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- Erscheinungsdatum
- 1881-04-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188104020
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18810402
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18810402
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1881
-
Monat
1881-04
- Tag 1881-04-02
-
Monat
1881-04
-
Jahr
1881
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8ovll»dEl. 6« ». ^prtl R Ml — Das prächtige Rittergut »Bt aren Ist dieser Tage au» dem Besitze de» Herrn Lieutenant van Lerrc, de« Sovnc des als Freund x>er Literatur und durch dt« S<v>tierlott«rie ve> rühmten Major voo Leere, in das Eigrnthum de» Landtags aogeorvneteu Uvle aut Plaue vei Flöha übergrganaen. Man nennt als Kauiprets 80o.o«x, Mk.. eine lür die auSaedchvte ve sitzung, zu der die vckaumen Kalkdrüche gehören. nicht -u höbe Lumme, wenn auci> das Lchlofi, da» einst so viele literarische und künstlerische Notabliitäten gastlich beherbergt bat, modernen Einsprüchen kau», mehr genügt und niebriach dauiäUlg sein soll. Der neueSchloßverr. der bei Flöha eine sehr schwunghafte große Lplnnerei vesttzt, wird gewiß die vielen NeiiiiniSeenzen im Lchlosse und Parke an die Periode Ticck'ö, Tiedge'S. GntzkowS und anderer Schriftsteller schonen. Herr Udle leistete eine daarc »Anzahlung von 600.0G» Mark. Daö VerkausSgeschäik ist durch die Agentur des Herrn Banticr Riede vermittelt worden. - bester» »Bormittag bat sich ein 3'Aährlger Knabe, Alfred Aich, von der elterlichen Wohnung auü. EircuSstr. 08. 2. Etg.. verlausen. Der Knabe trug ein braunes Sammetkleiv und war ohne Kopfbedeckung. - Zm eben vergangene» Monat wurden beim diesigen Leiphanse l >2.661 Mark ans 7521 Pfänder auSgclieben und Nl'.'ch.:! Mark auf 65l5 eingelbste Pfänder zurückaezahlt. Bei der Sparkasse wurden in Altstadt 270,072 Mark eingelegt und 000,082 Mark zurückgezahlt; in Neustadt 116,021 Mark ein- und lOO.OU» Mark zurückgczavlk. - Leit vorgestern bat sich Papa Jod» aus dein Stadt- »Waldichlößchen-fficstauraiit HPostplapl ans seinen Stammsitz in die Walrichlößchen-Brauerci-Restauratio» iSchitterstraße» zurück gezogen und Herr Gnhrmüllcr im Stadt - Waldschlößchen die »Bewirthschaitung übcrnonimcn. P o l ize i v e r i ch t. An> einem >relen Platze an der Leipzigerstraßc waren am Donnerstag Vormittag zwei Setter- gelcllc» i» der Nähe ihrer »ArbcilSdude mit Lveerkochen beschäftigt. Dabei fing die Schürze des Einen Feuer, das sich rasch über d e anderen Kleider verbreitete. Der andere (Schilfe wollte es loschen; alS aber seine eigenen Kleider zu brennen ansingen, ließ er ab, wart sich ani die (*rde und erstickte die Flannne, »o da>! er wenig beschädigt wurde, während sei» Genosse in die Arretlöbudc hineinlies und so die daieloit lagernde» »Vorräthe an Pol Hel werg, Ha»'. Striaen .>c. gleichfalls in Brand setzte. Er eiliit hierbei ganz bedeutende »Berletzungen, wegen deren er als bald durch Wohhal'rlöpollzcii'c.iilitc aus Anordnung des herbcl- lernsencn Arztes in das StadttrankenhauS gebracht wurde. Die Bude brannte fast vollständig nieder. - Aus der Hauptstraße iit am Donncrnag eine zuletzt vonLimbach gekommene verschlossene Marflkistc a uig eiu ude n und vorläufig in behördliche» Ge- waoriam genommen worden. Am Donneruag früh wurde in der (Ade eincS(Amens ani dcr Hcchtstraßc der Leichnam eines etwa Al