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- Erscheinungsdatum
- 1880-07-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188007112
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18800711
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18800711
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 13-14 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1880
-
Monat
1880-07
- Tag 1880-07-11
-
Monat
1880-07
-
Jahr
1880
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»r »«» - Sott« » — 8auut«s^ cloa N, ^aU 1880. — »afterft««,» »,» «I»e und — M«ss»rw«trme der Eide am lO. I, e»tii 8» r»»»d«l> 1«, Lch,nd« M-I-au am 10. Jul«, »o. Mein»» -»- 2«. Juilr 18 Grad «. en am «o. Juxt „. „ „ ^ „WHIMDs ^.Dl'jdniiiMdeitdrlt«») >«2, »retden iAl«,rt»rück«> tt» Weid«» (»isendatzir 11«. M«i»«a dit «iefa U«. »„ e,ndev»m, I«. I«« aus der stzihfliq ^ , 7« «exiimrlkr am s «chaxdau bl» »iaih«, I» Tafit-AesAichte. »-««s«-« «ei«. DerVorwurs, republlkanischver- anlaat -u sein, den der Fürst Hohenlohe zuerst ln seiner Not, an Nina, wenn nicht böswilliger. so doch zum mindesten höchst unkluger Weise gegen die Fortschrittspartei erhoben hatte, wird seitdem von der „Norod. Allg. Zta." ln allen Tonarten variitt, um daraus politisches Kapital zu schlafen. «tun läßt der amerikanische General Grant eine Unterredung mit dem Fürsten vißmarck veröffentlichen, in welcher sollende charakteristische Aus sprache deS Fürsten BiSmarctvorkommt: „In gewissen Beziehungen Ast der Kaiser Aehnlichkeit mit seinem Voriabren Friedrich Wttheim. dein Vater Friedrich dev Großen. Der alte König batte bleselde Schlichtheit des Charakters. lebte einfach und zurückge- zogen, kührte ein wahre- Familienleben; er besah alle republika nischen Tugenden. Sv ist auch unser Kaiser; er Ist in alten Dingen so republikanisch, bas, selbst der eingefleischteste Republi kaner ihn bewundern würde, wenn sein Urthrll unparteiisch wäre." SS «lebt also doch selbst in den Augen deS Fürsten BlSmarck republtkanische Tugenden, die sogar einem Kaiser zur Zierde gereichen. Interessant ist es, aus derselben Unterredung die Ab neigung bei» Fürsten BlSmarck gegen a»e Milte neuerdings be stätigt zu hören. SS handelt sich um die Bestätigung der Toeeö- urtbrile. „In diesem Srneral Grant, „kt Punkte", so sagte er nach dem Berichte deS ann ich mit tem Kaiser nie übereinsilmmen und im Eisah, wo ich ai» Kanzler die Begnadigung von der Todes strafe zu bestätigen batte, habe lch mich dagegen immer gesträubt." Der in Berlin zu zweitägigem Ansentdaite ringctrofseue König Georgs, von Griechenland reist incogulto unter dein Namen eine- Herzog» von Mtstra. Er Ist eine äußerst jugend liche Erscheinung, welche sein Alter von 33 Jahren bet weitem nicht vrrmuthen läßt. Helle- Haar, ei» kleiner blonter Schnurr bart. frische iSeslchtStarbe und eine kaum mittelgroße Figur kenn zeichnen die nordische Abstammung des Königs, tcr ein geborener Däncnprlnz ist. Er hat im Hotel du Nord eine große Reibe Zimmer belegt. Er konferirte lange Zeit mit rem deutschen Kronprinzen. Sein nächstes Reiseziel ist Petersburg, wo seine Gemahlin, eine russische Großsürstin, weilt. Von dort begiebt sich das griechische KönlgSpaar zu längerem Auirnthalte nach Kopenhagen. In Ktel wird der StapelIaus der Panzrrkorvette 