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- Erscheinungsdatum
- 1881-04-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188104232
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18810423
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18810423
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1881
-
Monat
1881-04
- Tag 1881-04-23
-
Monat
1881-04
-
Jahr
1881
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w.,1« V-—«»«» » » - voolUldvuä, äsu «S. 21prU ISSl »der die vrau. und Webefleuer «m Plenum weiter zu beratden, bedeutet die pure Ablehnung dleier Entivürie. Dtc Lorztal« vlskuiNo« »der die Brausieurr-Lorlage wird na<v der Dlstusslon llder den 8 » wobi lvr Ende erreichen. da. wie wir hören, ein ttntraa vorbereitet wird. Im 8 » den Steuersatz lür den Hekto liter ungebrochenen Malzes aut » Mk. und nicht, wir die Vor lage eb will, aus 4 Mk. zu normiren. Da ein solcher «»trag aul die Stimmen der Mehrheit veS Hauses zu rechnen hat, so ist oamlt d e «rausteuer.vorlage von selbst aelauen. da mit dem Steuer««- von S Mk. lebe Erhöhung der Brausteuer abgelrbnt Ist. WaS rie WebrNeuer betrifft. so dürste auch die Spezlal- verathung diese- EntwurteS nur wenig Zelt beanspruchen, da die Rtehrvels de- Hauses dem Prinzip der Vorlage oppositionell geaenübrrllebt. Im Uebrigen wirb noch bekannt, daff man in militärischen Kreisen, io auch im Kriegöministerlum. lebr ernste Bedenken gegen diese Webrsteuervorlage batte, die scklleffstch nur bcbuiS Vermehrung der Einnahmen eingebracht worden ist. Auö dem Entwurte über die Reich-stempeiabgaben wird hoffentlich die vbrlensteuer ln irgend einer Form zur »Annahme gelangen. Dem Reichskanzler speziell ist diele Vage bekannt, und er bat eö autgegeben, nach abermaliger Ablehnung vieles SteuerbouguetS die FlnanzmInMer der Eluzelslaaten zu neuen Konkercnzen, wie sie >81« in Heidelberg und 1880 in Coburg stattgehabt haben, zusammenzuberufen. Der Kallier wird, wie wir vernehmen, am 27. d. M. seine diesjährige Frühjahrörcise antrete»; er reist nächsten Mittwoch -.'ldend ab und trifft am anderen Tage in Wiesbaden zu längerem Stuientbaltr ein. Am 20. trifft die Herzogin von Ebinburg aus der Rückreise von Petersburg in Berlin ein, welche der Kaiser noch perldniich vegrüffen will. . In Berlin wird betreffs derMobllmachung der F ran- zosen gegen Tunis In militärischen Kreise» kein günstiges llrtbeil gefällt. Man findet das Zerreiben der Lruppenverbändc, um dav Expeditionskorps berzuitelien, betenllich, da eö ei» Grunvsatz moderner Kriegfübrung ist, Truppe» und Offiziere in bekanntem Vcibältnisse zu lassen. Die Fraiizoien haben aber von dem 18., 15., 10. und >8. Korps nicht bttS Brigaden und Regimenter, sondern auch Bataillone abgezweigt und auö diesem Mischmasch neue Brigade» gebildet. Bet der Revision der Bahnen von Seite des General« slabS wurde die Anordnung getroffen, taff an den wichtigsten Kreuzungepuiikten der Hauptbahnstrecken schon im Frieden ver pfleg sstati an en für Truppen angelegt werten. Diese Stationen werden mit der» nöthigen Küchengerätben, Geschirr w. versehen, so das, bei eventuell cintretentcr Mobilmachung riese Ansichten ohne Zeitverlust in Betrieb gesetzt werden können, um die durchpaiiircnden Truppen zu speisen. Wie man der „Voss. Ztg." »vttheilt. soll der Eisenbahn- minister Maybach ein