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- Erscheinungsdatum
- 1881-02-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188102179
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18810217
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18810217
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1881
-
Monat
1881-02
- Tag 1881-02-17
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Monat
1881-02
-
Jahr
1881
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l'ur»,O«r>i». ur«,.«,- «ün. «NU, yün^ü« « mk".—ll»-»», I»a!«,,i»,ui«r ck t>«. t» Pari». ^SLSSÄ--LL von -i « »!. I»«r«,u ZZ tkL detmäot üoü vom LS. LLNr» »u m cksw uou- »§' d erdautau Vl'ullckLtUclc »err LvolMdrüvLvrstrE« 75. Tageblatt für Y-kittK, Unterhaltung, Geschäftsverkehr. Lörsenbericht,-Lrem-entiste. Aü»»«r»t,k »»n««r«,Lu1tr<»e v,„ un» rndclaniltiiku»!'» u»» »»g-ne« tnIkNkkn «ir nur »r»<a Ariis»»»k«,i »der P»1«i»»n»lur«». Acht «„den kolien IL V»»,. I« I «rale für di« . «u«««r «»er nachrinrm,>«ki»»e die venr- jit'.c 2» Pizk. ttv«istr»»«>»v !>r. 1, L. ^ - -«.-«i» I^rvLt»x c ikostortLS. ? l » * vis Illüc-usteu Ltoü'o !LU liollö» von 2 diu 15 öletor >' I r spottdiU>8- 8««t»tr»8»»v Itii. 1. L. MG«t«tvi»L-Vr»e»tvr. vonuerrtsacke» 17.1'obruar OsdEpivI ckvs tz'rl. t Se»ch«>: I Drei?aar Lolwke. i OrüLLv >Vio»er (-vLau8--pc,i>Lv i» 3 ^bllioü. u. 1 Vorspiot! von OOrliG unck Dorla. Lluüik von Lüllooker. Loanadeuck: I. Eaütspiel von » >» » 8«I»r»iZ»a>. . Brüssel. Kammer. Der Justiz- ^ gleich die Bischösc die Urheber der vorgekvmmenen Unordnungen MüMMl Will, minister erklärte, die Negierung werde keine ^ gewesen seien. -Herabsetzung de» Einkommens der Bischöfe elntreten lassen. ob-! viuu„«°rtt,»« vitdactr« für P»1ttisch<- v». <!»>>'etccre» w DrcZXu Einer freundlicheren Aufnahme, als sie sau», war« die Thron rede zur Eröffnung des Reichstage« wohl werth gewesen. Die Abgeordneten hörten sie jedoch stillschweigend bis zum Schluffe an. Gerade die Schlußstelle bietet eine höchst nachdrückliche Friedens kundgebung. Reichstags-Thronreden gleichen sonst gewöhnlich trockenen Sachregistern; nur selten unterbricht eine mehr oder wmiger gefällige Wendung die dürftige, geschäftsmäßige Auszählun de« Gesetzentwurfs-Kataloge«. Bon der auswärtigen Politik pflegen sich Thronreden mit der abgegriffenen Münze von den „guten Beziehungen zu dm fremden Mächten" loszukaufen. Im Gegensatz dazu erklärt tt« neueste Thronrede in feierlichen Bersicherungen den guten Willen aller europäischen Großmächte, den Frieden zu erhalten. Sie verstärkt diese froh« Kund« durch die Erklärung, daß auch über den Weg zu diesem löblichen Ziel« unter den Großmächten volle Uebereinstimmung herrsche und sie zieht endlich daraus die praktische Nutzanwendung, daß es dieser Einigkeit der Mächte gelingen wird, selbst partielle Störungen de» Friedens in Europa zu verhüten, jedenfalls aber so zu beschränken, daß sie weder Deutschland noch dessen Nachbarn berühren. Diese klare und entschiedene Sprache wird in Konstantinopel wie Athen voll gewürdigt werden. Aber auch in allen anderen Staaten werden die friedfertigen, arbeitsamen Bevölkerungen diese feste Sprache mit gehobenen Empfindungen vernehmen. Noch ist es bemerkenSwrrth, wie Kaiser Wilhelm die persönliche Freundschaft, die ihn mit den Monarchen Oesterreichs und Rußlands verbindet, in den Vordergrund stellt. Das zweimal bereit« gestörte Dreikaiserbündniß hebt damit zum dritten Male wieder an. Sollten also, wa« wenig wahrscheinlich, Griechen und Türken handgemein werden— die drei Kaiserreiche berührt