0. am 28. d. M. stattsinden. Man hofft, daß der deutsche Kron prinz. der daS am 2». d. M. nach Kiel zurückkchrende Uebungs- grschwader zu besichtigen gedenkt, die Taute des neuen Schisses vollziehen wird. Dasselbe ist übrigens ein Schwesterschlff von „Batern", „Sachsen" und „Würtemberg". ES hat genau wie diese Panzerkorvetten ein Deplacement von 7400 Tonnen und 5,600 «nvizlrte Pierdekräste. ES wird auch wie die ebengenannten Schiffe eine Besatzung von 318 Mann haben. Die des Sturmes halber am 4. Juli zum Schuhe wieder In dir Geeste elngelauirnen Norbseciischer klagen sehr darüber, daß sie neuerdings fast täglich in der Ausübung ibrcü BcruieS durch die in der Nordsee sich bestudendcn und sich dcnelbst als alleinige Herren gcbertenbcn englischen Fischer gestört würden. Regelmäßig, ausgenommen wenn, was aber mir höchst selten der Fall. e»n deutsches Kriegsschiff in Sicht Ist, überschreite» die englischen FischcrsmakS die itme» gesetzlich zustchendcn Ge wässer. näbern sich mit Uebermacht den deutschen Fischern und vertreiben diese nicht allein von ihren Fangplätzen, sondern bringen Leben und Gesundheit der deutschen Fischer In Gefahr. Alle bisherigen Reklamationen haben zu nichts gestählt. DaS einzige wirksame sichere Mittel zum Schutze der deutschen Nord- seestschcret den englischen Anmaßungen gegenüber wäre daS stete Kreuzen eines Kriegsschiffes aui den Gründen, wie es auch von Seiten Dänemarks an der iütländischrn Küste zum Schutze der heimischen Fischer geschieht. Sins Masuren. Dierussischen Grenzsoldaten lassen eS an fortgesetzten Beweisen empörender Rohheit nicht kehlen. In der letzten Jagdpcriobe begab sich ein iungcr Besitzer aui sein Jagdterram, daS im östlichen Theiie genau mit der Grenze ab schließt: eS tauchte ein Hase aiss. den er mit seinem Schüsse nicht gleich tödtlich traf, der vielmehr noch einige Schritte über die Grenze lict, dort aber nlcderstürzte, woraus der Jäger sich beeilte, seine Jagdbeute zu holen. Kaum jedoch hakte er diese ersaßt, als er eine Schrotladung au» dem Gcwchrlause eines russischen Grenz soldaten in den Rücken ervtelt. die ihn niederstreckte und seinen Tob herbessührte. Die Empörung unserer Grenzbevölkerung über diesen Mord lst maßio». Preungesheim, st. Jult. Vor Kurzem wurden hier 12 Kinder getmpst. AlSbald nach dieser Operation schwollen den Kleinen unter heftigen Schmerzen die Arme an und entstanden Köcher in denselben. Mehrere dieser geimpften Kinder sollen be reits gestorben sein. «ui brr BrrSlau-Schwetdnltz-Freiburger Bahn wurden am 22. und 23. Juni BersuchSiahrten mit Personen-Wagen, deren Achsen beweglich und sich in den Curven radial stellen, vorgrnommen. Den Versuchen wohnten u. A. auch Deputirte de» ReichSesscnbahnamte» bet und wurden die erzielten Resultate als sehr günstig bezeichnet. Auf gerader Strecke, bei langsamer wie bei schneller Fahrt, auch Im Gefälle bleiben die Achsen ruhig in ihrer Mittelstellung, sie marklrten aber selbst die schwächsten Curven sogleich durch eine Verschiebung und unverzüglich erfolgte eine dem CurvenradiuS annährend entsprechende Radialste» ung. Beim Verlassen brr Curve stellten sich die Achsen präcise wieder zurück. Mangel an Kupfergeld. Vom EichSstlde schreibt man der „Germania", daß eS dort so sehr an Pfennigen fehlt, daß