Circular an seine Beamte n er lassen haben, in welchem er diese» verbietet, Inserate an oppo sitionelle Blätter zu geben, und sic beim Zuwiderhanbeln sür die Kosten verantwortlich macht. DaS Landgericht in Trier hat den 2:1jährigen Kürschner Wenzel wegen Beleidigung des Fürsten Bismarck betreffs seines BeruteS, wie im amtlichen RcichSanzeiger zu lesen, zu vier Iabren Gekängniff vcrurtheilt. Der Ministerialdirektor Maearb im sandwirthschaitlichen Mi nisterium hat sich nach Obcrschlesicn begeben, um dort mit den höheren Verwaltungsorganen Besprechungen über die Anöiührung des in der letzten LandtagSiession beschlossenen Stothstanvö» gcietzeö zu halten; Insbesondere sollen die Fluffregulirungen alsbald vorgcnommcn werden, und findet eine eingehende Besich tigung der Oder statt. Seitdem >2. April wurde ln Sckleiz der Postillon Müller vermisst, gleichzeitig auch ein junges Mädchen von 20 Jahren. Rach mannichsachcr Beobachtung haben Beide in einem ui,statthatten Verhältnisse gelebt, obgleich Müller verheiratbet und Vater von 5, unerzogenen Kindern war. Am l. Ostericier- tage sind die Unglücklichen im Zipfel striche bet Görkwitz gefunden worden. Der reckte Arm des Mannes und der linke des Mädchens waren mittelst eines Tuches fest zusamniengebundcn. Der Vergleich zwischen Prcuffcn und den hessischen Ag » aten ist nunmehr in den letzten Wochen zur »Ausführung gelangt. Früher bezogen die vier 'Agnaten eine jährliche Rente von etwa 22,000 r Haler. Dicselstaus jährlich lOO.OOOThaler er höht und den 'Agnaten zu drei vierteln aus 8 Jahre im voraus bezahlt, so daff die Regierung die Summe von mit. l,800,0i>0 Mark baar entrichtet bat. Auffer dieser Geldcritichälvgung hat die Regierung 4 Schlösser, nämlich den Pavillon des Bellcvue- schloues zu Kassel, das Schloff Schöinelb bei Kassel, daö Schloff zu Rotenburg und zu Hanau nebst Parkanlagen und Inven- laricii den Agnaten abgetreten. Die Schlösser repräsentircn einen Werth von 5, ooo.ooo Tbaicr und wurden den gemein schaftlichen Bevollmächtigte» der Agnaten vom Oberpräsidentcn Freiherr« v. Enke an Ort und Stelle übergeben. Frau Securiu 8, die auch hier woh bekannte kübne Lust- schiffcrln, ist von einem ernstlichen Unfall betroffen worden, »vor über die „MIndcncr Zeitung" solgentcrmaffeii berichtet: Nach dem die erste in unserer Stadt veranstaltete Ballonfahrt der Frau Auguste Securiuö am ersten Feiertage überaus glücklich verlaufen war, endete die gestrige zweite Fahrt, die huntertund- sechozebrite, welche die tühne Aeronauliu überhaupt unternommen, in höchst trauriger Weise. Um 0 Uhr verlieff Frau Securiuö mit ihrem Ballon den Garten der Tonhalle. Der Ballon nahm zuerst, von einem leichten Ostwind getrieben, seine Richtung nach Westen. Plötzlich tauchten am Himmel schwere Gewitterwolken ans, welche die Richtung des Ballons veränderten. Fast den selben Weg. dkn er auf dem Hinweg gemacht, »ahm derselbe zu rück, als der Sturmwind aus ihn einwirkte und den Ballon mit rciffenber Schnelligkeit nach Westen trüb. Frau Securiuö suchte unter diesen Verhältnissen die Landung zn beschleunigen. Der Ballon siel rapide und erreichte kurz vor der ani dem linken Weseruttr nach Porta führenden Chaussee den Erdboden, Der ansgeworienc Anker fasste nicht und viermal schlug der Ballon am die Erde nieder, um dann wieder, von dem Winde getrieben, weiter