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- Erscheinungsdatum
- 1881-04-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188104272
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18810427
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18810427
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1881
-
Monat
1881-04
- Tag 1881-04-27
-
Monat
1881-04
-
Jahr
1881
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DresSvv 18SI. » ,«arN» «umm. »o PI ge. 3V0Ü0 «rem». Auflage« 8<1r dleRM« vulcciple inack >ila,« > 2nIeraten>A>ML-me -««>«»»««» u. «eg lmrg, Perli»,Wien.Lel»iig. Basel, Blcelou. Jranlsurla. M. — ««». Mosl« in Berlin. Leipjtg, Wien, Hamburg. Frankfurt O.M.. Mün chen. — »««de » «». inFrankfurt o. M. — vureaur d...Invaliden, «»reu, l.»Si«»,UuUI» » H«. in Pari». ikaade «inaesandeer M,- achl sich vie üiedacli»» >I,t verbindlich. ltimatzme autwiirt»: d»af«»Ii«t« u. »«gier in Ham- "ien.Lei, HS. -»drVMH. ^i>L r.'M» ,.Lti^s«n»e '""-"«NE «ine ».rantte fiir d«» »sichli la,tge »rlchetnr- der Laser»« «ird «tchl,»,«»«». Hagevkatt fiir Aolitik, Unterhaltung, Geschäftsverkehr. Sörsenbericht, Fremdruliste. »a»»üru,« ilmr^iL«»- »uslrage »,a ua. unbel»aaie»Flrme» und Persaae» tnsertre» wir nur »ege« durch «riesmarken aber P,siein«chiu»g. licht Silbe« k-üe» iS Pi,-. 2»- sera« für die Montags. Nummer »d»r »achetnem Festtage die Petir- vlo KülllLl. Sokrpotllvk» io Vrviiuvo, »in fiiBorßvntfioi' > bringt. ibren uuvrleauut vorrüHlicdou unck last MSiidmaek- lOSVII iVoiSljvll vLMpk-I)«r8«;ktvIrvrtIirLn i» lunptoblvnllo Ii)riunvrui»8. -L (Lltvstv ^imoiloen-tlxpvtUtlon) Is Wll8llru1l«;r-8tr»88v Hsr. SS, I. sBroinpto liotoiäoiun^ von ^ll/oitsvu au aUo /oituu^ou llorß oFVvlt ru taritmüüsiken lAsisou ostno Xedoukoi-iv». Vor- I. Fiir-eblLzo, LntaloLb, Ottortou-^nualimii ete. s;rati8. tz. 25 LiiekdsLM nnä 25 Lonverts, sn^IMekss rorruat. mit lilonogrammsn (2 boliebißo Uuekstadon, vorLeblunxon), vvrpaokt in einem oiegantsu Lartou, l Karle. — Önser . Lortimont bestellt aus 212 vorseiiieclenvn Konoxrammen. ^ « Loptlioustrasso ülir^OU 88Illl6, Lopdionktrabso « tz; Iteltd.uu an üer ««pkleul-lrede. Nr. 117. Witterung vom lN, Avril: »arameier nach oetar »« alb. W-ltslrate lö.t'ltbdö.a n.) 7bd> Milt., i-ttgesternt Min. gcsalle». Tbermomelagr. n. »teanm.t / " W., „tcdr. V. W. Wes,-Wind. N Lcmv.u a gji,, ,,jjchi>e T-mp. Rcgcn. Aussichten sür Sen 2?. Avril: »Veränberlich, vorwiegend bedeck», kühl, Niederschläge. Mittwoch, 27. April. Politisches. Ll I 'IL le Ll ^ L li. 6.V? VOX La OaUo -°->f ' 8»Ic ArrkaL ^ ö Keckvebes cl vül> Xrumlrs p-'tze^a Uvktota« (ZuI> !i r!t) 'l'irl roi.18 Eine französische Depesche aus Bona (Algerien) meldet heute die Uebcrschreitung der tunesischen Grenze durch die Franzosen. Die Kolonne des General Lagerst ist aus dem Wege nach Kef in den Staat Tunis eingeruckt. Tie Operationen zur See, d. h. die Ausschiffung einer weiteren Kolonne bei Tadarca war bisher durch den Sturm verhindert. Aber in jedem Hall hat daS zeitnngslescnde Publikum nunmehr einen wirklichen Kriegsschauplatz erhalten. An Karten des nordafrikanischcn Küstenlandes fehlt c8 nicht und in Bälde werden wir in allen Buchhandlungen „Kriegssämuplätze" anftauchen