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- Erscheinungsdatum
- 1881-01-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188101210
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18810121
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18810121
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1881
-
Monat
1881-01
- Tag 1881-01-21
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Monat
1881-01
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Jahr
1881
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1881. Pi »Mark «0 Vlge.. durch di« i Z Mdrkkd Pfa«. «tMjiluc rkumm. IS M-e. Auflage 380V0 »geulpl. äür die «iukgädeÄu-es.^ter «». nufeNfte mocht st» di« «ed»tti°u nicht vemndlich. li»!->alen.;tiüladm! autwart«: ». »««le, in H«m< t>mg. verlin. Wir», Set»»i,. Sasel, Srcsiau. geanksurt2! - »«». M«U. in Berlin. 0'eipa«. Mt«», »amdma, granknut a.M.. Mlln- li r». - Land» ck ««. ingrankfurt a,St. - vurc.ux d „A»»««»»»- »«nt'.- kl««»»,Iu»IU»,I»«lUer ch c«. in Pari«. ÄbiSiS-SLS-iWM« >V HL«rti»«i»n ^ 8««n, K *1! Si«-I»I«»AA.8tl'«IE 17. ß vii-s-vis ckom Lülligl. Kckkoss " Ingskangen« uuck ksrtlo« " ' olle, Tagevlatt fiir Woktik, Auterhaltung, Geschäfisverkthr. Lörsenbmchsi-krkmdenlistk. veoken uuck Vvolcenotoil 8tlolcee«i«n aut CauviSd sie., leinen« ^ «mcivküustlorisek aud^oltilirio, dir!- K ^ s> Lsrl stübnvi''8 kkolrksnlllung A c,r LA gereckte Vorrelotinungen aut »«iu»I«Inen :u Ooelcen, Forvivttou, üaucktUekvrii etc. tür Hauckaibvit. m <iro»>o VNttU^I«' prel«i . Ä ßlssiittkllollp'immo Kiel, Es herrscht anhaltender Schnee- jlllvüuvIWlllljlllv. sturm, Erhebliche Vcrtcbröstörnng ist ein- getreten. DerBabnbetrieb lnOsiholstrln ist unterbrochen. Man beiürchtet dropenbcö Hochwasser. »I««t IL grvddvd l.irgkl Ii»rtei nur! iu nur guter umt tro> kouer (^ualitiil ge- L emptioklt ilu Kr« i«ulittlin«r spalten u»<j ui,gv8>>alieu trei Lekültui»-, Ke/l. lrei'>ur's lliiud einer goueigtvu vencktuue. liilligv Kreide, reelle, nünktlieliv Ilo^ivuuug. tz. Wien. Der Gcncralratb der citerr. - nngar. Bank nickte die Gkiammtdotation der 2'.ttener Lirecticn pro ld8l mit 125. der Pefter Direction mit 50 Millionen Gulden, wovon höchstens >l> iin Darlehensgeschäft verwendet werden. Ungarische Papierrenle 86. ALvrzLvS. SuieKur «erden Maricnstroic i t dtt Add«. L Mir angenommkn. Lom,l»g« dig Millagg tS Udr. 2« Neustadt nur a» wnchrutageu : g. stloliurgast« stir.L dir Nachiu. 4! > ftr. -- Ter Raum einer cinipaltige Pttil^ciictastetIdPlge Eingefaichr lue tZtitc uu Pi ,,. Sine Suraulic sin: dar nächst tägige Eriche«»«» der v.aieraS. wir» Nicht gcgrdcn. Auswärtige A,»r««cru»Austrag! vou »uä unveianule».Klaren uns Peiianen inserirktt w>r nur gt', ! Prännmerando-.^alitunf, d: r . Bricsmartcn udrr Pi>stciu«a>,l!iir . Acht Eilte» kvlir» >-> Pige. ->n ieraic >ur die r-ianlagr Au oder »achcin.iu .'ictlläg«<»« -'!«»: gelle u>« Psgr. L L>rittIvtLti>d><iitAld»>»te> «leLkrl Lriieditluo ll tguei d Vukrtdiptvl äeij kri. I tnn 1. z 1) »e l eit^te rl». B ^triik,tün«t«;U<du viltr i 8unkrette. ^ !i I t«»>t. (l Sliduiidt ll R «>»« rniutd. >1, und österreillnsche Bodcncreditvsänddrle'e sind ,ur Belohnung in iammkliche» Bankkassen zngeiassc». Paris. Der Lenal wählte r-an mit NO gegen 7 Llim-- men wieder zum Präsidenten. Rr. 21. , Witlcrnng vum 20. Jauuan Barometer nach vtlar viiwtd, ILalliirabe Ni.iAbdS.st U.