng, dall er sich getödtct habe, weil ihn die Sclnlgrir nur deshalb nach Karlsbad geict'illt batten, um ihn loö zu werden. — In G i b c li st oll ist dcr 2',r Jahre alte Soh» tcS Ltilleis Fürchtcaott Hevinann, 'SiamcnS Hans, am Vormittag des :r. dg. in dcr Nähe der Goldvachllchcn Mühle in den „grünen Graben " geiallen unb ertrunken. Trotz ver nahestehenden Gebäude ist dab Kind beim Hinelntallcn in das Wasser nicht gesehen worden, eb ist daher weiter geschwommen, endlich i» das Flutbbett der Mühle geratben nnd über das Wasserrad hiinveggegange»; in hiesiger Stadt in Zeit von Wochen der vierte Ungiülltzrall. — Mit dem am 2. Mai, Abends 8 Uhr >:» Mi»., in S ch ön- heidc angekommcnen Zuge bat sich der wegen »ngcbüblilchen Betragens anü der Arbeit entlassene Njäbrige Bürstenpollrer Richard Julius Rannachcr auS Schönbeite bei üibenstoll, in der Näve der Gustav Brctschneider'schen Papierfabrik, überfahre» lassen. Rannachcr s Kops war voUttändia zermalmt, so ball dessen Leichnam einen schauderhaften Anblick gewährt haben soll. — In der Nossencr Gegend haben kne Landwirthc heuer be reit- sehr mit Feld in ä u i c n zu kämpstn. - Im domsiistlicheii Walte zu Sdicr bei Bautzen ist am Montag durch einen läiährigen Jungen ein Walvbrand veran lasst worden, bei welchem 50 Ar zwölfjähriger KleRrnbestand nieccrkraniite. — Am 4. do. sprang in Döbeln oberhalb der Giiriihahn- brülle ein Mann ins Wasser, wurde inkcll wieder bcra»Sgcs>icht und ins dastge Amtsgericht abgelieiert. da sich in ihm ein Markt- Helfer aus Leipzig entpuppte, welcher 80 Mk. unterschlagen und da- Geld grbhtentpeiis durchgrbrachk hatte, in Oberwies mit besonderer Neigung kür Magen tiucd abaestattet und 20 Pfund mir nt hak haben :r der Dresd-' pxx baniichen dfrircucrung der Albrechtsbnra in M Vor rer Vor-per an ter'eiben gcicgene Bnrgkcller zu cir ^ — Dem « nch^>tl!c^n Besuch abaestattet und 20 Plunb Würste und L Stück Brove mitgenommen. - Am 2. k. brannte die Scheune und «in Nebengebäude der Heyinann'sche» Spinnerei ln Schbnfolb bei «nnaderg nieder. Durch den Turbinrnraum war tat Feuer bereits dis in die Fabrik selbst gedrungen, warb indessen noch reLttkikla aelbscht. — Als die Ghcsrau bet Guttdesisel» Hemvel in ScholO« bei Glsterberg am Dienstag slachmittaa wädrrnb des Gewittert vym Felde »ach Hause ging und zwei Ochsen vor sich heNrieb. subr plötzlich ein Blitz vernieber und »Sdte»« die beiden Thiere. Fra» Heinpel ward auch etwa« betäubt, iedoch ungefährlich. - In NeugerSbors stürzte a»n Mittwoch der Ziegel decker Otto and Zeitbail, von einem Haulc. au« dessen Dach er arbeitete, berab. brach ein Bein und verletzte sich rav andere schwer. — In einem Bäckerladen zu Müllen St. Niela« wurde schon im 'November vorigen Jahres ein Ginbruch vermcht. aber durch einen Medikaster,, der an der Wand stand, durch »velche die Diebe eindrlngen wollte», gebindert. In der Nacht zum Dienstag waren die Diebe — wahrscheinlich dieselben von damals - glücklicher. Sie haben «I» Loch in den in dem Par terre gelegenen Verkauiviaden aevroche» unb außer einer Kuchen nicht weniger als R» Stück k Piund-Brote gef« - In Leipzig studiren zur Zeitlvier Priiuen, j bisher Inskrtblrten - Prinz Grntt Won Sachsen «Meli Grdprinz Heinrich ZXVlI/Reull j. L. unv Prinz Hrivrich Reull zu Köstritz — kam am Sonnabend Herzog Georg Alexan der von Mclllenburg-Strelitz, der sich als Stukirender der Rechte unv Gamcralia Iminatrikulircn ließ. Bitbrr hatte er aus der Kaiser Wilhelms-Universität Strallburg stubirt. Erbat sich im Hotel