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- Erscheinungsdatum
- 1881-02-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188102167
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18810216
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18810216
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1881
-
Monat
1881-02
- Tag 1881-02-16
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Monat
1881-02
-
Jahr
1881
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«retlLt,. a.— «»v. M»S» t» Brrltii, Lcchii«. «U». Hamb»», grinftun «I». ««. - »«»»« L G«. N>Nr«,Ifurt «. M. — vurraux l>. ..I»»«!!»«»,, xmt".- U»»„,I.»Uit«,l«ulUer t 0o. in Par«. Tageblatt für U-litik, Unterhaltung, Geschäftsverkehr. SSrsenbericht, Fremdeulifte. n OsrI flllbnvr's ttolrlisncllung a>«uulaäi»t» Il»uI:aN»ur »» «a»e»ta^»>: »r al»i»r,,ff, Nr. »d« N»^».sU»r. — Dir Nau» «t»«r ct«I»altt»e» Vel»tk»«e»!>elI!iPIgt.rl«,^»>,»l dl« Zettl L^PIgr. *»»e »arauiic stir da» ,»ch,I- tll»>»e Ericheiaru der Jitterale »ttd nitt,, ,k,,ben. Aa»«ärti»e Aim-ucen» Nuilra^e »an ua» uirdek»nnl«»z>rmen und Perjanen mleriren wir nar ae,»» Prt„u«er»»»»-X»»»l>»»,dun» «rielmarte» »der Pollrinzatzwie». Acht SUdrn koilen >L Pfae. An- j crale jUr die Monlo»r. Numm-c oder nachetncm gettia^dte Nett!- jette jtt P!»r. ewpüoklt ikr grosses Oseor liierter und veitlier »r«»»Ut»lLvr tu nur gutvr und troekvnsr (^ualitut. gv- kpaltvll und uiitZvLpaltvu lrvi Uoksltnkis dvr. trsi vor's Haus eiuvr goovisto» ttoacktuur. still igo krviso, rvvllo, güukfticko stodioiiuukr. L In nlomkirbou stackoteu l ä <>.7ä. I. I.2ä. I.5U. 2 Ll. uur rsiuv und uoklsokmeelcvudv ekiucrs. K. Vkoo Uoi.jedem kselcvt ^ ist ^invoisullk; ^ ILukereituux. ^ iiaufliau» 6 l 2 ttilo 4, ü, 0 und 8 R VvvISK, kür Sorten emplieklt slauktrei Importeur. Xauftisus 6. NvvielviiL-HisiLterr. UitGoek eien 1v. 1'ediuar 1881 Xaekmifta^s t stkr Kalbs j i'ioisv. Eastspiol des krl. Volkslkumlicko Vor- stollui>8 Iltr IIvtnv ttureli vrtntteu j -Vbontls 7'/» stkr iNr k'iüul. biowlitv Zietat^. (laslspiv! des k rl I-t»» U«»»«t«l: IH« »Ire!« ru»»u«i. I»onuvr««1»8: V«-tn>»IrI des tri Istiu» vret I'uur bivliutte. Bevölkerung statt. Braun schwelg. Die Lcfflngselcv fand unter zahlreichster Betvelligung der Stm Lcsstngteukmale wurden Gelänge unter abgehaltcn und Lorbcerkränze au den Stufen de» Denkmals ule- mittags besuchten die Ltublrenbeu und auöwärttgen Deputationen dergclcgt. Bon viele» deulschen Universitäten und technischen daS Grab Lcssings, weldicö sie mit JmmortcUcn-und Lorbeer - Hochschule», sowie aus Wie» und Zürich von zahlreiche» Vereinen! kränzen überdeckten. Am Abend gelangte im Hottheater „Nathan" AbtS Leitung, sowie Jcstreten von den studentische» Deputationen Zinb Private» waren kostbare .Nränze gesendet worden. Nach-! zur Aussnhrung. Rr 47i -Bitterung vom IN. gedruar:«Lroi»eier rirtt Oikar Nittold, WoUstrate I». <Abde.