zu rasen. Ein Halten desselben war nicht möglich. Frau SccuriuS hielt sich mit aller Krut an den Stricken des Ballons tttt; dreimal gelang cs der milchigen Frau, weicher die Gemist Riesenkräfte verlieben haben muffte, das kühne Unternehme». War der Strick, den Frau Seeurius lieh um die rechte Hand geschlungen, dock sasi bis am die Knoche» eingedrückt. Dreimal hielt sie sich während des »AuibäumenS des Ballons in der Gondel; beim vierten Male war ihre Kraft zu Ende und sic stet ans der wild bin- u»d hcrgeschleudertcn Gondel, welche an einen Chaiissecbanm sirciitc. Frau Secunus siel ans denselben und von dem Baum, nachdem ein 'Ast gebrochen, ani die Chaussee. Platt stürzte sie aus Gesicht und Leib herab. »Aerztlicbe Hllic war durch eine glückliche Fügung schnell zur Hand und konnte der Transport der schwer beschädigten Frau nach ihrem Vogls tu der Tonhalle dcwcrkstelligt werden. Oesterreich. Der Wiener Gcmcinderath hat wieder ein mal die Erfahrung gemacht, daff das billigste Offert nicht zugleich Vas beste Ist. Wie bekannt, wurde seinerzeit die Pepsla n z- » ng der Ring st raffe dem Miiidcilio tcrntcn, Herrn Groll- iiiuö, nin den Betrag von 28,ooo Gulden übergeben. Schon da mals wurde dav Bedenken laut, daff der Offerent bei diesem Preise unmöglich die Offert-Bestimmungen cinhalten könne. Das Bedenken erwicö sich leider als gcrcchticrtigk. Die Gartcnban- Ucberwachlmgs-Koiimiffsion hat nun bcschlieffe» müssen, Herrn GrollmuS den Vertrag zu kündigen und die Bepflanzung der Ringstraffe Im Herbste, unb zwar in eigener Regie, vorznnebinc». Wie bekannt, war Herr Grollnius contiactlich verpflichtet, Ende »April mit der »Anpflanzung zu bcainiien. »Vor einigen Tauen »nachte er nun der Gartenbau-Kommission die Mittheilnng, daff ihm sein Berliner Lieferant »Bäume von derart zweiielbaltcr O.ualität übericndet habe, daff er das »Votum der Gartciiban- Kommission darüber einbolcii müsse. ob diciclbc» gepflanzt wer de» können. Die »Bäume entsprechen den Bestimmungen des Vertrages durchaus nickt. Es dürften Jahre vergehen, cbe kiele »Bäume zu Alleebänmen sich eignen werden. Herr Groilmus cr- I lärte zugleich, in der nächsten seit tanglichc Bäume nicht schaffen zu können. Die gcmeinderäthliche Gartenbau-llcbciwachungs- Kommissio» sab sin in die peinlichste Situation verictzk; am der Ringstraffe Ist »Alles z»r Einsetzung der »Bäume bereit, die Gruben sind gemacht, und nun schien die »Bäume. Eine Dame, welche kürzlich Gelegenheit hatte, einlgc k o st - bare Roben zu «eben, welche bei de» schlicken Empfängen und Diners in der Wiener Hofburg Ihre volle Pracht entfalten sollen, giebt folgende Beschreibung: „Prinzessin Ste«an«e wirb am v. Mal nacv ihrem teililcve» Einzuge Mittags iu der Hot burg erscheinen. SämmNick« Damen VeS kaiierlichrn Hotstaates i ericveinen bei dieser i»clege»beit Im Schieppkleide. Ueberbaupt litt «Sr die Felle bereit- in zwei hiesigen Mote-Atelier-eine große Zol'i von Cour-Roden unb Diner-roiletten ange«ertlgt worden, lieber iüntzig Cour-Roben liegen da, sauber verpackt in riesigen ! Karton», lebe Robe ein Feengedtlbe, jede ein kleine» vermögen repräsentireub. Vrrratbcn wir, taff der Preis der Schleppe allein zwischen stOOO fl. und üliOO fl. schwankt, io haben wir schon vieles gesagt und können es den Leserinnen überlassen, sich die mit kostbaren Spitzen