Das direkt nicht und da zu dm Nachbarn Deutschland« auch Frankreich gehört, so bleibt auch dieses von einem etwaigen türkisch-griechischen Waffen gange unberührt. Diese ganze Schlußstelle der Thronrede ist eine der glückverheißendsten, officiellen Kundgebungen, wie sie Europa seit einer Reihe von Jahren nicht vernahm. Mögen die Thatsachcn die FrirdenSzuverficht aHrneadrn Worte vollinhaltlich rechtfertigen! Dm Hauptinhalt der Thronrede bildet natürlich die Vorfüh rung der gesetzgeberischen Arbeiten, die den Reichstag erwarten. Reue« erfährt man daraus nicht und da« ist auch gar nicht nölhig. Gelingt es dem Reichstage, die beiden volkswirthschaftlichcn Gesetze (Arbeiter-Unfallversicherung und Innungen) so umzugestalten, d . sie dem Witzle der arbeitenden Klaffen und dem Handwerkerstande wirklich förderlich sind, so wird auf diesem Reichstage in der That der Grund zu einem verheißungsvollen Ausbau unserer sozialen Verhältnisse gelegt. Der Schwierigkeiten sind mehr als zu viel vor Händen; man sollte sie nicht mehren und steigern durch Hineinzcrren politischer Machtfragen; der Versuch sollte überhaupt nicht unter nommen werden, die Hilfsbedürftigkeit der Arbeiter und das redliche Streben der Handwerker auszunutzen, um die Lebensfähigkeit der Einzelstaaten zu erschüttern. Das ist ein gefährliches Spiel mit bedeutsamen Interessen sympathischster Natur. Die Stcuerpläne schildert die Thronrede rm rosigsten Lichte ; die finanzielle Förderung der Einzelstaattn durch Zuweisung von ReichSsteucr-Ueberschüssen ist auch un« eine gut« Botschaft, aber ein Allzuviel ist auch hierin ungesund, denn e« führt zu Nichts, als zu fortwährender Steigerung der Steuerlast im Ganzen. Die zunächst fertigen Neusteuern auf Bier und Quittungen finden hoffentlich im Reichstage eine so un zweideutige Zurückweisung, daß die Wiederholung solcher An zapfungen künftig unterbleibt. Ueber die Tabaksbesteucrung bringt die Thronrede kein Wort. Diese« Schweigen ist unheimlich; eine Erklärung, dem Tabak zunächst weitere Aderlässe zu ersparen, würde dieser so schwer heimgesuchten Industrie wie ein erlösendes Wort geklungen haben. Dm ReichSbeamten endlich wird die angekündigte Vorlegung einesPcnsivnsgesetzes angenehm sein. Eü ist in der That ein innerer Widerspruch, daß dasselbe Reich, welches noch nicht ein mal dazu gelangt ist, die viel einfacheren Verhältnisse seiner eigenm Beamtm st» Krankheit«-, Invalidität«- und Sterbesällrn zu regeln und Fürsorge für die Hintrrlassenen der Beamten zu treffen, jetzt da« unendlich viel schwierigere, verwickelterc und größere Thema der Versicherung der Arbeiter und ihrer Angehörigen in um spannenden Angriff nimmt. Dm Deutschen in Oesterreich ist endlich einmal die Geduld gerissen. Nicht nur wurden die Bedrängungen ihrer Nationalität durch die Slavm immer ärger, zugleich stieg auch dcr Uebermuth ihrer Wortführer. Ein Ausschuß deü Wiener ReichSratheS beriet!) die „Sprachenverordnung" für Böhmen, die ersichtlich darauf ge münzt ist, da« Czechische auf Kosten de» Deutschen alleinherrschend »u machen. Gram dies« Bedrohung de« kostbarsten Gute» eine» jeden Volke«, seiner Sprache, wehrten sich begreiflicherweise die Deutschen. In der Debatte über diesen Sprachenzwang ließ nun zunächst der c»echisch« Minister vr. Proza! sehr starke Drohungen gegm di« Deutschen fallen. Er kündigte unumwunden an, daß die Regierung -egen solche Richter, welche die rechtliche Wirksamkeit ihrer Sprachenzwangsverordnung zu bestreiten wagen sollten, mit entsprechenden Maßnahmen Vorgehen würde, d.h. also, wenn