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»34000 «dlervi»- ledicti«» F»r»ik«ll<c,-b» elncelünd« ,»«»rrl»r , -NlUlUrint- --—-— 0. «»,>»» in Q»m- «,.«er»n. Ätin. öcivzi^ «»icl. >'r»lau, tzr«ntl»,t» M. - »u». 1»«, in vertilg «kt»u°. w„n. »mbur». ffranftuN«. M.. Mün- ^n,--»««»«» V« >» ffranftittt Tagekkatt für Uokittk, Untcrhalt««g, Geschästsmrktlir. SSrse«hericht,Freindmlifte. Mitrebacteur: vr. Ln,tt V1«ve^ Druck und Etaenthum der Herausgeber: "' - - - ^ Loppvl^ <L r L »i» k v « v l» «h t t, 8c1lIo88-8tlA8S6 14. xaganübar llsr 8>>a> c>ru«>i8a Für das Fcuill.: I.uet»»tU l.t«p»«kckk . ^ . «erantwortl. Redakteur. tvdwrUt ,n Dresden. llvtm.e-li » oUlenli ,, Hre«ftc »«<«»1, »«r»«« «»Nenftmft, » »,« »ldd». 6 Uhr ant»»mi»r». S«unra,»»»MU>l>»ri!iAH«. S» Neu««»» npr au «Unch,ula«n>: ß». klalicrhalii SIr.r.h,»Nachm.LNhr. — Der Ui-um ein«, cimpolft,«» PiNItUI« lallet I»Vt»r <ti»O«i»>M dt. «eUe US V,,e. Eine «arantie Ilir da» u Ich ft« »i>t»e tirlchelueu der Iuierat» wird nicht »egedrn. »u»wlnt,e Annone»»« »»Uri»« van uni unbkiannftn glrmen und Vertanen tnftrire» wir nurgegk» «ränumerauva-Zalllu», durch «neimal leu »der ^>a>reft!tahlun^ Acht Sllbcn kauen >L Pkft. teraie ilir die Manlaq»-Nu««»» >eillrm^e^«»edt« HÜt»» X»- »litt Vorhaut aUor ÄLLlspspiors, pfsnilbrigfs, Mellon oto. ^U8?.aklun8 aUsr Coupons. Düsutgeltliass« Controls äcr Vonioosung aller ^Vorttwapioro. iVIIso auod unslniosliclism ^Vega klvmlvilsisila für Woelisvl. Itiuloir üv^«r, äotiauuoi-Xlloc öko. 7, n-bvn 6akä Käm«. Iin6 ^Miktiri-.lLouioruix i-eletiliLlligslo ^usvvakl ovivölmliclior, -.l» «»< l- foinor 8«obsu ^ jvllvn Lonrvs i^u l!en billikstzlgn l'rAn,!,,. - '0" b l>>8 !8 BUieli. l'rokün Iiu.pt, Lilsrvürts franco.. Rr.428. St.J«s,rH879. Neueste Teltstranime ver „Dresdner Nachrtchten." Berlin, 2ff. November. Der König von Sachse» und Prinz Georg woi'Nten Ucuke Vormittag dem Gottesdienst In der Hcdwigü iill e bei. empfingen um :i Uhr vigchmiliggs de» 'Bclncl, des c aiiers und »ahmen dargnt an dcm Famllicnttncr im königl. Palais weil, wonach sic 8'/u Uhr Nbentö nach Dresden zurMt- kcbrteu. Paris, 22. Nevemder. lieber den GeslindveitSeusiand der Kaiserin von Nu>,M»o sind älNicrsi tedauclii.ve Nachria4cn cln- geiauien. H ernach ist die UedersSdrans der Kaiserin »ach Si zilien in Aussicht aenoiumcn. Der Besuch des Kaisers von Rusjland ist wieder wahrscheinlich geworden. iPrivat-Triegr. der „N.-Z."» Aoi», 2:». November. Kö gilt als nahem feststcbcnd, dass Cairoli das Präsidium und das Ministlrium des tzieusicren. Dcpre iS das Innere. Billa die Justiz, Baecarlni die Arbci cn und Magiiani die Finanzen lidernchmen werden. Die Berrano- lunac» wegen der lldrigcn PortcscuiueS dürsten heule noch zum Ziele iübrcn. Konstanttnovei. 2^. November. Nach einer Audienz beim Sultan kehrtvlieko Pascha morgen nach Philivvopel zurück. Die griechischen Kon ercnzen sind iür die nächste Woche vertagt. In der 'Begleitung 'Baker PaschaS desinbK sich kein Engländer. Skutart, vi.Novencher. Der(Souverncur von Albanien, Haidar Pascha, ist plop'ich gestorben. ES circuliren Mrnchte, bah der Tod in Folge einer Bergistung eingctrctcn sei. Ob Hal- tar Pascha sich selbst vergütet habe oder durch Beibringung Von Eilt ermordet worden sei, darüber sind noch keine bestimmten Anhaitsvuntle gewonnen worden. Vond o n, 22. November. Daö Meeting in der Notundc zu Dublin lief ohne Aufruhr ab, obwohl die Srrache derNckner sehr schon war. Die Engländer wurde» die Mekgcr der armen ZuniS und Afghanen genannt; PeaconStield regiere mit mischen Würfel». ES wurde den grollte» Lvinpathicn sür die vcrhasle- ten Irländer AuStruek gegeben, welche nur recht gehandelt hätten. WiUerungSausstchten: Meist trübe, Niederschläge, mild. Dresden. 