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- Erscheinungsdatum
- 1881-04-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188104302
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18810430
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18810430
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1881
-
Monat
1881-04
- Tag 1881-04-30
-
Monat
1881-04
-
Jahr
1881
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Liresrlvo 1881. »»«llnrnikuNvretl vtertelMrNA »Marl «'PI»-.. dun» dt, V»st SM°r!7d Pt«, »In,«>n« Oll»m so Pt«,. »ufl,,,3VOOV «re»»«. 7lir dl,«inaesandter M». iwtcrtfl, mack, fl« dt, ««dactt», lltcht vertlndltch. üu>rrole«-»an«d>»c avlwttrl«, t-aat«»»«»» ». vual«, tn Ham burg, Berlin. wteu.Lclvjig,Basel, vretloii, granksurt».«. — >Ud- SZ.fl« tn Berlln. Lechtj«. St«, Hamburg, granksuat a vi., Müll- chen. - »and« » »a. lnFranNurt aM. — Dureaux b, ,,A«»a>t»«ll» dank". - «»,»», 0»ll0e, bullt», L ta. in Pari». S6. ^Ldrx»N8. -Mar««« »«de» «»ri»llt»«tz« l» »t« »«chm » Ubr »n»«»im«, Bannt»,,bt»«»tt»Ml»U»d. y, «eustadi llur»» Sache«!»«»: ,r «»»er»,',, «r.bbt»«achL»Uflt. — Der »au« ein« etnlvalti,« Pettljetw lobe» IL Psg^Stngesalldt Eine »arintie tllr dal «jichft- tii,i,e Erlchetllen der Inserate wtcd nicht ,e,«d«n. «u»»!irttM »llllancen« vuslrage »an un, undetannloSirme» und Vertane» illserire» wir nur ae,en GeL»u»^«n»»,A«t»»>»ngd urch «rtesmarten »der -allein,adlung. »cht Bilden kalle» lü P,,e. All- serate sür die Manta,«.Rümmer «« »ach einem yesliagedte Belw- ,-ile S Psge. Z ^L88vrkvrä«run^8LnlLKvn Z sskltr 8ta»t»baatvll mit Ukurkvoislioli dsstvm Lrtolgo kmgmvonetvt.Ä siP'ttr klvinvrv iRttckto, Ukmckgomk'luclon, «zjnrvlnv ttütvr. Uamt-R Ldtlu«»'r, tz'udrtlcvu vtu. livtor» lob (untoi Oarautio» «vII-sttMtigA ü «n doitvullv >Vte»dorn>cstoro zum Idhrckvrn von äVsssor aut' zoclwl! »holiobigv Uülio unä l?nttoinu»8. — I.oiutuuMjchjglccsst 1000 disU jjjl00,000 Uitor pro "Tug. lNl««« Iti-l 4»n., Urosclo». jj) WsssvnstvinL Vogler, »reellen' (llltveto ^nnonovn-LxpvcÜllou) Ä W Il8»Iruir«r-8tlri»^e Hlr. »o. R. j ü>Rrompto »olüräorung von Zmroigon an allo Aoitungon clorüi N Vkolt, 2u taril'milsuixvn Breton otino XobonIcoLlem. Vor-8 ltz Zuschläge, Latalogv, Oti'orton-Z.nnadmv et«, gratis. rlj ! 25 Lriskbv§en uvä 25 Lsuverts, E vn^lisvllvs L'orivat. j mit Monogrammen <2 dsliedigo kucimtadvn. versedlanaen), i vvrpaolct in oinvm vloganGa Earton, l Llarlc. — llusvr Sortiment boktodb ans 812 vorsekiocksnon Dlonogrammem. , « Sophionstrass« IjftrpsvU 8öIlNV, kopdivnstrasss » ! »o 0er Nop>,I,oZllr«b«. j Rr. ISO. WtltkNi»-«VM2».ilvr»! varowrlkr voll» oilar «ö'old, Waflflr«t« lüMddS.» n.) Mill..,c»neftcni:i MiU.v«I»en«n. Tdtrinomtwfr. n. KtLllll,.: W.. llicdr. Tem». L" Ui-., höchste T«MP. >l>j, "W. N»td Wkft.Wtnd. Pcrmidcrttch, auslliircnL. j Soimabriis, SV. April. Politisches. Nichts ist überflüssiger als die Reue, wenn sie nicht mit that- krästigen Versuchen gepaart wird, das Verfehlte wieder gut zu machen. Nichts ist langweilender als das Lamento : Dies und Das ist falsch gemacht worden, man hätte cs anders machen sollen. Natürlich hätte man — aber man hat eben nicht. Bei der außer- ordcntlichcn Wandlungsfähigkeit unseres berühmten Kanzlers kann man nie behaupten, wie lange man mit seinen politischen Strebungen übereinstimmcn wird, da ja seine Wege nie zum