verzierten Unterkleider, deren goltbesäte TablierS hinzu,utenken. Die Form dieser Courkleiter lll beinahe durchwegs dieselbe. Aus dem schwersten Atlas griertigt, um- fiicfft das Kleid die Gestalt. Dir Tablierö sind vn ploin reich m st Gold oder Silber gestickt, mit den köstlichsten eckten Spitzen und Golbkanten verbrämt, lieber daö Kleid iällt der vier Meter lange ölanGau llv oour. In einer Walteamalte zulauienb. an der Taille befestigt, tormirt er eine Riesenschleppe. die ov» den Damen nach dem Döftköe vor der Kaiserin über den »Arm ge schlagen weiden muff, da in unsercr Zell dieser Dienst durch Edelknaben nur sehr selten versehen wirb. Diese Schleppen sind aus Sammet oder AtlaS geiertigt und von reichen breite» »Blumen- und Arabeskcnmustcrii umgebe», die in erhabener Gold- und Sllbcrsttckerei auvaeiührt sind. Den untersten Tbeil der Schleppe schmückt ein riesiges Bouguct. Groffe Pracht wirb bei der rrauuna sichtbar werken. Kaiserin Elisabeth wird in der Augustiner-Kirche am lO. Mal in einer ganz hellgrauen »Atlasrobe erscheinen. Tabliec und Manteau sind reich mit Silber gestickt Für daS Haar ist eine köstliche Spitzenbarbe bestimmt, ain welcher die kleine Krone beiestigt wird. Erzherzogin Elisabeth trägt eine dniikelgraue Samimtichieppe mir Silber, stickerci und ein hellgraues Atlas-Unterkleid; Erzherzogin Marie blaues AtlaS-Unterkleid. Manteau vo» saphirblauem »Alias mit Goldstickerei; Erzherzogin Elotildr rotbe »Atlasschleppe mit Gold stickerei. helleres Unterkleid; Erzherzogin Maria Theresia von Würtemberg prachtvolle cerlsenrothe Sammetschieppe mit Gold stickerei; die liigenbllchc Erzherzogin Iiabella, Gemahlin des Erzherzogs Filedrich. hellblauen Sammet mir Silber. Die Herzogin von Koburg bat Roth und Gold, die regierende Fürstin ! Auersperg Lila-Sammet mit Silber, die »eueriiaiinte Oberstbvi- ineistcrin der Prinzessin Stefanie, Gräfin Sitta »Nostiz, dnnkel- rothe Sammetschleppe mit Gold gewäblt. Bciondeiö schön Ist die griffe, goldgestickte »Atlasickleppe der jungen Fürstin Mon- tennovo. Für die Fürstin Eolloredo ist licktgrüner »Atlas mit Gold bestimmt, iür die Fürstin Kinökv licktgelber Atlas mit herrlicher Goldarbeit. Markgräftn Irma Pallavicini, bekannt lich eine gefeierte Schönheit, wird in rothem »AtlaS und Gold erscheinen. Eine »Abwechselung wird dem Auge durch die Toilelten der vier Gräfinnen Apvonyi und der Fürstin Eiary geboten die statt der gold- und silvergestickten Schleppen goib- uud silberdurchwebte Stoffe mit reizenden Pieins von Rosen- bouciucls gewählt haben, die sick von wasiergrüncn, weiffen und rosa Unterkleidern effektvoll abheben werben. Ungarn. I» P e st verbreitete sick die Kunde von einem gräßlichen »taub morde. »Bel der Gräfin Victor Karoiyi war ein Kutscher vedienstet, ein Engländer, der an dem »Abend, a» welchem bas Biidapester Earroussel stuttiand, seine Herrin zum Earronssel führte unb auch wieder in die Wohnung beimbrachtc. Nach dieser Nacht verschwand jedoch der Kutscher und lieff sich volle acht Tage nicht blicken. Gräfin Karolyt machte bei der Polizei die »Anzeige unb verständigte auch den englischen Konsul von diesem »Vorfälle. Der englische Konsul nahm sick dieser Lacke sebr ernst an und veranlaffte die »Budapester Ltadlhaupt- niannschait, einen Steckbrief zu erlassen. Eö wurden alle Hebel in »Bewegung gesetzt