24. November. - lieber die Verhandlungen zwischen Deutschland und Oesterreich bezüglich eines neuen Zoll - unb Handels vertrags erbauen wie von vorzüglich unterrichteter Seite Fol gendes: Die Politik DellerrelchS gebt auf Abschluk eines Ver trags. welcher bie autonomen Zolltariie, wie sie vom NcichSralh I» Wien linb vom McichStag in Berlin beschlossen worden sind, beibcbält, jedoch für den Verkehr zwischen beiden Reichen Er- mäsiigunae» bis z» 50 Procent der Tarife fcstsckt. kycgeu andere Staaten kommen die üarile unverändert zur Anwendung. Für Ungar» und Bosnien hofft Dcstcrreich noch einige besondere Er leichterungen «ür einige Nobvrcbuktc rnrchznsehcn. Die österrei chischen ErohinduslricUc» sind mit diesem Arrangement einvcr standen; das k. k. Handelsministerium in Wien bat sich der Zu sii,nmnng der hervorragendsten bvrosiindiisiriellcli versichert. Dc»t scherscito sind nur diclcnigcn Vcltrctcr zu Unterhändlern gewählt worden, wie Mch. Rätbe Huber und Jordan, die schon irühcr in Wien bei gleichen Anlässen tbätig waren, aber bei Feststellung des am Neujahr It-80 in Kraft tretenden neuen TariiS die Wünsche der deutschen Interessenten nicht gerade mit glücklichem Erfolge zu wahre» wufften. Baicr» und Sachsen bleiben bon kcn ZoUvcrhandlungcn diesmal ausgeschlossen. — Seit 12 Jahren hat sich der Landtag mit der Frage be schäftigt , ob cS siel) empfehle, die Beschränkungen aufzuhcbc», welchen die Theil varreit deö Grün dcigcnth ums unterliegen. Obgleich der Abg. vr. Krause immer und immer wieder leine feurige Bcrcdtsamkeit dafür eiiilcgtc, so wurde doch zm» Aergcr der Gütcrschlächtcr n. Gen. von einer Aushebung jener Beschränkungen coniegncnt abgesehen. Auch Heuer wird Herr» De. Krause wieder Gelegenheit gebeten, für die DlSmcm- bratioiieffrciheit cinzutrcten. ba Herr Literat Berger in Dahlen eine diesbcz. Petition Angebracht hat. Petent behauptet, baff die durch alle einzelnen Verkäme der Staatskasse Milchenden Stcmpelgebührcn und GcriehtSkosten die Steuerlast des Volkes abmlndcrn. „Die Botschaft hör' ich wohl re." Die PctitionS- deputation der 2. Kr. empfiehlt daher auch durch den mit den ländischen Verhältnissen wohlvcrtrauten Gemcindevorsianb von Elsler. 'Abg. Sievolp, die Petition aus sich beruhen zu lasse», doch ersucht sic zugleich die Regierung in» Ausstellung eines Verzeichnisses der bei den Bezirksausschüssen seit deren Errich tung borgckommcnen Gesuche um Dispensationen zu Grunbstüeko- tbciliingen lwirb eine lange Liste werden) überhaupt um Sammlung von statistischem Material. - Die diesjährige ErgänzungSwahl für die Stadtver ordneten findet am 2. Decor. in der Zeit von Vorm. S Uhr bis Nachm, ff Uvr statt. — Die gegen das freisprechende Urtheil in dem Fröbner schen Prozcsi von dem Ltaatoanwalt erhobene