sehen. Indes; bat ein ganz flüchtiger Umris; jener Länder auch seinen Werth; er orientirt doch eiiiigcrinasje», und so gut dies im Zcitungsdruckwegc möglich, bringen wir oben das geographisch Wesentlichste zur Anschauung. Vom Ende Nordafriläs bei Gibral tar folgen sich die Küstcnstaaten ungefähr so: wcstlichst liegt Ma rocco, dann folgt französisch Algerien mit dem östlichsten algerischen Kriegshafen Bona; dann beginnt Tunis, das oben und rechtsseitig von; Mittclmcer bespült ist. An Tunis grenzt Tripolis und Barca, dann schließt die Linie mit Egypten. Bor der Hand ist die Küste von Ilona bis Tunis Kriegstcrrain. Kur Situation sei erinnert, daß Algier (links der in obigem Plan punktirten Grenzlinie) zwar französisches Gebiet ist, daß cs aber vieler blutiger Kriege bedurft hat, um cs dazu zu machen; und aiich beute noch halten cs die Eingcbornen Araber lieber mit den Tnnelcn als mit den manzosen. Dadurch wird die Bewegung der französischen Truppen zehr erschwert. Man kann die algerischen Garnisonen nicht kurzweg schwächen, da (der Telegraph munkelt schon dnvon) losort Unruhen die Iolgen sein könnten. Vom Meere bei Bona ,zebt eine Eisenbahn nach Suk Arrbas (und später weiter südlich zur Sahara hin), diese algerische Bahn zweigt bei Arrhas iin reckten Winkel nach Tunis-Goletta ab lind ist theils fertig, tlieils im Bau. Diese Bahn läuft das Medschardje-Tbal. Nach dem Meere herauf nördlich und nach der Sahara zu südlich wird sie von starken Ge birgen begrenzt und südlich in diesen Bergen wolmcn eben die Krumirs, denen man zu Leibe gehen will. Diese Gcbirgslandc sind fast unwegsam und für große Truppenzüge schlecht geeignet. Der bloße Lauf der Eisenbahn: Boiia—Suk-Arrbas—Tunis zeigt, daß die Tendenz Frankreichs, Tunis als Abschluß seiner afrikanischen Besitzungen zu erwerben oder doch zu bebemcken, von langer Hand datrrt. Die Tunesen hassen denn auch diese Eisenbahn sehr energisch, sie fühlen, daß sie ihrer Selbstständigkeit das Ende bereiten wird. Oberst IlatterS fiel den Vermessungen bei dieser Balm zum Opfer und auch jetzt richtet sich der Abscheu der Eiugebornm gegen die Eisenschienen der Kultur. Die Regentschaft Tunis, nominell ein Vasallenstaat der Türkei, ist 116,288 Quadrat-Kilonieter «etwa 2106 Quadrat- Meilen) groß, (also ca. der Größe Deutscklandsl von denen 23 Prozent fruchtbares Land, 32 Prozent Hochlnudsteppe», daS klebrige Wüsten sind. Letztere liegen im Süden, wo Tunis sich in der Sahara verliert. Das Klima ist überaus günstig, der Boden sehr fruchtbar und in zunehmender Kultur begriffen. Die Produkte sind: Weizen, Gerste, Mais, Hirse, Hüisensüchte, Oliven, Orangen, Icigcn, Wein, Granaten, Mandeln, Obst, Datteln, Baum wolle, Rindvieh, Schafe, Pferde. Dromedare, Salz, Salpeter, Blei erz und Quecksilber; zahlreiche Bleiminen sind außerdem goldhaltig. Die Einwohnerzahl wird ans ungefähr zwei Millionen angegeben. Die Bevölkerung ist vorzugsweise arabisch und in ihren übrigen Bcstandthcilen tebr gemischt, da ans die ältesten Einwohner, Gä- duler und Numidier, im Laufe der :(eit Phönizier, Römer, Van dalen, Griechen und Mauren folgten und im Lande sich nieder- licßen. Man rechnet 45,(XV Inden, 25,000 Katholiken, 