« U.) -eLöMlll.» ietl gesler» a Mill. gctallc». Tdilmomctvgr. n. ltteaum.: 4 »j,„ ,ücdr. Len,». V o M„ htzchsle Tem». >»- » ». Nold-Wctt-Üttind. Heil,»-. WWW»W»W»^WW>M>WW»M»IMMLU»d»>a»WlWWN>WM>W»»ll»WWM»»»W Aussichten für de» tv. Februar: SLenig Aenderung. auf die gesteigerten Äetreideprcise, die mäßigen deutschenÄetrcideMe als die Ursache der Brottheuerung auLgiebt und den Schutz der vaterländischen Industrie und Landwirthschaft als volksfeindlich an- schivärzt. Lehren nicht solche Lorgänge, daß die staatliche lieber- >vad)ung des Gebahrens des Großkapitals dringender Noth thut, als die polizeiliche und staatsanwaltschaftliche Verfolgung jedes frei- raüthigcn Urtheils, das sich einmal ein deutscher Journalist gegen verkehrte Ncgierungsmaßregeln erkühnt? Allmählich lüftet sich der Schleier über die Sendung des eng lischen Botschafter Göschen nach Honstantinopel und seine Unterre dung mit Bismarck in Berlin. Fürst Bismarck hat sich diesmal wohl bestimmen lassen, was er früher wiederholt und in der aller- entschiedensten Weise zurückgcwicsen hatte: an die Spitze des euro päischen Conccrtcs zu treten und innerhalb desselben im Namen Deutschlands gewissermaßen die Jührerrolle zu übernehmen. Diese Dhatsache an sich genügt, um die Vermittelung Europas hoffnungs voller erscheinen zu lassen, als früher. Die deutsche Diplomatie ist in der griechischen Frage weniger intcressirt, als die Diplomatie irgend einer anderen Macht, sie hat sich überdies eine so vollständige Objektivität und Unparteilichkeit in allen diesen Angelegenheiten bewahrt, daß sie auf das Vertrauen aller betheiligtcn Parteien rechnen kann. Der Sultan selbst, der sonst in solchen Dingen recht schwcrgläubig ist, glaubt an die Aufrichtigkeit und an das Wohl wollen Deutschlands, und er scheint geneigt, den Nathschlägcn der deutschen Diplomatie Gehör zu schenken. England nähert sich ersichtlich Deutschland, wenn auch nur der Noth gehorchend, nicht dein ciguicn Triebe. Ein sehr natürliches Gefühl der Erbitterung ist inJvhnBull gefahren bei der beschämen den Entdeckung, daß er der von Rußland grausam Gefoppte ist. Die Auffindung der geheimsten Pläne Rußlands in Kabul hat nicht nur gezeigt, daß das Zarenreich einen unersättlichen Kalmüken- appetit nach den Seelüften und Ländern Europas und Asiens ver spürt, sondern daß es über eine doppelzüngige Moral gebietet, gegen die selbst die Pcrsidie Englands ein kleiner Knabe ist. Selbst vor den: verpfändeten Ehrenwort des Monarchen bebt diese Gewissen haftigkeit nicht zurück, die laut den in Kabul aufgefundenenGeheim papieren ganz wie cs paßt, in London, Berlin und im Orient bald unschuldig wie die Tauben, bald klug wie die Schlange auftritt, nach jener Moral, die in der Geschichte der abendländischen Menschheit eine so unselige Rolle gespielt hat. Und trotzdem schwärmt dieser Gladstone für ein Bündniß mit Rußland. Nein, cs beginnt in ihm zu dämmern, daß England in Deutschland und in dem ihm noch viel verhaßteren Oesterreich weit weniger gefährliche Gegner hat, als in dem heuchlerischen Rußland. «p°ntw»rttich«r Ned-cteur sür PvliltschtA vr. Emil Bicrc» in DrtlL.'n Der 100jährige Todestag Gotthold Ephraim Lessing's wurde gestern im ganzen deutschen Vaterlande (und hierzu rechnen wir trotz alledem und alledem Oesterreich mit) feierlich begangen. Selten aber hat das ehrende Gebächtniß eines hohen erlesenen Geistes einen so widerlichen Beigeschmack erhalten, wie das des zweitgrößten Sohne« unseres Sachsenlandes. Der Parteien Haß und Gunst unternimmt e«, das Charakterbild dieses kernfesten deutschen Mannes in- Schwankende zu verwirren. Auf lange wird freilich dieses wahrheit-widrige Spiel mit