Stunden bordet geborene» Kindes weiblichen Geschlechts ge'iinkcn. Der Kopi desselben war in einem Schutthaufen bcr graben. Die Erörterungen zur Ermitlelulig der Mutter sind im (Sange. — Zn Schönebeck beabsichtigt man einen Elbwlntcr bare n hklzuileUe», da cö au bcr Elbe noch au sicheren Haie» zur Bergung der Fahrzeuge gegen die (Sempre» des Eisganges und Hochwassers inangelt inid Schönebeck, daü vermöge scincr industriellen Entwickelung einen regen Lchisssahrtsverkchc unter hält, nicht nur als Ha'cnort geeignet erscheint, sondern sich auch ohne große Lchwicrigkcilen durch die „Rotl-c" — ein fiskalisches Binnengewässer in der Nähe der Stadl - ein Winterhafen Anrichten iaht. — Oer namentlich von Handlungs-Reisende» siark icegucn. kirte „Rbeinischc Hot" (»Brcikcstraßc) wird seil geilcrn wieder von ieinem Besitzer, Herrn Aiigcrmann, aenihrt; der blol'crlgc Pächter, Herr Kröppcrt, verzichtet gegen Entschädigung aus das letzte Jahr seines Pachtkontrakis unk wird sich, bis er eine» ähnliche» Wirkungskreis sich geschaffen, mit besonderem Elser seinen Pflichte» als Stadtverordneter widmen. — Dle Nachwage nach SommerlogiS auf dein Welken Hirsch ist bereits sebc stark, io bah mit alle größeren Familien- auartlere vergeben sind. Auch die Pensionen im Kurhause, Fridabake, Billa Ozon u. s. w. sind stack gefragt. — Bor ber II. Strafkammer wird am 7. d. nochmals in der Stranacbe gegen den wegen Bcrlettung zum Mcliieib zu t Jahr tt Monaten Zuchthaus verurthciltcn Kaufmann Eoppcl ent schieden werden, da kaS NeichSgericht i» Folge eingewendeter Revision die Sache zu nochmaliger Berhantlung verwiesen hat. - Melken, gl. März. Ihr letztes Referat über die Bcr- leaung unserer »An ksi anptmannichatt nach Eöll» ist zum Glück ein ganz falsches. Uwer Herr Amtöbauptmann v. »Boffe bcthä- tigt auch in dieser Angelegenheit sein Wohlwollen für seine Barerstart: i»> Gegeim-ett beabsichtigt derselbe in Melke» ein Gebäude zu acguiriren, welches auch »och die anderen Staats verwaltungen, wie Wasserbau Zmpcction, »Brandversicherungs- Znspection, -Bezirks »Baumchierci, »Bezirks Lchutinspection re., die leider nicht in Meinen domieilire», aninebme» soll. Der Dank der »Bürger ct-ast ist ivm gewik, denn es führt nur z» Un- zutr.iglichkct.-n, wenn Aemtcr nicht da sind, wo man sic sucht. — Zn unsere: Herr', chcn »Albrcchtvbt'.rg wirb durch das Meisathal j eine beaneine >»'Hanne.- erbaut, der neue Burgkcllcr geht auch hoffentlich bald seiner Boilentnng entgegen und dürite mit dem c.izu gehörigen Garrcn irohl der schönste Aufenthalt Meißens werben. - Bon innerem neuen Herrn Schnldlrcclor erhoffen wir ratz Beite, auch daß die alten Erinnerungen bald verschwun- cen sein werden, mn icinen uns die vom Eonreclor bei dieser Gelegenheit gei-altenc ».".egrüßungsrete wohl nicht ganz im Ein klänge mit den Gesinnungen : nicrcs Lchrercolleginms zu ttclren. Zn ch! i! r >veid a n. ild der am chcittwoch in Leipzig in Zeige Ancr »Decrarion ' lölsti.ch erfolgte Tod des Eominerzien- c.'toe- ihtker :e. Angnit Sigioniund Emmrich, Ebrenbürger von ; i'iwei a, aniri .ü - betrauert. Der Bcrcwlgte war trotz seines Alters von 7r ,.ahrca ciftig und törpeclich ganz 'risch. - >in (cinicel'ncr .'-.