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- Erscheinungsdatum
- 1880-07-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188007112
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18800711
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18800711
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 13-14 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1880
-
Monat
1880-07
- Tag 1880-07-11
-
Monat
1880-07
-
Jahr
1880
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ssoöo VresSvv» 1880. l.«U G«» »«,»««,,»«,«In»,>,nd>,r «». »t«I ,«,»t»»ttch. ML-K-s BkrIIn. r!«Ip»Ia. «VI«, ,»«». yranktu« , M„ Mü». ^-2.-»»«»«» «». IngranNuk» »m. —vllirauxd ..Am»a»»n», — >>»«»», «Mt« A c«. in Part«. ibS«o--L« Tageblatt für Uakittk, Unterhaltung, Geschäfisverkchr. Sörstnbericht,Frcm-kii>iitk. üüukKv8i;1trLtt von Uetti»tt«t "irti >ii;ltl«m»»bttrt»8>»v Lv, Lolcv clor Lpororgssso. Villips- wrä LrLvs.ttm-I'rdnL kivtisrll poppe L Weise, Vtilsltruffsrstrassv 29, pari, uns I. klage, vmpüoült itir rorcirtialtigos I>»8vr alle» Oonsumontou. L5. ^kkr8»L8. S»IIk»» »««*»» «,,I,,»W«, » » » >»d« » U»r »«»«»»» S, Ncuvadl nur an S-chent««»»: «r. »I»Il«r,asj« Nr.tdt» Nach«, aus». — v«r Raum ein« <llilt>u« k,»,» isPi,k. a,ntztl»ich» dt« Z«Uk SO Hsi«. »in« »«ranii, iü« »,» ,»«»- »>I>« »r1ch«,n«n »«» gns«»»O «ti» »ich» , »«»»» »nlwitrti,« Unnon««,-»^i»e», »in un» unteinnnUn gi««,» an» <!«rt»n«n tnlrrir«» »«» nur««»«» Ivrtnunuroiido.A»»!»», durch «nrsuiarlen odrr Poft«>n»nhlu»i. »cht »Üben k«Ii«» IL PI««. Ä»- Irrile II» di, > »ium««r »H» »«ch rm-m^kUi«»« dt» PtU^ TvstLursllt V. Siosol, Iraitenr, Uir. II, ^ öllttirgötisell v»u l 2 bis '/u4 Olir. >/, unck kortionon, so«io ?! (gouvnrt ä t ül. unck tiütrer. LtsmmtriKistüclr, Ü. t'Iauenscdes (ü ^»Lvr-tueUvr, Oulmbsekier um! Weissbier, h'raolttnrstrr s>1 -veptoirvorn, MLk-es ^vin-Oakvr. -!« ! q-b> !l>chvl»t-r«I«8r«»ii»iue. "WP Oesterreich. Der bödmische Landtag bericth den Bericht ver Sprachcnvcrorknungökommission und lehnte mit 125 gegen 81 Stimme» (Ezrckst» unter Baron Kotz» daö »MinoritätSvotum über die bezüglichen Petitionen zur Tagesordnung übcrzugehcn > Frankreich. Die Kammer nahm die »Amncstlcvorlage nach ab u»v na»m daö Riaiorttätovotum a», wodurch die Petitionen j gestriger Lcuatvsast'ung an. Die Mehrzahl derScnatSkommIssion an die Regierung mit der Aufforderung übenviesen werden, den» - war tur den "Antrag. Dniaure. betreffend daö »AstoziattonSrecht» selben ernste Sluimcrttamkeit zuzuwenben und »Abbitte zu schaffen. > ist iür Genebmigiing des 'Antrages. Rr. 1S3. «inening vom m. Au»! «aromcrer nach vrkar «oiow. Wallilralir I» <Md». 7 N.) 7«2M>ll., »nvrr8nd«rt Thrrmomclrogl ». !»c»um.: "A.. incdr. Tcmp. II ^W., hi>chsicUl»A>. Slld- Mno. Borm.iclchi dcwöitt. ichmüi. Nachm. >»cwillcr. NdS.uuM. Aussichten für den II. Juli: Wechselnde Bcwblkung, zeit weise heiter, ivarm. acwitterhait. Sonntag, 11. Juli. Politische». Eine einfache, trockene, von Hunderttausenden von Lesern kaum beachtete Notiz durchläuft die Presse: „Im nächsten Frühjahre soll die Ersatzreserve 1. Klasse zu einer zehnwöchentlichen Hebung ein berufen werden." Was besagen diese wenigen Zeilen? Ihr Inhalt geht dahin, daß an die Hunderttausend junger Deutschen in einem