> > ' 7bt Milt., ieit gestern 7 MiU. >>csticgeu. Tberuwiurtogr. n. Reoum.: i » it.. „icdr. i Leurp. ö » K., gochitc Teing. t'1,» «. ästest.Liind. Bebeitt, Echucc. l Aussichten sür de» 21. Januar: abllchmende Äliederschlage. Zeitweise aufklärenk, Froste Freitag, 21. Januar. Lcraulwottitchcr Redartcur für Politische- Bescheidenheit, die beiannte „Zier" vr. Lmil Biere» ru Drcalrn ist den Berlinern nicht obzusprechen. Da erscheint neulich twir wissen nicht gleich, seit wie viel Monaten zum ersten Male wieder einmal^ Fürst Bismarck im preußischen Lbgeordnetenhause. Das wird nun zu einem Ereigniß von sensationellster Bedeutung erhoben. Sofort beschäftigt sich Alles ausschließlich damit. Stein Mensch schentt dem Berathungs gegenständ noch Beachtung. Niemand hört auf den Redner; die Zeitungsschreiber verwenden alle Ausmerlsamleit auf das äußerliche Erscheinen des Fürsten Bismarck. Die LandtagSabgeordneten erhe Len sich wie in einem kleinen Hoftheater die Zuschauer, wenn der Landessürst in seine Loge tritt. Fn anderen großen Reichen, die konstitutionell regiert werden, erregt es Aussehen, wenn der leitende Minister einmal nicht im Parlament erscheint. Mir Deutschen sind in unserer Bescheidenheit schon dankbar, wenn im Laufe eines Sonnen jahres Zeus einmal den Olymp verläßt, in welchem er auf unnahbaren Wolken thronte, um uns armen Sterblichen flüchtig seinen Anbtiä zu gönnen. Freilich wird es überall interessiren, daß nach jahre langem Aufenthalt in startender Land- und Waldluft Fürst Bis marck ein blühendes Aussehen gewonnen, seine Storpulenz sich ver mindert, Gang und Haltung die frühere Elastizität und Sicherheit wiedergefunden haben, daß das Gesicht keine nervöse Abspannung und Aufregung, vielmehr den Ausdruck bewußter Energie, klarer Entschlossenheit und etwas Ironie verräth. Aber etwas Anderes ist es doch, wenn die Volksvertretung eines ganzen Königreichs beim Erscheinen des Ministerpräsidenten so ganz außermHäuschen gerätst daß sie zu vergessen scheint, wozu sie die Bevölkerung in den Land tagssaal eigentlich gesandt hat. Diese allzugroßc Bescheidenheit, um sie nicht Temuth zu nennen, ist von Uebcl und das tritt am meisten dann zu Tage, wenn eü sich darum handelt, auch einmal einen eigenen Willen zu bekunden. Gerade weil unser Blatt für den Schutz der nationalen Arbeit schon zu einer Zeit cintrat, wo noch die Vertreter des Freihandels die wichtigsten Aemtcr unter Fürst Bismarck innehatten, gerade weil wir darum auch jetzt einen guten Theil des Bismarckischcn volkswirthschaftlichcn Programms unterstützen, liegt uns recht sehr daran, das; die preußische Volks Vertretung auch in ihrem äußerlichen Auftreten nicht der Mannes würde entbehre. Der preußische Finanzmiuister Bitter hat sich beeilt, die Er Näruiifl abzugcben, daß zwischur dem geplanten Steueruachlaß von 11 Millionen und den künftigen Reichssteucrn schlechterdings kein Zusammenhang bestehe. Dieser Steuererlaß, der einmalige,wies 1281, wie der künftige und dauernde, solle vielmehr aus dem Ertrage derbe rcits bewilligten Reichssteuern bestritten werden. TaL llingt recht freundlich und wäre, wenn cs voll zuträfe, wohl geeignet, die gestern an dieser Stelle geäußerten Bedenken: daß durch den jetzigen Steuer erlaß imr der Appetit zur Bewilligung neuer Rcichssteuern gereizt werden solle, einigermaßen zu entkräften. Al>er Wer traut einem Apotheker? Wir