(»rcens, rer bislang ein Gegner der urchUchci' Manien war. l at n.i' kürzlich doch eines Anderen be- ionncin ist a:n ^onnkr; zur Kirche gegangen und bat seine drei > n. cr. v n denen ein,, l Zavre, tag andere 2 Zähre und das c; - Wochen z.ih'.r. g ci.h zmammc» tau>cn laste». Eine«olche l'-n wo,- au c wirb aucl> feilen Vorkommen. hu S ta n chg ward am Mittwoch in der Familie teS is.i icrmcrier -.n w eine gewiß in der Art unendlich seltene A-wache vo A .i.-r d.-gangen, bei welcher die Tochter die chtvrst'-ni . die w ltern die stldcrne lind diet^roneltcrn die goldene Evekrcne t u cn. Am Dcanernag 'ö'iorgen wurde der Maurermeister G. -l'v p aus 'Aucrvach in der Nahe des Adlcr'schcn Gutes in Nodewi'ch in einer'. Wastcr.rabcn tobt ankgefunbrn. Ec ist Im Ansttcru vom c eae avgck.-mmen. in den Graben gestürzt und dort, wn; cs i ciur. durch einen Schlagfluß gctödtct worden. -- Zn einer Ehcmnitzcr Fabrik fiel dieser Tage einem Arbeiter ein cisernci. n Eentncr 'chwercr Stutzen von einem Wagen herab an' ein Bein und crfchmektcnc dasselbe oberhalb res Fußes. -- Zn E r i m in I l! ch a u vermißt man ieit 2 l. März den 20 Zabre alten Färber Otto Piciffer. Dem am Tage seines Bein hwindeiis gezeigten Benehme» nach wird befürchtet, er habe sich ei» Leids angctha». Auch ist dort seit Sonntag ber Schuh macher K. verschwunden. - Der rem Trünke ergeben gewesene Handarbeiter Dvve aus Niedcrbotmdors ward dieser Tage ans einer Wiese i» Wcißenbocn todt auigesniiden. Z» trunkenem Zustande mag er von einem Herzschlag betroffen worden sei». Am :il. März Ist unterhalb Gohlis (ei Eosscbande ein männlicher unbekanntcr Leich n a m auS der Elbe gezogen wor den. Alter 6» Zabre, mitGlatze, röthllehem Schnunhart, etwas Kinnbart, starker Körrecba«. Zn der Gegend ho» Noßla» wurden in de» lebten Tagen die Leiche» mehrerer während des Winters und verstoßenen Hoch wassers in der Elbe Ertrunkenen ans User geschwemmt, n. A nu h die des Im Deccmbcr v. Z. i» ber Nahe bcr Noßlaucr Elbbrü,ke verunglückten Bootsmanns Bühnemann anö Nogätz. -Landgericht. Strafkammer II. Am Abend beS 2N. Dezember v. Z. spielte sich I» dem Restaurant..Znin Ealculator" in Kdtzlchendroda eine äußerst ansregence Szene ab und die wegen vorsätzlicher Körperverletzung angetlagten Urheber der selben können zweifellos noch vom Glücke sprechen, daß ihr er- kittertes Boraehen einen minder tragischen AuSgang fand, alS er m befürchten war. Die Angeklagten. Agent Ferdinäiid HUnrlch Meyer und Tchlofiennstr. Soul» Her« Bteweg wa veri^ngntßvoUen Abend al» -äste «n erwähntem Res wesenb und «» de» anstoßenden Zimmer datten sich me denen ü» - - - - gletchgiltig bletl 8 nnd die Erbiti waren an dem Restaurant an« ^ cre andere rsonea piartrt. denen da» berauoioroernde verdalten der Ersteren nicht glrt<vai>tig bleiben konnte. ES entspann sich ei« sbrmllcher Kxeeß nnd dle Erbitterung war von detrev Seiten er« beblich gestiegen, als einer ber Gegner der Angeklagten, Namen» Münch, daö Zimmer passtrte, worin Meyer und Bieweg saßen, unmittelbar daraut vo« M. thätlich angegriffen ,und in daö anstoßende Redenztmmrr zurück „geschubtt wurde. Der SLlossermeislcr Hermann kain hierbei ziemlich arg in« Gedränge, den« er vermochte sich nur mit Müde aut de« Stuhle zu erhalten unk im Süeltrrvcrlaus kerThätlichketten ver letzte Meyer diesem nun einen heftigen Stoß mit brr Faust in die Magengegenk. Weitere Mißhandlungen folgten und al» ber dem Falle nahe Hermann nach vem Barte seine» Gegners ge griffen, erhielt er von Bieweg mehrere schmcrzhaite Fußtritte an das