Alter zwischen 20 bis 31 Jahren plötzlich ihrem bürgerlichen Berufe entzogen, eingekleidct, einexerzirt und als Eadres für neue Ersatz- Truppentheile sormirt werden. Das vom letzten Reichstag beschlos sene Heeres Erhöhungsgesctz tritt damit in Kraft. Die „Ersatzrcserve erster Klasse" umfaßt diejenigen Personen, die vom Militärdienst wegen nicht allzugroßer körperlicher Mängel befreit sind. Nur im Falle eines Krieges wurde dieselbe früher einberufen. In Friedens zeiten aber wurden Diejenigen, die einmal in diese Ersatzreserve erster Klasse gestellt waren, vollkommen von weiteren Verpflichtungen frei. Sie konnten annehine», daß sie ein für alle Rial fertig waren mit jener Pflicht, die in DeutschlandJeder zu erfüllen hat. mit der Pflicht, stet» bereit zu sein, Gesundheit, Stellung und Beruf während einer gewissen Zeit dem Kriegsdienste des Vaterlandes aufzuopfcrn. Jetzt ist es anders geworden. Unser trefflicher Reichstag hat das Gesetz genehmigt, demzufolge die Ersatzreserve erster Klasse auf zehn, auf vier und auf zwei Wochen in verschiedenen Jahren einberufen wer den kann. Jene Leute, die bisher befreit waren von der Militär- Dienstpflicht, werden vom nächsten Mai an auf zehn Wochen dem Commando „eins, zwei, faßt das Jewehr an!" u. s. w. Folge leisten, sich „einschießen" und sonstigen geistig anregenden Uebunzen sich hingeben müssen. Es liegt nahe, in der Einberufung der Ersatzreserve 1. Klasse ein drohendes kriegerisches Anzeichen zu erblicken. Das ist es aber entschieden nicht. Vielmehr führt die Reichsregierung nur «in ihr vom dienstwilligen Reichstag zugcstandenes Gesetz aus. Sie läßt es nicht blos auf dem Papier stehen, sie schafft für künftige Fälle eine ansehnliche Verstärkung der deutschen Streitkräfte. Wir können nur wünschen, daß die Probe auf das Exempel in recht, recht fernen Zeiten gemacht werde! Der kaiserliche Statthalter von Elsaß-Lothringen, Feldmarschall von Manteuffrl, hat seinem obersten Livilbeamten, dem UnterstaatS- secretär Herzog, den schon lange erbetenen Abschied gewährt. Beide stallten sehr Übel miteinander, sie waren völlig verschiedener Ge sinnung über die Behandlungs- und Regierungsweise der neuen Reichslande. Der Statthalter vertrat die Ansicht, daß Elsaß-Loth ringen nur dann dauernd an Deutschland gefesselt werden könne, wenn e« im Besitz einer möglichst großen Selbstverwaltung sei. Der UnterstaatSsecretär war im Gegentheil der Meinung, daß nur in der straffen Zucht der preußischen Bureaukratie das wahre Heil für die Reichslande zu finden sei. Der Statthalter konnte die Humanität, die ihm als geborener Dresdner eigen ist, nicht in der milden Be handlung der von ihrem bisherigen Vaterlande schmerzlich losgerisse nen jetzigen Reichsbürger verleugnen. Sein erster Beamter hielt dagegen Schonung natürlicher Gefühle für Kinderei ; die bestehenden Einrichtungen haben sich (nach ihin) eben einfach nach der preußischen Schablone zu richten; was da nicht hineinpaßt, ist unerbittlich zu zertreten. Mit seiner frischen Soldatennatur und seiner Liebens würdigkeit hat der Feldmarschall unendlich viel zur „Eroberung" des Elsasses gethan. Er erklärte, nur mit moralischen Mitteln die Ge- miither gewinnen zu wollen, er gewährte Preßfreiheit. Herr Herzog hat