sehen ja jetzt ganz wunderliche Steuerrezcpte ver schrieben. Mit der linten Hand zu verschenken, was man sich erst mit der rechten Hand borgen muß, gehört doch zu den seltsamsten Mitteln der lateinischen Küche. Erfreulich ist aber aus alle Fälle die Miltst.'iluiig deS preußischen Finauzunnisters, daß die Ertragnisse aus Rcichesteuern und Zöllen sich seit Oktober v. I. beträchtlich ge hoben haben. Hält diese Besserung an, so entfällt ein weitere: Borwand sur das Ersinnen neuer Steuern: die allen geben dann so viel, daß man leine neuen braucht. Las österreichische Parlament beräth zur Stunde ein dem deutschen ähnliches Wuchcrgeseß. Auch dort will man nun endlich die Benützung derRoihlage, derVerstandesschwäche, der Unerfahren heit oder der Gemüthsausrcgung zur Erlangung von außergewöhn lichen Zinsen strafrechtlich verfolgen. Die Frage der Zins- und Wuchergesetze ist die älteste voir allen volkowirlhschaftlichen und war zu allen Zeiten und bei allen Bollern Gegenstand der reiflichsten Erwägungen. In Oesterreich ist die Wuchcrfrage fast noch drin gender als bei uns. Vor zwei Jahren schrieb „Der Israelit" die frohlockenden Worte: - »In zwei Dezennien wird ter Grundbesitz GaliiienS sich zum größten Tbeile in den Händen der Juden befinden. Auch pler leben wir das Walten der Borsel'uug ttir unser so viel duldendes iüdischcS Volk." Oesterreich beeilte sich, für Galizien ein Wuchergesetz zu erlassen ; aber da ähnliche Verhältnisse in allen anderen Ländern zu Tage treten, muß man das Gesetz verallgemeinern. Der wackere Bürger meister Schöffel von Mödling führte aus, daß in Folge der scham losesten Wechsel- und Wuchcrfreiheit der Bauer um Haus und Hof gekommen und Proletarier geworoen sei, den der Advokat und Steuer-Exekutor auf die Straße geworfen habe; geschähe nicht bald Etwas, so habe Oesterreich in Kurzem keinen selbstständigen Bauern stand mehr, sondern nur noch Pächter wie in Irland. Kein Gcwerbe- stand existire mehr, der frühere wohlhabende GewcrbLmann sei herab- gcsunken zum geknechteten Stückarbeiter; der ehrliche Verdienst sei Nebensache, der betrügerische Bankerott die Hauptsache geworden. Ein anderer Redner, Pater Greutcr aus Tirol, traf den Nagel auf dcnkopf, als er meinte: Der bisherige Gesetzgebungäzustand schädige das monarchische Gefühl im Volke, welches gewohnt ist. im Landes fürsten den Schutzherrn seines Rechtes zu suchen. Wenn das, was die Bevölkerung als ungerecht erkenne, von Gerichtswegen als gesetz mäßig erklärt werde, so verwunde man den Rechtssinn des Volkes aufs Tiefste. Mit dem Erlasse eines WuchergesetzcS wird — das möge man sich in Oesterreich nur gesagt sein lassen — aber nur erst der Boden frei für eine gesunde volkvwirthschastlichc Gesetzgebung. Puch wir im deutschen Reiche laboriren an dem gleichen Uebelstande. Auch wir müssen uns vor dem internationalen Piratcnthumc durch Reformen im Gewerbe» und Kreditwesen schützen, müssen den G« _ —i-'tzs,! Unveräußerlichkeit des zur Existenz einer Dauernsamitie nöthigen Ausmaßes von Grund und Boden gewähren, die Allgewalt des Handelskapitals zügeln u. s. w. Liegt darin eine Reaktion, so sei sie gesegnet, denn sie ist nur eine Reaktion, auf deutsch: eine Rückwir kung gegen Hunger, Kummer, Roth. Verzweiflung und Elend. Wer gegenüber den Zuständen im gewerblichen Leben immer noch von Frei heit spricht, gleicht dem Auerhahn im