Schienbein. Demnächst placirte Meyer einen Stuhl in daü Zimmer, der die nicht zu überschreitende Demarkationslinie zwischen beiden Parteien bilden sollte, um weiteren Thätllchkrsten vorzubeugen: die Gegenpartei der Angeklagten ignoctrte ievoch diese» Beriahren und nunmehr griff M. nach dem ihm von Bie« weg mit de» Worten: ..Schlag' doch daö L-todt!" hingereichten Stuhle und schlug mit demselben unbarmherzig aui den Kops Hermann » loS. Bieweg Wat ein Gleiches mit seinem knotigen Sitvenholzttock und unter der Wucht der Schläge strömte nun dem Mißhandelte» das Blut förmlich über daü Gesicht herein. Als hieran? einer derGäste im Begriff war, dle Thürezu schließen, ui» daö Entweichen Bieweg'» zu verhindern, gebrauchte letzterer nochmals seinen Stock und verletzte seinen Gegner durch Schläge über den Kopf ebenfalls blutig. Die Berletzungen Hermann s waren »ach dem ärztlichen Gutachten sehr schwerer »Natur, denn unter der Wucht der Schläge war sogar an einer Stelle beü Kopses die Schädcldecke völlig bloögelcgt; auch sanken sich noch zahlreiche Kontusionen am Kopf nnd den Beinen H'v vor. Die Berwundunge» H'ö sind glücklicherweise wieder geheilt und dürs ten weitere nachtheilige Folgen nicht eintreke». Die Staats anwaltschaft, vertreten von Herrn Staatsanwalt Weicher, fand de» vorliegenden Straffall für geeignet, die Angeklagten möglichst empfindlich zu bestrafen. Die Bertheldiguiig. gciührt von den Herren Zustizrath 1)v. Schaffraw und Rechtsanwalt F-ränzel, enthielt sich zwar eines »Antrages aus »Annahme mildernder Umstände, wies jedoch zu Gunsten der 'Angeklagte» aui die wenigstens mehrfach hervorgctrctcne Herauv'ertcrung der Ver letzten hin und bat auch bei dem Strafmaße zu erwägen, baß nach dem Borleben ber Angeiänildigten auf eine Geneigtheit derselben zn thätlichen Angriffen nicht zu schließe» sei. Die Strafkammer unter Borsitz des Herrn Landgerichts- Direktor Trumnstcr erkannte unter »Ausschluß mildernder Umstände und zwar einerseits in Rücksicht ani die Schwere der Berletzungen sowie ans die längere Fortsetzung bcr strafbare» Handlungen, andererseits in strafmildernder Berücksichtigung des etwas angetrunkenen Zustandes der Angeklagte» aus l<> Monate Gefängu ß für Meyer und l Zal-c Gefängnis: für »Bieweg. — Der 2 l Fahre alte Kellner Friedrich Paul Preißler anö Zittau unterschlug gm 2l. Fcbrngr b. Z. dem Mlisika'ieiihgndler Sceling, bei welchem er als Lglntznirschc beschäftigt war, von l(X) Stück Drcipscnnigmarken, bie ibm zur Francatur von Kata logen übergeben waren, 2«> Stück nnd bcrgrlff sich ferner in bicbischcr Absicht an dem Bricsmarkcnvorrath seines Herrn, Insofern, alS er diesem nach und nach für l« Mt. Zchnpiennigmakten weg- nabw. Der Angeklagte wurde wegen Unterschlagung unv Dieb stahl unter miltcri den Umständen zu 6 Monaten Gefängnis; ver- nrthcilt. Zwei schon bestrafte Bürschchen, der 21 Zabre alte Handarbeiter Earl Eduard Nenbcrt und der Glasmacher Ernst Gustav Kirschncr kamen am 2.',. Zainiar d. Z. tahln überein, der Zeugin Thonig, welche bie Rolle dcr Geliebte» K'ö spielte, auf listige Weise zwel Zehnmarkstücke abziinchmen, und zn diesem Bchlve bra.l'tc N. in der von den Herrschaften ircguentlrte» Re stauration einen Manschettcntnopf in der »Absicht zum Vorschein, diesen alö ein Zwanzigmaikstück der Thonig zum Wechseln auzu- bieten. Die Tbonlg hakte keine Ahnung von der Täuschung und