Voraus zu bestim me« sind. Daß aber jetzt, nachdem Fürst Bismarck mit dem Gold- judrntlnim, den Freihandelstheoretikern und der Auslösung aller gewerblichen Schranken resolut gebrochen hat, 'alle konservativen, oder richtiger staatscrhaltcnden, Parteien ihn unterstützen müssen, liegt klar zu Tage. Seine Reue über die verlorene Liebesmühe von 1871—1879 äußert sich, wie das sein soll, thatkräftig verbessernd. Die Parteien, die ihn in der lustigen Goldtanzpcriode vergöttert haben, sehen natürlich seinen neuen Wegen grollend zu. Wir haben das Umgekehrte zu thun. Gegen das ReichSciscnbahnprojckt und die Verstaatlichung der Tabaksindustrie werden wir, wie seit fahren, festen Widerstand leisten. Aber die sozial politischen Ideen des Fürsten weisen wir nicht von der Hand. Sic sind verbcsserungs- fähig, vor Allem was die Centralisirung der Staatssorgc sür den Arbeitcrstand betrifft. Der Kern jedoch dieser Ideon, dem Sozialis mus seine beste Waffe zu entreißen, indem das Reich selbst besser für die Arbeiter sorgt, ist vollkommen gesund. Besser, das Reich sorgt für die Arbeiter, als für Blcichrödcr und Genossen. Und gern gönnen wir der „Prov.-Eorrcsp." das Wort, wenn sie ganz richtig unter der Ucbcrschrift „Der Anwalt des kleinen Mannes" einen lebhaft geschriebenen Artikel bringt, daß Fürst Bismarck mit äußerstem Nachdruck sich in der Wahlbcivegung an die materiellen Interessen der großen Menge wenden will. Der Artikel des halbamtlichen Blattes polemisirt in seiner ersten Hälfte gegen die Fortschrittspartei, welche niemals etwas für die Bedrückten gethan habe: dann fährt er fort: „Weder der Bauernstand, »och die Arbeiter haben mit ihren Klagen, Interessen und Bedürfnissen im Parlamente eine genügende Vertretung gesunden, Es liegt in der Natur der Sache, daß die selben bei den Sorgen um ihre wirttischaftliche Ersten; wenig daran denken, sich selbst Vertretung und Gehör zu verichaffen. Sie vor trauen ihre Wünsche Anderen, vielleicht berufsmäßigen Parla mentariern, an. welche unter dem Einflüsse des parlamentarischen Getriebes ihr Augenmerl mehr auf Fraktions- und Parteivolitii, als auf das Sinnen und Trachten nach den Mitteln und Wegen richten, welche geeignet sind, den berechtigten Klagen des Bauern und Arbeiterstandcs Abhilfe zu verschaffen. Das sind Beobachtungen, welche man seit Iabren hat machen können. Außer dem falschen Anwalt, in der Gestalt der Fortschrittspartei und der Sozialdemokratie, welche mit dem armen Manne meist nur politische Zwecke verfolgten, hat. es in der Volksvertretung Niemanden gegeben, welcher die wirthschaftliche Existenz dieses armen Mannes in erster Linie ins Auac faßte, ihre Ursachen ergründete und an die große Glocke schlug, weil alle Vertreter entweder zunächst ihre Standesintcressen oder ihre Partciintercffen im Sinne haben. Eben daruni hat Fürst Bismarck sich selbst znm Anwalt des kleinen ManneS gemacht und für denselben seinen mächtigen Einfluß eingesetzt, nicht wiederum zu Parteizwccken, sondern um der Sache selbst willen. Der Reichs kanzler hat in seinen letzten Reden die Noth des kleinen Mannes nach allen Seiten hin beleuchtet und die Aufgaben klar vor- aczeichnet, welche zur Linderung derselben zu erfüllen sind. Er hat Den Finger in die Wunde des Stantslcbens gelegt und die Verhältnisse aufgedeckt, deren natürliche Wcitcrentwickelnng