diesen, mannhaftesten Vertreter der Wahrhaftigkeit nicht Vorhalten. Von der Judenpresse wird Lcssing zum Judenheiligen erhoben, sein Name zum Schild und zur Streitaxt gemacht, um die der Intoleranz zu beschuldigen, die eine Judenfrage überhaupt nicht leugnen. Umgekehrt, hat sich der glühendste Feind des JudenthumS, Ur.Dühring, in blindem Judcnhasie dazu hinreißcn lassen, Lessing als einen nur durch Judeureklame aufgebauschten Literaten, als höchst mittelmäßigen Kopf zu schmähen und von einer halbjüdischen Feder, die Lessing geführt, zu lästern. „Hie Lcssing, hie Gesindel", so hat ein Berliner Judcnblatt das Feldgcschrei formulirt und auf das sogenannte „Testament Lessing's" beriefen sich die Trinkgeld-Semiten, die gegen jene Volksbewegung zetern, welche den verderblichen Einfluß des Judenthums aus unser deutsches Volksleben brechen will. Was hat aber der edle Name Lessing's mit dem Ausbeutungssysteme der Wucherer und Schacherer, mit der Verfälschung unseres Nationalgeistes und unserer Volkssitten, was mit den, Ucbermuthe frecher jüdischer Zeitungsschreiber zu thuu? Wie würde Lessing mit seiner scharfen, wahrheitsliebenden Feder gegen dieses jüdische Literaten- und Wuchcrwesen dareinfahren, das unserem Volke Wohlstand und Ideale gleichzeitig zertrümmert? Unter den Stichen dieser stählernen Feder des Lausitzer PredigersohncS würde das schamlose Cliqucntbum, das sich bis zum Ekel wechselseitig beweihräuchernde Eoteriewesen unserer modernen Literatur platzen, wie ein Bovis unter dem Gertenhiebe eines WaldgängcrS. Wem, der Lessing, der seine besten Kräfte darangesetzt, ein deutsches Nationallheater zu schaffen und die Fremdherrschaft der Franzosen in Literatur- und Kunstgcschmack zu brechen, heute die von den jüdischen Schriftstellern beherrschte deutsche Schaubühne in ihrer erbärmlichen Nachäfferei der saloppesten Franzosen sähe, wie würde sein deutsches Nationalgefühl sich empören! Was war Lessing mehr zuwider, als genußsüchtiger, blasirter Uebermuth — er wäre heute der Führer unserer akademischen Jugend, welche die hellleuchtendcu Ideale des deutschen Geistes vor dem Versinken in gröblichsten Materialismus zu retten sich anschickt. Lessing's Vermächtniß an das Volk ist seine Wahrheitsliebe, die ihn in dein Kampfe gegen die verknöcherte Orthodoxie, wie gegen den schalen Rationalismus stählte und die ihn zum beredtesten Vertheidiger des edelsten Kerns des Ehristcn- thums emporwachsen ließ. Er predigte selbst in dem abstrakten Nathan, der ebenso wenig Jude ist, wie SaladinMuhamedaner und der Patriarch ein Christ, die Erfüllung dcü Testaments Johannes': „Kinder, liebet einander!" „Wenn Gott in seiner Rechten alle Wahrheit und ln seiner Linken den einzigen, immer regen Trieb nach Wahrheit, obschon mit kein Zusätze, mich immer und ewig zu irren, verschlossen hielte und spräche zu mir: „Wähle!" Ich fiele mit Dcmutv in seine Linke und sagte: „Vater, gieb! Die reine Wahrheit ist 1a doch nur für Dich allein." Diese herrliche Stelle, eine Perle der Weltliteratur, enthält den ganzen Lessing. Ein jeder Mensch will innerhalb seiner Zeit ausgefaßt sein, um nicht Mißdeutungen zu unterliegen. Die Vaterlandsliebe erschien höchstens al« „heroische Schwachheit" Les sing, dem Weltbürger; demselben, der durch seine Veredelung