400 griechische Katholiken und 100 Protestanten: die übrigen Bewohner sind Mubainedaner. Die Stämme der Gebirgsgegenden sind fast unabhängig. Industrie und Handel sind bereits bedeutend, werden aber fast nur von Europäern betrieben. Im Jahre 1876 betrug die Einfuhr fast 10 Millionen, die Ausfuhr über 13 Millio nen Mark. Die Hauptstadt Trinis zählt etwa 150,000 Einwohner; sie liegt 45 Kilometer vom Meere, am Ende des Salzsees EI Babira. An dem Punkte, wo dieser See mit dem Meere in Berbindnng steht, liegt Stadt, Hasen und Icstring La Golctta, daS die Zufahrt zu der Hauptstadt beherrscht. Nordwestlich von Tunis, etwa 15 Kilometer entfernt, liegen dieNuinen von Karthago. Tunis bat enge unsaubere Gassen, doch herrscht darin reges HnirdclSIeheu. Man zählt 30,000 Juden und 5000 Elinsten, Der Bey wohnt im Palastc KaSbah, ein stattlicher rnaririsckcr Bau; der Sitz der Regierung ist im Bardo, einer starken Burg nordwestlich von der Stadt, die arrct^ eine polytechnische Schule und das Staatsgcfängniß enthält. Die vtadt hat ferner zahlreiche Bazarü, Hotels, Bnver, k>große und viele kleine Moscheen, lll Snnagogen. 2 Bibliotheken, 59 Elementarschulen, eine Universität, ein Lneernn, 22 jüdische Sckulen u.s.w. Die Türken wohnen in der Oberstadt, die Juden meist in der Unterstadt und in den Borstädten. Die politischen und sozialen Zustände der Regeirtjck»st sind dir kläglicksten. die »ran tick denken kann. In frühere» Zeiten war die Soldateska allmächtig, bis Hamuda stck ihrer durch Niedernietzelrmg der Ianiticharen 08N) v»tlediate, Ader auch nachher bedielt das Militär gewisse Privilegien, wie z, B, das Eint,eiben der erieueni. DaS geschah jährlich zwei- mal mit der größten Gewalttbätigkeit und unter Ausübung aller Lch.,»dlha>e„,ge«e„ die hilflosen Einwohner. Die Europäisirung rintcr Ackmcd und Srdi Mahomcd war wie bei allen türkilchen Herrschern nur Schein und es gab zahlreiche Rückfälle, Ehrrstenmordc und Jndenuersolgnngcn. Nachdem die Iranzoscn Algier erobert batten, lag cS in ihrem Interesse, in dem Nachbar- landc Tunis geordnete Zustände walten zu scheu; sic drangen daher aus Reformen, die iudcß unfruchtbar blieben oder bald wieder ab- geickafft wurden. Die Bey's waren entweder selbst roh, gcwalt- tbätig, gewissenlos und unsittlich, oder sic ließen sich von eben solchen Günstlingen beherrschen. Mahomed cü Saddok ist grrtmüthig, aber nnvcrstänvig und sittenlos und mit seinem Rcformcifcr ist cs nicht weit her. Daß die Günstlingswirthschast viel Geld kostet und demnach die Finanzen von Tunis viel zu wünschen übrig lasse», verstellt sich von selbst. Die Staatseinnahmen betragen jährlich ctiva 0 Millionen FraneS; es kam aber vor, daß der Bey jährlich über 100 Millionen brauchte, für die er Schatzschcinc arrsgab. Welchen Werth diese hatten, kann man sich schon denken. Ter Bey schickte einmal einen Bertraucnsmamr mit >8 Millionen solcher Schatzschcinc ins Ausland, um einen BaarerlöS damit zu erzielen; cs kamen ganze 10,000 Francs heraus. Noch vor 10 Jahren konnte der Kriegüininistcr Saruk die „Schlcrngengruhc" erfinden und pratticircn. Das Opfer wurde vor eine tiefe Grube mit Kröten, Skorpionen und Schlangen geführt und wenn es Nichts