und vorgestern gelang cs nun, in »Moor iWeiffenbuigcr Komitatl eine» Mann zu verhalten, welcher als der Mörder des englischen Kutschers (Namens John Havward» erkannt wurde. Derselbe heifft Stephan BaliS und gestand, daff er im »Vereine mit Gabor Panczcl den Kutscher ermordete, den Leichnam desselben in kleine Stücke zerschnitt und in der Senk grube des Hauses Nr. 10 in der Ueuöcrgasse verbarg. Er ge stand, daff ec am 7. b. MtS. mit seinem Raubgenossen in einem WlcthShause dem Kutscher Havward begegnete und sie bei ihm Geld saben. Sic schlicken In den Stall, in welchem der englische Kutscher schlief und wanen eine» Picrtekotzen über ihn, woraus dann Panczel den Engländer erwürgte. Hieraus trugen »Balis und Pamzel de» Leichnam zur Senkgrube. Da der Lciconam durch die Oeffmina »übt ging, zerschnitten sic denselben in Stücke und war en ihn dann stückweise hinab. Das sichtbare »Blut ver schmierten sie mit Kotb. Die »Mörder nahmen das vaarc Geld, die Uhr und die Ringe dcS Erniorrctcn mit sich. Gabor Panczcl wurde vorgestern In »Budapest verhaltet, derselbe legte cbciiialls ci» offenes Geständnis! ab. Der zerstückelte Leichnam des Er mordeten wurde bereits eruirt. Man ie.ite die einzelnen Gllcd- maffen im Hole zusammen und iührtc Panczcl zum Leichnam; derselbe antwonctc ans die Frage, ob dies der Leichnam des englischen Kutschers lei, einfach mit: „Ja!" Der zweite »'Norder, »BaliS, warb vorgestern »Abends eingcbracht. Dieser schreckliche »Vorfall erregte in »Veit ungeheure Sensation. Frankrcici). Lringuet, das ehemalige Mitglied der Kommune, ist von dem Scinc-Präicttcn zum städtischen Ma gazin-Aufseher mit 1000 Francs Gehalt ernannt worden. Wen» man sich erinnert, daff Tringuet, woraus er übrigens nie ei» Hehl geinackt hat, einer der Hanpturheber des »Brandes des Hotel de »Villc gewesen ist, muh man seine »Wahl sür de» »Posten eines Gewöibwächtcrs allerdings wunderlich sinken. Man kan» da wirklich sagen, daff der Bock zum Gärtner bestellt wurde oder, noch besser, der Brandlcgcr zum Kommandanten der Feuerwehr.! Nuffland. Der K a11cr und die K aiscrin sind l aupt- j sächlich aus Mclikoff's Raip nach Gaticklna gezogen; cö wurde i aiiiangü erwartet, der Kaiser werte »ach Petcrlws, nach Zarskoje-> beit, die „ch während eines Besuches des Gefängnisses durch den Selo ziehen, aber an das Kaittrittbc Sclsteff in Gatschina, einer Generalgonbenieur letzthin zngetragcn haben soll. Der General Petersburger Nachrichten zufolge wird Groffiürst Konstantin gleich bem GroWrsten Nikolaus dauernd Rußland verlassen. Wle ver„RegierungS-Anzciger" meldet, wird am dlesiährigen Osterfeste der Kirchgang der allerhöchsten Herrlchasten, iowie der Gratulationsemp'ang unterbleiben. - Den Privattbeatern Ist gestattet worden, mit de» Vorstellungen am 2. Mal wieder zu beginnen. - Am 21. b. wurden in M oo ka u 2 Individuen arretirt, welche an 7 Stellen Proklamationen revolutionären Inhalts arigeklebt batten. Türkei. »Nachrichten aus Lalonichl zufolge fand bei Skopia in Albanien zwischen türkische» Truppen unb Aufstän dischen ein Scharmützel statt. Sämnnliche ln Salonicki sieben den Truppen sind beordert, unverzüglich sich nacv Skopia zu begeben. Derwisch Pascha bat ln der Stäbe von UiStüb in der Stärke von 10,000 Mann die »Albanesen angegriffen und auiö Haupt geschlagen. Reue Verstärkungen werden