der deutschen Sprache, durch die Befreiung des deutschen Geistes von der Franzosenhcrrschaft uns das Hochgefühl, Deutsche zu sein, erst lebendig gemacht. Wenn heutzutage ein strengkirchlichcs Blatt, wie der „Reichsbote", an den sich diese Betrachtung anlchnt, den Todt- feind des orthodoxen Hauptpastor Götze als Alaun der Wahrheits liebe feiert, so müssen wir froh bekennen: Lessing hat in allen Schichten unseres Volkes mächtig zur Verbreitung der Grundsätze echter Duldung beigetragen. Umsomehr wollen wir sein Gedächtniß vor der Verunglimpfung retten, daß er ein Vorkämpfer des schnö desten Ausbeuter-, des Fälschungssystems war, das den Geist un seres Volker zu vergiften droht. Daß preußische Abgeordnetenhaus führt in den letzten Stun den seines Beisammenseins den Ankauf der strategisch-wichtigen Rhein-Rahebahn in origineller, aber recht ansprechender Weise zu Ende. Der bekannte Börsenring in Berlin — dieser echte Ring ging bekanntlich leider noch nicht verloren — hatte bekanntlich, so bald die Spürnase seiner Mitglieder herausgewittert hatte, daß der preußische Staat diese Bahn wegen ihrer militärischen Wichtigkeit ankaufen würde, die Aktien derselben auf den Kurs von 24 hinauf- gcgaukelt. Diese internationalen Patrioten finden cs in der Ord nung, dem ohnehin finanziell bedrängten Vaterlande diese Bahn zu viel hohen Preisen aufzuhängen. Sie werden aber jetzt zu frieden sein, wmn sie nur 18 Prozent bekommen. Immer noch zu viel für diese Sippe! Wie abscheulich die Genossen dieser Sippe überhaupt mit dem Kleingeld unseres Volke« umgehen, beweisen die 21 Millionen Mar! Verluste, welche die sogenannte „Deutsche Han delsgesellschaft" in Frankfurt bei ihrer New-Aorker Filiale erlitten hat. Dieselbe hat, wie jetzt bekannt wird, aufs Tollste die Getreide preise in Nordamerika in die Höhe getrieben und in dieser Speku- kai-on nach Kräften dazu beigetragcn, unü Deutschen das Getreide zu verteuern. Schließlich büßt sie freilich diese nichtsivürdige Handlung durch den Zusammenbruch ih^cr Spekulation. Das „ ,, ohnehin nichtkapitalrciche Deutschland wurde damit um21 Millionen > ä» erd alten, volle Ncberc'nsilinmiina. sondern beliebt auch -ar ab« der Brotkorb böker aekänot worden Zone ! "treliS der wc,entliehen Ziele der zwischen ihnen schwebenden ^ Unterhandlungen keine prinzipielle Meinungsverschiedenheit. Ich Rshörsn nun vcrsewen Nichtunß an, vre unter Benrnrna' dkn dedbalv ermarbtiak. dem ^^rtrarikn Sr. MiNeN it dk*a .n«iiscr8 Neueste Telegramme vrr „TreSvner Nackir." v. 15. Febr Berli n. Der Reichstag wurde beute im weinen Saale des Kgl. Schlosses durch den Stellvertreter dev ReichölcmzierS. Grakcu zu Stolbcrg, eröffnet. In der Thronrede beißt cs: Der ReichShauSbal tö - Etat wird Sit I» de» Stand setzen, die Ergebnisse zu übersehen, welche die vor 2 Jahren begonnene Reiorm der Reicusabgaben seither gewährt hat und ferner zu gewähren verspricht. In den bisher erreichten wirthschaitilchen und finanzielle» Resnilaten erblicken die Bundesregierungen die Aufforderung, den Grundgedanken lener Rclorm weiter durchzu- lühre», um aus diesem Wege nicht nur die finanzielle Selbst stäntlgkclt des Reich« anzunrede», sondern auch den Bundes staaten weitere Mittel zu gewahren zur Umgestaltung Ihrer Be stenerungSvcrhältnissc, zur