Nichtigkeitsbeschwerde in von dem ObcrlaudeSgericht zu rückge wiesen worden. — Post. In Baölitz wird am I. Deccmber eine Post eigen t»r crönnct werben. Die neue Posianttalt. deren Be- siclikrcis die Ortschaften Geifflih, Böhla, Jessen, Groffdobrib, N.iunhos, Marschau und Ermendorf umfasit, wird ibic Verbin- tnng durch die Bahuposten Sir. 2 der Eisenbahnlinie Berlin- Elslcrwcrda-Dresben erhalten. — Im Lause dieser Woche finden bei den Strafkammern I. bis IV. des Dresdner Landgerichts nicht weniger ais >5 Haupt- bcrbandlniigen statt. - 'Nach sorgfältiger Prüfung bür» eine sachverständige Com mission unter Leitung deö Herrn LandbaumcisterS Eanzlcr wer de» tcmn'chst im grosse» (Schwurgerichts-) Saale des Landge richts bedmS Erzielung einer guten Akustik Vorkehrungen gctrof- ien. Unter Anderen» wird der harte Parguettussboden mit weichen Teppichen belegt werden. - Eine theure Fuhre machte am Sonnabend ein städti scher Beamter, welcher per Droschke zu einem Ocsscnbrand in der Eranachsirasse 18 fuhr. Der Kutscher war kapier gefahren und io gab es über die tarlieben 50 Pf. noch ein Paar Doppelpfcnnige Trinkgeld Dabei entschlüpite nun dem Beamten aus dem Porte monnaie ein goldner Zebninark, welches er aber keineswegs als Trink.rclk zu geben beabsichtigte und daher an die Ebrilchrcit des KillichcrS avpcllirt. dasselbe in der Expedition dieses Blattes ein« zuileiern, ein gutes Extra-Trinkgeld soll ihm sa ohnedies noch leerten. Vorgestern Nachmittag ist ein Zlmmerinann beim Ein- reisscn eines Eiskellers in ver EllaSstrage vom Dache herunter gerade ans ein Holzstaekct gefallen und hat eine ganze Weile ausgespIesst in dieser schrecklichen Lage auSvalten müssen. biS man ihn herabgenommen und »ach dem EarolahauS ge bracht hat. Das vorgestrige erstmalige Austrete» des kleinen «jähri gen Ncchnenkünsller» Moritz Fran kt Im Victor ia-Salon rief allseitig ein ausserordentliches Staunen hervor und erzielte einen grossartigrn Erfolg. Weitere« sei morgen erwähnt. - Heute, Montag, findet im Saale des Hotel de Saxe von Nachmiltag 2 Uhr ab ein vom hiesigen Verein sür Kran ken pflege pnansialtclcr WohllhitigkcttSdazar statt. Dem Verein ist ei» möglichst reicher Erlkö zu wünschen, damit er tort- mbrcn kann, seine von unbemittelte» Kranken so vierfach nachge- luchte Hilie recht auögiebig gemährcn zu können, aui dass durch seine helfende Pflege manche leidende Mutter oder mancher ar. beitSuniäviae Vater den Familie» schneller wieder gesunde nnc ersiarke, als es ohne diese fremde Pflege zu erwarten wäre. Wie wir höre», hat der Verein letzt in Altsladt und Neustadt einen Krankcnbesiaiib von 120 Krinten, die in ihre» eigenen Wohnun- gen besucht, gepflegt und beköstigt werden. - Ein entictzllchco Unglück ercig»etc sich am 21. d. In der bekannten großen Hlrich'ichen Stüekiärbcrci zu Gera. Zum Glätten und Fertigstcllen der Wollwaarcn werde» die Zeuge i-ber eine mächtige metallene Trommel, die mit Dampi geheizt ist, geleitet. Die eine dieser Maschine», der soacnemnlc „Galan ter". crplodirtc Vormittag in der zehnten Stunde, die grosse Mctalltroinmcl war plötzlich unter mächtiger Detonation ver schwunden, den Raum füllten die irci auSströmendcn Dämpfe an, biS dieselben abgcsicllt werden und man sieh dem