sich aber mit allen Parteien, selbst den deutschfreundlichsten, gründlich überworfen. Wir sind überzeugt, daß staatsmännische Auf fassung, freier Blick und schließlich auch der Erfolg aufSeite des Fcld- marschalls v.Manteuffel find, der außerdem genugsam gezeigt hat, daß neben humaner Milde recht gut auch Energie und Strenge bestehen kann, welche die ReichSinteressen wahrnimmt und etwa französelnde Bestrebungen im Keime zu unterdrücken versteht. Wir freuen uns deshalb, daß die verknöcherte Bureaukratie, welche der Minister Herzog als Regicrungssystem vertrat, nicht bestanden hat. Elsaß Lothringen selbst wird von dem Rücktritt Herzog's nicht unangenehm berührt sein. Man schätzte zwar die tüchtige Gcschäftskenntniß und Erfah rung des .Herzogs von Elsaß-Lothringen", wie der „hochgebietcnde" Bureaukrat allgemein hieß, aber man fühlte sich abgestoßen von jenem starren, verknöcherten Verwaltungssystcm, das keinem deutschen Stamme eigen oder angenehm, vielmehr Allen verhaßt ist und das selbst in seinem preußischen Heimathslande nur mit Unlust ertragen wird. Elsaß-Lothringen kann nur dann deutsch werden, wenn man et deutsch und nicht nach der Borussificirungs Methode verwaltet. Noch ein anderer Anlaß als der Sturz des dem Deutschiverden von Elsaß-Lothringen bisher im Wege stehenden Ministers Herzog lenkt die Blicke auf die Reichslande. Die in Straßburg bestehende, von der Franzosenzeit herübergenommene kaiserliche Tabakfabrik macht sich dort recht lästig bemerkbar. Ursprünglich sollte sie aufgelöst und ver kauft werden, auf einmal wird sie jetzt bedeutend erweitert, ihr Betrieb massenhaft vergrößert und sie macht der Privattabakindustrie eine sehr- empfindlich« Concurrenz. Die süddeutschen Tabakindustricllen halten Versammlungen ab, um über das „illoyale GcschäftSgebahren" der kaiserlichen Tabakfabrik in Straßburg bittere Beschwerde zu führm. Dieselbe liefert nämlich nicht bloS reinere und bessere, sondern namentlich auch viel billigere Cigarren und Tabake, als die Privaten. Sie kann dies auch äußerst bequem, da sie von NeichSwegen erhalten, von dem Landeübudget mit allerhand Kapitalien reichlich ausgestattet ist, da» Anlagekapital nicht zu verzinsen braucht uird schließlich bei der größten Schleuderconcurrenz kein Risiko läuft. Welcher Vorsprung vor dem Privatfabrikanten! An sich ist gegen die Concurrenz einer Staatsindustrie Nicht» einzuwmden. Die Produkte des Münchner Hosbräuhause», der MeißnerPorzellanmanufaktur, der Erzgebirg'schen Blaufarbenwerke u.s.w. geniren auch einigermaßen die Privatindustrie, aber wer wird diese Concurrenz tadeln, wenn sie anständig und in gewissen Grenzen betrieben wird und nicht darauf ausgeht, die Privgtgewrrbechätigkeü,u vernichten? Letztere« aber werfen gerade! dem Geschäftsgebahren der kaiserlichen Tabukfabrik die süddeutschen Tabaksintercssenten vor. Sie können kaum bestehen bei deren illoyalen Schleuderconlurrenz. Ein rechtes Kunststück, bessere und billigere Waaren hcrzustellen, wenn man den vollen Geldbeutel des Reiches hinter sich hat! Die Straßburger Tabaksabrik soll eben als Vorläufer und Bahnbrecher für das Tabakmonopol dienen. Das Publikum soll sich einbilden, es bekommt immer so guten und billigen Tabak, wenn nur erst das Monopol