gab ihre beiden Zcbnmarkstücke dem Schwindler hl», der sich bald daraus »cimlich drückte und mit seinem HeUerShelfer Kirstcn die Bclrugübcute theilte. Später gab K. zwar sciner Geliebte» 6 Mack zurück, dies vermochte jebock' die Thonig nicht abzuhaltcn, mit einer »Anzeige zu drohen und um kies zu verhindern, stellte dcr Schwindler in »Aus sicht. „ihr die »Backen voll zn haue»", falls sie nicht schweige. »AlS ihm hieraus dle Thonig erklärte, nun erst recht bie Lacve zur Anzeige zn dringe», stellte Ihr Kirschner nochmals „Dresche" in »Aussicht. In gemeinschaftlicher »Ausführung stahlen bie beiten Angeklagte» ferner dem Kaufmann Mühlner 2 Tonnen Heringe im Werlhe von 80 Mark unter Benutzung eines Hank- Wagens, l>eßcn die Diebesbeutc durch einen Dritte» versilbern und tbeiitcn dann den Erlös. Schließlich bandelte cS sich noch um die Wegnahme von ll:i Stück Salzsäckcn aus dcr Hausflur des Kaufmanns Mühlner, wobei ebenfalls Velde »Angeklagte bethei- Ilgt waren. Für diesen Fall bat Neubert seine Straie bereits früher verbüßt. Dem von Herrn Staatöanwalt von Beschwitz gestellten »Anträge gemäß wurde Neubert zn 5» Monaten, sein Komplice Kirschner zu I Zabr 2 Monaten Zuchthaus und 2 Zähren Ehrenrcchtsverlust vcrnrlheilt. — Uaildgcrtckil den 2. April. LlraNlmrmer re. V Udr Borimttag» Hauvl- v^rliandlnn-r >,eqe» de» Handardettcr Ernst crmil Schmelc wegen TicdstalilS. E>/, gegen gelwnn Ewiiücb Meter aus jilcin'nwdlen desgl. I» gegen de» Gnstwinh Alwin Hermann Seiwrl an» Pirna 'regen LiNUqküSvcrgelic». IIst. gegen den Weber kricdri» Eoillob Schock »«, Dresden wegen Diebstahl». 12 gegen die HandarbeUersti HncderNc Wilhclmine schick dc-gl. I2stz gegen das bicnstiilädchen August« Echmalcr au- BahuZdori desgl. K. rinrö dem Fürsten viRnank-»beigen Gute« in Htnttrvommern sich um» Leben gevraLt dabe. Jetzt wird Rädere» über diesen leide». «. batte von dem Bankier be»i" ^ »Mcteorologtsrtie Beobachtungen der deuiichcn Seewarw ui Hamdurg a„> cü. Miir?, um st Ugr MorgrNi. Lr». lwpenhLycn.... FtocklioN» .... 7«,I ^ rsiud. stark Svetter. tiettcr -1 1 >v.8>v leichi t'cdecki hapararioci .... Hl Zs X mämn bedeckt ü Ll. Pelk.-N'.:., . . MoS'.NI ''<! -' ! X lcllcr Zug bedeckt Ü Samtmrg .... 7..>; ^<2 V. X leicht beiter>i u Nie me l 7..6 - r- frnch halb bedeckt-) u Paris München ^ 7t'"1 0 stark wollig (» ceiMi! »MI leiier Zug lool'enlos") t» Benin .Mi 8 2 kNV leuiu bald bedeckt 1) Wie» 7,lS - p. leicht lclcht dedcckl -b Breslau — »' X woltcittos r rissen lene ihre Helle l> Eixstcru leichlcr Tchnce Uiid Mraupelichauer. st) NachlS wenig Schnee. 8> Nachts wring Schnccsall. Uederjichl der Witterung. Wahrend das gestern erwalmic Minimum nach dem Wciiicii Meere vertchwliidel, dal sich dcr hohe Luftdruck, welcher gestern tlbcc den Branche» Jnieln lag. oilwanr Uder Tetttjchland ausgcdclml, Ivo del Ichwachc« Lust. deweguna wieder tidcraU ttockeue- meist wolkenloic- Weiler eiugelrcle» ist. I>u Luden der -Britischen -nie!» rauer: »je starte dis jikriuiich« östliche Liisrjiröinnng »an »»«cranderi fort, lieber E:i!»alei»>»a in die Demveramr s-st allcuibalbc» gestinlc» und fanden aui der Nordluilae aUaemci» Nachisroste statt. -II Mittel- und Nordost dcmichland berrstl:' noch jcgl leichice grast. - Wasserstand dcr Elbe und Moldau am I. »Avril. BndwcIS W 5. »Prag -h 7!>. »Pardubitz -s- 111, Melnit -h 106, Lcitmccitz -j- 82, Dresden !