die Keule ln mehreren Ortschaften erst sammeln müßten, wenn ein Begräbnlß sei. um die Pfennige, die tm Strrbehause auögetheilt würben, zusan menzubringrn. Man wird sich des Prozesses der tm Franzosenkrlege nach Lötzen abgekührtrn braunschweigischen Sozialisten erinnern, welchen dieselben gegen den General Vogel von Falken ste ln wegen widerrechtlicher Freiheitsberaubung anstrengtcn und gewannen. Erst letzt ist nun einer der Betbeiligten, der in lener Zeit vielgenannte Bonborst, so weit, daß er vor Hebung der Entschädigung steht, deren Bemessung viele Weitläufigkeiten gemacht hat. B. erhält für die etwa l'/nnonatitche Hast im Ganzen etwa 700 Mark. Oesterreich. In dem Osenbeim'schen Wahl-Be stechung-Prozeß zu Ezernowitz wurde am 7.dS. davUrtbeil gesprochen. Die Angeklagten Heinrich Grauer und Jakob Braun stein wurden sreigcsprocven. dagegen Mose» Reichender« und Eisig Grabscheld z» se einem Monat strengen Arreste», Ersterer wegen deS vollbrachten Vergehens de» StimmenkauirS, Letzterer wegen de» Vergehen» de» versuchten GtimmenkaukeS veruribellt. Von der Anklage gegen Schätz und Brrl Harth ist der Staats, anwalt zurückgktrrten. Der Spatz lm Landtag Ss aal. Die „N. Tir. St." erzählen au» Innsbruck: Gestern während der Verhandlung über die Fvrstirag« fühlte sich rin Spatz, der aus drr Galerie lein Quartier ausgrschlagen batte, demüssigt, daS Wort zu ergreifen, um ln längerer Rebe seinen Standpunkt zu präzlsiren. Man ließ ihn in dieser Frage gerne sprechen; als er aber ein Recht erlangt zn haben glaubte und «mmersort d'reinredete bei Dingen, von denen er entschieden nicht» versteht, z.B. über die Lanteözuschläge zur Grundsteuer, da wurde der Antrag etngebracvt, drr Vorsitzende möge dem Schwätzt: den Ordnungsruf etthetlen, eventuell tbm da» Wort entziehen. Der Vogel kevrte sich nicht an diese Droh ungen und tubr fort, die Anträge deS Herrn v. Hofer kräftigst zu unterstützen. Da beantragte ein Herr: Das b. Hau« wolle den Herrn Landeshauptmann, der sa zugleich LantcS-Overst- schützenmeister lst, beauftragen, ein Gewehr bringen z» lassen unk den Vogel herunter zu schießen. Doch der parlamentarische Spatz behandelte auch diese Drohung mit einer Geringschätzung, welche aus keinen besonderen Respekt vor dem LandeS-Overst- schützenmelster von Tirol schlleßkn läßt, und er redete weiter übrr den politischen EhekonIenS und die Befolgung der StaatSgrund gesetze und über die Gruntzügt eine» Jagdgesetzes »»d die Grund- struer-Steguliruna. Da» h. Hau» aber ließ Ihn gewähren nach dem Grundsätze: „Super»»» noaont." iUeberslüsslgcS schadet Nichts.) Frankreich. Von einer Soclalislrnvrrsammlung wurde be schlossen, am Natlonalseste, den 14. Juli, den Versuch vom 23. Mal zu wiederholen: in großen Massen mit Trauerklciter» nach dem Pöre Lawaise zu wallfahre» und dort sür die »871 er schossenen Aufständischen sympathische» Zeugniß abzulegen. Ein Ausschuß soll die Vorbereitungen dazu treffen. Dle beiden als pieudo-russtsche Kourirre in Pagny verhai- teten Eigarren-Schmuggler beißen Pallota und Elaita. Aus dem ONbabnho! ln Paris hat man noch einen ganze» mit geschmuggelten Cigarren angesüllten Waggon entdeckt. AlS Mit schuldiger wirb rin Bureailbeamter der russischen Botschaft, Raineuv Buk, genannt, welcher aus der Kanzlet amtliches Papier