alle Privatconcurrenz todtgemacht hat, während in Wahrheit später eben die Verhältnisse Oesterreichs und Frankreichs eintreten, wo die große Masse der Raucher einen viel theueren und weit weniger guten Tabak zu kaufen bekommt als in den Staaten der freien Tabakindustrie. Elsaß'Lothringen hat noch einen zweiten solchen Blender: die sogenannten ReichSeisen- bahnen. Diese werden auf NeichSunkosten absichtlich deshalb so billig betrieben, um für das Reichöeisenbahnprojekt Propaganda zu machen. Haben wir erst nur Reichseisenbahnen, da wird das Publikum schon die Zähne heben: höhere Frachtsätze, theureres Fortkommen, rein bureaukratisch-schwerfällige Verwaltung! Die Vortheile, welche im Elsaß die Tabaksfabrik und die Eisenbahnen für den Augenblick bieten, zerstieben im Nu, wenn man sie verallgemeinern wollte. Der französische Senat hat sich in der Amnestiefrage nicht so willig gezeigt als Gambetta erwartet hotte. Statt in der von der Deputirtenkammer angenommenen Fassung, nahm der Senat das Gesetz so an, daß solche Mörder und Brandstifter von der Amnestie ausgeschlossen sän sollen, die nicht in Bausch und Bogen, sondern nach vorgängiger, regelrechter Untersuchung mit contradiktatorischen Verfahren verurtheilt worden sind. Für eine solche Amnestie stimmten 176 Senatoren, nur 98 waren dagegen. Die Deputirten kammer sollte diese Fassung annehmen; zu etwas Weiterem versteht sich offenbar der Senat nicht und er ist weit genug entgegengekommen. Erst Ende nächster Woche kann in Athen und in Konstantinopel der Beschluß der Griechenkonferenz und die gleichlautende Erklärung der Großmächte überreicht werden. Begleitet wird dieses Aktenstück von einer Karte der neuen Grenze sein. Bis dahin wird wohl noch das Für und Wider der Ansicht, ob eü zu« Krieg« kommt, in den Zeitungen wechselnd besprochen werden. Augenblicklich überwiegen die friedlichen Aussichten. Griechenland fühlt sich viel zu schwach, allein gegen die Türkei loSzugehen. ES beschränkt sich auf sehr mäßige Rüstungen. Von dieser Seite hat also Europa keine Ent fesselung der Kriegsfurie zu befürchten. Auch der Sultan nimmt, scheinbar wenigstens, eine sehr friedfertige Haltung ein. Niemand täuscht sich aber über den Ernst der gespannten Lage. Im Parla mente führen nämlich die englischen Minister höchst harmlos klingende Reden, sie helfen sich mit nichtssagenden Phrasen über alle vorwitzigen Interpellationen der Opposition hinweg; im Stillen aber erschöpfen sie alle Mittel, um sich die bewaffnete Beihilfe einer oder niehrerer Mächte zur Bekämpfung der Türkei zu vergewissern. In Paris scheint Gladstoiu gründlich abgeblitzt zu sein. Man thut ihm kaum Unrecht, wenn man ihn den „Störenfried" von Europa nennt. Der Friede Europas ist durch ihn stark bedroht. Die Freilassung des unglücklichen Unterhändlers Tchung-Hoio durch die Regierung des himmlischen gleiches stellt man als ein Zeichen dar, daß China den Krieg gegen Rußland aufgegcben habe, wahrscheinlich ist sie nur ein kluger Schachzug der chinesischen Regierung, un, Rußland hinzuhalten, damit die bisher noch mangel haften chinesischen Kriegsrüstungen vervollständigt und eine ent sprechende Truppenmacht an der Grenze zusammengezogen werden könne. Neueste Telegramme «er „Dresdner