Balzen. Dann hört und sieht dieses sonst so scheue jagdbare Wild nicht, was um cs herum vorgeht. Das vielbesprochene europäische Schiedsgericht zur Regelung d r griechisch-türkischen Streitfrage ist nun allseitig aufgegcben. Die i Pforte lehnte es definitiv ab, nachdem eS bereits von Griechenland verworfen war. Der Feldzug, den zu Gunsten eines solchen Schieds geeichtes der französische Minister des Acußeren, v. Barthei.'my, unternommen hatte, endigte also mit einem vollständigen Fiasko. Die Gambettistische Opposition in der Pariser Kammer wird ihm diesen Mißerfolg schon gehörig eintränken, doch begegnet das Ministerium allen Angriffen mit der Stellung der Vertrauensfrage. Umgekehrt werden die Rothen in der Kammer Alles au'dieten, Gambetta zu zwingen, über seine Beeinflussung der Leitung der auswärtigen Politik zu Gunsten Griechcnlandes Rede zu stehen. — Auch der Mißerfolg, den Varthölömy in der tunesischen Frage erlitt, indem der Vey von Tunis sich nach der italienischen Hilfe umsieht, um sich der druckenden Vormundschaft der Franzosen zu entziehen, wird die Stellung dieses Ministers nicht kräftigen. Die italienischen Blätter aller Farben führen eine gegen Frankreich geradezu feindselige Sprache. Eine recht unterhaltende Polemik hat sich zwischen englischen und amerikanischen Blattern entspannen. DerLondoncr „Speetator" klagte jüngst über die unwürdige Selbstiucht der Amcritaner, welche sich damit begnügter«, Reichlhümer zu sammeln, statt ihre ungeheuere Macht zu Gunsten der Unterdrückten aus dein ganzen Erdball zu ver wenden. Die „Ncw-Iorlec Trib." beantwortete diese charakteristische Klage mit folgender nicht minder charakteristischen Entgegnung: „Geletzt, wir iibcrncdme» den Polizeidienst sür die ganze Welt, was würde unsere erste Handlung sein e Elnlach, OnHand inS Lock> zu stecken, alö de» Allcrwcitofrakcblcr und Friedens störer. Wir würden Win zurulcn: Hände weg von Kandadar! Hände weg vo» Transvaal l Und wenn wir uns an dl: Iadr- bilnterte von Mißreglcrung, Grausamkeit und Unterdrückung er innerten in Irland, so würden wir eine amrrikanisevc Flotte t» den St. Georgskanal eiulaui'cn laiic» mit dem Belebt: Hände weg vo» Irland! Würde England kann »ievl bitterlich bereue», baß wir anigevert haben, und Dies um uiueieeigenen Angclegen- vcitc» zu kümmern? Es ist der größte Unterdrücker untergebender Racen und würden wir bauplsächllch mit ihm abzurechncn haben." Die „Pall-Mall-Gazette" meint, daß trotz aller Uebertrcibung vie Antwort des Ncw-WrkcrBlattes eine Seite der auswärtigen eng- lllck'en Politik bl.'.M'llo wekSe di'eCnaländcr nur zu gern ignorirten. vernachlässigt. Deutsche Fonds scst, lremde schwach. Bantcu ohne Geschalt, meist unverändert. Bergwerke wenig beachtet. Sachs. Industrien erfuhren mehrfach gute Ausbesserungen. Jan. weibesktmd aus ein« solidere Basis stellen, dem Bauemftetlck Ncuene Lelrgrltmmc der..Tresvucr Nachr." v LO B c r l i n. A bge o r b nc tc» ha us. Bezüglich d es Leincr- Witlwei!