Ungluclöplatze näheren konnte. Ein schrecklicher 'Anblick bot sich dar, denn am Boden wanden sich nicht weniger als 15 Personen in ilirchtbarcn Schmerzen. Die von der Dampskrait geschleuderten Eiientheiie hatten ihre Ziele nicht verfehlt, und waS die umhcrsllcgcndcn Maschiiicusiucke verschont hatte», das hatte der irci anöströmente Dampf verbrüht. Ein Itijähtigcü Mädchen war aus einem an deren Arbeitslaale »ach dein Appreturiaale geschickt worden und kam in dem Augenblicke an dem „Galandcr" vorbei, ais er sprang. Ein Stück deö 5 Etm. starken Eiscnbodcns hatte der Armen so fort die Brult zerschmettert. Samintliche in unmittelbarer Nabe Stehenden waren In ähnlicher Weise verwundet und verbrüht, und es mussten 8 Schwerverletzte sofort nach dein städtischen Kranleuhause gebracht werde», wovon bereits 4 ihren Wunden erlegen sind. — In der Altcnhainer Nittcrgutswaldung bei Trebs en wurde am IN. d. ein Unbekannter erhängt auigesunten. AuS bei ihm Vorgefundenen Papieren erhellt, daß er den Tod „wegen Beraubung seines Vermögens" gesucht. — Im Hahn'schcn Producte»geschätt zu Wald beim er- plodirte am U>. v. »Abends eine Petroleumlampe, wodurch ein Brand entstand, der sür 200 Mark Schaden machte. — In GeringVwaIde ist daö Scharlachfieber unter den Kindern epidemisch geworden. Fünfzig liegen bereits krank var- nieder. — In O b e r - O > b er ödors brannte vorgestern ein zur Zölluec'ichcn Bleiche gehöriges Wohnhaus mit Scheune nieder. — In Eihc,, st o ck ward am 20. dS. eine diamantene H 0 chzeit geleiert. Daö Jubelpaar war der 8-ljährIac Schnei der »Aug. Lconbcudt u»d seine 8ttjährige Frau Louiiegeb. Ungcr Beite sind wohl u»d munter. ES wird ganz seiten sein, was sich in der Leonhardt'schen Familie lm Lause dieses Jahres er eignete: Erst feierte c>» Sohn, der Kirchner Leonhardt, die ge wöhnliche Hochzeit in Eopitz, dann er selbst die silberne, darnach die Schwlcgercttcrn in Dresden die goldene und zum Schluss ,ci»c Elter» die eben crwäbntc diamantene. — Am Ll.'t. fuhr der Gutsbesitzer Meiner aus Oelsnitzmit seinem Schwiegersöhne Hebercr und 2 Töchtern mittelst Schlit- lenS nach Stoll bcrg. Kurz vor Stollberg ging daS Pferd durch, der Schlitte» prallte an ein Hauö an und die Insassen wurden hcraiiögcworfc», wobei der Schwiegersohn Melners eine Verletzung am Auge erhielt, die eine Lochlcr sich de» Arm auö- ficl und die andere sehr bedenklich am Kopie verletzt wurde. Vorher war ein lffjähriücr Knabe überfahren und schwer geschä digt worden. - In Löba» bcmcrktcn neulich Bäckcrgehlttcn früh nach 5 Uhr ans den Dachlcnsier» deö ihnen geacnüber liegenden HanscS ausfallend Harte» Rauch sirömcn. Ihre Vermnldung. derselbe könne von einem Scbadcnieuer hcrrübrcn, bcstätlßtc sich leider mir zu bald, nachdem sic ccn daselbst >>» ersten Stock wohnenden Beamte» W. geweckt hakten. Durch dessen sofort ergriffene geeig nete Massregeln aber, unterslüpt von den Gehilfen, wurde dem Feuer noch rechtzeitig Einbatt gethan. Dasselbe war ln dem !m Parterre unter der hölzerne» Treppe befindlichen geschloffenen Raume, I» welchem vom Hautwirtti FeucrungSmakeclal lagerte, ans noch uncrmlttcttc Welle auSgebrochen. Recht betauernowerth konnte hierbei die >4iähiige Tochter W'S ihre besonnene Tbat büssen müsse», indem dieselbe