der bisher geltende Grundsatz des Gehen- und GcschckenlasscnS fordert. Er hat sich mit der Fürsorge für den kleinen Mann, den er gegen die Fortschrittspartei und ihre verderblichen wirthschafllichcn Prin zipien zu schützen unternommen, seine letzte große Lebensaufgabe gestellt. Die Meinungen über die von ihm vorgelchlagencn Mittel mögen noch vielfach unter den Parteien schwanken. Aber durch diese Unsicherheit und Ungewißheit wird sich der Kanzler nicht beirren und von seinem mit reiflicher Ueberlegung und innigster Ueberzcugnng gesteckten Ziel nicht abbringen lassen. Für ihn ist es unabweisliche Pflicht, die Interessen und Bedürfnisse des kleinen Mannes in die -Hand zu nehmen und somit die Grundlagen des Staates vor der Erschütterung durch Stürme zu bewahren, welche nicht ausblciben können, wenn die Pflichten des praktischen Eliristen- thums den Armen gegenüber außer Acht gelassen werden." Die Fortschritts- und nationalliberalen Blatter äußern sich selbst verständlich wegwerfend über diese Wendung der Dinge und die „Nat.- Ztg." erhebt gegen den Sah: „Keine Partei habe eigentlich für den Ar beitcrstand und das Gewerbe das Rechte getroffen" Protest und meint: „ob denn Schulze-Delitzsch und seine Genossenschaften nichts geleistet hätten"? — Nun, den Sozialismus haben diese an sich hochachtbaren Bestrebungen und Leistungen nicht hemmen können. Direkte Theile des Genosscnschaftsproblcms waren die Freizügigkeit und die Gewerbcsreihcit. WaS uns beide gebracht haben, das ist ja eben Das, was wir wieder loS werden wollen und müssen, wenn die religiöse Apathie, die gewerbliche Untüchtig keit, manchesterliche Konkurrenz besiegt werden sollen. Was an den Genossenschaften gut und tüchtig war, wird Niemand dabei zer stören wollen. Die eigentliche Ursache des französisch-tunesischen Krieges hat man bislang in der Rivalität der Franzosen mit der italienischen Dampfergcscllschaft Rnbattino gesucht. Letztere erstrebte rcsp. erhielt vom Ben eine Bahnkonzcssion, die der französischen Bahn lebhaft Konkurrenz machen würde, und zwar habe der Be» wider die Ver träge diese Konzession ertlicilen wollen. Jetzt taucht im Oioi-nnlo cki Mpoli eine andere Lesart auf. Danach geriethen im vorigen Mo nat die TribuS der Ülcd-Sedra, welche zu den tunesischen KrumirS gehört, mit der Nahed auf algerischem Gebiet über die Vcrtheiluna der auf einem gemeinsamen Ranbzuge gemachten Beute in Streit. Dabei wurden zwei Zelte der Nahed m Brand gesteckt und einer der KrumirS gelobtet. Uin den Streit beizulegen, forderte der Kadi der algerischen TribuS die Scheichs der Ulcd-sedra zu einer Zu sammenkunft auf. bei welcher nach altem Herkommen die gegenseiti gen Entschädigungen vereinbart werden sollten. Bei dieser Zu sammenkunft fand sich auf algerischer Seite — man weiß nicht, ob aus eigenem Antriebe — der französische Distrikts-Kommandant. Major Vivensang ein und unterbrach die Besprechung, indem er den Krumirs erklärte, daß sic für die beiden Zelte 7000 Piaster Entschädigung zu zahlen Hütten, widrigenfalls er von seiner Truppen macht Gebrauch machen würde. Die Krumirs, an solche Sprache nicht gewohnt und von der unerwarteten Drohung überrascht, ent fernten sich ohne Antwort. Sie batten noch keinen weiteren Ent schluß gefaßt, als am folgenden Tag — cs war der 80. März — eine Schaar der Naheds im Verein mit