ent wendet und die Unterschrift beS BotschaitSsekretärS »achgemacht hätte. Dieser Buk, ein Schweizer von Geburt, ist flüchtig und wird steckbrieflich verioigt. Die wegen Parteinahme für die Jesuiten aus Frankreich auSgewlelene belgische Gräfin dArschott hat den Jesuiten tOO.OOO Francs zum Geschenk grmacht. Sie IN von niederer Her kunst »»d lebt von ihrem Mann getrennt. Den Jesuiten ist sie deshalb io bankbar, weit diese ihr ln allen aristokratischen Kreisen Zutritt verschafft haben. Italien. Garibaldi ist gefährlich erkrankt. Portugal. Ein Krieg Portugal» gegen China erscheint unvermeidlich. Rußland schickt Ingenieur-Offiziere und Torpe dos nach Lissabon bebnkS gemeinsamer Aktion gegen China, Vtntzlanb. Im Gouvernement Tschernigow Ist in einem dem Fürsten Golizyn gebörlgcn Dorfe eine Bauerurcvvlte auS- gcbrochc», wobei ein Gendarm und bie Glitöarbciter halb todtgcichia- gcn wurden. Veranlassung dazu gab die angeblich ungerechte Verweilung von Aeckern und Wiese». Da dle Ermahnungen der Clvilbehörden nichts fruchteten, so steht gegenwärtig in tem Dorsr (Namen» Kostobobro) ein Bataillon Soldaten und am 28. v. M. hat sich der Gouverneur selbst dorthin begeben. Die Hauptschnldigen sind verhallet, zwei Bauern und unter ihnen der Gcmeintevorsieher. sind verschwunden. Petersburg, I«. Juli. Der „Regierungsbote" veröffent licht eine kaiserliche Verordnung betreffend die Aushebung der zollsreicn Einfuhr von Gußeisen »nd Eisen aus tem AuSlauce und betreffend die Abänderung des Zolltarifs sür Elsen, Stahl, Metallsabrikate und Maschinen. Rumänien. Aus der Linie Plojeschti-Pretcal ist der Tun- bci Komarnik neben Sinala cingestürzt. Der Verkehr m,t nel Kronstatt ist nur mittelst zweier Gegenzüge möglich. Die Un terbrechung düritc zehn Tage dauern. Der Tunnel wirb nicht wiederhcrgcsiellt, sondern es soll ein Bergeinschnltt gemacht werten. England. Um tür tav E n ts chä dl gu ng Sg esep tür irische Pächter eine stattliche Regierungsmehrheit zu erzielen, halte der Whlper—in id. b. der Einpeitschers der Whigs viel zu thun. Es wurte de» iämmtlichen liberalen Abgeordneten, »ach tem bereits Sonnabend eine dreizeilige „Whip" nuögcschlckt wor den war, eine vielzellige, doppelt untersirlchene Wbip, d. b. Auf forderung. sich pünktlich einzufinde», zugeianbt. Da es vcrmuth- Ilch in Deutschland viele Leute glcbt, weiche die Hobe Bedeutung einer einzelligen, doppelt unterstrichenen „wbip" nicht zu erfassen wissen, so sei erwähnt, daß das Signal „Groß-Feuer" bedeutet, d. h. daß die Regierung den höchsten Werth aus die Abstimmung legt und ihre Erillcnz guasi von deren Resultat bedingt ist. Eine vicrzeiligc „Whip" wird nie ohne ausdrückliche Genehmigung res Premierministers versandt. Rußland bat in der That England den Vorschlag gemacht, 20,00«» Russen den Griechen zurHiiie zu schicken. Dieser Antrag kam so überraschend, daß sich alle Großmächte rcservirt hielten. Fe»illeto». V Der M ü n ch >1 er Regisseur P ossart hat sich doch be wogen gcstmben, den Verfaul seiner „Chronik" In den Foyers des käsigen Holtheaterö einzustellcn. Diele Chronik war deshalb so skandalös, weil aut amtlichen Anlaß hi.