de Pruste mit seiner Begleitung elnciuartiert. - Aus fürchterliche und seltene Art kam am Sonnabend zu Köhrau dcr Arbeite» Hrinrmann um sein Lebe». Gr hatte sich »eben der Schenncnteniie i» ei»«» Strobhauien gelegt unv war ttst rliigeschlasen. Da kommt die Dlenstmagb, um Stroh iür de» Kubstall zu hole». Ohne eine Ahnung davon zu habe», das, Jemand in dem Stroh liegt, stößt sie mit der Mistgabel krättig hinein, wird aber sofort durch einen entsetzlichen Schrei erschreckt und sieht mit Schauder», dall sie den Hrineniann kiel In den Kops gestochen hat. Der Unglückliche verfiel vor Schmerz i» völlige Tovsncht und verstarb nach wenigen Stunden. — Ghem »itz. 0. Mai Die Pöllneller Brieftaube,,.Gesell schaft wird in diesem Jahre zwei PrcISwettslteaen ver anstalten und zwar kaS eine für alte Tauben von Wien, da» andere für iunge Tauben von Gvemnitz aus. — A», 4. tö. Mts. brannte in Schönbach bei Löbau die Israelische Gartcnnahrung nebst Scheune ab. — De», i» Fa I ken ste i n «lationlrtt» Gendarmen ist eS gelnngc», in de», Steinmetz Klinger aus Bergen Denlenige» zu r erbastcii, der dringend verdächtig ist. am 1. Ostertriertage bas Günel'iche Gut i» Bergen in Brand gestellt zu haben. — Dem Besitzer dcr sog. Bauermühle in Langenau bei Döbeln wurde am 18. April v. Z. inteige Woikenbrnä S der gröllerc Theil seines BesitzihninS zerstör»; was damals das Wasser verschonte, hat an, 4. d. dab Feuer vollendet, mit Ausnahme der Scheune wurde das Mühlciigut ei» Raub der Flammen. - Durch Blitzschlag ward am Dienstag tag Wohnhaus sainmt Scheune und Schuppen des Maurers Johann Freude,>- berg in MöhrSdoes eingeäschert. — Ginei, intcressaiitcn Fang »lachte a», 5. k. AbendS die Polizei i» Freiberg. Gi» Hochstapler, verbeiratbet, Vater von einigen Kinder», übte schon seit einiger Zeit taS Geschält ans. sich i» verschiedene» Städten, wie Dresden. Gbemiiltz Wittwc» und Mädchen als HeirathS-Kandidak varzustellen, wo bei er gewöhnlich seine Oplcr um nicht ganz unbedeutende Geld summen brachte, io u. A. eine Wittwe bei Pirna um 1000 M. Derselbe schwindelte der Letzteren u. A. vor, er sei Grollkapitalist und habe Summe» vo» :»0.00 und 84,Oi>OM. n. verschied.A. m. ani Rittergiitcr» und legte »icistenv seinc» Opier» gefälschte, mit adelige» Siegeln versehene, aut «ein Vermögen bezügliche Dokumente vor. wodurch er sich bel denselben festes Vertraue» erweckte. Bei ieiner Verhaltung wurde» noch 800 M. von de» der Wittwc erschwindelte» lilOO M.. sowie mehrere abtilge Pct- schalte und die erwähnten Dokumente vorgekundcn. Nicht u»- iiiteressant dürste es sein, tat, bei demselben eine Quittung über ein in den Dresdner Nachrichten vom«, t. erschienenesHeiratbS- Geinch mir Gl'istre „Anichlulj" vorgenmkcii wurde, worin derselbe neue Opier suchte, was nun aber vereitelt sein dürste und wirb demselben die Lust zum Hcirathen sür einige Zeit vergangen sein. - Landgericht. DcS Wuchers angckiagt erschien gestern der ehemalige Restaurateur Friedlich Reinhold Haierkoru ans Lenden vor der II. Strafkammer. Ani Grund cincS Inserates in de» „Dr. Naä'r.", die Beschaffung von Darlehen an Kavaliere bete., batte sich ein Oknzicr der Straßburger Garnison »>It dem Angeklaate» brieflich in Verbindung geletzt unb erhielt guch naci, lange» ttmschweiien die Zusage, gegen Einsendung eines Wechsels den gewünschte»Betrag geliehen zu erhalte». DerAuilraggebrr erklärte sich bereit. 