- und Waiscn-Pclisivusgesctzcs iit die komiiiiiiidii über die Regieruiigsvorlaoc hinaus gegangen. Während d e letztere den Mliiimalvcuüoiisiatz vou Al!» aiu Wo Mt. ersucht, hat die Kommission dir :M> Mk. vollgcmacht. Lurch diele Beschlüsse wirb gegenüber der Rcgicrnngvvorlagc die Staatskasse um 2ä-1,0i!0 Mk. jährlich mehr bc auet. kulluömliihlcr v. Null- kamer bclürwortclc diese Beschlimc, indem er der kommiisivn im 'Namen der Uiileirichtg-Berwallung taulic. Ein von lortschrittischcr Leite geslcmei Antrag, den Lehrer» imu auch Ne Gevaltöbeiscruiigchieldcr zu crlaiieu, wurde gegen die Stim men ecS Fortschritts und der Secenionlstcn abgeiehnt, nachdem demselben auch icilenv der Regierung cntichledcii widersprochen worden war. Das Gesetz iand schließlich nach den EoinmissionS- vorschlägcn 'Annahme. Sodann paslirle das Zuständigkeilsgcscb bcr die dritte Lesung. Das Bestätigungdrecht kührte wieder eine lange Diskussion perbei. v. Hue»e wiederholte seinen Antrag, die Nlchtbesläligung der Bürgermeister und deren Stellvertreter v:n der Zustimmung der Bc'irtsrätvc geltend zu machen, die letzte Instanz aber in die Hände des MiiuslcrS zu legen. Windtborst erklärte, baß die haniwcherschcn liberalen Abgeordneten, seitdem sie über die Elbe gegangen, Ihre Ansichten dczügilch des Bcslätig- imgsre.hteö wesentlich geändert hätten. Wenn sie sagten, man dürfe in die Bezlrköräthe keine politischen Fragen bringen, so kkine er kiese Prüderie nicht begreifen. Die Abgeordneten seien tagtäglich der kontrole der össentlichen Diskussion auSgesetzl, an der sogar die Regierung in ihrem sauberen Jour nal „Provinzial-Colrewonbenz" thcdnehme. Die Regierung lei eine Paricircgicrung und siebe keineswegs über den Parteien. Abg. Gumbrecht gab mehrfache Schilderungen von dem Gebrauche des Bestätigungsrechts im frühere» Hannever. Er habe die Bestätigung nur erlangt, well ein hoher Militär sein Hans habe miclhen wollen. Wlndtboiit habe irüher ans absolutistischem Standpunkte gestanden. Abg. Röckerath: Neucr- dlngö seien mehrere rheinische kominuiialbcamle blos deshalb nicht bestätigt werten, «veil sieKntholiken waren. MmislcrGraf Eulcnburg bestritt dies entschieden. Der Antrag v. Hucne wurde abgelehnt, dagegen, trotz dev Widerspruches der Regierung, die Bestimmung angenommen, wonach baS Beitätigungsrecht aus die Bürgermeister resp. deren Stellvertreter beschränkt wird. Berlin. Die heutige Tagesordnung des BunbeSraths Ist vielüich von Interesse. Zunächst lag der Entwurf des Nns-iU- versicheriingsgesetzes vor. Der Entwuri wirb den einzelnen Regierungen zur Acußerung zugchen. So gelangt er auch an die preußische Staatsregierung, die vor Abgabe ihres Volums de» VolkSwirtbichaitSratv hören wird. Weiter standen au! der Tagesordnung der 'Antrag aut Elnsührung zweijähriger Legis laturperioden. die Gesetze über ReichSstcmpelabgaben, Brausten» .>e. B erlt n. Der Botschaiter Hatziclbt kehrt in etwa zehn Tage» nach konstaiitlnopel a»t seinen Posie» zurück, besucht aber vorher seine erkrankte Mutter In Wiesbaden. Kopenhagen. In Folge Kälte stockt die Schifffahrt vollständig Der Babnverkevr zwischen Seeland und Jütland ist In Folge SchneclaUS unregelmäßig. Berliner Börse. Heute nberwog die VerkauiSInst und so batte die Börse ein gedrückteres Aussehen als bisher. Auch die Elnsührung der Aktien des Wiener Bankvereins. kn denen sich ein ziemlkch kebbasteS Ultimogeschäft entwickelte, sowie nicht un günstige auswärtige Notirnnaen machten baS Gesammlbild nicht mündlicher. Erst b»r Schluß ietgte sich etwa- fester. Eksen- dabnrn erfuhren arvßeytkellS Rückgänge. kNsterr. »Prioritäten. Lokales und Siichsisches. — Der vorgestrige zweite Hoi- skammcr-s Ball bei Ihren Königl. Majestäten war von WO Personen bciuchi. Außer JI. KK. HP. Prinz