Nachrichten." Berlin. Die Dörsenzeitung drmentirt die Mandalaufgabc Bciinigsen'S. Berlin, 10. Juli. Der König von Griechenland hat beute Nachmittag Berlin verlassen, um sich »achKvpcnbagen zu vegcvcn. Ems, io. Juli. Kaiser Wilhelm hat beule seine Kur be endet und begab sich Nachmittags nach Koblenz zum Besuch der Kaiserin. Bon dort reist der Kaiser wie alliäbrlich zum Besuch der großherzogllch badeiischen ffanillie nach der Insel Mainau. Wie aus Gallei» gemeldet wirb, dürste der Kaiser vorauösichtlich am 20. d. M. dortselbst eintresscn. H ainbur g. Die gestrige Zollanschlußparteiversammlung war von Hundert Personen besucht, verlies resultatloS und wurde aus unbestimmte Zeit verschoben. Frankreich. Die Journale der Linken sind sämwtlich der Ansicht, baß die Amnesrlevoriage I» der vom Senat beschlossenen Fassung die volle Amnestie gewähre, und sorkern bie Deputirten kammer auf. bie Amnestlevorlage in der Fassung des Senats anzunclnm». Türkei. Hussein Huöni Pascha ist statt Osman Paschaö zum KriegSminisler- ernannt worden. Berliner Börse vom 10. Juli. 8aison morto! Die Hitze legt den Unternehmungsgeist lahm — kein Geschäft! Der Börse fehlt sonach ker natürliche Impuls, die Initiative. Gegen gestern gab sich eine kleine Abschwächung kunv, die lediglich aus der GcschäitSlostgkclt baslrte, denn ungünstige Nachrichten lagen von keiner Seile vor. Bon Banken zogen Dresdner und Leipziger Credit etwas an. Bon Sächsischen Industrien gewannen Guk- stahl 2, Chemnitzer Färberei Körner l'/r, Wtcde und Stick- maschtnen je' < Proc. Solbrig gab '/» ad. Chemnitzer Bau« aeielischast erhöhten sich um 1,25. Lokales und Sächsisches. - Der Plärrer Leupolb in Reibersdorf erhielt da» Ritter kreuz vom AlbrcchtSorden. — Für den «n Pension getretenen Zolldliektor Wahl ist ver geh. Finanwatb Zenker zum Zoll- und Steucrdirektor in Dresden ernannt worden. - Bezüglich der Reise Sr. Mas. des KbnIgS km Erz gebirge und Boiatlandc ist nachzutragc», daß aus Station Bock an der König den Salonwagen verließ und dem Reise- Programm gemäs, den Bemch rer Scvneederger Uitramarinsabrik in Spindler'ö Blaiiiarbcnwrrk zur Aiiösühnma brachte. In Jo- hanngeorgensladt, wo wir Se. Mal. gestern verließen, ward am Abend ein Fackclzug gebracht, den die Bergknappen mit Gruben- llchtern. die Feuerwehr mit Petroleum und die Sänger mit »<N«>»I«»» Lampions auStührtcn. Am st. Borm. mbr Se. Mai. von Jo- »anngeorgenstadt über Breltcnhoi nach AntonSthal und besichtigte baicibst die Holzschleiseiel von WcidcnmüUer. Weiterhin In Erla waren eö die mit Ehrenpforten re. geschmücklen großartigen Etablissements von Breitlcld n. Nestler, denen der König einen längeren Besuch schenkte. Der Senior der Firma, LandtagS- adgeorbnetcr Guido Brelttcld, begrüßte Se. Majestät, und patte nach Besichtigung der einzelnen Fabriken, in deren einer in An wesenheit des bvhcn Gastcö ein McdaiUvnblld des Königs und der Königin gegossen warb, die Ehre, Sr. Mai. imPrlvatwobn- gebäude einige Erfrischungen anbictcn zu düricn, die von Fräuk. Marie Brettield mit sinnigem Bcivilikominnungö-Gedicht unv unter gleichzeitiger lleberrcichung eines prachtvollen Bouquet« kredenzt wurde». In Schwarzenberg kam Se. Majestät gegen 12 Uhr an und begab sich nach beendeter Empfangsfeier