-i Hr. Possart sich als den Retter deS deutschen Theaters in den bombastische» Wen düngen preisen ließ. Die Hamlet-Vorstellung wird allgemein als ein schlimmes FlaSco betrachtet. Selbst kewinkky, der den „Schauspieler" geistig bewegt sprach, spielte sehr matt. Das Interessanteste an der Homict-Aufführung war, daß sie eine Ophelia besaß, die dem Nathe des Dänenprinzen, ..Geh' in ei» Kloster!" Nachkommen wird. Frl. Bland ist nämlich von ssicv einem ekstc,rischen (SlaubrnSeifer ergriffen, baß sie aus der sün digen Welt sich in ein wirkliches Kloster retten will. — Am Sonnabend trat nun erstmalig in den Kreis tcr —Muster schau s p i e l e r unser Friedr. Dettmer als Marc Anton Im „Julius Cäsar" und — wle uns von befreundeter Hand tele graphier wirb — mit immensem Ersolg; er warb unzählige Male allein unv mit Possalt gerufen. Die künstlerische Eine tcS Dresdner HosschauspielcS Ist durch seine dortige Vertretung glän zend gewahrt. Mit der großen Rede am Sarge Casars riß Deitmer das Publikum zu geradezu fanatischem Beifall hi». -j-Herr Otto Dcvrient führt gegenwärtig Im Vicioria- Theater zu Berlin ein höchst interessantes Wagnlß mit bestem Gelingen durch. Er veranstaltet die vollständige Aufführung der Goetvr'schcn „Aaustdichtung" und zwar als Mysterium. Den Beginn macht da» Vorspiel im Himmel, kann folgt dle Scene im Schauspielhaus, hieraus die Faustdickst»«« In ihren beiden Theilev. WaS man bisher kür unmöglich hielt, daß Faust'ö 2. Theil Vcrstäntniß im große» Publikum finden würde, wird durch die Tbatsachcn widerlegt. DaS Unzulängliche wird wirklich Erelgnlß. daS Unbeschreibliche wird wirklich getban — das wcit- umiassende Dichtwerk deS Altmeister Gocihe tritt in würdigster Gestalt vor die entzückten Sinne und cilladcndlich lohnt reichster Beifall deS Volks das edle Streben. DaS Werk süllt natürlich zweiAbenke auS, dreiDoppelvorstellungcn hat cs bereits gegeben und 0 Abende der Fausttragödte sind genußreich veriauien. DaS kronprinziiche Paar, Prinz Wilhelm. Prinzessin Friedrich Earl, der Erbprinz von Meiningen mit Gemahlin sind eigen- nach Berlin auS Potsdam gekommen, um an diesem originellen Kunst genüsse Theil zu nehmen und sprechen sich entzückt darüber ai,S. Mit um so berechtigterer Spannung darf Dresden aus die Aus führung von Faust'S 2. Theil im August blicken. ->- In der Zeit vom l. September 1870 bis zum 30. Juni 1880 wurden dem Wiener Burgthrater nicht weniger alö 201 Stücke, darunter 74 Tragödien, clngcrclcht. Einzelne Autoren leisteten schon in der Erfindung von Titeln io Außer ordentliches, daß die Regisseure fast nichts zu lesen brauchten, alS daS erste Blatt. ES gab da beispielsweise Trauerspiele mit fol genden Titeln: „Papst PIuS und Viktor EmanucI zwei Tobte", Tragödie tu neun Aufzügen; „DaS blutige HaiStuch deS Scharf richters als Verräthcr" „Der Mörder von sechszebn Lebenden", „Vegetarianers Wahnsinn", „DaS Gilt Im hohle» Zahn" u. s. w. Zu bemerken ist schließlich nur, daß von sämmtiichen 201 Stücken vier zur Aufführung empfohlen wurden. ch Der Kgl. Kapellmeister Friedrich Wagner hat, wie schon bei früheren Volksfesten, auch -um bevorstehenden Fcuerwchrtag zwei s» wungvolle Märsche mit einfachen reizenden Melo dien unter EiNstechtung der allgemeinen deutschen Fencrwcbr Hörner-Signale geschrieben. Sir. I: Deutscher Feuerwcbrmarsch, seinem langjährigen Frcunbe, dem verdienstvollen Herrn Brand Ritz - - — . forte, Streichorchester, Blasorchester