Richter ihre Rechtsüberzeugung dahin aussprechm, daß die Regierung durch ihre Sprachenzwangsverordnung die Gesetze verletzte, so würde sie mit solchen Richtern nicht viel Federlesens machen. Diese Ankün digung-ab dem Czechenführer vr. Rieger den Muth, dem Führer der Deutsch-Böhmen vorzuwerfm, dieser Hab« mit seinem Proteste -e-m diesen Sprachrrlaß nur einen Schmerzensschrei über die Grenzen de« Lande« hinauSstoßm wollen, vr. Herbst entgegnet«: da« HAß«, ihn dm Hochverrath«« bezichtigen, er verlangte dm Ord nungsruf. Der Vorsitzende, ein Pole, verweigerte ihn unter der UvSpucht, daß unter dem,Sande" nur Böhmen, nicht Oesterreich » Mßchm sei. Dich Beschuldig«», der «zechen ist um so auf fälliger, als vr. Rieger selbst seiner Zeit »lach Moskau gepilgert war, um die Russen für die Annexion Böhmens zu intcressiren und er auch Napoleon zum Schutze der angeblichen Rechte der Ezcchen aufgerufen hatte. Schutzlos gegen schmachvolle Beschuldigungen »vie die Deutschen im NeichSrathe waren, verließen ihre Abgeord neten den Sitzungssaal; sie betheiligen sich nicht mehr an der Be- rathung über den Spracherlaß. Diese Maßregelung der Deutschen fiel auf denselben Tag, »vo dieDeutschen Oesterreichs unter erschwe rendsten Umständen das Gedächtniß ihres großen Vorkämpfers Lessing feierte»; die Deutschen wurden nachHussiten-Kampfart, mit gesprochenen czechische» Morgensternen vertrieben. Diese Kampfesart preßte bei dem Lessing-Kommers des Wiener Studcn ten-Lesevereins dein Abgeordneten vr. Granitsch folgenden schmerz lichen Schrei aus: „Waü nützt es, deir Styl und die Klassizität zu feiern, so lange »vir um die Sprache selbst kämpfen müssen! Auch wir haben die deutsche Sprache von eurer Schnürbrust zu befreien! Wir haben die deutsche Sprache, den deutschen Geist von der slavi schm Schnürbrust zu befreien!" Das Ministerium Gladstone» welche» sich ein liberales nennt, nimmt immer »nehr die Gewohnheiten echter Reaktionäre an. Zwangsmaßregeln und keine Reformen, gerichtliche Freisprechungen, aber trotzdem Verhaftungen und nun »roch Verletzung deü Brief geheimnisses! Kein Brief eines Irländers ist vor dem Oesfnen inr schwarzen Postkabinet mehr sicher. Daß irgend ein alte» Gesetz dem Minister deü Innern das Recht giebt, „in dringenden Fällen, wo die Sicherheit deü Staates oder der Unterthanen gefährdet sei, Briefe an Privatpersonen öffnen und zurückhalten zu lassen", kann man Sir W. Harcourt schon glauben, denn England ist über reich an drakonischen Gesetzen aus längst vergangenen Zeiten der Willkür und Gewattthätigkeit. Ein Anderes aber ist cs, diese ver alteten Gesetze »roch heute anzuwenden und indem das liberale Mi nisterium dieses thut, stellt eä sich offen an die Seite jener Regie rungen, derenThaten von den Engländern selbst allezeit als abscheu lichste Reaktion gebrandmarkt wurden. Die irischen Fichrer haben daher den Sitz ihrer Bewegung ans England nach Franlrcich verlegt und dorthin auch ihre Kasse mit einem Inhalt von 100,000 Pfund Sterling gerettet. Da Gladstone vor keinem Gewaltstreich mehr zurückbebt, müssen die irischen Deputirlen sogar besorgen, daß sie ungeachtet ihrer Unverletzlichleit cingckrlert werden. Eie getrauen 'ich nicht »nehr nach England zurück. England hat aufgehört, ein icS Land zu sein. Allmählich dümmert cS aber auch in den, Bewußtsein freier Briten, daß sie mit ihrer heuchlerischen Einbil dung, ein Mustervolk zu sein, sich nur lächerlich machen. bauernden (erlaß könne nur avlebnen, wer bcö Kanzler« Politik nicht unterstützen wolle. Becker bestreitet taS. Der Erlaß belaste