gestand, hincingeworscn, damit wenigstens Andere durch den Anblick der von dem gräulichen Gewürm angcsressencn Leichen zu Geständnissen gezwungen würden. Auch jetzt noch werden die Stenern durch zwei malige miiilärischc RazziaS eingetricbcn. Das ist die einzige Beschäftigung des Militärs, welches dnü elendeste der Welt ist. Alis der Wache in der Residenz selbst stricken die Soldaten Strümpfe oder flechten Körbe, um sich etwas zu verdienen; von Trscipliu kann auch im oberflächlichsten Sinuc des Wortes nicht die Rede sei». Die ganze Armee geht barfuß. Tic Kriegsmacht von Tunis besteht aus ungefähr 20,000 Mann, darunter meistens Irreguläre; leisten die ra. 40 uuahhängigeu Stämme Hcercssalge. so stellen sie etwa 80,000 Mann, Die Kriegsflotte zählt t Schiffe mit 10 Kano nen. die Handelsflotte 410 Fahrzeuge. Tie Staatsschulden betragen 125 Millionen Francs. Was Tunis rnit diese» Mitteln gegen Frankreich ansrichtcn wird, das belehrt uns der nun crössnctc Feld zug in Bälde! Re,,cste Telegramme ver „Trcsvner Raftir." v. 26. April Berlin. Reiebktag. Den Benuibunge» des Präsidiums und der Fractivnövorstände ist es gelmrge», eine erträgliche Be setzung des Heises bcrbcizuiübren. Jedenfalls ist Beschlußfähig keit vorhanden — am ersten Sitzungötage nach den Ferien!! Der Präsident verliest ein Schreiben des russischen Botschafters, worin er Namens »eines Souveräns für die beim Attentat aui .Kaiser Alcrandcr bewiesene Theilnabme des Reichstages dankt. Der erste Gegenstand, Interpellation Hcvlö über die Untersuchung dcö Rheines, führt zu längeren wanerbautechnischen Erorteningc». Gewünscht wird namentlich eine einheitliche Ausiühnilia der Korrektion der deutschen Flüsse von Rcichöwegcn, eventuell soweit nöthig, internationale Verträge. Gcrwig hält eine solche Vereinheitlichung iür unduichitthrbar und will blos Oberaufsicht seitens des Reiches. ES folgt die Becatluing über Einführung der Oeffentlichkelt und der deutschen Sprache. Abbö Guerber (Elsässer Protestler> spricht in fließendem Deutsch gegen die Einführung der deutschen Sprache. Er spricht sehr mäßig und süßt lediglich a»i ZweckmaßigkeitS- rüclsichtcn. Die Vorlage sollte erst in 20 Jahren kommen; gut Ding (üml, wolle Weile habe». Er nennt die Verlage unrlttcr- lich, weist aut Ungarn hin und singt nebenbei der französischen Bildung ei» Loblied. Fürst von Hohenlohe - Langenburg anerkennt die seitherige tüchtige Haltung dcS Landes-Aiis- schusics. obgleich dcrielbe neuerdings Reicbsbcamtc heilig an. gegriffen, wobei die gerühmte französische Höflichkeit nicht Immer znm Ausdruck gelangte. Zur uritlk der Beamten sei inteß der Ausschuß berechtigt, damit Uebclstäiidc zur Kennluiß der Ne gierung gelangen. Wäre Deutschland unterworicn worden, die französische» Bcamttn hätten gewiß nicht Deutsch gelernt, »m mit uns geschäftlich zu verhandeln. König Ieromc lernte als König von Westfalen nur drei Worte deutsch: Morgen wieder lustlk! Wie gebt man den» in Ungarn gegen die deutsche Sprache vor, besonders In Siebenbürgen mit seiner deutschen (sächsischen» Bevölkerung! In 20Ighren würde die Vorlage auf die selbe Gcgncrschasr stoßen. Er weist endlich unter Beifall auf die cnt- gegeukoiiimenkc.Haltung desStatthalterS