und sind dem Compo- nlsten so arranglrt, daß dieselben von dem stärksten Orchester, aber auch in Icker beliebigen Besetzung bis zn 6 Mann gespielt werken können. Diese Märsche sind allen Musikkapellen aniS Bette empfohlen. -j- Von dem bekannten Bilde des Maler Heine: «Einzug deS Kronprinzen Albert mit den siegreichen sächsischen Truppen In Dresden" erschien soeben am 0. Jahrestage dieses frohen Er eignisses (II. Juli 1871) eine sehr gelungene photographische Abbildung. DaS Teich - Hanistängl'schc Atelier debitirt kiese In bekannter Vorzüglichkeit auögciührtcn Photographien zum Preise von 2 Mark. Bermischlcs. * AuS Rußland Ei» Petersburger Blatt meldet, daß die Ilebcrschweinmunge» in Rußland druer nicht bedeutend wäre». Demungact'tct sind daselbst, wie daS Wiener Witzblatt „Figaro" bemerkt, sämmtliche Menschenleben zu beklagen- * Das Parauet der große» Oper i» Paris war seit einiger Zeit von einem OveriiglaS-Marber heimaesucht, dem man lange vergeblich nachlorichtr, bis ein eigen» kür die Sache organlslrter lleberwachungotienst endlich zu seiner Entdeckung lübrtc. In einem Zwischenakte Iahen die Detectivc» rlnrn wohl« gekleideten Mann, welcher das Band der Ehrenlegion Im Knopf» loche trug, sich mit gleichgiltlaer Miene einem Fauteuil, au» den) eben ein Opernglas lag, näher» unv dasselbe langsam i» seine Tasche gleiten lassen. Sie gingen ihm. da er bald daraus ba> Hau» verließ, in den Korridor nach und brachten ihn vor den Polizeicommlssär beS Theater». Hier erklärte der Herr ganz entrüstet, er könne nicht begrrsse», wie man ihn eine» Diebstavlt zeiben könne, er sei Manuel Rodriguez, Ritter der Ehrenlegion. Commankcur de» spanischen Ordens Karl» III., Vircpräsitent des SyndicateS der spanilchcn V resse, Administrator der Gele», schalt der Freiwilligen von 1870/71 und Evrrespondeii» und Mit, arbciter zweier spanischer Blätter, teö „El Mebiodla" von Malaga und der „kvö FvndoS publicoö" von Paris. Aut die Auslagen seiner Agenten bauend, ließ der Commissär den Angeichuldtgten nichtsdestoweniger durchiuctie» und man fand bet ihm außer dem eben erwähnten Opcrnglase noch drei kleinere. Der Spanier konnte nicht länger leugne». I» seiner Wohnung, die man bann durchweichte, wurde» »och 70 Operngläser aller Art und gegen 2» Fächer vorgeiunbeu. Der Verhaftete ist aber in der Thal die Persönlichkeit, als welche er sich bezcichuete, und hat au» alle die Titel und Orden, die er auizähtte, wirklich Anspruch; da» Kreuz der Ehrenlegion insbesondere soll er sür seine rühmliche Ausführ ung im letzte» Kriege erkalten baden. * Der kwcrpooicr „Courier" enthält interessante Mitthrilun- gcn über die vier reIch steu M äu »cr der W e l t. Der am wenigsten begünstigte vcn ihnen ist der Herzog von West- minsler, Immerhin aber der reichste Mau» Englands. waS auch kein zu verachtender Tilei ist. Er uersügt über eine Jahrrsrente Von 800,000 Psund Sterling. Der Herzog kann, ebne sein Ltammveruiögen anzugrei'en, täglich len Betrag von beiläufig 20,000 Gulden verauognbe». Der zweite dieser .gröiusse ist ein simpler Bürgerlicher, der amcrikai Ische Senator Jones auS Nevada. Tteier biedere Republikaner erfreut sich einer Jahres» renle von beiläufig einer Million Plund Sterling, ist also gleich falls in der angenehme» Situation, a» einem Tage mehr