französischen Soldaten die Grenze überschritt und einen Ucberfall auosührte, wobei einer der Krumirs getödtet wurde. Voll Rachedurst sammclren sich die Kru mirs und griffen am nächsten Tag ihre Gegner auf deren Gebiet an, welche dies erwartet hatten und von zwei französischen Kom pagnien unterstützt wurden. So entspann sich am 81. daS viel besprochene Gefecht, in welchem die Krumirs 15 Tobte und 12 Ver wundete , die französischen Truppen 4 Tobte und 0 Verwundete hatten. Vielleicht sind beide Versionen richtig. Wollte Frankreich die Krumirs blos züchtigen, so war das eine Art Polizeiakt. Aber cs faßte (wie es durch Bcnedetti 1870 in Ems geschah) eine gering fügige Sache nur so wichtig auf, weil cs seiner generellen Pläne ans Tunis wegen einen Vorwand brauchte. Neueste Telegramme ver..TreSvner Na»r." v. 29. April. Berlin. Reichstag. Die Tribüne» sind dicht gefüllt. Richter-Hagen spricht gegen den Entwurl betr. die Besteuerung der Dienstwohnungen der Reichtzbcamtcu. Die Beamten zahlte» inBerlin überhaupt nur am die Halite des SR ictbwerkhcs Steuern. Der Reichskanzler versteuere also nur einen SRickhSwerth von 8400. Staatöiecrctär Ur. v. Bötticher von 7.',0, Geiieralpostmclster Stephan von 000 Tlstr. re. lHört, hört!» Die SRiethltcuer stamme nicht vom Fortschritterink, sondern vom Mantcusfcliche» Regiment. Berlin schaffte Mahl - und Schlachtsleuer. sowie Schulgeld ab, wozu die Beamte» doch voll beitragen mußten, und führte Einkommensteuer ein, welche die Beamte» nur zur Hüllte entrichten. Der Reichskanzler beriet sich aui Paris; Paris aber erhebe lOOProc. Zuschlag aui tie StaaiSmietbltcucr. Wenn die Dienstwohnung de? Kanzlers mit dem Einkommen von 12,000 Tlstr. und 0000 Thlr. Repcäicntationskostcn, welche er als Minister bezieht, nicht im Verhältnis; stehe, so käme hier die ganz besondere Stellung des Kanzlers in Betracht, welche nie ein Minister eingenommen, noch elnyehincii werde. Rur mit Rücksicht aui dieie besondere Stellung sei ihm das Palais Rad.ziwlll als Dienstwohnung überwiesen worden. Der finan zielle Effekt deS Entwur cS, wie er aus der .Kommission ge kommen, stelle sich aui 240 Mark, weiche sich aui 18 <vo» 2,',I> Dienstwohnungen verweilen. Dem Reichskanzler kommen da von allein > 10 Mark, dem Geheimen Rath Tlcdemgnii 8.', Mark zu Gute. Biomarck'ö Angabe» in eigener Lache, z. B. über die von iom occnpirtcn Zimmer, seien umichtig. Der Vor wurf eines politischen VartcircgimcntS in Berlin sei unberechtigt. Hobrecht leitete noch die Stadtverwaltung, wenn ibn Bismarck nicht zu feinen FInanzministcr gemacht Hütte. Forckcndeck sc! von derselben Presse lR. Ailg. Ztg.), die ihn heule mit Schmutz bewerfe, trüber auis Wärmste cimwhtcn worden. Bismarck hak durch seine Rete nur die antisemitische Bcwcgung geschürt; die Antisemiten erblickten in ihm ihre Spitze. Die Vor lage kehre sich nicht gegen die Fortschritts! actci, sondern gegen tag Prinzip der Scidstverwgltung. Es ici z» erwarten, ob der Reichstag stark genug sein werde, das von: Reichskanzler vcrhcißcnc „diktatorische Regiment" zu perlst», tcrn. Wahrend der Rede ist BlSmarck cingctretcn. Richter wird wiederholt von der Rechte» mit dem Run zur Sache! unterbrochen. Bundes-Kommissar Ur. v. Möller berechnet das finanzielle Ergebnis; auf 000 Mark. p. Mirbach: Wo die Fortschrittspartei die Majorität habe, übe ssc