und Prinzessin Georg und Pllnzcß Matbllbe waren auch Prinz Aleranber zu Sachsen-Weimar und Herzog Johann 'Albreckt von Mecklenburg-Schwerin zugegen. Das Muiitchcr des 2. GreiladlcrrcgimentS tiwrlc die Ballmuiit aus. — Bezüglich der Erkrankung des Prinzen Albert isi erfreulicherweise zu melde», daß die Gürlclroic avgel eilt, leider aber noch immer Schwache und Angegriffenheit vorl anden lim. — Vergeltern Abend wurden vom Rath und den Stadt- verordn eteu in gemeinsamer Sitzung verschiedene Komniü- sionowahlcn vorgenoiiimeu und daraus die übliche öffentliche Sitzung der Stgdlvcrordnctcn abgchgltcu. ans der »nr Wcniges zu erwähnen iff. Es wird von vcrschlcdsiicn Leiten eine Pflasterung des uns der Nrrdscite der Bautziierstiaßc zwischen der 'Alaun, und der Markgrgscnstraßc gelegenen 'Arcalstrcticnö gewünscht und der Rath Ist nicht abgeneigt; die Stadtverordneten bewilligen aber die Pflgstcrnilgökvncn nicht. Um doch etwas aus die Wünsche — die sehr vielseitige nicht zu sein scheinen cinzugcbe», wirb der Rath ersucht, ein gnderwcitcü Projekt zur Besserung dieses Llraßcntrakkcö vorzukcgen. Dagegen werden >0,000 Mk. bewilligt, um bic Adpilastcruiig der verlängerten Pollergasse von der 'Ammoiistraße ab bis zur Slaatübabn zu de- wirken. Der stäbliiche Steinbruck; in Döitzichcn wird in diesem Iabrc belnabe 10 Mk. weniger Gewinn als im Voriahrc. »am- lich nur 1522 Mk. ergeben; das kleine Erträgutß wird mit zur iucceiiiven Amortisation des Anlagekapitals vclwanrt. — Der öffentlichen folgte eine geheime Sitzung. — Für den -l. September d. I.. ccm äojahrigcn Gedenktage der Verleihung einer Ver lass ung, sind verschiedene Festlich keiten geplant. DieLandtagsahgeortiicten beabsichtigen, anjcncm Tage unter sich eine Sammlung znr Errichtung eines Denkmals sür den König Johann zu veranstalten und zugleich einen allge meinen Ausruf zu erlassen. - Der EiienbahnanSschuß deS österreichischen Rcichsratho in Wien hat mehrere sür die Eisenbahiianschtüssc zwischen Böhm c n und S achscn wichtige Beschlüsse gefaßt: So hat er die Petition des Lchluckcnaucr Bczlrkoaiisichuffcs wegen Abschlusses eines Staatsverkragcö mit Sachsen behufs Anschlusses der böhmischen Nordbah» an die sächsische o-taats- bah» bei Sohland. lerncr die Petition des Bezirksausschusses HainSpack) um Ausführung der Sekniidärbahn von Schluckciiau nach Scbnitz, welche 15 Kilometer lang sei» soll, der Regierung zur cingebenden Würdigung liverwicicii, ebenso die Petition der Gabler Bezirksverlrclung um Verbindung der böhmischen Rort- bahn mit der fficichciiberg-Zittalicr Bahn über Gabel, endlich wurde die Petition dcc Privaten Reumann um Ausbau der Bnschtiehrader Bahn vo» Grasiitz nach Klingenthal der Regie rung znr eingehenden Würdigung abgetreten, da diese Linie so wohl im Interesse des Staates wie des Erzgebirges gelegen ist. - Der vielgenannte Astronom und Reffende Falb aus Wien hielt vorgestern im Böricmaalc einen zahlreich vciuchtcn Vortrag über bas Erdbeben in 2tgram Here Falb dal mehrere Reisen in die vom Erdbeben pcinigcsuchtcn Gegenden von Europa und Südamerika initcrnommcu; ans Grund eines außerordentlich reichen Materials des Professor Bered >» Dilon hat er dlc Tbcori: ausgestellt, daß Erdbeben tan» vorzngmrcffc ciiitretcn, wenn Sonne oder Mond in nngewöhnilchcr Erdnädc stehen; namentlich die Mondnahe nbc aus das icurig flüssige Erl- innere eine ävnlichc Anziehungskraft aus. wie aui das '.'