lichkeit nach dem Amtsgericht; um 2 Uhr iand Diner im Nach hause statt, unter Regengüssen ward sodann die Reise nach dem Fürstenbecg fortgesetzt. Bom Fürstcnberg ans traf Se. Majestät gegen 0 Uhr in Grünha in c!» und besichtigte daselbst unter Fübrung deö Oberinspektor Hobiscid die LandcSanstalt für weib liche Geiangcne und hieraus die Bczirföarmcvamtalt. Sodann bewegte sich der königliche Zug nach der Spiegclwaldhöbe, wo selbst Se. »Majestät von den hochbeglückten Mitgliedern deö Erz« gebirgvverclns enchusiattlsch empfangen ward und der Grundstein legung zu dem neu beizustcllenten Thurme, welcher mit Ge nehmigung Sr. Majestät den »Namen „Albcrt-Tburm" «obren soll, beiwohnte, auch den ersten Hammerschlag tdat. lieber Grünhain, Beierield und Lachsenseld ging die Reise dann zurück nach Schwarzenberg, woselbst Se. Majestät baö Diner einnahm unb bi» Sonnabend trüb verweilte. — Der k. russische Botschalter am Berliner Hole, v. Ga- burow Ist am Freitag Abend hier angekommen uub wirb Ansang nächster »Woche nach Berlin zurückkedren. — Nachmittags 4 Uhr ist jetzt regelmäßige Gewitter stunde. »Auch gestern entlud sich wieder solch ein Unwetter über dem östlichen Theile Dresdens. Der Blitz schlug tn da« Haus Nr. 15 der Circuöstraße ein, setoL obne zu zünden. Der selbe ist durch den Schornstein tn die vierte Etage gegangen, hat dort die Decke zum größten Tbeil heruntcrgcbrochen, einer älteren Frau den »Arm gelähmt, einer anderen die Haare angeiengt unv ist dann durch sämmtllche Etagen nach dem Souterrain gefahren, wobei er sämmtllche Räumlichkeiten mit einer gehörigen Portion Ruh und einem penetranten Schwefelgerüche bedacht, sonst aber welker keinen Schaden angertchtct hat. — Im Mühlhofe tn Strehlen bei Dresden entstand In Folge Blitzschlags ein »Brand, ver baS ganze Gebäude einäscherte. — Auch in Drüben er schlug der Blitz in der dortigen Ziegelei einen Mann und eine Frau. — In seiner gestrigen öffentlichen Sitzung sah sich der Be zirksausschuß der kgl. AmtSbauptmannschmt veranlaßt, die Gesuche Gustav Kühnel'ö tn Striesen, wegen Errichtung einer Pierdeschlächtercl unv die Schankkonzcsstonögesuche Chrtstlieb Ztrnstcin'S in Planen, Robert Kaubisch'ö In Löbtau, Mclzer'S in Naundorf. Zscvocke'ö in Unterweißig und der verchcl. Lohse tn Plauen abzuweisen, dagegen die gleichen Gesuche Oskar »Braune'« in Döltzschcn unv der verebel. Jungnickel in Pieschen zu geneh migen. Ferner genchmigte der »Bezirksausschuß die Einziehung eines von Gliterscc nach Kleinnauntori führenden Fußweges, sowie dev sogen. L'-Wcgcs aus Moritzbnrger Forstrevier, letzteren jedoch nur iür den öffentlichen Fährverkehr, unter der Bedingung, daß er altz öffentlicher Fußweg sortbcstche. Eine Beschwerde Ernst Friedrich Gutte S in Plauen, dessen Heranziehung zu den Gcinctnbeleistungcn, wurde berücksichtigt, da der Aufenthalt Gutte'S als ein wesentlicher im Sinne der Landgemeinbeorbnung nickst anzusehen sei. Mehrere Gesuche in DtSmembrationßsachen fanden bedingungsweise Gcnebmigung. — Einer amtlichen Zusammenstellung zuiolge stnd bei der schrecklichen Katastrophe in der Oberlausttz k:i Personen ertranken; von Gebäuden wurden 01 gänzlich weggeschwemmt, >72 sind dem Einsturz nabe und beziehentlich abgetragen, L67 sind