Tcrroriö- muS. Die SRictbitcuer sei ungerecht. Die landwirthict'ailltchcn Zölle vertbcucrten nicht das Brod des armen Mannes, wie immer behauptet wcrdc. Präs. v. Goßlcr ersucht hierbei den Redner, bcitcrSa.be zubicibeu. FürstBiSmarck: In »ächsierSclsson werte» wir Gelegenheit haben, nutz mit der Verlegung der Rcichsregicrung von Berlin zu beschäftigen. Es handft sich hier um keine Fi nanz-, sondern um eine Frage der Gerechtigkeit. Die Würde deS Reichs erfordere, daß seine Beamten von lokalen Einflüssc» un abhängig gestellt werden. In Berlin herrschen die, welche im Besitz der Eloguenz »nt der Presse sind. Dicic Redner erinner ten ihn an de» Triumphzug in der ..Inngirau von Orleans'"; erst sei man über den mächtige» Triumphzug verwundert, lstS man sich plötzlich sage: Gott, das sind ja immer dieselben ! (Heiterkeit.) Tie Bcrcttiamkcit ici eine Gabe, die heute wcliach überschätzt werde. Ein guter Redner werte seiten ein guicr Schachiple!er. ein guter Staatsmann iein. Er wolle nicht von der Willkür seiner politischen Gegner abhängig sein und keinen Picnnlg un gerechter Wesse zuviel zahle». ES komme ihm nicht aru daS Geld a»; er gebe freiwillig jetzt zu gen issen Fonds mehr, als die Herren »gch Richter'S Vorschlag zuigmmcuschleßcn sollen, um seine Bi ictb- neuer zu decken. IBravo rechtS.) Nachdem P. Bcnta Namens der Nationalllderalcn gegen de» Entwirr! gesprochen, wird Ver tagung beschlossen. Berlin. Die Stempelsteuer-Kommission lehnte mit 18 gegen 0 St. die Steuer auf EbekS und Giroanweisungen ab und mit Stimmengleichheit die Steuer auf Lomharddarlel »c. T born. In Argenau bat gestern ein gegen die jüdische Elnwovncrschgft gerichteter Tumult stcittgesunden. Mehrere Iudenwohnungen wurden beschädigt. Paris. DaS Gerücht von einer anßerorbentlichen Mission Kbeircddin Paschas nach Tunis verursachte in der Umge bung dcö Bcvö eine große Aufregung. Die crgrizigcn Pläne Kheircddln Paschaö aui Tunis sind lange bekannt; da Frankreich NetS erklärte, der gegenwärtige» Dvnasste die Erdioigeordnnng in Tnulö aufrecht zu chatten und den Fcrma» von 1871 niemals anerkannte, glaubte man, die iranzössschc Flotte werde einer jeden offiziellen Mission nach Tunis, rcsp. einem kommenden türkijck'en Schiffe die Einfahrt wehren. Berliner Börse. Die Hausse hielt auch beute an, nur standen beute wieder einmal Eiienbahnen und die spekulativen Bergwerke Im Vordergründe. Die Stimmung war schr animlrt, erst der Schluß brachte mehrfache Abjchwächuugcn. Ocstcrr. Erebit blieben aber immer noch I. Franzosen 8. Ungarische Eredit 2 Mark besser. Bahnen höher und ungemein be ebt. Oberschless'che zogen gegen gestern 2 Proccnt an. Oestcrreickstschc Prioritäten sek», prcnßlfche hingegen lustioö. Fremde Renten bei lebhaftem Verkehr höher; bevorzugt Ungarische und Rumänssche Golbrente. Banken icft, abe-r stiller. DiSkontogciellschaft gaben 2 Proc. ab. Dresdner Bank I. Deutsche 'F. Lechz. Kredit Proc. besser. Bergwerke durchaus lest; in den leitende» stürmi sches Geschäft. Lauralstfttc 8. Dortmunder U Proc. besser. Inbuftrien meist fest; höber: Zimmermann (um I Proc ), Fritter, Solbrig; niedriger: Schönherr. Lokales und Sächsisches. — Die gegenwärtig a»S Veranlassung deS jüngst stattgehak- ten Tawaktetz i» der Prinz Schönburg-Waldenbnrg'ichcn Familie in Dresden anwesenden bohen Herrschaften und zwar die