- 25. TageZgeschtchte. Deutsches Reich. »Ani der »Berliner Börse wurde der christliche Makler H., dem in.»» nachsagte, daß er in der Tivoli- Bcriammluiig ein Hoch auf den Reichskanzler auSgcbracht haben soll, von anderen Börsciibesiiehern umringt, beschimpft nnb ge stoßen. Der Auftritt »ahm solche Dimensionen an, daß ein Börscnältestcr. den der Skandal herbclgezogen hakte, »m dcii'Bc- treffcndcn zu schütze», denselben beranlaßte, sich von bcr Pro duktenbörse, wo der Aii'trltt anfing, nach dem Aeltestenzliliincr zurückzuzlehcn. »Auf rem Wege dorthin durch die ganze Fonds börse hindurch wurde betreffender Herr weiter gestoßen und gc pufft, wobei gerufen wurde: „Haut ihn, Haut ihn!", wie auch „Schlagt ihm bie Knochen im Leibe entzwei!" »Nach längerer Zeit versuchten die Börsenäitcstcn den Betreffenden in bie Bör- senräume znrückznsührcn, w >0 auch geschah. Doch wurde derselbe nunmehr von mehreren Börscnältcsicn beschützt nnb verließ bald die Börse. Eln Anschlag der »Nettesten warnt vor dcr Fortsetzung solcher Scene». Die snnge Tochter der Prinzessin Friederike von Hannover, Gemahttn dcS BaronS V. Pawel-Ramniiligcn, deren Zustand seit etli den Tage» zn ernster »Besorgnis; »Anlaß gegeben Ist am Sonntag »Abend gestorben. Anö Hinterpo m m er» schreibt man der ,.N. Stets. Ztg.": Schon vor längerer Zeit wurde berichtet, das; dcr Administrator Fall gemeldet. K. batte von dem Bankier de» Fürsten —so wird Herr v. Bleichrbber genannt—LOOO Mark zur Ausführung von Meltorattone» erhalten; diese Summe wurde von sh«, wie e» scheint, verspielt unb verpraßt. Aehnlich ging e» mir anderen Geldern, die er vom Fürsten vtrekt bekowmen vatte, «m sie an die Sanvschait abzukühren. K. mußte vaiür von bem Kaufmann Löpert ln Schlawe Gelber auinebmen -, seine Schuld an denselben wuchs aui 20.000 »Mark, um welchen »Betrag Lbpert den Fürsten Bismarck, nachdem der Administrator K. sttb mittelst Lyaukatt» vergtitet hatte, jetzt verklagt bat. Der bekannte Agitator in ber Antisemitenbewegung, vr. goerster In Charlottenburg. hatte ein äußerst unangenehme» Rencontre. Am Morgen seines Geburtstage» besuchten tbn zwe« biöberige Freunde, der wegen Beleidigung de» Zudenprolessor» Mommsen relechrte Student v. Schramm und sein Freunb Stu dent Roland. Die Haushälterin ließ beide Herren herein. well Ne glaubte, sie wollten dein vr. Foerster gratuliren; statt besten sielen sie mit Stöcken über ihn her und mißhanvelten ihn «urcht- bar. während vr. Foerster sich mittelst eines schnell ergriffenen Degens zur Wehr setzte Die Ursache dieses unwürdigen Aus tritts soll darin bestehen, daß Foerster unb die Studenten wegen zwei verschiedener Zweige der Anttsemiten-Brwegung mannich- lache Differenzen batten. Schramm batte den vr. Foerster zum Duell gefordert, dieser die Forderung adgelehnt, woraus Schramm zum Prügeln griff. »AIS vr. Foerster um Hille ries, Beide» aus. Die Zuvenblätter äußerten natürlich Freude über Viesen unwülbigcn Austritt. Eine in jüngster Zeit «nKt hingen vorgekommrne Ver haftung eine» angesehenen Mannes erregt allgemeines Erstaunen unb gerechten Unwillen. Der Verhaftete wurde am vierten Tage wieder au» freien Fuß gesetzt, da cs sich zur Evidenz hcraus- stellte, baß er bloü der »Verlogenheit einiger verdorbenen zehn jährigen »Buben zum Opfer gefallen war. Die S-'che verhielt sich folgendermaßen: Vor !t Jahren schickte ein Herr O. durch ein