Minderung drückender Abgaben unb zur Verbesserung der Lage der arbeitenden Klassen. Welche Mittel die Einnahme» den Einzclstaaten zu diesem Zweck zu aewäbren schon im Stande sind, läßt sich erst übersehen, wenn die Ueberschffsie des Reichs aus den neuen Zöllen definitiv teststeben. Die Bundes regierungen glauben scheu letzt, eine Vermehrung der hierzu zu verwendenden Einnahme» durch eine neue Ordnung der Stein pelgesetze und durch eine Branstcucr erstreben zu sollen. — Schon bei der Eröffnung des Reichstags Im Februar 1879 gab Sc. Majestät der Kaiser der Zuversicht Ausdruck, daß der Reichstag seine Mitwirkung zur Heilung der sozialen Schäden im Wege der Gesetzgebung nicht versagen werde. Diese Heilung wird nicht ausschließlich auf dem Wege der Repression der sozialisti schen Ausschreitungen, sondern gleichmäßig aus dem Wege posi tiver Förderung dcS Wohls der Arbeiter zu suchen sein. In dieser Beziehung siebt die Fürsorge snr bic erwerbS- uniävtgcn ArbeIter in erster Linie: Im Interesse derselben bat der Kaiser dem Bunbeörathe einen Gesetzentwurf über die Versicherung der Arbeiter gegen die Folgen der tliiiälle zugehen lassen, welche einem von den Arbeitern, wie den Unternehmern gleichmäßig empfundenen Bebürsniffe zu entsprechen bezweckt. Der Kaiser hofft, derselbe werbe Im Prinzip die Zustimmung der Bundes-Regierungen finden und dem Reichstag als Vervollständigung der Gesetzgebung zum Schutz gegen die sozialistischen Bestrebungen willkommen sein. Die bis herigen bezüglichen Veranstaltungen baden sich als unzureichend erwiesen, unb diese Unzulänglichkeit trug dazu bei, die Ange hörigen dieser BerniSklasse dahin zu »ühren, daß sie ln der Mit wirkung zu sozialistischen Bestrebungen den Weg zur Abhilfe suchten. Im gleichen Stadium befindet sich ein Gesetzentwurf zur Regelung der Innungs-Verhältnisse, welcher die tsollrten Kräste der in gleichartigen Gewerbözweigen be schäftigten Personen durch ihre Zusammenfassung In korpora- tlve Verbände stärken und dadurch ihre wlrthschastllche Lel- stungSsähIgkclt und sittliche Tüchtigkeit beben soll. - Die Thronrede kündigt scrner an Gesetzentwürfe über die Versor gung der Wittwen und Waisen der Rclchsbkamicn, die Ergän. zung des Strafgesetzes durch ein Gesetz gegen die Trunksucht, sowie die Wickervorlegung dev Gesetzes über Bähiige Reichs« etatSperlodcn. scrner Eonsulareonventionen mit Griechenland und Brasilien. Die Thronrede schließt: Zu allen auswärtige» Staa ten erfreut sich das deutsche Reich friedlicher, wohlwollender Be» ziehungen. Insbesondere entspricht da» politische Verhältnis zu den benachbarten großen Reichen der Frcu»dschast, welche der Kaiser mit deren Beherrschern persönlich verbindet. Unter den Mächten Europa- herrscht nicht nur in dem Willen, Frieben Mittwoch, IS. Februar. Ausdruck zu geben, daß eS der Einigkeit der Mächte gelingen werde, auch partielle Störungen des Friedens InEui-vpa zu der« hüten und jebensallö so zu deichräukcn. baß sie weder Deutschland, noch dessen Nachbarn berühren. — Der Eröffnungsfeier wohnten nur -15 Abgeordnete bei, dagegen war der Bundcörath zahlreich vertreten. Berlin. Nach der Eröffnung dcS Reichstags fand unter Vorsitz des Präsidenten Grat v. Arnlin-Bcvtzcnvurg die erste Sitzung statt, tu welcher zunächst die seit der letzten