ver brauchen zu können, alS sechs gut dollitc österreichische Hciräihe in einem Jahre. Tcr Ckef des Hauses Rothschild folgt a!S Trlitec - in auisteigcutcr Linie — in tcr »leihe dieser Glück lichen. Man schätzt das jährliche Ertragnis, seines Vermögens aus die Kleinigkeit von rund zweiuudzwanzig Millionen Gulden. Aus der Spitze dieser Siuicnleilcr befindet sich abcimaltz ein Amerikaner, Vir. I. W. Macken, ein Mau», dem eine Jahres- rente von 2,750,OM Pfund Sterling immcrh n eine ganz erträg liche Existenz gestaltet. Mr. Mackey kam vor drest lg Jahren mit leeren Taschen aus Irland nach bc» Vereinigten Staaten. Er hat sich seither als Bankerotteur mit Erfolg versucht und heute ist er tcr Besitzer unermeßlicher Slibermlnen. Der Werth der Besitztbüiner teö wir. Mackey übersteigt weit den Betrag von 000 Millionen GnlLcn. * Vor einigen Tagen wurde ein junger Telegraphenbeamter auS Otranto, Na»ie»S Salvatore Montiiiari, von einer russischen Barke, aus o!! cncin Niecre b e r um t r e I b en d. ausgetan- §cu und au dcn Balkarische» Inseln aus Land gesetzt, wo er sei» Abenteuer erzählte. Er war aur einem Boot ins Meer hin- auSgeiabrcn, um zu fischen, als ei» heftiger Sturm dasselbe weit vom Mer verschlug und der Wutb der Wellen preiSgad, aus denen er zwei Tage und zwei Nack te mit dem Tote kämpfenv herumgetileben wurde. Er verlor ein Ruder, ward am Kopfe, am recksten Fuße, a» der Brust »nd an den Händen verwunbet, und kalte schon jede Hoffnung verloren, als er in der Ferne den Rauch e ncS Dampfers gewährte. Mil letzter Kr»it näherte er sieh demselben und bat den Kapitän, ihn zu retten. Aber dieser fragte ihn ans französisch: „Wie viel geben Sic mir?" — „Tau send FraucS", erwiderte der Arme. — „DaS ist zu wenig", und der Unmensch überließ den unglücklichen Schiffbrüchigen seinem Schicksal und derselbe mußte noch eit Stunden In sei»» schreck lichen Lage zubrlngcn. Inzwischen kam dem Kapitän doch noch eine Regung von Menschlichkeit. Er signallsirtc den Vorfall dem russischen Schiffe „Jenny", Kapitän Hallsiröm. der mit einer Saiziadung von Taiest nach Jvica fuhr. Dieser mäßigte seine Fahrgeschwindigkeit, und eö gelang ihm, den vom Blutverlust und der Strapaze völlig erschöptten Unglücklichen auizufinten und an Bord zu hissen, wo ec durch achtnnrvlerzlg Stunden ein hef tiges Fieber zu bestehen halte. In Jvica angekommen, würbe ibm alle Pflege zu Theil, und die Behörden veranlaßten seine Rücksendung. * Ein höch stscltcn v o r k o in m c n d e S p h y s i o 1 o - gischeS Phänomen wurde in Lyrn von Ur. Dumont an einem Mädchen beobachtet. DaS junge Mädchen war gestorben unv bei der Scctlon zeigte sich, daß Brust-nnd Bauchorgcme sich in vollttäiiUg verkehrter Lage befanden. Die Eingeweide, ob wohl von normaler Struktur und Form, fanden sich In ganz vcränkerier Lage, so daß die rechtsseitige» links und die linkssei tige» rechts lagen. DaS Herz lag rechts und an der Krümmung der großen Schlagader, die nach rechts ging, Milz und »Magen haben ibre Stellen gewechselt. Da jedoch die Organe sonst nor mal gebildet waren, so batte die seltsame Lage ihre Funktionen nicht beirrt. DaS Mädchen war an einer Krankheit gestorben, die mit der seltsamen Gestaltung Ihrer inneren Organe in keinem Zusammenhänge stand. * Durchgeb rann teö Krokodil. AuS