Kind dem Herrn D. als Mietbe :ro »Mark. Daö Kind nahm einige Knaben mit und meldete zu Hause, es habe bie :ro Mark abgciieicrt. Die anderen Kinder bestätigten dies wiederholt. Diese :>o Pik. waren jedoch nicht von de» »Buben übergeben worden, sondern diese hatten daö Geld vergraben und nach und »ach iür Näschereien verbraucht. Ais Herr D. I» neuerer Zelt die :io Vit. Miethe verlangte, wurde ihm der Eid zugesckoven, welchen er auch ableistete. Da die bösen »Buben auf ihren lügen haften »Angabe» bestanden, wurde er wegen »Verdachtes beö Ver brechens des »Meineides vcrhaitet. Erst jetzt wurde man aus die Kinder, die übrigens auch aus den „ersten" Familie» sind, auf merksam und fand plötzlich, daß dieselben theilweiie schon öfters Fälschungen und dergleichen verübt batten und daß daö Ganze ein von den junge» Dieben verabredetes Koinplotstückchtn war. Die »Aniregung über bie sofortige Verhaltung eines unbescholtenen Ehrenmannes aut die leichtsinnigen, lügnerischen Reden der bösen »Buben hi» war eine derartige, baß die ganze Beamtenschaft, um allem Unliebsamem aus dem Wege zu gehen, dieTbeiinahme am Festbankct zu Ehren tcö Kaisers Geburtstages i», letzten »Augen blick verweigerte und eine jähe Kluft zwischen Beamten unb Hautevolee entstand. »Am »Vorabende zum Geburtstage des Kaisers sind in HildcShcim gelegentlich deS großen Zapfenstreiches Mili tär i l cd e E r z e! s e in solchem Umfange und solch unquallfizir- barer »Weite porgekomikic», baß der dortige Reglmcntökommanbeur über die ganze Garnilon vom Feldwebel abwärts einen 14tägigrn strengen Kasernenarrest verhängt hat. Oesterreich. Unter den vielen Andenken unb Geschenken, die dem Kronprinzen in Jerusalem überreicht werden sollen, dürsten sich auch zwei ihm anö Hebron, dem Begräbnißorte der Patriarchen, zugedachte Geschenke befinten. Die in diesem Städtchen wohnenden katholischen Mönche werden nämlich dem Kronprinzen eine» roh geschnitzten Spazicrstock überreichen, dessen Holz von einem drei »Viertelstunden von Hebron enticrnt stehen den »Baume geholt wurde. Dieser »Baum wächst in einem Ge döste. daö einst der »Patriarch »Abraham mit seiner Familie be wohnt haben soll. Daö Gedöste, von den »Arabern Remet-SI- Ehalil (»Anhöhe beö Lieblings Gotteöj genannt, liegt in der Nähe eines Eichenwälbchenö. von welchem man an»,inint, daß eS ber in ber Patriarchen-Geschichte so ott genannte Hain Mamreh ist. -Bon dem angeblichen »Wohnl'ause »Abraham s sind beute nur noch einige Säulen vorhanden, in deren »Nähe ein »Baum stellt, von dem in Hebron die Lage geht, baß unter ihm der Patriarch ge sessen sei, als ihm die Engel erschienen. Aus einem Zweige dieses »Baumctz wurde nun der erwähnte Spazierstock geschnitzt. Ein latbolischkü Kloster in ber Nabe Hebrons wirb eine auS Stein gearbcltctc und mit Erde vom Heilige» Lande angcsüllte Kassette als Gescheut überreichen. »Ar» dcr Kassette wirb eerPsalmverö: „Deine Knechte huldigten ihren Steinen unb liebkosten ihre Erde" in lateinischer und deutscher Sprache cingravirt sein. Daü Dvnamit beginnt im modernen Leben eine so außerordentliche Rolle zu spielen, daß man am Ente nicht mehr sehr erstaunt scln wird, wenn es sich selbst in den Dienst einer Ehebrecherin stellt. In einem österreichischen Ort unterhielt die Gattin cineö Grundbesitzers ein Liebesverhältnis; mit einem jun gen Bauernbrilschc». Eines Abends kehrte sie