ihm nachgcieudet. AeniUetou. -j-Kgl. Holtheater, Altstadt. Stach dem 4. Akte der ..Jüdin" von H. Lcvv, der wesentlich beschnitten worden war und sehr fragwürdig abschloff, betrat Herr Ober und »Dperncegisscur Marckö mit ernster Würde im Frack die »Bühne, um dem V. 1'. Publico mttzuthellcn, daff die Bcichncitung der Jüdin Herrn Rieic'ü wegen nöthlg war. der heiser geworden sei. Herr Marcks häite der Kritik cdcn'allS ibr »Amt kürzen kennen, wenn er bin zugefügt batte: „überhaupt lassen auch die übrige» »Mitwirkenden. die Herren Fischer und Götze, sowie Frau Otto-Alvölcbcn ihre heutige ger>nge Disposition gchorsamst notisiziren," In der Tvat hat der böse Frühlingöwinb unserer Oper iedr zngesctzt, cs klang »Alles belegt oder reizlos. Die Gastin, Frau Prockaska, war indeff nicht indiöponirt. Nach der Recka. überhaupt nack ter gänzlich unibcalc» Musik Lcvv'ö zu diesem »Wert, lässt sick die Individualität einer Sängerin nickt gut messen. Norma, »Atteste, Donna »Anna, »Valentine - da kann man die »Person und Leistung erkennen; aber Eleazar und Recka idle eine »Arie des st. »Aktes ansgcnommens sind voller Eouüsseucffettc, die über den Stvl täuschen. Frau Prochaöka würde inan, wenn sie noch iün gcr vor unS träte, sagen dür en: wenn sie an unserer Hoibübnc den Sinn iür ideale »Bewegungen geschärft, und ihre Stimm mittel zu einem einfach edlere» »Ausdrucke verklärt habe, werde sie ihren Mitteln nach eine bedeutende dramaiiichc Sängerin sein können. »Wie heute die Sacken stehen, wo nickt Hoffnungen londcr» Realitäten entscheiden, darf man der Künstlerin »Wohl zaut unb Fülle ihres Soprancö «der aber Mcz.zoklaiigigrbe hat, susprechen, auch Routine und bedeutende Stimmfertigkcit sind vorhanden. Nur ist eben die »Art des Tingcno aut den Thcatei- effckt berechnet, mit groffcr 'Atbcinvcrscl'wendung in den »Affekt stellen vorgehenb, und der ekeln, idealen Empfindungswciic we- Niger fähig als ma» wünschte. Die Stimme entbehrt iür letztere »Art daö Timbre, klingt auch von a ab schon strapezirt, und da bleibt kenn die Zartheit und eigentlich bettelte Wärme des »Aus drucks zurück und es tritt eine vienko-hcroistrentc Manier vor, die nickt sympathisch berührt, weil sie die Tbeatermachc zu sehr blofflcgt. Ob die Gästin in ferneren Rollen ttischcr, wärmer, in teressanter berühren wird, muff sich zeigen. I-. 11. H Heute wirb Im R e s ld enz tbea te r zur Feier des könig liche» GcburtSkageö bei festlich erleuchtetem Hauie das täglich mit gröffcrem »Bestall aufgcnommcnc Rcpcrtoirslück „Die Ammer- gaucr Liefe" mit der vorzüglichen Darstellung der bctten Haupt rollen durch Frl. »Benkel und Direktor Karl wiederholt. H Frl. Sophie König hat dieser Tage ein längeres Gast spiel am Lobetheatcr in »Breslau und zwar als „Madame Favart" begonnen. Nach der „»Breslauer Ztg.", „Schlesischen »Presse" rc. ist sie mir offenen »Armen poui »Publikum ausgenommen worden. H „G olv und Else»". Hugo Bürgcr'ö neuestes Schau spiel, welches am >8. d. aus dem Herzog!. Hoitheatcr zu Braun- sck'weig zum ersten »Male zur Aufführung gelangte, hat einen durchschlagenden Erlolg erzielt. -j-In Hamburg wird sich'S im Monat Mal entscheiden, ob Direktor Pollini rlc Leitung des Ttadttbeaterö behält ober nickt. PvUint macht sein »verbleiben davon abhängig, daff ihm ein Reseroeiond von lloo.ooo Mark zugesichert werde; ohne