sofort nach kein Ruie „ES brennt!" die ziemlich ichwcie amtliche Kassette zur Rettung erfasste und durch ccn satt «Nickenden Rauch ahnungslos die schon brennenden Stuien blnab eilte; wie leicht konnte dieselbe durchbrechen und hie grässlichsten 'Brandwunden tavontragen. kenn keine 5 Minu ten durfte die Hilie zu spät kommen, io iiand.dle Treppe i» Flam me» und die Lage der Bewohner war dann eine verzwciielie. - Oessentliche Gerichtssitzungen. «Strafkam mer IV.) Deö wieterbolten schweren Diebstahls beschuldigt, aber hartnäckig leugnend, erscheint der bereits mehrfach beslraite Messer schmied Friedrich Hermann Zimmermann auö LangburkerSdorl vor dem GerlchtSdof unter Vorsi« deö Herrn Landgeri-htsraih Vr. Flügel. Der Angeklagte will weder mit dem Spitzbuben Identisch sein, der am 15. Oktober den Koffer ieincS Logiökollege» erbrach und daraus 22 M. stahl; ferner bestreitet er die Thäter- ichait an einem Kellcrtlcbstahl, wobei de, Dieb durch ein Keller loch eingcstlegen war und ausser 4-5 Pid. Achweizerkäle und 2 Stückchen Bnttcr das zum Einwlcke'n dieser Viktualic» bestimmt gewesene blauwclssc Tuch aus kein Keller mitgenommen hatte und schliesslich will ec terirnige Langfinger nicht sein, welcher ln der 'Nacht vom li. znm >2. Oktober b. I. die llmiasslmg0ma»er des Kasinogartens bei der neuen Gardcreiterkaicrne überstieg, dann in daS Gebäude Anstieg. eine Eantine (Soldatenbüdclien) erbrach und an» derselben ausser 80 M. In baarem Gelte nilnke- stens «oo Stück Cigarren mitgeben hiess. Durch die umiängiiche BewelSauinabme wurde iestgeficllt. dass der Angeklagte eine Reihe Ausgaben bestritten batte, die mit seiner notorischen Mittellosig keit nicht im Einklänge Nanven. dass er thestwAie zur Zelt der That am Tbatorte anwesend gewesen war, bezieh, entsprechende Lokalkenntnisse befass, und hierzu kommt noch, dass er sich Im Besitze eines TbeileS der gestohlenen Objekte, bev blauweissen Tuä)eS und der Cigarren, bAand. Hcrr StaatSanwait Lufft hielt nach alledem die Anklage ln allen-2 Punkten auirecl't und bean tragte Brrurtbeilnng unter Ausschluss mlldernter Umstände. Die von Herrn NechtSanwalt vr. Knnakh geführte Dertbeldigung hielt den Beweis für die Schuld ihres DAendenden nicht allent halben iür erbracht. DieStrafkammer erkannte ImStnneterAnNage aut ff Jahre Zuchthaus, ff Iabre EnrenrechtSveriust und Stellung unter Po! tzeiauistcht. - Sine traurige Massregrl ist es. wenn sich der, eigene graineriüllte Vater gezwungen sicht, den Sohn der Kriminal- j behörde zu überliefern, nachdem er früher gestellte Straianträge immer wieder in der Erwartunq. eS werde Besserung .Antreten.! urückseiogen hat. Deö eins«che» und in Mitthttcrsc>,a!r ver bleu schweren Diebstahls bez. der Hehlerei angekiagt, haben sich der l8jädrtge Hans Tittci und tcr etwas ältcie Schuhmacher Gustav Schubert vor der Strafkammer zu virantworicn. Tittel stahl zunächst am I. Oktober auö der Atvhnsiube seiner Elter» daö dem Vater gehörige goldene Medaillon, versetzte es und un ternahm bann mir seinem Kollegen Schubert eine Pariie per Schiff nach Pirna, wobei er natürlich die Spcntirbosc» anbaUe, und Mitte Oktober nabm er aus dem Kteiterichrank den väter lichen Rock, lies, >bn durch Schubert iür >2 M. verletze» und vermöbelte