von ihrem Schä- ierstünbchen »ach Hause und saiib ihren Gatten bereits in tlciem Scillase. Schnell entschlossen nahm sie eine Dynamitpatrone, welche sie schon seit längerer Zeit geheim autbcwahrt hatte, legte dieselbe unter daö »Bett, l» dem idr Gatte schlle;, worauf ne hie- selbe anzünbcte. Die Wirkung bcr Dynamitpalrone war eine furchtbare. Das »Bett, bie Decke des Zimmers waren in Stücke zerrissen nnd weit geschlendert worden, aber auch dcr Körper des Mannes war irucl-tbar zugerichlet. Dcr Kops und die rechte Hand waren vom Rnmpie abgerissen und weit von einander ge schlendert worden. Das bestialuchc »Weib wie auch ihr Geliebter wurden vcrbastct und den Gerichten cinaclieicrt. Frankrricli. Der König von Italien l-at dem Maire der früheren italienischen Stadt »Nizza die Summe von .'>000 Francs für die Opfer des dortigen ThcatcrbrandeS geschickt. Zn den »Pariser Rcgierungskrciscn hat man diesen Akt seines politischen »Beigeschmackes wegen nicht gerate angenehm vermerkt. »Von der Dcpiltirtenraminer wurde ein K rcbit von 6 Millio nen iür die Opfer des napoleonischcn Staatsstreichs vom 2. Dc- ccmber 1851 bewilligt. Die H ebung dcS Panzerschiffes „Richelieu", welches am 20. Dezember v. Z. iniolge eines »Brandes im Haie» von Toulon gesunken war, ist mit vollständigem Erfolge von statten gegangen. Jtalikn. »Am Sonnabend 4 Uhr »Nachmittags bemerkte der Kommanbant deö Dampfers „Tirrcno". dcr aut der Fahrt nach »Venedig begriffen war. fünfzig Seemeilen von der »Alderoni bei Prcmantore. ein elegantes »Boot mit dem Namen „Oriente", welches obne Führer ruhig auf den Fluthcn schaukelte. Da der Kapitän »Niemand in dem »Boote bemerkte, gab er die gebräuch lichen Signale. ES erfolgte keine »Antwort. Da er dicserbalb ein Unglück vorauSIctzte. ließ er ein »Boot ins Wasser, um selbst nachzuschen. Ein schrecklicher »Anblick bot sich dem Kapitän und den Matrosen des „rlrreiw". Drei Leichen, iast im Zustande der »Verwesung, lagen am dem »Boden deö »Bootes. Zwei der Unglücklichen schienen, ihrer Kleidung nach zu urtbeilen, wohl habend gewesen z» sein, der Dritte trug eine» reichen Zägcr- anzua. Der „Oriente" wurde von dem „Tirreno" nach den Albcroni gebracht unb noch an demselben Tage ging dabin von »Venedig eine GcrichlSkommission ab, nur möglicherweise kc» Schleier dcS Geheimnisses zu lütte». Ei» »Verbrechen scheint nicht l-orziilicgen. da Verwundungen nnd »Verletzungen an den drei Leichen nicht zn henierten sind nnd die Unglücklichen wertlwollc Ringe an ihre» Finger!-, stecken hatten. »Vielleicht steht dieser Unalncköiall mit dem »Verschwinden eines »Bootcö in Pola im Zlisammcnhang. von dem bisher nichts bekannt geworden. Span«,,,. »ölnS Sevilla wird daö Steige» deS Guabal- gnlvir um 6 »'.steter gemeldet, cl» Thell der städtischen Prome naden ist überschwemmt. »Rußland. Dle hervorragendsten »Männer dcS weiten Reiches, schreibt die „N.-Ztg.". sind wegen der Leichenfeier des verstor benen Monarchen und zur Huldigung für den neue» lctzi in Petersburg versammelt. ES wimmelt von Deputationen, von »AdelSinarlchällen unb Gouverneuren. Sucht man aber »ach dem Geiste, dcr durch dicie Menge geht, io stößt man leider nur allzn ott aus de» Grundfehler kcü Staalsiebcnö In Rußland — s eine grenzenlose »Apathie. Zeder erwartet das Heil von de», anderen. ciwaS leisten. Um so
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