diesen glaubt er trotz des guten Geschäftsganges, trotz seiner direktwnclieii Erfolge unb trotz ker vielen Zugeständnisse, welche die Stadt Hamburg Ihm schon gemacht bat. daS Ltadttbeater nicht ant die Dauer mit günstigen Edancen iührcn zu können. -j- DaS »Wiener Ertra-Btt.tt meldet als amtlich: „Fräulein Brethol vom Dresdener Hoitbcatcr wird noch Im Lause dieser Saison ein ani ein Engagement abzicicndeS Gastspiel an der »Wiener Haloper abiolviren." H Herr Otto Hartnianii von Dresden hat eine größere Gastspielreise durch die Rhelnprovin; »nd »Westfalen beendet. In Barmen, Elberfeld. Essen, Münster, Solingen, Weiel :e. iand er namentlich als „Mozart" in bem Wohlmuth'scheii Lebcnöbildc reiche »Anerkennung. Ais „Schiller" leierte der noch junge Künstler inBarmcn cineArtJubiiäum, indem ec diese »Nolle zum 250sle» Male spielte. H Dcireggcr hat ein groffcs Historienbild sür die Pina kothek in München soeben vollendet. ff- »Am >4. b. wurde in Pfarrkirchen in Bahern ein Veteran in ker Musikwclt, Karl Moritz v. Weber, ein Eouiin kes bekanntlich einige Tage später verstorbenen »Mar Maria Frcih. v. Weber, zu Grabe gelingen Er war 1801 als ker Sohn des Kapellmeisters Eduard v. »Weder, alleren »Bruders des berühmten Tontichtcrs Karl »'Nana v. »Weber, gekoren. Bermiichtes. * Ore» bürg. Ei» fideies Gefängnis!. Der „Eorrcsp. der Strana" erzählt folgende kaum glaubUcheBcgeben- tadt an der Warschauer Bahn, dachte Niemand, ka cs schon viele Jahre unbewohnt ist. Deshalb eben wurde cs gewählt. ie anderen Schlösser werden scharf überwacht und die Funda- mente uachgeschen »An der sogenannten steinernen »Brücke in der Erbsenstraffe. die zum Zarskojctthcn Bahnbos führt. wurden seit mehreren Tagen Taucher-Arbeiten im Kanal vorgeiwmmc», daö Eis ausgcbauen und der Grund wahrttbeiiilieh nach Tor pedos untersucht. Ob etwas gesunden worden. ist unbekannt; cs muff aber über unterirdische »Minen edcr ähnliches eine glaub- »aste Me Linig eingclauien sein, denn seit zwei Tagen schon ist man beschäftigt, links neben der »Brücke in das »Pflaster cinzu- vaucn und »aehzugrabcn. Bei einem Mützenmacher, der dickst neben der »Brücke am Kanal im Kellergesehoft einen Lade» bat. nrtc. „de» Heren lauf einen ihn begleitenden »Beamten mit einer Hand in die a'-öbe hebcutz" „Kleinigkeit", ant- goiwernenr hatte erfahre», daff im örtlichen Gciängniff ein Gc- sanacncr internirt iei. der sick durch enorme Körperslärke aus- zeichnc und wünschte den Mann bei Inspektion des Geiäiignisscs zu sehe». „Kannst Du", fragte ee ihn, als der Ricic ihm dorge- sührt wurde, zeigend > wortetc der Gefangene und erhob den Beamten bis last zur Decke des Zimmers. „»Wirst Du aber auch diesen Herr» auibeben können »"' fragte der Gcncralgouperneur weiter, ant den rktzst korpulenten Prokurenr hinweisend. ..Kann ick ", meinte der Ge fangene und hob den höchst konsiernilten Prokurenr fast ebenso bock wie vorher de» Beamten empor. Der Geiieralgouvernenr lackte laut und zufrieden ain, die »Beamten Heberten und der gar »last sind Nachsoctthungenangcstellt worden, man hat tick cmgcgrabcn! Pnstmeur konnte ncb lange nickst in dinen vemGctttze und die »Arbeiten durch Wcgeipcrrinigcn abgeschlossen. ! voiausgc,ebenen ,vNl finden. In Odessa, Ebartow und K ew werden gelegentlich des de-' ' Eine hübichc historische Anekdote rinden wir vorstehenden