dann das Gelb. Der Mitangeklagte »chuderi bestrei tet. dass er von dem diebischen Erwerbe der crwävntenSachcn Krönt« niss besessen habe. In GcmcI»s<I»a!t mit dem Letztere» erbrach Tlttel in der Nackt vom >8.zum lO.OetobcrdieLabentaneiet»eöVaters stabl daraus den Kaffcndcstanb von 52 M.. wovon Schubert ? M. 50 Pi. baar erhielt »Hb bann sichren beide Bursche» zum 'Besuch der Messe nach Leipzig. Bei der Rückkehr, die »och am selbigen Tage enolgtc, war ras gestohlene Geld bis aui d««> letzten Pfennig verprasst. Herr Vicariatöralb Lufft charatterislrte den bobemos leichtsinnigen Hanptangettagren in treffender Weise und beantragte iür beide Angeklagte eine zur Besserung eriordirliche möglichst empfindliche Straie. Der GerichtöhA erkannte gegen Titel aus l Iabr l Monat Geiängnih, Schubert wurde unter Freisprechung von der Heblerci zu « Monate» Gciängniss vernr- tbcilt. - Eine ganz cigeutbümlichc »lrt der versuchten Geiangen- beirciung gelangte gestern vor dem Am!Sger>cht unter Vorsitz kcS Herrn Amtsrichter ve. Thoit zur Verhandlung. Nachdem der Strlciener Einwohner Mulitz in der Stacht voin 10. zuin N. August wegen Strassrukrawallg cingewickclt und i» baö OrtsgAängniss gesteckt war. liingelte bald daraus ein Freund des Jnbaitirten. der 20jäbrige Malergehiitc Paul Woldcmar Lveitzmann an dem Hauvtguarttcr dcö OrtS- Polizisten Sodann und tbeilte btcicm mit, er komme soeben anS der Wohnung M S und sei dort vor etwa 15 Minu ten die Frau Mulitz von einer sehr schweren Entbindung beim gesucht worden, eS möge daher Mulitz schleunigst nach Hause kommen. Sodann wollte er sich zunächst von der Sachlage übttzcugen und machte sich in Begleitung W'S aui die Socken, >rug auch diesen unterwegs nochmals eindringlich, ob Alles wahr sei, woraus Weltzman» pathetisch versicherte: „Nu, ich muh es doch wissen. denn Ich kam doch direct von der Mulitz'en." Die »Wahrnehmung Sodann'ö, dass Ver junge Mann mit der Absicht umgebe, auSzureissen, batte einen sehr einleuchtenden Grund, denn nack tem Beide eine Weile in Striesen berumgrsileicit waren, stellte es sich heraus, dass W. «ar nicht wusste, wo bie angebliche Wöchnerin wohnte. Zur Rcchenscvait gezogen, behauptete Letzterer nun. er habe von der schwe ren Entdlnduna zwei Leute (natürlich unbekannte) aus der Straße erzählen hören und eS dann allerdings iür eine Frenn- bcSpflicht erachtet, Mulitz davon zu benachrichtigen, damit derselbe rauSgclaffen werde. In der Thal war von dein Vorbringen W.S kein einziges Wort wahr und zweifellos erschien es daher auch, dass er die Angaben nur fingirt hatte, um Mulitz zu beireicn. Dein Antrag des Herrn AmtSanwalt vr. Nagel gemän mu« der Angeklagte iür seinen unverulenen Freunbsct'a>toclcnst 2 Lage brummen und die Kosten veö VertcwrenS zur Staatskasse ab- iieicrn. — iStraskammer ll>. Der Kauimann Michael Hirsch- berg war von dem AuSgange einer bei Gericht anhängig gewor denen Micthödifferenz mit dem Kaufmann Zimmermann sowenig erd«ut. dass er in Bezug aui den Assessor Weimer und Acccssist Mevcr offen erklärte. eS liege hier eine Parteilichkeit vor. Wegen Beleidigung stellte vaS Direktorium bcS ehemaligen Bezirks gerichtes Strafantrag unv Hiischberg wurde zu 50 M. Straie verurtbclit. Trotz seines ziemlich heftigen ProtcstirenS Im Ein- spruchStermin blieb eS beim Aiten. - Der Direktor beS gelben DiciEtmanninstitittcS. Carl Lclnert, ist. wie wir aui dessen An- iu<»en bestätlicn können, nicht mit dem wegen Ausübung eines öffentlichen Amtes vernrtbAlten Leinrrt identisch. Tage« ordnung ver 2. Kammer beute Mittags I Uhr. 1) Schlussbcrathung über den Antrag beS Reicrcnten Gradl zu dem Dekrete 5. die Verwaltung und Vermehrung der könig. lichcn Sammlungen iür Kunst und Wiiscnscpair bctrcffcnd. 