siaik beschädigt, weniger beschädigt sind 100. Die Schäden an Straßen, Wegen, Dämmen, User- und Bts»ungSmauern, Brücke». Stegen, Feldern, Wiesen und Gärten stnd außerdem ln Betracht zu ziehen und geradezu enorm: welche Verluste an HauSgeräthe, Mobilien, Handwerkszeug. Kleibern, Betten u.dgl. entstanden stnd. läßt sich nicht zur Ziffer bringen, ist aber ent setzlich viel, lieber «300 Köpfe lind obdachlos geworden und I» fremden Häusern noch heutigen TagS untcrgebracht. Da» Militär, dessen HllsSleistung über alles Lob erhaben ist. hat wenigstens einigermaßen Ordnung geschaffen, die unterbrochenen Kommunikationen interimistisch hergestellt, die Wege wieder 'ai rbar gemacht, ganz ruinöse Häuser abgetragen, Mühlgräben geräumt und Webre nothdürstig au-gebcssert, so daß der Mühst ' ^ bat. BIS betrieb zum Thelt wieder begonnen so daß der Mühlen- BIS zum >. Juli waren bei der iandständtschcn Bank i» Bautzen ungefähr '.»0.000 M. an freiwilligen Spenden clngcgangcn — tine schöne, aber doch dcl weitem nicht ausreichende Summe. — Verein Dresdner GastwIrthe iinTrtanon. Nach Ernennung einer Wahlkommlssion in den Herren Kohl, Sitter und Feidncr erstattete Herr Ehria den vierteljährigen Kassenbericht. In Betreff deö am 18. »August abzuhaltende« StiitungSIcsteS beschloß man aus »Antrag Ebrig'S. einen Ertra- beitrag von 2 Mark, verthellt aus zwei Quartale, zu erbeben. Ferner wurde nach längerer Debatte beschlossen, cS dem Ermessen deö GesammtvorsiandcS zu überlassen. inwieweit auch Personen mit nur dreijähriger DIciistzcit präwlirt werden können. Die Waist des Lokals für das Stiftungsfest fiel aus die Große Wtrth- schast im Köiilgl. großen Garte» (Ferrari»!. In der hieraus sol« genden freien DlSeussion verbreitete sich der Vorsitzende. Herr Volland, über die neuerdings so viel Staub autwirbelnbe Bler- apparatrcinigung. Er wies ans die Müde bin, die cö sich die veriäbklge Kommission habe kosten lasse», Aulklärung in die An gelegenheit zu bringen. Gegenwärtig habe sich die Industrielle tz-pekulatio» der Sache bemächtigt, der daran gelegen sek, daß selbst baSHaarsiräiideudste geglaubt werke. DleBtcr-AuSschankS- vcrbäliniiie in Dresden seien so vortrefflich, daß tlrBehörde nicht die geringste Bcranlassung haben könne. mit Zwangsmaßregeln cinzuschrcitcn, aber selbst wenn dies der Fall wäre, würden diese In ker Hauptsache nur wenig nützen, da Reinlichkeit sich nicht so ohne »Weiteres kecretiren laste. Er verwette die Dampsreinigung durchaus nicht. halte aber eine praitische Einführung derselben seitens des Vereins mit verschiedenen wesentlichen Bedenken ver- kiiüpit. Ausgestellt und cmviohlen war die Dampikaffeeröstinaschine von O. Graf hier. »Auch einige Proben Tokaver von Horovltz In Tokav wurden versucht unv als vortrefflich kttimden. - In hohem Grade dankcnöwerth Ist die Stiftung, die jüngst Herr Banilcr Ioiei Bon dt. einer unserer chrenwertbcsten israelitischen Mitbürger, ker schon vst edieS »Wohlthun geübt, zu Gunsten der Stadt DreSoen gemacht bat. Die Summe von 30,000 »Mark legte er in die Hände dcö Rath'S nieder mit der Bestimmung, daß das Kapital unter dem Namen „Lidonlenstls- tuna" verwaltet werbe und besten Linsen zu »BuablunL te»
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