Session im Mitgliederbestände vorgekommenen Veränderungen mit- gckbeilt wurden. Unter den zur Beratonng clngegan« genen Vorlage» befinden sich u. A. der HauShaltSetat pro 1881 bis 1882, das Gesetz bctr. zweiiährige EtatSperlodcn. daö Gesetz beir. die Besteuerung der Dienstwohnungen, die illr Post-, Tele» graphen- und Eisenbahnwesen auizunehmenbe Anleihe u. s. w. Hieran» folgte bchuiS Feststellung der Beichlußsäbigkett der Na« meiwauirui sämmtlichcr Mitglieder. Die Auszählung ergab Beschiußunsäbigkeit; eS waren nur 182 Abgeordnete anwesend. — '.Nächste Sitzung morgen. Tagesordnung: Präsidentenwahl. Berlin. Abgeordnetenhaus. LaSKompcienzgcsetz wird in der Schlußabstlnunung definitiv angenommen. Dann werden Rechnungösachen sowie eine Denkschrift über Regulirung der Spree, Mosel, Prcgel, Memel rc. ohne bemcrkenbwertbcDe batte erledigt. Nächste Sitzung morgen. Au; der Tagesordnung sieht der Antrag WIndthorsl aus Aufhebung des Sperrgcsetzev. Berlin. Tie >Krcuzztg." schreibt: Die Deutschkonserva tiven hätten keine Veranlassung, sich gegen die Wicderwabl Frankensteins zu erkläre». Ein Thell der Liberalen und Frei- konservativen versuchen cv mit der Kandidatur Bennigsen» um das Eentrum auö dem Präsidium zu verdrängen. Berlin. Die „Norddeutsche" schreibt bezüglich der RelchS- tagöprSsidentenwabl, worüber inbeß Erörterungen noch nicht abgeschlossen sind: In der gestrige» FractionSversammlung der Tcutschkenscrvativcn sei von verschiedenen Selten, namentlich von Udo Ttoiberg auf die Zweckmäßigkeit beö Zusammengehens der gemäßigte» Fractioncn hingewicseu; die Verständigung ln diesem Sinne würde weieutlich dadurch erleichtert, daß Gras Arnim unverändert an der Erklärung iestbalte. zusammen mit vem Ecntrumömitgliede nicht ins Präsidium einrretcn zu wollen. Die ..'Norddeutsche" erklärt die von der „Revue politigue" dein Fürsten Bismarck in den Mund gelegte Aeußcrung, wenn der Krieg im Orient auSbräcbe, sei eS Bartbeleiny. der denselben gewollt, iür willkürlich unb ohne irden Vorwand erfunden. Fürst 'Bismarck tbar niemals diese oder eine ähnliche Acußerung und bewies durch sein Verhalten zu den Vorschlägen Barthc- lemh's allen Kabincten gegenüber die Unwahrheit ber von der „Revue pviitiauc" gemachten Angabe. Die Angabe gehöre wie viele ähnliche Erfindungen den Blätter» an, die über die guten Beziehungen rer Deutschen zur französischen Regierung Zweifel und Beunruhigung zu verbreiten suchten und tieselken stören würde», wenn cs in ihrer »Nacht stände. Posen. Saatcnmarkl. Bedeutende Betheilignng, in Sä mereien und Futtcrsachcn lebhafter Handel, in Getreide nur mäßiges Geschäft. Tcnrenz fest. Berliner Börse. Die heutige Börse nahm einen durchaus beiricdigcntcn Lcrlaui. Die Besserung ging langsam, aber durchgreifend vor sich unb erstreckte sich aus alte Gebiete. Credit 2 Lombarde» 1 Ai. besser, Franzose» unverändert. Eisenbahnen v'crhält»ißmäßig ruhig, größeres Interesse war sür ösierr. Bahnen vorvandc». Für Prioritäten guter Bedars vei theilwelö besseren Eourscu. Fonts gut gewagt, ihciis auch etwas höher. Banken sehr sett; besonders belebt waren DiSkontogeselllchait. Deutsche Bank, Dresdner Bank t / > Proccnt besser) :c. Bergwerke blieben im Ganzen still, nur die leitenden waren belebt und bester. In dustrien zum Tbeil