2) Wahl zweier Mitglieder und zweier Stelvertrrter des Lanb- tagSauöschusseS zu Verwaltung der Staatsschulden. «tirrrvngv'BeEdaevtuna am 2ff.Rovbr., Mitt.lSUbr. Baromerer»tand n. OScar Bösolt (Wallstr. IV): ?«2 Millimeter iieit gestern2 Mm. gefalirnj. - In Aussicht: Verändert. - Ther- '»omettograpb n. Rcaumur: ff^ W. — Differenz von gest. zu heute 2"; - niedrigste Temp. I ' W., — höchste Temp. ff" W. — Die Schloktdurmtahne zeigte Südost-Wind. Himmel: trübe. - «1dd»d,»nr>r,«d»n. 2ff.Nov.. MM.: «0 »ent. untero. Ae«illetov. -s- Der zweite Patti-Sibend im K. Hoitheater war auf regender alS der erste, ba man bis zuletzt unsicher blieb, ob die Diva singen könne oder nicht. Daß HauS war biS unter tat» Daw auövcrkauit und ba bie Musittreunde unsren Wink zahlreich befolgt und de Lestenplätze beS 4. »langes, wo man ireilick' von der Bühne nichts sieht, aber sehr sein hört, besetzt hatten, so er reichte die Einnahme dieseSAbenkS »ast 120»» Mark mehr als den ersten Vattl-Gast-Abend Se. Maj. der König weilte lern von hier, an« den Könlgl. Preuss. Hoijagben. Ihre M»l- die Königin aber, sowie die Frau Prinzeistn Georg und Prinzess Tochter Mathilde wehnten der Vorstellung bei. Man gab „Lucia". Un willkürlich erinnrrt man sich hierbei an den i»itz R. LVagncr'ö, ter seinen arg gekür»1en „»iienzi^ eine „gnupste Henne" nannte. Sinn, dann war diese Lucia nicht mir grrnpft, sondern mich ge braten, denn ihre Glieder waren sonderb ar lnetnandergAct-rumpft. Dem dirigircndcn Kapellmeister mögen die viele» Sprünge. Lprüngchcn und Aenterungen heiss gemacht haben, und ausser unserem.Herrn E. Schuch (der ncdcubA h,ld krank eben dem Bett entstiegen war» wirb ichwerltch ein Kapellmeister solch etnc Lueia- JmLrcviiation ohne Pr»be so gljiqeBd burc^Ech«» ttnucn. Die K. Kapelle, iiisonttrs die beiden Hatten und Wien ilctzterc srel« lich nicht ganz rein mit der Künstlerin stimmend) hallen durch Intelligenz Ihren, Führer bestens. DaS Vorspiel der Manncn von RavenSwood mit der un» glaublich dummen Chorerzäbiung war vorüber. Herr Buiff batte eben bewiesen, dass man binnen drei Tagen ln Hamburg, Dresden und Stettin singe» könne, ohne davcn ganz hin zu sein unb lrait- voll ritt er die Götter der Zwietracht herab, uni die stockende Hantttmg z.u beleben — ba ... kam bte Patti? Nein, der ZiRichenboihang fiel und blieb 5 Minuten liegen. biS dann end lich. in licht blauem Kleide, holdselig Ncdcind, dir gqltterte Lncia- Gastin erschien. Mit Alisa (Frl. Si«ler) hielt sie sich nicht auf. Diamanten gelten mehr alv »orte, gehen wir zur Arie über. Und da waren die ersten Töne sofort Zeuge der Immer noch vorhandenen Indisposition unv der Jntona. tion der Höhe fehlte die pattkhafte Leichtigkeit. Aber tbrils durch den Mechanismus dcö Stnacnö selbst, tbells durch