iürElsaß-Lothtingen bin. l)r. Rcichcuipergcr-Kölu will, daß über die »Angelegenheit der Landesaiisschuß selbst gehört werde, da cö bloö eine Geschäfts- ordnungSfrage sei. Plan solle init den Gcriiianturungsveriuchen nicht zu weit gehen; die Trennung von Frankreich »vird tenElsaß- Lolbringern durch die jctzigenVerhältnisse in Frankrcich<Ordensai,s- weiinngcn rc.l sehr erleichtert. UnterstaatSsckrctär für Elsaü- Lolhringcn, v. Mcvcr, bestreitet, vaß das Gcietz die 'Ab sicht bade, die Elemente, welche dc» LandcSauöschliß bilden, hinaus zu drängen. Der Landcöanöschuß sc! sehr wohl in der Lage, in deutscher Sprache zu kiskutlre». Von einer Ger- inanifirung sei keine Rede, denn die deutsche Sprache lcl ja die Muttersprache dcö über wiegenden TbcilcS der Bevölkerung. Hieraul »vird Vertagung beschlossen. Epsolkt verlangt endlich Beschlußfassung über die in der Kommission beanstandeten Man date. Fürst v. Hohenlobe-Langenbiirg thellt mit. daß Prinz v. Hosenlopc-Ingcisingen «dessen Wahl von der Kommission u. A. beanstandet ist» sein Mandat nickcrgclcgt hat. Ein Gleiches bat Ur. Friedcnthal gcrdan. Nächste Sitzung morgen. Bona. Der ..Surveillantc" hombardirtc und zerstörte ge stern daö Fort Tabarla. Die Landung von Trnphcn erfolgte beute Vormittag. Die Kolonne Logcrot wollte heute Kcli blockircn. Petersburg. Eine Verschwörung Im prcobi aichenSkischen Regiment Ist entdeckt. Vier Offiziere und 17 Soldaten wurde» Vcrhaitct. Dlc Krönung findet tn Moskau im September statt. Berliner Börse. Aus de» von der Spekulation bcpor- zugten Gchtctc» hollzogcn sich riesige Umsätze bei wesentlich' höheren Eouric». Anlaß hierzu gab. daß hon Wie» iür Krcdlt- acticn ein »in ca. 10 Gulden höherer EourS gemeldet »rinde. Hicr schlossen dieselben 13, Franzosen 5, Lombarden l'/s Mark bcster. »Aut anderen Gerieten ging cö dagegen vcrhältniß- inäßjg still z». Ocsterrcichischc Eticnbghnen standen im Vordei- trcffen der Hausse; von deutschen gewannen Ode,schlesische 2 Proc. Prioritäten lest, aber ruhig; ebenso Fonds, wovon nur Rumänische Rente etwas bevorzugt war. «tanken vielfach bester, belebt aber nur die leitenden, von denen DiSconto-Gescstichait 4. Deutsche Bank 2 Proc. höher notlren. Bergwerke undclcbt und unverändert. Industriepaplcre vielfach bester. ^ LoralrS and SSEftitS. - Gestern Abend 8Uhr.'0Min. sind S.Mal. der König und S. K. H. Prinz Geerg ton Braunschwctg wieder znrückgekrdrt. — Vorgestern Iraicn verschiedene Fürstlichkeiten vier ein: Die Kgl. Hoheiten Frau Großhcrzogin von Mecklenburg- Schwerin, Herzogin 'Anna und Herzog!» Elisabeth von Mecklcu- bug Schwerin (Hotel Bellevue»; I. Durchlauchten terreglerente Fürst von Schöiiburg-Waldenburg.Itie Fürstin von Scböndurg- Waldciiburg >»it Prinzeisin (Hotel de Rome»; die Prinzessinnen 'Adolphe und Thekla von Lctyvarzenbura-Rudolstadt, Durchl., unv Prinzeß Helene von Leuckstenbcrg «Hotel Bellevue). — Der greise Pfarrer E. Aug. Zöiiel in Gersdors erhielt taö Ritterkreuz l. Kl. von» Albrecbtöorte». — Die Eröffnung der sächsischen Landesspnobe findet am 10. Mai statt. — Auö den» 8. ländlichen Wahlkreise. In dem die AmtsgcrichtSbczirkc Kamcnz und KknigSbrück, iowie den vor malige» Gcrichtvamtobezirk