die kleine» Leute aut kcm Lande, nicht aber die in den Städten. Final,zminister Bitter tritt dem entgegen. Den Kommunen müsse freilich geholten werten, hoffentlich geschehe dies durch die Indirekten Reichsstcuern. Die bedeutende» Mehreinnahmen deS vorige» Aal reo seien nicht durch eine größere Anspannung der Steuerkrait herbelgesührt. Die Regierung habe von vornherein den Steuererlaß als einen bauernden autgeiaßt. der nur in» Nothialle ausdleiden bürie. Datz gesannnte Ministerium halte den Entwurf tür ein Bedürsniß. Außerdem bilde er einen inte- orircnden Bestandlhell ter Finanz- und WirthschaitSpolitik der Regierung. v.Klciil-Rctzow: ES soll mit dem Erlaß der Anfang zu einer wirklichen Hilfe sür die unteren Klassen gemacht werten und zwar im chrisil ich-sozialen Geiste. Gras Brühl gegen dauernden Erlaß. Fürst B i v m a r ck charaktertstrt die Vorlage gl« einen wesentliche» Tbeil dc« mühiamrn Wegcö nach der Steuerrrtorm, den cr seit Jahren, trotz vieler Hindernisse, verfolge. Auf den Widerstand in» Hcrrenhaufe sei cr nicht geiaßt acwcsrn. Die Ab lehnung schäbige empfinblichst taS Reformwerk. Der vom Abgeordneten Richter gestellte Antrag hätte seinem etwa« led- batterem Charakter schon von vornherein zugeiagt, aber er habe vorsichtiger sein müssen. Die Vertreter der Stätte hätten gerate toppelt Verpflichtung zuzustimmen Er schließt: Bitte, gehen Sic unö In tiefer Beziehung keinen Korb (Bestall.). In der weiteren Debatte nahm Biomarck nochmal« oaö Wort. Wenn er aus de» Tank vo» antcrcr Seite als tcn deo Königs gerechnet hatte, hätte er aus Sand gebaut. Die Verhandlung wird vertagt. Belgrad. Die Skupschtina bewilligte dem Minlslcrpräsi- tenten 100.000 Francs behuiö Pensionirung ungeeigneter Richter. London. Einer Vrivat-Meltung au« Durban zufolge griffen die BocrS abermals Collev'o Truppen an, schlugen diese und verbrannte» taS britische Lager. Berliner Börse. Tendenz überwiegend sett, obgleich sich unverkennbar ein gewisses Rralisationöbetüisniß der weiteren Conrsstcigerung entgcgenslellte. Raiilentlich war der Schluß schwacher. Credit und Franzosen ieM. schlechter, Lombarden dagegen 4 M. besser schließend. Deutsche Eisenbahnen erfuhren unter dem Druck der neuerlichen Beschlüsse der ClsenvahnkouiMil- sion des Slbgeordnctcnhaules mehrfach Abschwächungen. Von österreichischen Bahnen hatten besonders Rordwest bei steigen dem Eourse Verkehr. Prioritäten gut gefragt. Ebenso trembe Fonts, die thcilS sicher wurden; deutsche Fonds batten dagegen rubigcreö Geschält alü tn den letzten Tagen. Banken sebr lest, namentlich DlSkonto-GeseUschatt und deutsche Bank. Leipziger Credit weichend. Bergwerke leblo«. Industrien thcilS lchhait genagt und höher. Von sächsischen Industrien zogen an Hartman». Rähiadcu rc. Neueste Telegramme ver „DreSvncr Nachr." v. lO.Febr. Berlin. Nelchötag. Vor Einlritt in die Präsidenten wahl dcantragte Abg. Richter Nawenö seiner (der fortschritt liche») Fraction Wiederwahl des Präsidenten wie der beiden VIcepräslbentcn durch Acclauiation. (Bestall). Fürst v. Hohen. lote-Langenburg widerspricht NaniciiS der RelchSvartei (Hört, hört!). Arnim wurde mit >4? St. zum Präsidenten gewählt. Lcydcwltz Rotdenburg erhielt 01. :l1 Zettel waren »»beschrie ben. Arnim war abwesend. Frankenstein ist zun» ersten Vice- präsldentcnmit 140Stimme»gewählt (Stephani erhielt 101), als zweiter Vlcepräsikciit Ackermann mit 112 von 25«, Stimmen. Frankenstein und Ackermann nahmen die Wahl an. Berlin. Die Eiscnbahnkeinmisiio» dcö Abgeoidnctenhauies enipsiehlt, der Regierung die Ermächtigung zum