Kuschwarda iBöhmen) wird gcmrldct: Vor niigekähr einem Mcnat entsprang tcr Mcnageriebesitzcrin Joicla Cboikowa, welche mit ihrer wan dernden Menagerie sich einige Zelt hier autgehalten hatte, ein mal Nachts ein schlecht verwahrtes junges Krokodil von einer Länge von circa einem Meter und war trotz der eiirigstcn Nach forschungen in den nahen Bächen und Teichen nicht mehr zu fin den. Die Meiiagericbeiitzerin mußte endlich aus die Wiederauf- finduiig dcö egvptischcn Deserteurs verzichten und adretten. All gemein war man dci Ansicht, daß daS a» Wärme gewöhnteThicr bei der im Mai herrschenden Kälte Im Frcttn und auch aus Nahrungsmangel zu Grunde geben müsse. An einem der letzten Tage deS Mai nun kehrte der Schmiedcmeister auS tem nahen Dorkc Salnau von einem Geschäftsgänge nach Hause zurück und bemerkte in einer nahe der Straße liegenden Lache einen läng lichen, dunklen Körper sich bewegen. In der Meinung, ein Be trunkener ici in die Plätze geratocn und kämpfe mit tem Tode, eilte der Schmiedcmeister rasch zur Rettung an den Rank der Pfütze. Wie icbr erstaunte er aber, alö er bas vor vier Wochen entsprungene Krokodil vor sich im Wasser liegen sab. Daö Kro kodil zeigte sich nicht im Mindesten scheu, ließ sich angretten und machte nicht den geringsten Versuch, zu entfliehen. Der nuithlge Schmlcdemclstcr nahm einen Strick, schlug denselben dem Krokodil hinter den Vorderfüßcn um den Schuypcnlelb und führte eS ge- müthlich wie einen Hund an der Leine, VIS er aut der Straße einen Wagen fand, der ihn mit seiner erotischen Beute nach Hause brachte. DaS Krokodil hat seit seiner Flucht ganz gegen alle Annahme an Körpernnttang und Gewicht beträchtlich zugenom- nicn, scheint also keineswegs an Nahrung Mangel gelitten m haben, obwohl noch immer nicht bestimmt werden kann, worin dieselbe bestand. Auch die Voraussetzung, daß das junge, eist Im vorigen Herbste aus den unteren Nilgcgcnken nach Triest ge brachte, daher an ein warmes Klima gewöhnte Thier, das auch in der Menagerie immer in einer durch Wärmstaschen erwärmten Kiste verwahrt war, durch die Ende April und tm Mai herr schende niedrige Temperatur zu Grunde gehen müsse, hat sich nicht bestätigt. Da der jetzige Auicuihalt der Eigenthümcrin des Krokodils hiöber noch nickst auSgesorscht werden konnte, so wird der Schmiedcmeister daS Thier einstweilen weiter pflegen und In seinem Hause frei herumlaufen lassen. Abends eingetrokene Börsen. Frankfurt, M. Juli. Mcnd?. Crkdit?«!><«. 8Iaa>?b. 24H. üomtarV .—. Mrr LaaseLM'ernnte e.U'/,. Pavienenle —. Galizier S43. c>rstki'k. Gold- irlite —. Iliiacr. Galdrcnlc Nl.'s,. 77cr Nüssen —. 2. Orient —. ll. Orient —. Wien, l>>. J»U. tldcnd;. Credit omao. Liaai?b. . Lomd. —. stnaio »iniir.B. . Radaieanad'or Galizier . Paricrr.72,8U. Letzter, Gaid.cnle —'. Ilnaar. Galdrenlc iw. Marinaien —. Rulila. Pnrid. w. Juli, irliilntz.! Ntenic Aniklise Ild.,2. Jtagener S5,20. Siaatttaizn Laini'ardcn ISO. da. PriarUdien Ä'.2. (kgupirr UI». Orsterr. Gaidr-Üie 7»»«, — Mail. Pari» ir«roduticn>. I». stnii. <Tchl»s0. Weizrn In» 27. Sedidr.-Deccmder W.-a,. Niniiiq. Ll-irt:»« Füll Nid, Falles,. Ntzi-al gnii w.da. Januar-A-rU 7».5>u. . hnii. <l-idi»d.i Alanen Oktader I»2. Mörz IU7. Ülmslcrdam lPradntte»', in.
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