Königswartha uunasscndcn 8. länd, liche» Wahlkreise ist iür die bevorstehende Landtagöwahl in einer in Kuckan-Panschwitz stattgcsuiitcncn Wal'Ibcsvrechung, in »An lehnung au vielseitig »»terstütztc Vorschläge, Bürgermeister Heinzc in Könlgobrück (koniervativi als Kandidat ausgestellt. — Am 20. d. M, ist hicr der Kaiserlich Russische »Wirkliche Staatsrath v. »Kecker gestorben, der >808 zu Reval geboren, seit >83» als Lehrer i» St. Petersburg und in Dorpat gewirkt hatte. Einer seiner Söhne »rar jener Oskar Becker, der als Leipziger Student am 14. Just 186l in der Lintentbaler »Alice zu Baden-Baden ein »Attentat auf de» jetzigen dcutichen Kgijcr machte, deshalb von den »Aisisen zu Bruchsal zu LOjähriger Zucbt- hauöstratc vcrurtbcilt, im Octobcr l8«>6 aber aui Fürsprache tcü Königs von Preuße» begnadigt wurde, hieraus »ach Belgien, tau» »ach Nordamerika und zuletzt nach Egbpic» ging, wo er am 16. Juli 1868 zu Alerantria starb. — Das vor wenige» Tagen mit den besten Hoffnungen de- mentirte Gerücht, der Dircctor unseres Zoologischen Gartens, Herr A lbln Schöpi sei gestorben. hat »ich nun doch erfüllt; in der Nacht zum Dienstag >,B2 Uhr drückte ihm der Tod nach mehrtägiac» schweren, sehr schwere» Leiben die »Auge» zu. In ihm schied ein Man» aus unserer Bütte, der zu den Besten zählte, die aus Erden wandeln, denn er war herzensgut und in den »Werken echter Nächstenliebe und Huinanltät unermüdlich; wo er nur aus dem reichen »Born seiner Erfahrungen Ralh spen den und noch mehr wo er durch bie That helscn konnte, taschile der äußerlich io schlichte Manu nicht, da scheute er keine Blühe und rietb uns gab mit jener einfachen Herzlichkeit, dlc allen lauten Dank verschmäht. Karl Ernst Alwin Schöps, der seit dem Inoicbenircleii des hiesigen Zoologischen Gartens diesem als leitender und liebevoll iür sein Auibiübcn wie für das Ge deihen des gcsamintcn Gcthiers sorgender Beamter angehkrtc. anfänglich mit dem Titel Inspektor, dann »ehr bald mir dem »bin richtige» gebührende» Titel Dircctor, ist am 20. Juni 1823 in HIrschbcrg an der Saale — Fürsicnlhum Reu»; — geboren unv halte »ich aistä,»glich dem'Aporhckcrbcruse gewidmet, Eheinic »mV Botanik slntiet. Schon einmal — vor viele» Jahren — war er hier dem Tode nahe und zwar durch den »Biß einer »bilden Katze, der sehr gefährlich ward und vdn dessen Wuuden er sich in der Hauptsache durch eigne »Behandlung und große Energie heilte. Er biMcrtäßt eine Wittwc, einen Sch» und eine ver- beirathcte Tochter. Der Sohn, der seit Jahren bei dein welt berühmten Tblerbäiihlcr Hagcnbeck als »Beamter iungirt, befindet sich eben ani der Rückrciie von »Amerika und dürfte wohl noch gar nicht Nachricht von dem unersetzliche» Verlust haben, der ihn betroffen. Nun — »vie Schöps bei Lebzeiten allgemein geschäht unv geliebt warv und »vie er zu den seltenen Menschen zählt, die ohne einen Feind zu habe» ihre Straße ziehen, »o weckt auch jetzt die Nachricht von seinem Tode bei den Vielen, die ibu persönlich kannken, wabrbalte Trauer. Alle seine Beamten iin Zoologischen Garten sind lief erichüttert und weinen ihm auf richtige Tbränen nach, dem» ihnen starb nicht nur ein hochbeiähfg- ter Vbrgcsetzttr. sondern auch ei» treuer