Ankauf ter Rhein - Nadcvabn zu geben, wenn die Gesellschaft sich be reit finden würde, die Bahn zum Eourse von l ü Proc.abzutretcn. Urbrigenv werbe» die früheren Anträge auircchtcrhaiten. — Das Abgeordnetenhaus tdat Petitionen av. Geietzlichcr Bestim mung gemäß dürfen die preuß.Gemeinden nicht mehr aloOM.Hunde- Neuer pro Hund erbeben. Der Berliner Magistrat möchte gern mehr haben und beschloß das HauS aus dessen Petition, die Regierung um »Abänderung jener gesetzliche,, Bestimmung zu ersuche». Ein Antrag des Avgevrcnctcn Celle, detr. die Unterbringung ver wahriostcr Kinder, fand nahczu einstimmige Annahme. Dann begründete Abgeordneter Windthorst seinen Antrag auf Aul- Hebung her Temporoliensperre. Er habe gar keine Hinter gedanken dabei. Dieser Antrag habe ideal genommen lange nicht die Bedeutung, wie der erste Antrag auf Straflosigkeit deü Sakranirntespendrnö, der leider, woran allein eie Rcgicriii»g Schuld trage, abgelehnt worden sei, womit bewiese» sei, daß in Preußen die trete Rcitg,onöavung nicht cxistire. Er gebe sich anch beute keinen Illusionen hin. ES handle sich bet der Temporalien- werre nicht bloS um „renitente' Geistliche, sondern um die gesummte katholische Geistlichkeit. ES hanvle sich auch nicht blov um Zu schüsse. sondern auch um Leistungen, hie aut beiderseitigen Ver trägen beruhen. DaS Gesetz. Hesse» Aushebung er beantrage, sei ein unmorüItschrS, ein direkter Versuch, die untere gegen die obere Geistlichkeit auszuwiegcl» . ja sie durch AuSbungern dazu zu zwingen. Wir werden aber nicht kapltuliren selbst ans die Gefahr vln, ven Hungertod zu sterben. iHeiterkeiro Redner appellirt schließlich an das evangelische Gewissen. Zum Wort für ven Antrag patten sich eine Reihe von Rednern des Centn,,»«, gegen denselben Niemand gemeldet. Reichcnsperger-Olpe: VonderTreue der Katholiken könne die Regierung überzeugt sein. aber der Staat müsse sich viese Treue erst durch llebcnöwerthrö Entgegen kommen verdienen. Durch die Zerstörung der Religion treibe man daS Volk rer Sozialdemokratie tn die Arme. Schorleiner- Alst: Die Katholiken »nachten keine Revolution. Da« schwrrs», Hlnderntß stlnve die Sozialdemokratie ln dem katbol. Glauben DaS Sprrrgesetz sei vaS wenigst anständige der Maigesetze; der Eigennutz spiele eine Rolle darin und man habe gar nichts damit er zielt. denn vie paar Apostaten sStaatspfarrer) könne man an den Fingern abzählen. Man solle Giaubensadfall und Corruptlon nicht länger durch Geld erzielen wollen. Hiernach wirb ver Antrag Windthorst gegen Centrum und Polen abgelehnt. — Da« Herrenhaus berleth den Steuerlaß. Die Kommission empfiehlt, den einmaligen Erlaß zu bewilligen, den bauernden aber abzulehnen. Graf zur Lippe: Die Mehreinnahmen aus den ReiLSständen seien »och gar nicht sicher. Die Steuerreform im Reiche werbe durch diese Vorlage gar nicht berührt. Er sei kein Gegner rer Reform, halte eö aber nicht sür angezelgt, die »otb> wendigsten Lcbeuömsttcl zu besteuern. D eser Erlaß könne ein bedenkliche« AgltationSmlttel werben, v. Mirbach: Ein bauern der Steuererlaß könne nicht zur «gttatton krm,»t werden. Den Lokales un- Sächsischer. — Der Besitzer bcS Rittergutes Reichstädt, t. k. öslerrelch. Oberlieutciiant a. D-, Caspar Hugo v. Schvuderg, ist auf sein Ansuchen zum kgl. sächsischen Kam,i.erherrn ernannt worlru. — Seit geiler» hält im Sitznngsiaalc der königl. General- Direktion der sächstsche» StaatSbahncn eine Sudkommlssion der technischen Kommission des deutschen Eiienbahn- Vereins unter dem Vorsitze deS Geh. ObcrdaurulheS Buresch von Oldenburg