Grvß- berzogi» von Mecklenburg-Schwerin nebst Prinzessinnen Anna und Elisabeth, sowie Prinzee Thekla v. Schwarzburg-Ruboistadt unb Prinzeß Helene v. Leutenbcrg benutzte» den gestrigen Tag (dieselben ressen beute ab), um sich bei Herr» Hotphotograph Teich (Hansstängl'ö Atelier) photographircn zu lassen. — Da die W ablen zum Landtag deö Königreichs Sachsen ssener zeitiger als gewöhnlich vormnehme» sind, io ist angeordnet worden, daß die Revision der Wahl - Listen biö zum 12. Juli vollendet sein muß. — Da die vaprischc Staatoeijenbahnverwaltung bereits vom l. Mai ab aui idrer Linie M ü n ch en - Eger in jeder Richtung eine» der im Sommer verkehrenden Kourierzüge einlegt, so ge stalten sich die ZugSvcrbindungcn zwischen Dret-deu und Manchen von jenen. Tage gn kürzer. Mit dem um 4 Uhr 10 Min. lrüh von Dreötcn abaehcndcn Kourierzuge trifft man über Egcr be reits um 7 u. 40 SR. Abends «seither I0U.42M.) in München ei». In gleicher Wesse geht der Anschlußzug zu dem um 10 Ubr Abends in Dresden eintreffende» Kourierzuge um 2'/r Stunden später von München «un, 7 Ubr 80 Min. Vorm.) ab. — Der Schne eiall vom 20. April, welcher stellenweise von starke» Blitzen und Donner» begleitet war, iss namentlich Nachmittags zwischen 4 unb o Uhr in der Umgegend von HcrinS- ton, Schrnicid und Ammeiedori bei Frauenllcin mit großer Heiligkeit anigctrctcn und wird uns von einem Gebirgsbewohner dies iür Ende Avril ganz ungewöhnliche elementare Ereigniß aiS ein iörmlicher Aufruhr der Naturgewitter geschildert. Am taraut- iolgcndcn Mittwoch Mittags war die Schneedecke trotz lehr niedriger Temperatur überall n ieder vollständig gbgcichmolzcn. — Die Druckschrift: „DaS rothe Gespenst und die Cäsaren, ein Zeitgcbicht von A. O. Walstcr", ist von der lgl. Kreiohauxt- numuschait Dresden verboten worden. — Der Anfchluß des »ach Lödtau führenden Pferde» vahngeteiscs an daS GelciS aut der Anncnslraßc ist nunmehr unter Zuhilfenahme der Nacht hergeftellt, doch erleidet die Fortiührung der Linie außerhalb der Stadt dadurch Aufenthalt, daß erst noch a» der Weißeritzbrücke gebaut und aui emem Stcaßentratt die Schleußt eingelegt wil den muß. Aui der Augustusbrückc werten jetzt bossirle Steine angciahren und in den Rnndtbeilcn aufgeiveichert, da gleichzeitig mit der Legung der Pierdcbabm'chiene» die Brücke durchaus ab- gepflastert werden soll; diese Arbeite» beginnen wahrscheinlich schon am 7. Mai. Die Legung der Geleise in der Neustadt schreitet sehr rasch vorwärts. Sie gcsctstevt überdies nicht im Zusammenhänge, den» während man vorgestern in der Haupt straße bis ci» die Kaserne und aui der anderen, der Rathhauö- scitc, biö beinahe zur Hrclkönigö-Kirche war, ist man mit rem auf bcr Bautzncrstraße selbstständig begonnenen Stück bereits über den Gastroi zum Löwe» hinaus. ES ist jedenscills erfreu lich, die Lebhaftigkeit zu beobachten, mit der an der Lchöplung dieicr neuesten Verkehrs-Erleichterung gearbeitet wirb. Da. wie wir schon irühcr vorläufig mittheilen konnten, in den ehemaligen Militär-Kaserne» und im Pontomchuvpen an der Wiesentbor- siraße einige große Stallungen und Wagcnrcmiicn eingerichtet werden, so legt man jetzt gleichzeitig abzwcigend von der Haupt straße nach diesen Räumen durch die Kiostcrgasse ein Geleit». Am I. Juni erwartcr die Pferdebahn - Direktion daS Eintrefieu von ea. 20«) neue» Pferden. — Vor