.'leer, so daß dann dieses Erdinnere die Tendenz habe, eine Fiulhwellc zu bilden, weiche sich in Eruptionen und Erdbeben den Erdbewoh nern dnndgebc. Die Männer der Wissenschaft ballen nellich von tiefer sogenannten Faib'schcn Erdvcbcntheoric nicht viel; uns Laien trug stc Herr Falb außcrvrdcnllich glaubhaft vor. Er sprick't fließend, elegant und wbr vollothümstch. Seine Pro pdczciungcn vo» Erdbeben sind wicderbvit clngetrvffc». Am nördlichen Erdkugel findcn die meisten Erddedc» zu: Zeit tcö erneuten 'Mondes, bei der größten Mondnähc und in den Wiiitcrmonatcn statt; Ist. Kluge, Oberlehrer in Ebeniiiix. behauptete, aus der südlichen Halbkugel der Erde müßten die meisten Erdbeben auch in den dortigen Wintcrmoiiatei! ciiitretcn nnv Falb fand dies in Südamerika bestätigt. Ein regelmäßiges 'Anschlägen deS flüssigen Inneren an die Erdkruste setzt Falb nicht voraus; bei Erdstößen ist der erste der stärkste, ihm iolgcn zahlreiche andere, ott wochenlang. Rach ober kurz vor Erdbeben zeigt die 'Atmosphäre 'Neigungen zu 'Niederschlägen. ErNedcn ereignen sich meist in Gegenden, die von starken Gebirgen durch zogen sind, namentlich wo sich Vulkane, noch tbätige oder auch erloschene, bestntcn; nicht aber in ausgedehnten Slcppcrigegcn den. Den Sitz des Eentrnms des Erdbebens in 'Agram taxirtc Falb ans 2 geogr. Meilen unterhalb der Erdoberfläche; der Sitz anderer reicdt bis 4 geogr. Meilen tici hinab. Die furchtbarste Begleiterscheinung des Erdbebens Ist das Austrcten des Meeres. Erdbeben sind Naturprozeffe, ähnlich denen, wie wir sie am tck Sonne beobachten. Die rolben Zungen, die von dem feurigen Sonnenbalic last iinnntcrhrochc» bis zur Höbe von 2i»,0iil>acogr. Meile» cmporichicßcn. bestehen ans anögestoßcucn metallische» Dämpscn und Gasmassen; cs sinv vulkanische 'Ausbrüche. Die S onnc kühlt ab, wie dö bereits dicErte ist: beimZusammenziebe» der S onnenmasic werten jene Dämpse auSgestoßen. Was ans dcrSoimc noch Im Gange, ist aui dem Monde längst vollendet. Am der nnö zugekcbrtcn Seite deS Mondes zählt man mehr als 5000 ausgebrannte Krater. Die Erde stcbt bezüglich Ihrer Abkühlung linb der Eruptionen ihres feurig-flüssigen Kerns in der Mitte zwischen beiden Himmelskörper». Aus alledem zieht Falb den Latz: Erdbeben sind unterirbische Vulkan- 'AuSdrüchc. hervor- geriffen durch die 'Abkühlung des feurig-flüssigen Erdiimem, be fördert durch die Anziehung von Sonne und Mond. Auch ohne diese Anziehung würde es Erdbeben geben, aber sie würden sich gleichmäßig auiS ganze Jahr verweilen, z Das Auditorium nahm den Vortrag mit großem Vcliaii ans. iLcharien Tadel verdienen die höchst unbcancmcii Stühle und das geringe Garde roben - Personal dcö Börsensaals. Der Pachter desselben sollte hier besser für den Komfort dcö Publikums sorgen. — Wir hören, daß dem Reichstage vom UnterikacitSsekretär Stephan eine Bewilligungs-Vorlage von 000.000 Mk. zugeheu wird zur Anschaffung von Einspännern sür die Landb ries- träger. welche künftig ihren beschwerlichen Dienst mit Pferd und Wagen auSkübre» sollen. — Die kgl. Amtsbauptmannschast DreSden-Neustadt hat baS vielfach beklagte, seit l«72 bestandene Verbot de- Lastsuhr» verkehr« cm' dem sogenannten Schanzenwege zwischen Hvsterwktz und der La,Wega»» Aährc letzt aus«, eboben.
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