50 Ni. als Leihgebühr an HaRrkor» zu ahlcn, ichlllte auch zniiächst den erforderten Vorschuß von 10 M. und später eine» Wechsel vo» :i8i»M. ein, erhielt Iedoch inSgeiammt nur 2:t5 M. in baar anögezabli und dcr Angeklagte hatte sich sonach cincir Betrag vonb'5'.lN.verschalst, der i» 'liiillsicht ans die2',R»ona!- liche Lclhzelt einem Zinsfuß von ütcr I2i> M. eirsprlcht. Haferkorn, dcr in seiner ersten Zuschrift an den Offizier bemerkte, er seldst habe Geld disponibel, In der That aber nur alö Vermttttrr aui- trat, bestritt zwar nicht, nur 2:>5 M. an den 'Nnitraggcber gc- zah t zu habe», suchte aber nachzuweisen. baß er nicht zn viel gefordert habe und wieö ani seine vielfachen Bemühungen, Ne zur Erledigung des Geschältes erforderlich geworden seien, hin. Herr Staatsanwalt Iustizrath Rcichc-Glienstrrll erkannte an. haß im vorliegenden Falle weder von einer» Nothslanve, noch von der ilncriahrenhcit des Auftraggebers die Rete sein könne, da gegen habe alö erwiesen zu gelten. daß bgö Reguisik deS Leichtsinnes vorhanden gewesen und letzterer in wucherischer Weise von der» Angeklagte» auögebeutet worden sei. Inr Anschluß hicrgn beantragte Redner hie Ver- urtheilung H'ö gni Grund von 8 :i02 des R.-St.-G»-B. und demgemäß erkannte die Stra'kammer auf 2 Monate Gesängnlß und 100 M. Geldstrafe. Letztere ist im Falle der Uneinbring lichkeit mit einer weitere» Gesängnißsiraie von 20 Tagen zu iub- stituiren. — Ter am l!i. Juli >80l zu Schöna bet Schandau geborene, noch nnbcstrasie Bäckergeselle HanS Heinrich Adolph Hering »rgchte sic» dcr Vornahme unzüchtiger Handlungen, ver übt an einer» noch nicht 12 Jahre alten Mädchen, schuldig und wurde biescrhaiv dem von Herr» Staatsanwalt von Beschwitz gestellten Anträge gemäß zu 10 Monaten Gesänaniß verur- tbkilt. - Am I«. März war dcr schon wiederholt, baruntrr zweimal mit Zuchthaus vorbestrafte Handarbeiter Friedrich Slug. Hrvbe aus Polciiz mit dein Handarbeiter August Haschte aus der» Wege nach dem Bahnhor in Pirna begriffen und bel diese» Gelegenheit soll er, de» angetrunkenen Zuttanv H'ö benutzend, denselben durch die falsche Vorrpiegelung, er wolle Immer vorauS- aehen und die FahrbilletS löle» rr.. 2 M. NO Pf., sowie die Taschenuhr im Werthe von lO M. abaeschwinbelt haben, angeb lich unter dem Vergebe», ec wolle vieselbe einstnAIen auidcben. Am 24. März kam der Patron auf der Waldschlößchen- Brauerei angcstieielk und stellte sich daselbst als Abge sandter dev Gutsbesitzers Hartig in Polenz mit dem Be merken vor. er sei von demselben bcauttragt, 2 Fässchen Bier zn bringen. Diese Angabe» entbleiten allerdings kein wahres Wort, doch glaubte »ran tem Schwindler dazumal und händigte Ihm 2 Fäßchen Gerstensaft im Werthe von 1l M. io Ps. aus. Im letztere» Falle giebt Hchde den Thatbestanb der Anklage ununnvuiikeir zu, dagegen leugnete ec im Urbrlge» und wurde er auch i» Betreff des ihm zur Last gelegten Er werbes der Ubr auf betrügerischem Wege trelgelprochen. Da- Erkenntnis! lautete aut l Jahr i> Monate Gekängniß und:i Jahre Ghrcnrechtsverllisl. - Strafkammer IU. Wege» Vergebens gegen K 10 des Gesetzes vom 14. Mai 1870 betrcNcnv den Verkehr mit Nahrungsmittel», Genußmittclnu.s.w. hatten sich bieKaufirute Gebrüder Louis Hugo unb Georg Fcrriiranb Pohle zu verarrt- wortcrr. Die Arigciä'ttldlntcn ließe» vor Weihnächte» des vor. I. wiederholt in Dresdner Blattern Imcrate veröffentliche», wo nach sie indische» Zuller zu anllerorrcntlich billige» Preisen zum Kau<c anempsoblen. linier blerrn Verkauf-artikeln vcrslevt man bekanntlich sowohl im Publikum, al» in den Kreisen brr Han-
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