russischen Osterttsies Insul len gegen d i c i >" der m imRc-,',»"-. Der Minister Corbttreo crlanlste sich in Juden bestirchrct. Der Gouverneur ven Odena, oencral ^Gegenwart Ludwig XVIII. sein Sck'iiiipstuch und icinc Tabaks- Drentelen, erlicff »Verbote gegen die Ansannnlnngc» dcö »Voiles öott ans tcr aaschc zn nehmen und beites ver sich ani den Tittff vor den griechischen Kirchen und vemhi den Juden »Vornckst und jede »Vermeidung einer »Proooeaiion an trat überhaupt die ausgiebigsten 'Vorsttlstsmaffregeln. In Kiew erscheinen seit dem 2.Marz iast täglich Prokla mationen, tl'cils vonr jüdnnsische» »Arbcitcrbuntc. thcils von der Geheimen Verbrüderung der Scmija i Woija. Die »Protla- maiioncn sind alle im Sinne der Terroristen ahgciafft und w.chr cheiiiilcb in groffcr »,'inzahl gedruckt, da dieselbe» sehr vielen die gröffie Derselbe Benehmen verletzte. Ihre Tasche ganz ;n legen. Der König, den dieses familiäre 'bemerkte irenffch: »Nun, haben Sie endlich ansgelccrt e Sire, antwortete der Minister, ich sündige nur am aiouaroffer Lova'ität, kenn ich teere meine Tattben, statt sic ans Kesten Eurer Majestät und des Staates zu stillen. FittlNt'Zrllrs mid Polkc-lvirtlischast. !?itsr>ucr ^'onirala ?>. Zid'l'cn ^lcliiir.1 n , bäuerliche» Gemeinden im Kieiv'ichcn, Voihvniicl'rn, Ticherni- - ««u-müraj, adsn,«!:«-»:, -irun., ^ r-.Z.v.ff- r. . gow'schen Gouvcrnemciit.und,in Podoilcn zngcgangcn sein 'ollen, - »Auch die LepranitaUeii m Kiew' erhallen wiche »Proklamationen ,-o.-!--,!'. "mcr^c,rcr ueu«^ ». ,7«ff. mit der Ltadlpost zugettbiekt. Im Seminar werten in Folac dessen alle »Briefe kontrelirt, die mit der Stadtpoit an die Zög linge cinlanien. »Außer der Methode, die Proklamationen an Zäunen und »Wänden zu befestigen, gicsten die Terroristen noch zu andere» Mitteln, um ihre Schichten zu vcrbrcsten. So über giebt am »Abend ein 'ein gekleideter Herr einem Diener ein »Packet mit kein Eiinck'cn, dasselbe seinem Heren cinzuhänkigcn. Es brauckst wohl nickst gesagt zn werden, was sich in ccm Packcte vtiand. In der Stadt erzählt man sich noch folgenden »verfall: j Ein »Bäckerwcib Halle auf dem Bia rite ihre» vorralh an Wciff-/ 27,7.? a u beod bis ani ci» Brod verlaust, das sie zuin Sck'inff leidst bei- W-s-, Lc„dr.-r>->-r. 7».ec., c-u:,, speise» wollte. Zn ihrem großen Erstaunen fand sie i» dem Brok. § <dr»^».r«« - ^-n. !>-, 7cmar IN. ee. Al tz'O, tzcEücr H-'c: Franisurt, SL. Avril, Adküdr. 0:c7i: S7L-,e. LiaaM. 2S7-»>» LomSaii e-'ec zicoic —. SUccncmc > c,n 0ei!s',>. »Scwvc>>!>,' - . »»gae, e oldici'lc —, 72c- 2>us!cu 72' ,,, 2.0ucnt 6-.-,,-. S. Liieur —, Ungar. »'>,»1crrcn:a —. es teil, 22. April, c-rcdit Lomtard. NI.es. itnali-Sluiir.V. IN.se, Rapr!c«i:Ld'rc Ssliger «IPaincrr. 77.W. orsicrr. tSrlprcntc 7« 12, Unac-c, >"o.7-ku!c >!>,.!!-> A-.-IiMc»->7,l 2. - 7:t!!. P,ir IL, 22. Ä»r:I. ,-c iri Ncric ^,0 2. «nltipc >2 ,IS -raiikiicr «,»>'. 2!aai»»al>n >>7S,kS. -..-mrarec:: 2«7.b0. ».. 0>i.--:>>rcu 27>, p ,vp:ci ns«. 7LMP'. Wt-jtn 2.P, cpier, Scier, .77.72. l 2'. 7>, 7cp!, c.! , »Vs sic cs zerdrack', Protiamaiioiicm In cincin anderen Falle ^ o»,>»,,,/ soll man einer in ' Proklaniation aui den Rücke» geklebt haben. EchlrM Nc:zell D,'?.: -- NoN r. szrsr. itt. ?V'ii.rtU .r.Liis. v! s: rricuve:, Indc.kr nierr. ^cnrc 'cnter.
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