Ncrathunge» ad. Dieselben haben zum Gegen stände die Revision ter innerhalb dieses Vereins geltenden tech nischen Bestimmungen. weiche von der Sudkolninissirn vorbereitet wirb. Diese wichtigen Arbeiten finden ihre Fortsetzung sodann in der erwähnten technischen Kommission, deren Mitglied auch die General-Direktion rer sächsischen Staatöbabnm ist und ihre definitive Erledigung in einer aUgemcsticn Techniker-Versammlung. — Erfreulicherweise hat ter Verkehr aus den sächsi schen Staatüeise »da ihnen im Januar wiederum bessere Resultate ergeben, alö in rem gleichen Monat veS Vor jahren. Die gelammte Einnahme betrug 4,l82,l7'» Mark und erbrachte ein Mehr gegen den gleichen Monat i. I. 1880 von 204,028 Mk. Der flotte Güterverkehr des eben abgelaufenen Monats ergab eine Mehrcinnahme pro Kilometer Bahnlänge von 66 Pik. und selbst rer Perionenverkehr ergab eine kleine Mebrrinnahme gegen das Vorjahr. Mögen darin die 11 Nach folger dieses Monat« nicht iiachsiehen! — Am Sonntag den 20. Februar müsse» die Anmeldelisten zu dem zweiten iletzten» Subskript ionsball bei den Hof- tbeater - Kasse» geschlossen werde». Da auch dieses letzte große Balijest der Saison von de», gesammten königlichen Hose besucht wird (TagS daraus tritt Se. Majestät seine Berliner Reise an), so ist es wieder möglich, daß die letzten Anmeldungen nicht mehr angenommen werten können, und r« empfiehlt sich deshalb sehr, letzt schleunig für Einlaßkarte» Sorge zu tragen. In allen Kreisen Ist die Thcilnabnie sür daS schöne Fest, wo sich so viele gesell schaftliche Beziehungen leicht anknüpten lasse», äußerst rege und der zweite Bali, der diesmal auf eine» Mittwoch fällt (23. Fe bruar), wird an Schönheit und Eleganz dem ersten nicht nachstehen. — Infolge der Erkrankung deS Hauptmann von Broizem an der Gürtelrose sind die für diese und die nächste Woche beabsich tigt gewesenen dramatischen Auiiührungen im Palais de« Kam merherrn von Borberg einstweilen aufgeschoben worden. Herr vo» Broizem sollte die Titelrolle in „Kaudel'S Gardinen- Predigten" spiele». — Bei der dramatischen Soiröe im Hause deS Herr» Kriegs- mlnlster v. FabrIce wurde die Musik sowohl bet den thea tralischen Auifübrungen als bei dem Balle von ter Kapelle de» Leiv-Grenakier-Regimentö (Musikbir. Ehrlich) auSgrsühtt. — Für das aus der Terrasse stehende Denkmal Rictscbel'S wurden zur Ausschmückung bekanntlich einige seiner besten Werke verwandt, u. A. das Lessing-Dcnkmal, welches er für Vraun- schwclg geschaffen hat. Vorgestern, zum hundertjährigen Tobe»- tag deü Dichters, war die am Rietschcl - Denkmal befindliche Statue Lessing 'S mit einem Lorbeerkranz geschmückt. — Vorgestern warb hier ein seltene« Jubiläum begangen. ES waren an diesem Tage gerade 50 Jabre. daß der hiesige Wundarzt Herr Friedrich Lehmann seine ärztliche Tbätia- keit beweibt. Oberbürgermeister vr. Stübel und Stadtratb Händel überbrachten dem Jubilar die Giückwünlche der «Äabt u»v vaS ihm von Sr. Mai. dem Lmig tn Anerkennung der langjährigen pflichtgetreuen BerufStbätkakelt verltrbene Rtttemeu r. Kl. vom AibrechtSorben. Vom Verein brr Dresdnervarbier- herren warb ver Jubilar zum Ehrenmitglied ernannt. - Der am I. Februar b. I. nach 40jähriger Dieustzttt tn den woblverbtenten Ruhestand getretene WachtmeisterKrua deS Garderelter-Reglments bat seine Pension nicht lange genießen können, ca cr durch einen unglückliche», Sturz, her steilen Lruwe ungewohnt, sich eine Gehlrovrrletzung Mva. welcher l folgte. Am Tage vorher sollte ihm noch k« desonSere < 1
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