einigen Tagen ist die Inhaberin einer hiesigen Papierhandlung vcrehel. Tschicntichv, sowie deren Ehemann verhaftet worden. Ursache der Verhaftung sollen betrügerische Manipulationen zum Nachtheile der Gläubiger des Ebcvaarö sein. — Eine gesteigerte Tbätigkeit zeigt sich jetzt bei allen Ab- theilunaen unserer Garnlio»: da wirb gewaschen, Uniforinbeklei- duugcsiückc geklopft und gereinigt, Waffen geputzt, kurz, alte Hände haben voll zu thun, tonn Musterung, Vormusterung und Hauptmissierung ist von setzt ab zu erwarten unb da will kein Korreraljcbaftoibhrcr mit seinen Rotten den anderen nachstcben. — In Folge deS zablrciche» Zuspruchs gicbt der gegenwärtig und nur noch kurze Zeit im Panoptikum gastirende KI»g-Fu von jetzt ab täglich anstatt 8 Vorstellungen deren 4 unb zwar um 12, ö, 0 und 8 Uhr. — Der Hauptretaktcur deS „Leipziger Tagcbiaiteö", Friedrich Hüttner, wurde bekanntlich vom Schöffengericht wegen angeb licher Beleidigung der daiigcn Buchhändler Licht und Meder zu einer Gcitslraft von l>l>o Mark »nd einer Buße von >000 Mk. verurthcilt. Aui dlc eingelegte Berufung des Privatangcklagten hat In der vorgestrige» zweitinstanzlichen Verhandlung die Straf kammer des Leipziger königl. Landgerichts die Aushebung des ersten UrtbcssS und die Freisprechung Hüttncr'ö beschlossen und eS sind die erwachsenen Kosten de» Prlvatklägern zur Last gelegt worden. — P o st. Die GeschästSrä u m e der Kasserilchc» Oder- Polldircktio» hikrjelbst befinden sich vom I. Mai ab In de», neuen Poftgcbiudc, Ecke ber Straße Am See und Annenstraß: Sir. 8. Geschäftöstundcn der Ober-Posttirekt!on sind: an Wochen tagen von 8 Ubr Ponn. diS I Ubr Nachm, und von 4 Ubr biS 7 Uhr Nachm.; an Senn- n»d gesetzliche» Festtagen von 0 lldr Vormittags diö I Uhr Nachmittags. — Da der erste diesjährige Satz der Hasen, also die März- Hasen, in Folge der anhaltend gewesenen trockene» Witterung gut gerathen sein soll, so winkt für de» Herbst eine crglcbiae Hasenjagd. — Sektion Dresden bcSGcblrgSverelnS. Bel der immeriort wachsende» Mitgüekcrzahl erwies sich in letzter Moiiatöhauptveriammlung daS zeitbcrigc Lokal cstS zu klein. De» Hauvtvortrag hielt Herr Th. Gange über „Wanderlprüchc" — e>» edense anregendes alö anögicbigcS Thema, des lebhaftesten Bestall» sicher i» alle» Tonriste,stressen. Die Sammlung oft urwüchsiger Kcrnsprnche ist gleichzeitig im Buchhandel (Verleger: Bichl und Kämmerer) erschienen und wird zahlreiche Käister finden. Weiter sprach' Hc,r G. Tänbcrt über ..Toure» In der Oberlausilz"" unter Vorlage vieler nach der Natur selbst auftie- nvmmcnkr LandschoftSblltcr. Eine eingehende Aussprache über die neue, als Beilage znm „Elbthalbote"" erscheinende „GeblrgS- zeltnng" führt zu dem Antrag, aui Erweiterung deS VereinS- organü „Ucker Berg und Thal" Bedacht zu nehmen. Ferner wird bcichloiie», die Veröffentlich»»' von Wittcriingöprognoscn auch iür die Sächsische Schweiz herbelzistührc»; ebenso i findet der Antrag einstimmige Annahme: aus der aussichts reiche» Höhe hinter Moreau'S Denkmal eine» Ruhe-Platz herz»richten. Dle Vereins-Industrie dielet wieder viele hübsche neue Sachen dar; besonders werden F-einte eine Anzahl Ge« jgcnssäride finden, sehr geeignet zur Mitnahme aiS Andenken an unsere schönen Berge. Die Fadrikation von NaturholzmSbkln
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