belebt; süchs. Industrien nahmen anberAui- bcssernng noch nicht Thcil. Lokales und Sächsisches. - Srconteleutnant Gral v. Seebach hak oaS Ritterkreuz II. Kl. des Herzog!. Sachscn-Ernestinlschen Hautzordenö erhalte». — Glich bic dramatische Soiräe im Minister-Hotel auf der Sccsiraße am Sonnabend der Generalprobe eines Palm- sonntagS-EoncectS, io binterltcß die Wiederholung am Montage den befriedigenden Eindruck einer harmonischen Hauptaufführung. Ercellenz von F-abricc batte die Ebre, an diesem glanzvollen Abende die königliche Familie in seinen prächtige» Staatvzimmeru zu cmpiangen. Tie Zahl der Einladungen kann naturgemäß nur eine beschränkte sein und bic, wen» auch höchst ansehnliche Zahl ber Gäste, welche die llchidurchfluthetcn und mit Blumen und Blattpflanzen reich geschmückten Gemacher durchwogtcn, war sich der Ehre wohlvewußt, an diesem Abende, der Im Gegensatz zu den sonstigen offiziellen Routs mehr den Charakter eines pri vaten. häuslichen Festes trug, Theilnehmer bester gesellschaftlicher Freuden zu sein. Die theatralischen Aufführungen, zu denen die Königin am Hose die Initiative ergriffen, fassen jetzt wieder In den Kreisen der Aristokratie Fuß; sie bieten eine willkommene Erwei terung und Bereicherung der Wintervergnügungrn, zugleich eine Schulung gefälliger Talente. Daö Repcrtoir ist naturgemäß in Cirkeln, bei denen ber Offiziersstand ein so charakteristische» Element abgiebt, nicht so weit, wie in den Llebhabertbcatern de- Bürgerstandes. Aus die Repräsentation militärischer Rollen wird man da vorzugsweise gern greisen. Unter diesem Gesichts winkel war schon daö Lustspiel von Adalbert vom Thaie l?) „Guten Morgen Vlelliebchen!" eine glückliche Wahl. Auch das Zurück- grclten aus den veralteten Kobedlielchen Schwank „Die Zer. streuten" bietet Anlaß zur Vorführung packender militärlichcr Chargen. Endlich die Aufführung des feinen Lustspiels „Die Urne" von Octave Fcuillet ln tranzösilctxr Sprache gewährt Spielraum zur Entfaltung anmuthigcr UmgangSscrmen. Wer. wie Referent Dieses. Im Winter ungezählten Liebhaber-Theater- Vorstellungen beruiömäßig beizuwvbncn bat, für Dm giebt eS eigentlich nur eine Hauptfrage: „Wirst Du beute auf da» eine oder andere irische Talent stoßen?" Denn bei dem Gros brr Dilettanten muß blUiaerwclse strebsamer Effer für die Leistung elvtt gelte». Die aristokratischen Kreise babe» nun durch eine Verbindung mit dem Theater und durch die Pflege feinerer UM- gangöiormen. die häufig die reale» lyefühlswallunam umhüllen, unzweifelhaft eine» Vorsprung in der Vornahme von Bühnen- aufführungcn. DaS trat unverkennbar bei allen Stücken z» Tage, deren flotte lffiso en kcönsHrn.Oberregisseur Marckö und Hr». Hagen alle Ebre machte. In dem EröffnuugSluslspirl zeichnete Baron v. Meine i» charakteristischer Natürlichkeit einen bärbeißig-verliebte» Obersten. Premier-Lieutenant Müller einen feurige» Licdbaber. Lieutenant v. Lattich eine gut- mütbige Schildwachc. Frau v. Watzdorf aber riß durch ibr fein auögcsüvrtcS. dcgcigfftcS Spiel, wie munteres Naturell hie Versammlung zu icdpaftcui Applausc hin. In den „Zerstreuten" boten Pr.-Lmtn. v. Zedlitz und Hauptm. v. Malortte ein kost- itchcs Ella'« Tuo der beiden pemionlrtcn Offiziere. In e,nn
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