Freund. Der »Verein ..Zoologischer Garten" vertiert in diesem Schöpi eine» Beamten, den» mcbr als die Gehaltswage daS Wohl und »Wehe des Gartens und seiner Insassen am Herzen lag. Ehre seinem »Andenken: — DaS »A u! blüben derBäume ist »ach den» gestrigen befruchtenden Regen nun bald zu erwarten und, wie in »rühcren Jahren, werten auch diesmal zahlreiche Spaziergänger namcnt- lich de» Schoener Grund und seine Umgebung ,z»»n Ziele ihrer Wanderung mache», um Frühlungsluit unv Blüthcntuit zu ge nießen. In der That ist cs auch ein herrlicher Genuß, sich in den blühcndcii Ob'iplantagen zu ergehen, uin so bedauerlicher ist eö aber, wenn hierbei Ausschreitungen durch Abbrechcn blühender Acstchcn. oder wohl gar schwere »Beschädigungen der »Bäume Vorkommen, wie dies leider in früheren Jahren nicht selten der Fall gewesen i»t. ES llt daher lebhalt zu wünschen, daß daü vrdnlmgoilebenkc Publikum, an »reiches sich die »Behörde auch diesmal durch Anschläge mit dcr AMserdcrung wendet, etwaigen Ausschreitungen »achKräfte» mit cntgcgcntrclcn zu Helten, dieser »Aufforderung gern und willig nachkommt. Uebermütl igen jungen Leute» at'cr, »reiche die Folgen ihrer HandUingSwciic eit nicht vorher bedenken, sei ins Gedächtnis; zurückgcruien, das; »Baumfrevel schwere Frei! eitSilraien nach sich zlebe» kan». — Die sächsische rcip. deutsche Industrie feiert in Melbourne große Triumphe. Mit mchrercu anderen hochgeehrten Firmen sind die hiesige Möbelfabrik des Hoflieferant Türpc für 2 aus gestellte Möbelstücke und die bcrübmte Fabrik Lauch Hammer mit dem ersten Preis prämiirt worden. — »An; vergangenen Sonnabend Nachmittag erfolgte auf bei»; »cucn Frlctboi in Löbtau die »Beerdigung dcö am 20. b. bicr vorttorbencn Bctriebsinspektors der Prager Dampf- und SegelschiffiabrlS-Geiellschait, Herrn Ebristian Friedrich Pa ege. Wie hoch die Verdienste des Verewigten um die Schifffahrt, der er unschätzbare Dienste geleistet, gewürdigt werden, kavd» gab die Aiiwcicnhc l hdebachtbarcr Männer an iciiicm (Nabe das beredteste leugiiltz. Dem Entschlafenen gaben das letzte Geleite der Direkter obengenannter Geiellichait, Herr Melzer aus rctsthen, sowie Herr Talmcl jun. auS Prag, Ver treter der Kcttciifchlcppschi'stabrk. der Elbbamptschiffiabltsgesell- scha't, der säckn. Dampfschiffs- unb Maschinenbauamtalt, »lehreier hochachtbarer Haiikclsbäulcr der Residenz, Beamte der Staats- babn, der Königs. Wasscrbau-Ducktidn u. A. m Die von Herrn »Archidiakonus »r. Frommbold an bie zablrelche Trauer- Versammlung gerichteten TrostcSworle »raren von liefergreiien- dcr »Wirkung. - »Vom I. Mai an beginnt bei den sächsischen Staatseilen» bahnen wlcker die Ausgabe der Runkreisebi 1 letS. diese» vlelbcgtl rten und beaueincn Mittels, billig und gemächlich Irgend ei» schönes Stück Erke in der Näbe oder Ferne zu durchreisen. Die rechfrcilig vor dein 15. Mai erscheinende Sömmcrausgabc von R. Fritzschc'S Fahrplänen »vird das vollständlge und nach dein nciicstkn Stande berichtigte Verzeichnis; der bei sächsischen Eisenbahnstationen verkäuflichen RunkreisedlUctS enthalten, cdenio tie nölhigen Angaben über Preise, Gewährung von Frei gepäck u. I. w>
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